
2 minute read
Lust auf
DOPPELTER S p az iergang oder Wanderun g b e i St. Peter SCHNEESPASS
Ein kleiner Winterspaziergang auf geräumten Wegen? Eine abwechslungsreiche Panoramawanderung, bei der der Schnee unter den Füßen knirscht? In St. Peter ist beides möglich: Winterwunder in zwei Varianten.
Advertisement

Das volle Schneepanorama (ganz li.) gibt‘s bei der Wanderung nach St. Märgen. Kleinode wie dieses Schwarzwaldhaus (li.) finden sich auf dem Spaziergang rund um St. Peter.
Grün, braun, ocker – das Farbenspiel der Natur im Dreisamtal ist groß, doch eines fehlt: das heißersehnte Weiß. Die Schilder am Straßenrand geben an, dass es nur noch zehn Kilometer bis St. Peter sind und noch findet sich nicht der kleinste Hinweis auf Schnee. Sollte der anvisierte Schneespaziergang an diesem klaren, frostigen Vormittag tatsächlich ins Wasser fallen?
Doch dann die ersten Hoffnungsträger, während sich die Landstraße den Hügel hinaufwindet: zunächst in Form von kleinen, schmutziggrauen Flecken, doch schon bald als dünne, in der Sonne glitzernde Fläche. Beim Abbiegen nach St. Peter wird klar: Die Schneegrenze ist gerade so geknackt. Zwar ist das Weiß auf den charakteristischen Zwillingstürmen des Klosters schon dahingeschmolzen, auf den darunter liegenden Dächern hält sich aber noch hartnäckig eine Pulverschicht. Auch beim Aussteigen auf dem Parkplatz „Rossweiher“ direkt hinter dem barocken Gotteshaus knirscht das Eis unter den Stiefeln.
Wer zu einem einstündigen Spaziergang rund um St. Peter aufbrechen möchte, wird dieses Geräusch kaum noch hören. Die breiten Wege auf dieser Tour sind komplett geräumt, so dass man ohne Rutschen und Schlittern den Anblick des Schnees genießen kann. Perfekt für eine Tour mit Kind und Kegel – auch, weil hier kaum Höhenmeter zurückzulegen sind.
Wem das zu viel der „Asphaltdapperei“ ist, der biegt unterwegs aufs Schneefeld ab und verlässt die geräumten Straßen zugunsten von kleinen, verschneiten Pfaden, die mit grandiosen Aussichten und Abschnitten durch den weißen Winterwald bis nach St. Märgen, ins zweite Klosterdorf, führen. Zurück geht es dann ganz gemütlich mit dem Bus, der wieder den Parkplatz „Rossweiher“ ansteuert.
Der erste Abschnitt der Tour ist jedoch für Wanderer und Spaziergänger gleich. Den Wanderschildern Richtung „Hohackerweg“ folgend, wendet man sich vom Dorfkern ab und folgt der Zähringer Straße bis zum Schweighof. Ein kleines, schiefes Hexenhaus vor dem Bauernhof macht neugierig. In dem winzigen Stübchen brodelt allerdings kein Kessel, stattdessen gibt es hausgemachte Nudeln und frische Bio-Eier zu kaufen, deren Erzeuger auf der Wiese daneben zufrieden picken und scharren.
Direkt hinter dem Hof lässt man die Straße hinter sich und biegt nach rechts in den Hohackerweg ab. Über verzuckerte Felder und Weiden, auf denen Pferde versuchen, durch die Schneedecke ans Gras zu kommen, geht es flotten Schrittes weiter. Eine Querung der Landesstraße und schon steigt der Weg sacht an Richtung „Schmittenbach“.
Welches Wegerl hätten’s denn gern?
An diesem Wegpunkt angekommen, wird die Entscheidung fällig: Dürfen es heute die noch rund sechs Kilometer nach St. Märgen sein oder soll der Spaziergang auf einer weiten Runde um St. Peter schon langsam wieder ausklingen? Eine schöne Aussicht ist bei beiden Varianten garantiert: Die wenigen » Höhenmeter haben schon ausgereicht, um die Sicht auf die Dächer