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zu keinem „Versagen“ gekommen, wohl aber zu „gravierenden Fehleinschätzungen“. Doch Tilg blieb im Amt. Bis Dienstag, als er nur kurz nach dem Rücktritt von Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ebenfalls ÖVP) den Hut nahm. Der 53-Jährige erklärte, nicht weiter in der Politik bleiben zu wollen. Über einen Zusammenhang mit einer bekannt gewordenen Affäre um fehlerhafte PCR-Tests wird spekuliert.

Wer trägt die Verantwortung? Diese Frage wurde zentral im vergangenen annus horribilis der Pandemie – und der Fall Tilg wurde zu einem Anschauungsbeispiel dafür, wie man sie eher nicht beantworten sollte. Politikerinnen und Politiker sind nicht an allem schuld, aber „alles richtig ausgewogen“ empfunden. Alles eine Frage der Perspektive.

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Wie ausgewogen und verantwortungsvoll die Bundespolitik in der Krise agierte, wird im Jahrbuch höchst unterschiedlich eingeschätzt. FURCHE-Kolumnist Wolfgang Mazal etwa kritisiert, dass das Kriseninstrument der Kurzarbeit zwar die ökonomischen Folgen der Pandemie für hunderttausende Menschen gemildert habe, es aber nicht nur verfassungsrechtliche Probleme gebe, sondern auch eine Ungleichbehandlung zwischen Kurzarbeitenden und Arbeits- losen. Politikberater Thomas Hofer sieht sich generell in einem „Land der Hemmer“ und ortet eine Debatte, „die ohne den Faktor Angst“ nicht auskommt.

„Wer trägt die Verantwortung? Diese Frage wurde zentral 2020 – und der Fall Tilg wurde zum Beispiel dafür, wie man sie eher nicht beantworten sollte. “

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