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Blöde Regeln!? (M 1.2) Lehrer*innen-Info

Blöde Regeln!?

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M 1.2

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Aufgaben

Cartoons geben zu denken. Sie stellen den Alltag infrage, z.B. durch Übertreibung. 1. Finde heraus, worum es in den Cartoons geht. Was wird infrage gestellt? Was ist das Problem? 2. Nehmt zu den Problemen Stellung: Wodurch entstehen sie? Wie geht es besser? 3. Denkt euch selbst Regel-Konflikt-Situationen aus. Könnt ihr dazu einen Cartoon (oder Witz) entwerfen?

Lehrer*innen-Info

Mit Witzen und Cartoons ist es so eine Sache. Sie sich erklären zu lassen, verdirbt die Wirkung. Darum haben wir die Aufgabe vorsichtig formuliert: … worum es geht … Das sollte den Schüler*innen genügend Freiraum geben, sich dazu zu äußern, was sie sehen und verstehen.

Zu: 1

Es gibt eine Regel: „Baden verboten“ – und drei, die sich darüber ärgern („Blöde Regeln“): die Kinder, die gern schwimmen gehen möchten – weil ihnen der Spaß verdorben wird; und der Hai, der die Kinder gern fressen würde – weil er nicht an sie herankommt.

Die Komik kommt daher, dass die Wünsche der beiden Parteien nicht gleichwertig sind: einmal „Spaß“ – einmal „Hunger“; für Hai wie Kinder ist es todernst; es geht um Leben und Tod. Das heißt: Man könnte durchaus ins Grübeln kommen: Wem dienen Regeln? Was garantieren sie? Und auch: Sind Menschen (hier: die badewilligen Kinder) manchmal nicht in der Lage, den Sinn einer Regel zu verstehen – aber wenn sie ihr folgen, schützt sie sie doch!?

Zu: 2

Der zweite Cartoon zeigt ein Dilemma: Der Mann, der (wahrscheinlich mit Mühe) schwimmend eine einsame Insel erreicht, liest zwei Regeln: „Baden verboten“ und „Betreten verboten“. Sein Kommentar „Mann! Hab ich wieder ein Pech!“ klingt witzig, weil die Situation so heikel ist. Er scheint in Lebensgefahr zu sein und schert sich um Regeln, die für den Alltag gemacht sind. Über „Pech“ zu sinnieren, scheint unangemessen. Man könnte ins Grübeln kommen: Gibt es Situationen, in denen Regeln außer Kraft sind? Weil sie sich widersprechen? Weil es um Leben und Tod geht?

Zu: 3

Noch einmal „Baden verboten“ und noch einmal anders: Einer ist am Ertrinken, der andere (der helfen könnte) hilft nicht unter Berufung auf das Verbotsschild. Ist er so dumm, nicht zu wissen, dass der Ernstfall den Normalfall außer Kraft setzt (s. 2), oder nimmt er das Verbot als Vorwand, um nicht handeln zu müssen? Man kann über ihn lachen bzw. über die absurde Situation. Der Ertrinkende lacht nicht – und so kommen wir auch hier ins Grübeln: Kann es falsch sein, sich an Regeln zu halten? Kann man sich schuldig machen, wenn man sich an Regeln hält?

Zur Vertiefung

Es gibt verschiedene Begründungen, sich für oder gegen das Einhalten von Regeln zu entscheiden:

Aus Gehorsam: Ich tue, was Eltern, Lehrer, Gesetzgeber sagen / Ich tue Gottes Willen.

Aus Angst vor Strafe: Ich weiß, was Lohn und was Strafe nach sich zieht; ich vermeide Strafe.

Aus Vernunft: Ich sehe den Sinn eines Verbots oder Gebots ein – und halte mich daran.

Aus Rücksicht: Ich halte das … zwar für blöd, aber für andere ist es wichtig; also halte ich mich daran.

Aus Verantwortung: Hier steht ein Wert auf dem Spiel, der mir sehr wichtig ist! Ihn zu verteidigen, ist wichtiger als alles andere. Ich nehme die Folgen in Kauf.

Vielleicht finden die Schüler*innen Fallbeispiele für die verschiedenen Varianten.

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