MOMENTE September 2017

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Momente

Informationen fĂźr Pensionisten im Christlichen Lehrerverein OĂ–. September 2017


Momente 3 4 6 8 9 10 11 12 14 15 16 18 19

Inhalt Lasst das Herz auf Reise gehen . . . Steyr – Europ. Reformationsstadt 2017 An die (hoffentlich) junggebliebenen Alten. . .! Obmannwechsel im OÖ Schulmuseum Granatapfel – eine biblische Pflanze Der junge Herbst und die Weisheit des Alters Septembermorgen Süßes oder Saures Karner bei der Basilika St. Laurenz in Enns CLV Generalversammlung CLV-Reise – unbekannte Toskana Angebot – Winterwoche Gehirnjogging

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Lasst das Herz auf Reise gehen . . .

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Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! „Lasst das Herz in den Bergen hie und da auf die Reise gehn, lasst es ein wenig träumen und sinnen und nachdenken, lasst ihm Flügel wachsen, sodass es eine gelassene Schleife über die Täler und Abgründe des Alltags drehen kann, und lasst es steigen, weil wir Menschen mehr mit dem Adler verwandt sind als mit dem Murmeltier, das in die finsteren Höhlen flüchtet“, schreibt Bischof Reinhold Stecher im Kapitel „Kleiner Impuls für sanftere Routen“ in seinem Buch „Alles hat seine Zeit“. Wir haben uns auf der CLV Bergwoche in Südtirol diesen Rat zu Herzen genommen und eine Woche lang die Schönheit der Bergwelt eingesogen – dauert es doch ein Jahr, bis wir uns wieder zu gemeinsamen Unternehmungen treffen. Wir waren in den Bergen. Andere tankten Kraft und erfreuten sich bei Radtouren oder Reisen in nahe oder ferne Länder, bei Wanderungen oder sportlichen Aktivitäten oder hatten Zeit für ein interessantes Buch, . . . Wir hoffen, auch Sie haben in diesem Sommer einige schöne Stunden und erfreuliche Begegnungen erlebt, an die Sie sich gerne erinnern. Schön, wenn dadurch auch Ihre Gedanken freier und unbeschwerter wurden und Ihr Herz auf Reise gehen konnte. . . . Alles Gute wünschen Ihnen Marianne Leithgöb und Eugen Brandstetter Ihre Landesobleute der Sektion Pensionisten im CLV


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Steyr – Europ. Reformationsstadt 2017

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Die Stadt Steyr mit ihren 38.000 Einwohnern ist eine von fünf Städten in Österreich, die von der Gemeinschaft der evangelischen Kirchen in Europa mit Sitz in Wien mit dem Prädikat „Reformationsstadt Europas“ ausgezeichnet wurde. Auswahlkriterien waren die große evangelische Vergangenheit, die heute sehr aktive evangelische Gemeinde rund um Pfarrer Friedrich Rössler und das interessante und abwechslungsreiche touristische Angebot von Steyr am Nationalpark. Mit dem Anschlag seiner 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg im Jahr 1517 demonstrierte Martin Luther gegen den Ablasshandel in der römisch-katholischen Kirche. Seine Lehren verbreiteten sich schnell und wurden bald auf vielen Kanzeln gepredigt. In Steyr predigte ab 1525 Pater Calixtus im Sinne von Luther, später wirkten Pfarrer Waldner und dann Pfarrer Twenger, der in enger Abstimmung mit dem Rat der Stadt zahlreiche Reformen einführte, so dass sich der evangelische Glaube in der Bevölkerung tief verwurzelt hat. Die Stadt gründete die Evangelische Lateinschule (heute Dominikanerhaus hinter der Post). In der Stadtpfarrkirche, in der Schulkirche (heute Marienkirche) und in der Spitalkirche (heute Vorstadtpfarrhof) wurde der evangelische Gottesdienst eingeführt. Die Beziehungen zu Wittenberg sind sehr gut. Immer wieder kommen bedeutende Pfarrer und Lehrer nach Steyr, um zu predigen und zu lehren. „Teutsche“ Schulen werden gegründet, in denen die Fähigkeiten zum Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt werden. In den Jahren der Reformation (1543 – 1565) erlebt Steyr einen großen wirtschaftlichen Aufschwung: gerade im Steyrdorf werden neue Häuser errichtet und die Zahl der Einwohner steigt um ein Drittel. Steyr ist mit knapp 9.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Österreichs mit blühendem kulturellem Leben. Die Steyrer Meistersinger erlangen großen Ruhm, ihre Lieder und Texte werden weit über die Grenzen Österreichs bekannt. Mit Beginn der Gegenreformation müssen im Jahr 1599 evangelische Prediger und Lehrer die Stadt verlassen. Es folgt eine letzte kurze Blütezeit für die Evangelischen zwischen 1609 und 1619. Mit Antritt von Kaiser Ferdinand II heißt es „Auswandern oder katholisch werden“. Mehr als 2500 Bürger verlassen Steyr, ein wirtschaftlicher Absturz ist die Folge. Mehrere Orden siedeln sich in Steyr an und haben die Aufgabe, die seit vier Generationen evangelisch geprägte Bevölkerung in die katholischen Riten und den katholischen Glauben einzuführen. Schnell wird Steyr wieder eine katholische Stadt, insbesondere deshalb, weil alle Evangelischen, die ihrem Glauben treu geblieben sind, ausgewandert sind.


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Das evangelische Jahrhundert, das von 1517 – 1627 Steyr erlebt hat, wird zum 500jährigen Reformationsjubiläum neu ins Bewusstsein gebracht und setzt Impulse für Glauben und Leben im 21. Jahrhundert. -

Eine Fülle von Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum zeigt, dass die Reformation alle Lebensbereiche betrifft. Von Kirchenmusik und Musical bis zu wissenschaftlichen Vorträgen und kulinarischen Abenden reicht das Jahresprogramm. Alle Details auf: www.evang-steyr.at Ausstellung im Stadtmuseum Unter dem Titel „Reformation 1517 und heute?“ zeigt das Stadtmuseum Steyr den Einfluss der Reformation auf die ganze Stadt im kirchlichen Leben, im Alltag, in der Politik und in der Bildung. Etliche historische Dokumente werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Inhaltlich handelt es sich nicht nur um einen historischen Rückblick, sondern viel mehr um die Inhalte des evangelischen Lebens, die zum Nachdenken anregen und Impulse für die Herausforderungen in der heutigen Zeit sein können.

Stadtmuseum Steyr, Grünmarkt 26, 24. März – 5. November 2017, Dienstag bis Sonntag, 10 – 16 Uhr. Grabplatte am Renaissancefriedhof aus der Reformationszeit mit den für die Reformation Eintritt frei typischen Versen aus der Lutherbibel

Stadtführung „Auf den Spuren der Reformation“ - Der Rundgang führt unmittelbar zu den Orten des Geschehens der Reformation, so wird Geschichte anschaulich und lebendig. Zahlreiche Gebäude und Plätze in Steyr erzählen von den großen Ereignissen, die sich zugetragen haben, und von den Menschen, die den Aufstieg der Stadt mitgestaltet und den Niedergang erlitten haben.

Tourismusverband: Tel. 0699 18118833 od. Email office@stadtfuehrungen-steyr.at Text u.Foto: Pfarrer Mag. Friedrich Rössler. friedrich.roessler@evang-steyr.at


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An die (hoffentlich) junggebliebenen Alten. . .!

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Da sind wir so beisammen gesessen (die Unterzeichneten), haben geredet über Gott und die Welt. So wie ´s damals war „zu unserer Zeit“ und wie ´s geworden und heut´ ist. Wir alle sind wir geboren vor dem Weltkrieg – und wollen ein bisschen erinnern. Nicht unbedingt nachdenklich machen, aber als nun über 80-Jährige wundert man sich schon, was es „damals“ alles nicht gegeben hat – und heut so selbstverständlich ist. Kann man sich ein Leben ohne Fernsehen noch vorstellen? Ohne Penicillin oder Kontaktlinsen? Wir wurden geboren vor der Erfindung der Pille! Im Milchkanderl wurde täglich die Milch heimgetragen, das Mehl und der Zucker im Stanitzel. Tiefkühlkost war unbekannt; dort und da stand ein Eisschrank. Auch Geschirrspüler, Waschmaschine, Trockner, . . . und Hausmänner (!) gab ´s noch nicht. Wir waren schon da bevor es Handys, Kreditkarten, Fax, elektrische Rasierapparate, ja Kugelschreiber gab. Auch E-Mail, Internet gab ´s natürlich nicht. Nicht einmal die Heiratsvermittlung daselbst. Was sind Last-Minute-Flüge? (Schnell noch einmal nach Mallorca!). Üblich war ´s Heiraten vor dem Zusammenleben. Identitätskrisen, sabbatikale Notwendigkeiten oder „burn out“ (was ist denn das?), nicht einmal Karenzjahre waren bekannt. Was für ein Leben ohne Sonnenstudios, Saunen, ohne Gruppentherapien, ohne „Weight Watchers“! Selbst mussten wir singen, Musik machen – gab ja keine Walk-Männer. Nicht einmal CDs oder SMS – aber Liebesbriefe schon. „Nonfood“ gab ´s schon auch beim Kramer, die Schnürln und Bandln für die Packerl! Aber Tixo, was ist das schon wieder? Wir hatten wenig und mussten damit auskommen, denn staatliche Hilfen fürs Wohnen oder Häuslbauen gab ´s nicht. Die Häuslbauer unter uns haben mit Krampen und Schaufel gegraben und mit der Scheibtruhe die „Erde“ weggeradelt. Und wer mehr ausgab als er einnahm, galt als kriminell. Man hörte, hörte zu – nicht ab. Den schrecklichen Weltkrieg haben wir überlebt, auch die Not- und Hungerjahre der ersten Nachkriegszeit und sind, so sagt es die Statistik, gesünder als die vor uns. Allerdings kannten diese auch keine künstlichen Knie, Hüften, ja Herzen. Nach dem Krieg waren wir schnell „mit ´m Radl da“. Heut heißt ´s Mountainbike und kommt im Frühjahr nach dem „Schisarg“ aufs Auto. Aus den Dirndln wurden rasch Ladies mit Highheels und Bleistiftabsätzen, . . .


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Und – wisst ihr noch der Hannapi . . . und Cordoba! War das nix! Damals haben s´ fürn Literaturnobelpreis noch Bücher schreiben müssen. Anstelle von Büchern, ja Lexika, haben wir heute das „Netz“ als Quelle und Misere zugleich. Heut wissen wir a l l e s digital: wieviel Wissenswertes – wieviel unnützes Wissen? Das ist die Frage. Jetzt reicht ´s aber. Kann ja jeder beliebig aus eigener Erfahrung fortsetzen. Dass wir unseren Enkerln als „Auslaufmodelle“ manchmal wie „hinter dem Mond“ vorkommen – (wörtlich: „Oma, du mit deinem Steinzeit-Handy“), das ist schon verständlich. So, wie vom vorigen Jahrhundert, was ja auch stimmt, wen wundert ´s? Aber, schaut die vielen, na sagen wir reiferen Alters, bei unseren CLV-Fahrten doch an: Wenn ´s auch aufwärts schon zum Schnaufen wird und dort und da die Knochen knaxen und halt auch immer öfter der „Schongang“ eingeschaltet werden muss, „burn out“ hat keiner. Müssen doch gelungene bewältigte 80 Jahre (und darüber!) gewesen sein. Allen Grund haben wir für ein dankbares Zurückblicken auf 70 Jahre Friedenszeit b e i u n s. Und dass der CLV keine Altersgrenze (nach oben) kennt und uns nicht ins Altenteil schickt und dort ablegt – ist doch cool, super, spitze! Wie hat der unvergessliche Heinz Conrads gern gesagt: „Servus die Buam, an Handkuss für die Madln!“

v.l.: Hans Samhaber, Hans Gierlinger, Walter Grafenauer, Hans Ebner


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Übrigens: Kennt ihr den? - Da fragt einer einen Hundertjährigen, was er denn so mache den ganzen Tag. „Na ja, in der Fruah mach ich mir einen Kamillentee. Dann geh´ i ins Kaffeehaus Zeitung lesen. Ein oder auch einmal zwei Achterl dürfen schon drin sein. Dann geh´ ich zum Mac-Donalds . . . Und nachher besuch´ ich meine Kinder im Altersheim. Tschüss! OSR Walter Grafenauer pS: Eine empfehlenswerte Lektüre (zum Thema) wäre: Notker Wolf, adeo Verlag, München: „Altwerden beginnt im Kopf, Jungbleiben auch.“

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Obmannwechsel im OÖ. Schulmuseum Heuer am 19. Mai übergab RR Norbert Frühmann den Schlüssel des OÖ. Schulmuseums an RR Franz Weißenböck. Viele Freiwillige halfen unter seiner Anleitung mit, ein altes Haus in ein Museum zu verwandeln, das seit Jahren von weit und breit Besucher anlockt. Wer mehr über die Entstehung und das Schulwesen erfahren möchte, dem sei das Buch „Fleißbild – Rohrstab – Eselsbank“ empfohlen. (Tel: 07213/ 6397)

Neues Volksblatt, 19. Juli 2017

v.l.: RR Norbert Frühmann, SR Waltraud Pressler – Vorstandsmitglied und Führerin seit 1988, Bgm. Alfred Hartl, OSR Monika Grasböck – Gründungsmitglied und Vereinskassier seit 1983, RR Franz Weißenböck.


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Granatapfel – eine biblische Pflanze

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Es erstaunt nicht wirklich, wenn einige der biblischen Pflanzen, die Wohlleben verheißen, Bäume sind. Sie spenden Schatten in der trockenen und heißen Region. Ihre Wurzeln halten die Erdkrume und binden das Grundwasser. Auch heute noch nützen sie dem Menschen meist durch ihre Früchte. Die meisten Pflanzen, die in der Bibel erwähnt werden, haben eine wichtige Bedeutung für die Menschen jener Zeit, sei es als Lebensmittel, Baumaterial, für kultische Zwecke oder als Heilmittel. Aus ihrer Erwähnung kann man darum auch auf die Kultur und Lebensweise der Bevölkerung Israels in der biblischen Zeit schließen. „Komm, mein Freund, lass uns aufs Feld hinausgehen und unter Zyperblumen die Nacht verbringen, dass wir früh aufbrechen zu den Weinbergen und sehen, ob der Weinstock sprosst und seine Blüten aufgehen, ob die Granatbäume blühen“. Hohelied 7,12 Der Granatapfel (Punica granatum) wird als besonders schöne und nützliche Pflanze in der Bibel mehrfach erwähnt. Er steht wegen seines Samenreichtums für Fruchtbarkeit, aber auch für Schönheit, Liebe und Lieblichkeit. Diese köstliche Frucht wird auch Paradiesapfel genannt; sie ist voller saftiger roter Samen. War sie es, die Eva und Adam verlockte? Granatäpfel haben mit unseren Äpfeln botanisch nichts gemeinsam, sie gehören zu den Weiderichgewächsen (Lythraceae). Die vielen kleinen Kerne des Granatapfels schmecken säuerlich und sind sehr erfrischend. Aus der roten Samenschale wird ein Färbemittel (unter anderem für Orientteppiche) und vom Fruchtfleisch Saft (Grenadinensirup) zubereitet. Die Frucht ist eine Scheinfrucht, die von vielen Fruchtwänden durchzogen ist. In den zahlreichen Kammern befinden sich viele Samen, die von geleeartigem Fruchtfleisch umgeben sind. Wegen der vielen Samenkörner in der Frucht war der Granatapfel seit jeher ein Fruchtbarkeitssymbol, Repräsentant für den Reichtum des Landes. So brachten die Kundschafter, die Mose aus der Wüste ins Gelobte Land Kanaan schickte, auch Granatäpfel als Kostprobe mit. Auch in anderen Kulturkreisen galt der Granatapfel als Besonderheit. Granatfrüchte wurden im alten Ägypten als Totenbeigaben verwendet. Im alten Griechenland galten sie als Symbol von Glück, Reichtum und Fruchtbarkeit.


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Der junge Herbst und die Weisheit des Alters 10

„Gold“, sagte er. „Ich sehe überall Gold.“ Mit einer weit ausholenden Geste deutete der junge Herbst über das Land. „Die Welt ist golden geworden. Die Blätter, die Gräser, die Früchte, die Blüten meiner späten Blumen. Alles leuchtet golden und das ist mein Werk. Ich, der frühe Herbst, bin der Meister des Goldes. Ich bin die schönste, die beste, die wertvollste Jahreszeit. Jaaaa …“ Der frühe Herbst nickte zufrieden. „Man liebt mich nicht zuletzt meines Goldes wegen. Und all das habe ich, der junge Herbst, ganz alleine erschaffen.“ Er klang sehr zufrieden, ein bisschen überheblich fast. „Welch große Worte du sprichst!“, meldete sich der späte Sommer zu Wort. „Die Vielfalt meines bunten Sommerkleides wirst du an Schönheit niemals übertreffen, junger Kollege. Was ist dein Gold gegen das Bunt und die helle Wärme meiner langen Tage? Es blendet und täuscht nur und es gaukelt einen Schein, der trügerisch ist und kurz. Bald wird dein goldenes Reich zerfallen und sich in Grau auflösen. Dem Grau deiner Zeit.“ „Du lügst!,“ begehrte der frühe Herbst auf. „Und du bist voller Neid. Dein heiteres Bunt hat sich mit den ziehenden Vögeln verabschiedet. Es flieht vor dir und deinen schwindenden Kräften. Alt und nutzlos bist du geworden, Sommer. Du solltest dich von der Bühne des Lebens verabschieden … und gehen.“ Der Sommer schwieg für einen Moment. Er mochte nicht streiten. Streit war nutzlos und Kräfte raubend. „Alt werden wir alle“, erwiderte er. „Auch du, junger Kollege. Aber nutzlos? Nein, das sind wir nicht. Wir werden es auch nie sein. Nicht, so lange wir in dem, was wir erschaffen haben, weiter leben. Und vor allem nicht, so lange wir in Erinnerung bleiben.“ Er sah den jungen Herbst, der ihm voller Zweifel lauschte, ernst an. „Und ich, Kollege, werde in dir weiter leben. In dem, was ich geschaffen habe und …“ Er nickte. „Ja, und du setzt mein Werk fort, vollendest es, legst Spuren für die, die nach dir kommen und wiederum dein Lebenswerk fortsetzen werden.“ Der junge Herbst, der sich ein Altwerden noch nicht vorstellen konnte, lachte auf. „Ist es das, was man die Weisheit des Alters nennt?“


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„Nicht des Alters.“ Der Sommer nickte. „Es ist die Weisheit des Lebens. Das Rad der Zeit dreht sich weiter. Wir sind nur Staubkörnchen, die es auf seiner Wanderung durch die Ewigkeit für eine Weile begleiten. Und nun lebe wohl, mein Freund. Mein Weg ist hier zu Ende. Gehe du den deinen und mache ihn dir schön. Und golden. Du wirst es verstehen. Eines Tages.“ Elke Bräunling

Septembermorgen Im Nebel ruhet noch die Welt, Noch träumen Wald und Wiesen: Bald siehst du, wenn der Schleier fällt, Den blauen Himmel unverstellt, Herbstkräftig die gedämpfte Welt In warmem Golde fließen. Eduard Mörike

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Lösungen – Gehirnjogging: 1. x3 -1 x3 -1 x3 L: 15 2. x1 x2 x3 x1 x2 x3 x1 L: 36 3. +1 +1 +2 +2 +1 +1 +2 L: 10

4. +4 -3 +4 -3 +4 -3 L: 4 5. +3 +2 +1 +3 +2 +1 L: 13 6. x2 -1 x2 -1 x2 -1 L: 10


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Süßes oder Saures

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Erschauern, Schrecken, Grauen... und eine Menge Geld. Heute ist Halloween in vielen Ländern ein Fest, das unter kulturellen und ökonomischen Gesichtspunkten nur von Weihnachten übertroffen wird. In den letzten zwanzig Jahren hat es sich fast überall verbreitet,dessen Motto „Süßes oder Saures“ lautet. Italienische Ursprünge Halloween wurde nicht von den Amerikanern erfunden, sondern von den alten Römern, die es aus dem keltischen Samhain ableiteten, dem am 31. Oktober, am Übergang vom Sommer zum Winter, gefeierten Neujahr, und es zum Fest der Toten machten. Papst Bonifatius IV. fügte es im 7. Jahrhundert als den heiligen Märtyrern gewidmeten Tag in die christliche Tradition ein. In den USA breitete sich Halloween hingegen erst Mitte des 19. Jahrhunderts aus, als irische Einwanderer ins Land kamen und ihre Traditionen mitbrachten, und wandelte sich mit der Zeit zu einem weltlichen Fest. Ein gutes Geschäft Insbesondere in den USA hat Halloween große wirtschaftliche Bedeutung: Die Statistiken besagen, dass in den letzten Jahren ca. 160 Millionen Amerikaner Halloween gefeiert und dabei pro Kopf im Schnitt 75 bis 80 Dollar für Kürbisse, Süßigkeiten und Zubehör aller Art ausgegeben haben. Es heißt, der Umsatz betrage insgesamt mehr als sieben Milliarden Dollar. Auch in anderen Ländern entwickelt sich Halloween zu einem einträglichen Geschäft, vor allem in Großbritannien, wo mehr als 450 Millionen Pfund im Jahr umgesetzt werden, und in Deutschland, wo sich der Betrag auf 200 Millionen Euro beläuft. Warum eigentlich Orange? Orange ist nicht nur die Farbe der Kürbisse, sondern symbolisiert traditionell auch Kraft: Die Symbolfarbe von Halloween verkörpert also nicht nur den Herbst, sondern auch die Lebensenergie. Schwarz hingegen wird der Nacht und den dunklen Kräften zugeordnet. Zwei gegensätzliche Farben für ein Fest, das dem Tod die Kraft des Lebens entgegenstellt. Jack-O‘-Lantern Der mit einer Kerze erleuchtete Kürbis, in den ein Gesicht geschnitzt wird, geht auf eine irische Legende zurück: Er erinnert an die Rübe, die der versoffene Schmied Stingy Jack als Laterne benutzte, um zwischen dem Paradies und der Hölle hin- und herzugehen, nachdem er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatte.


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Hungrige Tote In Hongkong feiert man Halloween ähnlich wie in den USA, doch gibt es ein paar Unterschiede. Es handelt sich nämlich um das Fest der hungrigen Toten und der wichtigste Brauch besteht darin, Feuer anzuzünden und den Geistern Speisen anzubieten, um ihren Hunger zu stillen und zu verhindern, dass sie sich über die Menschen hermachen. Die Hexen von Salem Salem ist eine kleine Stadt in Massachusetts, die auch „Witch City“ (HexenStadt) genannt wird und deswegen als “Hauptstadt von Halloween” gilt. Es heißt, dass sich hier am 31. Oktober die Hexen versammelten, um ihre Rituale durchzuführen. Aus diesem Grund gehören Hexen auch zu den wichtigsten Figuren dieses Festes. Wenn man in der Nacht von Halloween eine Hexe sehen will, so heißt es, sollte man die Kleider falsch herum anziehen und rückwärts gehen. 13 mal Süßes Wenn man die Bräuche, die vom keltischen Samhainfest bis zum heutigen Halloween weitergegeben wurden, genau befolgen möchte, muss man das “Süßes oder Saures”-Ritual 13 mal durchführen, das heißt an 13 Türen klopfen und den Spruch 13 mal aufsagen. Interessant ist im Übrigen, dass am 2. November, dem Allerseelentag, die christliche Tradition auftrug, die gesammelten Speisen den Bettlern zu geben, die sich mit Gebeten für die Verstorbenen bedankten. Die Angst vor Halloween Halloween ist inzwischen so weit verbreitet, dass es auch eine passende, wissenschaftlich erfasste Phobie gibt, die Samhainophobia. Dabei handelt es sich um eine irrationale Angst vor Halloween, die der Angst vor Spinnen und der vor Friedhöfen ähnelt. Sie ist mit der Angst vor Geistern, vor Hexen und der Nacht verbunden. Quelle: Internet, Costa Magazin Oktober 2016


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Karner bei der Basilika St. Laurenz in Enns

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Die Basilika St. Laurenz in Enns - Lorch zählt zu den bedeutendsten historischen Stätten christlichen Lebens in Österreich. Archäologische Ausgrabungen und zahlreiche Funde erzählen vom Entstehen und der Ausbreitung des frühen Christentums in der Provinz Noricum. Wer diese schöne Kirche besichtigt, geht vorbei am Denkmal des hl. Severin und erreicht über die breite Treppe zunächst das Beinhaus, den um 1507 (?) erbauten Karner. An der südlichen Außenwand ist eine interessante Gruppe des „Ecce homo“ aus Terracotta. zu sehen. Im Karner ruhen Tausende Menschen im Sinne einer Zweitbestattung vor Jahrhunderten. Kaiser Franz Josef II. hat das verboten. In Folge kümmerte sich niemand mehr um diese Anlage. Erst in den letzten Jahren bemühte sich Kustos Mag. Otto Winkler um das verwahrloste Gebäude, führte Reinigungs- und Ordnungsarbeiten durch und sorgte dafür, dass der Karner wieder eine würdige Begräbnisstätte wurde. Als letzter Totenkopf wurde 2015 ein Schädel bestattet, der vor Jahren in der Volksschule Enns als Lehrmittel Verwendung gefunden hatte. Ehemalige Religionslehrerinnen und Religionslehrer hatten festgestellt, dass dieser Unterrichtsbehelf nicht mehr verwendet wurde bzw. war man sich einig, dass der Gebrauch.des menschlichen Schädels als Anschauungsobjekt nicht mehr zeitgemäß ist. Daher wurde dieser Schädel, der lt. einer Inschrift „Der Bürgerschule Enns von Karl Bartu (einem Mitglied des Gemeindeausschusses von 1925 – 1929) gewidmet“ war, vom Pfarrmoderator von St. Laurenz, Pater Martin Bichler, im Rahmen einer kleinen feierlichen Zeremonie gesegnet und anschließend im Karner bestattet. Quelle: Mag. Otto Winkler


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CLV Generalversammlung

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CLV-Generalversammlung

Mittwoch, 29. November 2017, Design Center Linz! Hauptreferent – Rainer M. Schießler Rainer Maria Schießler ist Münchens bekanntester Pfarrer und einer der gefragtesten Kirchenmänner Deutschlands. Dem Münchner Stadtpfarrer gelingt es, seine Gemeinde für den Glauben zu begeistern. Sein Rezept heißt Klartext. Seine Gottesdienste finden vor vollem Haus statt und seine leidenschaftlichen Predigten werden oft spontan beklatscht. Schießler arbeitet fast jedes Jahr am Münchner Oktoberfest als Bedienung. Das verdiente Geld spendet er für wohltätige Zwecke. Seine eigene Talkshow „Pfarrer Schießler – Gäste & Geschichten“ wird vom Bayerischen Rundfunk produziert und ausgestrahlt. Mit seinen teilweise provokanten Äußerungen erzeugt der Pfarrer öffentliches Aufsehen für sein Anliegen einer lebhaften und engagierten Kirche. Als Einstimmung zum Referat des Münchner Stadtpfarrers empfehlen wir dieses Buch: Rainer M. Schießler: „Himmel, Herrgott, Sakrament – Auftreten statt austreten“; Kösel-Verlag, München 2016


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CLV-Reise – unbekannte Toskana

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mit dem CLV in die

Maremma

22. – 28. Mai 2018 Reisebegleitung: Eugen Brandstetter Die nächste CLV-Reise für unsere Mitglieder in Pension führt uns in die Maremma – ein Teil der Toskana. Das ehemals unbewohnte Sumpfland der Südtoskana besticht heute mit einer abwechslungsreichen L a n d s c h a f t, d i e v o n s a n ft e n Weinbergen, üppigen Pinienwäldern und kleinen Dörfern geprägt ist. Ganz im Zeichen von Kulinarik & Kultur genießen wir auch die typischen Spezialitäten der Region und tauchen bei einer Weinverkostung in die Welt der edlen Tropfen Italiens ein. 1. Tag: Mit dem Bus nach München, Flug nach Florenz – nach einer kurzen Stadtbesichtigung geht es zum Hotel in Follonica, am Meer gelegen. 2. Tag: Eine vielfach ausgezeichnete Olivenmühle mit Verkostung und der Weinort Montalcino stehen an diesem Tag auf dem Programm. Natürlich probieren wir einen der bekanntesten Rotweine der Welt, den Brunello di Montalcino und verkosten lokale Spezialitäten. 3. Tag: Zunächst besuchen wir einen Betrieb, der Büffel züchtet, aus deren Milch Büffelmozzarella, Ricotta und viele weitere Käsesorten hergestellt werden. Bei der Führung erhalten wir einen Einblick in die MozzarellaProduktion und sehen die Biogasanlage, die ein ökologisches Highlight des Bauernhofes ist. Weiter nach Grosseto – Provinzhauptstadt und Zentrum der südlichen Toskana. Der Stadtkern ist noch heute von einem weitestgehend erhaltenen sechseckigen Mauerring aus dem 16. Jahrhundert mit mächtigen Bastionen und einer Festung umschlossen. In Alberese besuchen wir den „Parco Regionale della Maremma“. Der Naturpark erstreckt sich über 25 km entlang der Küste des Tyrrhenischen Meeres und umfasst ein geschütztes Gebiet mit Wäldern aus Korkeichen, Weideflächen, Sumpfgebieten und der typischen mediterranen „Macchia“, einer Buschlandschaft.


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4. Tag: Am Vormittag zuerst Rundgang durch einen Betrieb in Albinia – Beregnungsanlage, Rinderhaltung und die Gemüseweiterverarbeitung. Anschließend Besuch eines Weingutes mit Verkostung der lokalen Spezialitäten des Agriturismo. Ganz im Süden der Toskana, an der Grenze zum Latium gelegen, erwartet uns am Nachmittag Pitigliano. Aufgrund seiner spektakulären Lage zählt das italienische Städtchen zu den schönsten Orten der Toskana: Auf Tuffsteinfels erbaut drängen sich die Häuser dicht an dicht bis an den steilen Abgrund. 5. Tag: Tagesausflug nach Siena. Die mittelalterliche Stadt wurde auf drei Hügeln erbaut und besticht durch enge Gassen, hohe Türme und herrschaftliche Paläste. Bei einem geführten Spaziergang sehen wir den Dom, eine der bedeutendsten gotischen Kathedralen der Region sowie die Basilika San Domenico, in der die weithin verehrten Reliquien der Hl. Katharina aufbewahrt werden, und das Santuario di Santa Caterina (Geburtshaus der Hl. Katharina). Weiters passieren wir die berühmte muschelförmige Piazza del Campo – das Zentrum der Stadt. Rund um diesen malerischen Platz liegen gotische Paläste und das markante Rathaus. 6. Tag: Fahrt nach Tarquinia, eine der bedeutendsten Etruskerstätten Italiens mit Besichtigung des Etruskermuseums sowie der Nekropole. Auf dem Rückweg nach Follonica entdecken wir noch das italienische Städtchen Orbetello. 7. Tag: Vor der Heimreise besuchen wir das Städtchen Massa Marittima, das im Mittelalter das bedeutendste Zentrum der Maremma war. Besonders sehenswert sind der Dom San Cerbone, die zentrale Piazza mit dem Palazzo del Podestá und der Palazzo Comunale. Transfer zum Flughafen Florenz und Rückflug nach München. Bustransfer in die Heimat. Pauschalpeis: EUR 1.290,–

EZ-Aufpreis: EUR 175,–

Genaue Reisebschreibung bzw. Anmeldung bei Eugen Brandstetter, Haidfeldstr. 2, 4050 Traun Tel.: 0664 523 86 60 E-Mail: eugen.brandstetter@liwest.at

www.moser.at


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Angebot – Winterwoche

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Winterwoche in St. Michael im Lungau Sonntag, 14. bis Samstag, 20. Jänner 2018

• Ausgezeichnet präparierte Pisten im höchstgelegenen Schigebiet des Salzburger Landes und bestens gepflegte Loipen stehen zur Verfügung: Katschberg (Tschaneck und Aineck), Großeck und Speiereck, Fanningberg • 6 Übernachtungen in Hotels der *** und ****-Kategorie von St. Michael incl. aller Leistungen (erweitertes Frühstück, kleines Nachmittagsbuffet, Abendessen, Schipass, Bustransfer zu den Pisten, Rahmenprogramm …) • Privatquartiere: Nächtigung und Frühstück • 5-Tages-Skipass incl. KeyCard für die Skiregion Oberlungau (neu: 50% Preisnachlass für alle über 65; Ermäßigung auch für alle über 60) • Interessantes Rahmenprogramm: Begrüßungsabend, Tanzabend, Eisstockschießen, Wanderungen, Pferdekutschenfahrt, Hüttenabend … • Betreuung in Gruppen, aber auch individuelle Gestaltung der Woche möglich. • Kosten (auf Basis DZ mit Du/WC): ***-Kategorie: € 479,00/499,00 (für 65+), € 559,00/579,00 (für unter 65) pro Person ****-Kategorie: € 649,00 (für 65+), € 729,00 (für unter 65) pro Person Privatquartiere (pro Person im DZ): € 329,00 (für 65+), € 409,00 (für unter 65) • Bustransfer Linz - St. Michael und retour möglich! • Anmeldungen bis 30. November 2017 (wegen der Hotelplanungen notwendig!) Auskünfte und Anforderung eines INFO-Flyers bei: Kons. OSR Stefan Grasböck, Bezirksbildungsreferent des oösb Urfahr 4191 Vorderweißenbach , Auwiesenweg 1 07219/6316 oder grasboeck@eduhi.at Anmeldungen ausschließlich über: Tourismusverband St. Michael, 5582 St. Michael, Raikaplatz 242, Tel: +43 06477 8913-51 / Fax: DW 54 / E-Mail: info@sanktmichael.at


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Gehirnjogging

A: Wer findet die 10 Gesichter in diesem Baum?

B: Die folgenden Zahlen sind nach bestimmten GesetzmäĂ&#x;igkeiten

aufgebaut. Diese sollten erkannt werden. Beispiel: 3 4 8 9 18 19

1.

1

3

2

6

5 ___

2.

1

1

2

6

6

12

3.

0

1

2

4

6

7

4.

1

5

2

6

3

7 ___ 8

5.

2

5

7

8

11 ___ 14

6.

2

4

3

6

5 ___ 9

+1 x2 +1 x2

+1

36 ___ 8 ___ 5

9


Österreichische Post AG/ P.b.b. Verlagspostamt: 4020 Linz, Donau

Grünsee - Nähe Lavarellahütte - Südtirol Medieninhaber und Herausgeber Christlicher Lehrerverein für Oberösterreich (CLV) Stifterstraße 23, 4020 Linz Tel.: 0732 / 77 68 67 E-Mail: office@clv.at Vertragsnummer: 07Z037596 M Schriftleiter und verantwortlicher Redakteur: Eugen Brandstetter, Haidfeldstr. 2, 4050 Traun. Tel.: 07229 / 911 46 oder 0664 / 523 86 60, E-Mail: eugen.brandstetter@liwest.at Redaktion: Eugen Brandstetter, Alfred Hollinetz, Erwin Hölzl, Marianne Leithgöb, Barbara Weber Offenlegung lt. § 25 Mediengesetz: Die grundlegende Richtung von „Momente“ ergibt sich aus den Satzungen des Christlichen Lehrervereins

Redaktionsschluss:

3. November 2017


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