CLV Freistadt Kontakte Ausgabe 1 2019

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Ausgabe 1/2019 Die Zeitschrift des Christlichen Lehrervereins fĂźr OĂ– Bezirk Freistadt

Kontakte


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OSR Ernst Steininger CLV-Obmann

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Siehe da, es gibt sie noch, die clv-Kontakte! Da bei der Vorstandssitzung im April 2018 Franz Kregl, unser langjähriger Redaktionsleiter in den Ruhestand verabschiedet wurde und auch die Teammitglieder Elisabeth Buchberger und Manfred Scheuchenpflug ihre Mitarbeit beendet haben, ist im Kalenderjahr 2018 keine Bezirkszeitung des CLV erschienen. Den genannten „Zeitungsbauern“ sage ich ein großes Danke für die jahrelange sehr verlässliche und sehr gute Zusammenarbeit. Ganz besonderer Dank gebührt Franz Kregl für die ausgezeichnete Gestaltung, die Organisation des Drucks und des Versands. Es hat sich zwar noch kein neues Team gefunden, aber immerhin ein provisorisches, und so liegen eben wieder clv-Kontakte vor Ihnen, irgendwie passend zum Thema dieser Zeitung. Nach der Generalversammlung und Delegiertenversammlung und den Neuerungen im Präsidium geht die Arbeit im Landes-CLV in eine neue Ära – ein Generationswechsel auf vielen Ebenen wurde vollzogen. Bei uns im Bezirk steht die Übergabe im September 2019 an. Zwei wichtige Termine konnten wir bei unserer letzten Vorstandssitzung am 23. Oktober 2018 für das Frühjahr bereits fixieren: + Bezirksversammlung am 20. März 2019 mit dem neuen Bildungsdirektor Mag. Dr. Alfred Klampfer, B.A., in St. Oswald + Schulvertrauenslehrersitzung am 8. Mai 2019 Termine bitte vormerken, genauere Infos erfolgen zeitgerecht!

Bei der Delegiertenversammlung wurden ein paar Fragen bezüglich CLV allgemein an mich herangetragen, die ich hier kurz behandeln möchte: + Intranet: Nutzung für alle Mitglieder gratis, Registrierung auf der Homepage erforderlich; umfangreiche Informationen zum Gehaltszettel, Dienstzulagen, Teilbereich C, …… + CLV-Mitgliedsbeitrag: 5,43 € monatlich für alle Mitglieder Vieles ist nun (wieder) im Umbruch, Vorgaben müssen umgesetzt werden. Die Zukunft wird erst zeigen, wie richtig der eingeschlagene Weg ist. Ein noch junger Schulleiter in unserem Bezirk hat mir gerade dieser Tage gesagt, er wisse nicht, wie lange er diese schnellen „Wegänderungen“ besonders im pädagogischen Bereich noch durchdrücke. Ich hoffe sehr, dass seitens des Bildungsministeriums nun einmal ein Ende aller Umstrukturierungen herbeigeführt wird und keine neuen Pakete mehr geschnürt werden. Gewerkschaft und Zentralausschuss haben diese Anliegen bereits eindringlich an den maßgeblichen Stellen deponiert. Als nicht mehr unmittelbar Betroffener bekomme ich ja doch noch viel mit von den Veränderungen bzw. sehe und verfolge aus einer gewissen Distanz das Schulgeschehen an sich. Und dabei staune ich oft, was alles und wie viel in den Schulen geschieht, mit wie viel Engagement gearbeitet wird. Ich wünsche euch für eure Arbeit die nötige Gelassenheit, aber auch Ausdauer, um die Freude am Beruf nicht zu verlieren. Ja, und warum sich nicht etwas von der Sonnenblume abschauen, die noch in der Nacht ihren Kopf in jene Richtung wendet, wo die Sonne aufgehen wird.

Allen aktiven und allen sich im Ruhestand befindlichen Kolleginnen und Kollegen ein erfolgreiches, gutes und möglichst gesundes neues Jahr 2019!


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RRin Renate Scheuchenegger Schulqualitätsmanagerin der BR Mühlviertel

CHANGE – Innovationen und Veränderungen im System Bildung Veränderungen bringen unerwartete Situationen, Ereignisse, manchmal auch Probleme, mit denen wir fertig werden müssen. Veränderungen bringen Unruhe, sorgen vielleicht sogar für Verunsicherung, erfordern Zeit und das Erlernen neuer Kompetenzen. Den Landesschulrat gibt es nicht mehr. Wir haben eine Bildungsdirektion. Die Bildungsregion Freistadt existiert als solche nicht mehr, sie ist mit Rohrbach, Urfahr Umgebung und Perg Teil der Bildungsregion Mühlviertel. Das ist nicht wirklich irritierend, waren wir doch schon immer ein Teil des Mühlviertels. Schulinspektorinnen und –inspektoren gehören der Vergangenheit an, sie werden durch Schulqualitätsmanagerinnen und –manager ersetzt. Zuständigkeiten und Abläufe müssen geklärt werden. Aber die Menschen sind dieselben geblieben. Ich wünsche, dass es uns gelingt, die Vergangenheitsverklärung zu überwinden und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken und diese mitzugestalten. Im Zentrum der veränderten Strukturen stehen aber noch immer die Schülerinnen und Schüler, für die es eine Lernumgebung zu schaffen gilt, unabhängig von Alter und Schulart, in der sie die

bestmöglichen Entwicklungs- sie wird selbst zu einer lernenchancen durch individualisie- den Organisation. rende Lernkonzepte erhalten. Jede Schule, jedes Land, jede Viele Stimmen behaupten, dass Region hat ihre eigenen spezifisich das Lernen in den Schulen schen Charakteristika. Die Lerzu Beginn des 21. Jahrhunderts nenden sowie aktuelle Ereignicht wesentlich verändert hat nisse und Entwicklungen ver– zumindest die Grundprinzi- langen individuelle Lösungen pien seien die gleichen. Eine für die Entwicklung von SchuSchulleitung, ein Kollegium, len. häufig Frontalunterricht durch Durch die Schulautonomie soll eine Lehrerin oder einen Lehrer das nun weitgehend ermöglicht vor durchschnittlich 18 Kin- werden. dern. In den letzten Jahren wurde Als Schulqualitätsmanagerin das aufgebrochen, nicht zuletzt sehe ich es als meine Aufgabe die durch die Neue Mittelschule, Schulen in diesem Prozess zur auwo Kooperation zwischen den tonomen Schule zu begleiten Lehrenden durch Teamarbeit durch entsprechende Fortbilstattfindet. dungs- und Prozessbegleitungsmaßnahmen, externe BeratunDie Bildungsarbeit im Zeitalter gen, durch Stärkung von inforeiner heterogenen und digitali- mellen Strukturen und Etabliesierten Gesellschaft erfordert rung von Netzwerken zwischen Lernkonzepte und offene Lern- den Lehrenden und Schulen, und materialien, die die digitalen vor allem durch Gespräche. Möglichkeiten umfassend berücksichtigen und einsetzen. Veränderungen sind gefordert Damit geht einher, dass in ei- und Fehler erwünscht, denn ner individualisierten Lernum- bekanntlich lernt man aus gebung, die Veränderungen ge- diesen! genüber offen ist und verschiedene Lerntypen mitnehmen In diesem Sinne wünsche ich will, der standardisierte Druck uns viel Freude und Energie. (Stichwort Noten) reduziert werden muss. Die Schule selbst Ihre / eure hat nicht mehr die Wissensho- Renate Scheuchenegger heit, Schulqualitätsmanagerin


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ROL Franz Freudenthaler

ROL Ludwig Rumetshofer Sektion Religionslehrer/innen

Sektion Religionslehrer/innen

Auf in neue Zeiten - Anfangen Wenn keiner mehr sagen kann, was wird, wie es wird, und ob es überhaupt noch etwas werden kann, hierhin die einen, dorthin die anderen drängen, wenn die Spezialisten kopfschüttelnd vor ihren Prognosen grübeln, und nichts gar nicht mehr sicher scheint, wenn die einen zueinander drängen in purer Angst, andere alle um sich, und zuletzt auch sich selbst vergessen dann diesen Ruf:

Fürchte dich nicht! (Kirchenzeitung 29.11.2018)

Anfangen Es gibt eine Kunst des Anfangens. Dazu gehört es, zurückzuschauen und das Alte und Gewesene zu verabschieden, es loszulassen. Manchmal kann man das voll Dankbarkeit tun, dann wieder spürt man, dass es noch Zeit braucht. Auch beim Anfangen kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an – und das muss nicht unbedingt das Datum auf dem Kalenderblatt sein. Offen werden für das Neue kann ich dann, wenn ich die Vergangenheit nicht festhalte. Das heißt nicht, das ich vergessen soll, was war – aber es bedeutet ihm seinen Platz zu geben. Solange die Vergangenheit mich besitzt, besetzt hält, wird das Neue keine Chance haben. Zu jedem Anfang gehört ein Abschied dazu. Wer das nicht durchlebt, wird nicht gut anfangen können. Der setzt dann das Neue auf das Alte, trauert dem nach, was war – und traut dem nicht, was kommt. Im Kassenbuch macht man am Ende des Jahres einen Strich unter die Geschäftsvorgänge des vergangenen Jahres und fängt ein neues Buch an. Das gilt auch für das Leben. Manchmal muss man einen Strich unter etwas machen, um neu anfangen zu können. Und wir können immer wieder neu anfangen, weil Gott mitgeht. (Andrea Schwarz, 2016 S.13)

_____________________________________________________________________________________________ Vorankündigung Bitte Termin aufschreiben und freihalten: 5. ETAPPE Johannesweg 4. Mai 2019 Wir starten die 5. Etappe des Johannesweges in Unterweißenbach. Von Unterweißenbach führt der Weg schnell steil bergauf zum Wegererstein und weiter zur Hirschalm. Nach dem Abstecher zur Einsiedlerklause geht es zur Johannesweghütte und weiter nach Königswiesen.


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Judith Leitner CLV-Vertreterin der Junglehrer/innen

Bildungsregion – Auf in neue Zeiten Liebe Junglehrerinnen und Junglehrer! Spannende Zeiten kommen auf uns zu. Nicht nur die Personalvertretungswahlen 2019 rücken näher, auch die Bildungsregionen werden sich verändern. Außerdem wird das ‚neue‘ pädagogische Paket der Bundesregierung für Veränderungen sorgen. Was heißt das aber für euch Junglehrerinnen und Junglehrer? Wir, das Junglehrerteam des Bezirkes Freistadt, Brigitte Lintner, Melanie Friesenecker und Judith Leitner bleiben für euch am Ball. Wir werden weiterhin Veranstaltungen für euch organisieren, die euch den Einstieg in das Berufsleben erleichtern. Wir organisieren Fortbildungen zu den Themen Rechtssicherheit, Steuerausgleich – richtig machen, Karenz und Schwangerschaft und vieles mehr. Natürlich interessieren wir uns auch für eure Interessen. Damit wir wissen, wo bei euch der Schuh drückt, was wir organisieren oder wo wir mit Rat und Tat zur Seite stehen können, bitten wir euch – meldet euch bei uns unter der E-Mail-Adresse: jungCLVfreistadt@hotmail.com Außerdem suchen wir Unterstützung! Wenn du gerne mit uns im Team mitarbeiten möchtest, bist du herzlich willkommen!

Am 20. November 2019 haben wir für alle Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger im Gasthaus Dinghofer in Wartberg die Veranstaltung „Neu im Lehrberuf“ organisiert. Einige interessierte Lehrerinnen und Lehrer aus den Bezirken Perg und Freistadt besuchten diesen Vortrag. Der Landesjunglehrervertreter Christoph Wallner referierte bei dieser Veranstaltung und informierte über wichtige Themen wie unsere Versicherung (LKUF), wichtige Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner (CLV Obleute, Personalvertreterinnen und –vertreter, Schulvertrauenslehrerinnen und -lehrer…), den Dienstvertrag, wichtige Formulare und Fristen, etc. Nach dem offiziellen Teil fand noch ein gemütliches Beisammensitzen mit regem Austausch statt. Auf diesem Weg möchten wir auch noch auf unsere nächste geplante Infoveranstaltung „Schwangerschaft und Karenz“ hinweisen. Diese wird am 4. Februar 2019 um 18:00 Uhr, gemeinsam mit den Bezirken Perg und Urfahr Umgebung, im Gasthof Dinghofer in Wartberg stattfinden. Über dieses Thema referieren wird Michael Weber (Generalsekretär des CLV). Anmelden kannst du dich jederzeit unter unserer Mailadresse. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen oder Kennenlernen im Jahr 2019! Dein Junglehrerteam aus Freistadt Judith Leitner, Melanie Friesenecker und Brigitte Lintner


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OSRin Theresia Jochinger Vertreterin der Pensionisten/innen im CLV Freistadt

Angebote von 2018 - ein Programm mit Nachhaltigkeit Die vier Veranstaltungen in diesem Jahr hinterließen bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bleibende Erinnerungen. Im März zeigte OSR Herbert Stadler die Fotoschau „Weltkulturerbe Syrien 2010“ und erinnerte, welch große Kulturgüter dieses Land vor dem Krieg zu bieten hatte. Den Besuch des Bezirkes Urfahr im Mai machte das Aufsichtsorgan Georg Fröhlich zu einem Erlebnis. Auf sehr persönliche und fachkundige Art und Weise schilderte er die Entstehung des Windparks Sternwald. Bei der CLV-Reise ins Kärntner Dreiländereck im Juni führte uns Organisator Herbert Stadler teils zu wenig bekannten Plätzen. Schon nach der Anfahrt auf der Panoramastraße auf die Villacher Alpe erlebten wir sensationelle Aussichten auf das Karstgebirge und auf Berggipfel in den Nachbarländern Slowenien und Italien. Im Schaubergwerk Terra Montana in Bad Bleiberg tauchten wir in die Arbeitswelt der Bergleute ein, wo uns ein Bergmann den Jahrhunderte alten Bergbau an Hand originaler Einrichtungen, Maschinen und Geräte präsentierte. Beim Ausflug ins Kanaltal hielten wir in Arnoldstein an, um den Schrotturm und die Kreuzkapelle zu besichtigen. Weiters besuchten wir am Lussariberg den alten Wallfahrtsort mit der berühmtesten aller Filialkirchen von Camporosso. Ein Erlebnistag war der Ausflug nach Slowenien. Bevor wir auf der Militärstraße auf den Vršič-Pass die Russisch-Orthodoxe Kirche, weiters das nordische Schizentrum in Planica mit der gewaltigen Sprunganlage und die Quelle der Save besucht hatten, statteten wir dem Bunkermuseum am Wurzenpass, Österreichs Alpenfestung aus dem Kalten Krieg mit Bunkern, Stellungen und Sperren, einen Besuch ab. Den Abschluss der viertägigen Reise bildete die Schiffsrundfahrt am Weißensee.

Totengedenken

Im Oktober wurde in Liebenau, der höchstgelegenen Gemeinde des Bezirkes, der Herbstwandertag abgehalten. HD i.R. Karl Hilber führte uns zuerst zum Ursprung des Kamps. Nach dem Mittagessen zeigte Helmut Atteneder in seiner Bilderschau „Heimat: verborgen - erblickt - reflektiert“, untermalt mit passenden Melodien, seine Heimatgemeinde in farbenfrohen Aufnahmen.

OSR VD Leopold Kiesenhofer

SR VD Ernestine Karl

SR Friederika Tunkl

OSR HD Hermann Hanetseder

SR HD Florian Reisinger

SR Maria Christine Stöglehner

OLfWE Theresia Pömmer

Alois Lang

BOL

OSR HD Walter Lengauer

VOL Maria Layr


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SR Dietmar Stütz - ZA Vorsitzender für APS in OÖ

Blendgranaten im Bildungswesen Die gesetzlichen Reformbestrebungen treiben wieder einmal die tollsten Blüten! Statt sich um wirklich pädagogische Probleme im Schulalltag zu kümmern, gibt es Ansätze zu „Problemlösungen“, deren Bedeutung äußerst überschaubar sind.

„Problem 1“: Herbstferien

„Problem 2“: Leistungs- und ergebnisorientierte Entlohnung von Pädagoginnen und Pädagogen

Angefacht durch den Beitrag von NEOS-Obfrau Beate Meinl-Reisinger in den Sommergesprächen, kommen wieder einmal eventuelle Herbstferien aufs Tapet. Meinl-Reisingers Ansatz war, dass aufgrund der langen Sommerferien diese gekürzt und eine Woche davon als Herbstferien verwendet werden sollen. Dadurch soll das Aufsichtsproblem der Eltern entschärft und eine Erholungszeit im Herbst geschaffen werden. In der darauffolgenden Diskussion gibt es jetzt skurrile Argumente für die Terminfindung. Eine Möglichkeit wäre, die Zeit zwischen Nationalfeiertag und Allerseelen zu überbrücken. Dies scheidet jedoch aus Ansicht einiger „Experten“ wieder aus, da zu dieser Zeit der Herbsttourismus bereits im Auslaufen und der Wintertourismus noch nicht auf Touren gekommen ist. Besser wäre, so ein Vorschlag, die Ferien im Oktober zu starten, da zu dieser Zeit noch die Bergbahnen und Gondeln fahren. Es käme zu einer Belebung der heimischen Wirtschaft. Wer die Beaufsichtigung der Kinder während der „Nebelferien“ übernimmt, ist dadurch nicht geklärt. Die Lehrerinnen und Lehrer, so die Überlegung, sollten auf jeden Fall während dieser Zeit verpflichtende Fortbildungen besuchen oder eventuell in einer Schwerpunktwoche den Schülerinnen und Schülern die Welt der Digitalisierung eröffnen. Der Einwand, dass auch Lehrerkinder Ferien haben, deren Eltern jedoch nicht die Möglichkeit hätten, Ferien zu machen, konnte bis dato nicht entkräftet werden.

Laut Programm der derzeitigen Regierung soll die Entlohnung der Pädagoginnen und Pädagogen leistungsund ergebnisorientiert gestaltet werden. Diese Idee ist schwer umzusetzen. Welche Indikatoren sollen für ein höheres Gehalt bei einer ergebnisorientierten Bezahlung berücksichtigt werden? Je weniger Schüler ein „Nicht Genügend“ haben, desto höher die Bezahlung? Oder sollten Schüler im Rahmen eines Feedbacks an die übergeordnete Dienstbehörde entscheiden, wer eine gute Lehrkraft ist? Internationale Beispiele belegen, dass dies Unsinn ist. Die Ergebnisse würden stark vom Schulstandort abhängen. Als Lehrer an einer Brennpunktschule würden sich viele sofort an „ruhigere“ Standorte in der Peripherie versetzen lassen, wo die Ergebnisse sicher besser sind. Geholfen wäre damit jedoch niemandem! Wenn man diese ergebnisorientierte Bezahlung auf andere Berufsgruppen umlegt, könnte das heißen: Postbusfahrer verdienen mehr, je mehr Fahrgäste mit dem Bus fahren (schlecht, wenn neben der Fahrtstrecke eine Schnellstraße oder Autobahn liegt). Polizisten verdienen umso mehr, je mehr Verbrechen sie aufklären (schlecht in einem Gebiet mit geringer Kriminalitätsrate). Politiker verdienen mehr, wenn die Wählerinnen und Wähler Gesetze einhalten (schlecht, wenn Gesetze nur wenig durchdacht sind. Gibt es dann womöglich auch einen Regress?). Es wurde gerade ein neues Dienstrecht verhandelt, das erst im nächsten Jahr voll in Kraft treten wird. Da wollte die Gewerkschaft auch Leistungskomponenten verankern, etwa für klassenführende Lehrpersonen oder Fachkoordinatoren. Es war also nicht die Frage, leistungsorientierte Entlohnung Ja oder Nein, sondern was sinnvoll wäre. Auf das wurde aber seitens der damaligen Regierung nicht eingegangen.

Es wird Zeit, dass sich die Politik um die wirklichen Probleme der Schule kümmert und nicht eine Salve von Blendgranaten abschießt!


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Michael Weber – Personalvertreter im ZA Linz und Generalsekretär des CLV OÖ

Der CLV im Zentrum der Bildungslandschaft

Der CLV gilt seit Jahrzehnten als Erfolgsgarant und als stabiler Faktor, was die Entwicklung der Pädagogik in Oberösterreich betrifft. Bereits bei unserer CLV-Mitgliederbefragung im letzten Herbst wurde durch zahlreiche Rückmeldungen und dem Abstimmungsergebnis klar, dass der selbstständige Weg, den der CLV eingeschlagen hat, eine hohe Zustimmung erfährt. Unsere Strategie der Eigenständigkeit in einer sich immer schneller veränderten Bildungswelt stellte sich bereits in den vergangenen Monaten als richtig heraus. Eine klare Interessenskundgebung sowie ein Zeichen der Geschlossenheit zeigten die vielen Teilnehmer bei unserer CLV-Partnerkonferenz, die bereits zum zweiten Mal im Oktober in Bad Leonfelden stattgefunden hat. Die Koordination unter den Bildungsverantwortlichen stand bei der Partnerkonferenz im Mittelpunkt. Dabei wurden Ideen ausgetauscht, Zukunftsvisionen für die (ober)österreichische Schule entwickelt sowie Absprachen zwischen den einzelnen im Bildungssystem verantwortlichen Institutionen getroffen. Vernetzung, Austausch von Wissen und intelligente Strategien unter der Koordination des CLV sind Garant für eine zukünftige erfolgreiche Schule.

NEUE CLV-VEREINSSTRUKTUR Die veränderte Verantwortungsstruktur des CLV war eine große Herausforderung, jedoch notwendig, um das Leitbild lebendig zu machen. Unser Organigramm (siehe CLV-Homepage unter „Projekt 2025“) ist ein Zeichen der veränderten Verantwortungskultur in Die Bedeutung des Christlichen unserem Lehrerverein. Lehrervereins als Vermittler und Gestalter wird dabei immer Das CLV-Präsidium tagt nun 4 x größer. Bereits im Jahr 2016 im Jahr, wobei alle Verantworhaben wir mit einem wichtigen tungsträger mit Stimmrecht (also Veränderungs- und Erneuerungsalle Sektionen sowie Bildungsreprozess im CLV begonnen. Der gionen mit Obmann/Obfrau) damalige Generalsekretär Paul vertreten sind. Kimberger hat das Dies bedeutet natürlich eine hohe Mitbestimmungsmöglichkeit aller Beteiligten, jedoch ins Leben gerufen, um dem damit verbunden eine höhere hohen Anspruch unseres ChristliVerantwortung für die Bezirkschen Lehrervereins auch im Hinfunktionäre. blick auf die kommenden Herausforderungen im Schul- und Tiefgreifende Veränderungen Bildungsbereich gerecht zu werund Zukunfts-Projekte des CLV – den. wie das Projekt CLV.2025 - werden im Präsidium diskutiert und Es wurde ein Leitbild entwickelt, der Delegiertenversammlung wobei die Grundaussagen eine zum Beschluss vorgelegt. hohe Identifikationsmöglichkeit Gleichzeitig dient als Steuerungsfür alle Pädagoginnen und gruppe die Landesleitung, wo Pädagogen beinhalten. kurzfristige Entscheidungen geViele Dinge, die im Leitbild troffen werden müssen und die beschrieben sind, werden vom tägliche Arbeit im CLV koordiCLV bereits umgesetzt. niert wird. Projekt CLV.2025


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Eine wesentliche Rolle nehmen auch die Schulvertrauenslehrer/innen ein – sie sind unser Bindeglied von den Funktionärinnen und Funktionären auf Bezirksund Landesebene in den Schulen und gehören zu unseren wichtigsten Repräsentationsträgern. (siehe CLV-Homepage unter „Projekt 2025“)

Deshalb hat sich der CLV in den letzten Monaten intensiv mit diesem Thema beschäftigt und ein pädagogisches Leitbild des CLV entwickelt.

Dem pädagogischen Leitbild wurde ein Leitsatz vorangestellt. Der Grundgedanke lautet, dass das Leitbild auf dem Selbstverständnis einer christlich sozialen Der verantwortungsvollen Sicht- und humanistischen Wertewelt weise des CLV auf die Zukunft der basiert. Schule ist es also geschuldet, dass unser CLV-Leitbild mittler- In der Präambel sind zwei Kernweile nicht nur gelebt wird, aussagen vordergründig: sondern sich der CLV zum Zentrum der Bildungslandschaft Erstens, dass jedes Kind bei entwickelt hat. uns in der Schule willkommen ist und das Recht auf bestmögNEUES CLV-TEAM liche Förderung hat. Bei der Neuwahl des CLV-Vor- Zweitens, dass jeder Mensch standes bei der Delegiertenver- mit seiner Individualität und sammlung im November 2018 seinen Fähigkeiten im Schulwurde ein Team gewählt, das be- wesen im Mittelpunkt des reits maßgeblich beim Erneue- Handelns steht. rungsprozess im CLV mitgewirkt hat. Pädagoginnen und Themenschwerpunkte sind: Pädagogen aus den unterschiedlichsten Bereichen (Bildungsdi➢ Schule rektion, Schulaufsicht, pädagogi➢ Unterricht sche Hochschule, Personalver➢ Sonderpädagogik/Inklutretung, Gewerkschaft, Berufssion schule, usw.) tragen nun die ➢ Lehrerinnen und Lehrer große Verantwortung im CLV und ➢ Schulleitung repräsentieren die gesamte ➢ Schulentwicklung/ProfesBreite der Bildungslandschaft. sionalisierung ➢ Gesellschaft CLV.PÄDAGOGIK.2025 Durch dieses pädagogische LeitBesonders die Pädagogik steht bild bietet der CLV Handlungssiim Zentrum der Bildungsverant- cherheit, Stabilität und Orientiewortung des CLV. rung für Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht.

Der CLV gibt mit diesem Leitbild somit Antworten auf die täglichen Fragen des Schullebens. Zusätzlich befindet sich der CLV derzeit in einer konstruktiven Phase der Weiterentwicklung. Diese positiven Impulse zeigen sich nicht nur durch die steigende Mitgliederanzahl. Vor allem die zahlreichen Serviceleistungen (Seminare, Broschüren, Veranstaltungen, Beratungen, usw.) sind von entscheidender Bedeutung und werden sehr gerne in Anspruch genommen. Der CLV wird weiterhin - unter Einbeziehung aller im Bildungsbereich Verantwortlichen - als Vordenker im Bereich der modernen Schule und Pädagogik für verlässliche und nachhaltige Bildung mit Wissen und Werten Sorge tragen! Ein großes DANKESCHÖN an dieser Stelle all jenen, die sich tagtäglich für unseren CLV, unsere Pädagoginnen und Pädagogen und somit für unsere Kinder und Jugendlichen und deren Zukunft einsetzen.


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Wolfgang Korner Vorsitzender der Personalvertretung der Pflichtschullehrer/innen

BR Freistadt

Liebe Kolleginnen und Kollegen! In den letzten Jahren hat sich bereits abgezeichnet, dass aufgrund steigender Pensionierungen ein „Generationswechsel“ in den Schulen des Bezirkes beginnt. Seit Beginn des Schuljahres 2018/19 gab es bis Ende November 2018 26 Ruhestandsversetzungen, 20 Neuanstellungen, 14 Versetzungen in die Bildungsregion und 4 Versetzungen in eine andere Bildungsregion. Schon seit Jahren haben wir einen Überhang an Versetzungsansuchen in unsere Bildungsregion. In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei unserer Pflichtschulinspektorin RRin Renate Scheuchenegger für ihre umsichtige Personalplanung bedanken, die immer die pädagogischen Notwendigkeiten in Absprache mit den Schulleiter/innen im Blick hat. Im organisatorischen Bereich änderte sich schon mit dem Bildungsreformgesetz 2017, das noch im Juni 2017 vom Nationalrat beschlossen wurde, einiges für die Schulen. Die Schulleiter/innen sind hauptverantwortlich für die Auswahl der Lehrer/innen am Standort, sie können schulautonome Klassen- und Gruppengrößen und eine Flexibilisierung der 50-Minuten-Einheit definieren. Seit Jänner 2019 gibt es keinen Landesschulrat mehr,

sondern die Bildungsdirektion übernimmt die pädagogische und schulorganisatorische Koordination und Oberösterreich ist nun in 6 Bildungsregionen geteilt, wobei die 4 Bezirke des Mühlviertels eine Bildungsregion bilden.

Der Beschluss der Bundesregierung, dass Asylwerber/innen, die in einem Lehrverhältnis stehen, jederzeit abgeschoben werden können, ist weder aus humanitärer, noch aus ökonomischer Sicht verständlich und widerspricht auch der Intention, dass eine gute Ausbildung für einen Die Neuerungen, die die derzeitige „Flüchtling“ auch für seine Zukunft Bundesregierung im Bildungsbe- eine wertvolle „Investition“ ist. reich vorantreibt, haben ebenfalls einige Kritik ausgelöst. Nach Einfüh- In den Medien wird immer nur von rung der Deutschförderklassen hat den Möglichkeiten, die die Schulen nun auch der Landesschulrat die Be- durch die Reformen erhalten, gedenken der Gewerkschaft bestätigt sprochen, jedoch wird die Notwenund eingeräumt, dass durch diese digkeit von entsprechenden ResMaßnahme die Ressourcen für sourcen, die den Schulen für die Sprachförderung in Oberösterreich Umsetzung zur Verfügung gestellt um 50% reduziert wurden. Dies trifft werden müssen, nicht eingestannicht nur Migrantinnen und Migran- den. ten, sondern auch viele Kinder mit Wenn die Gewerkschaft Mittel für österreichischer Staatsbürgerschaft. mehr vorschulische Maßnahmen, Auch das „Pädagogische Paket“ von eine Doppelbesetzung in der VolksBildungsminister Dr. Heinz Faßmann schule, mehr Ressourcen für die hat einige Schwachstellen. Die Beur- Sonderpädagogik und Unterstütteilung in der Volksschule, die von zungssysteme fordert, wird sehr oft den Schulen mit großer pädagogi- von übertriebenen Forderungen gescher Verantwortung im Sinne der sprochen. Kinder umgesetzt wurde, muss nun Im Gegenzug soll die Schule ganz ab Ende der 2. Schulstufe wieder auf selbstverständlich allen ProblemfelZiffernnoten zurückgeführt werden. dern der Gesellschaft Lösungen anAuch die Leistungsbeurteilung und bieten und die Schüler/innen zu die Leistungsdifferenzierungsmaß- mündigen, verantwortungsbewussnahmen in den (Neuen) Mittelschu- ten, selbstständigen, … Mitgliedern len ändert sich innerhalb weniger unserer Gesellschaft „erziehen“. Jahre.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir Personalvertreter werden uns bemühen, dass das Wort „Autonomie“ nicht nur die Überschrift im Bildungsreformpaket ist, sondern auch merklich in den Schulen gelebt werden kann. Dazu gehören entsprechende Rahmenbedingungen, um eine zukunftsorientierte und menschliche Pädagogik möglich zu machen.


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Siegfried Hauser, MBA Vorsitzender des GBA Freistadt

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die dritte Runde der Gehaltsverhandlungen für die Öffentlich Bediensteten am 20. November 2018 brachte folgendes Ergebnis: Die Gehälter der Beamtinnen/Beamten des Dienststandes und die Monatsentgelte der Vertragsbediensteten sowie der Bediensteten mit einem Sondervertrag werden um 2,33 % und zuzüglich um einen Fixbetrag von 19,50 Euro angehoben. •

Die geringsten Ansätze steigen somit um + 3,5 %, die höchsten um + 2,51%. Im Durchschnitt bedeutet das eine Erhöhung um 2,76 %. • Zulagen und Nebengebühren in Eurobeträgen steigen um 2,76 %. • Die Gehaltserhöhung ist mit 1. Jänner 2019 wirksam. Auch die nachfolgenden Gespräche auf oberösterreichischer Ebene waren erfolgreich und somit wird das Bundesergebnis auch in Oberösterreich voll umgesetzt. Dieser Gehaltsabschluss ist ein deutliches Zeichen der Wertschätzung für die hervorragende Arbeit, die in den Schulen geleistet wird. Gehaltstabellen können auf der Homepage des CLV OÖ (www.clv.at) heruntergeladen werden. Familienbonus Plus ab 1.1.2019 Der Familienbonus Plus ist ein Steuerabsetzbetrag. Durch ihn wird die Steuerlast direkt um bis zu 1500 € pro Kind und Jahr reduziert. Nach dem 18. Geburtstag des Kindes steht ein reduzierter Familienbonus Plus in der Höhe von 500 € jährlich zu, wenn für dieses Kind weiterhin Familienbeihilfe bezogen wird. Weitere Details und Berechnungen zum Familienbonus sind unter www.familienbonusplus.at zu finden. Dieser Familienbonus kann entweder über die Personalverrechnung in Anspruch genommen werden oder in der jährlichen Arbeitnehmerveranlagung (Lohnsteuerausgleich) geltend gemacht werden. Bei der Abrechnung über die Personalverrechnung ist das Formular E30 des Bundesministeriums für Finanzen auszufüllen und samt den erforderlichen Unterlagen (z.B. Bestätigung Familienbeihilfe, Nachweis Unterhaltszahlung) an die Personalverrechnung (per Post oder per Mail: pvr.post@ooe.gv.at) zu übermitteln. Änderungen sind verpflichtend binnen eines Monats zu melden. Alle Formulare bzw. weitere Informationen stehen auf www.bmf.gv.at > Formulare bzw. in den Finanzämtern zur Verfügung. Der Familienbonus Plus wird rückwirkend ab 1.1.2019 (bei Antragstellung) ausbezahlt, erstmalig jedoch bei der Auszahlung im Februar 2019. Auf die Ausnahmen bzw. die Indexierung für im Ausland lebende Kinder möchte ich besonders hinweisen. Das betrifft ab dem 1.1.2019 auch den Alleinverdiener- bzw. Alleinerzieherabsetzbetrag, sowie den Unterhaltsabsetzbetrag. Diese müssen aufgrund der geänderten Gesetzeslage (Wohnsitzstaat Kind) neu beantragt werden. Auch für weitere Informationen stehen die CLV Personalvertreter jederzeit gerne zur Verfügung. Zum Schluss ein herzliches Dankeschön an alle Gewerkschaftsmitglieder für ihre Solidarität und Unterstützung.


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Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: CLV Freistadt, 4240 Freistadt, Am Pregarten 19 ZVR-Zahl: 839736252 Offenlegung gem. Mediengesetz: CLV-Kontakte ist das Mitteilungsblatt der CLV-Bezirksorganisation Freistadt Zweck der Publikation ist die Information der Lehrerschaft über aktuelle Themen. Bilder: Bilderarchiv des CLV Freistadt, www. Bilderpool.com, www.pixabay.com Medienhersteller: Druckerei Haider, 4272 Schönau Redaktionsteam: E. Steininger, Chr. Dumhart, L. Rumetshofer, M. Scheuchenpflug, S. Hauser, W. Korner, T. Grabner (Layout) Für den Inhalt verantwortlich: E. Steininger, W. Korner


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