ZEITSCHRIFT DES CHRISTLICHEN LEHRERVEREINS LINZ-STADT 32. Jahrgang, Folge 1, Juni 2018
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STARKE VERTRETUNG.
Wir wünschen erholsame Ferien.
32. Jahrgang, Folge 1, Juni 2018
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Editorial
Liebe Kolleginnen und Kollegen, auch dieses Schuljahr neigt sich bald dem Ende. Wieder ein erfolgreiches Schuljahr in einem aufregenden Regierungsjahr voller Umstrukturierungen inklusive neuem Bildungsminister. Die Erfolge bleiben abzuwarten in einer unruhigen Zeit voller Ansprüche an die Bildungslandschaft und gleichzeitig so wenig befriedigenden Antworten von Seiten der Experten auf unsere Fragen. Eine stabile Interessensgemeinschaft- wenn oder gerade weil politisch nicht aktiv- wie unser CLV bietet euch die Möglichkeit, uns eure Bedürfnisse mitzuteilen. Auch wenn der Christliche Lehrerverein nicht direkt politisch aktiv ist, erhält man durch die Personalvertretung und die Gewerkschaftlichen Betriebsausschüsse, die aus unserem Kreis gewählt werden können, bestmögliche Aufklärung und Informationen aus erster Hand.
Stefan Pirc Bezirksobmann CLV Linz-Stadt
Barbara Igler Bezirksobfrau CLV Linz-Stadt
Volksschule 28 Flötzerweg 61, 4030 Linz Tel.: 0650 / 9140212 E-Mail: stefanpirc@hotmail.com
Volksschule Kreuzschwestern Stockhofstr. 10, 4020 Linz Tel.: 0699 / 11328814 E-Mail: barbara.igler@gmx.eu
Wir wollen als Lehrerverein aber vor allem auch die Möglichkeit bieten, sich den modernen Problemen des Lehrerdaseins zu stellen. Neben der Fortbildung liegt uns deshalb das seelische Wohlbefinden unserer Mitglieder sehr am Herzen. Leider findet das „Loswerden“ von Problemen des Unterrichts kaum mehr im Lehrerzimmer statt. Natürlich fehlt hier die professionelle Unterstützung. Trotz allem könnten wir unseren Ballast, der sich oft über Tage anstaut, ohne schlechtem Gewissen bei Gleichgesinnten abladen. Sich gegenseitig zuhören und erzählen können, nicht im privaten Umfeld, sondern im geschützten Rahmen zwischen lieben und verständnisvollen Kolleginnen und Kollegen, könnte uns schon vor Frust bewahren, den wir ungewollt in unsere Freizeit mitnehmen. „Psychohygiene“ sollte ein vollkommen normaler Prozess innerhalb eines Lehrkörpers oder auch Lehrervereins sein, ohne Angst, als schlechte Lehrerin oder Lehrer hingestellt zu werden, wenn man Frust über Schülerinnen oder Schüler, schwierige Eltern oder dem System gegenüber ablassen muss, Danach fühlt man sich meist schon besser und geht wieder gelassener in die Klasse hinein.
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Dies sollten wir auch unseren jungen Kolleginnen und Kollegen weitergeben. Es darf besprochen, sich Hilfe und die Meinung anderer geholt werden, wenn man einmal nicht mehr weiter weiß!
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Aber nicht nur Neulehrerinnen und Neulehrer sollen davon profitieren. Auch Kolleginnen und Kollegen mit Berufserfahrung stoßen manchmal mit ihrer Weisheit an Grenzen. Und hier kommt auch unser Verein ins Spiel. Innerhalb des CLV soll die Möglichkeit genutzt werden, sich neue Ansichten, befriedigende Lösungen oder auch Hilfe zu holen. Wir hoffen, euch mit unseren Aktivitäten durch das ganze Jahr einen abwechslungsreichen Ausgleich zum Berufsalltag ermöglicht zu haben, und wünschen euch einen angenehmen und schönen Start in die wohlverdienten Sommerferien! Euer Obmann, eure Obfrau
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Interview Fritz Enzenhofer *Rückblickend auf die letzten 17 Jahre als Präsident des Landesschulrats für Oberösterreich, worauf bist Du besonders stolz? 17 Jahre der Oberösterreichischen Schule vorstehen zu dürfen war eine große Herausforderung. Es gab sehr viele schöne Momente aber auch weniger positive Ereignisse – es gibt im Schulbetrieb nichts, was es nicht gibt. Schule in Oberösterreich bedeutet knapp 190.000 Schüler/Innen, gut 20.000 Lehrer/ Innen und 973 Schulen. Es freut mich besonders, dass in dieser Zeitspanne 25.000 Ingenieure an den HTL´s ausgebildet werden konnten, über 110.000 Schüler/Innen die Matura abgelegt haben und 120.000 Facharbeiter u. Fachkräfte ausgebildet werden konnten.
als die Vermittlung von Faktenwissen. In der Bildung geht um Menschenbildung, Wertehaltungen und die Förderung von Talenten und Begabungen der jungen Menschen, um sie auch bestmöglich auf ein friedvolles, fleißiges und strebsames Leben nach der Schule vorzubereiten. *Gibt es berufliche Agenden bzw. Punkte auf Deiner „To-Do“-Liste? Mit der Übergabe der Obmannschaft im CLV an Paul Kimberger vergangenen Spätherbst hat der Lehrerverein eine ausgezeichnete Wahl getroffen. Ich halte Paul für einen sehr guten CLV Obmann und habe ihn deshalb auch vorgeschlagen. Mit Ende Juli werde ich auch als Präsident des LSR für Oberösterreich zurücktreten und in den Ruhestand gehen. Das ist auch ein guter Zeitpunkt im Hinblick auf die Neugestaltung der Behördenstruktur im Zuge der anstehenden Reform.
Das Fundament für diese Abschlüsse und „Ich blicke lächelnd zurück und die oberösterreichischen Erfolge – sei es schaue freundlich nach vorne!“ Eine berufliche „To-Do Liste“ gibt es vorin den Bildungsstandards oder PISA OÖ, erst nicht und ich werde mich auch siwo wir viele erste Plätze erreicht haben, cher nicht auf den Muppet-Balkon zurückziehen und kommentieren. wird in den 862 Pflichtschulen gelegt, die mir ganz besonders am HerVor einigen Tagen wurde ich zum Bundesobmann der Christlichen Lehzen liegen und ich sage das bestimmt nicht deshalb, weil ich selbst ausrerschaft Österreichs gewählt, wo ich auch gerne bereit bin Verantworgebildeter Hauptschullehrer für Deutsch und Bildnerische Erziehung tung zu tragen. bin. Ich weiß auch, was gerade an unseren städtischen Pflichtschulen geleistet wird. *Die Standardüberprüfungen des BIFIE zielen auf die erlernten Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler ab. Da ja das Erlernen und *Der von Dir gern zitierte Hartmut von Hentig schreibt in seinem Verbessern von Kompetenzen ein lebenslanges Projekt sein kann, welBuch „Mein Leben, Schule, Polis, Gartenhaus“, dass die Person des che Kompetenzen möchtest Du noch erlernen bzw. verbessern? Lehrers sein wirksamstes Curriculum sei. Wie stehst Du dieser Aussage gegenüber? Eine Kompetenz, die ich im Ruhestand alsbald verstärken möchte ist geduldiger an Dinge heranzugehen. Ich freue mich darauf, vieles angehen Wer mich näher kennt, kennt auch meinen Leitsatz: „Wer Menschen fühzu können, aber nicht mehr alles gleich in Angriff nehmen zu müssen. ren will, muss hinter ihnen stehen!“ Lehrer sein zu dürfen ist wahrlich der Ich möchte auch all jene um Verzeihung bitten, wo ich in meiner „Aktivschönste Beruf den es gibt, weil gute Lehrerpersönlichkeiten prägend in zeit“ ungeduldig reagiert habe. Erinnerung bleiben und positive Entwicklungen der Schüler/Innen fördern. Sie gestalten die Zukunft von Menschen und entwickeln unsere *Gibt es abschließend noch etwas, das Du Deinen Kolleginnen und Gesellschaft maßgeblich mit. Kollegen mit auf dem Weg geben möchtest? *Während des Lehramtsstudiums befasst man sich intensiv mit dem Ich möchte mich ganz herzlich für die Treue und gute Zusammenarbeit Begriff „Bildung“. Was bedeutet dieser Begriff für Dich ganz persönmit meinem Heimatbezirk, die vielen freundschaftlichen Begegnungen lich? Hat sich Deine Definition im Laufe Deines Berufslebens veränund mich vor allem aber beim CLV Linz Stadt bedanken. Ich gebe nichts dert? Wenn ja, wie? mit auf den Weg: „Ich blicke lächelnd zurück und schaue freundlich nach vorne!“ Meine Definition von Bildung hat sich über die Jahre nicht grundlegend verändert – sie ist jedoch bewusster geworden. Immer stärker Fritz Enzenhofer verdeutlicht sich aus meiner Sicht, dass Schule wesentlich mehr ist,
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Am Montag den 22. Jänner, sowie am Mittwoch den 24. Jänner 2018, fand eine Nachtwächterführung zum Thema „Geister und Mord“ in der Linzer Altstadt statt. Geführt vom gewerblichen Linzer Stadtführer Wolfgang Liegl wurde den Teilnehmern ein schaurig schöner Stadtrundgang geboten. Start der Führung war die Linzer Altstadt, wo man mit spannenden Geschichten über den Geist eines an Pest verstorbenen Mädchens am Dachboden des Pesthauses, einen von einem Mönch vergrabenen Schatz im Wilheringer Freihaus, sowie einem Lepra Kranken, der namenlos beim heutigen Botanischen Garten verscharrt wurde, in das düstere Linzer Mittelalter eintauchen konnte. So war es damals keine Seltenheit, dass sich ein zum Tode Verurteilter den Henker selbst bezahlen musste und daraufhin die körper-
lichen Überreste gerne Verwendung für alles Mögliche fanden. Der Rundgang führte weiter vom Landhaus über die Promenade zur Stadtpfarrkirche - untermalt von zahlreichen grausigen Geschichten. So wurde von einer Novizin der Karmeliten Kirche erzählt, die als Strafe für ihre Liebe zu einem Handwerksburschen lebendig eingemauert wurde und von einem Totengräber, der aus Angst die Pest zu übertragen, vom Volk gefürchtet und verhöhnt war. Ebenso sprach man über eine Teufelsfratze auf einer Hausfassade, die beängstigend auf den alten Dom starrt. Nach einem eineinhalbstündigen Spaziergang endete die Nachtwächterführung am Hauptplatz bei der Pestsäule, wo sich damals ein Pranger zur Schaustellung von Hinrichtungen befand. Nach so vielen düsteren und schaurigen Erzählungen über Morde, Hexenverbrennungen und weiteren kriminelle Handlungen in Linz, ist man wohl froh, sich in der Gegenwart wiederzufinden. Nadine Schwingshackl
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Lob und Wertschätzung „Teuer und schlecht.“ So etwa könnte man die jährlich wiederkehrende Beschreibung des österreichischen Bildungswesens durch Politiker, Journalisten und „Bildungsexperten“ (personenbezogene Bezeichnungen umfassen gleichermaßen Personen männlichen und weiblichen Geschlechts) zusammenfassen, die der Veröffentlichung der OECD-Studie „Education at a Glance“ (siehe auch unter www.clv.at) folgt – selbstverständlich noch am Tag der Präsentation der hunderte Seiten starken Publikation. Chapeau, meine Damen und Herren Schnellleser! Schaut man sich die Studie tatsächlich an – was dann doch etwas länger dauert –, findet man viele interessante Daten und Fakten, wie etwa: •
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GesundheitsVorsorge
Denk in
Besondere Konditionen für Landeslehrer in Oberösterreich: n
schlechten Zeiten ist es GUT, wenn man es besser hat. n n n
Gesundheit - Abrechnung mit der LKUF mittels Datenträger - Begünstigte Tarife für Familienmitglieder - Begünstigte Tarife für Sehbehelfe, Zahnersatz, etc.
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Lebensversicherung Ob Vorsorge oder Vermögen - die Bedürfnisse der Zukunft sind so verschieden wie die Menschen selbst.
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Die jährliche Netto-Unterrichtszeit österreichischer Lehrer ist im internationalen Vergleich tatsächlich relativ gering, was zu den altbekannten Vorwürfen à la „Dienstagmittag bin ich fertig“ führt. In derselben (!) Tabelle wird aber auch die Gesamtarbeitszeit angegeben, und diese liegt mehr als zehn Prozent über dem EU22-Schnitt (siehe OECD, Education at a Glance 2017, Tabelle D4.1). Im OECD-Durchschnitt haben 15,8 Prozent der 25- bis 34-Jährigen noch keinen Abschluss der Sekundarstufe II (duale Ausbildung, Abschluss einer mittleren oder höheren Schule) geschafft. In Österreich sind es lediglich 11,4 Prozent (Tabelle A1.2). NEET ist ein Akronym des Begriffs „Not in Education, Employment or Training“ und bezeichnet die Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener, die keine Schule besuchen, keiner Arbeit nachgehen und sich nicht in beruflicher Ausbildung befinden und dies auch nicht unmittelbar anstreben. Der NEET-Anteil unter den 18- bis 24-Jährigen beträgt in Österreich 12,1 Prozent. Der OECD-Schnitt ist um mehr als ein Viertel höher (Tabelle C5.1).
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Betrugen hierzulande die Investitionen ins Schulwesen 1999 noch 4,2 Prozent des BIP, lagen sie 2014 nur noch bei 3,1 Prozent. Im selben Zeitraum blieben sie im OECD-Durchschnitt unverändert bei 3,6 Prozent (Tabelle B2.1 und Tabelle B2.1b). Für eine – international betrachtet – bloß mittelmäßige Finanzierung fehlen Österreichs Schulen daher 1,75 Milliarden Euro jährlich (das österreichische Bruttoinlandsprodukt lag laut Statistik Austria 2016 bei rund 349,3 Milliarden Euro)! „Die Ausgaben für Bildung in Prozent des BIP sind ein Maß für die Priorität, die dem Bildungswesen im Rahmen der Ressourcenverteilung zukommt“, hält die Statistik Austria unmissverständlich fest (Statistik Austria, Bildung in Zahlen 2012/13, Schlüsselindikatoren und Analysen, Wien 2014, Seite 112).
Bedauerlicherweise bestätigt sich wieder einmal die Vermutung, dass bei uns Studien bestenfalls in einer kompakten Kurzfassung gelesen werden, um daraus dann mehr als fragwürdige und meist gar nicht belegbare Schlüsse zu ziehen. In Wirklichkeit – und auch das belegt die OECD-Studie „Education at a Glance“ gewollt oder ungewollt – leistet Österreichs Schulwesen mit seinen Lehrerinnen und Lehrern unter meist sehr schwierigen Bedingungen Hervorragendes und hätte sich ob der wahren Fakten höchstes Lob und Wertschätzung verdient. Davon hört man allerdings von den meisten Politikern, Journalisten und „Bildungsexperten“ recht wenig.
Paul Kimberger Landesobmann des CLV OÖ
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„Es gibt nichts, was man den Schulen nicht zutraut. Chancengleichheit für alle und Elitenbildung, Hochbegabtenförderung und Integration aller Benachteiligten, soziales Miteinander und Wettbewerbsvorteile für jeden, Beschwörung der Kreativität und Normierung des Denkens, Aufruf zur Kritik und Anleitung zur Affirmation, Erwerb der Kulturtechniken bei gleichzeitiger Verabschiedung derselben, Kompetenzorientierung als Akklamation aller erdenklichen Inkompetenzen, Individualisierung als Standardisierung, Bestnoten noch für die Schlechtesten.“ (Univ.-Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann, „Bildung als Provokation“ (2017), Seite 36)
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Grundkompetenzen, Bildungsstandards, Gesetze... und die Welt unserer Kinder
Aufgaben der Bildungsdirektion • •
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„Panta rhei“ - „Alles bewegt sich fort und nichts bleibt“
VS 39 Margarethenschule Margarethen 23, 4020 Linz Tel.: 0732 / 77 46 22 E-Mail: vs39.linz@eduhi.at
Treffender lässt sich unseres Erachtens das österreichische Bildungssystem seit Jahren wohl nicht beschreiben! Kann man in dem Aphorismus von Heraklit auch durchaus Positives erkennen, so gelingt dies, den Schulbereich betreffend, allerdings schwer! Hinzu kommt, dass sich zur Zeit diese Veränderungen in einer Rasanz vollziehen, dass sich die Entwicklungen selbst überholen. Das war mit ein Grund, dass wir für diese Auflage auf unsere gewohnt kritischen und zeitgemäßen Statements zu aktuellen Themen (Sprachförderklassen, Ressourcen, Stundenkontingent) verzichten, weil sie zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Ausgabe wahrscheinlich „verflossen“ sind. (Oder unter anderen Voraussetzungen zu betrachten wären.)
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• Trotzdem interessant und mit ein wenig mehr Beständigkeit möchten wir Sie / euch über die Umwandlung des Landesschulrates zur Bildungsdirektion informieren:
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Mit kollegialen und gewerkschaftlichen Grüßen und der Aussicht auf wohlverdiente Sommerwochen!
Steht als Bundesbediensteter der gesamten Bildungsdirektion vor Wird vom Bildungsminister im Einvernehmen und auf Vorschlag des jeweiligen Landeshauptmanns für fünf Jahre bestellt Die Eignungsfeststellung (Qualifizierungserfordernisse) trifft eine weisungsfreie, fünfköpfige Begutachtungskommission (je 2 Mitglieder bestellt der jew. Minister bzw. Landeshauptmann; 1 Mitglied wird im Einvernehmen von Minister und Landeshauptmann bestellt) Zur Beratung wird ein ständiger Beirat eingerichtet (Vertreter der Landes- und Bundeslehrpersonen, der Schüler, sowie der Erziehungsberechtigten)
Unmittelbar unterstellt sind:
VS 49 - Robinsonschule Kaltenhauserstraße 2, 4040 Linz Tel.: (0732) 73 32 78 Handy: (0664) 53 54 797
E-Mail: robinson-schule@eduhi.at
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Abschaffung der Landesschulräte, sowie Abschaffung der Kollegien (Entpolitisierung) Schaffung der Grundlagen von Bildungsdirektionen als Mischbehörde des Bundes und der Länder, in der Bundes- und Landesbedienstete tätig sind Verfassungsrechtliche Grundlage für die Bestellung eines Bildungsdirektors und Klarstellung, dass der Bildungsdirektor in Angelegenheiten der Bundesvollziehung an die Weisungen des Bildungsministers und in Angelegenheiten der Landesvollziehung an die Weisungen des zuständigen Landeshauptmanns gebunden ist. Anm.: Der zukünftige Bidlungsdirektor wird zum weisungsgebundenen Beamten und ist „Diener zweier Herren“ Verfassungsrechtliche Verankerung der Dienst- und Fachaufsicht (Inspektoren?) durch den Bildungsdirektor über alle Bundes- und Landesbediensteten in der Bildungsdirektion Verfassungsrechtliche Verankerung der Möglichkeit, per Gesetz Angelegenheiten der Bundes- und Landesvollziehung auf die Bildungsdirektion zu übertragen, die in sachlichem Zusammenhang mit dem Schulwesen stehen (z. B. Schulbau, Kindergartenwesen) Verfassungsrechtliche Grundlage für die Landesgesetze, mit denen der Landeshauptmann als Präsident der Bildungsdirektion eingesetzt werden kann (bzw. für die Ermächtigung, das zuständige Mitglied der Landesregierung per Verordnung als Präsident einzusetzen).
Wegen der besseren Lesbarkeit gelten personenbezogene Formulierungen sowohl für weibliche als auch männliche Form.
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Karin Fries GBA Vorsitzende Linz-Stadt
Vollziehung des gesamten Schulrechts (Qualitätssicherung, Schulaufsicht, sowie Bildungscontrolling) Vollziehung des Dienstrechts und des Personalvertretungsrechts der Bundes- und Landeslehrpersonen für öffentliche Schulen (ausgenommen land- und forstwirtschaftliche Schulen) Sonstige Angelegenheiten der Bundes- oder Landesvollziehung können der Bildungsdirektion übertragen werden (z. B. das Kindergarten- oder Hortwesen)
BILDUNGSDIREKTOR
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Bereich PRÄSIDIALE
Bereich PÄDAGOGISCHER DIENST
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Stellvertreter des Bildungsdirektors zentrale Geschäftsstelle der Bildungsdirektion rechtliche, budgetäre und organisatorischen Aufgaben wirtschaftlicher Einsatz der Lehrpersonalressourcen unter Mitwirkung der Leitung des Bereichs Pädagogischer Dienst schulpsychologische Dienst
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Verfassungsrechtliche Voraussetzungen
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Bettina Karlhuber Vorsitzende des Dienststellenausschusses Linz-Stadt für VS und ASO
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Leitung obliegt einem pädagogischfachkundigen Verwaltungsbediensteten Schulaufsicht: Qualitätsmanagement, Mitarbeit am Bildungscontrolling, Mitwirkung an der Lehrpersonalbewirtschaftung (Bedarfsorientierung) in Bildungsregionen organisiert angesiedelt sind hier auch die Zentren für Inklusive Pädagogik
Ingrid Dangl Vorsitzende des Dienststellenausschusses Linz-Stadt für NMS und PTS NMS 22 Linz Tel.: 0676/5546578 Mail: ingrid.dangl@aon.at
Ingrid Dangl, Vorsitzende des DA 1 Karin Fries, Vorsitzende des GBA Bettina Karlhuber, Vorsitzende des DA 2
Am 18.5. besuchten die Pensionisten des CLV Linz-Stadt die buddhistische Stupa am Freinberg in Linz. Zunächst hielt uns eine Buddhistin im Lokal Wienerwald einen Vortrag mit anschließender Diskussion. Dann ging die Gruppe, gestärkt mit Informationen zur Erleuchtungsstupa. Dies war die letzte Veranstaltung der Reihe „Weltreligionen“ in Linz, nach dem Besuch der Synagoge, der Moschee und der serbisch-orthodoxen Kirche, jeweils mit einem Vertreter der Glaubensgemeinschaft. Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Glaubensrichtungen hat unseren Horizont erweitert und unsere Toleranz erhöht. Edith Poduschka
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Wie ein grüner Fetzen Stoff die Lesemotivation steigert Dritte Klasse Volksschule, es ist soweit. Die ersten Buchpräsentationen stehen an. Nervös steigt der Schüler vor der Tafel von einem Fuß auf den anderen und beginnt leise sein Buch vorzustellen. In der ersten Reihe wird auf Zetteln herumgekritzelt, in der zweiten Reihe nuckeln Kinder an ihren Wasserflaschen und ab der dritten Reihe finden private Gespräche statt (ich bin optimistisch und denke mir, die werden sicher eine rege Diskussion über das vorgestellte Buch führen). Die Buchpräsentation ist zu Ende, der erleichterte Schüler setzt sich wieder, beginnt auch zu kritzeln und die nächste Schülerin bereitet sich auf ihr Referat vor. Das Szenario ist vielleicht etwas übertrieben, aber die fehlende Aufmerksamkeit während der einzelnen Buchpräsentationen war nicht zu leugnen. Auf die Frage, warum es den Kindern so schwer fällt dabei aufzupassen, war die Antwort einfach und kurz: "Weil es fad ist!" Also suchten wir gemeinsam nach einer neuen Methode, unsere Bücher vorzustellen. "Vielleicht wäre ja ein Video cool!", meinte eine Schülerin. Und....es war nicht so cool wie erwartet. Es blieb alles beim Alten, nur halt, dass die Unaufmerksamkeit auf Video festgehalten wurde. "Der Hintergrund ist fad, da sieht man ja nur die Tafel", bemerkte ein Schüler bei der Videoanalyse. Stimmt, es sah sehr leer aus. Große Plakate
wollte keiner gestalten, um den Hintergrund zu verschönern. Also befanden wir uns wieder in einer Sackgasse. Am Abend, als ich den Wetterbericht mit den eingespielten Wetterkarten sah, kam mir eine Idee. Den Tag darauf fuhr ich in den Baumarkt, kaufte mir Vorhangstangen, schraubte sie zu einem Rahmen zusammen und bespannte diesen mit vier zusammengenähten grünen Fleece-Decken, die ich beim Diskounter gekauft hatte. In der Klasse aufgebaut legte ich noch einen grünen Teppich davor. Als die Schülerinnen und Schüler die Klasse betraten, war ihnen sofort klar, was da unseren Klassenraum zierte. "Das ist ja ein Green-Screen, den kenne ich aus Hollywood!" Nach einer kurzen Erklärung, wie diese Filmtechnik funktioniert, wollten die Schülerinnen und Schüler sofort Videos drehen. Und da baten sich unsere Buchreferate an. Da ja der Hintergrund nun digital beliebig auswechselbar war, kamen die Kinder mit allen möglichen Ideen, "wo" sie ihre Buchreferate halten möchten: In einer Ritterburg, neben einem Schimpansen, auf einem Piratenschiff. Natürlich war dafür das Thema des Buches ausschlaggebend. Wir nannten unser Video-Projekt "Lesetagebücher". Von nun an verschlangen die Kinder die Bücher förmlich, um möglichst schnell wieder ein Buch vorstellen zu dürfen, diesmal vielleicht am Mond oder in der Karibik. Nachmittags waren die Videoclips bereits online und die ersten Zugriffe fanden statt. Auch in der Freiarbeit durften sich die Kinder die Video-Buchvorstellungen ansehen und niemand kritzelte mehr, an keiner Wasserflasche wurde nebenbei genuckelt und Diskussionen fanden erst nach dem Filmende statt: "Das Buch will ich auch lesen!" Und so entstanden in drei Monaten 100 Lesetagebücher. Unter folgender Adresse finden Sie Beispiele unserer Lesetagebücher sowie eine genaue Anleitung: https://www.peterwalchshofer.at/index.php/lesetagebuch Peter Walchshofer
Ein tierischer Abend mit Flocke, Egolina und Co. Am Mittwoch, 11. Oktober 2017 fand am Pöstlingberg die Nachtwanderung durch den Linzer Zoo statt. Nach einem kurzen „theoretischem Input“ durch Frau Mag. Sabina Moser, genauer gesagt Informationen zum vielfältigen pädagogischen Angebot des Zoos, ging es los. Ausgestattet mit Taschenlampen und Fledermausdetektoren wanderten wir, begleitet von den unterschiedlichsten Geräuschen, an nachtaktiven Kängurus, etwas müden Eseln und schon schlafenden Affen vorbei, zu den gerade erst erwachten Flughunden. Als zusätzliches Highlight war es uns möglich, vorbei an, zum Glück durch dicke Glasscheiben von uns getrennten, Spinnen- und Kriechtieren einen Blick in die Zooschule zu werfen. Dieser multifunktionale Raum bietet die verschiedensten Unterrichtsmöglichkeiten und Anschauungsobjekte, wie zum Beispiel ein Zebrafell, eine Schlangenhaut oder der Fuß eines Straußes, welche für die verschiedensten Schulstufen zur Verfügung stehen. Wir möchten uns auch ganz herzlich bei der Geschäftsführerin und zoologischen Leiterin Frau Mag. Sabina Moser für zwei äußerst informative, kurzweilige und überraschende Abendstunden bedanken. Elisabeth Hanslmaier
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Termine CLV-Linz-Stadt 03.07.2018 Exit The Room 24.09.2018 Schulvertrauenslehrerversammlung 27.11.2018 Delegiertenversammlung 28.11.2018 Generalsversammlung des CLV 12.03.2018 Bezirksversammlung CLV Linz Stadt
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Immer erreichbar? E-Mails, Smartphones und die sozialen Netzwerke haben die Kommunikation zwischen Lehrern, Eltern und Schülern in den letzten Jahren stark verändert. Michael Weber beantwortet für unser CLV-Magazin Fragen, die sich für Lehrkräfte im Zusammenhang mit der Nutzung neuer Medien, stellen. Muss ich als Lehrkraft rund um die Uhr für Schüler und Eltern erreichbar sein? Lehrer sein ist zwar sicher auch Berufung, muss deswegen aber noch lange nicht zur 24-Stunden-Bereitschaft führen. Auch für Lehrer gelten die üblichen arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen für den öffentlichen Dienst mit 40 Wochenstunden als Arbeitszeit – außer man ist teilzeitbeschäftigt. Es muss deshalb grundsätzlich genügen, wenn Schüler und Eltern die Lehrer während der schulüblichen Zeiten erreichen können. Im Einzelfall und gegebenenfalls nach Absprache stehen Lehrer auch zu anderen Zeiten zur Verfügung, zum Beispiel bei einem besonderen Interesse von Eltern oder am Elternabend. Dies sind jedoch Ausnahmen, nicht die Regel. Sollte es deswegen zum Beispiel von Seiten der Eltern Beschwerden geben, kann in solchen Fällen auch die Schulleitung vermitteln. Muss ich als Lehrkraft meine private E-Mail-Adresse Schülern und Eltern bekannt geben? Nein. Lehrkräfte sind nicht verpflichtet, ein privates E-Mail-Postfach zu führen und diese private Mailadresse an Schüler und Eltern zu kommunizieren. Allerdings: Wenn ein dienstliches E-Mail-Postfach zur Verfügung steht, ist dieses natürlich zu nutzen. Ebenfalls besteht keine E-Mail-Pflicht für Schüler bzw. Eltern. Das heißt, Eltern können schulrechtlich nicht verpflichtet werden, für sich oder ihre Kinder ein E-Mail-Postfach anzuschaffen. Die Kommunikation zwischen Schülern, Eltern und Lehrern muss deshalb grundsätzlich ohne E-Mails an Eltern und Schüler funktionieren können. Wenn alle in einer Klasse ein E-Mail-Postfach haben und bereit sind, es für schulische Zwecke kontinuierlich zu sichten, darf es gern als Kommunikationsmittel genutzt werden. Hier kommt es auf die Eigenverantwortung der schulischen Gemeinschaft vor Ort an. Schüler, Eltern, Lehrer
und Schulleitung sollten darüber abstimmen, aber auch eine Ablehnung durch einzelne Eltern oder Schüler akzeptieren. Dürfen Lehrkräfte mit Schülern über WhatsApp kommunizieren? Ja, Schüler und Lehrer dürfen per WhatsApp miteinander kommunizieren. Für die dienstliche Nutzung ist allerdings zu beachten, dass Nachrichten, die alle Schüler angehen (zum Beispiel Termine für Elternabende, Hausaufgaben, Infos für Klassenfahrten etc.) nicht ausschließlich über WhatsApp kommuniziert werden dürfen. Dies würde dazu führen, dass alle Schüler einer Klasse verpflichtet sind, WhatsApp zu haben und zu nutzen. Die Durchsetzung einer solchen Verpflichtung ist aber rechtlich nicht möglich. Außerdem ist Vorsicht geboten bei der Übermittlung schulbezogener sensibler Daten. Dazu gehören zum Beispiel Leistungsbewertungen, Krankmeldungen oder Klassenfotos. Solche personenbezogenen Daten sollten nicht auf internetbasierten Dialogplattformen übermittelt werden, weil ein wirksamer Schutz gegen den unbefugten Zugriff Dritter nur schwer sicherzustellen ist – das gilt für WhatsApp aber auch für andere soziale Netzwerke wie beispielsweise Facebook. Wie sollte ich mich als Privatperson im Internet verhalten? Eine Lehrperson kann privat in Facebook, Twitter oder WhatsApp unterwegs sein. Wenn man einige Verhaltensregeln beherzigt, ist der Umgang mit dem „privaten“ Internet relativ unkompliziert. Man sollte aber keine Schüler als Freunde hinzufügen bzw. sich nicht von ihnen als Freund hinzufügen lassen, sofern nicht alle Schüler einer Klasse diese Möglichkeit haben. Von einer Teilnahme an Social-Media-Gruppen ist abzuraten, insbesondere von Schülern aus der eigenen Schule. Es sollte auch kein Austausch von privaten Informationen mit einzelnen Schülern via kommerzielle Internetplattformen erfolgen, insbesondere sollten keine Fotos ausgetauscht werden. Die hier angeführten Informationen stammen z.T. aus dem „Leitfaden
Michael Weber Personalvertreter im Zentralausschuss OÖ Tel.: 0732 / 718888-108 E-Mail: michael.weber@ooe.gv.at
Datensicherheit für Lehrpersonen und Schulleitungen“ der Ihnen unter www.pflichtschullehrer.at zum Download zur Verfügung steht. Zusätzliche Informationen finden Sie auch unter www.medien-datensicherheit-schulen.info. Für weitere Informationen steht die CLV-Personalvertretung natürlich jederzeit gerne zur Verfügung! Michael Weber Personalvertreter im Zentralausschuss OÖ
LEITFADEN DATENSICHERHEIT
VBE Verband Bildung und Erziehung Deutschland www.vbe.de
FÜR LEHRPERSONEN UND SCHULLEITUNGEN
DRAFT
GÖD Gewerkschaft Öffentlicher Dienst Österreich www.goed.at
LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz www.lch.ch
www.medien-datensicherheit-schulen.info
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Bundesweite Tagung der Junglehrervertreter/innen
Christoph Wallner CLV-Landesjunglehrervertreter
Termine Junglehrer SJ 2018/19 30. Oktober NEU im Lehrberuf, 18Uhr 9. / 10. November 2018 JL – Tagung. Windischgarsten 19. November 2018 18:00 Rechtssicherheitstraining, Kürnberghalle 1. – 3. März 2019 Junglehrerski – Wochenende 26. / 27. April 2019 JL – Tagung 9. Mai 2019 18:00 Konfliktmanagement, Linz Stadt / Linz Land
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Entgegen der weit verbreiteten Meinung LehrerInnen hätten vormittags immer Recht und nachmittags immer frei setzten sich wieder mal motivierte Köpfe aus ganz Österreich zusammen, um den neuesten Stand in Bildungspolitik, Gewerkschaft und LehrerInnenvertretung zu diskutieren. Nicht nur die nahe am wunderschönen Veranstaltungsort Schloss Zeillern gelegenen Bundesländer Oberösterreich oder Niederösterreich waren vertreten, sondern auch Salzburg, Kärnten, Wien und Vorarlberg. Unter der gut geplanten und durchgeführten Organisation von Claudia Andre (ZA NÖ) und Christoph Wallner (CLV OÖ) wurden ausgezeichnete Referentinnen und Referenten um ihren Beitrag und neueste Informationen gebeten. So wurden wir beispielsweise von Mag. Romana Deckenbacher (GÖD Präsidium) bestärkt und motiviert, unser Engagement in den Personalvertretungen und der Gewerkschaft öffentlichen Dienstes zu festigen und somit einen wichtigen Beitrag für unser Mitspracherecht in der Bildungspolitik zu leisten. Helmut Ertl (Vorsitzender der NÖ LandeslehrerInnen) betonte unter anderem unsere Expertise bei Verhandlungen pädagogischer und bildungstheoretischer Art und bedankte sich bei uns für das Mitwirken an den Veränderungen im Bildungssystem. Einen besonders wohltuenden Vortrag hielt Mag. Johann Heuras, der sowohl über das Bildungsdirektionseinrichtungsge-
setz als auch unsere persönlichen Ressourcen referierte. Es tat gut zu hören, wie viele Werte und Fähigkeiten wir an unseren Schulstandorten weitertragen und vermitteln, die in Budget- oder Laiendiskussionen keinen Anklang finden. Wertschätzender Umgang, Bewusstsein um unsere Verantwortung, Motivation sowie Mut sind nur einige Punkte der „10 Gebote von Heuras“, die zu unserem Image und unserer Vorbildwirkung beitragen. Nach ausgiebigen Gesprächen, Vorträgen und regem Austausch (sowohl im Sitzungssaal als auch in der Kellerbar des Hauses) ging es am nächsten Tag interessant weiter. Dientsrechtsreferent Peter Böhm beantwortete alle von uns gestellten Fragen auf den Punkt und informierte über aktuelle Verhandlungen mit der Regierung. Zuletzt erhielten wir praktische Tipps und Links zum Thema „Gewalt im Internet“ von Mag. Katharina Kaiser-Müller, die nicht nur unserer persönlichen Fortbildung, sondern auch einem medienkompetenten Unterricht dienen sollen. Alles in allem hat sich bewahrheitet, dass LehrerInnen für ihren Job brennen und in einem guten Miteinander Vieles bewirken können. Denn genau wie auch Christoph Wallner zum Schluss betonte: Heutzutage wird viel Unterstützung von uns, der Junglehrer- und Personalvertretung, angeboten, doch es darf nicht als selbstverständlich angesehen werden! Mit einem Gefühl von Wohlbefinden gingen wir auseinander, wissend, dass wir uns auf dem bereits erzielten Erfolg nicht ausruhen dürfen, sondern aus ihm neue Kraft für den weiteren, herausfordernden Weg schöpfen müssen. Michaela Visnovsky
www.clv.at
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Lehrerinnen und Lehrer sind die wahren Helden des Alltags Bericht zur Bezirksversammlung des CLV Linz Stadt Am Dienstag, 13. März 2018, fand die Bezirksversammlung des CLV Linz Stadt in den Redoutensälen Linz statt. Nach der Begrüßung durch unsere Obleute Stefan Pirc und Barbara Igler folgten die Worte des Linzer Vizebürgermeisters Mag. Bernhard Baier. Er betonte, welch wichtiger Anlass die Bezirksversammlung für den Austausch untereinander ist und sagte Dank für die von uns geleistete Arbeit. Passend zum „Jahr der Digitalisierung“ griff er dieses Thema auf und bemerkte, dass trotz der Bemühungen unsere Schulen auf den aktuellsten technischen Stand zu bringen, Wunsch und Wirklichkeit noch auseinanderklaffen. Auch HR Fritz Enzenhofer betonte in seiner Rede, wie wichtig unser Beruf sei. Er meinte sogar, Lehrer ist der Beruf der Zukunft. Aber solange Medien und der Gesellschaft „Lehrer-Bashing“ betreiben, ist es schwierig, neue Lehrer zu finden. Dass wir unseren Job gut machen, zeigen die sensationellen Ergebnisse der letzten PISA-Testung. Er bedankte sich für unsere hervorragende Arbeit in diesen pädagogisch so schwierigen Zeiten. Und sagte Dank für die Mitgliedschaft beim CLV. Nur gemeinsam können wir Anliegen durchsetzen, denn „Wir sind der CLV“ und übergab das Wort Paul Kimberger. Dieser bedankte sich bei seinem Vorredner und Vorgänger und gab gleich zu bedenken, dass der erfolgreiche Weg des CLV nur weitergeht, wenn der Status quo immer hinterfragt wird. Dies gilt vor allem auch im schulischen Bereich und verwies auf die von K.P. Lissmann thematisierte Schizophrenie der Schule - man traut der Schule alles zu. Gleichzeitig wird öffentlich diskutiert, wie inkompetent Lehrerinnen und Lehrer sind. Im neuen Bildungsprogamm gibt es viele Tops und Flops. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die richtigen Ansätze nicht durch das Finanzministerium gebremst werden. Schon vor über einem Jahrzehnt wiesen Lehrervertreter darauf hin, dass sich Defizite schon vor dem Schuleintritt manifestieren. Welche
Bedeutung die frühkindliche Förderung wirklich hat, zeigt die PEARLS-Studie 2016. Nicht nur im musischen oder sportlichen Bereich sollte eine Förderung selbstverständlich sein. Nicht umsonst sind wir Lehrerinnen und Lehrer die Helden des Alltags. Als diesjähriger Hauptredner konnte Landtagsabgeordneter Wolfgang Stanek gewonnen werden. Als „Rede-Profi“ sprach er darüber, wie man Botschaften richtig an den Mann oder Frau bringen kann. Er nannte fünf Punkte, die das Um und Auf der gelungenen Kommunikation sind: Blickkontakt, Mimik, Gestik, Körperhaltung und Sprechdynamik. Wir wissen doch alle um die Wichtigkeit des Blickkontaktes. Warum schauen wir aber unser Gegenüber nicht an, wenn wir mit ihm reden? Unsere Mimik sollte freundlich und offen sein, denn ein Lächeln öffnet die Herzen. Dies gilt ebenso für unsere Gestik. Wir Lehrerinnen und Lehrer wissen auch, wie wichtig eine gute Grundhaltung ist. Denn nur, wenn wir schulterbreit und somit gut „verwurzelt“ dastehen, ist es leicht, in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben. Als letzten Punkt nannte er die Sprechdynamik. Wie beende ich meine Sätze? Rede ich zu schnell oder zu langsam? usw. Abwechslung ist wichtig und bringt Aufmerksamkeit. Nur so kann ich meine Schülerinnen und Schüler bei mir behalten. Zusätzlich ist es wichtig, in kurzen und einfachen Sätzen zu sprechen, Fremdwörter und Fachausdrücke nur in geringem Maße zu verwenden. Eine bildhafte Sprache bzw. Vergleiche helfen uns, unsere Botschaften zu vermitteln. Zusätzlich sollten wir noch auf die Struktur achten und wichtige Botschaften immer wieder wiederholen. Zum Abschluss wurden unsere langjährigen Mitglieder für ihre Treue geehrt. Der von Vizebürgermeister Mag. Baier erwähnte wichtige Austausch fand im Anschluss bei Kaffee und Kuchen bzw. Getränken und herzhafter Stärkung statt. Elisabeth Hanslmaier, Mariola Niedermayr
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32. Jahrgang, Folge 1, Juni 2018
STARKER BERUF.
STARKE VERTRETUNG.
Digitalisierung als Herausforderung und Chance Die Welt ändert sich rasant. Was gestern noch kaum vorstellbar war, ist heute bereits Standard. Das stellt sowohl die Lehrkräfte als auch die Schulerhalter vor große Herausforderungen. Dessen Aufgabe und Verantwortung ist es, für eine bestmögliche, zeitgemäße und praxisorientierte Ausstattung zu sorgen und die passenden Werkzeuge für eine Ausbildung auf der Höhe der Zeit zur Verfügung zu stellen. Um für die zukünftigen Herausforderungen des digitalen Informationsund Kommunikationszeitalters gerüstet zu sein, ist der richtige Umgang mit aktuellen Möglichkeiten der Technologie und Technik unerlässlich. Digitale Kompetenz und daraus folgend der geschulte Umgang sowie die Nutzung von Computer und Internet gehören genauso dazu wie ein sorgsamer Umgang mit sozialen Netzwerken.
Neben der Software und der Vermittlung der „Skills“ braucht es die entsprechende Hardware – die dafür nötige technische Ausstattung in den Klassenzimmern ist damit ebenso gemeint wie fundierte Fort- und Weiterbildungsangebote für unsere Pädagoginnen und Pädagogen. Nur so kann von unseren Schülerinnen und Schülern bereits in jungen Jahren ein verantwortungsvoller Umgang mit Technologie und Medien spielerisch erlebt werden. Auf Grund der ganz zentralen Bedeutung ist mir die Adaptierung der IT-Infrastruktur in den Linzer Pflichtschulen ein großes Anliegen. Für die Modernisierung im Bereich der Leitungsinfrastruktur, der Hardware sowie entsprechender Softwarelizenzen wurden bzw. werden von der Stadt Linz seit 2016 rund drei Millionen Euro aufgewendet. Um unsere Schulen für die Herausforderungen von übermorgen fit zu machen, wird es auch in den kommenden Jahren entsprechende Investitionspakete brauchen – als Wirtschaftsreferent werde ich diese im Rahmen meiner Möglichkeiten jedenfalls unterstützen. Ihr Bernhard Baier
Poledance Workshop Viele Mitglieder/-innen zeigten sich zunächst verblüfft über den Vorschlag unseres Obmanns Stefan Pirc einen Poledance Kurs zu veranstalten. Die vielen positiven Rückmeldungen bestätigten jedoch die Veranstaltung dieses Kurses. 11 Damen und unser Obmann persönlich nahmen diese sportliche Herausforderung am 22. November 2017 in der Tanzschule Dancemoves an. Mit viel Begeisterung versuchte uns unsere Lehrerin Mag. Viktoria Öllinger die einzelnen Schritte zu lernen. Nach zwei anstrengenden und schweißtreibenden Einheiten konnten wir dann mit Stolz sagen einen kompletten Tanz an der Stange eingeübt zu haben. Den Abend ließen wir mit einem Gläschen Sekt und einer beeindruckenden Tanzvorstellung unserer Lehrerin ausklingen. Am Ende war für uns alle klar: Poledance ist keinesfalls billig, sondern fördert die Fitness, Beweglichkeit als auch das Selbstbewusstsein. Birgit Loidl
IMPRESSUM Offenlegung gem. § 25 des Mediengesetzes: Information der Pflichtschullehrer des Bezirkes Linz-Stadt; Erscheinungsort: Linz Medieninhaber und Herausgeber: CLV Linz-Stadt, Stifterstraße 23, 4020 Linz Eigenverlag Vorsitzender CLV Linz-Stadt: Stefan Pirc Redaktion: Kristina Huber, Elisabeth Hanslmaier, Mariola Niedermayr Design: pixelkinder (www.pixelkinder.com) © Fotos: CLV intern, pixelkinder, Josh Boot Wenn nicht zustellbar, bitte zurück an Herausgeber!
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