CLV-Schulblatt Ausgabe Juni 2020

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IM GESPRÄCH

Gertrude Jindrich ist Landesschulärztin. Sie ist Mitglied des Corona-Krisenteams der oö. Bildungsdirektion und fungiert dort als Bindeglied zwischen Bildungs- und Gesundheitssystem. Abseits von Corona ist sie für die Lenkung und Koordinierung der Schulgesundheitspflege in OÖ zuständig. Gertrude Jindrich hat dabei auch eine Schlüsselrolle in der Fort- und Weiterbildung von Schulärztinnen und Schulärzten – als Organisatorin und als gefragte Referentin. Im Schulblatt-Gespräch, das diesmal schriftlich geführt wurde, beantwortet Dr.in Gertrude Jindrich medizinische Fragen, die aus den Schulen an uns herangetragen wurden.

Ich denke schon, dass uns das Thema länger beschäftigen wird. Im Gespräch: Dr.in Gertrude Jindrich Sehr geehrte Frau Dr. Jindrich, welche Aufgaben und Zuständigkeiten hat man als Landesschulärztin? Kurz gesagt geht es darum, dass Schulärztinnen und Schulärzte bei ihrer Arbeit in den Schulen unterstützt werden und dass entsprechende Fortbildungen organisiert werden. Daneben bin ich auch eine Art Verbindungsglied zwischen Bildungsund Gesundheitssystem und arbeite in diversen Bereichen mit um mitzuhelfen, anstehende Probleme in Zusammenhang mit Schulgesundheit zu lösen. Auch im Bildungsministerium gibt es regelmäßige Besprechungen.

» Ich bin auch eine Art Verbindungsglied zwischen Bildungsund Gesundheitssystem. « War oder ist die oberste Schulärztin des Landes auch im Home-Office, bzw. wie sah Ihr Corona-Krisen-Alltag aus? Ich arbeite im Krisenteam der oberösterreichischen Bildungsdirektion mit und bin daher nicht im Home-Office. Wie können sich Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus schützen? Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Schutzmaßnahmen in den Schulen?

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JUNI 2020 | DAS SCHULBLATT

Die Hygienemaßnahmen sind im Hygienehandbuch des Bildungsministeriums festgelegt. Händehygiene, richtige Husten-, Schnäuz- und Niesetikette, Abstand halten und Mund-Nasen-Schutz sind alles Mosaiksteine für eine Reduktion der Infektionszahlen. Zur Thematik Gesichtsmasken und Schutz: Was sollte man im Umgang damit in den Schulen unbedingt beachten? Mund-Nasen-Schutz muss überall dort getragen werden, wo die vorgeschriebenen Abstände zu anderen Personen nicht sicher eingehalten werden können (zB in den Gängen, in der Pause), beim Sitzen am zugewiesenen Platz im Klassenzimmer zB aber nicht. Auf der Startseite der Bildungsdirektionshomepage finden Sie ein Informationsblatt mit Fotos zum richtigen Umgang mit dem Mund-Nasen-Schutz. Wer gehört zur Coronavirus-Risikogruppe? Die medizinischen Indikationen für die Zuordnung zur COVID-19-Risikogruppe wurden in der Verordnung BGBl.II Nr. 203/2020 festgelegt. Was gilt für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler, die zur Risikogruppe gehören? Diesbezüglich gibt es für die Schulen genaue Informationen über BMBWF und Bildungsdirektion.

» Händehygiene, richtige Husten-, Schnäuz- und Niesetikette, Abstand halten und MundNasen-Schutz sind alles Mosaiksteine für eine Reduktion der Infektionszahlen. « Was ist, wenn in einer Schule ein Corona-Fall auftaucht? Alle von der Gesundheitsbehörde (zuständiger amtsärztlicher Dienst) angeordneten Maßnahmen müssen durchgeführt werden. Wird die Schule informiert, wenn in einer Familie (Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler) ein Corona-Fall auftritt? In der Regel wird das der Fall sein, da die unmittelbaren Kontaktpersonen ermittelt werden müssen. Die Sehnsucht nach „normalem“ Unterricht ist bei Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern groß. Wird die Ausnahmesituation Ihrer Meinung nach bis in das nächste Schuljahr andauern? Wann wird es wieder normalen Unterricht geben? Ich denke schon, dass uns das Thema länger beschäftigen wird. Wann es wie-


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