CLV-Schulblatt Ausgabe Juni 2021

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ELEMENTARPÄDAGOGIK

„Wer sich fortund weiterbildet, bleibt nicht stehen“

ist die Quintessenz jener Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz (Bereich Elementarpädagogik) verschiedene Professionalisierungsangebote genützt haben. Im vorliegenden Artikel dienen pointierte Schlussfolgerungen und Statements der Absolventinnen und Absolventen unterschiedlicher Fortbildungsseminare sowie des 6 ECTs Hochschullehrgangs „Frühe sprachliche Bildung“ (HFSP) und des Hochschullehrgangs „Transition in Theorie und Praxis“ (HTTP) nicht nur als Ausgangspunkt der nachfolgenden Überlegungen, sondern versinnbildlichen buchstäblich den Wert derselben. Die Fort- und Weiterbildung hat sich im Laufe der Jahre zu einem eigenständigen und wichtigen Teil des Bildungssystems entwickelt. Dabei ist folgende begriffliche Unterscheidung relevant: Während die Fortbildung darauf abzielt, das professionelle Handeln pädagogischer Fachkräfte zu stärken, anzupassen, zu vertiefen oder zu erweitern, ist der Besuch einer Weiterbildung, allen voran der so genannten Hochschullehrgänge mit einer definierten zusätzlichen Qualifikation verbunden, die mittels European Credit Points (ECTS) ausgewiesen wird. Seminare, ebenso wie InhouseSchulungen unterstützen Pädagoginnen und Pädagogen dabei den gewachsenen (bildungs-) politischen und gesellschaftlichen Erwartungen im elementarpädagogischen Feld zunehmend gerecht werden zu können. Nicht selten flankieren Fort- und Weiterbildungsangebote strategisch die Umsetzung von Bildungsreformen und -vorgaben.

» Sehr aufschlussreich und interessant waren für mich die bildungspolitischen Einblicke und die Auswirkungen auf die pädagogische Arbeit. «

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(TN eines Seminares)

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Juni 2021 | DAS SCHULBLATT

Sie ermöglicht eine Spezialisierung in bestimmten Themenbereichen der Elementarpädagogik wie beispielsweise in der frühen sprachlichen Bildung, der Begabtenförderung oder etwa dem Übergang vom Kindergarten in die Volksschule. Die daraus erwachsende Expertise kann

auch als wertvolle Burn-out-Prophylaxe erachtet werden.

» Ich fühle mich sicherer und selbstbewusster und gewappnet, was auch immer kommt. «

Fort- und Weiterbildung bietet die Chance den veränderten Ansprüchen in der Elementarpädagogik gerecht zu werden Früher galt der Kindergarten als eine reine Bewahranstalt. Kinder, die noch nicht arbeitsfähig waren, wurden durch mütterliche Wärterinnen beaufsichtigt und beschäftigt, um sie vor körperlicher oder sittlicher Verwahrlosung zu bewahren. Auf die Professionalisierung des Personals wurde lange kein besonderes Augenmerk gelegt. Erst 1868 gab es die erste einschlägige Fachausbildung (Lex-Nalis & Rösler, 2019)1. Heute zählen Krabbelstuben, Kindergärten und Horte zu den zentralen Infra­ strukturen in unserer Gesellschaft. Die Forschung bescheinigt den elementaren Bildungseinrichtungen das Potential, Bildungs- und Lernprozesse der Kinder nachhaltig positiv zu beeinflussen, wenn diese über eine hohe Prozess- bzw. Anregungsqualität verfügen (König & Friedrich, 2015) 2.

» Besonders wichtig für mich ist auch die Dialogfähigkeit der Pädagoginnen und Pädagogen sowie die sprach-anregende Lernumgebung, auf die ich zukünftig noch mehr achten möchte. Erstere ist mit Sicherheit eine Kompetenz, an der jeder, der im pädagogischen Kontext steht, sein Leben lang lernen und wachsen kann. « Insbesondere die Post-PISA-Zeit ist in der Elementarpädagogik durch umfassende Entwicklungen und Reformen geprägt. Durch den Ausbau der elementaren Kinderbildung und -betreuung, durch die Einführung des verpflichtenden letzten Kindergartenjahres, des Bundesländer­ übergreifenden BildungsRahmenPlans


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