4. Jahrgang 2016, P.b.b. 07Z037532M, Österreichischer Agrarverlag, Sturzgasse 1a, 1140 Wien, Retouren an PF 100 1350 Wien, € 5,90
AUSGABE 2/2016
Soziale Verantwortung
€ 5,90
nachhaltigkeit.pur Ein- & Ausblick
Für ein "Miteinander" aller Menschen
Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, Ich werde nicht müde zu betonen, dass „Social“ aus Corporate Social Responsibility (CSR) bei uns meist falsch mit „sozial“ übersetzt wird. Korrekt wäre „gesellschaftlich“. Dadurch ergibt sich automatisch ein Missverständnis, dass CSR eine caritative Initiative ist. Wenn man es korrekt übersetzen würde, wäre es klar: Gesellschaft, das ist Wirtschaft, Recht, Demokratie, Arbeit, Umwelt, Kultur und vieles mehr. Umso wichtiger war es mir aber, nun auch einmal eine Ausgabe rein zum Thema „Soziale Verantwortung“ zu machen und ich freue mich sehr, wenn ich Sie hier auf eine Reise durch die verschiedenen Ansätze und Herausforderungen auf diesem Gebiet mitnehmen darf. Constantin Wollenhaupt Chefredakteur nachhaltigkeit.pur
Ein besonderes Anliegen ist es mir, Ihnen die Initiative des derzeitigen Bundesratspräsidenten Mario Lindner ans Herz zu legen. Unter dem Hashtag #DigitaleCourage finden Sie in den Social Networks einige Beiträge darüber, wie wir auch auf Facebook & Co. gegen den Hass und die geistlosen Auswürfe einiger Menschen gegenüber Minderheiten oder Einzelpersonen vorgehen können. Sie sind nun gefragt! Ihr Constantin Wollenhaupt, M.A. Chefredakteur nachhaltigkeit.pur Twitter: @WollenhauptC
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Inhalt 2/2016 08
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Hilfe zur Selbsthilfe Gegen den Hunger. 12
Mindestsicherung – quo vadis? Kommentare. 06
Migrationspartnerschaften Budget für Fortschritt. 14
Gasteiner erhält ASRA-Award Vorzeigebericht. 08
News & Facts Saubere Energie. 15
Natur im Garten Grüne Stationen. 10
Winterhilfe Spenden für Syrien. 16
Asyl: Österreich geht es gut! Gegen Panikmache. 11
EU-Soforthilfe für Flüchtlinge Afghanische Flüchtlinge im Iran. 18
Barrierefreies Wohnen Selbstverständlich.
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Medieninhaber & Herausgeber Österreichischer Agrarverlag Druck- und Verlagsges.m.b.H. Nfg. KG, Sturzgasse 1a, 1140 Wien, Tel.: 01 98177-0, Fax: 01 98177-111, www.agrarverlag.at Verlagsort 1140 Wien Einzelverkaufspreis EUR 5,90 Erscheinungsweise 2-4x jährlich Leitung GENUSS.gruppe Mag. Walter Schrotta, Tel.: 01 98177-191, Fax: 01 98177-111, Mail: w.schrotta@agrarverlag.at Redaktionsanschrift Österreichischer Agrarverlag Druck- und Verlagsges.m.b.H. Nfg. KG, Sturzgasse 1a, 1140 Wien, Tel.: 01 98177-0, Fax: 01 98177-111, www.nachhaltigkeitpur.at Chefredakteur Constantin Wollenhaupt, M.A., Mail: news@harcon.at Artdirektion Pinkhouse Design GmbH, www.pinkhouse.at Redaktion Harald Farkas, B.A.; Constantin Wollenhaupt, M.A. Marketing & Sales, Kooperationen Lilla Vajda, Tel.: 01 98177-188, Fax: 01 98177-111, Mail: l.vajda@agrarverlag.at Coverbild Shutterstock.com / Arthimedes Lektorat Reder Druck Agensketterl Druckerei GmbH, Druckhausstraße 1, 2540 Bad Vöslau, Mail: info@diedrucker.biz, www.diedrucker.biz Nachdruck, elektronische (alle Arten von Scantechnik und Brennen von CDs) und fotomechanische Wiedergabe nur mit Genehmigung des Verlags; veröffentlichte Texte und Bilder gehen in dessen Eigentum über, es kann daraus kein wie immer gearteter Anspruch abgeleitet werden. Alle Rechte, insbesondere die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Für Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Leserbriefen und Beiträgen vor. Die Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz ist unter www.agrarverlag.at/offenlegung ständig abrufbar. Die Angaben und Äußerungen in Anzeigen und Inseraten geben nicht die Meinung der Redaktion und/oder des Medieninhabers wieder. Für diese wird keine Haftung übernommen.
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© DI Robert Herbst, Shutterstock.com / EcoPimStudio; Hilfswerk, Nachbar in Not
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Österreich
Barrierefreies Wohnen Parteiübergreifende Initiative zum selbstbestimmten Wohnen für Menschen mit Behinderung passiert den Nationalrat. Text: Harald Farkas
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Geht es nach dem Nationalrat, soll für Menschen mit Behinderung in Zukunft ein selbstbestimmtes Wohnen anstelle großer Wohnheime möglich sein. Die parteiübergreifende Initiative basiert auf einem Antrag der Grünen-Behindertensprecherin Helene Jarmer und beauftragt Sozialminister Alois Stöger, die Bundesländer aufzufordern, existierende Beispiele für zeitgemäße Wohnformen im Behindertenbereich auszutauschen und anschließend umzusetzen. Es gebe bereits Beispiele für gute und alternative Wohnformen in Österreich, sagte Jarmer, die die Positionierung des Nationalrats als Grundlage für eine sukzessive Deinstitutionalisierung in Richtung selbstständiges Leben und Wohnen für Menschen mit Behinderung sieht. Versäumte Umsetzung der Behindertenrechte
© Shutterstock.com / Stasique
Stöger will überkommene Traditionen, nämlich behinderte Menschen aus der Gesellschaft zu nehmen und in Heimen unterzubringen, beenden. Bereits im Dezember soll das Thema bei der nächsten Sitzung der Begleitgruppe des Nationalen Aktionsplans Behinderung behandelt werden. Handlungsbedarf sah der Minister vor allem bei den Bundesländern. „Die Kunst liegt darin, die Fürsten der Finsternis in die Verantwortung zu nehmen“, meinte dazu Gerald Loacker von den NEOS. Angesichts der UN-Behindertenrechtskonvention war Österreich bei seiner letzten Staatenprüfung in einigen Punkten säumig. Parteiübergreifende Einigkeit
„Der Wunsch nach eigenen vier Wänden scheitert sehr oft an den nicht vorhandenen Möglichkeiten“, stellte Ulrike KönigsbergerLudwig (SPÖ) in den Raum. Dass Menschen mit Behinderung in Wohneinrich-
tungen leben müssen, die gleichzeitig ihr Arbeits- oder Therapieplatz sind, widerspreche außerdem der UN-Behindertenkonvention. Die Abgeordnete bedauerte, dass es im Finanzausgleich nicht gelungen ist, den Inklusionsfonds mit Geld zu dotieren. Für die Freiheitlichen sprach sich Dagmar Belakowitsch-Jenewein für das Vorhaben aus. Es gehe darum, wie Menschen leben und leben müssen, die einfach keine andere Wahl und Chance haben, meinte sie. Ähnlich argumentierte auch Waltraud Dietrich vom Team Stronach, die Großheime, in denen Menschen mit Behinderung fernab von der Gesellschaft untergebracht werden, kritisierte er. Der diesbezügliche Beschluss des Nationalrats sei zukunftsweisend, um behinderten Menschen auf Augenhöhe zu begegnen. Franz-Joseph Huainigg (ÖVP) warb für inklusive Wohnformen, in denen behinderte und nicht behinderte Menschen gemeinsam wohnen, wie dies etwa zwischen Menschen mit Behinderung und StudentInnen ¶ in München bereits der Fall ist.
Eine Wohnung ist mehr als nur ein Ort!
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Mindestsicherung – quo vadis? Unkommentiert: Die Kommentare der anderen! Text: Constantin Wollenhaupt
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Derzeit ist eine heiße Diskussion um Arbeitslose und Mindestsicherungsbezieher entbrannt. Das Problem ist aber oft, dass die Politik die Arbeitslosen bekämpft, anstatt die Arbeitslosigkeit. Wer das Symptom aber nicht die Ursache bekämpft, wird kaum auf einen grünen Zweig kommen. Wir führen nun einige offizielle Positionen an, damit sich unsere Leser ein eigenes Bild von den beteiligten Akteuren machen können: „Erstens: Wir brauchen einen Deckel von 1.500 Euro. Zweitens: Wir brauchen eine niedrigere Mindestsicherung für jene, die erst kurz im Land sind. Drittens: Wir brauchen Beschäftigung für die Asylberechtigten im Rahmen von gemeinnützigen Tätigkeiten in den Gemeinden.“ ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka
desländer zu gemeinsamen Mindeststandards bei der Sozialhilfe bekannt. Davon jetzt abzuweichen, wäre ein Schritt in die absolut falsche Richtung. Die Armut bekämpfen, anstatt die Armen zu bekämpfen, muss der Leitsatz sein. Zudem ist in Zeiten derart hoher Vermögenskonzentration dafür Sorge zu tragen, die Gesellschaft nicht noch stärker zu spalten. Kürzungen am unteren Ende verschärfen den sozialen Druck und treiben Menschen in extreme Armut. Ziel muss sein, dass soziale und arbeitsmarktrelevante Maßnahmen dazu führen, dass stets weniger Menschen die Mindestsicherung in Anspruch nehmen müssen und in Österreich kein Mensch unterhalb der Armutsgrenze ums Überleben kämpfen muss.“ Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich
„Mit der Einführung der bedarfsorientierten Mindestsicherung haben sich alle Bun-
„Die Mehrgleisigkeit von Notstandshilfe und Mindestsicherung, die viele Menschen
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Österreich
gleichzeitig beziehen, ist bürokratisch und ineffizient. Eine flexible Mindestsicherung, bei der es sich auszahlt, wieder arbeiten zu gehen, ist ein Sprungbrett zurück in den Arbeitsmarkt.“ NEOS-Sozialsprecher Gerald Loacker „Die Mindestsicherung ist das allerletzte soziale Sicherungsnetz, das armutsbetroffene Menschen haben, um nicht in die absolute Verarmung abzurutschen. Vor allem für Kinder ist diese Existenzsicherung von immenser Wichtigkeit, um ihnen ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Teilhabe und intakten Zukunftschancen zu sichern. Im letzten Jahr waren 77.168 Kinder MindestsicherungsbezieherInnen. Wer die Mindestsicherung kürzt, macht diese Kinder noch ärmer und drängt sie an den Rand der Gesellschaft. Das dürfen wir nicht zulassen.“ Daniel Bohmann, Bundesgeschäftsführer der Österreichischen Kinderfreunde
© Shutterstock.com / wavebreakmedia
„Wir brauchen keine Erhöhung, sondern endlich eine Deckelung bei der Mindestsicherung, um die Verhältnismäßigkeit gegenüber der arbeitenden Bevölkerung wiederherzustellen. Denn nirgendwo sonst bekommt man so viel fürs Nichtstun. Damit muss jetzt Schluss sein. Und bevor man etwas aus dem System bekommt, muss man zuerst auch einzahlen. Daher soll die Mindestsicherung erst dann bezogen werden können, wenn zuvor auch in das System eingezahlt worden ist.“ ÖVP Wien Landesparteiobmann Stadtrat Gernot Blümel „Eine ausreichende Mindestsicherung hilft gewaltbetroffenen Frauen – vor allem in Zeiten der Trennung und Scheidung.“ Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser – AÖF „Was in der Debatte verschwiegen wird: Wenn die Mindestsicherung steigt, stimmt in anderen Bereichen der Gesellschaft etwas nicht: fehlende Arbeitsplätze, steigende Wohnkosten, schwere gesundheitliche und
psychische Probleme, prekäre und nichtexistenzsichernde Jobs.“ Diakonie Österreich, Direktor Michael Chalupka „Eine menschenwürdige Mindestsicherung ist die Grundlage dafür, dass wir in einem sozialen und sicheren Land leben können. Sie schafft Perspektiven für Kinder und Jugendliche, deren Eltern kein oder nur ein sehr niedriges Einkommen haben. Sie schützt vor extremen Existenzängsten, Hoffnungslosigkeit, Verelendung und Kriminalität. Mittellose Menschen unterstützen bedeutet, alle in unserer Gesellschaft zu schützen.“ SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak
„Man muss die Arbeitslosigkeit bekämpfen, nicht die Arbeitslosen!“ Constantin Wollenhaupt
„Asylanten und subsidiär Schutzberechtigte sollen nicht in die Mindestsicherung. Sie haben in der Grundversorgung zu bleiben. Das beste Sozialsystem gerät in Schieflage, wenn es durch eine Vielzahl von Antragstellern überbeansprucht wird, die noch nie einen Beitrag dafür geleistet haben.“ Obmann der FPÖ Kärnten LR Mag. Darmann „Während die Bundesregierung darüber streitet, wie man 0,1 Prozent des Budgets bei den Allerärmsten einspart, beweist ein anderer Teil der SPÖ, nämlich die Gewerkschaft, Mindestanstand und Hirn: Denn die unwürdige Debatte um die Mindestsicherung ist eine Scheindebatte, in der es darum geht, die FPÖ in ihrer Brutalität gegen arme Menschen zu übertreffen. Die Grünen Wien werden an diesem Wettlauf nicht teilnehmen und empfehlen der Bundesregierung: Hört die Gewerkschafts-Signale.“ Klubobmann der Grünen Wien David Ellensohn „Die Bedarfsorientierte Mindestsicherung ist ein wichtiger Beitrag zur Armutsbekämpfung. Sie unterstützt diejenigen, die am meisten Hilfe brauchen. Sogar dort den Sozialabbau voranzutreiben, ist absolut abzulehnen. Wir müssen sie weiterentwickeln, aber nicht in Richtung Sozialabbau.“ Arbeiterkammer-Präsident Rudi Kaske. ¶ nachhaltigkeit.pur 2/2016
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Österreich
Gasteiner erhält ASRA-Award Vor Kurzem legte der Salzburger Mineralwasser-Abfüller Gasteiner seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht vor, der jetzt, nur wenige Wochen später, mit dem renommierten Austrian Sustainability Reporting Award (kurz ASRA) ausgezeichnet wurde. Text: Harald Farkas
© DI Robert Herbst, Shutterstock.com / EcoPimStudio
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Gasteiner Mineralwasser veröffentlichte jüngst seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht und gibt damit Einblicke in alle wesentlichen ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der vergangenen sowie kommenden Jahre innerhalb des Unternehmens. Dafür erhielt das heimische Mineralwasser-Unternehmen am 10. Oktober den Austrian Sustainability Reporting Award in der Kategorie „GRI Erstbericht“. Die Auszeichnung wird jährlich für die besten Berichte zum Thema Umweltfragen und nachhaltige Entwicklung österreichischer Unternehmen verliehen, unter anderem von der Kammer der Wirtschaftstreuhänder, dem Umweltbundesamt, der Industriellenvereinigung und der Wirtschaftskammer Österreich. Heuer fand die 16. Verleihung des ASRA im Kleinen Festsaal der Industriellenvereinigung in Wien statt. „Wir haben in die Erarbeitung des CSRBerichts sehr viel Mühe und Zeit investiert, damit wir der Öffentlichkeit einen umfassenden Einblick in unsere nachhaltige sowie ressourcenschonende Arbeitsweise geben. Umso mehr freut und bestätigt uns die Auszeichnung mit dem ASRA“, meint Michael Fischer, Mitglied der Geschäftsführung Gasteiner Mineralwasser, über den Award. Wirtschaftlicher Erfolg nur mit Nachhaltigkeit
Das Ziel der beliebten Mineralwassermarke ist es, die Balance zwischen ökolo-
gischen Zielen, gesellschaftlicher Verantwortung und wirtschaftlichem Erfolg zu halten. „Wir engagieren uns maßgeblich im Bereich Ökologie, leben regionale Kooperationen und setzen zahlreiche Maßnahmen auf gesellschaftlicher Ebene. So stellen wir sicher, dass eine nachhaltige Wertschätzung der natürlichen und wichtigsten Ressource Wasser gegeben ist“, erklärt Fischer. Im Dialog mit den Stakeholdern konnte Gasteiner fünf wesentliche Themengebiete identifizieren: Schutz der Quellen, effiziente Verpackung, Qualitätsmanagement und Konsumentenschutz, Sicherheit am Arbeitsplatz und effizienter Einsatz von Was¶ ser und Energie in der Produktion.
Bei der Verleihung (v.r.n.l.): Mag. Michael Schober (Institut Österreichischer Wirtschaftsprüfer), Michael Fischer (Mitglied der GF, Gasteiner Mineralwasser), Dr. Christine Jasch (Leitung der ASRA - Jury und des Ausschusses für Umweltfragen und Aspekte der nachhaltigen Entwicklung), Dr. Wolfram Tertschnig (BMLFUW).
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Natur im Garten Jetzt kommt der Garten zu den Menschen. Text: Harald Farkas
„Garten on Tour“ bringt den Garten direkt zu den Menschen
„Ziel für 2020 ist es, dass alle niederösterreichischen Gemeinden ihre Grünflächen pestizidfrei pflegen“, betonte dabei MiklLeitner und erinnerte daran, dass es bis dato zudem 64 „Natur im Garten“ Gemeinden gebe, die neben Pestiziden auch auf Torf und chemischen Dünger verzichten, und erst kürzlich die 14.001ste „Natur im Garten“-Plakette an einen privaten Haushalt vergeben worden sei. Als Motto für das nächste Jahr gab die Landeshauptmannstellvertreterin an, dass sich noch mehr Niederösterreicher ihre
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entsprechende Wohlfühloase selbst schaffen können: „Auch Menschen im urbanen Bereich oder in Wohnungen sollen – egal ob sie eine Terrasse, einen Balkon oder nur eine Fensterbank zur Verfügung haben – die Chance haben, ihren eigenen Garten anzulegen und naturnah zu pflegen.“ Dazu wird es ab dem Frühjahr ein umfangreiches Beratungsangebot mit entsprechenden Starterpaketen für Balkon- und Terrassengärten geben.
Richtungsweisend (v.l.): Stadtrat DI Franz Dinhobl, LAbg. Bürgermeister Hans Stefan Hintner, LH-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner, Bürgermeisterin Karin Baier und Stadtrat Andreas Minnich.
Die Stationen der Aktion:
Neu ist 2017 auch die Initiative „Garten on Tour“, die in den vier Städten Wiener Neustadt, Korneuburg, Mödling und Schwechat den Garten direkt zu den Menschen bringt. „Dabei werden gemeinsam mit der Bevölkerung mobile Hochbeete angelegt, es wird gemeinsam gepflanzt, gepflegt und geerntet. Damit können wir auch im städtischen Raum naturnahes Garteln spür-, fühl- und erlebbar machen“, unterstrich die ¶ Landeshauptmannstellvertreterin.
© NLK Filzwieser
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Die Aktion „Natur im Garten“ sei 2016 ganz im Zeichen der pestizidfreien Gemeinden gestanden, von denen es mittlerweile 210 gebe, sagte die NÖ-Landeshauptmannstellvertreterin Mag. Johanna Mikl-Leitner, als sie neben einem Rückblick auf das heurige Jahr auch einen Ausblick auf die Aktivitäten von „Natur im Garten“ 2017 gab.
Österreich
Asyl: Österreich geht es gut! Die populistisch angeprangerten Gefahren durch Asylsuchende treffen nicht zu. Text: Harald Farkas
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Nach Ansicht von Amnesty International versucht die Bundesregierung bewusst, Österreich schlechter darzustellen als es ist, um die menschenrechtswidrige AsylSonderverordnung rechtfertigen zu können. Nach außen wird eine scheinbare Überforderung mit der aktuellen Situation vorgegeben. Gleichzeitig vermittelt man den Menschen im Land ein Gefühl der Unsicherheit. „Wie kann es sein, dass das sichere, stabile und hocheffiziente Österreich von unserer Regierung so angepatzt wird?“, fragt sich Heinz Patzelt, Generalsekretär von Amnesty International Österreich. Patzelt zeigt sich überzeugt: „Mit kompetentem politischem Management sind die Herausforderungen menschenwürdig lösbar. Jetzt heißt es für die Bundesregierung, EUweit gemeinsame Verantwortung für Menschen zu übernehmen und einzufordern.“ Nach Amnesty scheint es so, dass sich die österreichische Regierung aktuell nicht mit den menschenrechtskonformen Lösungsansätzen auseinandersetzen will. Denn die dringend anstehenden Aufgaben werden laut der Menschenrechtsorganisation nicht angegangen. Amnesty International fordert EU-weite Lösungen wie den Ausbau gemeinsamer Resettlement-Programme und anderer sicherer Fluchtrouten, einheitliche Asylverfahren innerhalb der EU und substanzielle Hilfe vor Ort, damit Flüchtlinge in den Krisengebieten menschenwürdig leben können. Die Hauptkritikpunkte von Amnesty
» Die gesetzliche Grundlage der Verordnung ist mit Rechtswidrigkeiten behaftet. » Das vorgesehene Verfahren für Schutzsuchende an der österreichischen Grenze weist nicht die nötigen Standards vor, um den Maßstäben der EMRK ansatzweise gerecht zu werden.
» Die Maßnahmen und die zugrundeliegende Gesetzgebung dieses Entwurfes liegen im eklatanten Widerspruch zu der Rechtssprechung des EGMR zum NonRefoulment-Grundsatz. Das bedeutet: Das Rechtsmittel, das Schutzsuchenden an der Grenze zur Verfügung steht, nämlich eine Maßnahmenbeschwerde, hat keine aufschiebende Wirkung. Demnach besteht die Gefahr, dass durch Kettenabschiebungen Schutzsuchende in Länder abgeschoben werden, in denen ihnen Folter und andere schwere Menschenrechtsverletzungen drohen. » Die bloße Wahrscheinlichkeit einer möglichen Herausforderung in der Flüchtlingsaufnahme rechtfertigt keinesfalls die massive Beschneidung von Menschen- und Asylrecht. Dies widerspricht jedenfalls dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit. » Die im Entwurf dargelegten Schlussfolgerungen der Regierung zu den Asylanträgen sind in keiner Weise nachvollziehbar. Seit Mai 2016 ist die Zahl der gestellten Asylanträge stark rückläufig und gerechnet von Jänner-August 2016 wurden 30 Prozent weniger Asylanträge als im Vorjahr gestellt. Das bedeutet, dass aufgrund einer insgesamt rückläufigen Tendenz sogar das Gegenteil zu erwarten ist, nämlich dass ein neuerlich starker Zustrom gerade nicht im Raum steht. » Bereits lang bestehende Strukturprobleme werden den Schutzsuchenden zugeschoben. » Die Verlagerung von Kompetenzen im asylrechtlichen und fremdenpolizeilichen Bereich führt zu erheblichen Mehrkosten bei den Landesgerichten. Damit kommt es nicht zu den erhofften strukturellen Entlastungen und Kosteneinspa¶ rungen.
Asyl ist Menschenrecht Amnesty International fordert die Regierung auf, aufgrund der schwerwiegenden menschenrechtlichen Bedenken die Sonderverordnung nicht in Kraft zu setzen.
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International
Hilfe zur Selbsthilfe Gegen den Hunger in Simbabwe. Text: Constantin Wollenhaupt
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Die Dürre im Jahr 2016 im Süden Afrikas war in diesem Jahr so schwerwiegend wie seit zehn Jahren nicht mehr. Sie trifft die Bevölkerung, allen voran die Kinder, besonders hart. Die Erfahrung des Hilfswerks aus 18 Jahren nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit in Simbabwe zeigt:
© Hilfswerk
Hilfe zur Selbsthilfe kann die Folgen von Dürrekatastrophen mildern!
Nachdem Simbabwe auch abseits von Katastrophen wie dieser für Dürre und Ernteausfälle bekannt ist, stehen in den HilfswerkEntwicklungsprojekten spezielle Pflanzen im Fokus: solche, die mit sehr wenig Wasser und unter extrem unfreundlichen Bedingungen bestehen können. Seit 1998 unterstützt das Hilfswerk den Anbau, die Ernte und die Vermarktung dürreresistenter Pflanzen. Baobab gehört zu den in Simbabwe heimischen Pflanzen. Der bis zu 15 Meter hohe Stamm des Baobab Baumes besteht aus schwammartigen Fasern, die viel Wasser speichern und den Baum so auch durch eine längere Trockenzeit am Leben erhalten können. Das ausgeprägte Wurzelsystem trägt ebenfalls zu seiner erstaunlichen Dürreresistenz bei. Das aus seinen Früchten angefertigte Pulver gilt als besonders nahrhaft. Das Hilfswerk unterstützt die simbabwischen Bauern darin, die Infrastruktur für die Verarbeitung und Vermarktung von Baobab und anderen heimischen Pflanzen zu schaffen. Zudem hilft es beim Anbau von dürreresistenten Pflanzen wie Chili, Sesam oder Maniok. Im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe werden die lokalen Bäuerinnen und Bauern ausgebildet, sodass diese Pflanzen langfristig von der lokalen Bevölkerung geerntet und verkauft werden können. Das führt neben Einkommensmöglichkeiten für Familien zu Nahrungsmittelsicherheit und wirtschaftlicher Entwicklung für die gesamte Region.
Grund für den Hunger ist „El Niño“
Das Wetterphänomen El Niño traf den Süden Afrikas heuer besonders hart. Die Folgen von El Niño sind Dürre, Ernteausfälle und Hunger. Auch die Brunnen für Trinkwasser bleiben leer. In den vergangenen Monaten sind in Simbabwe 7.000 Tiere gestorben – bis zum Ende der Trockenperiode rechnet man mit dem Tod von 25.000 Nutztieren. Fast jeder Dritte ist auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.
Befähigung zum eigenständigen Wirtschaften hilft langfristig.
Vorbereitung auf die Dürre
Hilfswerk Projektreferentin Beatrice Matuschka weiß, dass gute Entwicklungszusammenarbeit die furchtbaren Auswirkungen von Dürrekatastrophen mildern kann: „Entwicklungsprojekte brauchen gute Planung, gute Verbindungen zu den Menschen vor Ort, Zeit und natürlich Geld. Während die extremen Wetterbedingungen in Simbabwe nicht kontrollierbar sind, haben wir in den vergangenen Jahren gelernt, dass, wenn diese Bedingungen gegeben sind, auf Dürre kein Hunger folgen muss.“ Bisher wurden im Hilfswerk Projekt in Simbabwe 15.000 Bäuerinnen und Bauern im Anbau, der Ernte, der Trocknung und dem Verkauf von heimischen, dürreresistenten Pflanzen trainiert. Das monatliche Haushaltseinkommen der Personen in unserem Projekt konnte von 30 Dollar auf 150 Dollar erhöht werden, und 30 neue Produkte wurden in den nationalen und internationalen Markt eingeführt. „Wir möchten in Zukunft noch mehr Menschen in unserem Projekt unterstützen und ihnen ein Leben ohne Hunger ermöglichen. Um das zu erreichen und um die simbabwische Bevölkerung auf kommende Dürrekatastrophen vorzubereiten, brauchen wir dringend mehr Spenden“, appel¶ liert Matuschka. nachhaltigkeit.pur 2/2016
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International
Migrationspartnerschaften 500 Millionen Euro für Nothilfe. Text: Harald Farkas
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In Bewegung
„Migration ist ein weltweites Problem, das unsere internationale Politik und unsere Außenbeziehungen betrifft, aber am meisten betrifft es das Leben von Millionen Menschen“, fügte Federica Mogherini, die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, bei ihrer Pressekonferenz dazu heute in Brüssel an. „Es muss in einer koordinierten, nachhaltigen, gemeinsamen und menschlichen Weise bewältigt werden. Der Ansatz des Partnerschaftsrahmens, den wir vor vier Monaten auf den Weg gebracht haben, geht in genau diese Richtung: Es ist ein beidseitiger Prozess, der auf gemeinsamen Interessen und auf gemeinsamer Arbeit beruht, der bereits erste Ergebnisse aufzeigt. Die Fluchtursachen anzugehen, angemessenen Schutz für Menschen in Bewegung sicherzustellen, die Zahl irregulärer Migranten einzudämmen und gleichzei-
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tig die Zusammenarbeit bei der Rückkehr und Rückübernahme zu verbessern und den Menschenhandel zu bekämpfen, sind die zentralen Punkte in der gemeinsamen Arbeit, die wir mit unseren Partnern entwickelt haben“, so Mogherini weiter. Mogherini und einige ihrer Kommissionskollegen haben im Rahmen dieser Abkommen mehrere afrikanische Länder besucht, um gezielt auf die Anforderungen der EU und Partnerländer reagieren zu können. Die Kommission hat darüber hinaus europäische Investitionsoffensive für Drittländer (EIP) ins Leben gerufen. Der Migrationsdruck ist für die EU und ihre Partnerländer „neue Normalität“ und Folge einer umfassenderen globalen Flüchtlingskrise. Gemeinsam darauf sinnvoll zu reagieren, erfordert ein koordinierteres, systematischeres und strukturierteres Konzept, das die Interessen der EU und ihrer Partner in Einklang bringt. Die erneuerte Partnerschaft mit Drittländern wird in maßgeschneiderten Vereinbarungen („Migrationspakten“) verankert, die auf die jeweiligen Gegebenheiten und Bedürfnisse der Partnerländer abgestimmt werden, je nachdem, ob es sich um Herkunfts- oder Transitländer oder um Länder handelt, die ¶ viele Vertriebene aufnehmen.
Eine Welt – gemeinsame Verantwortung.
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Die Europäische Kommission zog im Oktober eine erste Bilanz ihrer Migrationspartnerschaften mit afrikanischen Staaten. Nach vier Monaten der Umsetzung sind bereits erste operative Ergebnisse vor Ort sichtbar. Zudem konnte der Nothilfe-Treuhandfonds für Afrika mit der Umsetzung von 24 Projekten erste Erfolge verzeichnen, sodass die EU-Kommission den Mitgliedstaaten eine Aufstockung um 500 Millionen Euro vorgeschlagen hat. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker lobte den neuen Partnerschaftsansatz als wirksames Instrument für beide Seiten. „Der heutige erste Fortschrittsbericht zeigt, dass der neue Ansatz wirkt, im Interesse beider Seiten, der EU und ihrer Partner. Nun geht es darum, unsere Anstrengungen zu erhöhen und dauerhafte Änderungen beim Umgang mit Mobilität und Migration mit unseren afrikanischen Partnern und Nachbarstaaten zu erreichen“, sagte Juncker.
News & Facts
Kaum Zugang zu sauberer Energie Der Weltbank zufolge haben durchschnittlich 55 Prozent der über 478 Millionen Menschen, die weltweit in Binnenentwicklungsländern leben, keinen Zugang zu modernen, sauberen und verlässlichen Energiedienstleistungen. Mangelhafte oder nicht nachhaltige Energieversorgung ist ein wesentliches Hindernis für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung dieser Länder und erhöht den globalen Migrationsdruck. Neben der Erreichung der Pariser Klimaziele und der Verbesserung von Lebensstandards ist der Zugang zu erneuerbaren und effizienten Energietechnologien somit auch ein wichtiger Beitrag zu der Schaffung lokaler Arbeits¶ plätze und Perspektiven in den betroffenen Ländern.
Energieproduktion in Binnenentwicklungsländern Im Oktober fand auf Einladung Österreichs und der Vereinten Nationen in der UNO-City in Wien eine hochrangige Konferenz zu dem Thema „Zugang zu nachhaltiger Energie in Binnenentwicklungsländern” statt. Bei dem Treffen beschäftigten sich Delegierte aus über 50 Ländern und Vertreter von internationalen Organisationen, Forschungsinstituten, NGOs und aus der Privatwirtschaft mit innovativen Lösungsansätzen, die den Ausbau sauberer sowie wirtschaftlich und ökologisch nachhaltiger Energieproduktion in den 32 Binnenentwicklungsländern der Welt zum Ziel haben. Die Konferenz identifizierte Pilotprojekte und stand ganz im Zeichen des siebten globalen Zieles für nachhaltige Entwicklung, das die Sicherstellung von bezahlbarer und sauberer ¶ Energieversorgung für alle verfolgt. nachhaltigkeit.pur 2/2016
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News & Facts
Winterhilfe Eine Million Euro Spenden für die „Nachbar in Not“-Winterhilfe in Syrien und den Nachbarländern. Seit dem Start der „Nachbar in Not“-Syrienhilfe haben die ÖsterreicherInnen mehr als 13 Millionen Euro gespendet. Text: Harald Farkas
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Der Krieg in Syrien erreicht sein sechstes Jahr und stellt in seinem Ausmaß die größte humanitäre Krise weltweit dar. 13,5 Millionen Menschen in Syrien und den Nachbarländern sind auf Hilfe angewiesen. Der bevorstehende Winter, der in diesen Gegenden bitterkalt werden kann, erschwert die Not der Menschen. Aus diesem Grund haben der ORF und die Stiftung „Nachbar in Not“ bereits zum dritten Mal zur Winterhilfe aufgerufen.
© Nachbar in Not
Ende des Elends nicht in Sicht
„Nachbar in Not“-Vorstandsvorsitzender und Caritas-Auslandshilfechef Christoph Schweifer: „Mit der großartigen Unterstützung für ‚ORF-Nachbar in Not‘ beweisen die Österreicherinnen und Österreicher einmal mehr ihre Ausdauer und ihren langen Atem beim Helfen. Für Tausende Menschen in Syrien, Jordanien und im Libanon ist diese Hilfe überlebenswichtig. Denn trotz aller negativen Berichte kommt die humanitäre Hilfe an vielen Schauplätzen direkt zu den Menschen und ist dringender nötig denn je. Bitte helfen Sie auch weiterhin!“ „Sechs Jahre Krieg in Syrien haben bereits Hunderttausende Menschenleben und eineinhalb Millionen Verletzte gefordert, auch die Infrastruktur des Landes ist weitgehend zerstört. Ein Ende ist dennoch nicht in Sicht. Jede Spende macht die Hilfe für
Menschen in Not erst möglich. So können wir die Bevölkerung mit dringend benötigter medizinischer Hilfe, sauberem Trinkwasser, Lebensmitteln und Unterkünften in dieser schweren Zeit versorgen“, sagt Michael Opriesnig, Vorstandsmitglied der Stiftung „Nachbar in Not“ und stellvertretender Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. Die „Nachbar in Not“-Hilfsorganisationen – Caritas, CARE, Diakonie, Hilfswerk, Malteser, Rotes Kreuz, Samariterbund und Volkshilfe – sind seit Beginn des Krieges in Syrien und den Nachbarländern aktiv. Doch weitere Hilfe ist dringend notwendig, Millionen Menschen fehlt es am Notwendigsten.
NACHBAR IN NOT Syrien Spendenkonto: IBAN: AT05 20111 40040044000 BIC: GIBAATWWXXX Online Spenden oder Erlagschein anfordern: » www.nachbarinnot.ORF.at » Alle Infos auch im ORF TELETEXT Seite 681
Zahlen & Fakten
» 13,5 Millionen Menschen brauchen in Syrien Hilfe » 8,7 Millionen brauchen Lebensmittelhilfe » 6,5 Millionen intern Vertriebene » 4,5 Millionen leben in schwer zugänglichen Gebieten » über 260.000 Menschen wurden getötet » 1,5 Millionen Verwundete » 64 % der Spitäler sind teilweise oder ganz zerstört » 4,8 Millionen registrierte Flüchtlinge
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Iran EU-Soforthilfe für Flüchtlinge Mit Blick auf die Krisen in Syrien, im Irak, im Jemen und in Afghanistan hatte der Besuch zum Ziel, eine Grundlage für die engere Zusammenarbeit zwischen EU und dem Iran im Bereich der humanitären Hilfe zu legen, wie bei einem ersten Besuch im April besprochen.
Die humanitäre Soforthilfe der EU für die afghanischen Flüchtlinge im Iran beläuft sich 2016 auf insgesamt 12,5 Millionen Euro.
Infolge der seit Jahrzehnten andauernden Flüchtlingsbewegungen aus Afghanistan leben im Iran inzwischen mehr als 970.000 Flüchtlinge mit Papieren und mehr als zwei Millionen ohne Papiere. Am schutzbedürftigsten sind Afghanen ohne Papiere. Sie benötigen häufig Unterstützung bei der Wasser- und Sanitärversorgung, der Existenzsicherung (einschließlich Berufsausbildung) und der Gesundheitsversorgung sowie bei der Integration ihrer Kinder in ¶ das formale Bildungswesen.
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Stylianides erklärte: „Die EU und der Iran sind gleichermaßen besorgt über die humanitäre Lage in der Region. Ich freue mich über die hervorragenden strategischen Bemühungen des Irans um qualitativ hochwertige Hilfe für afghanische Flüchtlinge. Mit unseren Finanzmitteln tragen wir zu diesen Bemühungen und zur Unterstützung des Schulunterrichts für afghanische Kinder bei.“
Lebendige Kulturlandschaften in einer intakten Natur – dafür ist Deutschland bekannt und beliebt. Ein reiches kulturelles Erbe, weltbekannte Bauwerke, einmalige Zeugnisse der europäischen Geistesgeschichte in Verbindung mit einzigartigen Naturlandschaften und einer artenreichen Pflanzen- und Tierwelt. Die Natur- und Kulturschätze des Reiselandes Deutschland werden seit Generationen bewahrt. Das zeigt sich heute in den vielfältigen eindrucksvollen Naturlandschaften mit allein 16 National- und
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Die berühmteste Felsformation der Sächsischen Schweiz – die Bastei mit herrlichem Ausblick über das Elbtal und das Elbsandsteingebirge.
104 Naturparks, ebenso wie in den herausragenden Kulturdenkmalen und gelebten regionalen Traditionen. Genießen Sie die beeindruckende Fauna und Flora, nehmen Sie teil an alten Bräuchen und Festen, schmecken Sie die Vielfalt der regionalen Küche im Lauf der Jahreszeiten. Reisen und übernachten Sie aufgrund modernster Angebote klimaschonend und dabei äußerst komfortabel. Entdecken Sie Deutschland im Einklang mit der Natur und seiner Geschichte – für ein nachhaltiges und bewusstes Urlaubserlebnis von der Küste bis zu den Alpen.
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Reiseland Deutschland – für ein nachhaltiges Urlaubserlebnis
News & Facts
Grüne Marken Tobias Moretti und 31 Marken zu den GREEN BRANDS Austria ausgezeichnet. Text: Norbert Lux
© GREEN BRANDS
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Ende November 2016 wurden zum Abschluss des dritten Verfahrens bei einer Gala im Palais Eschenbach in Wien 31 Marken zu den GREEN BRANDS Austria 2016 ausgezeichnet und geehrt. Highlight der Veranstaltung war zweifelsohne auch die Auszeichnung von Tobias Moretti als GREEN BRANDS Austria Persönlichkeit 2016. Die Laudatio hielt Andrä Rupprechter, Bundesminister für Land-, Forst-, Umweltund Wasserwirtschaft. Mit über 70 ausgezeichneten Marken in Österreich sowie bislang 45 in Deutschland, hat sich das internationale Auszeichnungsverfahren für ökologisch nachhaltige Marken bestens etabliert. Im weltweit einzigartigen Verfahren können Marken sich nicht selbst bewerben, sondern erst nach Nominierung an einer aufwendigen Validierung teilnehmen. Final entscheidet dann eine hochrangige/ kompetente Jury über die Auszeichnung. Mit der GREEN BRANDS-Auszeichnung werden Produkte, Lebensmittel, Dienstleistungen und Unternehmen sowie Persönlichkeiten geehrt, die nachweisbar ökologische Nachhaltigkeit praktizieren und somit eine hohe nationale wie internationale Anerkennung verdienen. Das strenge und aufwendige Verfahren zur Auszeichnung als GREEN BRAND wurde in Zusammenarbeit mit international anerkannten Institutionen und Gesellschaften im Umwelt-/Klimaschutz- und Nachhaltigkeits-Bereich sowie mit dem internationalen Marktforschungsinstitut Ipsos und Beratung/Begleitung durch das internationale wissenschaftliche Nachhaltigkeits-Institut Sustainable Europe Research Institute (SERI/Wien) entwickelt und umgesetzt. Nur jene Marken, die das Verfahren erfolgreich bestanden haben, werden als GREEN
BRAND ausgezeichnet und erhalten das GREEN BRANDS Gütesiegel. Erstmals zu den GREEN BRANDS Austria wurden ausgezeichnet:
ADAMAH Biohof, BRAUUNION, HELLs Ferienresort, K3 KitzKongress, Multikraft, SONNENERDE, UNI SAPON, voestalpine sowie W.E.B Windenergie. Nach erfolgreicher erster Re-Validierung erhielten die Auszeichnung erneut:
AAE Naturstrom, AlmaWin, BIOGENA, BiosLehm, Fandler Öle, GASTEINER, green care, Klar, Palfinger, PRIMAVERA, RETTER Seminar Hotel sowie RIESS. Bereits zum dritten Mal ausgezeichnet wurden nach erfolgreicher, zweiter Re-Validierung:
alverde NATURKOSMETIK, Bergkräuter, BioLandhaus Arche, Boutiquehotel Stadthalle, Buchdruckerei Lustenau, denn´s BIOMARKT, Druckhaus Schiner, Frosch, Römerquelle sowie VBV Vorsorgekasse. Weitere Informationen unter: www.Green-Brands.org
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Das weltweit einzigartige Verfahren gliedert sich in drei Stufen: » Nominierung – mittels Marktforschung, Nennung durch NGOs, Interessensverbänden, MedienPartner oder Jury-Mitglieder sowie bereits ausgezeichnete GREEN BRANDS selbst.
» Validierung – mittels wissenschaftlich aufbereiteter Kriterienkataloge wird der Stand auf dem GREEN BRANDS-Index von Experten ermittelt.
» Jury-Entscheid – abschließende Beurteilung der Validierungsauswertung und finale Instanz zur Anerkennung der Auszeichnung.
nachhaltigkeit.pur 2/2016
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Rahofer.
Unser Anspruch ist es, wirtschaftlichen Erfolg ökologisch möglichst spurlos zu erreichen. Deshalb verfolgen wir schon seit Jahren ein umfassendes Nachhaltigkeitsprogramm, das uns täglich motiviert die richtigen Maßnahmen zu setzen. Als verantwortungsbewusster Arbeitgeber, mit öko-effizient nachhaltigen Produkten und fairem Wirtschaften. Mehr auf www.palfinger.ag/de/nachhaltigkeit
PALFINGER AG · 5101 Bergheim, Österreich · E-Mail d.werdecker@palfinger.com
WIR MÖCHTEN DER NACHWELT MÖGLICHST VIEL UND MÖGLICHST WENIG HINTERLASSEN.