nachhaltigkeit.pur
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01/2016
Quo Vadis Mobilität mit Zukunft.
e-Förderungen Für Autos und Ladestationen.
ebikes + Co. Tipps für den Kauf.
Elektrisches Gefühl 4. Jahrgang 2016, P.b.b. 07Z037532M, Österreichischer Agrarverlag, Sturzgasse 1a, 1140 Wien, Retouren an PF 100 1350 Wien, € 5,90
Die Zukunft der (e-)Mobilität.
Ein Magazin der GENUSS.gruppe www.nachhaltigkeitpur.at
Mit Unterstützung durch das Finanzierungsinstrument LIFE der Europäischen Union
„Das Lebenserhaltende ist die VIELFALT“ – RICHARD FREIHERR VON WEIZSÄCKER
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Editorial
Elektrisches Gefühl!
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in Elektromotor ist nach gängi ger Literatur ein Wandler, der elektrische Energie in mecha nische Energie umwandelt. Wandler trifft es gut, denn dieser Motor sorgt gerade für einen Wandel in unserer Mobilität. Obwohl das erste Elekt roboot bereits 1838 in Sankt Peters burg vorgestellt wurde. Und das erste bekannte Elektroauto wurde bereits 1888 in der Coburger Maschinenfa brik mit dem Namen Flocken Elek trowagen vorgestellt.
Constantin Wollenhaupt Chefredakteur nachhaltigkeit.pur
wicklung voran, da die Firma die alltagstauglichen Langstreckenlimou sinen mit Elektromotoren auf den Markt brachte. Mittlerweile kümmern sich Wirtschaft und Politik sowie di verse Organisationen darum, dass der Elektromotor die Zukunft der Mobili tät einläuten kann.
Doch die Infrastruktur ist noch lan ge nicht so weit. Wo wir derzeit ste hen und welche Lösungen es noch braucht, darüber berichten wir in die ser Schwerpunktausgabe von nach Schon damals konnten die Elektro haltigkeit.pur. autos länger durchhalten als so man che modernen Fahrzeuge von heute: 100 Kilometer kam man mit einigen Ihr dieser Fahrzeuge, während der Groß Constantin Wollenhaupt, M.A. teil aller Fahrzeuge in den USA noch Chefredakteur dampfbetriebene Motoren hatte! Seit email: news@harcon.at 2006 treibt vor allem Tesla die Ent twitter: @WollenhauptC
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Die GENUSS.Vielfalt
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„Kein Genuss ist vorübergehend, denn der Eindruck, den er hinterlässt, ist bleibend.“ J. W. von Goethe Die GENUSS.gruppe (GENUSS.MAGAZIN, wein.pur, JungweinGuide „Best of Austria“, GENUSS.rezepte u.a.) liefert sechs Mal im Jahr seitenweise kulinarisches Vergnügen. Werden Sie Teil der GENUSS.familie und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement unter Tel. +43 (0)1 3617070-574.
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Inhalt 06
Premium Elektros.
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Smartes Carsharing.
Ladestationen für zu Hause Was erlaubt ist.
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Premium-Elektrofahrzeuge Reichweite mit Kompromissen.
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E-Förderungen in Österreich Ein Chaos der Bürokratie.
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Elektromobilität in Deutschland Geförderte Innovationen. 09 Connected Cars Intelligenter Verkehr.
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Carsharing: Entlastung für Städte Weniger Emissionen.
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Effizientes Fahren Spritspartrainings und Co.
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Dieselverbot für Klimazielerreichung? Revolution statt Regulierung.
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Intelligenter Elektroroller Systemlösung auf drei Rädern.
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Batterien – Made in Austria! Reichweitenstarke Technik.
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E-Bikes in Österreich Schau genau beim Kauf!
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Kaufberatung für ebikes. Ein Magazin der GENUSS.gruppe Medieninhaber & Herausgeber Österreichischer Agrarverlag Druck- und Verlagsges.m.b.H. Nfg. KG, Sturzgasse 1a, 1140 Wien, Tel.: 01 98177-0, Fax: 01 98177-111, Internet: www.agrarverlag.at Verlagsort 1140 Wien Einzelverkaufspreis EUR 5,90 Erscheinungsweise 2-4x jährlich Leitung GENUSS.gruppe Mag. Walter Schrotta, Tel.: 01 98177-191, Fax: 01 98177-111, Mail: w.schrotta@agrarverlag.at Redaktionsanschrift Österreichischer Agrarverlag Druck- und Verlagsges.m.b.H. Nfg. KG, Sturzgasse 1a, 1140 Wien, Tel.: 01 98177-0, Fax: 01 98177-111, Internet: www.nachhaltigkeitpur.at Chefredakteur Constantin Wollenhaupt, M.A., Mail: news@harcon.at Artdirektion Pinkhouse Design GmbH, www.pinkhouse.at Redaktion Harald Farkas, B.A.; Constantin Wollenhaupt, M.A. Marketing & Sales, Kooperationen Lilla Vajda, Tel.: 01 98177-188, Fax: 01 98177-111, Mail: l.vajda@agrarverlag.at Coverbild vege/Fotolia.com Lektorat Mag. Karin Reder Druck „agensketterl“ Druckerei GmbH, Kreuzbrunn 19, 3001 Mauerbach, Mail: info@diedrucker.biz, www.diedrucker.biz Nachdruck, elektronische (alle Arten von Scantechnik und Brennen von CDs) und fotomechanische Wiedergabe nur mit Genehmigung des Verlags; veröffentlichte Texte und Bilder gehen in dessen Eigentum über, es kann daraus kein wie immer gearteter Anspruch abgeleitet werden. Alle Rechte, insbesondere die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Für Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Leserbriefen und Beiträgen vor. Die Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz ist unter www.agrarverlag.at/offenlegung ständig abrufbar. Die Angaben und Äußerungen in Anzeigen und Inseraten geben nicht die Meinung der Redaktion und/ oder des Medieninhabers wieder. Für diese wird keine Haftung übernommen.
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Fotos BMW Group; Jirsak, Microgen/Shutterstock.com
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Elektrifiziert
Text: Constantin Wollenhaupt
Ladestationen für zu Hause In den nächsten Jahren werden vor allem Hauseigentümer mit Garage oder Stellplatz auf dem Grundstück diese Möglichkeit der nachhaltigen Fortbewegung mit einer eigenen Ladestation möglich machen.
E
Foto Ralph Wagner
s gibt einen Unterschied im Genehmigungsverfahren für Ladestationen, je nachdem, ob die Station privat oder auf dem Firmenparkplatz ohne Gewinnabzielungsabsicht (also zum Eigenbedarf für private Fahrzeuge oder den eigenen Firmenfuhrpark) genutzt werden soll oder ob eine gewerbliche Nutzung vorgesehen ist. Als gewerblich wird definiert, wenn die Ladestation gegen Entgelt der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird oder wenn es sich um einen Service für Kunden (Kundenparkplatz) handelt – auch wenn dieser Service gratis angeboten werden soll. Große Unterschiede für die Genehmigung! Für den privaten Gebrauch beziehungsweise Eigenbedarf ist nur ein behördliches Antragsverfahren aber keine Betriebsanlagengenehmigung notwendig. Je nach Bundesland bestehen unterschiedliche Vorgaben, ob die Ladeinfrastruktur bewillingspflichtig, anzeigepflichtig oder bewilligungsfrei ist. Relevante Kriterien zum Verfahrensablauf können die Art der Ladestation sein (kWAnschlussleistung) und ob Nachbarrechte berührt sind. Vorzulegende Unterlagen sind insbesondere technische Beschreibungen der Ladestation, die vom konzessionierten Elektrofachbetrieb bereitgestellt werden. Vor dem Verfahren ist eine Kontaktaufnahme mit der Behörde ratsam, um eine vorläufige Einschätzung des Vorhabens zu erreichen. Die zuständige Behörde stellt dann fest, ob das Vorhaben bewilligungsfrei, anzeigepflichtig oder genehmigungspflichtig ist und welcher Antrag zu stellen ist. Ist die Ladestation bewilligt, müssen lediglich die Installation und der Netzanschluss von einem konzessionierten Elektrofachbetrieb erfolgen, der die technischen Anforderungen einhalten muss. Die Ausführung der Ladestationen für diesen Fall sind nach ÖNORM EN 61851 geregelt. Die (Stark-)Stromwegegesetze des jeweiligen Landes sind allerdings einzuhalten. Für den gewerblichen Gebrauch ist zuerst ein Bauverfahren laut Baurecht des jeweiligen Bundeslandes notwendig. Die Betriebsanlagengenehmigung unterliegt dabei dem Gewerberecht des Bundes (Gewerbeordnung). Wenn es einen positiven Bescheid gibt, so ist wie bei der Installation für den privaten Gebrauch fortzufahren.
Die Design-Ladestation von BMWi.
Beispiele für Bau- und Genehmigungsverfahren In Wien ist die Ausrüstung eines normalen Stellplatzes mit einer Wallbox frei. E-Ladestationen (Ladeplätze) für allgemeine Stellplätze sind anzeigepflichtig. In der Steiermark und in Oberösterreich sowie in Kärnten sind beide Varianten frei. In Niederösterreich hingegen sind generell alle Ladestationen anzeigepflichtig, wenn diese in baulicher Verbindung mit Bauwerken stehen. Grundsätzlich sollte ein zertifizierter Elektrofachbetrieb hierzu eine kostenlose Einschätzung oder Erstberatung für Interessenten anbieten. Eine Übersicht für alle Bundesländer gibt es hier: http://bit.ly/221dlXu ◀ 01/2016 nachhaltigkeit.pur
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Elektrifiziert
Premium-Elektrofahrzeuge Fortschritte in der Technologie: Deutsche Premium-Anbieter erobern sich den Markt zurück.
Mehr Reichweite dank besserer Batterien im BMW i3.
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isher waren außereuropäische Marken wie Toyota die ersten und innovativsten, wenn es um Hybridantriebe für den Massenmarkt geht. Der Prius war nur der Anfang. Bereits 1997 hatte der japanische Hersteller die Zeichen der Zeit erkannt und auf massentaugliche alternative Antriebe gesetzt. Hybrid, das ist die Kombination aus Benzinmotor (oder Dieselmotor) mit Elektromotoren. Dabei wird die Batterie nicht durch eine externe Stromversorgung gespeist, sondern die Aufladung erfolgt im Fahrbetrieb durch überschüssige Energie beim Rollen oder Bremsen. Dabei dienen die Elektromotoren eher zur Verstärkung des Verbrennungsmotors und sparen somit Treibstoff. Rein elektrische Reichweiten sind nur im Schleichgang wenige Kilometer möglich. Im Stop-andgo-Verkehr oder beim Rangieren jedoch erweist sich das System als „lokal emissionsfrei“. Die Technologie der Premiumhersteller wie Tesla ruht dabei eher auf rein elektrischen Antriebssystemen oder auf „Plug-In“ Antriebe wie bei Porsche, BMW, Audi und Mercedes-Benz, bei denen die Hybridvarianten um reichweitenstarke aber extern aufzuladende Batterien verstärkt werden.
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nachhaltigkeit.pur 01/2016
Die Reichweite ist nun das Kaufargument Durch eine höhere Speicherdichte der Lithium-IonenZellen erreicht die neue Modellversion des BMW i3 eine Kapazität von 33 Kilowattstunden (kWh). Diese Technologie soll 50 Prozent mehr Reichweite nach Normzyklus ergeben. Statt bisher 190 werden dann laut Herstellerangaben 300 Kilometer Reichweite möglich. Das dürfte in fast allen Gebrauchsfällen ausreichend sein, wobei im Alltagseinsatz mit eingeschalteter Klimaanlage oder Heizung eher 200 Kilometer Reichweite realistisch zu erreichen sind. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, der muss nach wie vor auf den Verbrennungsmotor zurückgreifen – zumindest als sogenannter Range-Extender (Reichweitenverstärker). Damit sollen im Falle des i3 rund 150 Kilometer zusätzlich möglich sein. Der Kraftstoffverbrauch wird von BMW in dieser Kombination auf 0,6 Liter Benzin und 11,3 bis 13,5 kWh/100 km angegeben. „BMW i“ ist eine Marke der BMW Group und steht für vernetzte Mobilitätsdienstleistungen. In 50 Ländern ist BMW i mit den Fahrzeugen BMW i3 (elektrisches
Foto BMW Group
Fahrzeug für Metropolen-Regionen) und dem BMW i8 (Plug-in-Hybrid-Sportwagen) vertreten. Zu BMW i gehören außerdem die BMW iPerformance Automobile (alle BMW Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge) und die assoziierten Mobilitätsdienste DriveNow (CarSharing – auch in Wien), ReachNow (CarSharing 2.0), ChargeNow (einfacher Zugang zum weltweit größten Netzwerk an Ladepunkten), ParkNow (einfaches Finden, Reservieren und Bezahlen von Parkplätzen), BMW i Ventures (Investitionen in junge Unternehmen mit Schwerpunkt auf urbaner Mobilität) und das BMW i Kompetenzzentrum Urbane Mobilität (Beratung von Städten und Gemeinden). Den Trend zur E-Mobilität hat auch die Premiummarke Mercedes-Benz erkannt und ihr Angebot sukzessive ausgebaut: Derzeit umfasst das e-Angebot mit der B-Klasse ein rein elektrisches Fahrzeug und mit den Modellen CKlasse Limousine und T-Modell, der S-Klasse, dem GLC und dem GLE gleich fünf Plug-in Hybride. Lademöglichkeiten wie die Wallboxen, normale Ladekabel und umfassende Ladelösungen für Unternehmen werden dabei in Österreich von der Pappas Gruppe (Österreichs größtem Mercedes-Benz Händler) in Kooperation mit SMATRICS angeboten. Ohne Infrastruktur nutzen die besten Antriebskonzepte nichts! Viele Käufer schreckt nicht nur der nach wie vor deutlich höhere Kaufpreis von Elektrofahrzeugen und die geringere Reichweite ab, sondern die fehlende Infrastruktur. Auch wenn es mittlerweile in fast jedem größeren Ort Ladestationen gibt, so sind eine oder zwei Stationen einfach nicht genug, wenn einmal hunderte oder tausende Fahrzeuge pro Stunde aufgeladen werden müssen. Abhilfe würden da die Ladestationen zuhause und im Büro schaffen. Doch die wenigsten Menschen haben zuhause eine eigene Tiefgarage oder einen Mitarbeiterparkplatz im Büro. Selbst wenn, ist die Ausstattung mit Ladestationen bürokratisch und finanziell mit hohem Aufwand verbunden. Wer in einem Mehrparteienhaus wohnt, das eine Tiefgarage anbietet, der muss erst mal die Hausverwaltung oder die Inhaber überreden, eine Ladestation anzubieten. In den meisten Fällen ist das aussichtslos. Also bleiben nur öffentliche Ladestationen, zum Beispiel an Tankstellen. Doch wer will schon mehrere Stunden lang „tanken“? Vielleicht würde eine mutige politische Lösung in Form eines Gesetzes zur verpflichtenden Installation von Ladestationen in allen Tiefgaragen – auch in bereits bestehenden Garagen – schnellere Fortschritte ermöglichen. Bis es soweit ist, bemühen sich verschiedenste Anbieter um Abhilfe: SMATRICS, Österreichs führender Anbieter von Lade infrastruktur für E-Fahrzeuge, bietet jetzt schon ein flä
Text: Constantin Wollenhaupt
chendeckendes Ladenetz an. SMATRICS, ein Joint Venture von Verbund AG und Siemens Österreich, hat ein engmaschiges Netz mit 400 Ladepunkten in ganz Österreich aufgebaut. „E-Mobilität ist zu einer praktikablen Alternative zu den bekannten Motorsystemen geworden. Gemeinsam mit den stetigen Leistungs- und Reichweitensteigerungen der Fahrzeuge und der Steuergesetzgebung ist E-Mobilität auf der Überholspur“, ist sich SMATRICS-Geschäftsführer Michael-Viktor Fischer sicher. Bestätigt wird er dabei von den steigenden Zulassungszahlen: Im 1. Quartal 2016 wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als doppelt so viele Autos mit Stecker zugelassen. Die Stadt Wien bereitet sich auf den breiten Einsatz von Elektromobilität vor, der in den kommenden Jahren zu erwarten ist. Sinkende Herstellerpreise und eine immer verlässlichere Technologie machen die EMobilität immer mehr zur praktikablen Alternative zu Benzin und Diesel. „Wir tragen der Entwicklung im Bereich der Elektromobilität Rechnung, indem wir in den kommenden zwei Jahren ein Basisladenetz für Elektrofahrzeuge in Wien errichten. Damit stellen wir Versorgungssicherheit her, so dass die Skepsis vieler Menschen hinsichtlich Elektromobilität weiter abgebaut werden kann. Projekte wie das E-Taxi-Projekt der Wiener Stadtwerke sind ebenso wichtige Signale, die deutlich machen, dass die Elektromobilität längst alltagstauglich geworden ist“, so Wiens Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou. Elektromobilität – die einzige Strategie für die Zukunft? Die Zukunft urbaner Mobilität ist eine der zentralen Herausforderungen moderner Großstädte. In Wien hat Elektromobilität durch den hohen Anteil im öffentlichen Verkehr (S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn und City-Bus) eine lange Tradition. Die technische Entwicklung schreitet im Bereich des Individualverkehrs rasch voran, zum Beispiel bei Elektroautos, Elektromopeds und Elektrofahrrädern. Die Elektromobilitäts-Strategie umfasst alle Bereiche und Erscheinungsbilder der Elektromobilität einer Stadt, von der Infrastruktur, den Elektrofahrzeugen bis hin zu den Nutzerinnen und Nutzern. Sie zeigt die grundsätzliche Haltung der Stadt Wien zur Elektromobilität und benennt Ziele und Vorschläge für Vorhaben der nächsten Jahre. Sie orientiert sich dabei einerseits an den Rahmenbedingungen und Strategien der EU beziehungsweise des Bundes und ist andererseits auch abgestimmt mit Strategien und Zielsetzungen der Stadt Wien aus den Bereichen Energie, Verkehr und Stadtplanung. Eines ist zumindest bisher sicher: Der Verbrennungsmotor hat bald ausgedient. Welches Mobilitätskonzept ihn aber ablösen wird, das steht noch nicht fest. ◀ 01/2016 nachhaltigkeit.pur
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Förderungen
Text: Constantin Wollenhaupt
E-Förderungen in Österreich Mit Förderungen kommt man günstiger an Elektroautos. Doch es gibt große Unterschiede je Bundesland.
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örderungen für die Anschaffung und die laufenden Kosten von Elektrofahrzeugen gibt es in Österreich hauptsächlich für Unternehmen, Gemeinden und Vereine. Privatpersonen haben meist nur dann einen finanziellen Vorteil, wenn es sich um einen Firmenwagen handelt, den sie privat nutzen dürfen. Denn seit März 2016 fällt beim Kauf eines Elektroautos keine Normverbrauchsabgabe (NoVa) mehr an. Nur ein kleiner Vorteil, denn in den meisten anderen EU-Ländern gibt es eine solche Zusatzsteuer erst gar nicht. Der Sachbezug für Firmenautos (also der Betrag, den der Nutzer als Ausgleich für die private Nutzung versteuern muss) entfällt allerdings ebenfalls komplett. Zudem ist grundsätzlich der Vorsteuerabzug für Maximale Förderhöhe
diese Fahrzeuge möglich, was bei den allermeisten anderen Firmenautos in Österreich nicht möglich ist – doch das ist nur ein Vorteil für das Unternehmen, welches den Firmenwagen zur Verfügung stellt. Doch die Anschaffungskosten dürfen dafür die sogenannte Angemessenheitsgrenze von rund 40.000 Euro nicht übersteigen – für die meisten attraktiven Elektroautos ist diese Grenze deutlich zu niedrig. Welche Förderungen gibt es für Unternehmen & Vereine? Da es eine schier unüberschaubare Flut an Regularien je Bundesland, ja sogar je Stadt gibt, listen wir hier nur ein paar bundesweite Förderungen für Fahrzeuge, Fahrräder und Ladeinfrastruktur auf. ◀
Förderprogramm
Fördergegenstand
Details
Förderungsoffensive Fahrzeuge mit alternativem Antrieb und E-Mobilität
E-Fahrzeug (REX, PHEV, HEV), einspurige E-Fahrzeuge
2.250 €
Ausschließlich für REX, PHEV, HEV sowie andere alternative Antriebe: max. Förderhöhe 2.250 €. Fahrzeuge der Klasse M2 werden mit bis zu 20.000 € gefördert. Einspurige E-Fahrzeuge werden mit bis zu 750 € gefördert. Für das Laden der E- Fahrzeuge ist ein Ökostromnachweis erforderlich.
E-Ladeinfrastruktur
Ladesäule
10.000 €
Errichtung von bis zu zehn E-Ladestellen, an denen Strom aus erneuerbaren Energiequellen für E-Fahrzeuge erhältlich ist und die nicht diskriminierenden Zugang haben. Einreichen können Betriebe, sonstige unternehmerisch tätige Organisationen, Vereine, konfessionelle Einrichtungen sowie öffentliche Gebietskörperschaften.
E-Fahrräder und Transporträder
E-Fahrräder
500 €
Anschaffung/Umrüstung von bis zu 50 Elektro-Fahrrädern beziehungsweise Transporträdern sowie Fahrradanhängern. Einreichen können Betriebe, sonstige unternehmerisch tätige Organisationen, Vereine, konfessionelle Einrichtungen sowie öffentliche Gebietskörperschaften.
Mobilitätsmanagement für Freizeit & Tourismus
Mobilitätsmanagement
20 % der Kosten
Gefördert werden tourismusorientierte Umweltschutzmaßnahmen im Mobilitätsbereich, die über die Sonderaktionen des klima:aktiv mobil Förderungsprogramms hinausgehen. Die Kombination von mehreren Maßnahmen beziehungsweise die zusätzliche Durchführung von bewusstseinsbildenden Maßnahmen ist erwünscht. Einreichen können sämtliche natürliche und juristische Personen, die im Freizeit- und Tourismusbereich tätig sind.
Fahrzeuge mit alternativem Antrieb und Elektromobilität im öffentlichen Interesse
E-Fahrzeug (BEV, REX, PHEV, HEV) Carsharing
30.000 €
Anschaffung/Umrüstung von bis zu zehn beziehungsweise bis zu zwei alternativ betriebenen Kfz der Klasse M1 und M2 zur Personenbeförderung. Förderung für Betriebe, sonstige unternehmerisch tätige Organisationen, Vereine, konfessionelle Einrichtungen und öffentliche Gebietskörperschaften, die Fahrzeuge im öffentlichen Interesse (zum Beispiel Taxis, Carsharing, Mietwagen et cetera), die für alle öffentlich zugänglich sind, oder Fahrzeuge für den Einsatz sozialer mobiler Dienste (zum Beispiel Hauskrankenpflege, mobile therapeutische Dienste, Notdienste et cetera.) zur Erfüllung gesellschaftlich sozialer Aufgaben, anschaffen.
Quelle: Austrian Mobile Power. Hier gibt es eine große Übersicht der Förderungen in Österreich: http://bit.ly/1Tczb72
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Förderungen
Text: Harald Farkas
Elektromobilität in Deutschland Blick zum Nachbarn: Die Bundesregierung in Deutschland fördert fast 100 Projekte mit 17 Millionen Euro.
Bundesminister Dobrindt bei der Übergabe der Förderbescheide Elektromobilität.
Foto BMVI
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er deutsche Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, überreichte Bescheide zur Förderung der Elektromobilität in Deutschland. Städte, Gemeinden, Landkreise und andere kommunale Akteure erhalten Gelder für den Aufbau der Elektromobilität vor Ort. Die Projekte haben eine große Bandbreite: von der Beschaffung von Elektro-Gelenkbussen über die Etablierung eines Car-sharing-Services mit E-Autos und eines ElektroTaxi-Aktionsplans bis zu E-Mobilitätskonzepten für ganze Landkreise. Das Gesamtvolumen der Förderbescheide beträgt 7,1 Millionen Euro. Damit werden Ge
samtinvestitionen in Höhe von rund 17 Millionen Euro ermöglicht. Mit dem Förderprogramm zur batterieelektrischen Elektromobilität unterstützt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Beschaffung von Elektrofahrzeugen, den Aufbau von Ladeinfrastruktur und die Erarbeitung von kommunalen Elektromobilitätskonzepten. Die Förderung erfolgt anteilig. Bei der Beschaffung von Fahrzeugen werden beispielsweise die elektromobilitätsbedingten Mehrkosten finanziert. Daneben werden strategische Forschungs- und Entwicklungsprojekte unterstützt. Die Förderrichtlinie läuft bis 2019. ◀ 01/2016 nachhaltigkeit.pur
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Mobilitätslösungen
Text: Harald Farkas
Connected Cars Mit Angeboten wie Free-Floating-Car-Sharing und App-basierten Chauffeurdiensten steuert der Mobilitätsmarkt auf seine größte Transformation seit Erfindung des Automobils zu.
Smart & vernetzt: Die neue Mobilität.
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ahrzeughersteller müssen sich der Herausforderung stellen, ihre Produkte in digitale Ökosysteme zu integrieren. Die maßgeblichen Impulse kommen dabei von Unternehmen aus der Digitalen Wirtschaft – das Auto verändert sich hin zum mobilen Digitalprodukt. Welche die wichtigsten Handlungs- und Wachstumsfelder des „Ökosystems Connected Cars“ sind und welche Services in diesem Segment zunehmend an Relevanz gewinnen, haben Digitalexperten aus dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. im „Diskussionspapier Connected Cars: Fokus Services“ zusammengefasst: Im ersten Teil der dreiteiligen Serie konzentrieren sich die Autoren auf Services bei der Nutzung. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen hier auf Entertainment, Navigation, Mietwagenbuchung, Car Sharing und einem Ausblick auf mögliche Auswirkungen des autonomen Fahrens. Die Leser erhalten zudem einen Überblick über die Erfolgskriterien für die Umsetzung digitaler Services im Kontext Connected Cars sowie wichtige Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Datenschutz und Datensicherheit.
Auto hat längst begonnen: Während bisher Hersteller gegen Hersteller konkurrierten, drängen nun auch Digitalplayer auf den Markt, die das Rennen um die Hoheit über die strategisch relevanten Smart-Mobility-Plattformen – die elementare Infrastruktur für Connected Cars – befeuern. Aber noch ist völlig unklar, wer dieses Rennen für sich entscheiden kann. Im Gegensatz zu anderen Märkten lassen sich in einem solch hochsensiblen Risikobereich im Internet bewährte Geschäftsmodelle und Konzepte nicht eins zu eins übertragen, sondern müssen besonderen Sicherheitsanforderungen gerecht werden. Im Bereich IT-Sicherheit besteht die große Herausforderung in der Trennung von sicherheitskritischen Systemen wie ABS oder ESP von sonstigen Systemen wie etwa die Bordunterhaltung. In Bezug auf Datenschutz bewerten die Experten die strengen Regularien nicht gänzlich negativ: Gelingt es, den gesetzlich vorgeschriebenen Datenschutz in das Produkt- bezehungsweise das Servicekonzept zu inte grieren, kann das sogar ein Wettbewerbsvorteil sein.
Datenschutzprobleme bei vernetzten Autos Der Wettbewerb um die Ausgestaltung des Ökosystems
Weitere Informationen zum Diskussionspapier im Internet: http://bit.ly/1VZQGek
nachhaltigkeit.pur 01/2016
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Mobilitätslösungen
Text: Constantin Wollenhaupt
Carsharing: Entlastung für Städte Die Stadt Wien belegt in einer Studie, dass Carsharing eine entlastende Wirkung auf den Verkehr und dessen Emissionen in der Stadt hat.
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Fotos Jirsak, AR Pictures/Shutterstock
ie Evaluierung wurde im Zeitraum von drei Jahren bei den größten stationslosen und stationären Carsharing Anbietern durchgeführt. Dazu zählen unter anderem ZipCar, DriveNow und car2go. Ein Carsharing-Fahrzeug ersetzt durchschnittlich fünf private Fahrzeuge. So wird zum einen Parkraum geschont und zum anderen der Parksuchverkehr reduziert, da man das Carsharing-Fahrzeug fast überall kostenlos abstellen darf – außer auf ausgewiesenen Anwohnerparkplätzen oder in generellen und ausgewiesenen Verbotszonen. Die stationslosen Carsharing-Anbieter verzeichneten anteilig höhere Substitutionseffekte als die Anbieter, deren Fahrzeuge man nur von ganz bestimmten ausgewiesenen Plätzen abholen und dorthin zurückbringen muss. Durch mehrere tausend ersetzte Privatfahrzeuge werden in Wien jährlich bereits über 44 Millionen private Kilometer durch Carsharing eingespart – das entspricht circa 7.000 Tonnen CO2 pro Jahr.
Carsharing ersetzt die Öffis nicht! Die Studie belegt zudem, dass Carsharing nicht in Konkurrenz zum öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) steht, sondern als weiteres, ergänzendes Mobilitätsangebot genutzt wird. 72 Prozent der DriveNow Kunden in Wien besitzen eine Zeit-, Vorteils- oder Ermäßigungskarte für den ÖPNV, 85 Prozent davon eine Jahreskarte. Jede von öffentlichen Verkehrsmitteln auf stationsloses Carsharing verlagerte Fahrt wird hinterfragt und in den häufigsten Fällen dann getätigt, wenn damit das Ziel am besten und
schnellsten erreichbar ist, Routen mit Öffis einen großen Umweg darstellen oder die Taktung der Öffis zu lange ist. Das zeigt, dass mit Carsharing Lücken in Verfügbarkeit und Infrastruktur des öffentlichen Netzes abgedeckt werden. In reinen Zahlen stehen dabei in Wien 2,5 Millionen Fahrten mit öffentlichem Verkehr etwa 7.000 CarsharingFahrten pro Tag gegenüber. Auch die Carsharing-Anbieter setzen mittlerweile auf Elektrofahrzeuge. „Insgesamt liegt der elektrische Anteil bei DriveNow bereits bei 20 Prozent. Je nach Ausbau der nutzbaren Lade infrastruktur in den Städten wollen wir die Elektroflotte vergrößern“, so Robert Kahr, Geschäftsführer von DriveNow Österreich. DriveNow, das Carsharing-Joint Venture der BMW Group und der Sixt SE, bietet in europäischen Metropolen Fahrzeuge der Marken BMW und MINI zur Miete nach dem sogenannten Free-Floating Prinzip an: Die Fahrzeuge können innerhalb eines definierten Geschäftsgebietes stationsunabhängig angemietet und wieder abgestellt werden. DriveNow betreibt an den Standorten München, Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg, Wien, London, Kopenhagen und Stockholm eine Flotte von insgesamt über 4.000 Fahrzeugen. 20 Prozent davon sind elektrische BMW i3. Anmelden muss man sich nur in seinem Heimatland und danach können die Fahrzeuge auch auf Reisen im Zielland angemietet werden. Das ist auch eine starke Konkurrenz zu den bisherigen Mietwagensystemen. ◀ 01/2016 nachhaltigkeit.pur
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Grüner Fahren
Effizientes Fahren Fahrlehrer vermitteln richtige Fahrstile und informieren über Techniktrends. Damit Spritspartrainings für Pkw- und Lkw-Lenker als Energieeffizienzmaßnahme gelten, müssen praktische Fahrten zur Perfektionierung des Fahrstils der Fahrer durchgeführt werden.
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lternative Antriebstechnologien und alternative Treibstoffe wie sie bei Elektroautos, Hybridfahrzeugen oder Erdgasfahrzeugen zum Einsatz kommen, stellen die wichtigsten Neuerungen bei der Ausbildung dar. Im Benzin- oder Dieselsegment können jedoch kurzfristig die größeren Energieeinspar-Potentiale lukriert werden. Diese Fahrzeuge stellen auch noch in den nächsten Jahren den größten Anteil auf der Straße. Sprit und Strom sparen, so geht’s: Durch das praktische Training auf ausgewählten Routen und öffentlichen Straßen, ergänzend zur Theorieausbildung, können die Autofahrer bis zu zehn Prozent Benzin und Diesel einsparen. Angeboten werden die sogenannten Lenker-Einzeltrainings in Form von Spritsparstunden und ganztägigen Gruppentrainings, die von Berufslenkern und Privatpersonen besucht werden können. Dienstleistungserbringer der Schulung sind die Fahrschulen mit zertifizierten Fahrlehrern. Die Tipps der Spritspartrainer
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nachhaltigkeit.pur 01/2016
bringen Vorteile für die Umwelt und verbessern gleichzeitig die Verkehrssicherheit. Beispielsweise ist das Gaspedal bei Elektrofahrzeugen anders zu betätigen: Die Beschleunigung von Elektrofahrzeugen sollte möglichst ohne Vollgasstellung des Fahrpedals erfolgen. Hingegen sollte bei konventionellen Antrieben die Zielgeschwindigkeit zügig erreicht werden. Die Spritsparstunde beträgt für Pkw-Lenker eine Unterrichtseinheit und für Lenker schwerer Lkw eine Doppelstunde. Nach einem ganztägigen Gruppentraining werden beim Pkw zehn Prozent und beim Lkw 6,5 Prozent als Einsparungseffekte anerkannt. Der Pkw-Spritsparstunde liegt mit fünf Prozent ein niedrigerer Wert zugrunde. Das „Modern driving“ ist übrigens auch ein Kriterium bei der Ausbildung für die Führerschein-Ersterteilung. Bei der abschließenden Perfektionsfahrt im Rahmen der österreichischen Mehrphasenausbildung absolvierten seit 2008 schon mehr als 750.000 Fahrschüler Unterweisungen zum treibstoffschonenden Fahren. ◀
Text: Harald Farkas
Dieselverbot für Klimazielerreichung? Ob Elektroautos die Zukunft sind, ist noch nicht gesichert. Jetzt schon den Benzinoder Dieselantrieb zu verbieten, wäre aus Expertensicht aber sicher noch zu früh.
Fotos Syda Productions, Tomas K/Shutterstock.com
Reine Elektroantriebe sind noch selten.
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n Österreich sind derzeit knapp 6.000 E-Autos zugelassen, was einem Marktanteil von nur 0,1 Prozent entspricht. Es gibt derzeit keine praktische bundesweit einheitliche Förderung für die private Anschaffung von Elektroautos, keine Bevorzugungen im Straßenverkehr und keine ausreichende Ladeinfrastruktur. Daher darf sich laut Industriellenvereinigung die Politik noch nicht ausschließlich auf reine Fahrverbote und Kostensteigerungen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren konzentrieren. „Innovationskraft und Umweltfreundlichkeit sind Qualitätsmerkmale der österreichischen Industrie. Autohersteller investieren Milliarden in Elektro- und Hybridtechnologie, sind im Bereich Elektromobilität bereits massiv in Vorleistung getreten und treiben den Markt mit Angeboten voran. Die Industrie lehnt daher die utopischen For
derungen nach Verkaufsverboten beziehungsweise weiterer Schlechterstellung von Diesel- und Benzinfahrzeugen ab. Wir müssen unseren Fokus noch stärker auf die Technologieentwicklung richten, statt ständig über neue und zusätzliche Regulierungsideen zu diskutieren“, so Mag. Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung. Zukunft unklar Um die Klimaziele zu erreichen, benötigt es aus Sicht der Industrie vorerst mehrere Optionen: Den „modernen“ Diesel-Motor sowie alternativ betriebene Fahrzeuge. Aus heutiger Sicht ist noch nicht absehbar, wie die Ökobilanz der beiden Antriebssysteme bei weiterentwickelten Kraftstoffmotoren aussehen wird, so die vorsichtige Einschätzung der Industriellenvereinigung zum Markt der Elek tromobilität. ◀ 01/2016 nachhaltigkeit.pur
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News & Tipps
Text: Harald Farkas
e-floater: Der neue Elektroroller mit künstlicher Intelligenz.
Intelligenter Elektroroller Ein Startup will Städte mit dem vernetzten Elektroroller smart und mobil machen.
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on Zuhause zum Bus und vom Bus ins Büro – die ersten und letzten Kilometer dauern oft länger als der Rest des Arbeitswegs. Für diese Wege hat das Start-up Floatility gemeinsam mit BASF den e-floater entwickelt. Auf Mietbasis bringt er Menschen von A nach B. Das sei eine schnelle, saubere und smarte Mobilitätslösung. Das Management rund um Standortsuche, Freischaltung und Bezahlung deckt Floatility mit einer Anwendung ab, die in der Cloud von IBM läuft. Bereits im Einsatz ist eine mobile Systemlösung in Singapur, eine Testphase in Hamburg soll im Sommer beginnen. „Unser e-floater ist ein Fahrzeug, das einen mit dem Verkehr mitschweben lässt, daher der Name“, sagt Oliver Risse, Gründer von Floatility. „Die IT für das komplette Datenmanagement rund um Miete, Abrechnung oder
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nachhaltigkeit.pur 01/2016
Standortsuche haben wir in die Cloud von IBM ausgelagert. Dies ermöglicht es uns, den e-floater weltweit als mobile Systemlösung für die smarte City von morgen anzubieten.“ Schweben + Flitzen Float heißt im Englischen schweben – bis zu 20 Kilometer pro Stunde schnell „schwebt“ der e-floater. Entwickelt hat ihn das Start-up gemeinsam mit dem Unternehmen BASF. BASF hat die robusten Verbund- und Kunststoffwerkstoffe geliefert, aus denen der Elektroroller zu mehr als 80 Prozent gefertigt ist. Der zwölf Kilogramm schwere e-floater lässt sich zusammenfalten und wie ein Koffer tragen. Einsatzgebiete sollen die Wege in Unternehmen, Produktionsanlagen, Messehallen oder Freizeitparks sein. ◀
News & Tipps
Text: Constantin Wollenhaupt
Batterien – Made in Austria! In Österreich erweitert Kreisel Elektrik, Entwickler und Hersteller leistungsfähiger Batteriepacks für Elektromobilität und stationäre Stromspeichersysteme, seine Produktionskapazitäten.
Das Dach des Fabriksgebäudes wird eine Photovoltaikanlage (200 kWp) erhalten. Ein stationärer Speicher mit Kreisel-Batterien (1.000 Kilowattstunden) sichert die kontinuierliche Versorgung mit selbst produziertem PV-Strom für Gebäude und Ladesäulen. Die Wärmeversorgung wird durch die Nutzung von Abwärme der Produktionsmaschinen sowie Wärmepumpen sichergestellt.
Fotos Floatility GmbH, Kreisel Electric GmbH / Schaufler Plan
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it einer komplett automatisierten Fertigungslinie wird die Batteriefabrik „3K One“ auf einer Fläche von über 6.000 Quadratmetern in Rainbach errichtet. Bis zu 70 Arbeitsplätze will man hier bis März 2017 geschaffen haben. In der ersten Ausbaustufe der Fabrik, die im März 2017 im österreichischen Rainbach eröffnet werden soll, können Batteriepacks mit einer Kapazität von 800.000 Kilowattstunden jährlich produziert werden. Aufgrund hochautomatisierter Fertigungsprozesse kann die Batterietechnologie in Serie besonders schnell (15 Sekunden pro Kilowattstunde) und besonders günstig montiert werden. Eine Verdopplung der Produktionskapazität ist innerhalb eines Quartals möglich. In Zukunft wird ein Drittel des Gebäudes für die Batteriefertigung, ein Drittel für Entwicklung, Prototypen und Kleinserienaufbau und ein Drittel für Software- und Engineering-Entwicklung sowie Büros verwendet. Das Dach des Fabriksgebäudes wird eine Photovoltaikanlage (200 kWp) erhalten. Ein stationärer Speicher mit Kreisel-Batterien (1.000 Kilowattstunden) sichert die kontinuierliche Versorgung mit selbst produziertem PV-Strom für Gebäude und Ladesäulen. Die Wärmeversorgung wird durch die
Nutzung von Abwärme der Produktionsmaschinen sowie Wärmepumpen sichergestellt. Österreichische Batterien für Porsche und Golf Mit der innovativen Batterietechnologie positioniert sich Kreisel Electric als einer der wenigen europäischen Batteriehersteller für mobile und stationäre Stromspeicher. Die Eigenschaften im Hinblick auf die Leistungsdichte, aber auch auf die kompakte Bauweise, die vorteilhaften Ladezeiten, die hohe Sicherheit (mittels Flüssigkeitskühlung) und die Lebensdauer hat Kreisel Electric durch den Umbau ausgesuchter Verbrennungsfahrzeuge bekannt gemacht. Dazu zählt unter anderem der Porsche Panamera mit einer elektrischen Reichweite von 450 Kilometern ohne Geschwindigkeitsdrosselung (>300 km/h). Daneben kooperiert Kreisel mit Herstellern, Flottenbetreibern, Taxi- oder Transportunternehmern. Im eGolf von VW wurden die Batterien ebenfalls schon getestet: Die Hochvoltbatterie zwischen den Achsen hat derzeit eine Kapazität von 24,2 Kilowattstunden bei einem Gewicht von 330 Kilogramm und damit verbessert sich die Reichweite (nach NEFZ-Fahrzyklus) des Elektroautos von 190 auf 430 Kilometer. ◀ 01/2016 nachhaltigkeit.pur
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Engagement für die Natur Viele Unternehmen handeln verantwortungsbewusst: gegenüber ihren Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden – und vermehrt auch gegenüber der Natur.
Das EU LIFE Projekt „Wirtschaft & Natur NÖ“ wurde ins Leben gerufen, um Unternehmen an das Thema Biodiversität heranzuführen, um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie mit wenig Aufwand viel für die Natur erreicht wird, und wie dieses Engagement effektiv kommuniziert werden kann. Dafür gibt es derzeit auch finanzielle Förderungen. Lebens- und Wirtschaftsgrundlage Biodiversität Die biologische Vielfalt stellt unsere Lebensbasis dar. Sie reguliert das Klima und den Wasserhaushalt, ermöglicht die Bestäubung von Pflanzen, unterstützt die Bodenbildung und hat Erholungs- und Bildungsfunktion. All diese Faktoren sind auch für die Wirtschaft wichtig. Daher haben auch Unternehmen die gesellschaftliche Verantwortung, sich für den Erhalt der Artenvielfalt einzusetzen. Von diesem Engagement profitieren sowohl die Natur als auch die Wirtschaft, denn die Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen beeinflussen auch die Kaufentscheidungen der Konsumenten. Wer also verantwortlich handelt und Projekte zum Schutz der Artenvielfalt umsetzt, erzielt nicht nur einen unschätzbaren Kompetenz-, sondern auch einen Imagevorsprung und sichert sich damit langfristig Marktanteile. Die Möglichkeiten sind vielfältig ▶ Natur auf das Firmengelände holen – für das Wohl der Beschäftigten und zum Schutz von Tieren und Pflanzen. Eine
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Förderung zur naturnahen Gestaltung von Betriebsarealen gibt es über die Ökologische Betriebsberatung der Wirtschaftskammer NÖ. ▶ Mitarbeiter lernen die Natur kennen: durch einen Artenspaziergang auf dem Firmengelände oder einen gemeinsamen Aktivtag in einem Schutzgebiet. Dieses Engagement kann über das EU LIFE Projekt gefördert werden. ▶ Eine Patenschaft übernehmen und so Trockenrasen, Moore, Gelbbauchunken oder Bienenfresser schützen – vor der Haustür, für die Lebensqualität vor Ort! ▶ Mit dem Biodiversity-Check negative Auswirkungen entlang der Lieferkette auf die Artenvielfalt erkennen und verhindern. Verantwortung lokal und global! Egal wofür sich die Unternehmen entscheiden, sie werden von den Experten des Projekts bei der Umsetzung unterstützt. „Wirtschaft & Natur NÖ“ wird von der Energie- und Umweltagentur NÖ (eNu) in Zusammenarbeit mit dem Biosphärenpark Wienerwald und dem Umweltdachverband umgesetzt – unterstützt von der Europäischen Union, dem Land Niederösterreich und der Wirtschaftskammer NÖ. Mehr Informationen unter: www.wirtschaft-natur-noe.at
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Entgeltliche Einschaltung; Fotos: Bodensee Stiftung, BPWW Drozdowski
Ein Aktivtag in der Natur stärkt das Wir-Gefühl der Belegschaft und ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt vor Ort. Naturnah gestaltete Firmenareale dienen als „grüne Vistenkarte“, fördern die Artenvielfalt und verbessern die Aufenthaltsqualität der Beschäftigten.
News & Tipps
Text: Constantin Wollenhaupt
E-Bikes in Österreich Immer mehr Menschen nutzen die elektrische Unterstützung beim Fahrradfahren. Doch Vorsicht vor allzu billigen Modellen!
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er eBike Markt umfasst neben den Modellen für den urbanen Bereich und den täglichen Einsatz auf dem Weg in die Arbeit immer stärker auch den Fun & Freizeitbereich: Zum Beispiel E-Mountainbikes sowie der Einsatzbereich im Tourismus (beispielsweise auch im Verleih) sind dabei ebenfalls ein stark wachsendes Segment. Rund 19,8 Prozent aller 2015 in Österreich verkauften Fahrräder sind eBikes. Über 77.200 Mal hat man sich hierzulande für ein Fahrrad mit elektromotorischer Unterstützung entschieden. Im Vorjahr waren es nur 50.000 eBikes. Der durchschnittliche Preis lag in Österreich bei rund 780 Euro, wobei der Fachhandel eher hochwertigere eBikes mit einem Preis um die 1.000 Euro verkauft hatte. Der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) erhob die Zahlen und engagiert sich für die Qualität der eBikes in Österreich mit der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Fahrrad. Zur ARGE Fahrrad zählen die Firmen Bike & Sports, Cycling Sports Group, Derby Cycle, EHS, Faber, Funbike, Hercules, Kettler, KTM Fahrrad, Sail & Surf, Scott Sports, Simplon, Thalinger Lange und die Winora Group, Bosch und Giant.
Fotos Microgen/Shutterstock.com, Toyota Frey
Was genau ist ein eBike? Ein eBike ist in der Fachsprache ein sogenanntes Pedelec. Das ist ein Fahrrad mit beschränkter Tretunterstützung, der Elektromotor springt nur an, wenn in die Pedale getreten wird. Der Motor unterstützt also nur das Treten. Pedelecs gelten als Fahrräder im Sinne der StVO und unterliegen weder Helm-, noch Versicherungs- und Führerscheinpflicht. Die EU- Richtlinien limitieren die mittlere Leistung des Motors auf 250 W und die Motorunterstüt-
ebikes: Vergleichen lohnt sich!
zung bis maximal 25 km/h. Schnellere Modelle bis zu 45 km/h Höchstgeschwindigkeit (S-Pedelecs) sind führerscheinpflichtig, brauchen ein Versicherungskennzeichen und die Helmpflicht ist ebenfalls für schnelle Modelle sinnvollerweise eingeführt worden. Achtung: Vergleichen und nicht zu billig kaufen! Der Haushalts-Check im deutschen Fernsehsender WDR zeigte im Mai, dass eBikes große Qualitätsunterschiede aufweisen. Gerade günstige Modelle um die 500 Euro wurden teilweise als Gefahr für Leib und Leben eingestuft, da sicherheitsrelevante Teile schnell brechen und Bremsen mit dem höheren Gewicht (im Vergleich zum normalen Fahrrad, kann das eBike bis zu fast 40 Kilo wiegen) und der Geschwindigkeit nicht zurechtkommen. Gute Modelle aus Baumärkten sind aber schon für knapp über 1.000 Euro zu haben, wenn keine großen Ansprüche an Sportlichkeit und hohe Reichweiten gelegt werden. ◀
Toyota Auris: Die grüne Lounge Der neue Toyota Auris Hybrid ist wie schon die Vorgängermodelle ein zuverlässiger und erschwinglicher Wagen mit nachhaltigem Charakter. Die Ausstattungsvariante Lounge bietet hervorragenden Komfort und ein modernes Design. Regensensor, Lichtautomatik, lederbezogenes Armaturenbrett, smarte Türöffnung, Sitzheizung und 17“ Leichtmetallfelgen sind dann schon im Pa-
ket dabei. Der Preisvorteil liegt dabei vorrangig in der günstigen Besteuerung aufgrund des Hybridantriebs mit nur 2 % NoVa. Wir testen das Modell aktuell mit Toyota Frey auf Alltags- und Langstreckentauglichkeit. Der ausführliche Testbericht erscheint im Sommer auf www.autoleben.com. ◀
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Nachhaltige Bierkultur Die Brau Union Österreich setzt auf beste Rohstoffe, höchste Qualität und nachhaltige Produktion – sowohl im Umwelt- als auch im gesellschaftlichen Bereich. Dafür wurde sie auch bereits mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt mit dem Energy Globe STYRIA AWARD 2016.
Grüne Brauerei Göss: Seit Oktober wird das liebste Bier der Österreicher zu 100 Prozent CO2-neutral gebraut. Stolz ist die Brauerei Göss auch auf die Verwendung von 100 Prozent österreichischen Rohstoffen.
Die Brau Union Österreich hat es sich zum Ziel gesetzt, die beste Bierkultur für die Zukunft zu schaffen und diese nach sozialen und ökologischen Herausforderungen zu gestalten. Als nachhaltig agierendes Unternehmen setzt die Brau Union Österreich eine Reihe von Initiativen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern und auch sozial verantwortungsvoll zu agieren. Für ihr Engagement wurde die Brau Union Österreich bereits mit einigen Preisen ausgezeichnet. Markus Liebl, Generaldirektor Brau Union Österreich, freut sich über diese Auszeichnungen und erklärt: „Der schonende Umgang mit Ressourcen ist in der Brau Union Österreich ein gelebtes Prinzip. In allen Brauereistandorten sowie in der Zentrale in Linz beschäftigen wir uns umfassend mit Nachhaltigkeit“. Energy Globe 2016: Brau Union Österreich holt weltweit bedeutendsten Umweltpreis in der Steiermark Die Auszeichnung ehrt Unternehmen für beste Umweltleistungen. Als Gesamtsieger Styria wurde nun die Grüne Brauerei Göss ausgezeichnet, die weltweiter Vorreiter in der CO2-neutralen Bierproduktion ist. Die Brauerei wurde Schritt für Schritt auf erneuerbare Energie umgestellt, im Oktober 2015 wurde schließlich der letzte Meilenstein erreicht – somit wird in Göss nun zu 100 Prozent CO2neutral gebraut. Dafür wurde das Unternehmen nun im Rahmen
einer Feier in der Aula der Alten Universität Graz mit dem Energy Globe STYRIA AWARD 2016 in der Kategorie „Anwendung“ ausgezeichnet. Die Brau Union Österreich konnte sogar den Gesamtsieg für die Steiermark holen und sich damit unter insgesamt 80 Initiativen – 30 Prozent mehr als im Vorjahr – behaupten. Damit qualifizierte sich die Grüne Brauerei Göss für den Gesamtsieg Österreich. CSR-Corona 2016: Brau Union Österreich holt Bronze Die CSR-Corona ist der Preis für gesellschaftliche Verantwortung der Oberösterreichischen Industrie. Die Brau Union Österreich wird damit für ihr soziales Engagement geehrt und konnte vor allem mit der Kooperation mit pro mente OÖ zum Thema „Verantwortungsvoller Alkoholkonsum“, die sich an Jugendliche richtet, punkten. Gabriela Maria Straka, Leitung Kommunikation/PR & CSR bei der Brau Union Österreich, zu der Auszeichnung: „Es ist uns ein großes Anliegen, dass beim Biergenuss das rechte Maß und Ziel herrscht – besonders wichtig ist hier die Aufklärung bei Jugendlichen, deshalb kooperieren wir in dem Zusammenhang auch mit pro mente Oberösterreich.“ GREEN BRANDS Austria-Siegel Die Brau Union Österreich wurde von der internationalen BrandMarketing Organisation GREEN BRANDS mit dem GREEN BRANDS
Austria 2016/2017 Siegel für eine Reihe von Initiativen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz ausgezeichnet. Gabriela Maria Straka erklärt: „Die Brau Union Österreich konzentriert sich im Nachhaltigkeitsmanagement auf folgende Themen: Energieverbrauch und CO2-Reduktion, Schutz der Wasserressourcen, nachhaltige Beschaffung, verantwortungsvoller Genuss, Mitarbeitergesundheit und Arbeitssicherheit sowie langfristige Partnerschaften für die Zukunft. So wird sichergestellt, dass jedes Produkt mit einem Höchstmaß an ökologischer und sozialer Verantwortung entsteht. Im Bereich Energie und CO2-Reduktion ist die Grüne Brauerei Göss unser Leuchtturmprojekt - die erste Großbrauerei weltweit, die ihr Bier ausschließlich unter Verwendung erneuerbarer Energien und österreichischer Rohstoffe braut.“
Entgeltliche Einschaltung; Fotos: Werner Krug, Brau Union Österreich
TRIGOS OÖ 2015 Der TRIGOS ist Österreichs Auszeichnung für Corporate Social Responsibility. Die Brau Union Österreich wurde damit für ihr ganzheitliches Engagement im sozialen und ökologischen Bereich geehrt und konnte vor allem mit der „Grünen Brauerei Göss“ punkten. Für dieses Engagement wurde das Unternehmen im Rahmen einer Gala im Mai 2015 von der Jury zum Oberösterreich-Sieger in der Kategorie „Ganzheitliches CSR-Engagement / Großunternehmen“ gekürt.
Überreichung Energy Globe Styria (v.l.n.r.): Landesrat Johann Seitinger; Gabriela Maria Straka, Leitung Kommunikation/PR & CSR bei der Brau Union Österreich; Hans-Jörg Paier, 2. Braumeister in Göss; Edgar Ahn, CEO der BDI - BioEnergy International und Bundesminister Jörg Leichtfried.
Fakten zur weltweit ersten „Grünen Großbrauerei“ Die Brauerei Göss produziert seit Oktober komplett CO2-neutral – rund 40 Prozent des Wärmebedarfs der Brauerei werden aus der Abwärme des benachbarten Holzverarbeitungsbetriebs MayrMelnhof gedeckt, 90 Prozent der während des Brauprozesses entstehenden Abwärme werden genutzt, um damit Wasser aufzuheizen. Außerdem wird ein neuartiges Kochsystem während des Brauprozesses verwendet, das dabei hilft, Strom und Wasser zu
sparen. Eine rund 1500 Quadratmeter große Solaranlage hilft zusätzlich bei der Gewinnung umweltfreundlicher Energie. Seit Oktober wird mit der Biertrebervergärungsanlage auch fossiles Erdgas ersetzt. Die aus den Reststoffen der Brauerei erzeugte Energie wird in der Brauerei zur Dampferzeugung verwendet und Überschussgas in elektrischen Strom umgewandelt. Zusätzlich wird der Gärrückstand, ein Nebenprodukt der Biertrebervergärungsanlage, als hochwertiger Dünger verwendet. Stolz ist die Brauerei Göss außerdem auf die Verwendung von 100 Prozent österreichischen Rohstoffen. Dafür wurde Österreichs bestes Bier auch mit dem AMA Gütesiegel ausgezeichnet.
Brau Union Österreich mit dem GREEN BRANDS Austria-Siegel ausgezeichnet (v.l.n.r.): Norbert Lux, Chief Operating Officer der GREEN BRANDS Organisation; Gabriela Maria Straka, Leiterin Kommunikation / PR & CSR bei der Brau Union Österreich; Generaldirektor Brau Union Österreich Markus Liebl und Friedrich Hinterberger, Geschäftsführer des Nachhaltigkeitsinstituts SERI und Vorsitzender der Jury.
Über die Brau Union Österreich Über 5,0 Mio. HL Bier setzt die Brau Union Österreich in einem Jahr ab – mit vierzehn führenden Biermarken, über 100 Biersorten und laufenden Innovationen. Zusätzlich vertreibt die Brau Union Österreich seit April 2015 die Cider-Marke Strongbow in Österreich. Das Unternehmen steht sowohl für internationale Premium-Brands wie Heineken, Desperados und Affligem, als auch für nationale Top-Marken wie Gösser oder Zipfer und für regionale Marken wie Puntigamer, Kaiser, Schwechater, Schladminger, Reininghaus oder Wieselburger. Die Weizenbiermarke Edelweiss, die alkoholfreie Marke Schlossgold und die Biere der Spezialitäten-Manufaktur Hofbräu Kaltenhausen runden das Sortiment ab. 2.200 Mitarbeiter in ganz Österreich sorgen dafür, dass rund 49.000 Kunden und 5 Mio. Bierliebhaber im ganzen Land mit Bier versorgt werden. Dass die Brau Union Österreich dabei auf beste Rohstoffe, höchste Qualität und nachhaltige Produktion – sowohl im Umwelt- als auch im gesellschaftlichen Bereich – setzt, versteht sich von selbst. Dafür wurde die Brau Union Österreich mit dem Prädikat „GREEN BRAND“ ausgezeichnet. Seit 2003 ist die Brau Union Österreich Teil der internationalen Heineken-Familie. ◀