nachhaltigkeit.pur
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01/2015
Startup vs. Poker Interview mit Wolfgang Grupp
Barrierefreiheit Bauliche und bürokratische Hürden
Die neue Verantwortung 3. Jahrgang 2015, P.b.b. 07Z037532M, Österreichischer Agrarverlag, Sturzgasse 1a, 1140 Wien, Retouren an PF 100 1350 Wien, € 5,90
Unternehmertum, Bauwesen, Barrierefreiheit: Es fehlt oft am Wollen, nicht am Können.
Ein Magazin der GENUSS.gruppe www.nachhaltigkeitpur.at
Standort Österreich Kreditwürdigkeit und Umweltschutz
Nett für die Fische! SPAR bietet Österreichs größtes verantwortungsvolles Fischangebot - geprüft vom WWF
SPAR hat sich 2011 in einer Kooperation mit der Naturschutzorganisation WWF Österreich verpflichtet, das gesamte Fischsortiment auf Produkte aus nachhaltigem Fischfang umzustellen. Mit Erfolg: Heute stammen mehr als 400 Fischprodukte und Meeresfrüchte – das sind 95 Prozent des gesamten Fischsortiments – aus nachhaltigen Quellen. Bereits seit 2013 sind 100 Prozent der Fischprodukte der SPAR-Eigenmarken – von S-BUDGET bis SPAR PREMIUM – vom WWF als „verantwortungsvoll“ eingestuft. Ein Projekt mit internationaler Vorbildwirkung: Fischbestände werden effektiv geschont und unerwünschter Beifang wird minimiert. Das bestätigen uns die Experten vom WWF.
WWF SETZT SICH MIT SPAR ÖSTERREICH FÜR NACHHALTIGEN FISCHFANG EIN
www.spar.at/zeichensetzen
Editorial
Mehr Eigenverantwortung!
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Constantin Wollenhaupt Chefredakteur nachhaltigkeit.pur
nter Druck werden Diamanten geformt. Das habe ich in einer Zeitung gelesen, die über das Unternehmertum in München geschrieben hat. Die harte Konkurrenz und hohe Mietpreise würden dazu führen, dass Jungunternehmen (Startups) schneller erfolgreich werden – oder eben schneller aufgeben. Auf der Gründermesse Bits & Pretzels, die sich aus meiner Sicht von der österreichischen Gründermesse darin unterscheidet, dass weniger gefeiert und mehr gearbeitet wird, haben wir dann das volle Startup-Bullshit-Bingo mitbekommen. Jeder, der eine Idee hat, aber noch bei Mama wohnt, hatte ein Millionenunternehmen. Auch, wenn er noch keine Kunden und keine unterschriebenen Verträge hatte. Die Abgehobenheit der Startup-Szene trifft oft auf Realitätsverlust und Unzuverlässigkeit. Das kritisiert auch Wolfgang Grupp, Inhaber von TRIGEMA, den wir zum exklusiven Interview getroffen haben. Wie nachhaltig oder gefährlich die oftmals selbstkritklose Startup-Szene also in wirtschaftlicher Sicht ist, wird sich erst zeigen müssen. Dabei brauchen wir diese innovativen Gründerinnen und Gründer ganz dringend, auch in Ös-
terreich. Obwohl die bürokratischen Hürden sehr hoch sind und keine Aussicht auf baldige Besserung besteht. Da können Staatssekretäre noch so viele Selfies mit #nosleepuntilsonstwas auf facebook posten. Wenn sie gleichzeitig mitstimmen dass Unternehmenssteuern erhöht und Abschreibmöglichkeiten gesenkt werden, wird das einfach nichts. Doch gefeiert werden sie dennoch. Warum, das siehe oben! Barrieren gibt es aber auch abseits der Startups in Österreich noch sehr viele. Die öffentlichen Gebäude (da hocken auch die Gesetzgeber!) sind da noch nicht so gut auf Menschen mit Rollstuhl eingestellt. Ganz andere Barrieren sind jedoch sinnvoll. Nämlich die von Gefängnissen. Aber auch ein Knast (entschuldigen Sie bitte, in Österreich natürlich „Häfen“ genannt) kann nachhaltig sinnvoll sein, in ökologischer Hinsicht jedenfalls. Für alle, die den Knast derzeit nicht von Innen bestaunen müssen, haben wir Tipps für Reisen und Genuss im Magazin. Ihr Constantin Wollenhaupt news@harcon.at
Foto Vollpfosten Kommunikation
Ein Magazin der GENUSS.gruppe
Die GENUSS.Vielfalt
„Kein Genuss ist vorübergehend, denn der Eindruck, den er hinterlässt, ist bleibend.“ J. W. von Goethe Die GENUSS.gruppe (GENUSS.pur mit den Schwerpunkten Genuss, Käse, Fleisch und Bier, Best of Austria, GENUSS.rezepte) liefert sechs Mal im Jahr seitenweise kulinarisches Vergnügen. Werden Sie Teil der GENUSS.familie und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement unter Tel. +43 (0)1 3617070-574.
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Inhalt xx
Interview. Grupp zum Unternehmertum.
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Feel Good. Der WohlfühlTrend.
Wohlfühlen bei der Arbeit. Feel Good Management.
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Nachhaltiges Startup oder Poker? Interview mit Wolfgang Grupp.
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Österreich im CSR-Test. Gute Bewertung für den Standort.
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Auszeichnung für Grüne Marken. GREEN BRANDS geht in die neue Runde.
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Barrieren sind Kopfsache. Man wird behindert!
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Nachhaltiges Bauen und Sanieren? 100 Jahre bis zur Sanierung.
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Grüner Knast. Im Namen des Volkes.
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Yoga mit dem Nilpferd. Sport und Entspannung auf Safari.
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Gesund genießen. Veganes Winterrezept.
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Kurzmeldungen. Bücher, Preise, Bodenverlust.
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Nachhaltig bauen. Das Urteil zur Bauweise. Ein Magazin der GENUSS.gruppe Medieninhaber & Herausgeber Österreichischer Agrarverlag Druck- und Verlagsges.m.b.H. Nfg. KG, Sturzgasse 1a, 1140 Wien, Tel.: 01 98177-0, Fax: 01 98177-111, Internet: www.agrarverlag.at Verlagsort 1140 Wien Einzelverkaufspreis EUR 5,90 Erscheinungsweise 2-4x jährlich Leitung GENUSS.gruppe Mag. Oliver Krainz MBA, Tel.: 01 98177-191, Fax: 01 98177-111, Mail: o.krainz@agrarverlag.at Redaktionsanschrift Österreichischer Agrarverlag Druck- und Verlagsges.m.b.H. Nfg. KG, Sturzgasse 1a, 1140 Wien, Tel.: 01 98177-0, Fax: 01 98177-111, Internet: www.nachhaltigkeitpur.at Chefredakteur Constantin Wollenhaupt, M.A., Mail: news@harcon.at Artdirektion Pinkhouse Design GmbH, www.pinkhouse.at Redaktion Harald Farkas, Elisabeth Kammerlander, B.A. Capo di Lana, Constantin Wollenhaupt, M.A. Marketing & Sales, Kooperationen Hannes Forstner, Tel.: 01 98177-188, Fax: 01 98177-111, Mail: h.forstner@agrarverlag.at Coverbild Alphaspirit/Shutterstock Lektorat Mag. Karin Reder Druck „agensketterl“ Druckerei GmbH, Kreuzbrunn 19, 3001 Mauerbach, Mail: info@diedrucker.biz, www.diedrucker.biz Nachdruck, elektronische (alle Arten von Scantechnik und Brennen von CDs) und fotomechanische Wiedergabe nur mit Genehmigung des Verlags; veröffentlichte Texte und Bilder gehen in dessen Eigentum über, es kann daraus kein wie immer gearteter Anspruch abgeleitet werden. Alle Rechte, insbesondere die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Für Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Leserbriefen und Beiträgen vor. Die Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz ist unter www.agrarverlag.at/offenlegung ständig abrufbar. Die Angaben und Äußerungen in Anzeigen und Inseraten geben nicht die Meinung der Redaktion und/oder des Medieninhabers wieder. Für diese wird keine Haftung übernommen.
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Fotos Bernhard Schmidt; Rawpixel, Johavel/Shutterstock
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Unternehmertum
Text: Harald Farkas
Wohlfühlen bei der Arbeit Ziel des neuen Trends sind nachhaltig motivierte und gesunde Mitarbeiter mit dauerhaft hoher Leistungsfähigkeit.
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Foto Rawpixel/Shutterstock
enn Mitarbeiter das Büro betreten, geben sie ihr privates Leben (inklusive aller Sorgen, Nöte, Freude und Leid, Krankheiten, Familienumstände usw.) nicht an der Garderobe ab. Es ist einfach nicht realistisch, dass Arbeit und Privatleben getrennt werden kann. Umso erstaunlicher ist es, dass sich Personalentwicklungsprogramme fast ausschließlich um berufliche Kompetenzen kümmern. Denn es ist nicht erst seit gestern bekannt, dass die Motivation der Mitarbeiter und der Erfolg von Entscheidungsträgern maßgeblich von der eigenen sozialen Kompetenz und den persönlichen Eigenschaften geprägt ist. Hierarchische Systeme und verordnete (Fach-)Kompetenztrainings sind nicht ausreichend. Das Belegen die hohen Krankenstände und Fluktuationen in vielen Unternehmen. Der zunehmende finanzielle Druck, die wachsende Konkurrenz in vielen Branchen und die Ellbogengesellschaft in der Arbeitswelt wirken so stark auf die Mitarbeiter, dass ein Teamtraining alle paar Jahre rausgeschmissenes Geld ist, da nur kurzzeitige Effekte auf die Motivation der Mitarbeiter erzielt werden. Feel Good Management kann ein weiterer Baustein sein, der die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen erhöht Fühlt sich ein Mitarbeiter wohl und ist frei von psychischen Belastungen, so übersteht er in der Regel auch stressige Zeiten. Viele Unternehmen „kämpfen“ mit Mitarbeitern, die innerlich gekündigt haben, die aufgegeben haben und hohe Krankenstände aufweisen. Die Mär, dass der Arbeitgeber dafür nicht verantwortlich ist, ist einfach falsch. Wie kann also der Arbeitgeber dafür Sorge tragen, dass sich seine Mitarbeiter wohl fühlen und nicht beim erstbesten Angebot des Konkurrenten kündigen? Für Feel Good Management gibt es keine Standardanleitung, sondern es bedarf eines Feel Good Managers. Und der sollte keine juristische Vorbildung haben, sondern ein sympathischer Mensch sein, dessen Arbeitsaufgaben eher denen eines „guten Freundes“ entsprechen.
archien (im Gegensatz dazu: Betriebsrat, Personalentwicklung) um die Anliegen der Mitarbeiter. Aber eben in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern und nicht im Alleingang. Folgende Fragestellungen sind auszugsweise im Aufgabenfeld des Feel Good Managements zu bearbeiten: Wie organisieren wir die Mittagessen? Ist das Essen in der Kantine für alle passend? Kann man selbst kochen? Gibt es eine Diätgruppe? Gibt es gute Hobbyköche unter den Mitarbeitern? Gibt es gemeinsame Hobbys und Freizeitktivitäten? Auch während der Arbeitszeit! Eine Stunde gemeinsamer Sport während der Mittagspause oder ein gemeinsames Picknick im angrenzen Park kosten dem Unternehmen weniger Geld und bringt mehr als ein theoretisches Training im Konferenzraum mit Einübung maslowscher Bedürfnispyramiden und Ableitung empfohlener Handlungsvorgaben... Zudem fördert der gemeinsame Sport die Gesundheit und hält die Mitarbeiter fit. Mitarbeiter in der Organisation des privaten Lebens unterstützen Der Feel Good Manager kann dafür sorgen, dass sich die Mitarbeiter aktiv untereinander austauschen und weiterhelfen. Feel Good Manager organisieren sozusagen das bisher „tote“ schwarze Brett und mobilisieren die Mitarbeiter, sich gegenseitig zu helfen. Je schneller der Mitarbeiter seine privaten Probleme lösen kann, desto schneller ist er in der Arbeit wieder voll bei der Sache. ◀
Aufgabenbereiche des Feel Good Managers Der Feel Good Manager hört in die Mitarbeiter hinein und kümmert sich abseits von organisatorischen Hier
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Unternehmertum
Nachhaltiges Startup oder Poker? Wolfgang Grupp, Geschäftsführer und Inhaber von TRIGEMA fordert viel von seinen Mitarbeitern und hält ihnen dafür die Treue. Startups sollten seiner Ansicht nach jedoch verlässiger sein! tet als die größte Hotelkette der Welt. Geht es nur noch um die Unternehmensbewertung? Grupp: Nicht Macht, Marktanteile und Größe dürfen für unser Handeln bestimmend sein, sondern Solidität, Verantwortung für die Mitmenschen, Gerechtigkeit und Beständigkeit. Die Startup-Bewertungen sind die nächste Blase, getrieben aus Amerika. Das führt unsere Wirtschaft in die nächste Krise. Wer nichts produziert, keinen Mehrwert für die Wertschöpfung liefert, per Knopfdruck (Anm.: gemeint sind Online-Portale) nicht mehr existiert, nichts lagert und außer von enorm hohen externen Investitionszuschüssen nicht von selbst überleben kann, der ist genau mit 0 Euro, wenn überhaupt, zu bewerten.
Wolfgang Grupp: Miteinander stärker!
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etriebsfamilie – das bedeutet Verantwortungsbewusstsein eines Unternehmers für seine Mitarbeiter, auch in schweren Zeiten. Im Familienunternehmen TRIGEMA heißt das konkret: Seit über 45 Jahren gibt es weder Kurzarbeit noch Entlassungen wegen Arbeitsmangel und den Kindern aller Mitarbeiter wird stets ein Ausbildungs- oder Arbeitsplatz in der Firma nach dem Schulabgang garantiert. Ehrlichkeit, Vertrauen, Gemeinsamkeit – Werte, die eine Familie zu dem machen, was sie ist. Auch die TRIGEMA Bestriebsfamilie setzt auf ein gemeinsames Miteinander, das sich von Generation zu Generation nicht verliert, sondern im Gegenteil immer stärker entfaltet. So kann es vorkommen, dass Familien zusammen addiert bis zu 125 Jahre dem Unternehmen die Treue halten. Wir führten anlässlich der Gründermesse Bits & Pretzels in München ein Interview mit TRIGEMA-Inhaber Wolfgang Grupp, der von jungen Gründern auf der Veranstaltung geradezu überrannt wurde. Scheinbar aber ist die Begeisterung füreinander eher einseitig, was laut Grupp an der fehlenden Nachhaltigkeit vieler Startups liegen könnte. Bei Startups geht es oft nur um Marktanteile, um Userzahlen. Obwohl eine Online-Plattform für Privatzimmervermittlung kein einziges Bett selbst besitzt, ist es höher bewer-
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Woran erkennt man denn dann die wirtschaftliche Gesundheit eines Unternehmens? Grupp: Am Bankkonto! Der Erfolg eines Unternehmen muss sich am Guthabenstand des Bankkontos ablesen lassen können. Natürlich gibt es dann noch Abschreibungen, Investitionen und Fremdkapital – aber da gibt es ja dann auch einen Gegenwert in Form einer Produktionsmaschine, eines Betriebsgebäudes oder Lieferwägen usw. Wenn ein solches Online-Startup zu macht, ist alles weg. Da ist nichts da. Aus 70 Millionen Nutzern werden in einer Sekunde 0 Nutzer. Und alle Mitarbeiter, Lieferanten und Investoren verlieren. Nur die StartupGründer selbst sind fein raus. Die wenigsten haften persönlich. Die wenigsten haften persönlich und sie haben dann schon ihre Millionen verdient! Eigentlich sollten sie sich dafür schämen!! Scheitern, das ist so ein Schlagwort in der Startup-Szene. Es ist sogar sehr positiv aufgeladen. In Social Media Netzwerken liest man täglich Sprüche, die das Scheitern geradezu glorifizieren. Grupp: Es verdient keinen Applaus, gescheitert zu sein. Wer danach wieder aufsteht und dann erfolgreich mit einem neuen Unternehmen ist – und seine alten Schulden des gescheiterten Unternehmens bis auf den letzten Cent abbezahlt – der verdient Respekt. Wer aber Scheitern als Weg zum Erfolg betrachtet, der ist von Anfang an nicht ernsthaft an einem nachhaltig gesunden Unternehmen interessiert. Wer durch Leistung reich wird, verdient Applaus. Aber Nicht-Leistung darf nicht belohnt werden.
Aber ohne Investoren könnten viele Unternehmen gar nicht existieren... Grupp: Wenn der Unternehmer dafür persönlich haftet, in Ordnung. Aber ganz ehrlich gesagt, baut man ein Unternehmen durch harte ehrliche eigenhändige Arbeit auf. Mit viel Geld kann jeder ein Unternehmen aufbauen. Ein Geschäftsmodell funktioniert nicht, wenn es alle paar Monate Millionen von neuen Investoren braucht. Das ist eher der Beweis, dass es nicht funktioniert. Denn es wäre ja sonst insolvent. Entsteht eine Art Größenwahn in der Startup-Szene? Grupp: Startups, deren Gründer zuhause bei den Eltern leben und vom Taschengeld leben, ihr Unternehmen aber auf mehrere Millionen Euro bewerten gibt es einige. Die leben in einer Traumwelt. Entweder bin ich intelligent oder nicht. Interessant ist, dass es genügend Investoren gibt, die da hinterherrennen. Und Förderungen vom Staat gibt es dafür auch noch. Bezahlt von denen, die noch Steuern zahlen! Und damit zu den Dummen gehören! Das Unternehmertum ist damit eigentlich außer Kraft gesetzt. Ich habe nie und ich werde nie in ein fremdes Unternehmen investieren. Aber auf der Gründermesse kamen locker mehr als 20 Personen, die mir ihre Visitenkarte gaben. Was wollten die von mir? Im Prinzip doch nur mein Geld! Ich weiss nicht mal, was die machen.
Foto Bernhard Schmidt
Gründen ist auch etwas, das nun in Universitäten stark gefördert wird. Will denn niemand mehr angestellt sein? Grupp: Das kann ich nicht beurteilen. Der Staat muss aber aufhören, den goldenen Teppich für Gründer auszurollen. Da muss mehr Eigenverantwortung her. Jemanden zum Gründen zu bewegen ist nicht sinnvoll. Gute Mitarbeiter haben sich übrigens schon immer selbstständig gemacht, wenn sie glaubten, sie könnten es besser als ihr Arbeitgeber. Aber für ein neues Unternehmen braucht es mehr als eine Produktidee. Wer noch angestellt sein will, der ist benachteiligt. Der bekommt keine Förderung dafür, dass er einen Job annimmt. Obwohl er damit garantiert ein Einkommen hat und die Förderung durch Steuern wieder refinanziert. Wer aber ein Unternehmen gründen will und nicht weiss, ob es jemals funktionieren wird, erhält Geld vom Staat. Das ist doch unsinnig und sicher nicht gerecht! Ein Softwareunternehmen warb auf der Gründermesse mit „Dein Produkt reicht nicht“. Was sagen Sie dazu? Grupp: Wenn es bedeutet, dass das Produkt immer weiter verbessert werden muss, bin ich einverstanden. Wenn es aber heißt, dass man auch unausgereifte und sinnlose Produkte oder Onlineportale auf den Markt wirft und über Marketing alles zum Laufen bringt, bedeutet es den Stillstand der Wirtschaft. Und das ist auf der Zeitachse
Text: Constantin Wollenhaupt
immer ein Rückschritt. Nehmen wir einen Autokonzern mit Problemen bei Abgaswerten. Da hat das Produkt nicht gereicht und man hat mit Betrügereien gearbeitet. Das ist zwar kein Startup aber die Probleme sind ja gleich. Und verantwortlich dafür sind jetzt irgendwelche Mitarbeiter und Führungskräfte der unteren Hierarchien. Auch wenn ein solcher Betrug nicht konkret angeordnet war, so ist die Unternehmensführung zumindest indirekt verantwortlich. Sie haben so viel Druck gemacht, dass jemand mal angefangen hat, die Ziele eben auf andere Weise zu erreichen. Das kann so nicht weitergehen! Ob im Startup oder im Konzern – persönliche Verantwortung ist der erste Schritt zur nachhaltigen Ausrichtung. Wer nicht für seine Fehler haften muss, der wird auch nicht versuchen, Fehler zu vermeiden, wenn er mit Betrug mehr verdienen kann. Den Konzernen sagt man fehlende Innovation nach. Das ist der angebliche Vorteil bei Startups. Grupp: Das hat nichts mit der Unternehmensgröße zu tun, sondern mit Abhängigkeiten. Große Unternehmen sind oft von Aktionären oder vielen Teilhabern abhängig und von eingesetzten Geschäftsführern, die quartalsweise Ziele erfüllen und davon Bonus erhalten. Ich habe ein Unternehmen, bei dem ich alleine entscheide. Wenn ich mir keinen oder weniger Gewinn herausnehme, um zu investieren und eine neue Produktion zu entwickeln, die umweltschonender ist aber mehr kostet, dann ist das meine Entscheidung. Aktiengesellschaften können das nicht. Und Startups können das auch nicht mehr, sobald mehrere Investoren ihre Interessen ins Spiel bringen. Aber natürlich können Startups das ganze Geld in die Entwicklung stecken, da sie sonst aufgrund noch nicht geschaffener Strukturen weniger Geld ausgeben müssen, das ist ganz klar deren Vorteil. Was raten Sie also jungen Gründern? Grupp: Also erstens muss man nicht jung sein, um zu gründen. Man kann auch in hohem Alter noch innovativ sein und ein Unternehmen auf- oder umbauen. Es liegt am Machen, am Tun. Gründer müssen bereit sein, für ihre Konsequenzen einzustehen und somit auch verlässliche Partner für die Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten werden. Dann haben sie auch nachhaltig Erfolg, wenn sie es ehrlich meinen. Wer vom Start weg den Exit im Blick hat (Anm.: Ausstieg des Gründers durch Unternehmensverkauf, meist wenige Jahre nach der Gründung zu hohen Summen), der pokert. Und das ist dann ein Glücksspiel und nicht echtes Unternehmertum. Gründermessen wie Bits & Pretzels sind grundsätzlich eine gute Plattform für Gründer, um sich zu vernetzen und seine Ideen mit anderen besprechen. Letztlich sind die Gründer jedoch selbst in der Verantwortung für Ihre Entscheidungen. ◀ 01/2015 nachhaltigkeit.pur
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Standort Österreich
Österreich im CSR-Test Die guten Bewertungen für die Nachhaltigkeit sind Standortvorteile.
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Bonität ist ein Synonym für Kreditwürdigkeit Die Aussicht auf eine bessere Einstufung der Bonität des Landes lockt vor allem ausländische Investoren. Daher gewinnt auch die ökologische Bonität eines Landes immer mehr an Bedeutung und wird zu einem Faktor bei unternehmerischen Standortinvestitionen. Österreichs hervorragende Leistungen in der ökologischen Nachhaltigkeit sind in den letzten Jahren auch international anerkannt. 8
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Das aktuellste Beispiel ist der Environmental Performance Index (EPI) 2014 zweier amerikanischer Universitäten (Yale und Columbia), die Österreich unter insgesamt 178 bewerteten Ländern an 8. Stelle (bezogen auf EU an 5. Stelle) ausweisen. Spannend zu beobachten ist, dass trotz eines grundsätzlich unterschiedlichen Bewertungskonzepts, welches Länder wie Luxemburg, Tschechien oder Spanien vor Österreich rankt, Österreich dennoch in der Spitzengruppe zu finden ist, wohingegen Italien (16.) oder Dänemark (9.) nicht mehr ganz vorne in der Spitze mitmischen. Dies zeigt, dass unsere Spitzenposition der letzten Jahre breit abgestützt und im Zeitablauf erstaunlich stabil ist. Die Pfeiler der rot-weiß-roten Erfolgsstory Der anhaltende Erfolg Österreichs im Bereich des Umweltschutzes liegt einerseits in den seit Jahrzehnten hohen Umweltstandards und Umweltbewusstsein, die in weiten Bereichen über den europäischen Durchschnitt liegen, andererseits in der stark entwickelten Kompetenz der Betriebe im Bereich Umweltmanagement und Umwelttechnik begründet. Die stetige Verringerung der Umweltbelastungen bei steigender Produktion ist für die österreichische Wirtschaft erfreulicherweise immer mehr zur Normalität geworden. Österreich verdankt die Platzierung an der Spitze einerseits vielen Top 5-Ergebnissen, die es sich in 18 Disziplinen erarbeitet hat, andererseits der soliden Performance in den meisten anderen Disziplinen. Highlights sind die Wertungen zum betrieblichen Um-
Foto Keinrath.com
achhaltigkeitskontest 2015: „Bronzemedaille“ im Bereich ökologischer Nachhaltigkeit hinter Schweden und Dänemark – Auswirkungen schwächelnder Förderinstrumente spürbar Aufbauend auf 58 Einzelrankings verschiedener Indikatoren quer durch die Bereiche Abfall und Ressourcen, Energie, Klima, Wasser, Luftreinhaltung, Mobilität, biologische Vielfalt und Umweltmanagement bewertet die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) alle zwei Jahre die Umweltsituation Österreichs im Vergleich der EU-Mitgliedstaaten. Kroatien als jüngstes Mitglied der Union wurde erstmals berücksichtigt, auch wenn die Daten noch nicht lückenlos vorhanden sind. Die ausgewerteten Daten stammen durchwegs aus offiziellen Quellen, insbesondere von Eurostat und der europäischen Umweltagentur. Die gute Nachricht: Österreich landet beim WKÖ-Nachhaltigkeitskontest 2015, auf dem hervorragenden dritten Platz. Der Abstand vom Sieger Schweden und vom Zweitplatzierten Dänemark ist nur hauchdünn. Nachdem wir 2013 knapp vor Dänemark und Schweden die „Goldmedaille“ holten, ist das Spitzentrio auch heuer dasselbe wie vor zwei Jahren. Auch wenn das Indikatorenbündel entsprechend den jeweils besten verfügbaren Datengrundlagen bei jeder Neuberechnung ein wenig variiert, sind es immer wieder fünf Nationen, nämlich Schweden, Dänemark, Österreich, Italien und Deutschland, die die TOP 5-Plätze unter sich ausmachen. Diese Konstanz der Ergebnisse unterstreicht, dass es sich nicht um Eintagsfliegen handelt. Dennoch gibt es bei den TOP-platzierten Ländern unterschiedliche Stärke/Schwäche-Profile über die einzelnen untersuchten Umweltbereiche hinweg. Ökologische Bonität hat eine immer größere Bedeutung – auch internationale Rankings sehen Österreich im Spitzenfeld.
weltmanagement, zur Nutzung erneuerbaren Energiequellen, zum CO2-Ausstoß pro BIP, zur Luftreinhaltung (Schwefeldioxidemissionen im Verhältnis zum BIP), zum Modal Split im Gütertransport und Personenverkehr und zur biologischen Landwirtschaft. Schwächen bei den Distance-to target-Wertungen im Klimaschutz und bei den Luftschadstoffemissionen bleiben weiterhin Herausforderungen für Österreich. Graduelle Verbesserungsmöglichkeiten gibt es in den meisten Bereichen, wobei wir aber von einer guten Ausgangsposition aus starten. Europa rückt zusammen – die Nachzügler holen weiter auf Neben dem guten Abschneiden Österreichs ist eine weitere erfreuliche Nachricht, dass sich das Gefälle zwischen Vorreitern und Nachzüglern insgesamt weiter kontinuierlich verflacht, denn die neuen Mitgliedstaaten machen konstant gute Fortschritte. Die stark verbesserte Performance der „Nachzügler“ ist in einzelnen Umweltbereichen klar ersichtlich, allerdings noch nicht flächendeckend. Die Bemühungen der Europäischen Union, in allen Ländern anspruchsvolle ökologische Mindestlevels einzuziehen, tragen Früchte. Die Umwelt wird weniger als früher belastet, der Umweltzustand verbessert sich und die Mitgliedstaaten rücken zusammen. Auch für Österreich ist es gut, dass die EU-Partnerländer aufholen und den Abstand zu den Vorzeigeländern verringern – zum einen aus Sicht des Umweltschutzes, zum anderen auch im Hinblick auf die Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft: Die umweltschutzbezogenen Produktionskosten gleichen sich somit tendenziell an. Österreich: Förderlandschaft den Herausforderungen anpassen! Österreich ist in allen Umweltbereichen seit den achtziger Jahren ambitioniert unterwegs. Vordringlich ist nach wie vor, auch nach Auslaufen des Kioto-Protokolls, die Verringerung der Treibhausgasemissionen. Dazu bedarf es nicht neuer übertriebener Zielfestlegungen, die sich leider nicht von selbst erfüllen werden, sondern kontinuierlicher Knochenarbeit, beispielsweise bei der Gebäudesanierung und beim Energiemanagement. Die Förderinstrumente zählen zu den wichtigsten Hebel bei der Verbesserung der CO2- und Energieeffizienz. Ohne sie kann sich Österreich kaum den hochgesteckten Luftreinhaltungs- und Klimaschutzzielen annähern, die bis 2020 und darüber hinaus erreicht werden sollen. Hier gibt es beachtliche Optimierungsmöglichkeiten: Das derzeit vorherrschende „stop and go“ bei Klimaschutzförderungen sollte einem mehrjährigen Planungshorizont
Text: Capo di Lana
Platz machen. Förderungen beispielsweise im Rahmen der Gebäudesanierungsprogramms oder des Klimafonds sollten nicht nur „einige Wochen lang“ aufblühen und dann rasch verwelken, sondern benötigen eine Stetigkeit zumindest von 3 – 5 Jahren, damit sie greifen können. Ebenfalls ein herber Rückschlag war, dass die Energieberatung der KMU („KMU Scheck“) vor drei Jahren vom Klimafonds sistiert wurde, während gleichzeitig eine derartige Schiene für die Landwirtschaft aufgemacht wurde. Gelder die für den Klimaschutz zur Verfügung stehen sollten, werden für andere Zwecke verwendet (Einnahmen aus dem Emissionshandel fließen entgegen der Intention der Emissionshandelsrichtlinie zur Gänze ins Budget, Wohnbauförderungsgelder sind nicht mehr zweckgebunden, der Altlastenfonds wurde angezapft). Ohne diese Schwachpunkte hätte Österreich leicht den ersten Platz verteidigen können Der Umbau des Energiesystems eröffnet österreichischen Betrieben beachtliche Wachstumschancen. Klimaschutz und die Verringerung des Energie- und Rohstoffverbrauchs sind nicht nur Herausforderungen, sondern auch Märkte von morgen. Seit knapp zwanzig Jahren wird in mehrjährigen Abständen ein Monitoring der österreichischen Umwelttechnikindustrie durchgeführt. Über diesen Zeitraum zeigt die Branche in Österreich nicht nur ein kontinuierliches, sondern im Vergleich zur Sachgütererzeugung ein überdurchschnittliches Wachstum. Selbst in den durch die Finanz- und Wirtschaftskrise gekennzeichneten Jahren zeigt die Branche eine vergleichsweise positive Performance. Für das Erreichen der gesteckten Energie- und klimapolitischen Ziele werden in den nächsten Jahren aber große Beträge investiert werden müssen. Dazu braucht es langfristig angelegte staatliche Anschubprogramme, die die erforderlichen privaten Investitionen auslösen. Neue Arbeitsplätze entstehen aber nur in einem positiven Wirtschaftsklima. Die Verringerung der Umweltförderungen in Österreich in den letzten Jahren bewirkte, dass Investitionsausgaben gesunken sind. Der im Nachhaltigkeitskontest 2015 immer noch ausgewiesene österreichische Spitzenplatz reflektiert die Anstrengungen der Wirtschaft, der Bevölkerung und der Politik der vergangenen zwanzig bis dreißig Jahre. Schon durch ein paar Platzgewinne in ein oder zwei Wertungen können wir zu den beiden Führenden aufschließen, von denen uns ja nur ein bzw. zwei Zehntelpunkte der durchschnittlichen Platzziffer trennen und den ersten Platz zurückerobern. Eine effizientere Förderpolitik könnte uns dazu verhelfen. Unrealistische Zielsetzungen können dagegen ein weiteres Absinken Österreichs im Ranking zur Folge haben, da dann Distance-to-target-Indikatoren zum Klotz am Bein werden. ◀ 01/2015 nachhaltigkeit.pur
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Zukunftsweisendes Projekt der Brau Union Österreich Nach der Auszeichnung mit dem TRIGOS OÖ wurde im Oktober ein weiterer Meilenstein erreicht: Seit Eröffnung der Biertrebervergärungsanlage wird in Göss 100% CO2-neutral produziert – weltweit ist die steirische Brauerei damit Vorreiter. Als nachhaltig agierendes Unternehmen setzt die Brau Union Österreich auf eine Reihe von Initiativen, um die Nutzung erneuerbarer Energieträger zu erhöhen und den Verbrauch an Wärme, Strom und Kraftstoffen zu senken. Ein Großprojekt ist die weltweit erste „Grüne Großbrauerei“ Göss. Weltweiter Pionier aus Göss: Das liebste Bier der Österreicher wird seit Oktober 2015 zu 100% CO2-neutral produziert Nachdem schon bisher 40 Prozent des Wärmebedarfs der Brauerei Göss aus der Abwärme des benachbarten Holzverarbeitungsbetriebs gedeckt wurden und auch eine Solaranlage im Einsatz ist, wurde nun ein weiterer – weltweit einzigartiger – Meilenstein gesetzt: „Unser finales Ziel war die Umwandlung der Brauerei Göss in einen gänzlich CO2-neutralen Betrieb – dieses Ziel wird mit der Biertrebervergärungsanlage erreicht, die am 28. Oktober eröffnet wurde“, erklärt Andreas Werner, Braumeister von Göss, stolz. Mit der Biertrebervergärungsanlage wird zukünftig auch fossiles Erdgas ersetzt. TRIGOS OÖ 2015: Brau Union Österreich holt Gold Der TRIGOS ist Österreichs Auszeichnung für Corporate Social Responsibility. Die Brau Union Österreich wurde damit für ihr
Überreichung Trigos OÖ (v.l.n.r.): Dr. Walter Bremberger, MBA, Direktor der WKO Oberösterreich; DI Dr. Markus Liebl und Dr. Gabriela Maria Straka, EMBA, Brau Union Österreich; Mag. Christa Schrauf, Rektorin des Diakoniewerkes Gallneukirchen; DI Dr. Joachim Haindl-Grutsch, GF der Industriellenvereinigung OÖ
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Nachhaltige Herstellungsprozesse: Der Betrieb in Göss wird derzeit zur weltweit ersten „Grünen Großbrauerei“ umgebaut.
ganzheitliches Engagement im sozialen und ökologischen Bereich geehrt und konnte vor allem mit der „Grünen Brauerei Göss“ punkten. Dafür wurde das Unternehmen im Rahmen einer Gala im Mai 2015 von der Jury zum Oberösterreich-Sieger in der Kategorie „Ganzheitliches CSR-Engagement / Großunternehmen“ gekürt. Über die Brau Union Österreich Rund 4,9 Mio. HL Bier setzt die Brau Union Österreich in einem Jahr ab – mit vierzehn führenden Biermarken und über 100 Biersorten. Die Brau Union Österreich ist Innovationsführer und steht sowohl für internationale Premium-Brands wie Heineken, Desperados und Affligem, als auch für nationale Top-Marken wie Gösser oder Zipfer und für regionale Marken wie Puntigamer, Kaiser, Schwechater, Schladminger, Reininghaus oder Wieselburger. 2.200 Mitarbeiter in ganz Österreich sorgen dafür, dass rund 49.000 Kunden und 5 Mio. Bierliebhaber im ganzen Land mit Bier versorgt werden. Dass die Brau Union Österreich dabei auf beste Rohstoffe, höchste Qualität und nachhaltige Produktion – sowohl im Umwelt- als auch im gesellschaftlichen Bereich – setzt, versteht sich von selbst. Seit 2003 ist die Brau Union Österreich Teil der internationalen Heineken-Familie. ◀
Für Generaldirektor Markus Liebl gehört Wertschätzung für Umwelt und Menschen zur gelebten österreichischen Bierkultur. Überreichung v.l.n.r.: Dr. Gabriela Maria Straka, EMBA, Leiterin Kommunikation/PR + CSR bei der Brau Union Österreich; DI Dr. Markus Liebl, Generaldirektor Brau Union Österreich; Ing. Wolfgang Neumann, Gründer des ENERGY GLOBE.
Entgeltliche Einschaltung; Fotos: Brau Union Österreich, Trigos 2015/ Fotostudio Meister Eder, Energy Globe, Neumann
Interview mit DI Dr. Markus Liebl, Generaldirektor Brau Union Österreich Wie wichtig ist Nachhaltigkeit in der Brau Union Österreich? Als innovativstes Brauereiunternehmen Österreichs sind wir uns bewusst, dass wir große Verantwortung gegenüber Gesellschaft, Kunden, Konsumenten und Mitarbeitern tragen. Bier ist ein Naturprodukt – es besteht aus Rohstoffen, die eine intakte Umwelt voraussetzen. Auch aus diesem Grund ist uns der Einsatz für den Umwelt- und Klimaschutz ein besonderes Anliegen. Darüberhinaus setzen wir zahlreiche Maßnahmen in der Mitarbeiter-Gesundheitsvorsorge sowie – durch die Partnerschaft mit Pro Mente Oberösterreich – Projekte zum verantwortungsvollen Alkoholkonsum bzw. Prävention bei Jugendlichen. Gibt es Projekte, auf die Sie besonders stolz sind? Wir versuchen natürlich in all unseren Brauereien Initiativen zu setzen, als Leuchtturmprojekte sehen wir derzeit aber zwei Brauereien in der Steiermark und Niederösterreich. Das Paradebeispiel ist die Brauerei Göss in Leoben, die zur weltweit ersten „Grünen Großbrauerei“ umgebaut wird. Dieses Ziel hat sich auch die Brauerei Wieselburg in Niederösterreich gesetzt. Die Brauerei Wieselburg wurde heuer sogar mit dem Energy Globe Niederösterreich in der
Kategorie „Feuer“ ausgezeichnet, da sie im Bereich Energie- und Wasserbedarf international zu den effizientesten Brauereien zählt.
Warum setzen Sie auf regionale Rohstoffe? Für den besonderen Biergenuss setzen wir als Brau Union Österreich vor allem auf beste heimische Rohstoffe und kontrollierte Qualität. Über 80% unseres Malzes werden aus österreichischer Braugerste hergestellt, rund 70% des verwendeten Hopfens stammen ebenfalls aus Österreich. Mit dem Zurückgreifen auf lokale Lieferanten und Anbieter wollen wir unseren Kunden und Konsumenten einerseits die beste Qualität bieten, andererseits aber auch sicherstellen, dass durch kurze Liefer- und Transportwege die Umwelt geschont und österreichische Arbeitsplätze erhalten werden. ◀
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GREEN BRANDS
Text: Constantin Wollenhaupt
Auszeichnung für Grüne Marken GREEN BRANDS hat mit drittem Auszeichnungsverfahren für ökologisch nachhaltige Marken in Österreich begonnen
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Das weltweit einmalige System basiert auf einem dreistufigen Verfahren: Nominierung – mittels Marktforschung, Nennung durch NGOs, Interessensverbände, Medien-Partner oder JuryMitglieder. Validierung – mittels wissenschaftlich aufbereiteten Kriterienkatalogen wird der Stand auf dem Green-Brands-Index von Experten ermittelt. Jury-Entscheid – abschließende Beurteilung der Validierungsauswertung und finale Instanz zur Anerkennung der Auszeichnung. Nur jene Marken, die das Verfahren erfolgreich bestanden haben, werden als GREEN BRAND ausgezeichnet und erhalten das GREEN BRANDS Gütesiegel. Die Jury für die Verleihung der GREEN BRANDS Austria 2015/2016 ist erneut hochkompetent und hoch12
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Mit der Auszeichnung werden Grüne Marken des täglichen Lebens geehrt, die auf das zunehmende Bewusstsein der Bevölkerung fuer mehr Nachhaltigkeit, Umweltschutz und gesunden Lebensstil reagieren bzw. von Beginn an so ausgerichtet sind.
karätig besetzt mit Dr. Fritz Hinterberger (SERI), Dr. Christian Plas (denkstatt), Thomas Weber (Herausgeber BIORAMA), Mag. Susanne Hasenhüttl (ÖGUT), Ruth Hofmann (oliv) Sandra Majewski (ROIDINGER MAJEWSKI goodlife GmbH), Bernhard Holzbauer (Klimabündnis Österreich), Stephan Blahut (ÖGV), Constantin Wollenhaupt (Chefredakteur nachhaltigkeit pur), Alfred Strigl (Plenum), Mag. Carola Lindenbauer (base-homes for students GmbH) sowie Doris Holler- Bruckner (oekonews.at). Alle Marken, die den Auszeichnungs-Prozess erfolgreich bestehen, können sofort nach Anerkennung der Jury das Gütesiegel nutzen und erhalten das Zertifikat. Jene Marken, die das Verfahren nach erstmaliger ReValidierung erneut bestehen erhalten das Gütesiegel mit Stern. Im dritten Verfahren können Marken durch zweimalige, erfolgreiche Re-Validierung das Gütesiegel mit zwei Sternen erreichen! Das Verfahren findet seinen Abschluss Ende November 2016, wenn im Rahmen einer Feier beim Österreichischen Gewerbeverein auch das Buch der GREEN BRANDS Austria 2016 veröffentlicht wird. ◀ Weitere Informationen unter www.Green-Brands.org
Foto Anna Rauchenberger
ie internationale, unabhängige und selbständige Brand-Marketing-Organisation GREEN BRANDS begann vor kurzem mit dem dritten, zweijährigen Verfahren zur Auszeichnung ökologisch nachhaltiger Marken in Österreich. Die Schirmherrschaft übernahm erneut der Präsident des Österreichischen Gewerbevereins, Herr Andreas Gnesda. Mit der GREEN BRANDS-Auszeichnung werden Produkte, Lebensmittel, Dienstleistungen und Unternehmen geehrt, die nachweisbar ökologische Nachhaltigkeit praktizieren und somit eine hohe nationale wie internationale Anerkennung verdienen. Seit 2011 wurden in Österreich bereits rund 80 Marken von über 60 Unternehmen mit einem Umsatzvolumen von über 25 Mrd. € validiert und ausgezeichnet. Das fundierte und aufwendige Verfahren zur Auszeichnung als GREEN BRAND wurde in Zusammenarbeit mit international anerkannten Institutionen und Gesellschaften im Umwelt-/Klimaschutz- und NachhaltigkeitsBereich sowie mit dem internationalen Marktforschungsinstitut Ipsos und Beratung/Begleitung durch das internationale, wissenschaftliche Nachhaltigkeits-Institut Sustainable Europe Research Institute (SERI/Wien) entwickelt und umgesetzt.
Barrierefreiheit
Text: Constantin Wollenhaupt
Barrieren sind Kopfsache Neue Homepage www.barriere-check.at begleitet Unternehmen auf dem Weg zur Barrierefreiheit.
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Fotos Lisa S., Minerva Studio/Shutterstock
uropaweit wird mit verschiedenen Aktionen gegen Diskriminierung und für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen mobilisiert. Auch in diesem Jahr setzt die Lebenshilfe, hierzulande die größte Interessensvertretung für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung ihre Schwerpunkte auf Wahlfreiheit bei Wohnformen in der Gemeinschaft und Angebote in der Persönlichen Assistenz sowie barrierefreie und inklusive Gemeinden und Städte. Auch der Volksanwalt Günther Kräuter fordert größere Anstrengungen, um Menschen mit Beeinträchtigungen eine Beschäftigung zu ermöglichen: „Der Appell der Volksanwaltschaft richtete sich nicht nur an die Bundes- und Landesregierungen, sondern auch an die Sozialpartner und die Wirtschaft. Die Verpflichtungen Österreichs zur Erfüllung der UN-Behindertenrechtskonvention werden in vielen Bereichen noch nicht erfüllt, auch der Nationale Aktionsplan (NAP) für Menschen mit Behinderungen muss entschlossener und kompromissloser verwirklicht werden.“ So verlange das Vertragsbedienstetengesetz noch immer „volle Handlungsfähigkeit“ von Bewerbern und Menschen in so genannten Behindertenwerkstätten, seien nach wie vor sozialversicherungsrechtlich benachteiligt. Auch die Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR) hat eine kritische Stellungnahme zur Dienstrechts-Novelle 2015 abgegeben. „Mit dem Erfordernis der vollen Handlungsfähigkeit werden Menschen mit kognitiven oder psychosozialen Beeinträchtigungen, die nach dem derzeit geltenden Recht nicht die volle Handlungsfähigkeit besitzen, ausschließlich aufgrund ihrer Behinderung vom Zugang zu einem Arbeitsplatz ausgeschlossen“, so der ÖAR in seiner Stellungnahme. Des Weiteren müsse die Österreichische Gebärdensprache im Beamten-Dienstrechtsgesetz verankert werden. SPÖ-Tourismussprecher Max Unterrainer verweist zudem auf die steigende wirtschaftliche Bedeutung von Barrierefreiheit: „Menschen mit Behinderung sind ein großer und wachsender Markt. Alleine in der Europäischen Union gibt es rund 80 Millionen Menschen mit Mobilitäts- und Aktivitätseinschränkungen - das entspricht der Gesamtbevölkerung Deutschlands und sind immerhin 16 Prozent der Bevölkerung. Investitionen in Barrierefreiheit sind also
nicht nur eine soziale Notwendigkeit, für UnternehmerInnen bietet das Thema auch eine Vielzahl von Chancen, um neue Marktsegmente für sich zu gewinnen. „Inklusion, Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben sind die zentralen Herausforderungen für Menschen mit Behinderung von Geburt an in allen Lebensbereichen. Es ist die Aufgabe der Politik, Selbstbestimmung zu ermöglichen und die Rahmenbedingungen für echte Inklusion zu schaffen“, erinnert die SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderung, Ulrike Königsberger-Ludwig. „Man ist nicht behindert, man wird behindert“ Mit diesem Spruch nahm ÖVP-Abgeordneter Dr. Franz Joseph Huainigg, Initiator des Projektes wheelday, Bezug auf seinen Alltag im Rollstuhl. Menschen werden bei seiner Initiative eingeladen, sich beispielsweise selbst in den Rollstuhl zu setzen und über diese Selbsterfahrung zu berichten. Die Selbsterfahrung und das Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten stehen bei diesem Projekt, das das ganze Jahr 2015 läuft, im Mittelpunkt. „Die rund 1,6 Millionen Menschen in Österreich, die mit einer oder mehreren Behinderungen leben, finden zu selten Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben vor. Insbesondere der barrierefreie Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Telekommunikation und Gebäuden sollte österreichweit noch stärker gefördert werden“, so Huainigg. ◀
Den Zug nach „Barrierefrei“ nicht verpassen!
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Bauwesen
Text: Capo di Lana
Nachhaltiges Bauen & Sanieren? Das interessiert nur wenige! Erst in 100 Jahren ist der Baubestand in Österreich saniert
Aktuelle Studien belegen Wirtschaftlichkeit Dass nachhaltiges Bauen und Sanieren zwar eventuell geringfügig mehr kostet, aber sich langfristig rechnen kann, belegen neue Studien. Da in den nächsten Jahrzehnten mit höheren Energiepreisen jeder Art zu rechnen ist, sind Gebäudekonzepte mit Schwerpunkt auf Energieeffizienz im Vorteil. Kosten für nachhaltiges Bauen sinken Eine Studie der Universität für Bodenkultur Wien hat zudem die Herstellungskosten im Vergleich zum Baustan-
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dard Niedrigenergiehaus gegenübergestellt. Das Ergebnis: Die Kosten für nachhaltiges Bauen sinken aufgrund technischer Entwicklungen, zumindest im mehrgeschossigen Wohnbau. Die Autoren einer weiteren Studie “Preisentwicklung Gebäudeenergieeffizienz” stellen fest, dass in den letzten Jahrzehnten viele Bauteile günstiger und hochwertiger geworden sind: “Angesichts der Ergebnisse dieser Initialstudie scheint die These von der “steigenden Energieeffizienz als natürlicher Feind des kostengünstigen Bauens” nicht haltbar zu sein.” Bekenntnis zu Nachhaltigkeit gefordert “Fakt ist: Ohne Energieeffizienz gibt es kein nachhaltiges Bauen. Es geht nicht mehr darum, ob der Klimawandel stattfindet, sondern nur mehr darum, wie stark oder unvorteilhaft die Konsequenzen daraus sind. Wer CO2 sparen will, baut und betreibt seine Häuser energieeffizient und mit einem möglichst vorteilhaften Einsatz von erneuerbaren Energien bei der Bereitstellung des Restenergiebedarfs. Wer Gegenteiliges behauptet, stellt sich auf die Seite derer, die schon an der mittelfristigen Zukunft kein allzu großes Interesse zeigen und denen es möglicherweise – wirtschaftlich betrachtet – eher um eine vorteilhafte Gegenwart geht”, meint dazu Robert Lechner, Österreichisches Ökologie Institut ÖÖI in seinem Fachkommentar. Geringe Mehrkosten bei nachhaltigem Bauen Aktuelle Studien und jahrzehntelange Baupraxis belegen die Wirtschaftlichkeit bei nachhaltigem Bauen. Lechner: “Im Rahmen zahlreicher von uns und ganz vielen anderen Expertinnen und Experten begleiteter Neubauten und Sanierungen kommen wir zu Investitionsmehrkosten von keinem bis wenigen Prozentpunkten für nachhaltiges, besonders energieeffizientes Bauen. Dabei spielen die verwendeten Materialien für den Hochbau eine weniger wichtige Rolle, als der technische Gebäudestandard. Vereinfacht: Null- und Plusenergie braucht heute (noch!) mehr Geld als Energieeffizienz; Energieeffizienz kostet unmerklich mehr als herkömmliche Stangenware.” Und Günter Lang von Passivhaus Austria: “Im Idealfall kann der Passivhaus-Standard zu den gleichen Baukosten errichtet werden, die der Mindeststandard an Baukosten verursachen würde. Es kommt nur auf das Verhältnis zwischen Ausgaben für die thermische Gebäudequalität und für die Haustechnik an. Tipp: Dämmstärken-Rechner unter www.baubook.at/awr ◀
Fotos Johavel/Shutterstock
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er denkt, der Energieverbrauch in den heimischen Haushalten sinkt aufgrund von Krise und Umweltbewusstsein, irrt: Der klimabereinigte Endenergieverbrauch je Österreicher steigt seit 2012 wieder und lag nach aktuellen Energieberichten 2013 um rund 26 Prozent höher als im Jahr 1995. 2,2 Millionen sanierungsbedürftige Wohnungen oder rund 60 Prozent des gesamten Wohnungsbestands bräuchten eine energieeffiziente Sanierung. Die Sanierungsrate liegt in Österreich seit Jahrzehnten bei etwa einem Prozent, sprich es dauert 100 Jahre, bis der Gebäudebestand komplett durchsaniert ist. Noch dazu machen die thermischen Sanierungen nur einen Teil der Gesamtsanierungen aus. Was ist also wirtschaftlich (und nachhaltig)? Impulse zu nachhaltigem Bauen wie ein Sanierungsscheck der Bundes, der 2013 mit 132,2 Millionen Euro Fördermittel nachhaltige Investitionen von 847 Millionen Euro unterstützt hat und 12.715 Arbeitsplätze gesichert bzw. geschaffen hat? Oder durch den Klimawandel drohende Schäden in Höhe von bis zu 8,8 Mrd. Euro jährlich – alleine in Österreich?
Bauwesen
Text: Harald Farkas
Grüner Knast Im Namen des Volkes: Baut nachhaltig!
Zeitgemäße Architektur ohne Pathos, aber mit gesellschaftlichen Weitblick: das Zentrum ist das erste Justizgebäude der Welt mit Passivhausstandard. Klare Linien und beruhigende Innenwandgestaltung in der Justizanstalt mit seinen 262 Haftplätzen.
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Fotos www.synthesa.at
efängnisse und Gerichte sind nicht gerade das Erste, was einen beim Thema nachhaltige Bauweise einfällt. Wir denken da eher an eine Einfamilienhaus-Idylle. Doch das neue Justizzentrum im Korneuburg gilt als zeitgemäßes architektonisches Konzept und eine helle und freundliche Anmutung machen den rund 17.000 m² großen Neubau zu einem Musterobjekt im öffentlichen Bau. Darüber hinaus ist es das erste Justizzentrum weltweit, das als Passivhaus ausgeführt wurde. Für die Innsbrucker Architektengruppe DIN A4 gab es für das Gesamtkonzept sogar den Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit. Der Gebäudekomplex Gericht und Justizanstalt sind baulich klar voneinander getrennt, verbunden nur durch einen unterirdischen Gang. Im Erdgeschoß des Gerichts mit der lichtdurchfluteten Eingangshalle befinden sich öffentliche Einrichtungen wie Cafeteria, Servicecenter, Verhandlungssäle samt Büros und im 2. Stock der gesamte Strafrechtsbereich. Die Verwaltungseinheiten des Landesgerichts sind im 2. sowie 3. Obergeschoß gebündelt.
Die Justizanstalt ist für 262 Haftplätze konzipiert und beherbergt im Erdgeschoß unter anderem Besucher- und Vernehmungszone, der Sportbereich sowie Wirtschaftsund Arbeitsbetriebe. Das Gebäude stellt in dieser Größenordnung und Nutzungsart ein richtungsweisendes Pilotprojekt dar - auch was die Energieeffizienz betrifft. Durch die gezielte Nutzung von Tageslicht, eine hochwärmegedämmte Hülle, alternative Energieversorgungssysteme und hochwertige Planung konnte erstmals ein Bauwerk dieser Nutzungskategorie und Größe in Passivhausqualität ausgeführt werden. Neben dem Architekturstaatspreis und dem Passivhauszertifikat kann sich das Gebäude auch mit der Urkunde klima:aktiv GOLD schmücken. Das Österreichische Umweltzeichen für Wandfarben ist ein reglementiertes Label für Innenwandfarben, das in Zusammenarbeit mit international anerkannten Prüfund Forschungsinstituten die Maßstäbe in diesem Bereich setzt. Hinter dem Umweltzeichen steht das BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Lebensministerium) bzw. der Verein für Konsumenteninformation (VKI). ◀ 01/2015 nachhaltigkeit.pur
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Reisen
Text: Elisabeth Kammerlander
Yoga mit dem Nilpferd Wilderness Safaris eröffnet Toka Leya Camp in Sambia
Sport und Entspannung mit tierischen Zusehern. Die Nähe zur Natur und den Tieren schafft eine friedliche und positive Urlaubsstimmung.
„Bestes Safaricamp in der Region“ „Wir haben uns dazu entschieden, das Camp für die Gäste noch exklusiver zu gestalten, um Toka Leya auch weiterhin als bestes Safaricamp in der Region anbieten zu können. 16
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Toka Leya befindet sich nicht nur in einer einzigartigen Region des südlichen Afrika. Durch den Ausbau unseres Spa- und Fitnessbereichs bietet das Camp nun auch eine erholsame Ruheoase, in der Gäste vor als auch nach der Safari entspannen und die spektakuläre Umgebung auf sich wirken lassen können“, sagt Ron Goatley, Managing Director der Wilderness Safaris Sambesi Region. Safari, Bungeejumping, lokale Besuche Durch seine Lage nahe der sambischen Metropole Livingstone und den nur 12 Kilometer entfernten Viktoriafällen, bildet Toka Leya den perfekten Ausgangspunkt für zahlreiche Wasser- und Land-Aktivitäten: von Bootsfahrten und Tigerfischen am Sambesi über Safari- Fahrten, Wanderungen und Tracking von Breitmaulnashörnern im Mosi-oa-Tunya Nationalpark bis hin zur Aufforstung der Region in Zusammenarbeit mit der campeigenen Baumschule. Zur Erkundung der Umgebung werden Gäste auf Touren zu den Viktoriafällen sowie zu kulturellen Ausflügen nach Livingstone, in die regionalen Märkte und Dörfer eingeladen. Für Adrenalinjunkies werden darüber hinaus Bungeejumping, Rafting, Flüge mit Helikopter oder Leichtflugzeug sowie Schnellbootfahrten angeboten. ◀
Fotos Mike Myers
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as südafrikanische Safariunternehmen Wilderness Safaris hat sein Toka Leya Camp im sambischen Mosi-oa-Tunya Nationalpark nahe der Viktoriafälle erneuert. Mit dem Umbau ist Toka Leya nicht nur eine der spektakulärsten Safaridestinationen in Sambia, sondern ebenso eine exklusive Oase, die den perfekten Ausgleich nach einem langen Flug oder einem erlebnisreichen Afrikaabenteuer ermöglicht. Gäste von Toka Leya dürfen sich nach dem Umbau über exklusive Neuerungen sowohl der privaten Räumlichkeiten als auch des Camp-Bereichs freuen. Neue Außenterrassen an jedem Zelt bieten zusätzlich einen abgesenkten Loungebereich, in dem die Gäste entspannen und ihren Blick über den gewaltigen Sambesi-Fluss und das Leben im Park schweifen lassen können. Dabei lassen sich nicht selten Nilpferd, Krokodil, Elefant & Co. blicken – regelmäßiger Gast ist das nahe des Camps beheimatete Nilpferd „Moto Moto“.
Gesund genießen
Rezepttipp: Vegane Krautwickel aus dem Ofen 4 Personen 8 große Weißkohlblätter 2 Zwiebeln 100 g Knollensellerie 1 Knoblauchzehe 4 EL Raps-Kernöl 100 g Tofu 100 g gemahlene Mandeln
1 TL fein gehackter Thymian 1 TL fein gehackter Majoran 1 TL Hefeflocken Salz schwarzer Pfeffer 600 ml gehackte Tomaten 1 Schalotte
Foto Teutoburger Ölmühle
Die dicken Rippen der Kohlblätter abschneiden, Blätter in kochendem Salzwasser 5 Minuten blanchieren. In ein Sieb schütten und mit kaltem Wasser abschrecken, anschließend mit Küchenpapier trockentupfen. Für die Füllung Zwiebeln und Sellerie schälen und fein würfeln. Die Knoblauchzehe hacken. Alles in einer Pfanne in 2 EL RapsKernöl weich dünsten. Tofu klein würfeln und mit den Mandeln, den gehackten Kräutern sowie den Hefeflocken zu dem Gemüse geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Backofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Die Füllung auf das Kohlblattende geben, die Seiten darüber schlagen und zusammenrollen. Wenn nötig mit einem Holzspieß feststecken. Gehackte Tomaten in die Form ge-
ben und Krautwickel daraufsetzen. Nochmals mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem restlichen Raps-Kernöl beträufeln. 45 Minuten im Backofen garen. Tipp: Servieren Sie als Beilage Reis, verfeinert mit einer Zwiebel und Gewürznelken. Pro Portion: ca. 362 kcal (1.518 kJ), 13 g Eiweiß, 30 g Fett, 10 g Kohlenhydrate (1 BE) Produktinformation Raps-Kernöl Wir verwendeten das Raps-Kernöl „HEISS BRATEN“ der Teutoburger Ölmühle. Es wird aus einer speziellen Rapssorte mit hohem Anteil an hitzestabiler, einfach ungesättigter Ölsäure hergestellt („high-oleic“). Es kann dadurch sehr hoch und lange erhitzt werden und eignet sich zum Braten, Grillen und Frittieren. Durch die schonende Dämpfung hat das Öl einen besonders milden Geschmack.
Gesunde Böden für gesunde Lebensmittel
Entgeltliche EInschaltung
SPAR startet heute mit dem WWF Österreich eine Kooperation für den Erhalt und Aufbau gesunder Böden. Gemeinsam setzen sich der österreichische Lebensmittelhändler und der WWF im Internationalen Jahr des Bodens 2015 für den Aufbau hochwertiger Humusböden und für Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung ein. Im ersten Schritt verkauft SPAR ab Juli 2015 wieder Gemüse aus Humusanbau und fördert die Ausweitung von Humusflächen, die pro Jahr bis zu 50 Tonnen CO2 pro Hektar speichern können. „Gesunde Böden bilden die Grundlage für gesunde Lebensmittel. Daher sind die Qualität des Bodens und sein Gehalt an Nährstoffen auch so wichtig für uns als Lebensmittelhändler“, stellt SPAR-Vorstandsvorsitzender Dr. Gerhard Drexel fest. „In der bestehenden Kooperation zu unserem nachhaltigen Fischsortiment hat sich die Zusammenarbeit mit den Experten des WWF bereits bewährt. Die neue Allianz widmet sich nun dem wichtigen aber unterschätzten Ökosystem Boden“, so Drexel weiter. „Ohne Böden wäre es nicht möglich, die vielen gesunden und hervorragenden österreichischen Lebensmittel herzustellen.“ Der verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Erde ist elementarer Bestandteil der Arbeit des WWF. „Wir
freuen uns, dass wir gemeinsam mit SPAR zu mehr Bewusstsein für unsere ‚Bödenschätze‘ beitragen können“, erklärt Andrea Johanides, Geschäftsführerin des WWF Österreich. „Gesunde Böden sind die Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen, und sie stehen in Sachen Artenvielfalt dem tropischen Regenwald um nichts nach.“ Neben ihrer Funktion als Rohstoff- und Lebensmittellieferant und Trinkwasserfilter tragen sie zum Klima-, Hochwasser- und Erosionsschutz bei. Weitere Infos zur Kooperation und zum Thema Böden finden Sie unter www.spar.at/zeichensetzen bzw. www.wwf.at/boden.
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Kurzmeldungen
Buchtipp: Rethink
Economy
Perspektivenvielfalt in der Nachhaltigkeitsforschung – Beispiele aus der Wirtschaftsuniversität Wien Nachhaltige Entwicklung ist ein gesellschaftlicher Such- und Lernprozess, in dem die Integration ökonomischer Aspekte eine wesentliche Rolle spielt. Es geht um globale Fragestellungen, um Unternehmensverantwortung und Management, um ökologische und soziale Themen und um Instrumente für eine nachhaltige Entwicklung. Die Autorinnen und Autoren untersuchen zentrale soziale, ökologische und wirtschaftliche Fragestellungen der Nachhaltigkeit und beleuchten unterschiedliche Facetten des Themas. Ihre Ergebnisse zeigen: Eine fundierte wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung ist unabdingbar, wenn nachhaltige Entwicklung von einem leicht zustimmungsfähigen Leitbild zur gelebten gesellschaftlichen Praxis werden soll. Das Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit an der Wirtschaftsuniversität Wien bündelt die Nachhaltigkeits- aktivitäten der größten wirtschaftswissenschaftlichen Hochschule in Europa. Das Zentrum ist als Netzwerkstelle und Serviceeinrichtung aktiv, um Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre, Hochschulmanagement und Wissensaustausch zu stärken. 186 Seiten oekom verlag München, 2015 ISBN-13: 978-3-86581-737-2 Preis: 29.95 €
Wertschätzung für unsere Böden Pro Sekunde verbrauchen wir in Österreich 2,6 Quadratmeter fruchtbaren Boden. Ein Grund für den massiven Bodenverbrauch ist unser Umgang mit Lebensmitteln. Die Präsidentin des Ökosozialen Forums Europa Elisabeth Köstinger fordert ein Umdenken: „Wir müssen uns klar gegen die Wegwerfmentalität stellen. Wenn 42 Prozent der Lebensmittelabfälle aus Privathaushalten stammen, dann sind wir auf dem falschen Weg. Lebensmittel und Boden müssen wieder wertgeschätzt werden. Knapp 50 Prozent des Fleisches werden in den österreichischen Supermärkten über Aktionen abgesetzt. Aber billig gibt es nicht. Irgendwer zahlt immer. Bei uns sind es die Bauern, weil wir mit Massentierhaltungsbetrieben über den Preis nicht konkurrieren können.“ Die größten Verursacher sind der Klimawandel und falsche landwirtschaftliche Bearbeitung. Übernutzung und Brände sind weitere Gründe. Eine Fläche von dem Doppelten des österreichischen Staatsgebietes erodiert weltweit jedes Jahr. Böden, die nicht mehr als Lebensgrundlage für die Bevölkerung dienen können, wirken als Pushfaktor für Migration. Bis 2050 könnten laut UN bis zu einer Milliarde Menschen auf der Flucht sein. Bis zu 660 Millionen Menschen könnte es nach Europa ziehen. Somit ist von der Ausdehnung der Wüsten indirekt auch Europa betroffen. Mit den Ende September in New York von der UN verabschiedeten Sustainable Development Goals sind alle Staaten gefordert. Bis 2030 soll der Bodenverlust gestoppt werden. Jedes Land muss künftig genau erfassen, wo innerhalb seiner Grenzen Landdegradation stattfindet und die Fortschritte zum Bodenschutz in einem Monitoring dokumentieren. Die genauen Indikatoren dazu werden im März 2016 festgelegt. ◀
ASRA – ausgezeichnete Berichterstattung
Der ASRA - Austrian Sustainability Reporting Award wurde in fünf Kategorien verliehen. Die RZB Gruppe, Telekom Austria Group, Wienerberger AG und Verbund AG gewannen in der Kategorie „Große Unternehmen“. Der Preisfür den Erstbericht geht an die Gastwirtschaft Floh und an atempo. Prämiert wurden jene Unternehmen, die die Forderung nach ausgewogener und angemessener Darstellung ihrer Nachhaltigkeitsleistungen vorbildlich umgesetzt haben. Insgesamt haben 31 Unternehmen und Organisationen ihre Berichte über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten im Jahr 2014 eingereicht. Der Award wird von der Kammer der Wirtschaftstreuhänder in Kooperation mit dem Institut österreichischer Wirtschaftsprüfer, dem Lebensministerium, dem Umweltbundesamt, der Industriellenver-
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einigung und respACT - austrian business council for sustainable development, der Wirtschaftskammer Österreich und der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik vergeben. Ziel des ASRA ist, den Trend zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung auf internationalem Niveau in Österreich zu fördern und auf innovative Berichte aufmerksam zu machen. Der ASRA wurde heuer bereits zum 16. Mal vergeben. ◀
Fotos NicoElNino/Shutterstock, Beigestellt
14 österreichische Unternehmen wurden für ihre Nachhaltigkeitsberichte mit dem ASRA ausgezeichnet.
U3?
UNSERE MITARBEITER SIND UNSERE WERTVOLLSTE RESSOURCE Jeder unserer rund 9.000 Mitarbeiter hat Anteil an unserem Erfolg. Auch wenn hier leider nicht alle Platz finden, für uns ist jeder einzelne Mitarbeiter eine wichtige Ressource für unser Unternehmen. Deswegen ist es PALFINGER ein besonderes Anliegen, dass sie als unsere primären Stakeholder zufrieden sind. Mehr zur Nachhaltigkeitsoffensive vom Weltmarktführer für Hebe-Lösungen sowie unseren Werten Unternehmertum, Respekt und Lernen erfahren Sie auf www.palfinger.ag/de/nachhaltigkeit
Rahofer. PALFINGER AG · 5020 Salzburg, Österreich · E-Mail h.roither@palfinger.com
Liam, Nina, Milena, Erich, Bettina, Trung, Tibor, Michaela, Dong-Kwon, Karl, Vincenzo, Quan Hong, Maxwell, Herbert, Miro, Lisa, Nicolas, Haljilj, Friedrich, Nazario, Cuc Thi Mirsad, Benjamin, Flora, Ingo, Reiner, Giang Quang, Mustafa, Franz, Mišel, Gerhard, Dražen, Ulrike, Elfriede, Nermin, Armin, Hoa Thi Thu, Manuel, Halvard, Bernhard Peter, Yurkovitch, Christoph, Marco, Adolf, Jürgen, Franc, Ferhat, Günther, Adnan, Mahesh, Thomas, Margarete, Raphael, Patrick, Daniela, Robert, Harald, Reinhard Hamdija, Walter, Günter, Stefan, Horst, Ibrahim, Bernd, Joze, Vincent, Huong Thi, Roland, Alexander, Roman, Alojz, Jörg, Mateusz, Dejan, Ki-Tae, Arsim, Nicole, Andrea Hans, Duc Anh, Peter, Christian, Dietmar, Simon, Nan, Sandra, Attila, Florian, Laurenz, Tomi, Marko, Güney, Marjan, Zoran, Rama, Idioma, Milorad, Shefki, Aladin, Janez Harjo, Jozef, Duško, Drazen, Darko, Manfred, Pioter, Markus, Adis, Momir, Richard, Primož, Marcel, Mario, Josef, Miroslav, Siegfried, Mehmet, Heinz, Daniel, Khanh Van Kurt, Teodor, Annemarie, Xian-Jie, Raimund, Radan, Woo-Sick, Milan, Hermann, Leo, Ramic, Todovic, Reinhold, Akash, Claudio, Jakob, Zsolt, Imre, Seung-Ju, Tamas Janas, Konrad, Muhamad, Edis, Gökhan, Ionel, Geza, Slavko, Johannes, Slavoljub, Tjerk, Alfred, Philipp, Oliver, Rudolf, Bratislav, Andreas, Pedram, Silvio, Ok-Hwan Dominik, Khaled, Mukremin, Rene, George, Tomasz, Damir, Gerald, Norbert, Gabriel, Muhammed, Anh Ngoc, Alen, Ahmet, Cemil, Georg, Dragan, Peter, Miha, Samuel Vigh, Kyung-Ho, Laszlo, Marceta, Min-Woo, Karl-Heinz, Turgay, Eileen, Ismet, Nasri, Djurica, Yalcin, Helmut, Otilio, Ok-Ja, Christine, Elisabeth, Jernej, Raphaela, Christa Dagmar, Sylvia, Lucija, Paul, Claudia, Monika, Andreas, Josef, Dieter, Gernot, Biljana, Milivoje, Hannes, Ehrentrude, Dusica, Alois, Tanja, Doris, Zdenko, Lucia, Diana, Vinko Rupert, Nga Thi, Irmingard, Klaus, Patricia, Gottfried, David, Andreja, Wolfgang, Silvia, Uwe, Yeong-Cheol, Julia, Rainer, Francesco, Rupprecht, Clemens, Tuan Thanh Susanne, Elvir, Nadine, Ernst, Katharina, Anh Tuan, Sabine, Marie-Louise, Matthias, Manuela, Cedric, Hung Quang, Simone, Melanie, Sophia, Mihael, Friederike, Chien Thi Maria, Slobodan, Werner, Boban, Tomaž, Eckhard, Rochus, Kristina, Phuong Thi Minh, Jennifer, Balthasar, Milosija, Hung Van, Ljubica, Marija, Edo, Milojko, Anneliese Renate, August, Jovan, Herwig, Sasa, Frank, Antonio, Henrik, Heike, Gunther, Anna, Sophie, Heinrich, Ui-Jin, Olaf, Sergej, Erwin, Christina, Irene, Oswin, Sascha, Duong Hai Matej, Husein, Jožef, Edvard, Doroteja, Min-Hui, Otto, Alexandra, Ursula, Erik, Zoltan, Goran, Young-Hyo, Jutta, Leopold, Edmund, Karin, Sevda, Peter, Vukašin, Horst Angelika, Johanna, Andre, Bianca, Evgeniya, Binh Van, Ramona, Gerolf, Thao Thi, Martina, Manh Van, Dionys, Tobias, Sebastian, Klaus-Peter, Johann, Slavica, Georg Mirjana, Ismael, Agnesa, Lukas, Miomir, Benedikt, Domenik, Hubert, Eveline, Gunnar, Xuan, August, Thuong Cong, Gabriele, Massimo, Roberto, Michele, Alfio, Giorgio Borut, Oscar, Giuseppe, Carlo, Luigi, Momčilo, Graziano, Agostino, Angelo, Giovanni, Zinajid, Niklas, Dušanka, Bledar, Raffaele, Youssef, Mohamadou, Chuong Van, Michael Davide, Lorenzo, Harwinder, Humberto, Cheick, Vladko, Marauan, Tung Thang, Milomir, Dung Ngoc, Emiliano, Zdravko, Olgert, Alessio, Alan, Tiziano, Cristiano, Boro Hang Thi, Willibald, Simon, Franz, Hieu Xuan, Albert, Stephan-Dennis, Hai Hoang, Othmar, Ferdinand, Franz, Samo, Inge, Martin, Arif, Lujzim, Gertrud, Vjekoslav, Barbara Felix, Nghia Ngoc, Christopher, Irmgard, Rafael, Klarissa, Engin, Maximilian, Max, Sabrina, Muharem, Franjo, Khanh Duy, Valter, Ljubo, Vesna, Vekoslav, Long Ba Tuong Dubravko, Majda, Nikolaus, Heribert, Regina, Due Van, Johann, Tuan Duc, Walter, Nadja, Manja, Mathias, Johann, Richard, Leonardo, Qiufang, Kerstin, Corinna, Phat Van Bojan, Eva, Antje, Vinzenz, Katja, Sandro, Ha Van, Sylwester, Yan Baochang, Marvin, Phuong Duy, Ornella, Javad, Demir, Taner, Hans, Jürgen, Dusko, Dino, Margit Trung Kien, Ralph, Siegmund, Anton, Bettina, Maria, Hao Thi, Hans, Darjan, Fritz, Sven, Smaijl, Vanessa, Nora, Joachim, Anh Mai, Gergely, Stefanie, Stephan, Michael Ramazan, Ferenc, Radisa, Tae-Man, Alija, Quan Viet, Sakir, Thu Thi Minh, Rebekka, To Van, Emanuel, Aleksandyr, Viktor, Hans Peter, Tamara, Ludwig, Eduard, Tung Thanh Dragomir, Stephan, Nam Quang, Ljubisa, Riko, Radosav, Vitali, Ercument, Zlatko, Zeljko, Gustav, Zlatomir, Pavao, Lucas, Milenko, Franz, Josef, Borko, Momo, Maurice Quan Xuan, Mario, Herbert, Kiem Dang, Mohit, Carina, Franz, Felix, Walter-Robert, Vladan, Mirel, Bashkim, Nebojsa, Steve, Galin, Ufuk, Thuan Trong, Silvester, Göksal Halit, Phong, Van, Ali, Karoline, Izet, Byung-Hag, Svetislav, Ljubinko, Bogdan, Muharrem, Deniz, Philip, Suada, Idriz, Vedat, Arsen, Dusan, Yasar, Wilfried, Vuto, Filip Radoslav, Mesut, Cornel, Stanko, Mirko, Julius, Alfons, Bruno, Georg, Binh Thi, Alexander, Alvaro, Yuri, Israr, Leticia, Natanael, Alex, Jian, Yuan, Ansley, Kumar, Hanqin Yong-Won, Sang-Chul, Nedo, Nataša, Bogomir, Thao Van, Burim, Bo Van, Božana, Cuc Thi, Željka, Abdulah, Meho, Mićo, Jugoslav, Adrijana, Zvonimir, Sava, Qui Gia Micheal, Vasilije, Trong Van, Anna-Katharina, Jacek, Marian, Muammer, Teresa, Verena, Helga, Tomislav, Ivalina, Stanislav, Tu Van, Bilal, Anita, Arnold, Shaban, Akos Raphael, Josef, Isabella, Dijan, Ladislau, Petar, Gerold, Haki, Marcus, Linh Duc, Jürgen, Brigitte, Milovan, Julien, Thu Xuan, Thomas, Sebastian, Walter, Ernst, Serkan, Artur Burak, Fabian, Yasin, Hans-Werner, Denis, Igor, Gorazd, Nika, Marjeta, Brigita, Giap, Onofre, Kumar, Boris, Gabrijel, Nevsudin, Tadej, Davorin, Leon, Ivan, Emmeric Oanh Thi, Moritz, Silvo, Živan, Gencho, Miran, Drago, Boštjan, Sanja, Marjetka, Uroš, Vlado, Kristijan, Božo, Matevž, Sašo, Adam, Damjan, Aleš, Andrej, Bogdana, Sarah Theresa, Mitja, Danijel, Danilo, Hasan, Nenad, Gregor, Armando, Predrag, Klemen, Vladimir, Thang Huu, Branko, Thuy Van, Nino, Hoa Van, Nihad, Smajo, Petra, Luong Van Đorđe, Silvestra, Matjaž, Elvis, Tine, Jožica, Egon, Iztok, Sejad, Emsad, Senad, Velibor, Tu Manh, Ljubiša, Pašan, Budislav, Đuro, Haris, Zvonko, Dorotej, Mensur, Alisa Viktoria, Thanh Viet, Annika, Chang-Bum, Joel, Nathalie, Elias, Victoria, Jahn, Roswitha, Patrizia, Lorenz, Carolin, Mariella, Hannah, Valeriya, Alina, Marlene, Kolett, Gerda Kevin, Lisa-Maria, Fabio, Aleksander, Jože, Friderik, Vojko, Dušan, Miladin, Željko, Kristjan, Damijan, Ludvik, Štefan, Srečko, Janko, Viljem, Radojica, Ferid, Jurij, Hans Bernarda, Emil, Alenka, Johann, Mladen, Loris, Rajko, Skender, Sebastijan, Davor, Aljoša, Jeton, Mazo, Zorančo, Franci, Muhamed, Zijad, Srđan, Nikola, Sebastjan, Admir Miralem, Naser, Simeon, Fidan, Sabir, Amir, Penyo, Lekov, Sanel, Mujo, Husmir, Alessandro, Sulejman, Nevzet, Jasmin, Ermin, Branimir, Nebojša, Mirza, Fikret, Azem Mihret, Zedin, Belmin, Vilko, Rukib, Toni, Mile, Zikret, Aleksandar, Ervin, Evel, Nedžad, Besim, Eniz, Almir, Veldin, Omer, Eldin, Samin, Medin, Mirnes, Samed, Emir, Džemal Hajrudin, Emrah, Aca, Stojan, Nusret, Jani, Anica, Natalyia, Cornelia, Alic, Katharina, Anita, Nicola, Marc, Ani, Galina, Roza, Zhivko, Iliyan, Snezhan, Rusalin, Minka Radostin, Zhecho, Angel, Yordanka, Stoyka, Valeri, Svetoslav, Lyubomir, Vladislava, Slavka, Nedyu, Hristo, Todor, Nikolay, Plamen, Tihomir, Veselin, Stanimir, Violin Tsvetelin, Tatyana, Velin, Nedko, Dilyan, Ivo, Neli, Lidiya, Radostina, Angelina, Dimitar, Mihail, Penka, Velichka, Ventsislav, Kostadin, Yordan, Georgi, Trifon, Denitsa, Tanya Mira, Salzitsa, Valentin, Darina, Gena, Valya, Veselka, Stoyan, Maya, Krasimir, Atanas, Encho, Manyo, Kemal, Angelinka, Zhivka, Zeyneb, Andon, Nivyana, Dobromir, Ivanka Petko, Lazar, Doycho, Violeta, Konstantin, Ivelin, Todorka, Dimo, Mitko, Vasilka, Gergana, Yanka, Stoyanka, Mincho, Yuliyana, Rumen, Aleksandur, Kolyo, Mariana, Teodora Vinelin, Mariyana, Dinko, Gancho, Dyako, Miho, Nedelcho, Dimcho, Rosen, Zhelyazko, Dobri, Ivaylo, Milen, Zhelyo, Kamen, Stamo, 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