#2 - Eurominds/Wirtschaft von Heute

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WIRTSCHAFT VON HEUTE

Europas Weg in die Unabhängigkeit

AGILITÄT, TEMPO UND MEHRWERT

VW setzt auf agile Methoden, Cloud-Dienste und Daten, um die Digitalisierung des Konzerns weiter zu beschleunigen, erklärt IT-Vorständin Hauke Stars.

ES GIBT EIN GIGANTISCHES POTENTIAL, ENERGIE MEHR ALS EINMAL ZU NUTZEN

Innovative Lösungen zur Dekarbonisierung von Städten und Industrien

DIE KULTUR VERÄNDERN

Digitale Transformation sichert die strategische Zukunft von Unternehmen.

VORTEILE

Börseninformationen, die

13 16 06
Eine unabhängige
| Juli 2023
Interview | Marc Opelt
Kampagne von Contentway Handelsblatt
Großes Interview | Hauke Stars
E.ON | Partner
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WIRTSCHAFT VON HEUTE

AUSGABE #2

Campaign Manager:

Alia Fahda

Geschäftsführung:

Nicole Bitkin

Head of Content & Production:

Aileen Reese

Redaktion & Grafik:

Aileen Reese, Famke Lohmann, Nadine Wagner, Dennis Wondruschka, Joschka Henning

Text:

Armin Fuhrer, Katja Deutsch, Jakob Bratsch, Thomas Soltau

Coverfoto:

unsplash, mostphotos, Fotolia

Distribution&Druck:

Handelsblatt, Juli 2023

Contentway

Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.

Die Inhalte des „Partner Content“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen.

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Rödingsmarkt 20 DE-20459 Hamburg

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WELCHE REFORMEN BRAUCHT UNSER EUROPA?

EINLEITUNG

Unser europäisches Lebensmodell ist bedroht. Die Strahlkraft unserer gemeinsamen Erfolgserzählungen, die unsere Gesellschaft nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Fall des Eisernen Vorhangs zusammengehalten haben, nimmt ab. Die durch die Klimawende notwendig gewordene wirtschaftliche Transformation setzt unseren Wohlstand unter Druck und mit Blick auf die Politik gewinnt man den Eindruck, die Europäische Union sammelt Krisen, anstatt sie zu lösen. Wie können wir Europa als Ort von Freiheit, Stabilität und höchster Lebensqualität auch für künftige Generationen absichern?

Foto: BKA Dragan Tatic

Zum Ersten müssen wir unsere geopolitischen Interessen in den Vordergrund stellen. Angesichts der Tatsache, dass Europa an Einfluss in der Welt verliert, die wirtschaftliche und militärische Stärke im Vergleich zu anderen Regionen abnimmt, brauchen wir eine geopolitische Trendwende. Wir müssen europäischen Einfluss in unsere unmittelbare Nachbarschaft projizieren. Der Westbalkan, Nord-Afrika und der Nahe Osten sind Regionen, die wir oft anderen Akteuren wie Russland und anderen Ländern überlassen. Unsere wirtschafts- und sicherheitspolitischen Interessen sollen zu Leitlinien unserer Außenpolitik werden. Diese darf sich nicht auf eine „Politik des erhobenen Zeigefingers“ beschränken.

Zweitens müssen wir Europa besser schützen. Einerseits durch einen raschen Ausbau der europäischen Verteidigung und andererseits durch ein Ende der illegalen Migration nach Europa. Österreich verzeichnete im vergangenen Jahr knapp 109.000 Asylanträge, Deutschland 226.000. Bei einer vergleichbar hohen Belastung wie Österreich stände Deutschland bei 1 Million Asylwerbern und wäre wohl ähnlich alarmiert. Daher braucht es deutliche Initiativen für ein Ende der illegalen Migration: Durch einen funktionierenden Außengrenzschutz, durch Asylantragsstellung in Drittstaaten und Rückübernahmeabkommen. Europa muss selbst entscheiden, wer zu uns darf und wer nicht. Nur so können wir den

Zuspruch zu Parteien an den äußeren Rändern Einhalt gebieten.

Drittens brauchen wir eine Rückbesinnung auf die Wirtschaftsmacht Europas. Lange waren wir der größte Binnenmarkt der Welt, heute werden wir wirtschaftlich abgehängt. Unser Anspruch muss es sein, Weltmeister der Innovation zu werden. Aktuell sind wir Weltmeister der Überregulierung: Beim Lieferkettengesetz agieren wir moralgesteuert und praxisfern, bei Arzneimitteln standortfeindlich. Die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft können wir nur zielgetrieben, nicht ideologiegetrieben erreichen. Dafür brauchen wir Offenheit gegenüber allen Technologien, damit im Wettlauf der besten Ideen die besten Lösungen entwickelt werden. Ob beim Kampf gegen den Klimawandel, im digitalen Raum oder bei neuen Technologien: Orientieren wir uns an den Chancen, nicht an den Risiken!

In allen Mitgliedstaaten sucht man nach Lösungen für Herausforderungen, die seit Generationen nicht mehr zu bewältigen waren. Eines steht fest: Wir können Antworten auf diese großen Fragen einzig und allein im europäischen Gleichschritt finden. Österreich will dabei Impulsgeber für ein starkes und souveränes Europa sein. Mehr denn je braucht Europa aber auch Deutschland als wirtschaftsliberale Kraft, damit wir auch morgen mit dem „European Way of Life“ aufwachen.

Karoline Edtstadler, Bundesministerin für EU und Verfassung der Republik Österreich

Unsere wirtschafts- und sicherheitspolitischen Interessen sollen zu Leitlinien unserer Außenpolitik werden. Diese darf sich nicht auf eine „Politik des erhobenen Zeigefingers“ beschränken.

2 EUROMINDS
BAU- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT 24
INHALT ENERGIE- UND MOBILITÄTSWENDE 12 WIRTSCHAFT VON HEUTE/ DIGITALISIERUNG 04 FINANZEN 28

Digitale Infrastruktur als Erfolgsfaktor: Warum Deutschland auf einen flächendeckenden Netzausbau angewiesen ist

tung schließlich kann die Vorteile der Digitalisierung für ihre Prozesse nutzen, was sich zusätzlich positiv auf Menschen und Wirtschaft auswirkt.

Warum können wir nicht einfach die Kupfer-Leitungen weiterverwenden, die bereits überall in Deutschland ausgebaut sind?

Herr Karaman, welche Rolle spielt der Ausbau der Netzinfrastruktur in Deutschland für die digitale Transformation und Dekarbonisierung?

Der Ausbau der Netzinfrastruktur spielt eine große Rolle. Es ist wichtig, dass Deutschland schnell vorankommt, denn es geht beim digitalen Ausbau um Wirtschaftsstärke, Lebensqualität und Wohlstand. Über 50 Prozent der mittelständischen Unternehmen sind im ländlichen Raum ansässig. Laut Digitalisierungsindex verfügen aber zum Beispiel erst 28 Prozent der Mittelständler im produzierenden Gewerbe über eine vollständig vernetzte Produktion. Neben den Investitionskosten ist eine unzureichende digitale Infrastruktur weiterhin eine der größten Barrieren für die Digitalisierung der Produktion.

Über 50 Prozent der mittelständischen Unternehmen sind im ländlichen Raum ansässig. Laut Digitalisierungsindex verfügen aber zum Beispiel erst 28 Prozent der Mittelständler im produzierenden Gewerbe über eine vollständig vernetzte Produktion.

Was bedeutet das für Unternehmen und ihre Beschäftigten?

Die Netzwerkinfrastruktur ist in Zeiten der Digitalisierung ein zentraler Standortfaktor geworden. Unternehmen können digitale Technologien nutzen, das sichert Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze. Vielen Menschen eröffnet ein Glasfaser-Anschluss mit hoher Bandbreite die Möglichkeit, von zuhause aus zu arbeiten. Die Verwal-

Weil Glasfaser die einzige zukunftssichere Technologie für den Ausbau ist, die alle aktuellen und künftigen Bandbreitenanforderungen erfüllen kann. Als optisches Übertragungsmedium ist Glasfaser dämpfungsunempfindlicher und resistent gegenüber elektromagnetischen Einflüssen. Glasfaser-Kabel bieten daher mehr Bandbreitenreserven als jedes andere Medium und ermöglichen deutlich höhere Entfernungen zwischen den Knotenpunkten eines Netzwerks. Dazu kommt, dass nicht mehr allein der Download, sondern auch der Upload eine maßgebende Kennzahl für die Leistungsfähigkeit eines Internetanschlusses ist. Die Menschen, die remote arbeiten, wollen keine Filme streamen, sondern an Videokonferenzen teilnehmen. Die Unternehmen möchten Cloud-Anwendungen in ihren Prozessen nutzen. Auch die Verwaltung setzt digitale Lösungen ein, die über einen reinen Internetzugang hinausgehen. Kupferanschlüsse bieten dafür nicht genügend Bandbreite.

Der Ausbau allein reicht jedoch nicht aus. Was für weitere Lösungen sind Ihrer Meinung nach für die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft sinnvoll?

Das sind vor allem die Cloud- und Managed-Services. Die Auslagerung von Diensten und Anwendungen in die Cloud entlastet kleine und mittelständische Unternehmen in mehrfacher Weise. Sie sparen Kosten, da weniger Hardware für die Unternehmensstandorte angeschafft, betrieben und gewartet werden muss. Im Hinblick auf Software werden Roll-outs neuer Lösungen und Versionen, allgemeine Aktualisierungen und sicherheitsrelevante Updates erleichtert. All das entlastet zusätzlich auch die IT-Abteilung, die sich auf wertschöpfende Projekte konzentrieren kann. Eine Anwendung, für die eine Cloud-Lösung besonders geeignet ist, ist etwa die Telefonie. Durch die netzbasierte Bereitstellung sparen sich Unternehmen die Kosten für Anschaffung

Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser

und Wartung einer stationären Telefonanlage. Telefonie aus der Cloud ist eine skalierbare, effiziente und moderne Lösung, die für jede Unternehmensgröße geeignet ist. Beschäftigte sind beispielsweise immer unter der gleichen Telefonnummer erreichbar, unabhängig davon, wo sie ihren Aufgaben nachgehen.

Für wie realistisch halten Sie die Pläne der Bundesregierung, deutschlandweit bis 2030 Glasfaser-Netze zu haben?

Das halte ich für ambitioniert, aber machbar. Dafür muss die Bundesregierung jedoch noch deutlich die Bürokratie abbauen. Wenn wir unsere Anträge einreichen, müssen wir teilweise mit bis zu 20 verschiedenen Behörden zusammenarbeiten – von Straßenbau über Naturschutz bis Denkmalschutz. Und alles läuft immer noch auf Papier. Ich denke, wenn wir es schaffen, flächendeckend den Glasfaser-Ausbau in Deutschland zu meistern, können wir auch deutlich besser im internationalen Wettbewerb mithalten und unsere Stellung als Industrienation sichern. Für viele Unternehmen kann Deutschland so als Standort attraktiv bleiben, weil alle

Die Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser ist in Deutschland der führende Glasfaser-Versorger für den ländlichen und suburbanen Raum. Als Pionier und Schrittmacher der Branche plant, baut und betreibt Deutsche Glasfaser anbieteroffene Glasfaser-Anschlüsse für Privathaushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Mit innovativen Planungs- und Bauverfahren ist Deutsche Glasfaser der Technologieführer für einen schnellen und kosteneffizienten FTTH-Ausbau. Die Unternehmensgruppe zählt zu den finanzstärksten Anbietern im deutschen Markt und verfügt mit den erfahrenen Glasfaser-Investoren EQT und OMERS über ein privatwirtschaftliches Investitionsvolumen von sieben Milliarden Euro. www.deutsche-glasfaser.de

Internetdienste vollständig und ohne Unterbrechungen nutzbar sind. Auch für Fachkräfte aus dem Ausland wäre das sicherlich ein zusätzlicher Anreiz, um hier zu arbeiten.

Wenn wir es schaffen, flächendeckend den Glasfaser-Ausbau in Deutschland zu meistern, können wir auch deutlich besser im internationalen Wettbewerb mithalten und unsere Stellung als Industrienation sichern.

Kurzvita: Süleyman Karaman ist seit drei Jahren Geschäftsleiter Geschäftskunden (B2B) bei Deutsche Glasfaser. Zuvor war er unter anderem als Managing Director (Geschäftsführer) für Colt Technology Services und als Vice President bei Siemens tätig.

3 contentway.de EUROMINDS
Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser – Partner Content
Foto: iStock/ThomasVogel
Süleyman Karaman, Geschäftsleiter Geschäftskunden bei Deutsche Glasfaser Business Foto: Deutsche Glasfaser

Große Herausforderung

Im Gespräch mit Marc S. Tenbieg, dem geschäftsführenden Vorstand Deutscher Mittelstands-Bund (DMB) e. V.

Die deutsche Wirtschaft und der gesamte europäische Wirtschaftsraum stehen inmitten einer Phase radikaler Transformation. In Mulitkrisenzeiten stellt sich mehr denn je die Frage: Wie kann der Spagat aus Krisenbewältigung und nachhaltiger, erfolgreicher Transformation in unserem Wirtschaftsraum gesellschaftsverträglich gelingen? Die Transformationsvorhaben könnten nicht größer sein. Derzeit zeigt sich sehr deutlich, wie unterschiedlich stark der Veränderungswille in Wirtschaft und Gesellschaft ausgeprägt ist. Unternehmen, Staat und Gesellschaft müssen in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit handeln und sich wandeln.

Ich mache mir Sorgen, dass die derzeitige Krisendynamik in Kombination mit den Transformationserfordernissen eine zu große Bürde für viele kleine und mittlere Unternehmen darstellt. In Krisenzeiten investieren Unternehmen in der Regel zu wenig in die eigene Zukunftsfähigkeit, doch gerade jetzt ist dies wichtig. Psychologisch betrachtet ist die Investitionszurückhaltung nachvollziehbar. Unternehmerisch betrachtet ist

das fahrlässig. Für Verunsicherung in der Unternehmerschaft sorgt insbesondere, dass es keine zusammenhängende politische Erzählung, keine Vision dazu gibt, wie und ab wann die strukturellen Transformationsanstrengungen Früchte tragen werden. Also zum Beispiel, wie und ab wann Unternehmen mit günstiger, erneuerbarer Energie verlässlich versorgt werden. Woran es derzeit ebenfalls mangelt, ist der Glaube daran, dass der Staat sich selbst schnell und umfassend modernisieren kann.

Für den wirtschaftlichen Erfolg von morgen ist es wichtig, dass die unternehmerischen Sorgen von heute politisch ernst genommen werden. Was es dazu ebenfalls braucht, sind bessere Rahmenbedingungen. Eine mutige Mischung aus Entlastung, Vereinfachung und Förderung, die Themen liegen dabei auf der Hand: Unser Steuerund Abgabensystem muss reformiert, Bürokratie effektiv abgebaut werden. Zudem braucht es kräftige Impulse für Forschung und Innovation, für (digitale) Infrastruktur und Bildung.

Fakten

Beim EuroMinds-Wirtschaftsgipfel hat der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) Thesen von den vielen Expertinnen und Experten eingesammelt, wie die Transformation in Deutschland und Europa gelingen kann. Die Ergebnisse fi nden Sie hier: www.mittelstandsbund.de/ thesenfuerdietransformation

„Wir sollten jetzt den Mittelstand für die Frage sensibilisieren, welche Aufgaben KI übernehmen kann“, so Just.

KI als Chance nutzen

PERSPEKTIVEN

Im Gespräch mit Vanessa Just, Mitglied im Vorstand des KI-Bundesverbandes, Bereichsleiterin Business Development – New Business bei neusta analytics & insights sowie Gründerin und CEO der juS.TECH AG

Text: Armin Fuhrer Foto: Tara Winstead/Pexels Presse

Wenn Deutschland international mithalten will, muss es dringend seine digitale Infrastruktur ausbauen, ohne die KI nicht funktionieren kann.

Das Thema Künstliche Intelligenz beschäftigte bislang eher die Experten, während es in der breiten Öffentlichkeit keine sehr große Rolle spielte. Durch die Debatte um ChatGPT haben wir jetzt erstmals eine breite Aufmerksamkeit für das Thema bekommen, denn dadurch wird die Anwendung von KI plötzlich viel niedrigschwelliger und leichter zugänglich. Dass wir bereits im Alltag häufi g KI begegnen – Filme streamen oder das Navi im Auto sind nur zwei von vielen Beispielen – ist den Meisten gar nicht bewusst. Erst jetzt werden vielen Menschen die Augen geöff net und sie erkennen, was KI eigentlich für ihren Alltag bedeutet und was sie kann.

Das gilt auch für viele mittelständische Unternehmen, denn sie spiegeln letztlich die Entwicklungen in der Gesellschaft wider. Die Diskussion pendelt oft zwischen den beiden Extremen – KI als Heilsbringer oder eben KI als „Monster”, das uns alle vernichtet. Auch diese Unsicherheit zeigt sich im Mittelstand, für den viele Fragen noch nicht geklärt sind. So gibt es große Unsicherheiten bei dem Thema Geschäftsmodelle. Ich plädiere für eine Art Innehalten: Es ist wichtig, jetzt nicht nur immer weiter über fantastische Zukunftsinnovationen nachzudenken, sondern vor allem zu schauen, welche Möglichkeiten es jetzt gerade gibt, um mit KI die Produktivität zu steigern. Wir sollten jetzt den Mittelstand für die Frage sensibilisieren, welche Aufgaben KI übernehmen kann und wie KI sinnvoll, nachhaltig im ökologischen ebenso wie im ökonomischen Sinn und rechtssicher eingesetzt werden kann, um die technologischen Vorteile zu nutzen. Wir müssen über die Use Cases die Möglichkeiten des Einsatzes von KI bewerten und KI nicht um ihrer selbst willen anwenden.

Wenn Deutschland international mithalten will, muss es dringend seine digitale Infrastruktur ausbauen, ohne die KI nicht funktionieren kann. An dieser Stelle sind wir derzeit nicht wettbewerbsfähig. Aber auch eine Änderung des Mindsets ist notwendig, denn hierzulande ist die Gründung eines Unternehmens mit dem Ziel die Nachhaltigkeit zu steigern für viel zu wenige Menschen, vor allem junge, zu wenig attraktiv.

Text: Armin Fuhrer Foto: Jochen Rolfes, ThisIsEngineering/pexels
TRANSFORMATION
Dr. Vanessa Just, Unternehmerin, Dozentin, Autorin & Speakerin
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Marc S. Tenbieg, Geschäftsführender Vorstand Deutscher Mittelstands-Bund (DMB) e. V.

„Innovation ist die Antwort“

Dr. Ralf Hofmann und Markus Wambach von der Management- und IT-Beratung MHP betonen die Bedeutung der Digitalisierung für Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.

Herr Dr. Hofmann, die deutsche Wirtschaft durchlebt schwierige Zeiten. Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Ralf Hofmann: Neben dem WeltProblem Klimawandel betreffen uns weltweit auch heute noch die Nachwirkungen von Corona, fehlende Halbleiter und unsichere Lieferketten. Strategien, besser zwischen Globalisierung und Regionalisierung abzuwägen, gingen zwar durchaus auf. Dennoch bestehen für die deutsche Wirtschaft konkrete Herausforderungen in mindestens zwei Dimensionen: Einerseits sehen wir aktuell bei einigen Unternehmen, dass die Digitalisierung ihrer Produkte und Prozesse, auch vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Drucks und der Forderungen zu mehr Nachhaltigkeit, eine enorme Transformation des gesamten Betriebs, der gesamten Organisation bedeutet. Diese Entwicklung führt unter anderem auch dazu, dass sich die Unternehmen extrem verändern müssen hinsichtlich völlig neuer Mitarbeiterprofile – und das bei sich verschärfendem Fachkräftemangel.

Die zweite Dimension betrifft den Produktionsprozess. Andauernde Themen wie notwendige Effizienzsteigerungen, Kostenreduzierung, Versorgungslücken durch Störungen in den Lieferketten und auch hier der Fachkräftemangel sind zusätzliche Herausforderungen zu einem anderen, sehr wichtigen Thema: die Digitalisierung und Automatisierung der Fabriken. Dabei wird die Produktionsund Automatisierungstechnik noch viel stärker von IT geprägt werden. Das

heißt, wir sprechen hier von einer noch sehr viel stärkeren Verschmelzung der Software mit den physischen Assets in den Fabriken.

In vielen Unternehmen herrscht die Furcht, Nachhaltigkeit einerseits, Effizienz und Wirtschaftlichkeit andererseits, schlössen sich gegenseitig aus. Stimmt das?

Ralf Hofmann: Nachhaltigkeit ist das große Thema unserer Zeit. Klar ist aber auch: Nachhaltigkeit ist oft mit höheren Kosten verbunden. Schauen wir beispielsweise auf die Automobilbranche. Hier sind wir von globalen Lieferketten abhängig und dadurch effizient geworden. Denken Sie zum Beispiel an das Thema Kabelbaum. Es ist nicht so einfach, nachhaltig zu wirtschaften und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Und deshalb sage ich, Innovation ist die Antwort, wenn es darum geht, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen. Wir müssen alles daran setzen, Technologien und Innovationen zu fördern und zu erfinden, die wirtschaftlich sinnvoll und attraktiv sind und gleichzeitig Unternehmen nachhaltiger machen.

Herr Wambach, ist Nachhaltigkeit eigentlich ohne Digitalisierung erreichbar?

Markus Wambach: Digitalisierung ist einer der stärksten Enabler nicht nur für Effizienzsteigerungen und Wirtschaftlichkeit, sondern besonders für nachhaltige Lösungen. Wenn man sich dabei nur auf reine Kennzahlen beschränkt – wie zum Beispiel auf den ROI, also

den Return on Investment, werden bei alleiniger Betrachtung viele indirekte Vorteile, wie beispielsweise eine erhöhte Transparenz, unbeachtet bleiben.

Manche Unternehmen scheuen aber die Investitionen in die Digitalisierung. Ist das Sparen am falschen Ende?

Markus Wambach: Grundsätzlich bildet Digitalisierung die Grundlage für nahezu alles. Durch die hohen initialen Investitionskosten wirkt eine Einführung von Digitalisierungslösungen oft abschreckend. Dabei reichen die Vorteile von ganzheitlichen Digitalisierungslösungen weit über die direkt messbaren Kennzahlen, wie die Produktionskapazität oder Qualität hinaus. Besonders die Synergievorteile einer ganzheitlichen Digitalisierungslösung sind dabei nicht zu vernachlässigen.

Nutzen die Unternehmen die Möglichkeiten, die die Automatisierung bietet, schon weitgehend aus?

Markus Wambach: Unsere regelmäßige Erhebung, das Industrie 4.0 Barometer, mit dem wir solche Entwicklungen sehr genau beobachten, hat zuletzt ergeben, dass viele Unternehmen aus dem DACH-Raum die eigenen Fähigkeiten in Bezug auf Industrie 4.0 im Vergleich zum Wettbewerb als besser einschätzen. Und das selbst, wenn

überwiegend lediglich Pilotprojekte oder Insellösungen umgesetzt werden. Jedoch zeigt sich in unserer Studie, dass das allgemeine Niveau von Digitalisierungslösungen im DACH-Raum im internationalen Vergleich noch sehr großen Nachholbedarf aufweist. Somit kann man durchaus sagen, dass das volle Potenzial der Digitalisierungslösungen noch nicht ausgeschöpft wird.

Wie wird sich die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden zwei bis drei Jahren darstellen?

Markus Wambach: Als wesentlicher Baustein unserer Zukunft wird die Digitalisierung Potenziale heben – wie beispielsweise durch Automatisierung und Generative KI –, die zu weiteren Effizienzsteigerungen und damit zu einem Wachstum unserer Wirtschaft beitragen. Auch wird das der Schlüssel sein, um unsere Wettbewerbsfähigkeit – gerade in Europa – zu stärken

Ralf Hofmann: Ich bin überzeugt: Die Zukunft wird weiterhin geprägt sein von unserem Anspruch, Teil der Lösung der Herausforderungen der Welt zu sein. Dazu gehört die Implementierung von ganzheitlichen Digitalisierungslösungen genauso wie die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit.

5 WIRTSCHAFT VON HEUTE contentway.de 1 contentway.de
Dr. Ralf Hofmann, Mitgründer, Gesellschafter und Vorsitzender der Geschäftsführung bei MHP
MHP – Partner Content
Markus Wambach, Member of the Board of Management und Head of Markets & Head of Operations bei MHP MHP Management- und IT-Beratung GmbH Als Technologie- und Businesspartner digitalisiert MHP seit 27 Jahren die Prozesse und Produkte seiner weltweit rund 300 Kunden in den Bereichen Mobility und Manufacturing und begleitet sie bei ihren IT-Transformationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. www.mhp.com

Erfolgsfaktor: Digital Leadership

FÜHRUNGSKULTUR

Konkret bedeutet das: Wir setzen aktiv auf digitale Transformation am Arbeitsplatz und den sich daraus ergebenden Chancen. Beispielhaft stehen dafür digitale Kooperationsund Knowledge-Sharingtools – sei es im Arbeitsalltag oder in der fortlaufenden Aus- und Fortbildung. Wir setzen außerdem auf ein erfolgreiches und vor allen Dingen authentisches

„Eine fundierte Werteorientierung dient als Richtschnur für die kulturellen Veränderungen“,

Fach- und Arbeitskräftemangel bedeutet, dass wir uns, wie auch andere Unternehmen, bei den Mitarbeitenden bewerben müssen, nicht umgekehrt. Dabei ist der Verdienst längst nicht mehr das Wichtigste. Flexibilisierung der Arbeitszeit und der Work-Life-Balance stehen deutlich häufiger im Vordergrund.

Die Kernfrage ist also: Wie gehen wir als Unternehmen mit der Lebenszeit um, die die Kolleginnen und Kollegen investieren? Und das ist eine Frage der Führungskultur. Dabei bieten die Digitalisierung der Arbeitsplätze und das Prinzip Digital Leadership wichtige Impulse für uns bei Hornbach: Das setzt natürlich bei individualisierten und unbürokratischen Bewerbungsprozessen an. Motivation und persönliche Fertigkeiten zählen für uns dabei mehr als die passgenaue Ausbildung oder Note. Darüber hinaus ist unser Kernziel, den Mitarbeitenden mehr Flexibilität und Autonomie zu bieten. Natürlich auch, wo immer es geht, im räumlichen Sinne und beim mobilen Arbeiten.

Employer-Branding: Eine werteorientierte und gleichzeitig diverse Unternehmenskultur mit Tradition und einer positiven Zukunftsvision ist gerade für ein Omnichannel-Handelsunternehmen wie HORNBACH ein wichtiger Faktor. Am Ende geht es immer wieder um die Menschen bei Hornbach. Nur wenn wir aktiv diverse Teams und Führungskräfte aufbauen, können wir ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem sich Menschen unterschiedlicher Geschlechter, Herkunft und Hintergründe wohlfühlen. Und nur dann sind wir zukunftsfähig aufgestellt. Für uns bieten Digitalisierung und Digital Leadership somit gute Komponenten, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.

Wir setzen aktiv auf digitale Transformation am Arbeitsplatz und den sich daraus ergebenden Chancen.

Die Kultur verändern

TRANSFORMATION

Digitale Transformation sichert die strategische Zukunft von Unternehmen. Es gibt längst keinen Bereich im Geschäftsleben mehr, der sich einer Digitalisierung und Automatisierung entziehen könnte. In Betrieben mit maschineller Produktion wird die Digitalisierung bei 100 Prozent liegen, aber die Veränderung betrifft auch handwerkliche Betriebe, die vor allem ihre organisatorischen Abläufe immer stärker digitalisieren. Dabei werden die Unternehmen am wettbewerbsfähigsten sein, die ihre Kostenentwicklung durch eine Digitalisierung von ihrer Umsatzentwicklung lösen können. Deshalb ist die Digitalisierung für alle Unternehmen –egal, ob klein, mittel oder sehr groß – existenziell wichtig.

Unternehmen, die keinen glaubhaften Wertekanon vermitteln können, sind längst nicht mehr attraktiv für gut ausgebildete Fachkräfte.

Bei OTTO treiben wir Digitalisierung im Rahmen unserer Unternehmenstransformation voran. Ich bin davon überzeugt, dass eine digitale Transformation genau das braucht: tiefgreifende Veränderungen

in allen Unternehmensbereichen. Der größte Erfolgsfaktor aber liegt darin, die eigenen Mitarbeitenden mitzunehmen und die Kultur zu verändern. Denn die digitale Welt verträgt keine halbherzigen Lösungen. Eine fundierte Werteorientierung dient dabei als Richtschnur für die kulturellen Veränderungen. Unternehmen, die keinen glaubhaften Wertekanon vermitteln können, sind längst nicht mehr attraktiv für gut ausgebildete Fachkräfte. An dieser Stelle auf mögliche Kosten zu schauen, wäre völlig falsch – es gibt hier kein „Entweder Oder“.

Der Fachkräftemangel stellt ein dramatisches und weiterwachsendes Problem dar und kann zum Hemmnis für die notwendige digitale Transformation werden. Dabei sind für die Digitalisierung vor allem IT-Spezialisten erfolgsentscheidend. Bei OTTO ist schon heute jeder dritte Job ein Tech-Job – Tendenz deutlich steigend. Damit haben sich die Tech-Stellen bei uns in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Wer solche Talente bekommen und vor allem halten will, braucht eine klare Haltung.

Karin Dohm über moderne Führungskulturen und die Zukunft der Arbeitswelt. Text: Armin Fuhrer Foto: Jürgen Nobel Photography, Israel Andrade/unsplash Text: Armin Fuhrer Foto: Artem Podrez/pexels Presse meint Opelt. Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstandes bei OTTO
6 WIRTSCHAFT VON HEUTE
Karin Dohm, CFO HORNBACH Gruppe

„Ohne Fachkräfte keine Energiewende.“

Zu wenig Beschäftigte in den Erneuerbaren Energien führen dazu, dass nicht genug Projekte umgesetzt werden können.

Das Thema Fachkräftemangel ist in aller Munde – gilt das auch bei den Erneuerbaren Energien?

Das Thema ist auch bei uns relevant und wird sich in Zukunft weiter zuspitzen. Die ehrgeizigen Installationsziele in fast allen Ländern der Welt führen dazu, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften schneller steigt als anderswo. Laut neuesten Studien werden bis 2030 weltweit 38,2 Millionen Menschen in den Erneuerbaren Energien tätig sein. Allein in Deutschland brauchen wir zusätzlich 440.000 Fachkräfte, um unsere Klimaziele zu erreichen. Die Unternehmen unserer Branche müssen also

BayWa r.e. AG

die Zahl ihrer Arbeitskräfte nicht nur halten, sondern ausbauen – gleichzeitig stehen wir vor einem massiven demografischen Wandel, bei dem hierzulande bis 2035 sieben Millionen Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden.

In welchem Bereich spüren Sie den Mangel am stärksten?

BayWa r.e. ist in vielen Bereichen der Erneuerbaren Energien aktiv wie Projektentwicklung, Dienstleistung, PV-Großhandel. Bedarf sehen wir in fast allen Bereichen und Projektphasen, den größten derzeit bei Fachkräften im Bereich IT sowie der Überwachung und Wartung von Wind-, Solar- oder E-Mobility-Projekte. Dabei greifen wir bei Berufsgruppen mit technischem Hintergrund auf die gleichen Talentpools zurück wie traditionelle Energieversorger, Automobilindustrie oder große IT-Unternehmen. Ein kommender Mangel kann dann nicht innerhalb weniger Jahre behoben werden, da es bei vielen offenen Stellen einige Jahre Berufserfahrung braucht.

Welche Folgen drohen dadurch?

Die Schlussfolgerung ist einfach wie erschreckend: Zu wenig Beschäftigte in den Erneuerbaren Energien führen dazu, dass nicht genug Projekte umgesetzt werden können. In einer Situation, in der wir das Wachstum hier weiter beschleunigen müssen, um unsere Klimaziele zu erreichen, bleibt dann die Abhängigkeit von fossilen

Energieformen bestehen. Das gleiche gilt für die Anfälligkeit für geopolitische Verwerfungen. Kurz: Ohne Fachkräfte keine Energiewende.

Was fordern Sie von der Politik?

Wir benötigen unter anderem mehr Anreize für technische Berufe wie Installateur:innen oder Techniker:innen sowie klare Regelungen, Mitarbeitende aus oder in anderen Ländern zu beschäftigen – nicht nur durch Initiativen in Deutschland, sondern auch auf EU-Ebene. Dabei ist auch darauf zu achten, dass die Vielfalt unserer Bevölkerung vor allem in technischen Berufen und Führungspositionen noch besser repräsentiert wird.

Und was können die Unternehmen selbst tun?

Für Unternehmen ist die Umsetzung einer Weiterbildungsstrategie zentral. Nur so können Mitarbeitende in Schlüsselpositionen ihr Wissen an Kolleg:innen weitergeben – nicht nur ad hoc, sondern standardisiert und strategisch. Darüber hinaus müssen viele Arbeitgeber:innen mehr in Employer Branding investieren und sich mit Kultur- und Führungsthemen beschäftigen.

Wir bei BayWa r.e. wissen, dass wir nur mit unseren Mitarbeitenden wachsen können. Daher setzen wir auf ein flexibles und internationales Modell, um den Zielen unseres Unternehmens und dem Wettbewerb Rechnung zu tragen. Wir haben interne Lern- und Austauschformate etabliert, bieten viele Möglichkeiten, eigene Stärken

Mit Niederlassungen in 31 Ländern ist BayWa r.e. ein weltweit führender Entwickler, Dienstleister, PV-Großhändler und Anbieter von Energielösungen im Bereich der Erneuerbaren Energien. careers.baywa-re.com

und Interessen zu entwickeln, und unterstützen dabei, die Abteilung zu wechseln oder Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Zudem umfasst unser Programm #socialandhealthy wöchentliche Kurse und Workshops, um die geistige und körperliche Fitness langfristig zu erhalten.

Wie wichtig sind die Themen Werte und Haltung für Unternehmen, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten?

Werte und Haltung gewinnen in einer Welt voller Krisen weiter an Bedeutung. Die Menschen wollen zielgerichtete Karrieren in Unternehmen verfolgen, in denen sie zugleich wirksam, wirtschaftlich erfolgreich und sozial agieren. Die Arbeit muss daher täglich neu Sinn nach innen und außen vermitteln. Nur dann sind Unternehmen in der Lage, wertorientierte Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten. Bei BayWa r.e. wollen wir täglich neue Wege finden, um die positiven Auswirkungen unserer Arbeit für unsere Mitarbeitenden und Kunden sowie Gesellschaft und Umwelt zu maximieren. Die zentralen Werte unserer täglichen Arbeit sind daher: Ehrgeiz, Verlässlichkeit, Erfolg als Team und gegenseitige Inspiration.

Die Arbeit muss daher täglich neu Sinn nach innen und außen vermitteln.

7 WIRTSCHAFT VON HEUTE contentway.de
Der steigende Personalmangel wird auch zur Herausforderung für die Branche der Erneuerbaren Energien, berichtet Sanda Bozic, Head of HR EMEA bei BayWa r.e.
BayWa r.e.
Sanda Bozic, Head of HR EMEA bei BayWa r.e
AG
Partner Content
Foto: BayWa r.e.

Zukunftssicherer Mittelstand

Energieknappheit, Extremwetter, Fachkräftemangel: Um solche Aufgaben zu meistern, steht den Mittelständlern mit dem DLR Projektträger ein kompetenter Experte zur Seite.

In einer sich rasant wandelnden Welt sind die Erwartungen an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) immens: Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft soll digital und innovativ, aber gleichzeitig nachhaltig, sowie resilient sein. Denn KMU sind laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz der Erfolgsfaktor der deutschen Wirtschaft. Da KMU wirtschaftlich stärker von Krisen betroffen sind als Konzerne, müssen sie frühzeitig handeln. Im Auftrag der Bundesministerien entwickelt und begleitet der DLR Projektträger (DLR-PT) Fördermaßnahmen, die helfen, ökonomische Transformation voranzubringen. Dr. Jasmin Franz und Martin Wegner vom DLR Projektträger über die kompetente und unbürokratische Hilfe für den Mittelstand.

Ist von Forschung und Innovation die Rede, denken die meisten Zuhörer zunächst an ein wissenschaftliches Umfeld. Warum ist es so wichtig, den Mittelstand als Innovationstreiber mit im Blick zu haben?

Martin Wegner: Gesellschaftliche, technologische und politische Veränderungen prägen unsere Zeit. Das stellt uns vor Herausforderungen in einem Maß, das es vorher so nicht gegeben hat. Der Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft und damit maßgeblich für den bisherigen sowie zukünftigen Wohlstand verantwortlich. Wohlstandserhalt gelingt nur durch Fortschritt, soziale,

wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit sowie Klimaschutz. Dafür ist ein starker Fokus auf Forschung und Innovation nötig. Wir als DLR Projektträger haben genau diesen Fokus: Wir wissen, was der Mittelstand braucht, haben ein Verständnis der politischen Zielsetzung und überblicken den Rahmen der Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten. Als Bindeglied, das Akteure vernetzt und berät, gestalten wir die Transformation des Mittelstands.

Haben Sie ein konkretes Beispiel?

Martin Wegner: Grundsätzlich richten wir unsere Angebote genau auf die Zielgruppen aus. Etwa bei der Förderung der Games-Wirtschaft. Diese Branche gilt inzwischen als wichtiges Industriesegment. Das ist ein gutes Beispiel, wie dank unserer fachlichen Expertise ein Förderprogramm entwickelt wurde, das nicht nur unser Auftraggeber, das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, sondern auch die Branche selbst als erfolgreich betrachtet. Jetzt können strukturelle Nachteile gegenüber anderen großen Wettbewerbern im Ausland nachhaltig ausgeglichen werden. Als beauftragter Projektträger stoßen wir hier auf junge Unternehmen, die wir über unsere Netzwerke gezielt ansprechen. Wir begleiten die Unternehmen eng, wenn es darum geht, Förderungen des Bundes in Anspruch zu nehmen. Das erreichen wir durch unsere Expertinnen und Experten, die auf Augenhöhe mit den Menschen sprechen.

Wie wichtig ist die Stärkung der technologischen Souveränität?

Dr. Jasmin Franz: Immens wichtig, denn durch die Krisen hat die technologische Souveränität eine ganz neue Bedeutung bekommen. Der Mittelstand kann entscheidend dazu beitragen, die notwendige Unabhängigkeit für einen zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg zu bereiten. Und die Selbstverständlichkeit der Vergangenheit, technische Dienstleistungen aus China oder den USA zu beziehen, muss neu bewertet werden. Unser Treiber ist, dass wir diese Souveränität im Denken verankern müssen.

Gibt es Anregungen für Förderungen von Mittelständlern, die Sie in Programmen umsetzen?

Dr. Jasmin Franz: Wir fragen regelmäßig unsere Zuwendungsempfänger, was sie sich an Förderung zur Erreichung ihrer Ziele wünschen. Auf der einen Seite kennen wir die Erfordernisse der Märkte, auf der anderen Seite sind unsere Expertinnen und Experten auf dem neuesten technologischen Stand. Wenn das Wirtschaftsministerium einen zusätzlichen Schwerpunkt auf Aspekte der Nachhaltigkeit inklusive Klimaschutz legen möchte, dann vermitteln wir dies den Unternehmen, damit sie sich in ihrer Ausrichtung daran orientieren. Die KMU machen 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland aus und zudem die Hälfte aller Hidden Champions weltweit. Das ist ein enormes Potenzial, das es zu heben gilt.

Forschungsförderung in Deutschland hat den Ruf, komplex und bürokratisch zu sein. Was passiert, wenn diese „behördliche“ Welt auf den Pragmatismus des Mittelstands trifft?

Martin Wegner: Wir sind keine Bürokraten, die Projekte kontrollieren wollen. Für uns ist es wichtig, dass wir wahrgenommen werden als die partnerschaftlichen Unterstützer, die wir sind; als die Berater, mit denen man offen sprechen kann. Unser Ziel ist eine schnelle und unkomplizierte Förderung. So haben wir zusammen mit unseren Auftraggebern die teils langwierigen Prozesse deutlich gekürzt und setzen neue und digitale Lösungen in der Antragsbearbeitung ein.

Über den DLR Projektträger Mit umfassenden wissensbasierten Dienstleistungen bereitet der DLR Projektträger Forschung, Bildung und Innovation den Weg in die Zukunft. Entscheidende Akteure aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft verlassen sich auf seine interdisziplinäre Expertise. projekttraeger.dlr.de

Wir wissen, was der Mittelstand braucht, haben ein Verständnis der politischen Zielsetzung und überblicken den Rahmen der Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten.

Der Mittelstand kann entscheidend dazu beitragen, die notwendige Unabhängigkeit für einen zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg zu bereiten.

Mit rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 23 Nationen bedient der DLR Projektträger das breiteste Themenspektrum aller deutschen Projektträger. Unsere Palette reicht von Bildung und Chancengleichheit über Gesundheit, Gesellschaft, Innovation, Technologie, Umwelt und Nachhaltigkeit bis hin zu europäischer und internationaler Zusammenarbeit.

8 WIRTSCHAFT VON HEUTE
DLR Projektträger – Partner Content
Dr. Jasmin Franz, Abteilungsleiterin Digitale Strategien und Entwicklungen Martin Wegner, Bereichsleiter Gesellschaft, Innovation & Technologie

„Am Beginn einer spannenden Reise“

Die Herausforderungen unserer Zeit sind unübersehbar, komplex und erfordern kluges Handeln auf verschiedenen Ebenen. Dazu gehört der Klimawandel ebenso wie Gesundheit oder Mobilität. So unterschiedlich die Herausforderungen sind, haben sie doch eines gemeinsam: Die Lösungen erfordern den Einsatz moderner, digitaler Technologien. Als Betreiber von Rechenzentren sind wir besonders gefragt, denn wir sind das Fundament für Digitalisierung. Unsere Verantwortung nehmen wir ernst und wollen Antworten liefern – etwa, indem wir mit Energieeffizienz und Abwärmenutzung unsere Anlagen noch nachhaltiger betreiben und damit auch unseren Kunden auf dem Weg zur nachhaltigen, digitalen Transformation unterstützen. Eine spannende Perspektive auf das Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit gibt Ihnen im Folgenden Martin Degen, der in unserem Hause Ansprechpartner für die Themen Energy Supply & Sustainability ist.

Die doppelte Transformation von Digitalisierung und Nachhaltigkeit stellt auch Rechenzentrumsbetreiber vor Herausforderungen. Diese können gelöst werden.

Eine Grundvoraussetzung für die Digitalisierung sind Rechenzentren. Und diese brauchen Energie – im Jahr 2018 beanspruchten sie in der EU rund 2,7 Prozent des gesamten Bedarfs an Strom und bis 2030 wird er schätzungsweise 3,2 Prozent betragen. Daher stellt sich eine zentrale Frage: Wie können Rechenzentren ihrer nachhaltigen Verantwortung gerecht werden, und zwar nicht nur gegen, sondern mit der Ökonomie?

dem Wirtschaftskreislauf zuführen. Die Nutzung der Abwärme – zum Beispiel für Nah- und Fernwärme – wird vermutlich in Zukunft eine Schlüsselrolle zukommen.

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind zwei Bereiche, die eine große Bedeutung für die Wirtschaft ebenso wie für die Gesellschaft haben und eng miteinander verbunden sind. Ein Beispiel ist die ökologische Nachhaltigkeitsdimension und ihr CO2-Ausstoß. Die zunehmende Digitalisierung kann zum Klimaschutz beitragen, zum Beispiel durch Effizienzsteigerungen. Sie hat aber gleichzeitig auch einen Effekt auf den eigenen Ressourcenverbrauch. Mindestens genauso verflochten ist die Digitalisierung mit den sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeitsaspekten. Und in der jüngeren Zeit bekommt noch ein ganz eigener Aspekt Aufmerksamkeit: Die Digitalisierung schafft ihre eigenen Artefakte, wie beispielsweise Datenmengen und Algorithmen.

Klar ist: Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern muss nachhaltigen, ökologischen, sozialen und ökonomischen Zielen dienen. Unternehmen stellt das vor die Aufgabe, Digitalisierung und Nachhaltigkeit nicht getrennt voneinander, sondern als eine doppelte Transformation zu sehen. Das stellt eine große Herausforderung dar, vor allem vor dem Hintergrund, dass das Datenwachstum, angetrieben durch die Wirtschaft ebenso wie durch den privaten Bereich, weltweit exponentiell wächst.

Über Digital Realty

Ein wichtiger Schritt ist auf diesem Weg schon gegangen: Europäische Rechenzentren benötigen heute pro Workload 12-Mal weniger Energie als im Jahr 2015. Die EU hat sich jedoch mit dem European Green Deal ein ambitioniertes Ziel gesetzt: ein klimaneutrales Europa bis 2050. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Anforderungen an die Betreiber gestellt. So müssen neuerbaute Rechenzentren bis 2030 in der EU klimaneutral sein. Rechenzentren können hier einen Beitrag leisten, indem sie Strom aus erneuerbaren Energien nutzen und ihre Abwärme

Ebenso wird wichtig sein, Rechenzentren in einer geteilten Infrastruktur zu nutzen. Für Unternehmen bedeutet das eine physische Entkopplung von Firmensitz oder Produktionsstandort und Rechenzentrum. Diese sogenannten ColocationRechenzentren verbessern die Energieeffizienz. Und nicht zuletzt müssen Fragen der Beschaffung beantwortet werden: Welche Materialien und Rohstoffe werden eingesetzt? Wie können sie ressourcenschonend eingesetzt werden?

Neben diesen technologisch-wirtschaftlichen Aspekten sind aber auch andere Fragen relevant, wie zum Beispiel die nach der Positionierung der Rechenzentren gegenüber ihren Anspruchsgruppen. Es gilt, die Nachhaltigkeitsbestrebungen weiterhin auszubauen. Das erfordert zwingend ein erweitertes

Nachhaltigkeitsverständnis. Dieses sollte, neben einer streng ökologischen Betrachtung, auch den sozialen Faktor mit einbeziehen und die positive Wirkung von Rechenzentren als Rückgrat der Digitalisierung für die Gesellschaft verdeutlichen. Sicherheit und Verfügbarkeit von Daten sind in diesem Kontext zwei wichtige funktionale Grundvoraussetzungen.

Vermutlich stehen wir noch ganz am Anfang einer spannenden Reise. Die Zwillingstransformation ist nicht nur allgegenwärtig und international, sondern auch hochgradig interdisziplinär. Das bedeutet auch, dass niemand alles weiß und die alleinige Verantwortung trägt. Es braucht intelligente Messpunkte und aussagekräftigere Kennzahlen, die zu einem Indikatorensystem führen, das auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit basiert – also auf der ökologischen, ökonomischen und sozialen. Ganz entscheidend sind der Dialog und die Kommunikation aller Betroffenen: Planer, Betreiber, Politik und Kritiker.

Digital Realty bringt Unternehmen und Daten zusammen, indem das Unternehmen das gesamte Spektrum an Rechenzentrums-, Colocation- und Interconnection-Lösungen anbietet. Digital Realty-Kunden haben Zugang zu den vernetzten Datengemeinschaften, die für sie von Bedeutung sind. Das Unternehmen verfügt über eine globale Rechenzentrumsstruktur mit 300+ Rechenzentren in über 50 Metropolen in 28 Ländern auf sechs Kontinenten. Um mehr über Digital Realty zu erfahren, besuchen Sie www.digitalrealty.com

9 WIRTSCHAFT VON HEUTE contentway.de
Volker Ludwig, SVP, Managing Director Digital Realty DACH Digital Realty – Partner Content Martin Degen, Senior Manager Energy Supply & Sustainability, Digital Realty EMEA

Ein digitaler Wandel ist notwendig

Energieunternehmen können die Dekarbonisierung mit einer modernen IT scha�en, erklärt

Björn Stengel, Director Enterprise Accounts bei VMware.

Herr Stengel, können Energieunternehmen eigentlich ausschließlich ihre Energieproduktion optimieren?

Nachhaltigkeit in Anlagenplanung und -betrieb darf nicht nur in der eigentlichen Energieproduktion bedacht werden. So muss auch das Potenzial der CO2-Reduktion durch weniger Hardware im Operations- und IT-Bereich sowie durch energieeffi ziente Optimierung von Applikations- und Datenmanagement genutzt werden. Nachhaltigkeit kann dabei mithilfe effi zienter und virtualisierter Infrastruktur und Edgeto-Cloud-Lösungen erzielt werden.

Vor welchen Problemen stehen Unternehmen, wenn sie für die Dekarbonisierung digitale Tools integrieren wollen?

Damit Energiekonzerne den Schritt zur Dekarbonisierung schaffen, müssen sie einen umfassenden digitalen Wandel

durchlaufen. Der steigende Stromverbrauch, ein wachsender Anteil Erneuerbarer Energien und die Herausforderungen der Energiekrise treffen auf digitale Geschäftsmodelle, die die Echtzeit-Verarbeitung großer Datenmengen in den dezentralen Strukturen der Branche erfordern. Bei alledem müssen Unternehmen Anlagenplanung und -betrieb nachhaltig gestalten, um letztlich energieeffi zient zu wirtschaften. Das gelingt nur mit einer flexiblen und modernen IT.

Energieunternehmen machen sich Sorgen rund um das Thema Sicherheit. Gibt es bereits Möglichkeiten zur ‚digitalen Aufrüstung‘?

Die richtige Sicherheitsstrategie für energieproduzierende Anlagenbetreiber ist entscheidend. Dabei können intrinsische Sicherheitsstrategien, wie der Zero-Trust-Sicherheitsansatz, die passenden Antworten liefern. Das Konzept schränkt den Zugriff auf IT-Ressourcen mithilfe strenger Identitäts- und Geräteverifi zierungsprozesse ein und erteilt stets nur die erforderlichen Mindestrechte für eine bestimmte Funktion.

Hieraus resultiert die bestmögliche Sicherheit im Hinblick auf Prozesse, Anwendungsdaten sowie Endpoints.

Können Technologien, welche bereits im Einsatz sind, modernisiert werden?

Schon im Einsatz befi ndliche Technologien passen oftmals aus Sicht der IT nicht optimal zusammen – Stichwort ‚Legacy-Systeme‘. Deshalb braucht es im Rahmen der Modernisierung der IT-Netze einen umfassenden Ausbau der Infrastruktur. Das Tanzu-LabsProgramm von VMware ermöglicht es Unternehmen, Legacy-Anwendungen so zu modernisieren, dass diese in einer beliebigen Umgebung laufen können. Mit dem entsprechenden Assessment und einer Roadmap können bereits verwendete Legacy-Anwendungen Cloudkompatibel gemacht werden.

Werden also Energieunternehmen für Prozesse zukünftig exklusiv auf Rechenzentren und die Cloud setzen müssen?

Eine bedarfsorientierte Analyse mit unseren Kunden hilft zu entscheiden, ob Workloads in die Cloud migriert

VMware ist ein führender Anbieter von Multi-Cloud-Services für alle Anwendungen und unterstützt digitale Innovationen bei gleichzeitiger Kontrolle der Enterprise-Klasse. www.vmware.com

„Da geht noch mehr“

Deutschland sollte verstärkt auf IT-Kräfte aus Osteuropa setzen, rät Andreas Goedecke, Chief Business Officer beim IT-Dienstleister ELEKS.

Herr Goedecke, Deutschland und andere Länder der EU leiden unter einem wachsenden Fachkräftemangel. Ist die Digitalisierung ein Instrument, um ihm entgegenzutreten?

Grundsätzlich kann sie ein solches Instrument sein. Mit KI-Lösungen wie ChatGPT können wir Unternehmensabläufe automatisieren und beschleunigen. Das wird sich auf alle Branchen auswirken, und die Möglichkeiten können wir im Moment noch gar nicht alle beurteilen. Aber wir dürfen nicht übersehen, dass wir ja auch gerade in der IT-Branche selbst einen massiven Fachkräftemangel haben. Der Bedarf an hochqualifizierten IT-Experten wird sicher eher noch steigen.

Das klingt so, als würden die Probleme eher noch größer. Richtig?

Nicht unbedingt. Denn es gibt auch eine gute Nachricht und die lautet, dass es einen großen Talentmarkt

Über ELEKS

quasi vor Deutschlands Haustür gibt – nämlich in den Ländern Osteuropas wie gerade auch der Ukraine. Dort gibt es ausgezeichnet ausgebildete Leute, die gut Deutsch und Englisch sprechen und von der Ausbildung und dem digitalem Mindset her ganz vorne mitspielen. Wir von ELEKS streben danach, hochqualifizierte Fachkräfte aus Osteuropa mit Unternehmen in Deutschland, Frankreich, den USA, dem Vereinigten Königreich und anderen Ländern zu vernetzen, da sie problemlos auf internationalem Niveau mithalten können.

Hat sich das in Deutschland schon so richtig herumgesprochen?

Ehrlich gesagt: Ich glaube, da geht noch mehr. Wir sind ein international agierendes Unternehmen aus Estland mit ukrainischen Wurzeln und wir stellen immer wieder fest, dass es bei unseren deutschen Kunden noch Hürden gibt,

wenn es darum geht, auf den osteuropäischen Talentmarkt zuzugreifen.

Wie unterstützt ELEKS Unternehmen?

ELEKS unterstützt mittelständische Unternehmen bei ihren Digitalisierungsprojekten. Unsere Dienstleistungen decken ein breites Spektrum ab und bieten Lösungen von der Beratung bis hin zur Implementation. Wir arbeiten mit hochqualifizierten Teams auf sehr hohem Niveau. Wir sehen unsere Aufgabe eben auch gerade darin, Brücken zu den osteuropäischen Fachkräften zu bauen. Wir bringen die verschiedenen Seiten zusammen, verbinden unsere Kunden zum Erfahrungsaustausch und unterstützen sie dabei, über konkrete Projekte in neue Lösungen hineinzuwachsen.

ELEKS berät insbesondere auch Kunden aus der Energiebranche. Gilt das Gesagte auch für diese Branche? Ja, und sogar in besonderem Maße.

ELEKS ist ein führender Technologiepartner für Dax-Unternehmen und Startups. Unsere High-TechInnovationen sichern tagtäglich den Geschäftserfolg und generieren einen wichtigen Mehrwert. www.eleks.com/de

werden können, ob ein Betrieb im eigenen Rechenzentrum oder in der Edge sinnvoll ist. Meist ergibt sich eine kombinierte Lösung. Abhängig von der Art des Workloads, ist der sichere Umgang mit Daten ein weiterer wichtiger Faktor. Unternehmen können sich auf einen Partner wie VMware verlassen, der u. a. die Notwendigkeit von Skalierbarkeit, Sicherheit und Datenschutz sowie globalem Application- und Infrastrukturmanagement versteht und beherrscht.

Die Digitalisierung spielt bei der Dekarbonisierung eine zunehmend wichtigere Rolle, denn die Prozesse werden immer komplexer und digitaler. Nicht zuletzt möchten die Endkunden heute auch Transparenz haben, wie nachhaltig Unternehmen tatsächlich sind. Apps und Ansätze wie Gamification können da helfen. Für all das brauchen wir IT-Fachkräfte, und zwar mehr, nicht weniger. Und was wir auch nicht vergessen dürfen: Wir müssen die Menschen immer wieder aufs Neue mitnehmen bei dem Prozess. Zum Glück gibt es noch eine Menge Potenzial, das wir heben können. Und nicht zuletzt können wir uns in Deutschland auch anschauen, was anderswo funktioniert und die besten Lösungen übernehmen. Wir müssen nicht alles selbst erfinden.

10 WIRTSCHAFT VON HEUTE
ELEKS – Partner Content Andreas Goedecke, Chief Business Officer beim IT-Dienstleister ELEKS
VMware – Partner Content
Bjoern Stengel, Director Enterprise Accounts bei VMware

Gerade für Familienunternehmen ist das Thema schon lange aktuell, erklärt Nadine Kammerlander von der WHU – Otto Beisheim School of Management.

Frau Kammerlander, profitiert ein mittelständisches Unternehmen eigentlich, wenn es sich bemüht, ökologisch nachhaltig zu wirtschaften?

Die Studien zu dieser Frage sind zweigeteilt. Bei einigen ist das Ergebnis, dass es eine positive Korrelation gibt zwischen ökologischer Nachhaltigkeit und Unternehmensprofit. Dieses Ergebnis ist allerdings umstritten. Grundsätzlich ist es auf jeden Fall wichtig, Geschäftsmodelle zu überdenken und stärker in Richtung Kreislaufwirtschaft zu kommen. Jedes Unternehmen muss darüber nachdenken, wie es Ressourcen schonen und möglichst sparsam einsetzen kann. Das ist keine einfache und zudem sehr branchenspezifische Aufgabe, die die nächste Generation noch stärker anpacken muss. Nachhaltigkeit wird immer wichtiger, zumal sie von Kunden erwartet wird und für eine positivere Reputation sorgt.

Digitalisierung bringt viele Möglichkeiten mit sich, die Unternehmen nachhaltiger machen – zum Beispiel die Predictive Maintenance, die vorausschauende Wartung von Maschinen, damit es nicht zu einem Ausfall wegen der Notwendigkeit einer Reparatur kommt.

wird immer wichtiger“

Ist ökologische Nachhaltigkeit im Mittelstand und in Familienunternehmen auch eine Generationenfrage?

Generell sagen uns die meisten Mittelständler, dass ökologische Nachhaltigkeit in ihrer DNA liege. Gerade Familienunternehmen, die ja selbst über ihre angestrebten Gewinnmargen entscheiden können, haben schon vor 20 oder gar 30 Jahren, als das Thema noch gar nicht in aller Munde war, in Nachhaltigkeit investiert. Das gilt insbesondere für die eigenen Erneuerbaren Energien wie Solar- und Windkraftanlagen, weil Familienunternehmen stets sehr auf ihre Unabhängigkeit achten. Das war also noch die Generation, die derzeit meistens noch das Sagen hat. Die Jüngeren legen aber sicher einen noch größeren Wert darauf. Potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger in Familienunternehmen sehen in Investitionen in die Nachhaltigkeit oft eine der wichtigsten Aufgaben überhaupt. Sie sehen sich aber oft ausgebremst.

Wieso?

Die Investitionskraft vieler Unternehmen ist in Deutschland geschwächt, wie der Fall Viessmann gerade gezeigt hat. Hinzu kommt die Furcht vor einer regulatorischen Instabilität – sie können sich nicht darauf verlassen, dass die Gesetze, die heute erlassen werden, auch in zwei Jahren noch gelten. Für Mittelständler, die mit ihrem eigenen Geld arbeiten und nicht mit dem von Aktionären, ist das ein großes Problem. Schließlich gibt es als drittes Hemmnis noch die prinzipielle Zurückhaltung vor allem bei Familienunternehmen, was Controlling und Reporting betrifft. Sie geben nicht gerne ihre Zahlen heraus, aber genau diese Verpflichtung ist die Folge einer ständig wachsenden Regulierung.

Die WHU ist eine private, staatlich anerkannte Hochschule im Universitätsrang mit Sitz in Düsseldorf und Vallendar. Sie wurde 1984 gegründet und genießt heute sowohl national wie international hohes Ansehen. www.whu.edu

Ist Nachhaltigkeit ohne Digitalisierung möglich?

Nein. Digitalisierung bringt viele Möglichkeiten mit sich, die Unternehmen nachhaltiger machen – zum Beispiel die Predictive Maintenance, die vorausschauende Wartung von Maschinen, damit es nicht zu einem Ausfall wegen der Notwendigkeit einer Reparatur kommt. Oder die Prüfung, welche Auswirkungen Umstellungen in der Produktion haben; letztlich gehört das ganze Datenmanagement dazu. Das gilt für fast alle Arten von Unternehmen.

Ist Digitalisierung zugleich auch ein Teil der sozialen Komponente von Nachhaltigkeit?

Auf jeden Fall, denn wenn die eigenen Mitarbeitenden nicht mitgenommen werden, dann nützt die Digitalisierung nichts. Das gilt sowohl für die Bereitschaft, mit digitalen Lösungen zu arbeiten als auch für die dafür notwendige Ausbildung. Insgesamt haben gerade viele Familienunternehmen in den vergangenen Jahren sehr viel für gute Arbeitsbedingungen getan. Das ist heute aufgrund des Fachkräftemangels auch unerlässlich, denn ansonsten bekommen sie gar keine Nachwuchskräfte mehr.

Welche Rolle spielen im Mittelstand faire Produktionsbedingungen in den Schwellenländern und faire Lieferketten?

Auch an dieser Stelle hat sich in den vergangenen Jahren viel getan und die Bereitschaft, solche Grundsätze zu beachten, ist gewachsen. Allerdings haben viele mittelständische Unternehmen gar nicht die notwendigen Ressourcen für ein ausgefeiltes Audit ihrer Lieferketten, wie es das neue Lieferkettengesetz vorschreibt. Hier ist ein Bürokratiemonster

entstanden, das vielen Unternehmen das Leben zusätzlich schwer macht. Es ist ein Beispiel dafür, dass der bürokratische Aufwand immer höher wird, während zugleich die Unterstützungsleistungen nicht mitwachsen.

Professorin Nadine Kammerlander, Inhaberin des Lehrstuhls für Familienunternehmen und Leiterin des Instituts für Familienunternehmen an der WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar. Sie hält Vorlesungen im MBA-Programm und gibt Seminare zu den Themen Familienunternehmen und Social Entrepreneurship.

Nachhaltigkeit wird immer wichtiger, zumal sie von Kunden erwartet wird und für eine positivere Reputation sorgt.

Sie möchten die Arbeitswelt nachhaltig gestalten, Ihre Führungskompetenzen ausbauen und internationale Erfahrungen sammeln? Mit unserem 12-monatigen Full-Time MBA entwickeln Sie ein unternehmerisches Mindset, vertiefen Ihr interkulturelles Verständnis und knüpfen dabei ein globales Netzwerk, auf das Sie vertrauen können.

11 WIRTSCHAFT VON HEUTE contentway.de
„Nachhaltigkeit
WHU – Partner Content

Der Wechsel von fossilen auf erneuerbare Brennstoffe zahlt sich aus

MODERNISIERUNG

Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, erläutert, warum er sein Gesetz zum Austausch alter Heizanlagen so vehement gegen Kritiker verteidigt

um damit bis zu 75 Prozent der Primärenergie einzusparen – die man nicht produzieren, importieren, kaufen muss.

In Gebäuden, die für Wärmenetzanschluss und Wärmepumpe nicht geeignet sind, werden Holzpellet-Heizungen Teil der Lösung sein.

ders kalten Tagen zusätzlich eine fossile Heizung einspringt. Auch solarthermische Anlagen sind möglich, bei Neubauten und gut gedämmten Bestandsbauten auch Stromdirektheizungen mit PV. Biomethan oder in wenigen Fällen Wasserstoff kommen ebenfalls in Frage.

Bei dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Einbau neuer Öl- und Gasheizungen in Deutschland ab dem kommenden Jahr handelt es sich um eine effiziente Modernisierung unserer Gebäudeinfrastruktur, nicht um ein Verbot: Anstatt veraltete Technik zu nutzen, gibt es acht verschiedene alternative Möglichkeiten und viele Kombinationsmöglichkeiten,

Bei dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Einbau neuer Öl- und Gasheizungen in Deutschland ab dem kommenden Jahr handelt es sich um eine effiziente Modernisierung unserer Gebäudeinfrastruktur, nicht um ein Verbot: Anstatt veraltete Technik zu nutzen, gibt es acht verschiedene alternative Möglichkeiten und viele Kombinationsmöglichkeiten, um damit bis zu 75 Prozent der Primärenergie einzusparen – die man nicht produzieren, importieren, kaufen muss.

Der Entwurf sieht dabei ganz klar vor, das funktionierende Gas- oder Ölheizungen weiter betrieben und repariert werden können. Wenn jedoch die alte Anlage irreparabel kaputt ist, muss etwas

Effizienteres her. Die neue Anlage soll möglichst 65 Prozent Abwärme, Umweltwärme, Solarwärme, Biomethan, Biomasse, Solarstrom oder eine Kombination davon nutzen. Diese Dienstleistungen stellt die Natur kostenlos zur Verfügung, daher zahlt sich der Wechsel von fossil auf erneuerbar am Ende aus.

In vielen Regionen gibt es Fern- und Nahwärmenetze, an die Gebäude angeschlossen werden oder neu gebaut werden können. Das ist meist günstiger als viele Einzelanlagen. Alternativ kommen Lösungen mit Wärmepumpen unterschiedlicher Größe, Biomasseheizungen oder Hybridheizungen in Frage, bei denen die Erneuerbaren Heizungen die Grundlast übernimmt und an beson-

In Gebäuden, die für Wärmenetzanschluss und Wärmepumpe nicht geeignet sind, werden Holzpellet-Heizungen Teil der Lösung sein. Ihr Einsatz sollte aber gut abgewogen werden, da nachhaltig produzierte Biomasse nur begrenzt zur Verfügung steht und steigende Preise in Zukunft nicht ausgeschlossen werden können.

Deutschland ist vor dem Hintergrund der von Russland ausgelösten Energiekrise dank einer gemeinsamen, gesellschaftlichen Kraftanstrengung gut durch den letzten Winter gekommen. Wir setzen diesen Weg entschlossen fort, setzen auf effiziente Nutzung von Energie und bauen Erneuerbare Energien noch schneller aus, erneuern die Wasserstoffstrategie und arbeiten an einem Konzept für Restemissionen.

Zukunftssichere Wärmeversorgung gelingt am besten mit einer Wärmepumpe

Ab dem Jahr 2026 wird der Ersatz einer alten Heizung nur noch durch eine Heizung erlaubt, die erneuerbare Energien nutzt. Wärmepumpen sind hier das Mittel der Wahl. Sie werden derzeit in ganz Europa installiert, in Deutschland bereits eine Million Mal. Bis 2030 soll sich diese Zahl versechsfachen. Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, die jedoch alle eines gemeinsam haben: Sie nutzen die in der Umwelt vorhandene Energie und wandeln sie in Wärme um, die zum Heizen (und manchmal auch zum Kühlen) des Hauses verwendet wird. Wesentliche Vorteile der Wärmepumpe sind die unendliche Wärmequelle, die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern, der wartungsarme Betrieb, die Wertsteigerung der Immobilie und die attraktive staatliche Förderung.

Michael Lechte, Manager Product Marketing von Mitsubishi Electric, erklärt im nachfolgenden Interview die Vorteile seiner Wärmepumpen.

Herr Lechte, die Ecodan Serie von Mitsubishi Electric beinhaltet Luft/ Wasser-Wärmepumpen. Welche Vorteile bietet diese Art der Wärmepumpen?

Unser Ecodan Wärmepumpen-System deckt mit seinen Kombinationsmöglichkeiten ein breites Einsatzspektrum ab. Luft/Wasser-Wärmepumpen nutzen die Umgebungsluft als Energiequelle – die ununterbrochen kostenlos zur Verfügung steht. Sie benötigen kein aufwändiges Genehmigungsverfahren, und erfordern keinerlei tiefe Bohrungen im Garten. Wir bieten für jeden Bedarf passgenau Lösungen, die jeweils aus einem Innen- und einem Außenmodul bestehen. Somit lassen sich Wärme-, Kälte- und Warmwasser-

versorgung effizient und perfekt auf individuelle Bedürfnisse zuschneiden.

Wie funktionieren diese beiden Module?

Das Außenmodul der Luft/Wasser-Wärmepumpe wird außerhalb des Gebäudes installiert und nimmt die Wärmeenergie der Umgebungsluft auf. Dazu bieten wir unterschiedliche Außenmodule in verschiedenen Leistungsgrößen an, die jeweils auch über verschiedene Produkteigenschaften verfügen, um je nach Standort der Anlage als auch je nach Effizienzgrad des Gebäudes individuelle Lösungen anbieten zu können. Im Inneren des Gebäudes befindet sich das Innenmodul, das die aus der Umgebungsluft gewonnene Wärmeenergie an das wassergeführte Heizsystem, bzw. an den Trinkwarmwasser-Speicher abgibt . Je nach Typ wird die gewonnene Wärmeenergie zum Heizen, oder zur Erwärmung des Trinkwarmwasser verwendet.

Je nach Art der Anlage kann dann im Sommer mit diesem System auch gekühlt werden. Die vollautomatisch arbeitende Regelung garantiert dem Nutzer dabei den höchsten Komfort.

Wo lässt sich die Ecodan Wärmepumpe überall installieren?

Unsere hocheffiziente Luft/WasserWärmepumpe kann eine Gas- oder Ölheizung oft ohne umständliche Baumaßnahmen ersetzen. In Neubauten sind Wärmepumpen deshalb das Mittel der Wahl, doch auch im Bestand lassen sie sich in vielen Fällen installieren. Wichtigster Punkt ist dabei, dass man bereits im Vorfeld prüft, ob eine energetische Sanierung, also z.B. gute Dämmung des Gebäudes erforderlich ist.. Damit Wärmepumpen effizient betrieben werden können, benötigen sie möglichst niedrige Wasser-Vorlauftemperaturen. Um diese niedrigen Vorlauftemperaturen zu erreichen, sollte das

Gebäude mit großflächigen Heizkörpern oder einer Fußbodenheizung ausgestattet sein. Ob die vorhandenen Heizkörper mit niedrigen Vorlauftemperaturen die notwendige Heizleistung erbringen, muss im Vorfeld geprüft werden. Die Vorlauftemperatur sollte hierbei auf maximal 55 Grad Celsius begrenzt sein. Sollte die bestehende Heizung eines Altbaus weiter genutzt werden, kann auch zusätzlich als Entlastung eine Luft/Luft-Wärmepumpe aus unserer M-Serie verbaut werden. Sie wird unabhängig von der bestehenden Wärmeverteilung in einzelnen Räumen nachgerüstet, um gezielt den Bedarf an fossilen Brennstoffen deutlich zu senken. Zusätzlich können die gleichen Geräte im Sommer als hocheffiziente Klimaanlage eingesetzt werden. Stammt der Strom zudem aus regenerierbaren Quellen, sind Wärmepumpen auch noch klimaneutral zu betreiben.

Mehr erfahren:

Text: Katja Deutsch Foto: Presse
12 ENERGIE- UND MOBILITÄTSWENDE
Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Mitsubishi Electric – Partner Content Über Mitsubishi Electric Living Environment Systems Hersteller für Klima- und Lüftungsanlagen sowie Wärmepumpen und Kaltwassersätze. www.mitsubishi-les.com Michael Lechte, Manager Product Marketing von Mitsubishi Electric

Es gibt ein gigantisches Potential, Energie mehr als einmal zu nutzen

Um Energiee�zienz als Teil einer umfassenderen Nachhaltigkeitsstrategie zu erreichen, müssen Städte und Industrien die Art und Weise ihrer Energienutzung überdenken. Ein wichtiger Fokus liegt dabei auf der Optimierung der energetischen Infrastruktur und der Möglichkeit, Energie nicht nur einmal einzusetzen.

gien vorangetrieben werden, zudem brauchen die meisten urbanen Orte viel mehr Grünfl ächen und mehr Biodiversität. Investitionen in die digitale Infrastruktur, Datenschutz und Cybersicherheit sind ebenfalls unverzichtbare Instrumente für lebenswerte, zukunftsfähige und resiliente Städte.

Warum ist die Energiewende vor allem eine Wärmewende?

Die Städte der Zukunft haben eine Vielzahl von Herausforderungen zu bewältigen. Eine der zentralen Aufgaben liegt darin, den steigenden Bedürfnissen und Ansprüchen einer wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden. Während bezahlbarer Wohnraum immer dringender benötigt wird, steigt proportional der Bedarf an besserer Infrastruktur. Gleichzeitig ist die Förderung von sozialer Gerechtigkeit, Chancengleichheit und einer inklusiven Gemeinschaft von großer Bedeutung, was mit der Notwendigkeit von mehr Gerechtigkeit und Effi zienz im Bildungswesen und der steigenden Wichtigkeit von Bildungseinrichtungen einhergeht.

Um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern, muss anders und nachhaltig gebaut, geheizt, gedämmt, und der Einsatz Erneuerbare Ener-

Anna Jasper-Martens, CEO Energy Infrastructure Solutions Germany, E.ON, spricht im Interview über die Herausforderungen der Städte und Industrien hinsichtlich der energetischen Infrastruktur:

Vor welchen Herausforderungen stehen Städte und Industrien im Zusammenhang mit der Energiewende?

Industrien und Städte haben aufgrund ihrer hohen Emissionen einen immensen Einfluss auf den Klimawandel. Hier müssen ganz dringend innovative Lösungen her. Treibhausgasemissionen lassen sich jedoch langfristig nicht allein dadurch vermeiden, die Art der Energieerzeugung zu verändern. Stattdessen sind neue, kreative Ansätze zur Wiederverwendung von Energie gefragt. Für eine erfolgreiche Energiewende müssen wir eine Infrastruktur schaffen, die Wärme, Strom, Kälte und Mobilität intelligent vernetzt.

Allein Prozesswärme macht in Deutschland 40 Prozent des Energieverbrauchs in Industrie und Gewerbe aus. Zusätzlich geht etwa die Hälfte der industriell eingesetzten Wärme ungenutzt als Abwärme verloren. Und schon heute sind Gebäude in Europa für 40 Prozent des Energieverbrauchs sowie 36 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Daher muss der Fokus sowohl in der Industrie als auch in den Städten vor allem auf einer sinnvollen und effi zienten Weiterverwendung dieser ungenutzten Abwärme liegen.

Welche Ansätze verfolgt E.ON mit seinen Energy Infrastructure Solutions?

Bei E.ON Energy Infrastructure Solutions unterstützen wir die Industrie, Städte und Kommunen ganzheitlich bei ihren Bestrebungen zur Dekarbonisierung. Dabei beraten wir unsere Kunden bedarfsgerecht für den optimalen Mix grüner Technologien –egal ob es um Wärme, Kälte, Stromerzeugung oder Energieeffi zienz geht.

Ziel ist es, durch innovative Systemlösungen nachhaltige Technologien mit einer smarten Infrastruktur zu kombinieren. Und all dies unter der Devise, Energie mehr als einmal zu nutzen,

denn hierfür gibt es ein gigantisches Potenzial. Dabei profitieren wir von unserer Erfahrung aus mehr als 2.000 dezentralen Anlagen – von Kraft-Wärme-Kopplung über Geothermie bis zu Wärmepumpen und Niedrig-Energie-Netzen (LowEx-Netzen), die mit Temperaturen unterhalb von 50 Grad Celsius betrieben werden.

Was fordern Sie vonseiten der Politik, um optimale Rahmenbedingungen für die Umsetzung zu ermöglichen?

Die Grundlagen für die Umsetzung der Energiewende sind längst vorhanden. Nun benötigen wir eine klare Prioritätensetzung durch die Politik, einen koordinierten Ausbau und umfangreiche öffentliche Fördermittel, unterstützt durch einen gelockerten Rechtsrahmen. Auch wenn die EU bereits verschiedene Fördermöglichkeiten anbietet, sind die jeweiligen Ausschreibungen stark überzeichnet. Die Wahrscheinlichkeit einer Finanzierung ist zu gering und die Erstellung der Antragsunterlagen sehr aufwendig. Zudem ist die Förderung von großen Leuchtturmprojekten zwar sinnvoll, um zu Beginn eines jeden Transformationsprozesses die Umsetzbarkeit einer neuen Technologie zu zeigen, für eine breite Wirkung in der Bevölkerung müssen jedoch auch viele kleinere Projekte unterstützt werden.

Eine weitere wichtige Komponente für die Umsetzung der Energiewende ist die Förderung der gesamten Carbon Capture Utilization and Storage (CCU/S-)Wertschöpfungskette, also der Speicherung und Weiterverwendung von CO2-Emissionen. CCU/STechnologien sind eine zentrale Lösungskomponente und damit für das Erreichen der Klimaziele maßgeblich.

E.ON ectogrid TM ist eine der nachhaltigen Lösungen von E.ON zur Dekarbonisierung von Städten. Das dezentrale Energiesystem der Zukunft ist eine skalierbare und energiee� ziente Lösung, die alle notwendige Wärme und Kälte in einem System erzeugen kann und so dazu beiträgt, Null-Emissions-Werte zu erreichen.

Anna Jasper-Martens ist seit dem 1. April 2023 CEO von E.ON Energy Infrastructure Solutions Germany. Davor war sie viele Jahre bei Vattenfall in verschiedenen Rollen verantwortlich u. a. für Asset Management im Onshore Wind Bereich, Energiedienstleistungen und City Partnerships. Die ausgebildete Juristin ist seit 1999 in der Energiewirtschaft tätig und hat sich in ihren verschiedenen Rollen immer für die Dekarbonisierung durch den Aufbau und die Optimierung von Erneuerbarer Energieerzeugung und die Entwicklung von Produkten und Lösungen eingesetzt.

E.ON Als eine Säule der E.ON-Geschäftstrategie bietet E.ON Energy Infrastructure Solutions technische Infrastrukturlösungen, die die CO2-Bilanz der Kunden verbessern. E.ON ist ein verlässlicher Partner zur Gestaltung der Energiewende für Städte, Kommunen, Immobilien- und Industriekunden. Die Kernangebote sind Fernwärme- und Kältenetze, Stadtteil- und Industrielösungen, Vor-Ort-Erzeugungsanlagen sowie Energiee�zienzprodukte und -dienstleistungen. www.eon.com/eis

13 contentway.de ENERGIE- UND MOBILITÄTSWENDE 1 contentway.de
E.ON
Anna Jasper-Martens, CEO E.ON Energy Infrastructure Solutions Germany
– Partner Content

Mit „Newcycling“ können wir auch komplexe Kunststoffverpackungen zu sortenreinen Rezyklaten verarbeiten

Wie gut funktioniert das Recyceln von Kunststoffen in Deutschland?

Susanne Küppers, Vorständin der APK AG, und Maik Pusch, Director Corporate Development der APK AG, erklären, wie die neue Technologie von APK funktioniert.

Susanne Küppers: In Deutschland haben wir ein gut etabliertes Sammelsystem – auch für Kunststoffabfälle – das deutlich ausgebaut wurde; europaweit werden die vorgeschriebenen Recyclingquoten erhöht. In Deutschland werden mittlerweile mehr als 60 Prozent der gesammelten Kunststoffabfälle recycelt und in unterschiedlichsten Anwendungen in der Industrie wieder eingesetzt. Deren Nachfrage nach hochwertigen Rezyklaten ist inzwischen größer als das Angebot von Recyclern wie der APK.

Verbundstoffe wie z. B. Mehrschichtverpackungen oder stark eingefärbte Kunststoffverpackungen fallen jedoch aus dem Kreislauf heraus…

Susanne Küppers: Problematisch sind Mehrschichtverpackungen und stark eingefärbte Kunststoffverpackungen, da die meisten herkömmlichen mechanischen Recyclingverfahren mit diesen Kunststoffen Schwierigkeiten haben. Deshalb landen diese Verpackungen oft in der Müllverbrennung. Wir brauchen also neue und gleichzeitig nachhaltige Verfahren, um diese Kunststoffe wieder in den Kunststoffkreislauf zurückzuführen.

Mit „Newcycling“ hat die APK AG einen innovativen Recyclingprozess für Kunststoffe entwickelt, um im industriellen Maßstab komplexe Kunststoffverpackungen aus dem Haushaltsmüll zu hochqualitativen, sortenreinen Rezyklaten zu verwerten. Sie werden dann wieder in gleichwertigen Anwendungen eingesetzt. Damit ermöglichen wir den Kreislauf von Produkt zu Produkt.

Was bedeutet „Newcycling“?

Maik Pusch: Newcycling ist ein eigens von APK entwickelter, lösemittelbasierter Recyclingprozess. Nach mechanischen Voraufbereitungsschritten wird ein gewünschtes Zielpolymer mit Hilfe eines Lösemittels selektiv aus gemischten Kunststoffabfällen herausgelöst und von Fremdstoffen, Verunreinigungen und Farben gereinigt. Anschließend wird es zu Rezyklaten (Granulaten) regranuliert. Die durch diesen Prozess gewonnenen Rezyklate weisen einen deutlich höheren Reinheitsgrad gegenüber Produkten aus dem traditionellen mechanischen Recycling auf. Auch das Lösemittel wird wiederverwendet, indem es nach dem Gebrauch im Prozess gereinigt und im Kreislauf verbleibend wieder eingesetzt wird.

Wie funktioniert Ihr lösemittelbasiertes Recycling im Vergleich zu chemischen Recycling?

Maik Pusch: Der Unterschied zwischen unserem lösemittelbasierten und dem chemischen Recycling besteht darin, dass wir beim lösemittelbasierten Recycling die Polymerketten nicht aufbrechen und diese somit nicht in Monomere oder andere chemische Einheiten zerlegt werden. Die Polymerketten bleiben als Ganzes erhalten, was zu energetischen Vorteilen gegenüber dem chemischen Recycling führt.

Wie schätzen Sie die Zukunft dieser speziellen Kreislaufwirtschaft ein?

Susanne Küppers: Bis Ende 2025 plant APK neben dem Werk Merseburg den Bau zweier weiterer Newcycling-Werke in Deutschland. Ziel ist es, der Industrie in signifikanter Menge die komplexen Kunststoffabfälle aus den privaten Haushalten als hochwertige und entfärbte Granulate zuzuliefern. Mit unserer Technologie und den daraus entstehenden Produkten können wir einen entscheidenden Beitrag leisten, um mittels einer echten Kreislaufwirtschaft Ressourcen und Umwelt zu schützen sowie Klimaziele zu erreichen.

KREISLAUFWIRTSCHAFT
Text: Katja Deutsch Foto: Presse Maik Pusch, Director Corporate Development APK AG
14 ENERGIE- UND MOBILITÄTSWENDE
Susanne Küppers, Vorständin APK AG

Mit PreZero auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

Ein Fußballstadion als Vorbild für ein ressourcenschonendes Abfall- und Wertstoffmanagement: Die PreZero Arena der TSG Hoffenheim ist das erste Stadion der Bundesliga, dass ihr Abfall- und Wertstoffmanagement auf die Vision Zero Waste ausrichtet.

Unternehmen und Kommunen tragen Verantwortung für unsere Welt von morgen. Um zu einer nachhaltigen Entwicklung im ökologischen, ökonomischen und sozialen Sinne beizutragen, kommen sie beim Umgang mit Abfällen nicht am Thema einer transparenten und ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft vorbei. Das Ziel hierbei heißt, alle vermeidbaren Abfälle auf Null zu reduzieren, natürliche Ressourcen zu schonen, Recycling zu maximieren und Restabfall zu minimieren. Wie das in der Praxis funktionieren kann, zeigt der Fußballbundesligist TSG Hoffenheim. Gerade der Fußball mit seinen Vereinen kann hier eine gesellschaftliche Vorbildfunktion einnehmen. Jedes Wochenende versammeln sich Hundertausende in Stadien, um sich ihre Lieblingsmannschaft anzuschauen: Vom Management bis zum Paketboten treffen sich auf kleinem Raum alle Gesellschaftsschichten.

Ein idealer Ort, um nachhaltige Visionen aktiv anzupacken, gemeinsam umzusetzen und die Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren. Denn bei Fußballspielen entsteht viel Abfall, der möglichst vermieden oder getrennt gesammelt, sortiert und dem WertstoffRecycling zugeführt werden sollte. Statt einem nicht für die Wiederverwertung geeigneten Material können etwa Mehrwegbecher genutzt werden, die sich bis zu 400-mal spülen lassen. Neben einem ressourcenschonenden Stadionbetrieb lassen sich so die Themen Umweltschutz und Abfallvermeidung einfach umsetzen. Oder kurz gesagt: Nachhaltigkeit leben, Ressourcen schonen, Abfall vermeiden und Kreisläufe erhalten.

Genau hier setzt die TSG Hoffenheim und der Umweltdienstleister PreZero an. Als Unternehmen der Handelsgruppe Schwarz, zu der auch Kaufland und Lidl gehören, sorgt PreZero dafür, dass die getrennt erfassten, sortierten und aufbereiteten Wertstoffe zu neuen Produkten verarbeitet werden. Das Ziel: Förderung der Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Durch die Zusammenarbeit mit dem Bundesligisten setzt das

Leuchtturmprojekt klare Zeichen für alle Unternehmen. Die PreZero Arena ist das erste Stadion der Bundesliga, das ihr Abfall- und Wertstoffmanagement auf die Vision Zero Waste ausgerichtet hat und durch einen unabhängigen Prüfer nach den DIN Spec 91436 hat zertifizieren lassen. Als Ergebnis erhielt das Stadion von TÜV Süd den BronzeStatus der DIN Spec 91436. Das bedeutet, mindestens 85 Prozent der Abfälle werden wiederverwertet, recycelt, kompostiert oder zu Biogas umgewandelt. Zum Vergleich: In einem Bundesligastadion mit ca. 30.000 Zuschauern kommen pro Spieltag bis zu 3,6 Tonnen an Abfällen zusammen.

„Mit dem Beispiel zeigen wir, dass man die Bundesliga Schritt für Schritt nachhaltiger gestalten kann. Unsere Vision PreZero konnte ganz konkret dabei helfen, eine Abfallmanagementstrategie für das Stadion zu entwickeln“, sagt Vorstandsvorsitzender Thomas Kyriakis von PreZero. „Außerdem ist es unser Ziel, unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Die hohe mediale Aufmerksamkeit und die Emotionalität des Fußballs können helfen, die Begeisterung für den Sport sowie das Thema Nachhaltigkeit auch auf andere Bereiche in der Gesellschaft zu übertragen.“ Das

soll aber nur der Anstoß sein, um die Kreislaufwirtschaft weiter zu verbessern und das Bewusstsein für ein so wichtiges Thema in der Gesellschaft zu schärfen. Gemeinsam mit dem DIN und weiteren Partnern, wie dem Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft der TU Dresden, der Dekra, TÜV Süd sowie weitere Partnern aus der Wirtschaft und NGOs, wurde ein Referenzmodell für ein an der Vision Zero Waste ausgerichtetes Abfall- und Wertstoffmanagement erarbeitet. Im Sinne der Vision Zero Waste werden so Abfallmengen reduziert und nicht vermeidbare Abfälle nachhaltig genutzt –eine gelebte Kreislaufwirtschaft.

Das Stadion als Mikrokosmos der Gesellschaft fungiert dabei als Vorbild und sendet gleichzeitig Signale an Politik, Wirtschaft sowie Gesellschaft: Der unabhängige Standard DIN Spec 91436 setzt die Leitplanken und macht das Engagement überprüfbar. Nur mit vereinten Kräften lässt sich der Green Deal der Europäischen Union verwirklichen.

„Abfall sollte nicht als Abfall gesehen werden, sondern als Wertstoff. Wenn dieser richtig getrennt und entsorgt wurde, bekommt er wieder ein neues Leben. Von der Entsorgung über die Sortierung bis hin zum Recycling bilden wir so die gesamte Wertschöpfung ab

In einem Bundesligastadion mit ca. 30.000 Zuschauern kommen pro Spieltag bis zu 3,6 Tonnen an Abfällen zusammen.

und tragen zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft bei“, betont Thomas Kyriakis.

„Als Entsorgungs- und Recyclingprofi wollen wir auch weitere Unternehmen und Organisationen motivieren, dass man sich gemeinsam mit uns auf den Weg hin zu Zero Waste macht. Man muss den Weg nicht allein gehen, sondern kann das mit versierten Partnerschaften machen“, erläutert Thomas Kyriakis. Für eine bessere Zukunft und Umwelt.

Als Umweltdienstleister der Schwarz Gruppe ist Nachhaltigkeit für PreZero mehr als ein Programm –es ist unsere Geschäftsgrundlage. Wir verbinden Ökonomie und Ökologie und sind so Wegbereiter für eine saubere Zukunft. Damit setzt sich PreZero große Ziele, die unser Handeln steuern – in der Arbeit mit unseren Kunden, in Kooperationen sowie Partnerschaften. www.road-to-zero-waste.com

PreZero – Partner Content
15 contentway.de ENERGIE- UND MOBILITÄTSWENDE

HAUKE STARS

Agilität, Tempo und Mehrwert

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VW setzt auf agile Methoden, Cloud-Dienste und Daten, um die Digitalisierung des Konzerns weiter zu beschleunigen, erklärt IT-Vorständin Hauke Stars.

Text: Armin Fuhrer Foto: Presse

Frau Stars, warum tun sich die erfolgsverwöhnten deutschen Autobauer noch etwas schwer bei IT und Digitalisierung im Auto?

Es macht einen großen Unterschied, ob man als Start-up mit einem Greenfield Ansatz beginnt, von der Software her denkt und das Auto „drum herum“ baut – oder als etablierter Autohersteller Innovationen in bestehende Systeme und Fahrzeuge bringen will. Bei einem Unternehmen der Größe von Volkswagen gibt es bereits in der gesamten Organisation etablierte Strukturen, Prozesse und Produktionsschritte.

Diese bieten uns einerseits Sicherheit, Stabilität und große Skaleneffekte, kosten uns andererseits aber auch Geschwindigkeit und Flexibilität. Und da setzen wir bei Volkswagen mit meinem Team an: Wir wollen die IT, Organisation und Abläufe so transformieren, dass wir mehr Tempo und Agilität gewinnen, schneller zu fundierten Entscheidungen kommen und so einen messbaren Wertbeitrag zum Geschäft generieren.

Haben Sie schon eine Strategie?

Aber natürlich. Wir reduzieren zum Beispiel mit großer Geschwindigkeit die Komplexität unserer Prozesse und der IT-Systemlandschaft und schalten systematisch Altsysteme ab. Für Neuund Weiterentwicklungen verfolgen wir einen „Cloud first“-Ansatz, der die weltweite Nutzung und Aktualisierung von Systemen und Applikationen vereinfacht. Auch die Art der Zusammenarbeit ändern wir nun unternehmens -

weit auf agile Methoden. Dabei sitzen Business und IT an einem Tisch und entwickeln gemeinsam Lösungen.

Warum sind Daten für Autobauer so wichtig?

Daten sind das neue Öl. Daher haben wir eine eigene Datenstrategie entwickelt, um diesen Schatz zu heben. Mit dem Einverständnis der Kunden können wir zum Beispiel Daten auswerten, die während jeder Autofahrt entstehen und wertvolle Einblicke in das Nutzerverhalten geben. Diese Daten können zum Beispiel verwendet werden, um Leistung und Sicherheit von Autos zu verbessern und neue Funktionen zu entwickeln, wie etwa automatisches Bremsen oder Spurhalteassistenten.

Soll die IT möglichst im eigenen Haus entwickelt werden?

Da gilt es eine Balance zu finden. Für geschäftskritische Anwendungen müssen wir die Kompetenzen im eigenen Haus haben und entwickeln. Bei Themen, die weiter weg von unserem Kerngeschäft sind, kommen Partner ins Spiel. Und auch die Nutzung von OpenSource-Software ist wichtig. Durch den Einsatz von freier Software sparen wir nicht nur Zeit und Geld, sie punktet auch bei Interoperabilität, Anpassung und Modifikation.

Spüren Sie in diesem Zusammenhang den Mangel an IT-Fachleuten?

Den spüren sicher alle. Auch deshalb müssen wir automatisieren so viel wir können. Volkswagen zieht aber nach wie vor viele Top-Talente an. Mit seinen zehn Marken ist der Konzern ein attraktiver Arbeitgeber: mit emotionalen Produkten, spannenden IT-Projekten und großartigen Entwicklungschancen für die Mitarbeitenden.

Wie läuft es beim Absatz von E-Autos?

Über den gesamten Konzern gerechnet haben wir im vergangenen Jahr rund 26 Prozent mehr vollelektrische Fahr-

zeuge ausgeliefert als im Jahr davor. Der Absatz an E-Fahrzeugen stieg im ersten Quartal dieses Jahres sogar um 42 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Trend ist also klar positiv.

Wie sehen Sie die Zukunft der Autobranche als Schlüsselindustrie in Deutschland?

Es gibt viele neue, hochinnovative Technologietrends in der Automobilindustrie. Denken wir nur an intelligente Fertigungsprozesse, Digitale Zwillinge und Liefernetzwerke oder industrielles IoT. Mit 5G, Künstlicher Intelligenz und den Fortschritten beim autonomen Fahren entstehen neue Geschäftsmodelle rund um Mobility-as-a-Service. Vor allem sollten wir also aufhören, unsere eigene Industrie schlecht zu reden. Das ist eine sehr deutsche Eigenart. Wir sollten uns stattdessen auf die Chancen der Digitalisierung konzentrieren, um dieses Potenzial nun rasch und umfassend zu heben. Ich bin davon überzeugt, dass die Autobranche mit IT als Enabler ihre beste Zeit noch vor sich hat. Mobilität wird sauberer, sicherer, vernetzter – und es entstehen spannende, neue Jobs. Was wir in Deutschland brauchen, sind mehr Anreize für Investitionen, dafür weniger Regeln und Bürokratie. Und was mir persönlich ganz wichtig ist: Wir müssen die Ausbildung in MINT-Fächern deutlich stärken. Technisch-naturwissenschaftliche Kompetenzen sind der Schlüssel für die Zukunft.

Fakten

Als sie klein war, wollte sie Kieferorthopädin werden. Doch dann bekam Hauke Stars ihren ersten Computer. Schnell war ihr klar: Technologie bot unbegrenzte Möglichkeiten, um die Zusammenarbeit zu verbessern, die Produktivität zu steigern und fundiertere Entscheidungen zu treffen. Und genau das wurde zu ihrer Mission.

Enisyst– Partner Content

Mit cleverem Monitoring Energie und Kosten sparen

Ein schneller Ausstieg aus Öl und Gas erfordert verstärkte Maßnahmen in der Energieeffizienz und einen umfangreichen Einsatz von Wärmepumpen. Mit der parallelen Umstellung des Verkehrssektors auf E-Mobilität ist dadurch aber eine deutliche Belastung der Stromnetze zu erwarten, die durch eine gleichzeitig steigende Volatilität in der Stromerzeugung durch PV und Windstrom noch verstärkt wird. Für eine stabile Versorgung benötigen wir daher mehr lokale Intelligenz, um Flexibilitäten im Verbrauch und in der Erzeugung gezielt zur Stabilisierung der Stromnetze einsetzen zu können.

UBM plant höchstes Holzhochhaus der Welt

Am Wiener Handelskai will UBM Development den 113 Meter hohen „Donaumarina Tower“ in Holz-Hybrid-Bauweise errichten.

Text: Jakob Bratsch Foto: IONOMO GmbH

Nach heutigem Stand wäre der Büroturm das höchste Holzhochhaus der Welt. Derzeit wird dieser Rekord mit 85,5 Meter von im norwegischen Brumunddal gelegenen „Mjøstårnet“ gehalten.

Der Donaumarina Tower (auf der Visualisierung in der Mitte abgebildet) soll 32 Obergeschosse und vier Tiefgeschosse mit rund 44.350 Quadratmeter Geschossfläche umfassen und befindet sich direkt an der U-Bahn-Station „Donaumarina“ im Stadtentwicklungsgebiet „Waterfront“. In unmittelbarer Nachbarschaft wurden zuletzt der Marina Tower und die Donaumarina Apartments errichtet.

Das Gebäude wird der EU-Taxonomie und den ESG-Richtlinien entsprechen, als Zertifikat wird LEED Gold angestrebt. Um einen möglichst umweltfreundlichen Betrieb des Büroturms zu gewährleisten, sind außerdem Geothermie, Grundwassernutzung sowie die Installation von PhotovoltaikModulen vorgesehen.

Die enisyst GmbH ist ein innovatives Unternehmen, das genau diese erforderlichen zukunftsorientierten Lösungen für das Energiemanagement und die intelligente Steuerung komplexer Energiesysteme entwickelt. Das Unternehmen bietet ein umfangreiches Monitoring für die Bereiche Gas, Wasser, Strom und Wärme sowie konkrete Optimierungsstrategien für Heizung, Kälte und den Betrieb von Ladesäulen an.

Mit seinem intelligenten Steuerungsund Betriebsführungssystem für Gebäude und Quartiere stellt sich das Unternehmen der Herausforderung,

sektorenübergreifend sowohl eine maximale Energieeffizienz im Betrieb der Systeme mit automatisierter Überwachung als auch vorausschauend eine Maximierung der Eigenstromversorgung und einen stromnetzdienlichen Betrieb sicherzustellen.

Neben Wärmepumpen, Kältemaschinen und BHKWs bindet enisyst auch lokale Batteriespeicher und die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge über das intelligente Lastmanagement in das Gesamtenergiesystem mit ein. Abgerundet wird das Angebot durch eine Mieterstromlösung inklusive Abrechnungsservice, Zählerinfrastruktur und

Smart-Meter-Gateway-Integration. Mit der Smart Energy Cloud führt enisyst verteilte Liegenschaften und Anlagen in einer Plattform zusammen und erleichtert so nicht nur die Betriebsführung bei maximaler Effizienz, sondern sorgt gleichzeitig auch für geringere Stromkosten.

Über Enisyst Wir entwickeln intelligente Lösungen für das Energiemanagement sowie die optimierte Steuerung von komplexen Energiesystemen. www.enisyst.de

GROSSES INTERVIEW
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Dr. Dirk Pietruschka, Geschäftsführender Gesellschafter enisyst GmbH

Spatenstich erfolgt: Leuchtturmprojekt für die Energiewende in der Umsetzung

Die Energieversorgung aus fossilen Brennstoffen geht Schritt für Schritt ihrem Ende entgegen. Strom, Heizung und Kühlung werden zukünftig immer mehr aus alternativen und nachhaltigen Energiequellen stammen – was entgegen vieler Behauptungen in großen Teilen sogar günstiger ist als Energie aus Kohle, Gas oder Atomkraftwerken. Diese Prozesse der Umstellung in vielen Ländern der Welt sind jedoch mit extremen Anstrengungen und einem sehr hohen Aufwand verbunden. Nicht nur der Umbau der Energiegewinnung an sich, auch Verträge mit unzähligen Erzeugern, Betreibern, Verwaltungen und Regierungen müssen juristisch ausgehandelt und fixiert werden.

Erneuerbarer Energie erzeugt, gleichzeitig sinkt die Anzahl der Anlagen im Windpark signifikant. Dank der leistungsfähigeren Turbinen wird die benötigte Fläche um ein Drittel schrumpfen.

Wird die VSB Gruppe demnach in Zukunft verstärkt auf RepoweringProjekte setzen?

über 200 Verträge mit rund 110 verschiedenen Eigentümern neu verhandelt worden, wir haben auch mehr als 2.000 externe „Experten-Stunden“ für verschiedene Erfassungen aufgewendet und im Rahmen der bauvorbereitenden Artenschutzmaßnahmen haben rund 1.200 Zauneidechsen eine neue Heimat gefunden.

Der Stromerzeugung aus Windenergie kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Doch viele der vor 20 Jahren installierten Anlagen sind mittlerweile veraltet und werden aktuell durch neue, sehr viel leistungsfähigere Windparks ersetzt. Durch dieses Repowering schaffen weniger Windräder eine weitaus höhere Stromerzeugung, die nicht mehr benötigte Fläche kann dadurch anderweitig genutzt oder einfach der Natur „zurückgegeben“ werden.

Thomas Winkler, CEO der VSB Neue Energien Deutschland GmbH, spricht im Interview über das Großprojekt Elster, einem Repowering-Projekt in Sachsen-Anhalt.

Das Repowering-Projekt Elster im Landkreis Wittenberg (Sachsen-Anhalt) gehört europaweit zu den größten Repowering-Vorhaben, die bislang überhaupt umgesetzt wurden. Können Sie uns ein Gefühl für die Dimension dieses Großprojektes geben?

Im Windpark werden 50 Windenergie-

anlagen durch 16 leistungsstärkere und modernere Anlagen ersetzt. Die installierte Gesamtleistung steigt so von derzeit 30 MW auf stattliche 105,6 MW. So wird der Windpark nach seiner geplanten Inbetriebnahme im dritten Quartal 2024 jährlich rund 235 GWh Strom generieren – genug, um rund 150.000 Menschen mit sauberer, bezahlbarer und regional erzeugter Energie zu versorgen. Im Vergleich zu konventionell erzeugtem Strom spart der Windpark jährlich rund 180.000 Tonnen CO2 ein. Das entspricht in etwa dem Jahresausstoß von 86.000 Mittelklassewagen bei einer Fahrleistung von jeweils 12.000 Kilometern.

Wir sind sehr stolz, dass dieses Vorzeigeprojekt und dem Dach der VSB Gruppe umgesetzt wird. Mit dem feierlichen Spatenstich am 4. Mai beginnt nun die Bauphase. Wir haben uns sehr über die Teilnahme zahlreicher Regierungsvertreter und Medienschaffenden beim Termin gefreut. Das vermittelt uns Anerkennung und Unterstützung auf unserem gemeinsamen Weg hin zu mehr Erneuerbaren Energien und gibt ordentlich Motivation für die nächsten Projekte.

Das klingt, als hätten RepoweringProjekte eine große Bedeutung für das erfolgreiche Umsetzen der sauberen Energiewende …

Auf alle Fälle! Diesen Fakt sieht man bei diesem Projekt besonders gut. Durch das Repowering des Windparks Elster wird ungefähr sechs Mal mehr Menge an

Repowering ist ein entscheidendes Instrument zur Erreichung der deutschen und europäischen Klimaziele. Aufgrund der vielen Vorteile wie verbesserter Wirtschaftlichkeit und hoher gesellschaftlicher Akzeptanz sind Repowering-Vorhaben für uns als Projektierer sehr attraktiv – und gerade das Elster-Vorhaben ist für den gesamteuropäischen Raum schon sehr herausragend. Repowering-Projekte sind unverzichtbar und werden bei VSB künftig eine äußerst wichtige Rolle spielen.

Was waren vor der Genehmigung des Elster-Repowerings durch die Behörden die größten Herausforderungen?

Ein Mammutprojekt dieser Größenordnung bekommt man nicht in wenigen Monaten über die Bühne. So sind seit den ersten Ideen vor zehn Jahren bis zur Genehmigung nicht nur

Dieser Erfolg war nur möglich, weil das gesamte Projektteam jederzeit voller Leidenschaft, Zielstrebigkeit und Know-how auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitete. Ich bin stolz auf unser Team, dieser Erfolg kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In der Unternehmensgeschichte der VSB Gruppe ist dieses Projekt ein ganz besonderer Meilenstein!

Im Vergleich zu konventionell erzeugtem Strom spart der Windpark jährlich rund 180.000 Tonnen CO2 ein.

Erneuerbare Energien – das ist das Herzstück, um das sich bei den Experten in der VSB Gruppe seit 1996 alles dreht. Im Unternehmensnamen steht VSB für die lateinischen Begriffe Wind, Sonne und Bioenergie: Ventus, Sol, Energia Biologica. Sie bilden das Geschäftsfeld der Gruppe ab und bringen auf den Punkt, wofür sich das Unternehmen seit 1996 engagiert. www.vsb.energy

VSB – Partner Content
VSB Thomas Winkler, CEO VSB Neue Energien Deutschland GmbH
Foto: VSB Neue Energien Deutschland
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Foto: Ben Gierig
GmbH

Auch im Globalen Süden müssen nachhaltige Energien implementiert werden

Die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015 erfordert nicht nur Vorgaben und Rahmenbedingungen seitens der Regierungen. Auch Unternehmen, Organisationen, Städte und Regionen sowie jeder einzelne ist gefordert, einen Beitrag zur Senkung der Emissionen zu leisten, um die Erwärmung der Erde aufzuhalten. Doch Klimaschutz wird nur erfolgreich sein, wenn er auch die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen der Nachhaltigkeit berücksichtigt. Deshalb umfasst die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung 17 Ziele, die so genannten Sustainable Development Goals oder SDGs, für deren Realisierung Entwicklung und globaler Klimaschutz unabdingbar sind. Zusätzliche, freiwillige Ausgleichsbeiträge, die gleichermaßen der Entwicklungsförderung und dem Klimaschutz in Ländern des Globalen Südens dienen, leisten einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen und klimaverantwortlichen Transformation.

Im nachfolgenden Interview spricht Dr. Olivia Henke, Vorständin der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima, über den Beitrag des Siegels SDGold für den Globalen Süden:

Frau Dr. Henke, was sind die Ziele der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima?

Die Stiftung ist vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit gegründet worden mit dem Ziel, private Finanzmittel in Klimaschutzprojekte im Globalen Süden zu lenken. Das sind in der Regel Projekte zum CO2 -Ausgleich, zukünftig wird es zunehmend auch um Klimafinanzierung gehen. Wir sprechen Unternehmen an, solche Projekte finanziell zu unterstützen. 1.400 Unterstützer:innen konnten wir bereits gewinnen.

Warum haben Sie das Siegel SDGold entwickelt?

Wir haben das Siegel wegen der großen Debatte um das Thema CO2Kompensation entwickelt. Mit dem Siegel bilden wir anhand von fünf Schritten ab, was ein Unternehmen im Globalen Norden für Maßnahmen ergreift, um seine CO2-Emissionen wirklich zu senken und welche ambitionierten Klimaziele es sich setzt.

Gleichzeitig überprüfen wir, ob und wie qualitativ hochwertig Projekte im Globalen Süden unterstützt werden.

Gleichzeitig können Unternehmen darstellen, was sie mit ihren Projekten vor Ort schon erreicht haben. Zu sagen: „Ich produziere weiter wie bisher und danach nenne ich mich klimaneutral, weil ich irgendwo etwas ausgeglichen habe“ funktioniert jetzt nicht mehr.

Was müssen Unternehmen und Organisationen tun, um mit Ihrem Siegel SDGold zertifiziert zu werden?

Die Organisationen müssen Teil unserer Allianz sein. Wenn sie noch nicht dabei sind, füllen sie zunächst auf unserer Webseite die Unterstützer:innen-Erklärung aus und treten kostenfrei bei. Das Siegel selbst hat sehr hohe Ansprüche und ist nicht kostenfrei, da wir hierfür mit externen Zertifizierungsorganisationen zusammenarbeiten. Der Zertifizierungsprozess ist in fünf aufeinander aufbauende Schritte unterteilt: Als erstes muss eine interne Organisationspolitik zur Messung der CO2-Emissionen geschaffen werden. Danach gilt es, die Treibhausgas-Emissionen zu bilanzieren. Drittens müssen Ziele und Maßnahmen formuliert und viertens die Emissionen kompensiert werden. Fünftens möchten wir, dass der Zusatzbeitrag nachgewiesen wird. Wir vergeben jedoch nicht nur einmalig das Siegel, wir lassen das Engagement regelmäßig überprüfen. Das Siegel gilt bis zu drei Jahre, danach beginnt die Re-Zertifizierung.

Warum sind die Anstrengungen des Globalen Südens so wichtig im Kampf gegen die Klimaerwärmung?

Einerseits sind in diesen Ländern die Auswirkungen des Klimawandels heute schon viel heftiger als bei uns. Die Menschen, die zu den Ärmsten der Armen gehören, haben keinerlei Möglichkeiten, sich aus eigener Anstrengung und mit eigenen Mitteln aus dieser Situation zu befreien, zu der sie nichts beigetragen haben. In

diesen Ländern, die zudem oftmals ein starkes Bevölkerungswachstum aufweisen, ist der zukünftige Bedarf nach Energie sehr hoch. Wir möchten dazu beitragen, dass die Menschen Zugang zu Erneuerbaren Energiequellen bekommen, um das fossile Kohlezeitalter zu überspringen.

Wie ist die Akzeptanz der Beteiligten vor Ort?

Wichtig ist, die Menschen bereits in die Entwicklung der Projekte direkt einzubinden. Ein Beispiel: Bei einem Projekt in Indien erhalten Familien Solarpaneele auf ihre Dächer und können dann in ihrer Hütte ihre bisherigen teuren und giftigen Kerosinleuchten durch Solarleuchten ersetzen. Die Menschen in den Projekten hatten bisher oft gar keinen Zugang zu irgendeiner Form von Energieversorgung. Mit diesem Licht am Abend lässt sich vieles tun, was vorher nicht möglich war. Das heißt, ein Projekt zur CO2-Kompensation hat sehr viele Auswirkungen für die Menschen, deswegen ist die Akzeptanz sehr hoch.

Die Menschen, die zu den Ärmsten der Armen gehören, haben keinerlei Möglichkeiten, sich aus eigener Anstrengung und mit eigenen Mitteln aus dieser Situation zu befreien, zu der sie nichts beigetragen haben.

Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima Seit 2020 wird die Allianz durch die gleichnamige Stiftung getragen und weiterentwickelt. Die Unterstützer:innen wirken daran mit, eine bessere und klimagerechtere Welt zu gestalten. www.allianz-entwicklung-klima.de

Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima – Partner Content
Dr. Olivia Henke, Vorständin der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima 19 contentway.de ENERGIE- UND MOBILITÄTSWENDE
Foto: Die Hoffotografen GmbH

Pflanzenkohle hilft bei der Rettung der Welt

KLIMANEUTRAL

Pflanzenkohle hilft dabei, die Welt zu retten, denn sie ist eine der größten natürlichen biogenen CO2-Speicher, bindet und „konserviert“ also Kohlendioxid aus der Atmosphäre in der Biomasse und verhindert dessen Wiedereintritt in die Atmosphäre für hunderte von Jahren.

Das biogene Naturprodukt kann aus jeglicher Biomasse wie Restholz oder Agrarbiomasse hergestellt werden, wobei der Naturprozess unter Ausschluss von Sauerstoff in beschleunigter Form simuliert wird. Dabei entsteht zum einen die hochwertige Pflanzenkohle und zum anderen wird das in der Biomasse vorhandene, brennbare SynGas gewonnen. Aus diesem wird sämtliche Energie für den Produktionsprozess erzeugt, die Produktionsanlage ist also vollständig energieautark. Der dabei entstehende Energieüberschuss lässt sich als Ökostrom in Netz einspeisen, die Biowärme kann als Heizenergie oder als Prozessdampf für nachfolgende Prozesse verwendet werden.

Wir haben uns auf die Herstellung von qualitativ hochwertigem Kohlenstoff für verschiedene Einsatzwecke spezialisiert: Neben Futterkohle und Einstreukohle in der Tierhaltung kann Pflanzenkohle in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie Verwendung finden.

Als CO2-Speicher und Wasserspeicher lässt sich Pflanzenkohle hervorragend bei der Dach- und Fassadenbegrünung und Dämmung einsetzen. In Putz, Estrich, Beton und Asphalt sowie unterschiedlichen Baustoffen speichert sie CO2 und reguliert Feuchtigkeit, in der Kunststoffindustrie kann sie sogar Erdöl und Erdgasprodukte ersetzen.

Die große Oberfläche der Pflanzenkohle nutzen wir als Wasser- und Nährstoffspeicher und aktivieren sie mit Mikroorganismen und Biokompost. Somit erzeugen wir die e4f-klimaerde, die in der Lage ist, sehr viel Wasser und Nähr-

Als CO2-Speicher und Wasserspeicher lässt sich Pflanzenkohle hervorragend bei der Dach- und Fassadenbegrünung und Dämmung einsetzen.

stoffe in den Böden zu speichern und somit zum Humusaufbau in den Böden beiträgt. Das minimiert den Verbrauch von Wasser- und Dünger und führt zu höheren Ernten.

Wir erstellen auch eigene CO2-Speicherzertifikate, die gehandelt werden. Die erste touristische Region, Region „Klimaberg Katschberg“, die bis 2023 vollständig CO2-neutral arbeiten wird, setzt die CO2-Kompensation schon seit drei Jahren mit unserer e4f-klimaerde um. Europas erstes CO2-neutrales Gewerbe- und Industriegebiet wird im Green-Areal-Lausitz Jänschwalde entstehen. Dort werden wir von der e4f auch eine Pflanzenkohlenstoff-Produktionsanlage bauen.

Auch ein Skigebiet kann nachhaltig werden

WANDEL

Nachhaltigkeit bedeutet für uns den Dreiklang aus Ökologie, Wirtschaft und Sozialem.

In den Dolomiten arbeiten wir seit drei Generationen sehr erfolgreich im Tourismus. Unseren Erfolg haben wir unserer wundervollen Natur zu verdanken, deshalb ist es für uns ganz selbstverständlich, dass wir diese schützen. Vor drei Jahren haben wir beschlossen, das Thema glaubwürdige Nachhaltigkeit zur Hauptpositionierung von Dolomiti Superski zu machen. Nachhaltigkeit bedeutet jedoch für uns den Dreiklang aus Ökologie, Wirtschaft und Sozialem. Da die Menschen hier in ihren Dörfern leben, können wir so auch weiterhin Auswanderung vermeiden.

Studien besagen, dass 75 Prozent des CO2-Ausstoßes eines Urlaubes durch die An- und Abreise erfolgt. Deshalb versuchen wir, zum einen bessere Bahnanbindungen zu bekommen und insbesondere auch die internationalen Verbindungen zu verbessern, und zum anderen zukünftig die Möglichkeit anzubieten, die Ausrüstung komfortabler zu transportieren. Im Pustertal gibt es beispielsweise drei Skigebiete, deren Talstationen direkt an die Bahnhöfe angebunden sind: hier kann man also ganz einfach ohne Pkw anreisen und direkt in den Lift einsteigen.

Gondeln, Berg- und Talstationen sind zwar optisch oft nicht reizvoll, im Vergleich zu einer Straße oder einem Tunnel jedoch sehr viel kostengünstiger als Beförderungsmittel und sehr viel schneller im Rückbau. Betrieben werden sie bei uns außerdem schon immer nachhaltig, mit Strom aus Wasserkraft.

Auch die technische Beschneiung läuft bei uns erst ab einer gewissen Temperatur. Durchschnittlich läuft eine Kanone pro Skisaison 180 bis 190 Stunden, also insgesamt sechs bis sieben Tage. Die Hälfte dieser Tage Anfang November, sodass eine gewisse Schneebasis vorbereitet werden kann, die restliche Zeit dann während der Saison. Das Wasser dafür entnehmen wir den Speicherbecken, die auch aus zivilschutztechnischen Gründen angelegt wurden. Mit der Schneeschmelze und auch im Sommer und Herbst füllen sie sich wieder und das Wasser geht in den natürlichen Kreislauf zurück. Die Dolomiten sind jedoch nicht nur eine tolle Skidestination, sondern üben das ganze Jahr über eine große Anziehungskraft auf Naturliebhaber aus und sind mit ihrer einzigartigen Landschaft zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.

Anton Aschbacher, CEO bei energy4future (e4f), spricht über den biogenen Superbooster Pflanzenkohle. Marco Pappalardo, Marketing-Direktor der Skidestination „Dolomiti Superski“, spricht über die Ansätze für nachhaltigen Tourismus. Text: Katja Deutsch Foto: Casey Horn/unsplash Presse Text: Katja Deutsch Foto: wisthaler.com Mariska Helmendach/unsplash Dank Super-Tech-Kanonen können Ski-Pisten energieeffizient beschneit werden. Marco Pappalardo, Marketing-Direktor Skikarussel „Dolomiti Superski“
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Anton Aschbacher, CEO energy4future (e4f)
ENERGIE- UND MOBILITÄTSWENDE

Nachhaltig und planbar mit Solar

Wie Unternehmen den aktuellen Herausforderungen in der Energieversorgung und beim Klimaschutz begegnen können.

Unternehmen und Organisationen

stehen vor der komplexen Herausforderung, ihren CO2-Ausstoß zeitnah verringern und trotzdem wettbewerbsfähig bleiben zu müssen. Um hier zu bestehen, bedarf es erfahrener Partner für Analyse, Planung und Implementierung CO2-reduzierender Maßnahmen, verlässlicher Technik zur Nutzung Erneuerbarer Energien und eine Sektorenkopplung im Unternehmen. Photovoltaik (PV) ist schon heute ein Grundpfeiler der Energieversorgung für Gewerbe und Industrie. I ndem sie mit PV ihren eigenen, CO2-freien Strom erzeugen und vor Ort nutzen, sichern sich Unternehmen auch in Zeiten steigender Energiepreise und zeitweiliger Versorgungsengpässe ab. Der Energieversorger und Komplettanbieter Qcells bietet ganzheitliche Energielösungen auf Basis von Solaranlagen für Industrie-, Gewerbe- und Privatkunden an und ist der einzige deutsche Anbieter, der neben der Entwicklung und Herstellung von Solarzellen und -modulen auch Energieversorger ist.

Im Gespräch mit Marc Tremel und Florian Schmidt aus dem Qcells Geschäftsbereich B2B Distributed Energy Solutions (B2B DES):

Derzeit wird viel über die Energiewende diskutiert, auch Negatives. Erzählen Sie uns etwas Positives. Da können wir direkt ein schönes Beispiel unserer Kundenprojekte nennen: Ein deutscher Spielzeughersteller hat sich zum Ziel gesetzt, klimaneutrales Spielzeug ‚Made in Germany‘ herzustellen. Was nicht nur gut fürs Klima, sondern auch ein schlagendes Verkaufsargument ist. So haben wir zunächst ein Solarprojekt für eine un -

Indem sie mit PV ihren eigenen, CO2-freien Strom erzeugen und vor Ort nutzen, sichern sich Unternehmen auch in Zeiten steigender Energiepreise und zeitweiliger Versorgungsengpässe ab.

Über Qcells

abhängige Versorgung mit Grünstrom initiiert, dazu kommt ein E-LKW, der mit Solarstrom geladen wird, die Speicherlösung, um den Solarstrom auch in der Nacht nutzen zu können sowie die Vermarktung des überschüssigen Stroms durch die Direktvermarktung an der Strombörse. Aktuell verhandeln wir noch eine Reststromlieferung mit grünem Strom.

Das bedeutet in Zahlen?

810 kWp an Solarleistung, die wir mit ca. 1.620 Solarmodulen erreichen, entsprechen ca. 775.000 kWh an grünem Solarstrom und somit 360.460 kg CO2-Einsparung pro Jahr. Damit können wir einen Autarkiegrad von 55 % erreichen, der das Unternehmen sehr unabhängig von der Stromversorgung durch das öffentliche Netz und fossilen Energieträgern macht.

Also ein Anlagen-Komplettpaket?

Nicht nur das, sondern ein komplettes Energiekonzept aus einer Hand – von der Anlage inklusive maßgeschneiderter Installation bis zur Vollversorgung über die Sektoren Strom und Mobilität hinweg sowie der bestmöglichen Vermarktung des vom Kunden erzeugten Stroms. Mit Qcells als zentralem Ansprechpartner. Wir sind der einzige PV-Hersteller, der diese Komplettlösung in Deutschland anbietet. Also neben der Herstellung von Solaranlagen übernehmen wir auch die Planung und Umsetzung des umfassenden Energiekonzepts inklusive PV, Stromspeicher und Ladeinfrastruktur sowie die Vermarktung des überschüssigen Stroms über EEG-Direktvermarktung und PPAs. Außerdem liefern wir Grünstrom aus dem Netz. Mit über 20 Jahren spezifischer Projekterfahrung können wir Unternehmen die beste und wirtschaftlichste Lösung für die Energiewende bieten.

Welche wirtschaftlichen Chancen sehen Sie?

Jedes Unternehmen stärkt seine Zukunftsfähigkeit mit Solarstrom aus eigener Erzeugung, profitiert von nachhaltigen Energielösungen und der Unabhängigkeit gegenüber schwankenden Energiekosten. Auch wenn der Strompreis aktuell ein wenig nachgibt, Unternehmen sollten nicht lockerlassen – und sich ebenso wenig von politischen

Diskussionen verunsichern lassen. Und nicht zuletzt gibt’s für das Siegel „Klimaneutral” und die Nutzung von Grünstrom Pluspunkte beim Absatz.

Inwiefern spielt das Gesamtpaket aus Strom, Mobilität und Speicherung eine Rolle?

Je mehr Grünstrom ich vor Ort in diesen drei Sektoren nutzen kann, umso klimafreundlicher kann ich diese gestalten. Insbesondere in Hinblick auf verschiedene Standorte innerhalb eines Unternehmens wird dies immer wichtiger. Mit Qcells setze ich auf einen der erfahrensten Partner im Sektor der Erneuerbaren Energien, der nicht nur Stückwerk liefert, sondern die Energieversorgung seiner Kunden ganzheitlich im Blick hat und von Anfang an mit fachgerechter Beratung zur Seite steht. Als eines der weltweit größten Solarunternehmen sind wir global und

europaweit unterwegs, aber lokal verankert und arbeiten aktiv mit einem über Jahre gewachsenen Netzwerk an Installations- und Technologiepartnern in ganz Deutschland zusammen. Zudem bauen wir unser Angebotsportfolio beständig weiter sinnvoll für unsere Kunden aus.

Jedes Unternehmen stärkt seine Zukunftsfähigkeit mit Solarstrom aus eigener Erzeugung, profitiert von nachhaltigen Energielösungen und der Unabhängigkeit gegenüber schwankenden Energiekosten.

Als Komplettanbieter sauberer Energielösungen bietet Qcells das gesamte Spektrum von PV-Produkten und Dienstleistungen, die für eine unabhängige langfristige Energieversorgung erforderlich sind. So senken Sie Ihre Stromkosten und schützen nachhaltig unsere Umwelt. www.q-cells.de

Florian Schmidt, Qcells Team Leader Business Development & Energy Services Qcells – Partner Content Marc Tremel, Qcells Team Leader Project Sales
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UND MOBILITÄTSWENDE

Jetzt die Weichen für den Wasserstoffhochlauf stellen!

ENERGIEVERSORGUNG

Dr. Kirsten Westphal, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW e. V., spricht über Voraussetzungen für den Erfolg von grünem Wasserstoff.

Text: Katja Deutsch

Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein für eine klimaneutrale und sichere Energieversorgung der Zukunft. Wasserstoff ist aber auch eine Schlüsselfrage für den Standort Deutschland in Europa, um Wertschöpfungstiefe zu halten und Technologieführerschaft aufzubauen. Insofern kann Wasserstoff als Partner der Erneuerbaren Energien künftig zu einer klimaneutralen und robusten

Energieversorgung beitragen, Erdgas in der Industrie ersetzen, die Wärme- und Stromversorgung absichern und in der Schiff- und Luftfahrt sowie im Schwerlastverkehr einen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. Es gilt nun, einen schnellen Start in eine Wasserstoffwirtschaft zu ermöglichen.

Eine zentrale Voraussetzung für die Erzeugung von grünem Wasserstoff ist der Ausbau Erneuerbarer Energien. Hemmnisse beim Erneuerbaren-Zubau müssen daher dringend abgebaut werden. Auch aus Erdgas erzeugter Wasserstoff kann insbesondere in der Phase des Markthochlaufs gewährleisten, dass ausreichende Mengen verfügbar sind, um Anwendungen umzustellen und die Transformation der Infrastruktur einzuleiten. Die entscheidende Grundlage für den Wasserstoffhochlauf ist eine entsprechende Infrastruktur.

Es ist daher gut, dass die Bundesregierung den Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes angeht. Die Gasnetzbetreiber arbeiten bereits daran, die vorhandene Gasinfrastruktur künftig für Wasserstoff nutzbar zu machen. Damit sie die Möglichkeit haben, dort wo es für den Wasserstoffhochlauf sinnvoll ist, schrittweise die Netze umzustellen, bedarf es aber entsprechender Regulierung und integrierter Planung von Gas-, Wasserstoff-, Strom- und letztlich auch Wärmenetzen.

Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ist jedoch nicht allein auf nationaler Ebene möglich. Deutschland wird

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auf den Import von Wasserstoff und seiner Derivate angewiesen sein. Dazu braucht es eine enge Zusammenarbeit innerhalb der EU, mit den europäischen Nachbarn sowie zur Erschließung von Importpotenzialen aus dem außereuropäischen Ausland.

Es kommt nun darauf an, eine Dynamik in Gang zu setzen, die die Transformation der Gaswirtschaft beschleunigt, den schnellen Hochlauf von Liefer- und Wertschöpfungsketten ermöglicht und auf die Schaffung eines Wasserstoffmarktes in Deutschland und Europa abzielt. Hierfür sollte die Politik in diesem Sommer die richtigen Weichen stellen.

eFuels – ein Grundstein der Verkehrswende

eFuels werden aus Wasserstoff und einer CO₂-Quelle hergestellt. Verwendet man erneuerbaren Strom und eine nachhaltige CO₂ -Quelle, setzen eFuels im Gegensatz zu herkömmlichen Kraft- und Brennstoffen kein zusätzliches CO₂ frei, sondern sind in ihrer Gesamtbilanz klimaneutral. Dank ihrer Kompatibilität mit heutigen Verbrennungsmotoren können Neu- wie auch Bestandsfahrzeuge, Flugzeuge und Schiffe mit eFuels angetrieben werden. Zur Herstellung von eFuels braucht es große Mengen zusätzlichen erneuerbaren Stroms, der realistischerweise weder in Deutschland noch in der EU allein produziert werden kann. Bei entsprechender Skalierung an Orten, wo erneuerbarer Strom besonders günstig ist, werden Literproduktionspreise zwischen ein bis zwei Euro bis 2030 erreicht. Mit Energiepartnerschaften in Regionen, in denen erneuerbarer Strom besonders günstig produziert werden kann, z. B. in Süd- und Nordamerika, Afrika, dem Nahen Osten und Australien, können Lieferketten diversifiziert und die wirtschaftliche Entwicklung in ärmeren Regionen gestärkt werden. Eine effiziente und schnelle Verkehrswende kann nur in Kombination von eFuels und elektrifizierten Antrieben realisiert werden. Faktische Technologieverbote können nicht die Antwort ein.

Die eFuel Alliance wirkt global. Welchen Beitrag leistet die Allianz?

Wir sind die Stimme der eFuel-Wertschöpfungskette. Mit knapp 180 Mitgliedern entlang dieser Wertschöpfungskette, von der Erzeugung Erneuerbarer Energien bis hin zu Anwendungen im Straßen-, Luft-, See oder Offroad-Sektor, wirken wir als Plattform und Beschleuniger von Investitionen in die industrialisierte Produktion. Dabei versuchen wir die breite Öffentlichkeit sowie die politischen Entscheidungsträger für unsere Themen zu gewinnen.

Bislang gibt es nur geringfügige Mengen eFuels. Was muss passieren, um die Produktion anzukurbeln?

Diverse relevante Regulierungen, wie die Erneuerbaren-Energien-Richtlinie, die CO₂Flottenregulierungen für PKW, leichte sowie schwere Nutzfahrzeuge oder im Luft- und Schifffahrtssektor,

eFuel Alliance

sind zu restriktiv und bieten kaum Anreize, um grüne Investitionen zu sichern. Vielmehr hat der Mangel an regulatorischer Sicherheit in der EU Investitionen in große Produktionsanlagen und Elektrolyseure bisher eher behindert. Eine Abkehr des ÜberregulierungsModus der EU wäre wünschenswert, um die Etablierung von eFuels nicht weiter zu verlangsam und zu verteuern. Die USA machen uns das mit dem Inflation Reduction Act gerade vor.

Welche Rolle spielen eFuels im Verkehrssektor? eFuels wirken in Kombination mit der Elektromobilität als zusätzlicher Beschleuniger zur Reduktion von CO₂-Emissionen im Verkehrssektor und damit eines realen und pragmatischen Klimaschutzes. CO₂-neutrale Kraftstoffe ermöglichen nicht nur einen klimaneutralen Betrieb des weltweiten Bestands an PKW, LKW, Flugzeugen und Schiffen, sondern können zudem als Rohölersatz in der chemischen In-

dustrie verwendet werden. Gleichzeitig sind eFuels die Lösung für die Bereiche, in denen eine Elektrifizierung nur schwer zu realisieren ist – wir sprechen hier unter anderem vom Schwerlastverkehr, dem Offroad- und maritimen Sektor sowie von der Luftfahrt. Hier gilt es Skaleneffekte zu nutzen und breite Anwendungsfelder für schnelle Preissenkungen zu ermöglichen.

Der Kampf gegen den Klimawandel ist eine globale Herausforderung und erfordert deshalb globale Lösungen. Die eFuel Alliance bekennt sich zu den Pariser-Klimaschutzzielen und unterstützt den Übergang zu nachhaltigen Volkswirtschaften weltweit. www.efuel-alliance.eu

Foto: Presse, Jan Zakelj/pexels Dr. Kirsten Westphal, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung
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Die Gasnetzbetreiber arbeiten bereits daran, die vorhandene Gasinfrastruktur künftig für Wasserstoff nutzbar zu machen.
ENERGIE-

Grüner Wasserstoff: Energieträger der Zukunft

Wasserstofftechnologien werden derzeit konsequent weiterentwickelt – aus gutem Grund.

Da s Bundeskabinett hat die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Zur Umsetzung und Weiterentwicklung der Strategie wird eine Governance-Struktur geschaffen. Im Mittelpunkt steht dabei die Einrichtung eines Nationalen Wasserstoffrates. Hierzu erklärte die ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek: „Grüner Wasserstoff ist der Energieträger der Zukunft. Wir wollen bei dieser Zukunftstechnologie vorne in der Welt dabei sein. Je früher und beherzter wir einsteigen, desto größer ist unsere Chance, dass der

Durch Wasserstoff in synthetischen Kraftstoffen lassen sich diese Verkehrsbereiche klimafreundlich umgestalten.

Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu einem neuen Jobmotor in Deutschland wird.“ Geplant ist unter anderem, dass die Bundesregierung weiter in die Förderung von Forschung und Innovation zum grünen Wasserstoff investiert: von der Erzeugung, über Speicherung, Transport und Verteilung bis zur Anwendung.

Grüner Wasserstoff wird durch WasserElektrolyse mit erneuerbarem Strom hergestellt. Die Herstellung ist CO2-frei und damit klimafreundlich. Eine Tonne Wasserstoff enthält eine Energiemenge von 33.330 Kilowattstunden. Das entspricht dem durchschnittlichen jährlichen Strom-Energieverbrauch von elf Drei-Personen-Haushalten in einem Mehrfamilienhaus (ohne Durchlauferhitzer). Wasserstoff hat eine Menge Talente. Er ist in der Lage, Brennöfen der Industrie zu beheizen – zum Beispiel in der Stahlindustrie. Zudem ist er für die Nutzung von Abgasen relevant: In einem vom BMBF-geför-

derten Projekt beispielsweise braucht es Wasserstoff, um aus Abgasen Dünger-, Kunst- und Kraftstoff-Vorläufer zu produzieren. Zuletzt können mithilfe von Wasserstoff in Power-to-X Verfahren wichtige Rohstoffe für die Chemieindustrie produziert werden.

Auch im Verkehrsbereich spielt grüner Wasserstoff eine wichtige Rolle. Relevant ist das Gas vor allem in Bereichen, in denen Elektrifizierung in absehbarer Zeit nicht möglich ist, also im Flug-, Fern-, Schwerlast- und Schiffsverkehr. Durch Wasserstoff in synthetischen Kraftstoffen lassen sich diese Verkehrsbereiche klimafreundlich umgestalten. Auch der Antrieb durch reinen Wasserstoff ist eine Option.

Und welche Rolle spielt Wasserstoff bei der Wärmeversorgung? Wasserstoff kann in gewissen Mengen bereits heute in das bestehende Gasnetz beigefügt werden. Zudem lässt sich mithilfe von Brennstoffzellen aus Wasserstoff ver-

gleichsweise effizient Wärme gewinnen. Grüner Wasserstoff lässt sich dort am sinnvollsten produzieren, wo genügend erneuerbare Energie zur Verfügung steht,um die Wasser-Elektrolyse zu betreiben. Das Bundesforschungsministerium setzt daher auf Partnerschaften mit Süd- und Westafrika sowie mit Australien. Dort herrschen gute Bedingungen, um Strom aus Wind und Sonne auf ungenutzten Flächen zu produzieren. Die genauen Kosten für die Herstellung von grünem Wasserstoff sind derzeit noch nicht absehbar. Sicher ist allerdings, dass grüner Wasserstoff umso günstiger wird, je günstiger sich erneuerbarer Strom produzieren lässt und je weiter die Entwicklung der Wasser-Elektrolyse fortschreitet. Wertvolle Ergebnisse wurden beispielsweise in einem BMBF-geförderten Projekt erzielt: Darin konnte der Anteil des seltenen Materials Iridium, welches ein Kostenfaktor bei der Wasserelektrolyse ist, um den Faktor Zehn reduziert werden.

WASSERSTOFF
23 contentway.de ENERGIE- UND MOBILITÄTSWENDE

Immobilien werden gerade immer schneller immer älter

EINBLICK

Die

energetischen Sanierungsmaßnahmen entspricht. Viele werden sich diese 150.000 bis 250.000 Euro Kosten nicht leisten können, sondern dann lieber mit Abschlag verkaufen. Für Grundentwickler und Investoren sind diese Grundstücke trotzdem sehr spannend, denn sie lassen sich neu bebauen.

Im Moment bewegt sich der Immobilienmarkt in Deutschland höchstens in kleinen Seitwärtsbewegungen, weil alle darauf warten, dass sich ein neues Preisniveau einpendelt. Voraussichtlich im Herbst wird sich das ändern und der Aufschwung – im Gegensatz zu den vorangegangenen Krisen – relativ stark sein. Denn erstens ist Kapital verfügbar und zweitens ist die Nachfrage nach Immobilien ja nicht abgebrochen, sondern latent vorhanden. Nach der nächsten EZB-Sitzung im Mai rechne ich mit einem Ende der Aufwärtsbewegung der Kreditzinsen.

Hausbesitzer, die jetzt 30 oder 40 Jahre lang ihr Haus abbezahlt haben, haben heute meistens einen Sanierungsstau. Denn diese Immobilien, die jetzt verkauft werden wollen (oder müssen), sind alt, und sie werden gerade immer schneller immer älter! Das bedeutet, die Eigentümer müssen etwa 25 Prozent des bisher angenommenen Wertes abziehen – was den Kosten für die erforderlichen

Büroimmobilien brauchen wir immer weniger, gefragt sind vor allem effiziente, moderne, coole, dynamische und attraktive Innenstadtlagen mit hochwertiger Ausstattung, am besten an U-Bahn-Knotenpunkten. Gewerbeparks der 80er-Jahre dagegen fallen sehr weit zurück.

Von der Politik wünsche ich mir Planungssicherheit – zumindest mal für die kommenden fünf Jahre. Privatleute wie auch Investoren sind verunsichert und warten erstmal ab, denn jede neue Regierung ändert die Vorgaben beim Bauen. Mein Hauptpunkt ist jedoch die Beschleunigung aller Prozesse der Baumaßnahmengenehmigungsverfahren. Bis der Antrag auch nur gelesen wird, vergehen zwei Jahre. Jede Bundesregierung hat eine Baulandfindungskommission und eine Baugesetzbucherschaffungskommission, wir haben immer mehr Vorschriften und dabei kommen immer weniger neue Wohnungen auf den Markt: Von den 400.000 versprochenen wurden gerade mal 180.000 geliefert. Das wiederum treibt den Preis für Mietwohnungen nach oben.

Grundsätzlich ist unsere Bauwirtschaft eine robuste und solide Branche, doch am Horizont sehen wir düstere Vorzeichen: Rückläufiger Auftragseingang, rückläufige Baugenehmigungen und negativer Umsatz im Jahr 2023. Gleichzeitig besteht aber die riesige Motivation der Branche, sich den Zukunftsaufgaben wie bezahlbarer Wohnraum oder der Energiewende zu stellen. Denn für 90 Prozent dieser Transformationen muss gebaut werden. Das Wichtigste dafür ist, dass wir als Unternehmende wieder Vertrauen in die politischen Rahmenbedingungen fassen können, denn ohne Investitionen der Öffentlichen Hand können weite Teile der Bauindustrie nicht arbeiten. Zweitens brauchen wir dringend mehr Fachkräfte und demzufolge ein vernünftiges Einwanderungsgesetz. Drittens ist die Verwaltung massiv unterbesetzt, es fehlen tausende Ingenieurinnen und Ingenieure. Die vierte Baustelle ist eine Bürokratie, die ihresgleichen sucht. Die Gesamtbürokratiekosten führen heute in Deutschland zu einer Belastung von rund 50 Milliarden Euro jährlich.

Für die Städte der Zukunft ist es aus meiner Sicht wichtig, einen Ansatz für einen klimaneutralen Gebäudebestand zu wählen, der sich nicht auf

Das Wichtigste ist, dass wir als Unternehmende wieder Vertrauen in die politischen Rahmenbedingungen fassen können, denn ohne Investitionen der Öffentlichen Hand können weite Teile der Bauindustrie nicht arbeiten.

technische Einzellösungen versteift. Dies wäre volkswirtschaftliche Geldverschwendung! Ein simples Beispiel: Wir sind stolz auf Stadtbilder wie in München, Berlin und Hamburg, wo Bauten stehen, die seit Jahrhunderten überdauern. Sie lassen sich kaum von außen dämmen, weshalb es aus wirtschaftlichen und technischen Gesichtspunkten sinnvoller ist, auf klimaneutralen Strom und Wärme zu setzen. In anderen Fällen macht Dämmung bis zu einem gewissen Grad wiederum Sinn. Zudem müssen wir vorhandene Flächen im städtischen Raum mehrfach nutzen: etwa indem Hitze im Sommer über den Straßenkörper abgeleitet und zur Abgabe an Wärmenetze im Winter gespeichert wird, der Bindung von Stickoxiden für weniger Schadstoffbelastung in der Luft oder Fassadenbegrünungen für ein angenehmes Stadtklima. Schließlich müssen wir in Quartieren denken und eine gute soziale Mischung erreichen – das, was eine Stadt so lebenswert macht: gesellschaftliches Zusammenkommen von unterschiedlichen Menschen durch Begegnungsflächen, Kulturangeboten und guter Mobilität.

Stadt der Zukunft braucht einen sektorübergreifenden Ansatz
Prof. Dr. Thomas Beyerle, Head of Communications & Strategy der Catella Real Estate AG, Head of Group Research für die internationale Catella-Gruppe sowie Lehrstuhlinhaber für Immobilienforschung an der Hochschule Biberach spricht über den Immobilienmarkt. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, spricht über die Herausforderungen und Forderungen der Baubranche. Text: Katja Deutsch Foto: Presse, chuttersnap/unsplash Text: Katja Deutsch Foto: HDB/Bollhorst TRANSFORMATION Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
24 BAU- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT
Prof. Dr. Thomas Beyerle, Head of Group Research für die internationale Catella-Gruppe

DIE „TIMBER FAMILY“ WÄCHST UND WÄCHST.

UBM setzt kompromisslos auf Holzbauprojekte. Mehr als eine Viertelmillion Quadratmeter sind schon in der Pipeline.

Die erste Etappe ist geschafft. Ende März unterzeichnete Universal Investment den Mietvertrag über knapp 10.000 Quadratmeter Bürofläche im Timber Pioneer, Frankfurts erstem Bürogebäude in HolzHybrid-Bauweise. „Der Timber Pioneer erfüllt als Holz-Hybrid-Gebäude höchste Nachhaltigkeitskriterien und passt deswegen perfekt zu unserer klaren Nachhaltigkeitsstrategie“, begründet Universal Investment-CEO Michael Reinhard die Entscheidung für die von UBM Development entwickelte Immobilie. UBM-CEO Thomas G. Winkler ergänzt: „Der Vertrag mit Universal Investment beweist, dass wir mit unserer Strategie und dem absoluten Fokus auf Holzbauprojekte goldrichtig liegen, ökologisch wie ökonomisch.“ Dabei ist der achtgeschossige Timber Pioneer bloß der erste Spross einer ganzen „Timber Family“. Bis Ende nächsten Jahres werden in München, Mainz, Düsseldorf und Prag die Fundamente für fünf weitere Familienmitglieder gelegt – Timber Factory, Timber Peak, Timber View, Timber Port und Timber Praha.

Sechs Prozent aller weltweiten CO 2Emissionen werden bei der Errichtung von Hochbauten verursacht. Durch die Verwendung von Holz als Baumaterial können theoretisch bis zu zwei Milliarden Tonnen jährlich vermieden werden. Denn während bei der Produktion von Beton und Stahl enorme Mengen an CO2 emittiert werden, speichert Holz CO2 Konkret bunkert ein Kubikmeter Holz langfristig eine Tonne CO2. Am Beispiel des Timber Pioneer sind das stattliche 1.800 Tonnen, das entspricht ungefähr den jährlichen CO2-Emissionen eines 250-Einwohner-Dorfes.

KOMMENTAR

Holz ist einer der ältesten Baustoffe der Welt. Jahrtausendelang haben Menschen damit Häuser gebaut und das aus gutem Grund:

Holz ist in allen gemäßigten Breitengraden in großer Menge verfügbar, es wächst schnell nach, ist enorm tragfest, leicht zu bearbeiten und vollständig recyclebar.

Zusätzlich zur „Timber Family“ hat UBM sechs weitere Holzbauprojekte in der Pipeline, wovon mit dem am Wiener Donaukanal gelegenen „LeopoldQuartier“ mit über 75.000 Quadratmetern Geschossfläche sogar Europas erstes Stadtquartier in reiner Holz-Hybrid-Bauweise entsteht. In Summe entwickelt UBM derzeit mehr als eine Viertelmillion Quadratmeter in Holz, exakt 265.400 Quadratmeter, etwas mehr als die Hälfte in der Assetklasse Büro, den Rest in Wohnen. „Wir wollen der führende Entwickler von Holzbauprojekten in Europa werden“, so Winkler.

Nachhaltig, intelligent und ästhetisch

Die kompromisslose Fokussierung auf den Holzbau ist eine logische Konsequenz der mit „green. smart. and more.“ festgeschriebenen Konzernstrategie, die auf die Entwicklung nachhaltiger, intelligenter und ästhetisch anspruchsvoller Immobilien abzielt. Gegenüber der bisher konventionellen Bauweise hat der Holzbau drei wesentliche Vorteile:

Der Ingenieurholzbau ist effizient und damit kostengünstig. Ein Großteil der Arbeit, nämlich die Produktion der Holzelemente (Decken, Wände oder gar ganze Zimmer), passiert in einer Fabrik. Auf dem Baugrundstück wird nur noch montiert. Das geht nicht nur wesentlich schneller, leiser, sicherer und sauberer als auf einer herkömmlichen Baustelle, sondern aufgrund der systematisierten modularen Vorproduktion auch deutlich billiger. „Das revolutioniert die Art des Bauens, weil ein großer Teil der Bautätigkeit von der Baustelle in die Fabrik verlagert wird“, erklärt Winkler, „die entsprechenden Effizienzgewinne sind durchaus vergleichbar mit jenen der Automobilindustrie und Henry Ford vor 110 Jahren.“

Die EU-Taxonomie und ESG lenken die internationalen Finanzströme massiv und unumkehrbar zu grünen Unternehmen und Projekten, von denen aktuell jedoch noch zu wenige begonnen werden. Ohne entsprechende Grün-Zertifizierungen sinken Verwertbarkeit sowie Rentabilität von Immobilien. Es scheint, als ob UBM auf dem Holzweg ist. Und das ist in diesem Fall gut so. Denn es ist der richtige (Holz)Weg.

Der Holzbau revolutioniert gerade einen Teil des Hochbaus, weil die Bautätigkeit maßgeblich von der Baustelle in die Fabrik verlegt wird. Wer sich die Prozesse, die Ordnung oder auch nur den anfallenden Abfall in einer Fabrikhalle vergegenwärtigt und das mit einer Baustelle vergleicht, weiß, was ich meine.

Es geht dabei um Standardisierung, Modularisierung und Skalierung – Erfolgsrezepte aus anderen Branchen, die ein Produkt oft erst für viele leistbar gemacht haben. Würde man heute einen VW Golf noch so wie in der Frühzeit des Autobaus herstellen, würde er wohl mehrere 100.000 Euro kosten. Holzbau hilft, die CO2-Bilanz unserer Branche massiv zu verbessern, und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Stahl und Beton, bei deren Produktion für den Hochbau jährlich zwei Milliarden Tonnen CO2 anfallen,können zum Teil ersetzt werden –natürlich nur dort, wo es sinnvoll ist.

ADVERTORIAL
Jetzt QR-Code scannen um die Entstehung der Projekte anzusehen: Timber Factory. Gemeinsam mit dem Partner ARE entsteht Münchens erster Gewerbe-Campus in Holzbauweise. © HH VISION, SACKER ARCHITEKTEN

Klimawende heißt auch Baustoff wende

DEKARBONISIERUNG

Die Transformation der Bauindustrie ist ein zentrales Element für die erfolgreiche Klimawende. Thorsten Hahn, CEO von Holcim Deutschland setzt für die Baustoff wende konsequent auf Kreislaufwirtschaft.

Für die Städte der Zukunft ist es aus meiner Sicht wichtig, einen Ansatz für einen klimaneutralen Gebäudebestand zu wählen, der sich nicht auf technische Einzellösungen versteift.

Ohne Zement gibt es keinen Beton, und ohne Beton fehlt das Fundament für den Wohnungsbau, Infrastrukturprojekte und die Energiewende. Gleichzeitig verantwortet die Zementindustrie heute einen hohen Anteil der globalen CO2-Emissionen. Holcim nimmt eine Führungsrolle bei der Dekarbonisierung der Baustoffindustrie ein. Wichtigste Schlüssel hierbei sind bislang die Substitution fossiler Brennstoffe sowie optimierte Zementrezepturen, wie die Zemente unserer ECO Planet Serie.

Beim Brennen von Zementklinker entstehen jedoch zwei Drittel des gesamten anfallenden CO2 prozessbedingt bei der chemischen Umwandlung des Gesteins. Um diese Emissionen langfristig zu reduzieren, sind innovative Carbon-Capture-Technologien notwendig. Daran arbeiten wir beispielsweise bei unserem Projekt Carbon2Business (C2B) im Zementwerk Lägerdorf. Hier wollen

wir das Treibhausgas CO2 zu einem wertvollen Rohstoff entwickeln, der optimalerweise in einem geschlossenen Kreislauf geführt wird.

Der Kreislaufgedanke ist es auch, der für die erfolgreiche Transformation der Bauindustrie insgesamt elementar ist. Heute ist sie für rund 40 Prozent des Rohstoff verbrauchs in Deutschland verantwortlich. Die Rohstoffe enden oft nach einmaliger Nutzung auf Deponien. Hier ist eine Wende von linearen zu konsequent kreislauforientierten Produktzyklen nötig. Rohstoffe müssen nach dem Urban Mining Prinzip wiederverwendet werden: Aus Beton muss also wieder Beton werden. Wir recyceln Zement und Gesteinskörnungen und geben ihnen ein zweites und drittes Leben im R-Beton.

Rohstoffe müssen nach dem Urban Mining Prinzip wiederverwendet werden: Aus Beton muss also wieder Beton werden.

Viele innovative, nachhaltige Lösungen sind bereits umgesetzt und angeschoben. Für deren Durchbruch benötigen wir dynamische Regularien, die die Innovationskraft und den Kreislaufgedanken fördern. Recyclingmaterial sowie klimafreundliche Zemente und Betone müssen gezielt ausgeschrieben statt ausgeschlossen werden. Ich bin zuversichtlich, dass die Politik diese Notwendigkeit erkannt hat und wir die Baustoff wende schneller realisieren werden, als es viele heute erwarten.

Biobasierte Aerogele sind die Dämmstoffe der Zukunft: dünn, einfach zu verarbeiten, hervorragend isolierend und aus jedem natürlichen Biopolymer herstellbar

DÄMMUNG

der aerogel-it GmbH, stellt seine biobasierten Aerogel-Dämmstoffe vor, mit denen erstmalig leistungsfähig und nachhaltig gedämmt werden kann.

Jedes Gebäude hilft dem Klimaschutz!

Aerogele sind leichte, hochporöse Festkörper mit großer innerer Oberfläche sowie einer sehr feinen, nanometergroßen und offenen Porenstruktur. Diese Materialien sind in der Wissenschaft bereits seit etwa 100 Jahren bekannt und werden als Hochleistungswärmedämmung seit mehr als 30 Jahren in Industrieanlagen, Gebäuden und in jüngerer Vergangenheit auch in der Bekleidungs- und Elektroautoindustrie eingesetzt. Bis vor kurzem bestanden Aerogele nahezu ausschließlich aus Silikaten. Die aerogel-it GmbH entwickelt neuartige biobasierte Aerogele, die dank einer patentgeschützten Technologie aus einer Vielzahl von nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden können. Besonders interessant sind Zellulose und Lignin, die beiden am häufigsten vorkommenden Biopolymere auf der Erde. Lignin wird als Nebenstrom der Papierindustrie bislang größtenteils verbrannt.

Beide Rohstoffe kommen in Pflanzen vor und können in biobasierten Aerogelen einer hochwertigen Nutzung zugeführt werden. So wird aus einem

nachwachsenden Rohstoff, der bereits in der Entstehung CO2 aufnimmt, ein Superwärmedämmstoff, der auch in der Anwendung CO2-Emissionen reduziert –eine leistungsfähige Kombination, die so bislang nicht existiert. Die neu entwickelten biobasierten Aerogele werden von der aerogel-it GmbH in Granulatform hergestellt und können direkt eingesetzt, zu Pulver vermahlen, in Formen gepresst oder zu Platten in verschiedenen Dicken verarbeitet werden. Zurzeit sind Aerogele teurer als herkömmliche Dämmstoffe, dämmen aber mindestens doppelt so gut.

Das Team der aerogel-it GmbH nutzt die mehr als zehnjährige Erfahrung, um sowohl Rohstoffe als auch Herstellungstechnologie in Richtung Kosteneffi zienz zu optimieren. Im denkmalgeschützten Bestand kann bereits eine dünne Lage Aerogele zu deutlicher Heizkostenreduktion führen. Die Forderung nach immer dickerer Wärmedämmung bei der energetischen Sanierung ist dabei in vielen Fällen weder für das Gebäude noch für den Bewohner sinnvoll, da es bei Wärmedämmung auf die ersten Zentimeter ankommt. Es freut das Team der aerogel-it GmbH, dass die Nachfrage insbesondere für die energetische Sanierung gerade stark steigt, denn: Jedes Gebäude hilft dem Klimaschutz!

Dr. Marc Fricke, CEO & Mitgründer Text: Katja Deutsch Foto: Tamil Vanan/pexels Presse Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Brett Jordan/unsplash Dr. Marc Fricke, CEO & Co-Founder der aerogel-it GmbH Thorsten Hahn, CEO Holcim Deutschland
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Die Wege bauen für Europas Resilienz

bei den anderen Megathemen mit ihrer Lösungskompetenz gefordert. Das betrifft die Energiewende, hier sowohl die erforderlichen Kraftwerke, die Leitungen, speziell die unterirdischen, auch die Speicher für die „Erneuerbaren Energien“.

Bauen und Nachhaltigkeit: Welche Zusammenhänge sehen Sie, welche Funktion kommt hier der Bauindustrie zu?

teile des Holzes beim Bauen, bei der Grauen Energie, können im Einzelfall sehr schnell durch Nachteile in der Betriebsphase wettgemacht werden. Innovative Baustoffe enthalten eine deutlich geringere Graue Energie. Gerade Beton hat hier ein großes Potenzial. Entscheidend ist aber, dass die Bauauftraggeber diese modernen Baustoffe bei ihren Ausschreibungen ausdrücklich zulassen.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Hürden?

Herr Schmid, welche Beiträge kann die Bauindustrie leisten zu „Europas Weg in die Unabhängigkeit“?

Zunächst einmal der Ausbau unserer Verkehrsinfrastruktur: Corona und der Krieg in der Ukraine haben uns ja deutlich vor Augen geführt, wie wichtig es für Deutschland und auch für Europa ist, durch eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur in der Lage zu sein, flexibel reagieren zu können. Da sehe ich noch einen erheblichen Optimierungsbedarf.

Darüber hinaus ist die Bauindustrie

Rund 20 % der von den Gebäuden verursachten CO2-Emissionen entstehen in der Bauphase, mit 80 % wird der Großteil im Alltagsbetrieb ausgestoßen. Um die CO2-Emissionen daher über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes zu minimieren, muss man sie im Alltagsbetrieb verringern. Daher sollte ein Gebäude so gebaut werden, dass es in der Betriebsphase möglichst wenig CO2 ausstoßen wird. Eine bessere, meist massivere Bauweise kann dann vorteilhaft sein.

Die Graue Energie hängt stark vom verwendeten Baustoff ab. Die Vor-

Bayerischer Bauindustrieverband e. V. Menschen brauchen Gebäude zum Leben. Sie brauchen Infrastrukturen und Verkehrswege. Dahinter steht eine oftmals bedeutende Ingenieur- und Bauleistung. www.bauindustrie-bayern.de

Könnte man sagen, die Bauindustrie hat eine wichtige Rolle hinsichtlich Europas Zukunft?

Die Bauindustrie steht im Zentrum. Der Klimaschutz, die Anpassung an den Klimawandel, ausreichender bezahlbarer Wohnraum gerade in den Städten, die Herausforderung durch den demographischen Wandel. Überall brauchen wir eine hochleistungsfähige Bauindustrie, die mit den modernsten digitalen Instrumenten sowie materialund ressourcenschonenden industriellen Bauverfahren die Baulösungen dafür effizient umsetzt.

Die Baulösungen stehen alle bereit. Die Bauindustrie beherrscht sie. Das Problem sind die langdauernden Planungs- und Genehmigungsverfahren. Sie haben sich in den letzten Jahrzehnten auf das dreifache verlängert. So kann das aber nicht bleiben. Sonst schafft Deutschland die Zukunft nicht. Was vor kurzem beim LNG-Beschleunigungsgesetz möglich war, brauchen wir bei den anderen Themen eben auch.

Ebenso müssen wir den Mut haben zu modernen Ausschreibe- und Vergabeverfahren. Planen und Bauen aus einer Hand – das bringt bessere und kostengünstigere Lösungen.

Dank Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung den CO2-Ausstoß enorm senken

Um die Klimaziele zu erreichen, muss sich Deutschland noch ziemlich anstrengen. Energie zu sparen und wiederzuverwenden, ist oberstes Ziel. Dabei gibt es im privaten wie auch im gewerblichen Bausektor noch viel Luft nach oben – zudem kann der effiziente Umgang mit Luft, vor allem mit bereits erwärmter Luft, noch deutlich verbessert werden. Wärmepumpen sind in aller Munde, aber deren Nachhaltigkeit hängt stark mit der benötigten Energiemenge und der Art der Stromerzeugung zusammen. Wärmeenergie beim Luftaustausch zurückzugewinnen, ist hingegen einfach und erwiesenermaßen energieeffizient. Denn die Lüftung mit Wärmerückgewinnung kann den Energieverbrauch so drastisch senken, dass diese sogar als „Energiewendetechnologie“ einzustufen ist. Malte Knief, Geschäftsführer der VALLOX GmbH, erläutert im nachfolgenden Interview, warum wir viel mehr Fokus auf eine gute Belüftung legen sollten:

Warum sollten viel mehr Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung verbaut werden?

Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung von über 90 Prozent arbeiten extrem energieeffizient und sind deshalb in puncto Nachhaltigkeit und Energieeinsparung auf einem Spitzenplatz. Das Institut für Technische Gebäudeausrüstung (ITG) hat in einer Studie zur Energieeffizienz von Wärmepumpen und ventilatorgestützten Lüftungssystemen eindeutig nachgewiesen, dass die Lüftung mit Wärmerückgewinnung den Energieverbrauch drastisch senkt und dass diese sogar als Energiewendetechnologie einzustufen ist. Das ITG hat auch berechnet, dass bereits bei einer Ausstattung der Hälfte aller deutschen Wohngebäude mit Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung die Stromnetzbelastung im Winter um bis zu zehn Gigawatt reduziert würde.

Inwiefern kann die Wärmewende einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten?

Die Wärmerückgewinnung aus der Gebäudeabluft sollte zügig als erneuer-

bare Energie anerkannt werden, denn Lüftungswärme, die sich in Anlagen mit Wärmerückgewinnung selbst regeneriert, zählt ganz klar zur erneuerbaren Energie. Dies bedeutet für den Neubau, Lüftung mit Wärmerückgewinnung als verpflichtenden Standard festzulegen.

Im Falle von Sanierungen müsste der Staat attraktive Förderungen anbieten. Damit könnten bis zum Jahr 2045 bei ambitionierter Umsetzung bis zu elf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Lassen sich Gebäude nachträglich mit dem VALLOX System ausstatten?

Im Falle von Bestandsgebäuden eignen sich vor allem dezentrale Lüftungssysteme. Attraktive Systeme mit Wärmerückgewinnung gibt es hier für nahezu jede Anforderung von uns. Eine schnelle und wenig aufwendige Nachrüstung ist also gar kein Thema. Wir haben in den letzten beiden Jahren vor allem auch Schulgebäude und Kindergärten mit einer Lüftungsanlage aufgerüstet. Nun erreicht uns immer mehr Nachfrage aus dem gewerblichen Bereich – wie Büros,

Über VALLOX Wir sorgen für die richtige Luft und schaffen damit eine der wichtigen Voraussetzungen für die Gesundheit der Bewohner und die Werterhaltung Ihres Objektes. www.vallox.de

Ladengeschäfte und Restaurants. Auch hier lassen sich unsere teilintegrierbaren Deckengeräte schnell und effizient installieren. Einfach genial!

Was fordern Sie von Seiten der Gesetzgebung?

In Deutschland wird immer noch sehr viel Energie durch das Fensterlüften von Wohnräumen oder Schulen, Kitas und Büros verschwendet, obwohl dies durch Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung stark reduzierbar wäre. Auch die CO2-Emissionen ließen sich um bis zu 50 Prozent verringern, wenn vermehrt Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung eingesetzt würden. Was allerdings noch dazu fehlt, sind gesetzliche Vorgaben und entsprechende Förderungen. Wir unterstützen deshalb klar die Forderung von BDH und FGK, das Gebäudeenergiegesetz anzupassen.

Bayerischer Bauindustrieverband e. V. – Partner Content
Thomas Schmid, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Bauindustrieverbandes, München. VALLOX GmbH – Partner Content
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Malte Knief, Geschäftsführer der VALLOX GmbH

„Anleger suchen Investmentchancen in nachhaltigen Sachwerten“

Die Zukunft ist Grün. Uwe Mahrt, Geschäftsführer der Pangaea Life, über Anlagechancen in nachhaltige Investments, Renditen und Sicherheiten.

Schon mit kleinen Monatsbeiträgen gelingt dank Sparplänen der Einstieg.

Pangaea Life

Es ist ein klarer Trend erkennbar zu nachhaltigen Anlageformen. Für 90 Prozent der 14- bis 35-Jährigen ist das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig – das hat eine Umfrage von Pangaea Life ergeben. Dazwischen kümmern sich die Menschen eher um den Aufbau der Familie oder ihren Job. Erst ab Anfang 50 gibt es wieder eine sehr hohe Zustimmung zur Nachhaltigkeit. Diese Bevölkerungsgruppe möchte nicht nur eine Solaranlage auf dem Dach haben, sondern setzt auch auf eine nachhaltige Vorsorge, etwa bei der GLS Bank oder Umweltbank. Dieser Teil will der Gesellschaft etwas zurückgeben und sich gleichzeitig Rendite mit nachhaltigen Anlageformen sichern. Doch wie sieht es mit der Transparenz in der nachhaltigen Geldanlage aus?

Nicht überall, wo Grün draufsteht, ist auch ausschließlich Grün drin. Wir haben zwar blaue Engel und Siegel, doch der Verbraucher sollte auch ein bisschen kritischer sein. Da darf man durchaus hinterfragen, welche Werte sich in der Anlage verstecken. Mogelpackungen gibt es immer mal, aber nicht mehr so viele. Die Gesellschaft und auch die Banken besitzen mittlerweile mehr Sensibilität für das Thema Nachhaltigkeit. Insofern sehe ich einen großen Wandel in der Branche sowie mehr Transparenz.

Pangaea Life investiert etwa in nachhaltige Stadtquartiere mit Wohnungen und Kitas, die nach höchsten Energiestandards gebaut werden. Aber auch in Windparks oder Wasserkrafträder –diese Anlagen sind absolut transparent. Reale Sachwerte wie Immobilien oder Anlagen für Erneuerbare Energien bieten mehr Stabilität und trotzdem sehr gute Erträge. Aus Anlegersicht werden sich nachhaltige Sachwerte deshalb langfristig durchsetzen.

Aktien unterliegen häufig sehr großen Schwankungen, echte Sachwerte verhalten sich dagegen im Schnitt wesentlich ruhiger, gelten als stabiler. Aber

auch nachhaltige ETF sowie Aktien werden auf lange Sicht gewinnen – die Mischung macht ein gutes Portfolio aus. Viele fragen sich ja, wie es um die Rendite steht bei nachhaltigen Sachwert-Investments – um Sicherheit und Flexibilität. Die Antwort lautet: gut! Auf lange Sicht winkt eine kontinuierliche Rendite – ohne Übertreibungen nach oben aber auch nach unten und somit ideal für sicherheitsbewusste Anleger...

Ich meine, wenn nachhaltige Investments keine schlechtere Rendite bringen, als herkömmliche Anlagen, warum dann nicht etwas für sich und den Planeten tun? Schon mit kleinen Monatsbeiträgen gelingt dank Sparplänen der Einstieg. Wir geben unseren Kunden die Möglichkeit, in nachhaltige Projekte aus dem Bereich regenerative Energien und nachhaltiges Wohnen zu investieren. Bisher war dies vor allem großen institutionellen Anlegern vorbehalten. Mit Pangaea Life steht diese Chance dagegen auch Privatpersonen auf Basis garantiert nachhaltiger und transparenter Anlagen offen. Damit finden Anleger Sicherheit und Rendite, die gerade in diesen Krisenzeiten gefragt sind.

Aus Anlegersicht werden sich nachhaltige Sachwerte langfristig durchsetzen.

Politik ist bunt. Die Wirtschaft nicht. Sie ist nicht rot, nicht schwarz, ist weder gelb noch grün.

Die Transformation der Wirtschaft wird nur gelingen, wenn sie auf tragfähigen wirtschaftlichen Füßen steht.

Die Wirtschaft unterscheidet lediglich zwischen förderlichen und hinderlichen Rahmenbedingungen. Deutschland droht, kaum, dass die Grünen das Bundeswirtschaftsministerium übernommen haben, zum „kranken Mann Europas“ zu werden. Dieser Abstieg begann, das gehört zur farblich neutralen Wahrheit dazu, bereits in der Ära Merkel. Das ist gefährlich. Für Deutschland. Für Europa. Denn wenn die gemessen am BIP größte Volkswirtschaft Europas auf der Stelle tritt, weil die Politik sie einschränkt und demontiert, dann spürt das früher oder später jeder Einzelne, somit auch der gesamte Kontinent. Klimapolitik ist wichtig. Wirtschaftspolitik ist wichtig. Beide Themenfelder in einem Ressort zusammenzufassen ist ein Fehler, der alsbald behoben werden muss. Es droht die Verfehlung zentraler Ziele, und zwar sowohl in der Wirtschafts- als auch in der Klimapolitik. Dabei muss gelten: Der ökologische Wandel muss vorangetrieben werden, jedoch nicht um jeden Preis. Die Wirtschaft darf nicht zerstört werden. Sonst steht der soziale Frieden auf dem Spiel.

Hinzu kommt: Die Transformation der Wirtschaft wird nur gelingen, wenn sie auf tragfähigen wirtschaftlichen Füßen steht. Der Niedergang der deutschen Solarwirtschaft, die anhaltenden Probleme bei Unternehmen wie Gamesa – all das sind Symptome eines ökonomisch nicht nachhaltigen Prozesses. Zuerst gab es subventionsventilierte Blasen etwa im Solarsektor. Anschließend ließ die Politik ganze Landstriche wieder an kaltem Entzug verenden – Solar Valley in Bitterfeld-Wolfen grüßt traurig.

Damit bleibt nur: Grün ist vorerst leider nur gut als Farbe im InvestmentPortfolio. Dort steht sie für Gewinne. Grüne Politik auf Bundesebene indes war bisher kein Gewinn, weder für Wirtschaft noch Land.

GREEN
INVESTMENT
Uwe Mahrt, Geschäftsführer
Grün
Leon Müller, Vorstand & Chefredakteur Börsenmedien AG
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„Es ist sinnvoll, in Aktien zu investieren“

Die Deutschen sind zurückhaltend, was das Investment in Aktien betrifft. Die Digitalisierung kann helfen, das zu ändern.

Text: Armin Fuhrer Foto: Carolin Thiersch Wance Paleri/unsplash

Wenn es um in das Investieren in Aktien geht, liegt Deutschland im internationalen Vergleich zurück. Zum Beispiel haben die Niederländer den größten Anteil weltweit an Aktionären und auch die US-Amerikaner und die Briten liegen weit vor uns. Für diese Zurückhaltung der Deutschen gibt es mehrere Gründe. Zum einen liegt es daran, dass wir unsere Altersvorsorge nicht wie in anderen Ländern auf Aktien aufbauen – wir sind dagegen sehr Versicherungslastig. Dabei wird bei Versicherungen das Geld mehr oder weniger nur geparkt und zudem sind sie von staatlicher Seite sehr stark in ihren Möglichkeiten, zu investieren eingeschränkt. In Aktien dürfen sie nur zu einem geringen

Die jungen Menschen werden ohne finanzielles Grundlagenwissen hinaus ins Berufsleben geschickt und müssen sich alle Kenntnisse in finanziellen Dingen selbst erarbeiten.

Teil anlegen und damit fallen große Investitionsmöglichkeiten weg. Und wir dürfen nicht übersehen, dass Aktien in der Bevölkerung mit dem Nimbus des Risikos belastet sind – viele Menschen hierzulande glauben, dass man damit nur Geld verlieren kann. Selbst viele junge Menschen sind zurückhaltend. Zwar hatte sich während der Pandemie durch die „Neobroker“ einiges getan, aber das ebbt inzwischen schon wieder ab. Für die meisten bleiben Aktien eine Zockerei, sie sehen sie nicht als langfristige Möglichkeit der Altersvorsorge. Das Problem beginnt aber bereits in der Schule, wo es absolut keine Finanzbildung gibt. Die jungen Menschen werden ohne finanzielles Grundlagenwissen hinaus ins Berufsleben geschickt und müssen sich alle Kenntnisse in finanziellen Dingen selbst erarbeiten. Themen wie Steuern, Versicherungen, Altersvorsorge finden in den Schulen einfach nicht statt.

Damit verbaut man ihnen mit dem Blick auf Vermögensaufbau und Altersvorsorge Chancen. Denn tatsächlich zeigen Statistiken, dass über einen längeren Zeitraum gesehen die Gefahr, mit Aktien Geld zu verlieren, gegen Null sinkt. Die Zurückhaltung der Deutschen ist daher unverständlich, denn tatsächlich ist es sinnvoll, in Aktien zu investieren. Und zwar je früher, umso besser.

Anlegen in Aktien führt auch zu einer finanziellen Demokratisierung. Denn dadurch kann jeder – auch mit kleinem Geld – an der Wertschöpfung von Unternehmen teilhaben. Diese Demo -

kratisierung wird durch die Digitalisierung gefördert, denn durch die Online-Vermögensverwaltungs-Plattformen, die in den vergangenen Jahren entstanden sind, ist das Eröffnen und Verwalten von Depots erheblich einfacher geworden als früher. Man kann das heute ohne großen Aufwand mit seinem Smartphone machen. Außerdem bieten sich den Anlegern dadurch heute sehr viel mehr Möglichkeiten als früher, als man in eine Bank ging und dann gewöhnlich in den Fonds, der mit dieser Bank verbunden war, sein Geld anlegte. Heute gibt es zudem besser ausgebildete, unabhängige Berater. Allerdings ist die Zahl der Berater in den vergangenen zwanzig Jahren von ca. 300.000 auf unter 50.000 gesunken – eine Entwicklung, die wir unbedingt umdrehen sollten.

Für die meisten bleiben Aktien eine Zockerei, sie sehen sie nicht als langfristige Möglichkeit der Altersvorsorge.

Es bleibt die Frage, wie wir die Deutschen mit den Aktien anfreunden können. Die Bildungslücken bei Schülerinnen und Schülern mit profundem Wissen über Fragen rund ums Geld zu füllen, ist Sache der Politik. Ebenso müsste der Staat das Investieren in Aktien durch die Bevölkerung stark fördern und ihr

Ansehen heben, weil nur auf diese Weise das demografische Problem, vor dem Deutschland steht, gelöst werden kann. Ohne eine kapitalgedeckte Altersvorsorge wird unser Rentensystem schlicht und einfach untergehen.

Ohne eine kapitalgedeckte Altersvorsorge wird unser Rentensystem schlicht und einfach untergehen.

Fakten Anteil an Aktieninvestoren in der Bevölkerung 1. Niederlande 30% 2. Japan 28% 3. USA 25% 4. Großbritannien 23% 5. Schweiz 20% 6. Schweden 19% 7. Frankreich 15% 8. Österreich 7% 9. Deutschland 6% 29 FINANZEN contentway.de
AKTIEN Eric Wiese, Geschäftsführer NFS Hamburger Vermögen

Total Return

EINBLICK

Im Gespräch mit Moritz Hessel, Investor und Bestsellerautor.

Im Idealfall erzielt man durch die Long- und Short-Positionen gleichzeitig Gewinne.

Meine Leidenschaft für die Börse begleitet mich bereits seit meiner frühen Jugend. In den vergangenen Jahren konnte ich mit meinen Depots stets Überrenditen im Vergleich zum Markt erzielen und war als Advisor beratend für prämierte Hedgefonds tätig. Zu meinen Kernaufgaben zählen Value Investing, Total-Return-Strategie, Corporate Finance und Honorarberatung. Geleitet von einer rationalen und langfristigen Denkweise, strebe ich danach, Über- und Untertreibungen am Markt zu erkennen und gleichzeitig den fairen Wert einer Anlage einzuschätzen. In allen Marktphasen Rendite zu erzielen, hat für mich höchste Priorität.

Seit knapp einem Jahrzehnt berate ich Privatpersonen, Unternehmen, Spitzensportler, Family Offices und Stiftungen rund um Vermögenssicherung und Asset-Allokation. Ich habe meine Erfahrungen und Erkenntnisse in zwei Büchern beschrieben, die zu Bestsellern in der renommierten Spiegel-

Bestsellerliste im Bereich Geldanlage und Finanzen wurden.

Seit dem vergangenen Jahr bin ich als Portfoliomanager tätig und verantwortlich für ein Managed Account, in dem ich im Rahmen einer Vermögensverwaltung meine Total ReturnStrategie umsetze. Mein Multi-Strategie-Ansatz zielt darauf ab, stark unterbewertete als auch überbewertete Aktien zu identifizieren, um in die besten Unternehmen zu investieren und gleichzeitig die schlechtesten Unternehmen zu shorten. Im Idealfall erzielt man durch die Long- und ShortPositionen gleichzeitig Gewinne. Ich bin der Ansicht, dass dieser Ansatz im gegenwärtigen Marktumfeld ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis aufweist. Denn durch die ausgewogene LongShort-Strukturierung ist das Managed Account insbesondere in volatilen Marktphasen geeignet, um Investoren Flexibilität, Kapitalschutz und gleichzeitig Rendite zu bieten.

„Das Bauchgefühl bleibt immer wichtig“

Mit KI können auch pathologische Strukturen schnell erkannt werden sowie Warnmeldungen bei Veränderungen erfolgen. Durch den Automatismus lässt sich viel mehr und besser quantifizieren.

Herr Dr. Weißenberger, welche Rolle spielen digitale Technologien bei der Zukunftssicherung der Gesundheitsversorgung und wie werden sie eingesetzt?

Die digitalen Techniken sollen uns im Workflow unterstützen, besonders beim Sammeln und Auswerten von Informationen. Neue Tools können Daten herausfiltern, die Ärzte in ihrer Entscheidungsfindung unterstützen. Aktuell arbeiten wir mit einem System, das bei den Patienten auf den Röntgenbildern automatisch die Organe erkennt, die im Fall einer Strahlentherapie aufgrund des erhöhten Risikos geschont werden müssen. Diese werden dann automatisch hervorgehoben. Früher hat man mühsam Kontur für Kontur eingezeichnet – das wird zukünftig wegfallen. Mit KI können auch pathologische Strukturen schnell erkannt werden sowie Warnmeldungen bei Veränderungen erfolgen. Durch den Automatismus lässt sich viel mehr und besser quantifizieren. Aber natürlich ist der Mensch die letzte Instanz, die auch am Ende Schlüsse zieht. Ein erfahrener Arzt mit Expertise macht gewisse Einschätzungen letztlich von seinem Bauchgefühl abhängig – und wird eine Entscheidung treffen, die dann in vielen Fällen die richtige ist.

Es gibt viele Herausforderungen im Gesundheitssystem: Personalmangel, limitierte finanzielle Mittel, eine überalterte Gesellschaft und immer höhere Erwartungen an die Gesundheitsvorsorge. Präventive Medizin wird zukünftig wichtiger, aber ist in den Köpfen noch lange nicht so tief verankert, wie es sein müsste. Um diese Aufgaben zu bewältigen, braucht es Unterstützung. Und genau hier kann die Digitalisierung und eine auf die ärztlichen Bedürfnisse und Workflows gerichtete IT sicherlich sehr helfen.

Besonders für ländliche Regionen werden wir flexible Lösungen finden müssen, um Versorgungslücken zu schließen. Wir schaffen es zukünftig gar nicht anders, als in der Fläche vieles über Telemedizin zu regeln. Dabei sollten wir uns zurückbesinnen, worum es wirklich geht. Dringend notwendig ist dabei eine andere, bessere Fehlerkultur: Weniger Bürokratie und mehr Mut zum Wagnis. Nicht die Blockierer für ihre Sicherheitsbedenken belohnen, sondern die Menschen, die das System verbessern wollen und dabei natürlich auch ein Risiko eingehen. Wenn es nur darum gehen darf, immer alles 100 Prozent richtigzumachen, entwickeln wir die Medizin nicht schnell genug weiter.

PD Dr. med. Christian Weißenberger über die Wichtigkeit von digitalen Tools in der Medizin. Text: Armin Fuhrer Foto: Presse Text: Thomas Soltau Foto: National Cancer Institue/unsplash Presse KI in der Medizin kann in kürzester Zeit große Datenmengen kombinieren und analysieren, Informationen auswerten und möglichst aussagekräftige Diagnosen erstellen. In allen Marktphasen Rendite zu erzielen, hat für Hessel höchste Priorität. DIGITALE MEDIZIN PD Dr. med. Christian Weißenberger, Inhaber des Zentrums für Strahlentherapie in Freiburg im Breisgau
30 FINANZEN
Moritz Hessel, Vorstandsmitglied Total Return Capital AG, Long-Short Investor & Autor

EuroMinds 2023

RÜCKBLICK

Das war der diesjährige Wirtschaftsgipfel – Zinspolitik, Inflation, Arbeitsmarkt und KI bestimmten die Debatten.

Mehr als 120 Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien trafen sich beim EuroMinds Wirtschaftsgipfel in Hamburg, um über die wichtigsten Themen der Zeit zu sprechen. Ziel des Gipfels – der seit 2020 jedes Jahr stattfindet – ist es, eine Plattform für den Austausch von Ideen und Lösungen zu den aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu bieten. Im Fokus des vierten Gipfels stand die Transformation der deutschen wie der europäischen

Um manipulativer KI entgegenzusteuern, müsse das Hauptaugenmerk auf den Daten und Programmen liegen, auf deren Grundlage KI agiert, hieß es.

Wirtschaft mit all ihren Facetten. Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten, steigende Zinsen und hohe Produktionskosten einerseits, Mitarbeitermangel und die Forderung nach der Vier-Tage-Woche als Arbeitszeitmodell der Zukunft andererseits, stellen die Unternehmen – vom Einzelhändler bis zum Dax-Konzern – vor große Herausforderungen. Dass diese stets auch Chancen bergen, klang in den Ohren einiger Akteure nach nunmehr drei Krisenjahren weniger ermutigend als vielleicht noch beim EuroMinds Wirtschaftsgipfel 2022.

Als Querschnittsthemen spielten auf dem Kongress die Digitalisierung und der Einsatz Künstlicher Intelligenz eine herausragende Rolle. KI gilt als die Schlüsseltechnologie der Zukunft. Unternehmen setzen künftig Künstliche Intelligenz auf vielfältige Weise ein, um ihre Effizienz zu steigern, Zeit zu sparen und Kosten zu senken. Mit den kontinuierlichen Fortschritten werde KI schnell zu einer wertvollen

Ressource für alle Branchen, so die einhellige Auffassung.

Allerdings wurden auch die arbeitspolitischen Herausforderungen und die ethischen Aspekte im Umgang mit KI in den Blick genommen. Verlieren Menschen im Job an Bedeutung? Passen die neuen Tools und KI-Anwendungen zu den Werten des Unternehmens? Problematisch werde es dann, wenn der Mensch sich der Technologie ausgeliefert fühle, hieß es. Ein Teilnehmer fragte: Was ist echt und was ist Fake? Wie unterscheide ich eine authentische Bewerbung von einer, die ChatGPT verfasst hat?

Auch das Thema Manipulation bereitet manchem Teilnehmer große Sorgen. Wichtig sei, sich aktiv auf die neue Technologie einzulassen. Die Basis, auf der KI entscheidet, sei stets von Menschen geschaffen. Um manipulativer KI entgegenzusteuern, müsse das Hauptaugenmerk auf den Daten und Programmen liegen, auf deren Grundlage KI agiert, hieß es.

Unternehmen setzen künftig Künstliche Intelligenz auf vielfältige Weise ein, um ihre Effizienz zu steigern, Zeit zu sparen und Kosten zu senken.

Klimaschutz und Energiewende waren weitere Schwerpunktthemen beim diesjährigen Gipfel. Da das eine mit dem anderen kausal verknüpft ist, müssen beide Bereiche gemeinsam gedacht werden, um nachhaltige Lösungen zu finden, so die Teilnehmer der Panels, die sich mit der Energieversorgung der Zukunft und der Klimaneutralität beschäftigten. Man muss kein Hellseher sein, um vorherzusagen, dass diese Themen auch beim fünften Wirtschaftsgipfel EuroMinds im kommenden Jahr eine zentrale Rolle spielen werden.

31 contentway.de EUROMINDS
Sören Bauer, Initiator des EuroMinds Wirtschaftsgipfels & Karoline Edtstadler, Bundesministerin für EU und Verfassung der Republik Österreich

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