#149 - Innovative Landwirtschaft

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„MEHR FAKTEN, WENIGER IDEOLOGIE“

Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, spricht im Interview über die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Landwirtschaft.

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„DER BODEN IST UNSER WICHTIGSTES GUT“

Für die weit vorangeschrittene digitale Transformation in der Landwirtschaft müssen auch politisch die entsprechenden Weichen gestellt werden.

„FÜR LANDWIRTE SIND

SOLARPARKS LUKRATIV“

Im Gespräch mit Bernhard Strohmayer, Leiter Erneuerbare Energien beim Bundesverband Neue Energiewirtschaft.

NÜTZLICH STATT LÄSTIG

Während bei uns Menschen Insekten als Nahrungsquelle immer noch Unbehagen hervorrufen, könnten sie als Tierfutter zum Gamechanger werden.

INNOVATIVE LANDWIRTSCHAFT
08
Bernhard
14
Interview |
Strohmayer
Futtermittel
Contentway Welt | März 2024
Eine unabhängige Kampagne von
| Joachim Rukwied
Großes Interview
04
Interview | Marie Hoffmann Lesen Sie weitere interessante Artikel auf contentway.de

INNOVATIVE LANDWIRTSCHAFT

AUSGABE #149

Campaign Manager:

Yvonne Bauer, Mira Khanna, Merle Tölke

Geschäftsführung:

Nicole Bitkin

Head of Content & Media Production:

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Redaktion und Grafik:

Aileen Reese, Nadine Wagner

Dennis Wondruschka, Miguel Daberkow

Text:

Theo Hoffmann, Nadine Wagner, Kirsten Schwieger, Armin Fuhrer, Jakob Bratsch, Christiane Meyer-Spittler

Coverfoto:

pexels, Presse

Distribution & Druck:

Die Welt, 2024, Axel Springer SE

Contentway

Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser

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WEITERE INHALTE

4. Annemarie Paulsen

5. Biokraftstoffe

6. Hubertus Paetow

8. Ulf Kopplin

12. Agri-PV

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Welche Versicherungen für Landwirte?

Sog. Agrarversicherungen schützen Landwirte vor finanziellen Risiken.

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Wege in die Landwirtschaft

Es gibt diverse Möglichkeiten, um zu qualifizierten Abschlüssen in der Agrarwirtschaft zu gelangen.

Für eine nachhaltige Zukunft

EINLEITUNG

Im Supermarkt offenbart sich die enge Verbindung zwischen Landwirtschaft und Lebensmitteln. Die glänzenden Regale präsentieren ein reichhaltiges Angebot, doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine oft übersehene Realität: Die Herkunft vieler Produkte bleibt für Verbrauchende undurchsichtig. Es wird uns schwer gemacht, nachzuvollziehen, woher unsere Produkte eigentlich kommen, denn: Sobald Lebensmittel in Deutschland verarbeitet werden, gelten sie als deutsch. Selbst dann, wenn die Gurken im Glas eigentlich aus Kroatien stammen oder die Eier im Marmorkuchen von Hühnern aus Käfighaltung. Diese Diskrepanz macht es notwendig, die regionale Landwirtschaft zu stärken und ihre Vielfalt zu schätzen.

Foto: Cathrin Bach

Eine solche Wertschätzung erfordert jedoch nicht nur bewusste Entscheidungen der Verbrauchenden, sondern auch eine politische Strategie, die Nachhaltigkeit fördert. Unabdingbar ist ein Umdenken hin zu einem System, das die landwirtschaftliche Arbeit würdigt und die Verbindung zwischen Lebensmitteln und ihrer Herkunft verdeutlicht. Es gibt durchaus positive Ansätze, wie regionale Produkte auf Wochenmärkten, in genossenschaftlich organisierten Supermärkten oder bei der Gemeinschaftsverpflegung. Das allein reicht jedoch nicht aus, es bedarf grundlegender Veränderungen. Landwirtschaftliche Flächen sind knapp, aber essenziell für die Produktion hochwertiger Lebensmittel. Häufig stehen die vielen bürokratischen Hürden und hohen Investitionskosten in keinem Verhältnis zum Ertrag. Das muss allen bewusst sein. Auch der Einfluss von Geschlechter(un)gerechtigkeit ist nicht zu unterschätzen: Ein großes Potenzial liegt bei den Frauen, deren Veränderungsbereitschaft oft höher ist und deren innovative Ideen Diversifizierung fördern können. Doch die Zahlen sprechen für sich: Bislang leiten lediglich elf Prozent der

Frauen tatsächlich einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb. Denn traditionelle Rollenbilder und Generationenverfestigungen bremsen Innovationen aus. Gleichzeitig sehen wir eine willensstarke, veränderungsbereite junge Generation, die wortwörtlich mit den Hufen scharrt, um Landwirtschaft in eine nachhaltige Zukunft zu führen.

Für diese Motivation bedarf es Planungssicherheit und politische Unterstützung. Weniger bürokratische Hürden und Investitionskosten, die in einem wirtschaftlich gesunden Verhältnis zum Ertrag stehen, wären wichtige Schritte.

Die aktuellen Proteste zeigen, dass der Druck für Veränderung groß ist. Es muss von allen Seiten Bewegung kommen. Die Verbrauchenden können bei Themen wie Lebensmittelverschwendung und Zubereitung ansetzen, u. a. über eine Sensibilität für das Mindesthaltbarkeitsdatum oder der richtigen Lagerung von Produkten. Der Deutsche LandFrauenverband fordert seit Jahren das Schulfach Lebensund Alltagsökonomie an allen allgemeinbildenden Schulen zu verankern, um

CONTENTWAY.DE Landwirtschaftsroboter packen mit an Automatisierte Unkrautbekämpfung und Salat erntende Roboter: Die Entwicklung moderner Technologien in der Landwirtschaft nimmt Fahrt auf.

Landwirtschaftliche Flächen sind knapp, aber essenziell für die Produktion hochwertiger Lebensmittel. Häufig stehen die vielen bürokratischen Hürden und hohen Investitionskosten in keinem Verhältnis zum Ertrag. Das muss allen bewusst sein.

grundlegendes und vor allem notwendiges Wissen zu vermitteln. Letztlich aber muss die Landwirtschaft gewollt sein in Deutschland – über alle Parteigrenzen hinweg – und entsprechend unterstützt werden, um eine nachhaltige Zukunft der Ernährung zu gewährleisten.

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Mehr

2 LANDWIRTSCHAFT
Petra Bentkämper, Präsidentin Deutscher LandFrauenverband e. V. (dlv)
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Technik für Zukunft, Freiheit und Wettbewerb

GRÜNE BERUFE

Der Beruf Land- und Baumaschinenmechatroniker ist ein auf ein breites Tätigkeitsfeld ausgerichteter anerkannter handwerklicher Ausbildungsberuf.

Text: Theo Hoffmann

Foto: Martin Gruber KG, Presse

Welche Neuerungen in der Digitalisierung und Technik modernster Land- und Baumaschinen halten Sie für besonders interessant?

Die Agrarwirtschaft befindet sich schon länger in einem grundsätzlichen Wandel. Wir sprechen heute schon von Präzisionslandwirtschaft und dafür sind eben digitale und intelligente Technologien

Für eine profitable Landwirtschaft benötigt es auch zukünftig Investitionskraft in eine effektive und innovative Landtechnik.

notwendig, wie sie die Landtechnik heute bietet. Die Mechatronik und Automatisierung rund um die Arbeitsprozesse sehen wir auf dem Feld aber auch im Stall, in dem es mit Robotik gesteuerten Melkkarussellen und digitaler Futtertechnik einhergeht. Dabei steht auch das Tierwohl im Vordergrund. Unsere Maschinen arbeiten mit Satelliten zusammen, kommunizieren untereinander und sind zunehmend vernetzt. Dabei kommt der genauen Dokumentation und Technik bei den Ausbringungsmengen von z. B. Dünger an.

Das Tempo in der Digitalisierung der LandBauTechnik ist rasant. Alle Beteiligten vom Deutschen Bauernverband bis zum Verband Deutscher Maschinenund Anlagenbau ziehen mit und scheuen die hohen Investitionen nicht.

Die Schlagworte Smart- und Precision-Farming sind in unserer Branche allgegenwärtig. Allerdings muss es auch Menschen geben, die mit dieser komplexen Technik umzugehen wissen, die sie warten und reparieren können. Nehmen wir das Beispiel der neuen Antriebstechnologie mit Elektrosystemen mit einer Hochvoltspannung. Hier bieten sich in der LandBauTechnik neue Arbeitsgebiete, die auch neues Wissen rund um die

Arbeitssicherheit und Gefährdungsbeurteilungen erfordern. Daher haben wir als LBT-Bundesverband, in Abstimmung mit Berufsgenossenschaften und dem VDMA, eine bundesweit standardisierte Fortbildung erarbeitet.

Welche Bedeutung hat die Digitalisierung für die Sicherung unserer Versorgung auf lange Sicht?

Für eine profitable Landwirtschaft benötigt es auch zukünftig Investitionskraft in eine effektive und innovative Landtechnik. Unsere Branche ist als nachgelagerter Bereich der Landwirtschaft systemrelevant, denn der Landwirt oder Lohnunternehmer kann die Felder nur bewirtschaften, wenn die Technik läuft.

Welche Anforderungen müssen die jungen Leute für den Beruf des Landund Baumaschinenmechatronikers dafür am besten erfüllen?

Hier möchte ich gleich sagen, dass das handwerkliche Geschick, Leidenschaft für Technik und darüber hinaus auch Fähigkeiten in der IT, die durch die beschriebene fortschreitende Digitalisierung immer wichtiger wird, eine große Rolle spielen. Aber auch der Umgang mit Kunden, vor Ort, in der Werkstatt und im Handel, sollten Spaß machen und er-

fordert eine gewisse soziale Kompetenz. Das ist aber ja bei jedem Handwerk so.

Deutschland rangiert in Sachen TechOffenheit im internationalen Vergleich eher auf den hinteren Plätzen. Warum bildet da gerade die LandBauTechnik eine so positive Ausnahme?

Da sprechen Sie tatsächlich eine Besonderheit unserer Branche an, aber um es ganz einfach auf den Punkt zu bringen: Wir sind der Partner der Landwirtschaft und die Landwirtschaft war, ist und wird immer essenziell für das Leben und Überleben der Gesellschaft sein. Es ist also eigentlich unser aller Interesse, dass unsere Maschinen sich stetig entwickeln und wir damit die Landwirtschaft stärken und zukunftsfähig machen.

Fakten

Dr. Michael Oelck ist seit sieben Jahren Hauptgeschäftsführer des LandBau-Technik-Bundesverbands in Essen und setzt sich bei der rasant voranschreitenden Technik und Digitalisierung besonders für effiziente Fortbildungen in der Landund Baumaschinenbranche ein.

Handwerkliches Geschick, Leidenschaft für Technik und Fähigkeiten in der IT sind für den Beruf unabdingbar.
3 contentway.de LANDWIRTSCHAFT

„Der Boden ist unser wichtigstes Gut“

EINBLICK

Für die weit vorangeschrittene digitale Transformation in der Landwirtschaft müssen auch politisch die entsprechenden Weichen gestellt werden.

Text: Theo Hoffmann

Foto: Roman Synkevych/unsplash, Presse

Wie hat die Digitalisierung der Landwirtschaft das Berufsbild Landwirt verändert?

Die Digitalisierung hat die Landwirtschaft effizienter und nachhaltiger gemacht, aber sie erfordert auch Anpassungen und Weiterbildungen seitens der Landwirte und Landwirtinnen. Wir entfernen uns mehr und mehr von schwerer, körperlicher Arbeit und gehen über zu einer Art IT-Arbeit, die uns zwar viel abnimmt und auch viel für die Umwelt tut, jedoch sehr komplex ist.

Wir entfernen uns mehr und mehr von schwerer, körperlicher Arbeit und gehen über zu einer Art IT-Arbeit, die uns zwar viel abnimmt und auch viel für die Umwelt tut, jedoch sehr komplex ist.

Was ist an den Grünen Berufe aus Ihrer Sicht das Spannendste?

Mit und in der Natur zu arbeiten und vor allem wirklich etwas für Klima-, Artenund Umweltschutz neben der Lebensmittelproduktion zu tun, denn den Hebel haben wir mit der Anzahl an Flächen, die wir in den Grünen Berufen haben. So können wir mit Aufforstung, dem Anbau von Permakulturen, Agroforstsystemen, Regenerativer Landwirtschaft und Direktsaat, aber auch Schaffung neuer Lebensräume für Insekten und Wildtiere am Feldrand oder auf dem Acker, wie Insektenwällen, Hecken und Totholzhaufen wirklich einen Unterschied machen. Und bei all diesen Dingen neue Techniken und KI einzusetzen, um hier immer präziser und damit nicht nur effizienter, sondern auch schonender zu arbeiten.

Auf welche Missverständnisse stößt man in den Sozialen Medien am häufigsten, wenn es um den Alltag auf einem Bauernhof geht?

Ich höre oftmals pauschale Vorwürfe wie „Überdüngung, Tierquälerei, Massentierhaltung, nicht fachgerechter Einsatz von chemischem Pflanzenschutz oder Bodenverdichtungen“. Dabei haben wir insbesondere in Deutschland und der EU eine der am strengsten regulierten und kontrollierten Landwirtschaften überhaupt auf der Welt. Es lässt sich natürlich darüber diskutieren, wie unsere Regularien und Anreize verändert werden müssten, um noch klimaschonender, nachhaltiger und tierfreundlicher zu wirtschaften – insbesondere im Tierhaltungsbereich sehe ich da noch deutlichen Verbesserungsbedarf, jedoch müssen solche Diskussionen auf einer wissenschaftlich-argumentativen Ebene geführt werden, auch wenn es hier um emotionale Themen geht.

Welche Herausforderungen sind für die Landwirtschaft gerade am schwersten zu bewältigen?

Der Klimawandel ist eine bedeutende Herausforderung insbesondere für den Ackerbau. Hier gilt es, sich ackerbaulich

angepasster aufzustellen und auszurichten. Wir auf unserem Betrieb tun das beispielsweise dadurch, dass wir den Boden kaum noch bearbeiten und die Mikrobiologie im Boden fördern. Direktsaat und Regenerativer Ackerbau nennt sich dieser Ansatz. Hier muss die Politik sich entscheiden, was es zu fördern gilt.

Welche Neuentwicklungen und Softwarelösungen machen den Arbeitsalltag leichter?

Das sind einerseits Tools aus dem Precision Farming Bereich, die es möglich machen, Betriebsmittel, wie Saatgut, Dünger und Pflanzenschutz gezielter auszubringen. Begeistert war ich übrigens dieses Jahr von der Arbeit mit der Drohne. Wir hatten hier eine große Agrardrohne im Einsatz, die mit einem integrierten Streuer das Saatgut ausgebracht hat. Im Tierbereich gibt es auch bereits digitale Tools, ich schaue mir aber regelmäßig die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich an und berichte auf meinem Instagram-Account darüber.

Der Vorsorge beim Bodenschutz kommt eine große Bedeutung zu. Mithilfe der Landwirtschaft gilt es, die hohe Fruchtbarkeit deutscher Böden zu erhalten.

Fakten

Marie Hoffmann hat schon während ihres Agrarwirtschaftsstudiums damit begonnen, ihre fundierten Meinungen zur Landwirtschaft über Social Media zu verbreiten. Heute hat die Agrar-Influencerin allein auf Instagram fast eine halbe Million Follower. Mit ihrem Freund bewirtschaftet sie einen Hof im Kreis Soest.

Landwirtschaft und ein Gefühl von Freiheit

Der technologische Wandel in der Landwirtschaft ist eine Erleichterung, fordert von Landwirtinnen und Landwirten aber auch Anpassungs- und Lernbereitschaft.

Text: Theo Hoffmann Foto: Presse

Annemarie Paulsen, Bio-Landwirtin und Agrar-Influencerin

Es gibt unter den Landwirtinnen und Landwirten immer mal wieder Quereinsteiger, die oft aus anderen Berufen kommen. Ist das eher eine Ausnahme?

Das kommt absolut vor. Ich tendiere aber auch eher zu sagen, dass es selten ist. Man merkt sich diese Menschen nur besonders, weil die sich ganz bewusst für die Landwirtschaft entschieden haben. Zurzeit haben wir einen jungen Lehrling, einen richtigen „Berliner Jung“. In der Stadt groß geworden und ohne Trecker-Führerschein. Selten habe ich einen so motivierten jungen Menschen gesehen, der so Bock auf Landwirtschaft und Kühe hat.

Was motiviert junge Menschen dazu, diesen herausfordernden Beruf zu ergreifen?

Vielleicht gerade die Tatsache, dass es sich um einen herausfordernden Beruf handelt. Es wird viel von einem verlangt. Frühes Aufstehen – 365 Tage im Jahr – späte Erntetage im Sommer wenig Freizeit. Aber die Arbeit ist immer sinnerfüllend. Außerdem hat man in der Landwirtschaft ein großes Gefühl von Freiheit...

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Ohne Zweifel: Auf seiner Mission, die Landwir tschaft zu revolutionieren, nimmt Josef Schmidt, Gründer und Geschäftsführer der digital workbench gmbh im oberbayerischen Wettstetten, alle im rund zwanzigköpfigen Team mit

Genau hier lie gt der Schlüssel zum Erfolg, den das 2014 ge gründete mittelständische Unternehmen seit mehr als drei Jahren kontinuierlich in der Neuentwicklung von autonomen Trägerplattformen für den Agrarbereich verzeichnet In nur kurzer Zeit hat der 38jährige den Spezialisten für digitale Te chnologien zum Vorreiter in Sachen Automatisierung im Agrarbereich in B ayern geführ t Sie ist die Antwor t auf Arbeitskräf-

temangel, Klimawandel und knappe zur Verfügung stehende Ressourcen Mit ihr lassen sich viele B ereiche effizienter, umweltver träglicher und ressourcenschonender gestalten Nicht umsonst trägt die dritte Generation der autonomen Trägerplattformen Tipard deshalb auch die B ezeichnung „Multiträger“

So „multi“ wie die Anforderungen der Landwir tschaft künftig sind, so innovativ sind die Lösungen, die der erstmals auf der Agrite chnica 2023 in Hannover vorgestellte Tipard 1800 liefer t

Das Kraftpaket bei Leistung und Einsatzdauer ermöglicht durch seine fünf Anbauräume die Aufnahme verschie denster konventioneller und

neuar tiger Anbaugeräte und de ckt damit vollständige Prozessketten von der Aussaat über den Pflanzenschutz bis hin zur Ernte im Acker- und Sonderkulturenanbau ab

Seine unschlagbare Innovationskraft stellt das Unternehmen auch bei der Entwicklung von Anbauten bei-

spielsweise für die selektive B eikraut- und Schädlingsbekämpfung oder des weltweit neuar tigen Getreideboniturfächers für Pflanzenzucht und Forschung unter B eweis

"Unsere Kernkompetenz lie gt in der Entwicklung von Automatisierungslösungen, die im ersten Schritt zunächst enorme Kosten entstehen lassen Für 2024 ist es deswe gen auch unser Ziel, finanzielle Unterstützer zu gewinnen, die uns bei unserer Mission be gleiten Nur so schöpfen wir gemeinsam das volle Wachstumspotenzial der Agrarrobotik aus "

Firmengründer Josef Schmidt

Marie Hoffmann, Landwirtin & Agrar-Influencerin
4 LANDWIRTSCHAFT
Ein Tip ard schleicht durch’s Feld digital workbench gmbh | St -Gangolf-Str 2 | 85139 Wettstetten | info@digital-workbench de | +49(0)841/98189900 III Das in Deutschland führende AgTech-Unternehmen war im Rahmen der Weltleitmesse für Agrarrobotik World FIRA in Toulouse im Februar 2024 nominiert für den future farming-Award in der Kategorie „Ag Robot of the Year und hat es auf den 1 Platz geschafft Laut den internationalen Wähler n ist die Multiträgerplattform Tipard 1800 der Agrar-Roboter des Jahres 2024 www digital-workbench de Multiträgerplattform Tipard 1800 mit KUKARobotern für die Apfelernte

Biomasse in Tank und Trog

BIOKRAFTSTOFFE

Nachhaltig zertifizierte und energieeffizient hergestellte Biokraftstoffe reduzieren CO2-Emissionen und generieren in ihrem Produktionsprozess vielseitige Koppelprodukte.

Text: Kirsten Schwieger

Foto: Jennifer Latuperisa-Andresen/unsplash

Biokraftstoffe wie Biodiesel und Bioethanol können in einem zukünftigen CO2-neutralen Verkehrssystem eine wichtige Rolle spielen, indem sie dort eingesetzt werden, wo effizientere Fahrzeugtechnologien nicht möglich sind. Aktuell werden die erneuerbaren Kraftstoffe hauptsächlich fossilen Kraftstoffen beigemengt: rund sieben, beziehungsweise seit diesem Jahr auch zehn Volumenprozent, bei den Dieselkraftstoffen (B7 und B10) sowie rund fünf bis zehn Volumenprozent bei Ottokraftstoffen (E5 und E10). Bei der Verbrennung verursachen Biokraftstoffe keine Treibhausgas (THG)-Emissionen, da das emittierte Kohlendioxid zuvor von der Biomasse gebunden wurde.

Wie nachhaltig Biokraftstoffe allerdings tatsächlich sind, hängt von verschiedenen Faktoren wie den verwendeten Rohstoffen, der Produktionsmethode und den Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus ab. Nachwachsende Rohstoffe sind als Energieträger nur dann sinnvoll, wenn sie ökologisch und sozial verträglich angebaut werden. Effiziente Produktionsverfahren mit möglichst geringem

Nachwachsende Rohstoffe sind als Energieträger nur dann sinnvoll, wenn sie ökologisch und sozial verträglich angebaut werden.

Energie- und Wasserverbrauch und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Solarenergie oder Biomasse sind ebenfalls wichtige Nachhaltigkeitsaspekte.

Um die Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen zu gewährleisten, gibt es in der EU verschiedene Zertifizierungssysteme und Richtlinien. Seit 2010 muss hierzulande für jeden Liter Biodiesel oder Bioethanol ein Nachhaltigkeitsnachweis vorliegen. So darf beispielsweise für den Anbau der Rohstoffe kein (Regen)Wald gerodet, kein Grünland umgebrochen und kein Torfmoor trockengelegt werden. Das Regelwerk stellt zudem sicher, dass Biokraftstoffe die Treibhausgas-Emissionen signifikant senken müssen. Mit Produktionsanlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung oder grüner Energieversorgung, dem optimierten Einsatz von Düngemitteln und einem gesteigerten Anteil von Abfällen und Reststoffen im Rohstoffmix reduzieren die Hersteller von Biokraftstoffen ihre THG-Quote. Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) senkten Biokraftstoffe den CO2-Ausstoß im hiesigen Straßenverkehr 2022 um 11,6 Millionen Tonnen pro Jahr. Gegenüber fossilen Kraftstoffen betrug die durchschnittliche Treibhausgaseinsparung der Biokraftstoffe 87 Prozent.

Auch die Nebenprodukte der Biokraftstoff-Produktion können bei der THGBilanzierung angerechnet werden. So entstehen bei der Herstellung von Biokraftstoffen vielfältige Koppelprodukte, wie Extraktionsschrot bei der Pflanzenölgewinnung oder Schlempe bei der Ethanolproduktion aus Getreide. Diese Nebenprodukte substituieren als wertvolle Proteinfuttermittel importiertes Sojaschrot. Darüber hinaus wird Glycerin aus der Weiterverarbeitung von Pflanzenöl zu Biodiesel zur Herstellung von Tabletten, Desinfektions- und Lebensmitteln verwendet. Bei der Raffinierung von Pflanzenölen im Vorwege der Biodieselproduktion entsteht zudem Lecithin,

welches vielseitige Verwendung in der Futtermittel-, Kosmetik-, Pharma- und Textilindustrie findet.

Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) senkten Biokraftstoffe den CO2-Ausstoß im hiesigen Straßenverkehr 2022 um 11,6 Millionen Tonnen pro Jahr.

Aktuell werden die erneuerbaren Kraftstoffe hauptsächlich fossilen Kraftstoffen beigemengt.

Fakten

Biokraftstoffe werden aus organischen Materialien wie Pflanzen, Algen oder biologischen Abfällen und Reststoffen hergestellt. Biodiesel wird in Deutschland zum Großteil aus Rapsöl und Altspeisefetten gewonnen, während Bioethanol aus stärke- oder zuckerhaltigen Pflanzen wie Getreide oder Zuckerrüben hergestellt wird. Als Kraftstoffe der 1. Generation werden Biokraftstoffe aus Nahrungs- und Futterpflanzen wie Getreide, Raps, Palmen- oder Sojaöl bezeichnet. Für Kraftstoffe der 2. Generation werden Nebenprodukte, Reststoffe und Abfälle verwendet.

Klimakraftstoff B10 auch in Deutschland

Was der Dieselkraftstoff B10 für Verbraucher bedeutet, erklärt Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB).

Herr Baumann, was ist B10?

B10 ist eine neue, normgerechte Kraftstoffsorte, die ab Mitte April an Tankstellen in Deutschland angeboten werden kann. Er besteht aus fossilem Diesel, dem bis zu 10 Prozent Biodiesel beigemischt werden. Bisher konnte man hierzulande nur B7 tanken, also Diesel mit bis zu 7 Prozent Biodiesel.

Kann jedes Auto mit B10 betankt werden?

Die Deutsche Automobil Treuhand DAT wird vor dem B10-Start eine Übersicht

mit freigegebenen Fahrzeugen auf ihrer Homepage veröffentlichen. Jeder Fahrer sollte prüfen, ob sein Auto vom Hersteller für den neuen Kraftstoff freigegeben ist, bevor er B10 tankt. Moderne Euro 5- und Euro 6-Pkw können meist B10 nutzen. An allen Tankstellen wird auch zukünftig der bisher angebotene Kraftstoff B7 verfügbar sein, sodass jeder Autofahrer den für sein Fahrzeug optimalen Kraftstoff erhält.

Weshalb sollten Verbraucher B10 tanken? B10 zu tanken ist einfacher, günstiger Klimaschutz: Der deutlich erhöhte Anteil von Biodiesel trägt verstärkt zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei. Biodiesel stößt bis zu 90 Prozent weniger CO2 aus als fossiler Diesel. Biokraftstoffe sind heute der mit weitem Abstand größte

3 FRAGEN AN ROBERT RÖMER

Robert Römer, Geschäftsführer der Initiative Tierwohl (ITW)

Was sagen Sie zu der Kritik, die Anforderungen an die Tierhalter seien zu niedrig?

Mehr Tierwohl kostet Geld. Es gibt Programme, die haben höhere Anforderungen, jedoch nur einen geringen Marktanteil. Damit nicht nur wenige Verbraucher mehr Tierwohl mittragen, sondern viele, haben wir unser Programm so gestaltet, dass nachweislich mehr Tierwohl im Stall ist und viele Tiere davon profitieren, zugleich aber für Verbraucher bezahlbar bleibt.

Wodurch hebt sich ihr Programm von der Vielzahl an Tierwohl-Siegeln ab?

Wir sind der Tierwohl-Volkswagen – machbar für die Landwirte und bezahlbar für die Verbraucher. Die Anforderungen sind so gestaltet, dass Landwirte sie auch umsetzen können. Dadurch werden für Handel und Gastronomie die notwendigen Mengen produziert, sie können ihr Sortiment umstellen und vor allem die Kunden kaufen es.

Wofür steht das Siegel der Initiative Tierwohl?

In unserem Programm müssen die Landwirte bei der Haltung der Tiere zahlreiche Anforderungen umsetzen, die über dem gesetzlichen Niveau liegen. Dazu zählen mehr Platz, Raufutter sowie Tiergesundheitsmonitoring. Die Einhaltung der Vorgaben wird mindestens zweimal pro Jahr überprüft.

Text: Jakob Bratsch, Foto: Presse

Beitrag zu Klimaschutz auf der Straße, ihr Anteil an den Erneuerbaren Energien liegt hier bei 93 Prozent.

Sprechen weitere Gründe für B10?

B10 heißt weniger fossile Energie und mehr heimische Wertschöpfung. Damit sinkt die Abhängigkeit von erdölexportierenden Staaten, in denen die Menschenrechtslage problematisch ist. Unsere Industrie ist Marktführer in der EU. Biodiesel wird in Deutschland zumeist aus Rapsöl oder Altspeisefetten produziert –das ist praktizierte Bioökonomie.

Wie steht es um die Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen?

Die Rohstoffe für Biokraftstoffe werden nachhaltig produziert, denn sie dürfen

Seit 2001 vertritt der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e. V. (VDB) die wichtigsten deutschen Biokraftstoffhersteller gegenüber Politik und Öffentlichkeit auf nationaler und europäischer Ebene. Seine derzeit 16 ordentlichen und 3 außerordentlichen Mitglieder mit einer Produktion von 2,5 Mio. t Biodiesel (und 900 GWh Biomethan) repräsentieren 60 Prozent der deutschen Biodieselproduktion. www.biokraftstoffverband.de

nicht auf Flächen angebaut werden, die durch ihren Bewuchs und im Boden viel CO2 speichern. Deshalb ist es strikt verboten, Wälder zu roden, Torfmoore trockenzulegen oder Grünland umzubrechen. Zusätzlich zu Rohstoffen vom Acker können Reststoffe und Abfälle eingesetzt und so sinnvoll verwendet werden.

5 contentway.de LANDWIRTSCHAFT
Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e. V. – Partner Content
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Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB)

Landwirte brauchen nötige Beinfreiheit

Effizienz, verbesserte Nachhaltigkeit und Kostenoptimierung mit unternehmerischem Können gegeneinander abzuwägen, wird für Landwirte immer schwieriger.

Text: Theo Hoffmann

Foto: ThisIsEngineering/unsplash, Presse

Ist der Ökolandbau auf dem richtigen Weg, die Nutzungsflächen nachhaltiger und die Biodiversität schonender zu behandeln?

Der Ökolandbau erbringt eine Reihe von Ökosystemleistungen, verzeichnet aber geringere Erträge als die konventionelle Landwirtschaft. Die Ergebnisse der DLG-Nachhaltigkeitszertifizierung im Ackerbau zeigen, dass der Ökolandbau unter dem Strich ähnlich nachhaltig ist wie die konventionelle Landwirtschaft – auch wenn er in einzelnen Disziplinen wie etwa der Biodiversität besser abschneidet. Die Landwirtschaft der Zukunft vereint das Beste beider Welten: die Ertragseffizienz aus dem konventionellen Landbau mit den Ökosystemleistungen aus der Biolandwirtschaft.

Warum haben bei der Entwicklung neuer Lösungen Technologien für die präzise Ausbringung von Dünger Priorität?

Politische Zielsetzungen im Gewässer- oder Klimaschutz fordern deutliche Reduktionen im Einsatz von Dünger, aber auch Pflanzenschutz. Technologien, die auf eine zielgerichtete Ausbringung von Dünger und Pflanzenschutz abzielen, wie etwa Precision-Farming-Lösungen, adressieren diese Anforderungen. Umweltschutz und mehr Nachhaltigkeit sind wichtige Ziele. Technologien der Präzisionslandwirtschaft stellen eine sinnvolle Kombination aus verbesserter Nachhaltigkeit, Effizienz und Kostenoptimierung dar.

Welche Innovationen in der Digitalisierung der Landwirtschaft faszinieren Sie derzeit am meisten?

Innovationen in der Digitalisierung faszinieren mich immer dann, wenn sie in der betrieblichen Praxis spürbare Verbesserungen bringen. Lösungen zur automatisierten Fütterung in der Tierhaltung etwa helfen angesichts des Fachkräftemangels dabei, Arbeitskraft und Zeit zu sparen. Technologien des Precision Farming wiederum verhelfen zu einer kosteneffizienteren und nachhaltigeren Verwendung von Betriebsmitteln. Herausforderungen bestehen aktuell noch in der Verknüpfung

verschiedener digitaler Lösungen und den von ihnen genutzten Datensätzen auf einem Betrieb.

Digitale Lösungen, KI und Robotik gewinnen in der Landwirtschaft an Bedeutung. Diese Entwicklung spiegelt die Agritechnica, die internationale Leitmesse für Landtechnik, die die DLG alle zwei Jahre in Hannover veranstaltet. Digitale Innovationen boomen und halten immer mehr Anteile bei den Ausstellern. Unter dem Strich ist aber der Landwirt mit seinem unternehmerischen Können der Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg eines Betriebs: Die Technik ist sein Werkzeug. Unter welchen Bedingungen können Ressourcenschonung und Produktivitätssteigerung am ehesten in Einklang gebracht werden? An die Stelle pauschaler Reduktionsziele und Verbote in der Agrarpolitik muss Ergebnisorientierung treten. Das heißt: Wenn die Vorgabe die Verbesserung der Biodiversität ist, müssen alle Herangehensweisen, die nachweislich zur Erreichung dieses Ziels beitragen, zulässig sein. Zudem brauchen wir Technologieoffenheit: Moderne Züchtungstechnologien, die maßgeblich zur Entwicklung widerstandsfähigerer und ertragsstarker Nutzpflanzen beitragen, dürfen nicht

tabuisiert werden. Auch müssen Landwirte von überbordender Bürokratie befreit werden: Damit landwirtschaftliche Unternehmer sich den Anforderungen an mehr Nachhaltigkeit stellen können, brauchen sie die nötige Beinfreiheit.

Herausforderungen bestehen aktuell noch in der Verknüpfung verschiedener digitaler Lösungen und den von ihnen genutzten Datensätzen auf einem Betrieb.

Fakten

Der Landwirt und Agrarfunktionär Hubertus Paetow ist Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e. V. und Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung. Er ist gegen übermäßige Regulierung der Landwirtschaft und rät, die Transformation der Landwirtschaft mit aller unternehmerischer Sorgfalt zu begleiten.

Digitale Lösungen, KI und Robotik gewinnen in der Landwirtschaft an Bedeutung. Hubertus Paetow, Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG)
6 LANDWIRTSCHAFT
NACHHALTIGE ENTWICKLUNG

DAS EMISSIONSFREIE ARBEITSTIER

Große Traktoren, Saat- und Erntemaschinen prägen unser Bild von Landwirtschaft.

Doch auch den kleinen RANGER möchten viele Landwirte nicht missen.

Weitere Informationen: www.polarisgermany.de

Zugegeben: Neben einem ausgewachsenen Traktor wirkt der RANGER wirklich klein. Doch eben das ist seine Stärke. Denn Polaris, Weltmarktführer für innovative Powersports- und Offroad-Fahrzeuge, hat auf kleinster Fläche jede Menge Technik untergebracht, die sich im Arbeitsalltag bezahlt macht.

Der RANGER bietet hervorragendes Geländeverhalten, nahezu unerschöpfl iche Power und viel Komfort in der Kabine, das alles gepaart mit jeder Menge Stauraum. Kein Wunder, dass er sich als Zugfahrzeug, zum Abfahren von Koppeln, Weiden, oder Waldwegen, zum Transportieren von Arbeitsund Reparaturmaterialien, von Futter und vielem mehr längst unzählige Male bewährt hat und zu den beliebtesten UTVs unter Landwirten zählt.

Damit das so bleibt, ist das vielseitige Arbeitstier als „RANGER XP Kinetic“ inzwischen sogar mit Elektromotor zu haben. Als erster Hersteller hat Polaris damit ein Fahrzeug vorgestellt, das den gestiegenen Anforderungen an Emissionsvermeidung und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft gerecht wird.

RANGER XP Kinetic:

universelles Kraftpaket für den Hof Schaut man sich den XP Kinetic genauer an, stellt man fest: Er ist ein RANGER durch und durch, von außen wie von innen. Das Fahrzeug verfügt über alle Tugenden, mit denen die Modellserie seit inzwischen mehr als zehn Jahren begeistert. Verfügbar ist es in den Ausstattungsvarianten Premium und Ultimate. Beide verfügen über drei vollwertige Sitze und können für die Straße, als Traktor (Premium: T1a-Homologation, Ultimate: T1b-Homologation) oder als Zugmaschine zugelassen werden. Gemeinsam ist allen Modellen eine extreme Leistungsfähigkeit: Der RANGER XP Kinetic hat eine besonders hohe Zuglast von bis zu 2.370 Kilogramm. Und hinsichtlich der maximalen Zuladung von 567 Kilogramm macht ihm keiner etwas vor – Branchenrekord!

Groß in der Reichweite, klein in den Unterhaltskosten

In puncto Reichweite präsentiert sich der ElektroRANGER in Bestform: Das Premium-Modell besitzt eine Lithium-Ionen-Batterie mit 14,9 kWh, die eine

maximale Reichweite von 70 Kilometern ermöglicht – genug für einen langen Arbeitstag. Der RANGER XP Kinetic Ultimate dehnt den Aktionsradius nochmals aus: Dank 29,8 kWh-Akku muss das Gefährt erst nach rund 130 Kilometern an die Ladestation. Die Reichweite hängt dabei nicht zuletzt vom Betriebsmodus ab. Der Fahrer hat die Wahl: „Eco+“ begrenzt das Drehmoment und die Höchstgeschwindigkeit zugunsten der Reichweite und ist ideal für leichtere Arbeitseinsätze. „Standard“ optimiert die Gasannahme für Alltagsfahrten und mittelschwere Arbeitseinsätze. Und „Sport“ garantiert unmittelbare Ansprache für dynamisches Fahren und anspruchsvollste Jobs.

Die Vorzüge des Elektromotors sind vielfältig: So steht das maximale Drehmoment immer verzögerungsfrei zur Verfügung. Die Beschleunigung ist hervorragend. Der Antrieb arbeitet fl üsterleise. Und vor allem: Der Unterhalt ist äußerst sparsam, da der Elektromotor im Vergleich zum Verbrenner mit deutlich weniger Verschleißteilen auskommt.

Für den Besitzer bedeutet das: Der regelmäßige Wechsel von Zündkerzen, Ölfi lter und Zündspulen entfällt, die Wartungskosten sinken im Schnitt um rund 70 Prozent.

Im Gelände und auf dem Acker zuhaus

Damit nicht genug, überzeugt der RANGER XP Kinetic überall dort, wo das Gelände schwierig oder der Untergrund schlammig wird. 35,5 Zentimeter Bodenfreiheit und ein Fahrwerk mit 25,4 Zentimeter Federweg überwinden spielend jedes Hindernis, und das bei maximalem Komfort. Umlaufende Frontstoßfänger und ein durchgängiger Unterfahrschutz beugen Beschädigungen durch Äste und Geröll vor. Nicht zuletzt passt ein zuschaltbarer, automatisch ansprechender Allradantrieb das Verhalten der Räder automatisch an die Bodenverhältnisse an und meistert so selbst kritische Situationen.

Für jeden der passende RANGER

All diese Vorteile sind natürlich auch mit herkömmlichen Antrieben zu haben: Die RANGER Familie umfasst im aktuellen Modelljahr 23 Ausführungen und lässt keine Wünsche offen. Man bekommt ihn etwa mit zwei, drei oder sechs Sitzen, mit leistungsstarken Ein- oder ZweizylinderProStar-Benzinmotoren oder Dreizylinder-Diesel-

aggregaten von Kubota. Unterschiedliche Fahrzeugbreiten sind ebenso erhältlich wie Formsitze, Innenraumheizung und mehr als 200 verfügbare Zubehör- und Anbauteile, vom Transport-Träger über Vollkabine und einstellbare Windschutzscheiben bis hin zur Hochleistungswinde. Kurz: Für jeden Bedarf gibt es einen passenden RANGER. Und mit dem Online-Konfigurator ist das eigene Fahrzeug im Handumdrehen zusammengestellt.

ÜBRIGENS:

Wer es lieber ein wenig schnittiger und freizeittauglicher haben möchte, dem sei der POLARIS Sportsman empfohlen. Das Quad bringt wie der RANGER jede Menge Leistung und Zugkraft mit und ist vielseitig erweiterbar. Und: Mit ihm macht man nicht nur bei der Arbeit eine gute Figur, sondern meistert und bei Bedarf sogar anspruchsvolle sportliche Herausforderungen.

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„Für Landwirte sind Solarparks lukrativ“

ENERGIEWENDE

Im Gespräch mit Bernhard Strohmayer, Leiter Erneuerbare Energien beim Bundesverband Neue Energiewirtschaft.

Text: Nadine Wagner

Foto: Vincent Delsuc/pexels, Presse

Bernhard Strohmayer, Leiter Erneuerbare Energien beim Bundesverband Neue Energiewirtschaft

Extensive Agri-PV könnte aus Sicht der Branche zum neuen Standard werden. Solarparks erzeugen so günstig saubere Energie und stärken gleichzeitig Naturschutz und ländlichen Raum.

Welche Chancen bietet Agri-PV?

Agri-PV verbindet Energiewende und Landwirtschaft. Bekannt ist vor allem die Kombination aus Solarenergie und Obst- und Futtermittelanbau oder Tierhaltung. Diese Anlagen sind oft hoch aufgeständert oder schwenkbar, sodass auf den Flächen weiter Landwirtschaft betrieben werden kann. Es gibt aber noch eine weitere Variante: Bei der extensiven Agri-PV stehen die Module der Freiflächenanlagen weiter auseinander. Darunter und dazwischen kann sich die Natur erholen und die Artenvielfalt entwickeln. Auch diese Anlagen bedürfen professioneller landwirtschaftlicher

Pflege, um Biodiversität zu „produzieren“. So schaffen Solarparks wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere.

Dem dramatischen Artenrückgangs können sie ein Stück weit entgegenwirken. Beide Formen der Agri-PV lassen sich natürlich auch kombinieren: Warum nicht eine Agri-PV-Anlage mit einem Teil für Lebensmittel und einem anderen Teil für Blühwiesen umsetzen?

Wie gedenken Sie, den geringen Marktanteil von Deutschland im Bereich Agri-PV, der aktuell unter 1 % liegt, zu steigern?

Agri-PV mit Lebensmittelproduktion oder Tierhaltung befindet sich noch in der Pilotphase. Es gibt nur sehr wenige Anlagen. Extensive Agri-PV könnte aus Sicht der Branche zum neuen Standard werden. Solarparks erzeugen so günstig saubere Energie und stärken gleichzeitig Naturschutz und ländlichen Raum. Dafür muss aber noch gesetzlich klar geregelt werden, dass diese Flächen weiter als Landwirtschaft gelten.

Welche Bedürfnisse von Landwirtschaft, Politik und Projektierern müssen Ihrer Meinung nach erfüllt werden, um die vermehrte Umsetzung von Agri-PV-Projekten in der Landwirtschaft zu fördern?

Wenn es nicht um die eng definierten Anlagenkonzepte der klassischen

Agri-PV geht, ist Photovoltaik auf Freiflächen rein rechtlich noch eine Art Fremdkörper in der Landwirtschaft. Die Flächen von Solarparks werden genauso eingestuft wie Siedlungs- und Verkehrsflächen. Das hat für Landwirtinnen und Landwirte gravierende Nachteile. Die bei einer Hofübergabe anfallende Erbschaftssteuer kann dadurch etwa zum Risiko werden. Landwirte sehen hier den Ausweg in der Agri-PV mit Lebensmittelproduktion oder Tierhaltung. Das zeigt, dass der rechtliche Rahmen noch nicht stimmt. Wenn anerkannt wird, dass professionelle Flächenpflege in Solarparks eine landwirtschaftliche Nutzung darstellt, löst sich das Problem auf. Angesichts der Herausforderung, dass die doppelte Nutzung nicht zwangsläufig einen doppelten Ertrag bedeutet, welche Strategien sind notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der gebeutelten Landwirtschaft zu erhalten? Für die Landwirte sind Solarparks lukrativ. Angesichts der zunehmenden Trockenheit ist diese zusätzliche und verlässliche Einnahmequelle als zweites Standbein wichtig. Wenn jetzt auch Landwirtschaft und Biodiversität in Solarparks einen Wert erhalten, werden Solarparks für Landwirte einfacher umsetzbar. Die Bundesregierung ist hier am Zug, um die extensive Agri-PV im Energie- und im Agrarrecht zu verankern.

Agri-PV verbindet Energiewende und Landwirtschaft. Bekannt ist vor allem die Kombination aus Solarenergie und Tierhaltung.

„Wir sind eine grundsolide Branche“

Ulf Kopplin ist überzeugt, dass die Landwirtschaft eine grundsolide Branche ist und abwechslungsreiche sowie zukunftsträchtige Jobs für den Nachwuchs bietet.

Text: Theo Hoffmann Foto: Gayatri Malhotra/unsplash, Presse

Ulf Kopplin, Präsident Bundesverband LandBauTechnik

Der Protest der Landwirte angesichts der Kürzungen ist weitreichend. Welche Folgen sehen Sie für den Bereich der LandBauTechnik und was erwarten Sie von der Politik?

Es geht bei den Protesten um die Zukunft der Landwirte und des ländlichen Raums, um sich als Land nicht abhängig zu machen von Exportgütern, aber auch, um für alle Betriebe und das über die Landwirtschaft hinaus, langfristige Planbarkeiten zu erzielen. Eine derart einseitige und hohe Belastung nur einer Branche ist unausgewogen und fachlich schlecht gemacht. Die Bauern und Lohnunternehmen können in diesem Leistungsbereich keinesfalls kurzfristig leistungsfähige Alternativen, etwa mit Elektroantrieben, für die Anforderungen und die Dieselfahrzeuge finden. Selbst wenn sie es wollten, diese Maschinen gibt es nicht, die Entwicklung wird viel Zeit benötigen. Auch nutzen die Maschinen wenig die öffentliche Infrastruktur. Diese hektische deutsche Politik führt umgehend zur Verschlechterung der Wettbewerbsposition in Europa und zur finanziellen Schwächung unserer...

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Eigene Sonnenernte einfahren? Das lohnt sich! Prüfen Sie jetzt das Potenzial Ihrer Freifläche für Photovoltaik. Wir bauen Ihre PV-Anlage umweltverträglich und positionieren Sie erfolgreich am Energiemarkt. Sprechen Sie uns an, für eine kostenfreie Flächenprüfung! Wir prüfen Ihre Fläche kostenlos! esg-solar.de Wir gestalten Ihre Energiewende.
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Solarparks fördern Biodiversität

Freiflächen- und Agri-PV sind eine spannende Möglichkeit für Landwirte, erklärt Hagen Billerbeck vom Solarenergie-Spezialisten ENERPARC.

Herr Billerbeck, die Politik in Deutschland hat als Ziel, die Energiewende voranzutreiben. Welche Rolle spielt dabei die Solarenergie?

Der Zubau betrug im vergangenen Jahr knapp 14,1 Gigawatt – das war ein neuer Rekordwert. Mittlerweile beträgt der Anteil an der Bruttostromerzeugung zwölf Prozent, das ist eine bedeutende Menge. Aber es liegen noch große Aufgaben vor uns. Dazu benötigen wir neben kleinen Flächen auch Freiflächen- und Agri-PV-Anlagen.

Was versteht man unter dem Begriff Agri-PV?

Dieser Begriff ist nicht geschützt, sodass man ihn unterschiedlich verstehen kann. Die Trennlinie zu konventionellen Freiflächenanlagen ist fließend. Es geht aber immer darum, dass auf einer Fläche Strom erzeugt und sie zugleich weiterhin landwirtschaftlich genutzt wird, wobei die Möglichkeiten hier sehr weit gefächert sind.

Worin liegt der Vorteil?

Man kann die Fläche doppelt nutzen und die Flächenkonkurrenz verringern, häufig geht es darum, dass die PV-Anlage eine Schutzfunktion für die Landwirtschaft übernimmt. ENERPARC sammelt gerade in Forschungs- und Entwicklungsprojekten Erfahrungen im Obstbau und auf besonders beanspruchten landwirtschaftlichen Flächen. PV-Anlagen können zum Beispiel vor Licht, Sturm und Hagel Schutz bieten. Ebenso ist die Tierhaltung unter solchen Anlagen möglich. In einer Vielzahl unserer Anlagen betreiben wir Schafhaltung als Erfolgsgeschichte für die Biodiversität und Betriebsführung.

Wie sieht es mit der Wirtschaftlichkeit aus?

Man muss ehrlicherweise sagen, dass bei Agri-PV die Energiegewinnung teurer wird. Das hebt den Trend der vergangenen Jahre, in denen die Solarenergie immer preiswerter geworden ist, ein Stück weit wieder auf. Denn man installiert üblicherweise weniger Leistung auf der gleichen Fläche, Landwirt:innen werden aber eine ähnlich hohe Pacht erwarten wie bei herkömmlicher Freiflächen-PV. Der materielle Aufwand bei der Errichtung ist deutlich höher als bei konventionellen Anlagen. Die spannende Frage ist daher: Kann ich diese Zusatzkosten durch den höheren Nutzen für die Landwirtschaft ausgleichen? Oder ist es sinnvoller, beide Nutzungen konventionell voneinander zu trennen? An dieser Stelle sind wir alle noch in der Erprobungsphase. Noch ist Agri-PV trotz der Förderung durch die Politik eine Nische.

Wie steht es um die Biodiversität innerhalb von Freiflächensolaranlagen?

Entgegen mancher Vorurteile wirken sich auch konventionelle Solarparks positiv auf Artenvielfalt und Biodiversität aus. Monitorings externer Gutachter zeigen vor allem für unsere Anlagen auf ehemaligen Ackerflächen eine erhebliche Steigerung der Artenvielfalt. Ein Mehrgewinn, welcher auch in benachbarte Flächen streut. Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität sind für uns mittlerweile Standard – sie reichen von kräuter- und blütenreichen Regio-Saaten im Bereich unserer Anlagen über die Neuanlage von Hecken und Gehölzstreifen bis zur Etablierung von Streuobstwiesen. Darüber hinaus halten wir auch Moor-PV aus verschie-

Moorflächen sind relevant für den Abbau der CO2-Emissionen. Die Bundesregierung verfolgt daher auch das Ziel, die Moore Stück für Stück wieder zu vernässen.

denen Gründen für sehr interessant. Das sind Anlagen, die in moorigen Bereichen gebaut werden. Moorflächen sind relevant für den Abbau der CO2-Emissionen. Die Bundesregierung verfolgt daher auch das Ziel, die Moore Stück für Stück wieder zu vernässen. Und viele Landwirt:innen sind bereit, gerade diese Moorflächen zur Nutzung für Freiflächen-PV zur Verfügung zu stellen. Technisch ist das durchaus herausfordernd, aber zukunftsträchtig.

Wie profitieren die Kommunen?

Sie profitieren zum einen über die finanzielle kommunale Beteiligung, wie sie auch im EEG festgelegt ist, diese Regelung wird ausdrücklich begrüßt. Rein finanziell betrachtet ist festzustellen, dass eine hohe Anlagenleistung auf der Fläche

zu höheren Erträgen aus der Beteiligung für die Gemeinde führt, üblicherweise sind hier konventionelle PV-Anlagen im Vorteil. Daneben können Kommunen über diverse andere Dinge profitieren –die Planungsphase muss in enger Abstimmung erfolgen, sodass besondere Bedürfnisse wie z. B. eine funktionierende Eingrünung der Anlage sichergestellt werden können.

Wie gehen Sie vor, wenn sich ein interessierter Landwirt meldet? ENERPARC beschäftigt über ganz Deutschland verteilt mehr als 50 Projektentwickler:innen. Sie bewerten zunächst, ob die Nutzung der ins Auge gefassten Fläche möglich ist. Anschließend gehen wir gemeinsam mit der Landwirtin oder dem Landwirt auf die Gemeinde zu. Wenn ihre Zustimmung erfolgt ist, startet die klassische Bauleitplanung. Wenn wir das Baurecht erwirkt haben, können wir mit dem Bau beginnen. Zurzeit müssen wir uns vor dem Bau leider noch gemeinsam mit der Landwirtin bzw. dem Landwirt um ein ärgerliches steuerrechtliches Problem kümmern, dass die ganze Sache komplizierter macht.

Welches?

Verpachtete Flächen für PhotovoltaikAnlagen werden derzeit dem Grundvermögen der Landwirt:innen zugeordnet. Dadurch aber werden Flächen mit Solarparks deutlich anders als landwirtschaftliche Flächen bewertet, wodurch sich die Erbschaftssteuer erhöht. Das müsste dringend durch die Politik geändert werden. Denn diese ungünstigen Erbschaftssteuerregeln stellen für Landwirt:innen ein großes Risiko dar und bedeuten für Vorhabenträger wie ENERPARC einen hohen Aufwand, um diese abzusichern.

Die ENERPARC AG ist ein international ausgerichtetes, dynamisch wachsendes Unternehmen mit einem klaren Ziel – ENERPARC setzt neue Standards in der Solarenergie.www.enerparc.de ENERPARC AG – Partner Content
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Hagen Billerbeck, Projektentwickler bei ENERPARC AG mit Wurzeln in der Landwirtschaft

JOACHIM RUKWIED

„Mehr Fakten, weniger Ideologie“

GROSSES INTERVIEW

Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, spricht im Interview über die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Landwirtschaft.

Text: Armin Fuhrer, Nadine Wagner Foto: Deutscher Bauernverband e. V./Presse

Wie sieht die Perspektive für Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit angesichts der aktuellen Kürzungen von Subventionen aus? Inwiefern stellt die Streichung der Subventionen eine potenzielle Gefahr oder aber eine Chance für die deutsche Landwirtschaft dar? Ohne Wettbewerbsgleichheit in der EU kann es keine Wettbewerbsfähigkeit geben. Nach dem jetzigen Stand würden wir deutschen Landwirte in drei Jahren den EUweit höchsten Steuersatz für Agrardiesel zahlen – ein massiver Wettbewerbsnachteil gegenüber zahlreichen EU-Nachbarstaaten. Hinzu kommt, dass diese enorme und unverhältnismäßige Belastung nicht im luftleeren Raum existiert. Unsere Betriebe haben bereits vor den Agrardiesel-Kürzungsplänen empfindliche Einschnitte für die Haushaltskonsolidierung hinnehmen müssen und sind von fehlender Planungssicherheit, immer mehr Auflagen sowie überbordender Bürokratie gebeutelt. So gestaltet man keine Zukunft!

2026 sollen die AgrardieselSubventionen endgültig wegfallen. Welche Alternativen existieren zu dieselbetriebenen Landmaschinen? Es gibt aktuell keine tragfähigen Alternativen und somit hat der Wegfall der Agrardieselrückerstattung auch keinerlei klimapolitische Lenkungswirkung. Der Verbrennungsmotor wird auf Sicht für landwirtschaftliche Arbeiten wie etwa Bodenbearbeitung, Ernte und Transport unverzichtbar bleiben. Elektroantriebe können derzeit lediglich bei leichten Hofarbeiten ergänzen. Auch deshalb ist es jetzt eine Steuerbefreiung von nicht-fossilen Kraftstoffen in der Landwirtschaft dringend erforderlich.

Auf welche Weise leistet die Landwirtschaft einen Beitrag zum Klima- und Artenschutz, insbesondere im Hinblick auf Ansätze wie Carbon Farming, Agri-PV und ähnliche Konzepte? Welche dieser Maßnahmen haben sich bereits als besonders erfolgreich erwiesen?

Klima-, Umwelt-, Artenschutz und Tierwohl sind Themen, die nicht nur die Verbraucher beschäftigen, sondern auch uns Landwirte. In der Praxis setzen wir bereits auf vielfältige Fruchtfolgen, schonende Bodenbearbeitung, präzise Pflanzenschutz- und Düngemittelausbringung sowie produktionsintegrierte Natur- und Artenschutzmaßnahmen. Mit Carbon-Farming sowie mit Wind-, Solarund Bioenergie tragen Landwirte ihren Teil zum Klimaschutz bei. Um diesen Weg weiter verfolgen zu können, brauchen wir neben gezielter Agrarforschung, digitalen Innovationen und technologischem Fortschritt weitere praxisorientierte Lösungen. Hier ist vor allem die Politik gefragt.

Welche weiteren Maßnahmen müssen angesichts der zunehmenden Häufigkeit von Extremwetterereignissen wie langanhaltender Trockenheit oder den Überschwemmungen in Niedersachsen in der Landwirtschaft getroffen werden? Die Landwirtschaft wird zukünftig in der Regel mit weniger Niederschlag auskommen und längere Dürrephasen überbrücken müssen. Mit den bisherigen Instrumenten wird dies schwierig. Es müssen auch politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, mit denen die Landwirtschaft sich dafür rüsten kann: zum Beispiel zusätzliche Investitionen in Wasser- und Bewässerungsinfrastruktur, eine zielgenaue Förderung von wassersparenden Anbautechniken, die Förderung von Mehrgefahrenversicherungen sowie Offenheit gegenüber modernen Züchtungstechniken.

Stichwort Nachwuchs:

Die Zahl der Ausbildungsverträge in der Landwirtschaft ist zuletzt gestiegen. Welche Faktoren sind Ihrer Meinung nach ausschlaggebend für diesen Anstieg und

wie bewerten Sie die Zukunftsaussichten der Branche?

Landwirtschaft ist mehr als ein Beruf und die junge Generation brennt dafür. Bereits junge Menschen haben zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten, tragen Verantwortung und arbeiten gleichzeitig in und mit der Natur. Auch die technischen Aspekte und die zunehmende Digitalisierung sowohl im Ackerbau als auch im Bereich der Tierhaltung faszinieren viele junge Menschen. Trotz aller Herausforderungen ist die Landwirtschaft definitiv eine Zukunftsbranche.

Welche Erwartungen hegen Sie im Hinblick auf die kommende Europawahl bezogen auf die Entwicklungen in der Landwirtschaft?

Es gibt zahlreiche agrarpolitische Baustellen und wir brauchen dringend einen stärker faktenbasierten und weniger ideologiegetriebenen Diskurs. Wichtig ist aber vor allem auch eines: Wir Landwirte im Bauernverband sind überzeugte Europäer und Demokraten. Nur mit einem starken Europa, das zusammensteht, für seine Werte eintritt und sich Extremismus, Radikalisierung sowie Populismus entgegenstellt, kann es auch eine zukunftsfähige Landwirtschaft und Agrarpolitik geben.

Landwirtschaft ist mehr als ein Beruf und die junge Generation brennt dafür.

Fakten

Zuletzt stand Joachim Rukwied als Präsident des Deutschen Bauernverbands aufgrund der Bauernproteste gegen die Sparmaßnahmen der Ampelregierung häufig im Mittelpunkt des Geschehens. Seit fast zwölf Jahren führt er die Organisation – und hat sich in dieser Zeit als effizienter Interessenvertreter etabliert.

„Zusätzliche Einnahmen durch PV-Freiflächenanlagen“

Michael Nölke, Leitung Projektentwicklung Freiflächen bei Energiesysteme Groß

Für wen eignen sich PV-Freiflächenanlagen?

PV-Freiflächenanlagen eignen sich sehr gut für landwirtschaftliche Betriebe, Gewerbe und Industriebetriebe, Energieversorger, Energiegenossenschaften, Kommunen sowie Solarteure. Landwirte können zusätzliche verlässliche Einnahmen erzielen, als Ergänzung zu den Einnahmen aus der landwirtschaftlichen Produktion. Für Kommunen sind PV-FFA eine ökologische und sehr gut planbare zusätzliche Einnahmequelle.

Welche Vorteile haben sie?

PV-FFA können die Biodiversität deutlich erhöhen durch die Energieerzeugung von CO2-neutralem Sonnenstrom und eine gleichzeitige extensive landwirtschaftliche Nutzung, beispielsweise mit der Beweidung von Schafen und teilweisem Grünfutterschnitt.

Wie rechnet sich die Investition?

Die Erlöse können mittels EEG-Vergütung, eine feste gesetzliche Vergütung, die für 20 Jahre gezahlt wird, erzielt werden oder durch einen bilateralen Stromliefervertrag zwischen dem Betreiber der PV-FFA und z. B. einem größeren Industriebetrieb, der den Strom abnimmt.

Text: Armin Fuhrer , Fotos: ESG

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Von Kilowatt und Pferdestärken

Die emissionsfreien Elektro-Radlader lassen sich problemlos im Innen- und Außenbereich einsetzen.

Auf einer Insel im Mälarsee ist Menhammar Stuteri eines der bekanntesten und ältesten Gestüte Schwedens. Bei aller Tradition hat das Unternehmen den Blick fest auf eine nachhaltige Zukunft gerichtet.

Im landwirtschaftlich geprägten

Menhammar, Teil der 30.000-SeelenKommune Ekerö auf einer Insel vor Stockholm, gibt es das ganze Jahr über reichlich zu tun. Wobei allein 700 der über 1.800 Hektar für Pferdeweiden reserviert sind: Das „Menhammar Stuteri“ beherbergt rund 300 Pferde, 50 Kühe und 25 Schafe. Insbesondere züchtet, trainiert und verkauft das Gestüt Trabrennpferde der Spitzenklasse und verfügt auch über eigene Rennbahnen. Eine Umgebung zu schaffen, in der sich Tiere wie Menschen wohlfühlen, hat hier oberste Priorität.

Lebendige Nachhaltigkeit

Das Gestüt ist Teil der familiengeführten Soya-Gruppe, deren Unternehmen auch im Einzelhandel, der Schifffahrt, Landwirtschaft und Wasseraufbereitung tätig sind. Sämtliche Sparten haben einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit, sodass eine Partnerschaft mit Volvo CE eine folgerichtige Ergänzung darstellt: Beide Unternehmen teilen die Verpflichtung, in ihren jeweiligen Branchen den Wandel voranzutreiben. Beispielsweise hat die zur Soya-Gruppe gehörende Reederei Wallenius Marine bei der Entwicklung des Oceanbird-Konzepts Pionierarbeit im Bereich

der windgetriebenen Frachtschiffe geleistet, während ein firmeneigener Windpark alle Büros und Wohnungen mit Strom versorgt. Außerdem unterstützt Wallenius Marine das revolutionäre Konzerterlebnis „ABBA Voyage“ in London.

Doch zurück zum Gestüt auf der Insel im Mälarsee. Der Betrieb verfügt mittlerweile über drei batterieelektrische Radlader Volvo L25 Electric, die auf dem gesamten Gelände vielfältige Aufgaben übernehmen. Das Programm reicht vom Heu- und Futtertransport für Pferde und Kühe bis zum Ausmisten der Ställe und dem allgemeinen Materialumschlag. Dass sich die leisen und abgasfreien ElektroRadlader problemlos im Außen- wie im Innenbereich einsetzen lassen, ist im Zusammenwirken mit Mensch und Tier ein riesiger Vorteil. Zudem steht auch eine Anbau-Kehrmaschine bereit, die sich schnell und einfach für Reinigungsarbeiten anbringen lässt.

Ulf Segerström, Betriebsleiter bei Menhammar Stuteri: „Wir sind stolz auf unseren Pioniergeist und unseren starken Fokus auf Umwelt und soziale Verantwortung. Wir wollen künftig ohne fossile Brennstoffe

auskommen, daher ist der Wechsel zu elektrischen Maschinen absolut sinnvoll. Der nahezu geräuschlose und emissionsfreie Betrieb ist für die Arbeit in unmittelbarer Nähe unserer Pferde und unseres Viehbestands ideal.“

„Wir sind außerdem beeindruckt von der Akkulaufzeit der Maschinen“, fährt Segerström fort. „Die Arbeiten auf dem Hof lassen sich schnell und effizient erledigen, ohne die Tiere übermäßig zu stören. Auch für unsere Mitarbeiter ist die Arbeit viel komfortabler. Alles in allem haben wir mit den elektrischen Maschinen eine angenehm saubere und ruhige Arbeitsumgebung.“

Nicht nur ein Vorzeigeprojekt Kate Andersson, Marketingmanagerin für Elektromobilität bei Volvo CE, ergänzt: „Wer Menhammar Stuteri besucht, kann sehen und spüren, dass Tierwohl und Nachhaltigkeit nicht nur hehre Worte sind. Hier wollen tatsächlich alle etwas bewirken, und das ist sehr inspirierend. Bei der Betriebsleitung herrscht die Gewissheit, dass die heutigen Investitionen die Zukunft des Gestüts für künftige Generationen sichern.“ Mit Blick auf die Mitarbeiter fügt sie hinzu: „Mitunter erleben wir, dass Bediener den elektrischen Maschinen anfangs zögerlich und misstrauisch gegenüberstehen. Bei Menhammar keine Spur!

Volvo CE ist ein weltweit führender Anbieter für Baumaschinen, wie Radlader, Raupenbagger, Mobilbagger und knickgelenkte Dumper. Seit 2019 hat Volvo CE elektrische Baumaschinen im Portfolio und hat sich gemeinsam mit der gesamten Volvo-Gruppe verplichtet, die Treibhausgasemissionen in der gesamten Wertschöpfungskette bis

Die Umstellung wurde positiv und mit Begeisterung aufgenommen.“

Der Einsatz der L25 Electric bei Menhammar Stuteri unterstreicht die bedeutende Rolle, die Elektromaschinen von Volvo CE auch in der Landwirtschaft spielen können – wenn neben CO2-Reduzierung und Nachhaltigkeitszielen auch das Wohl der Tiere ganz oben auf der Agenda steht.

Die Natur an erster Stelle Landschaftspflege und Naturschutz haben bei Menhammar Stuteri höchsten Stellenwert. Das Land auf der Insel wird seit 800 Jahren bewirtschaftet, und es soll auch künftigen Generationen zur Verfügung stehen. Der Betrieb hat es sich zum Ziel gesetzt, Vögeln, Wild, Insekten und Pflanzen natürliche Lebensbedingungen zu bieten und die Artenvielfalt zu fördern. Nicht zuletzt werden Pflanzennährstoffe in Form von Pferdedünger auf das Ackerland ausgebracht. Zugleich fängt ein 2019 angelegter Teich Phosphor auf, der sich aus dem Pferdedünger auf Weiden und Feldern ablagert. Die Menge an Phosphor, die über das Regenwasser in Gräben und Bäche sowie schließlich in den Mälarsee gelangt, konnte mit dem Teich um 40 bis 60 Prozent reduziert werden.

Die betriebseigenen Traktoren laufen mit hydriertem Pflanzenöl (HVO100) und die eingesetzten Quads mit Elektroantrieb. Der Hof produziert zudem 100 Prozent seiner Energie und Wärme durch eine Kombination aus Sonnenkollektoren und einer Biobrennstoffanlage für Mist und Hackschnitzel. Schließlich steht auch das Wohlergehen der Belegschaft im Mittelpunkt, denn viele der 55 Mitarbeiter leben auf dem Anwesen. Ein gemeinschaftlicher Gemüsegarten und ein Freiluft-Fitnessstudio sind nur zwei von zahlreichen Wohlfühl-Maßnahmen.

Volvo CE – Partner Content
zum Jahr 2040 auf Netto-Null zu reduzieren. www.volvoce.com Eine Wohlfühlatmosphäre für Mensch und Tier steht ganz oben auf der Agenda. Leise und abgasfrei kann es mit dem L25 Electric ganz nah auf Tuchfühlung gehen.
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Menhammar Stuteri nutzt die insgesamt drei L25 Electric auch für alle anfallenden Arbeiten.

Zukunft der Landwirtschaft im Fokus

AUSBLICK

Über 80 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe nutzen bereits Tools des Smart bzw. Precision Farmings, wie aus einer gemeinsamen Umfrage des Branchenverbands Bitkom, des Deutschen Bauernverbandes und der Landwirtschaftlichen Rentenbank hervorgeht.

Text: Nadine Wagner

Foto: Gautier Salles/unsplash, Janine Schmitz/BMEL

Insbesondere die Digitalisierung der Produktionsprozesse in der Tierhaltung macht bspw. große Fortschritte. Im Stall sind autonome Komponenten, aber auch komplett automatisierte Systeme weit verbreitet. Auf dem Acker helfen unter anderem Wetter-Apps, Drohnen und intelligente Datenmanagementsysteme, Bodenbearbeitungs- und Ernteverfahren zu optimieren.

„Digitalisierung wird uns bei den entscheidenden Zukunftsfragen voranbringen können,“ betont Cem Özdemir, Minister für Ernährung und Landwirtschaft. Die Chancen der Digitalisierung sind vielfältig und betreffen nicht nur die Landwirte, sondern auch die Natur und die Verbrauchenden. Vor allem das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) spielt eine entscheidende Rolle, die Potenziale der Digitalisierung zu erkennen, zu heben und den notwendigen Wandel erfolgreich zu gestalten.

Ein Blick in Niederlande zeigt, wie die Landwirtschaft der Zukunft dabei konkret aussehen könnte: Dort überwachen spezialisierte Drohnen bspw. Felder und Herden aus der Luft. Intelligente Roboter pflügen, säen und bewässern; sie jäten Unkraut und ernten selbstständig. Durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) lernen sie zudem konstant voneinander und werden so immer besser. Dies sind mitunter einige wenige Gründe, weshalb die Niederlande als zweitwichtigster Exporteur landwirtschaftlicher Produkte gelten – direkt nach den 270-mal größeren USA.

Für eine erfolgreiche Transformation der Landwirtschaft muss diese in Zukunft stärker vernetzt sein als je zuvor, unterstützt u. a. durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Um die KI-, Robotik- und Datenlösungen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft dabei gezielt voranbringen zu können, bedarf es Förderung und Unterstützung seitens der Politik. Erst

Cem Özdemir, , Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft

kürzlich überreichte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hierfür Förderbescheide in Höhe von 3,8 Millionen Euro an diverse Foren, Institutionen und Forschungseinrichtungen, um somit KI-Anwendungen im Agrarbereich zu testen und die Akzeptanz von KI-gestützten Lösungen zu fördern. Angesichts auslaufender Agrardiesel-Subventionen könnten autonom fahrende Traktoren an Bedeutung gewinnen. Dies nicht nur zur Optimierung von Fahrwegen, sondern auch zur Reduzierung von Erosionen und Treibstoffverbrauch. Doch ohne Subventionen droht der heimischen Landwirtschaft eine Herausforderung, wie das Umweltbundesamt betont. Sie schlagen vor, stattdessen klimafreundliche Maßnahmen zu fördern.

Nicht zuletzt entstehen so neue Geschäftsmodelle, jedoch nicht selten begleitet von Zweifeln hinsichtlich Datensicherheit und -hoheit. „Gemeinsam haben wir die Verpflichtung, unseren Landwirtinnen und Landwirten einen planungssicheren, zukunftsfesten Pfad zu ebnen”, äußert sich Cem Özdemir im Rahmen der Sonder-Agraministerkonferenz.

Dennoch bleibt die Erkenntnis, dass Technologie nicht alles ist. Die Natur kann nicht kontrolliert werden, aber wir können lernen, uns klimatisch anzupassen. Eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft erfordert gesunde Böden und ein intaktes Ökosystem – auch in Zeiten der Digitalisierung.

Agri-PV steigert die Flächeneffizienz und ermöglicht den Ausbau der PV-Leistung bei gleichzeitigem Erhalt fruchtbarer Ackerflächen.

Doppelte Ernte

FLÄCHENEFFIZIENZ

Agri-Photovoltaik erschließt neue Einnahmequellen, senkt Stromkosten und macht Pflanzen resilienter gegenüber den Folgen des Klimawandels.

Text: Kirsten Schwieger

Foto: Sungrow EMEA/unsplash

Stetig steigende Pachtpreise, zunehmender Preisdruck sowie fallende Fleisch- und Getreidepreise sind nur einige Gründe für die sinkende Wirtschaftlichkeit und Planungssicherheit landwirtschaftlicher Betriebe. Der Klimawandel und gesellschaftliche Erwartungen an eine ressourcenschonende Bewirtschaftung sorgen darüber hinaus für schlaflose Nächte bei Landwirten. Die kombinierte Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse mit der Erzeugung von Grünstrom auf ein und derselben Fläche könnte Landwirten neue Perspektiven eröffnen.

Agri-Photovoltaik (Agri-PV) nennt sich dieses Konzept, welches seit ungefähr zehn Jahren weltweit vermehrt umgesetzt wird. Oben Solaranlage, darunter oder daneben Ackerbau, Obstanbau oder Weideland. Auch in Deutschland entstanden in den vergangenen Jahren mehrere Modellanlagen, verschiedene Einrichtungen erforschen derzeit deren Performance. Es gibt hoch- und niedrigaufgeständerte Systeme, bewegliche Systeme sowie vollverschattende und semi-transparente. Über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2023 sind Agri-PV-Anlagen grundsätzlich auf allen Acker- und Grünlandflächen sowie Flächen mit Dauerkulturen förderfähig.

Die zusätzliche Geldeinnahme durch den Verkauf des grünen Stroms ermöglicht eine Diversifizierung und Steigerung des Einkommens. Durch die Eigennutzung des erzeugten Stroms lassen sich innerbetriebliche Kreisläufe schließen, Stromkosten senken und das Image steigern. Ein weiterer Vorteil besteht in Synergieeffekten wie Sonnen-, Verdunstungs- und Hagelschutz, welche die angebauten Pflanzen resilienter gegenüber den Folgen des Klimawandels machen. So schützen horizontale AgriPV-Anlagen vor zu intensiver Sonneneinstrahlung und Austrocknung der Böden sowie vor Starkregen und Hagel. Vertikale, bodennahe Systeme mit Bewirtschaftung zwischen den Modulreihen beugen der Winderosion vor. Während die Beschattung bei ausreichend Wasser die Ernteerträge zwar oftmals reduziert, kann sie bei Dürre gar zu

Ertragssteigerungen führen. Angesichts der Experteneinschätzung, dass manche heimischen Kulturen hierzulande innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht mehr ohne künstliche Verschattung angebaut werden können, ein interessanter Fakt.

Während die Beschattung bei ausreichend Wasser die Ernteerträge zwar oftmals reduziert, kann sie bei Dürre gar zu Ertragssteigerungen führen.

Nach derzeitigem Forschungsstand eignen sich grundsätzlich alle Kulturpflanzen für den Anbau unter einer Agri-PV-Anlage, wobei die Beschattung unterschiedliche Auswirkungen auf die Erträge erwarten lässt. Während die Erträge von Blattgemüse, Futterpflanzen, Knollen- und Hackfrüchten sowie der meisten Getreidearten leicht zurückgingen, nehmen Mais, Ackerbohnen, Soja und Lupinen die Beschattung der Anlage eher übel. Dagegen profitieren Schattenpflanzen wie Beeren, Obst und Fruchtgemüse sogar von einer Beschattung. Der direkte Schutz der Agri-PVKonstruktion vor Umwelteinflüssen wie Regen, Hagel der Frost macht zudem manch mechanisches Schutzelement obsolet. Da unter den Modulen weniger Feuchte herrscht als unter Netzen, konnten in einem Versuch mit Kirschbäumen sogar substanziell Fungizide eingespart werden. Die vorhandenen Gerüststrukturen lassen sich aber auch zur kostengünstigen Integration weiterer Schutzsysteme wie Hagelschutznetze oder Folientunnel nutzen.

Fakten

Laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) lassen sich mit beweglichen Agri-PV-Systemen die Einbußen beim Ertrag reduzieren, da das Lichtangebot in kritischen Wachstumsphasen der Pflanzen erhöht werden kann.

von Drohnen werden Grünland- und Ackerfutterflächen insbesondere nach Rehkitzen abgesucht und somit vor Verletzungen oder dem sog. Mähtod bewahrt.
Mithilfe
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Energiezukunft: Ertragsplus mit Hybridparks

Deutschlands größter Onshore-Grünstromerzeuger Alterric setzt auf Innovation, Wertschöpfung und Verbundenheit als Erfolgsfaktoren

Erneuerbare Energien sind der Schlüssel zum Klimaschutz. Vor diesem Hintergrund unterstützt Deutschlands größter OnshoreGrünstromerzeuger Alterric die Mission Energiewende zu 100 Prozent. Das Unternehmen mit Hauptsitz im norddeutschen Aurich bringt dafür beste Voraussetzungen mit: über drei Jahrzehnte Erfolg im WindBusiness, ein starkes fi nanzielles Rückgrat, hohe technische Standards und energiewirtschaftliche Kompetenz. Gleichzeitig erweitert Alterric stetig seinen Horizont – aktuell durch die Entwicklung von Hybridparks mit Wind- und Sonnenenergie.

Dauerhafte Partnerschaften

Für eine nachhaltige Energiezukunft setzt Alterric auf Expertise entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Teams an zwölf Standorten in Deutschland sowie in internationalen Büros in Frankreich und Griechenland planen, projektieren und bauen Energieparks. Eine Besonderheit in der Branche: Auch nach der Inbetriebnahme behält Alterric die Anlagen im eigenen Erzeugungsportfolio und sorgt für eine sichere, effiziente Energieernte.

Dieses Konzept stärkt die Beziehungen mit Land- und Forstbesitzern, Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürgern. Denn auf die Maxime „Wir kommen, um zu bleiben“

können die Partner von Alterric in jeder Hinsicht vertrauen. So stehen in allen Projektphasen verlässliche Ansprechpartner zur Verfügung. Relevant sind nicht zuletzt fi nanzielle Aspekte wie dauerhafte Pachtund Gewerbesteuerzahlungen und lokale Wertschöpfung für Kommunen. Darüber hinaus entwickelt Alterric Windenergiestandorte im Dialog mit den Akteuren vor Ort durch Repowering weiter. Damit bieten die Energiewende-Experten Kooperationen an, die über Generationen Bestand haben.

Leistungsplus und Netzsicherheit durch Hybridparks Ein zukunftsweisendes Konzept im Alterric-Portfolio sind sogenannte Hybridparks: Künftig wird das Potenzial eigener Windpark-Areale durch die Installation von Photovoltaik-Modulen ergänzt.

Diese Kombination kann die Nennleistung in geeigneten Windparks verdoppeln. Pro Hektar ist der Zubau von rund einem Megawatt Solar-Leistung möglich – abhängig von der Aufteilung der Flächen, geografi schen Gegebenheiten und Wetterbedingungen. Für Alterric bedeutet das eine Ausbaureserve von mindestens 1.500 Megawatt, ergänzend zur Projektpipeline Wind mit 10.000 Megawatt.

Von Hybridparks profi tiert auch das Stromnetz. Alterric Hybridpark-Experte Gerrit van Schwartzenberg erklärt: „Antizyklische Erzeugungskurven sorgen für eine verstetigte Energie-Einspeisung: Im Sommer gibt es weniger Windstärken, dafür eine höhere

Sonneneinstrahlung; im Winter gleicht stetiger Wind die kürzeren Tage aus. Wenn reine Solarparks in der kalten Jahreszeit reduziert einspeisen, liefern Hybridparks weiterhin Windstrom. Damit entsteht insgesamt eine relativ kontinuierliche Einspeisekurve – deshalb können Hybridparks größtenteils an vorhandene Netzinfrastruktur im Windpark angeschlossen werden.“ So werden Netzrisiken vermindert und Ressourcen gespart.

Konsens zu wertvollen Agrarfl ächen

Der Ausbau von Wind- zu Hybridparks kann auch Teil einer Lösung für die Flächenknappheit in Deutschland sein. Durch die Integration von Photovoltaik-Anlagen in bestehende oder geplante Windparks, nutzt Alterric vorhandene Flächenreserven effizient und mit Augenmaß.

In der Praxis zeigt sich: Das Ausweisen von Photovoltaik-Arealen ist für Kommunen keine leichte Entscheidung. Es gibt Bedenken, damit gingen wertvolle Flächen für die Landwirtschaft verloren. Gerrit van Schwartzenberg kann diese Sorge nachvollziehen, aber auch entkräften: „Landwirtinnen und Landwirte sind für uns wichtige Partner. Wir wollen nicht in Konkurrenz um Flächen treten. Die landwirtschaftliche Nutzung hat Vorrang.” Den PhotovoltaikAusbau plant Alterric nur für Windparks, deren Böden nur wenig Ertragspotenzial aufweisen. Alterric Hybridparks bieten also Chancen für Agrarfl ächen mit geringerer Ertragfähigkeit und stärken damit die Wirtschaftlichkeit landwirtschaftlicher Betriebe.

www.alterric.com

Durch die Installation von Photovoltaikmodulen in Windparks erreicht Alterric eine größere Nennleistung mit geringerem Flächenbedarf.
Fotos: Alterric
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Gerrit van Schwartzenberg, Hybridpark-Experte bei Alterric

Nützlich statt lästig

FUTTERMITTEL

Während bei uns Menschen Insekten als Nahrungsquelle immer noch Unbehagen hervorrufen, könnten sie als Tierfutter zum Gamechanger werden.

Text: Christiane Meyer-Spittler

Foto: Amber Kipp/unsplash

Etwa 11 Millionen Rinder, 21 Millionen Schweine und über 173 Millionen Hühner, Puten, Enten und Gänse brauchen in Deutschland jeden Tag ihr Futter. Davon sind mengenmäßig Mais, Gras, Getreide, Raps und Soja die wichtigsten Futtermittel. 95 Prozent davon stammt aus heimischem Anbau. Rund 60 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschlands wird zum Futteranbau genutzt. Nur für eine ausreichende Eiweißversorgung sind tierhaltende Betriebe auf Importe angewiesen. Besonders für die Schweine- und Geflügelmast ist Soja elementar für die Eiweißversorgung. Auch Legehennen, Milchkühe und Mastrinder erhalten in der Regel Soja, denn der hohe Eiweißgehalt und die besonders günstige Eiweißzusammensetzung sind bisher unschlagbar.

Zwar wächst die wärmeliebende Sojabohne inzwischen auch in einigen süddeutschen Gebieten, doch der Ertrag reicht bei weitem nicht aus, um den Gesamtbedarf zu decken. So wurden 2022 rund 3,4 Millionen Tonnen nach Deutschland importiert. Damit ist Soja das mit Abstand wichtigste Importfuttermittel. Die bedeutendsten Anbauländer dafür sind die USA und Brasilien. Hinzu kommen die niedrigen Weltmarktpreise, denn für tierhaltende Betriebe ist das Futter neben dem Stallbau der größte Kostenblock. Die Soja-Kulturen werden in Süd- und Nordamerika auf riesigen Flächen angebaut. Zusammen sind sie mehr als dreieinhalb Mal so groß wie Deutschland. Das bringt bekanntlich weitreichende Probleme für Umwelt und Klima mit sich. Zwar ist man bestrebt, verstärkt Soja aus süd- und

osteuropäischen Ländern zu beziehen, die gentechnikfrei und nach höheren Umweltstandards produzieren, doch bei uns hat die Soja-Bohne inzwischen heimische Eiweißpflanzen wie Erbsen, Ackerbohnen, Lupinen oder Gras größtenteils verdrängt.

Nun wurde die sogenannte Eiweißpflanzenstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft entwickelt (BMEL), die Züchtung und Anbau heimischer Eiweißpflanzen wieder intensivieren soll. Dadurch nehmen die Anbauflächen von Eiweißpflanzen seit einigen Jahren wieder zu – auch der Sojaanbau unter mitteleuropäischen Klimaverhältnissen – dennoch bleiben die meisten Betriebe weiterhin auf Import-Soja angewiesen.

Um die Abhängigkeiten von Import-Soja langfristig und nachhaltig zu minimieren, denkt Wissenschaft und Wirtschaft zunehmend über alternative Proteinquellen nach und sprechen den Algen- und Insektenproteinen ein besonders hohes Potenzial zu. Gerade mit Insektenlarven lassen sich hochwertige tierische Eiweißkomponenten regional erzeugen, ohne dass lange kraftstoffintensive Transporte nötig sind.

Zudem können sogenannte Nutzinsekten vor Ort eine neue Kreislaufwirtschaft

in Gang bringen: Alle in der EU für die Verfütterung zugelassenen Rest- und Nebenstoffe aus landwirtschaftlichen Produktionsketten (Mühlen, Brauereien, u. ä.) können Insektenlarven nicht nur verwerten, sondern in hochwertige Nährstoffe umwandeln, die dann wieder der Nahrungskette in Form von Tierfutter zugeführt werden. Dabei verbrauchen zum Beispiel Larven der Schwarzen Soldatenfliege nur einen Bruchteil an Trinkwasser oder anderen wertvollen Rohstoffen. Ihre Zucht spart nicht nur Ressourcen ein, sie gibt auch landwirtschaftliche Nutzflächen frei für die Herstellung von Lebensmitteln statt Tierfutter und fördert dabei die wirtschaftliche Wertschöpfung einer Region.

Fakten

Aus Sicht der Bundesregierung darf für die Herstellung von Futtermitteln für Nutztiere, verarbeitetes tierisches Protein nur von folgenden Insektenarten gewonnen werden: Soldatenfliege, Stubenfliege, Mehlkäfer, Getreideschimmelkäfer, Heimchen, Kurzflügelgrille, Steppengrille und Seidenspinner

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Jagdmesser in der Landwirtschaft

In der Landwirtschaft sind Werkzeuge von entscheidender Bedeutung für den Erfolg eines Betriebs. Unter diesen Werkzeugen sind Jagdmesser eine unverzichtbare Ausrüstung, die weit über ihren ursprünglichen Zweck hinausgeht. Obwohl sie den Namen „Jagdmesser“ tragen, werden sie in landwirtschaftlichen Betrieben von der Ernte über Reparaturen bis hin zur täglichen Wartung genutzt.

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Jagdmesser sind in der Landwirtschaft vielseitige Werkzeuge, die für eine Vielzahl von Aufgaben unentbehrlich sind. Sie werden verwendet, um Pflanzen zu schneiden, Drähte zu schneiden, Reparaturen durchzuführen und sogar zum Bearbeiten von Tieren. Ihr robustes Design und die scharfe Klinge machen sie ideal für den harten Einsatz in landwirtschaftlichen Umgebungen. Obwohl sie „Jagdmesser“ genannt werden, sind sie nicht ausschließlich für die Jagd gedacht, sondern finden auch in vielen landwirtschaftlichen Betrieben Anwendung. Landwirte schätzen ihre Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit bei täglichen Aufgaben. Von der Ernte bis zur Wartung von Maschinen sind Jagdmesser unverzichtbare Begleiter in der Landwirtschaft. Darüber hinaus können sie in Notfallsituationen Leben retten, indem sie zum Beispiel bei der Befreiung von eingeklemmten Tieren oder in anderen kritischen Situationen helfen. Ihre kompakte Größe und ihre Fähigkeit, vielfältige Aufgaben zu erfüllen, machen sie zu einem wesentlichen Bestandteil der landwirtschaftlichen Ausrüstung. Außerdem entwickeln einige Landwirtschaftsunternehmen maßgeschneiderte Jagdmesser, die speziell auf die Bedürfnisse ihres Betriebs zugeschnitten sind, was ihre Nützlichkeit und Effektivität weiter steigert. Insgesamt sind Jagdmesser nicht nur Werkzeuge, sondern auch Partner für Landwirte, die ihnen helfen, ihre Arbeit effizient und erfolgreich zu erledigen.

Der Großteil des auf Getreide, Mais oder Ölsaaten basierenden Mischfutters dient hierzulande der Fütterung von Schweinen.
Jakob Bratsch
#handmade in
14 LANDWIRTSCHAFT

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