Eine unabhängige Kampagne von Contentway
Landwirtschaft Innovativ und nachhaltig in die Zukunft
Welt | März 2022
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Rundum nachhaltig
Landwirtschaftliche Kreislaufwirtschaft schont Natur und Tierbestand. Wer dazu noch seinen Energiebedarf selbst deckt, wirtschaftet vorbildlich nachhaltig.
Einleitung | Joachim Rukwied | DBV
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Mit Innovationen und Verlässlichkeit Wandel gestalten
„Unsere Landwirte erzeugen nicht nur gesunde und sichere Lebensmittel, sie engagieren sich gleichzeitig stark im Umwelt-, Klima- und Artenschutz.“
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Großes Interview | Landwirtschaftsministerium
Aufbruchstimmung bei der Transformation der Landwirtschaft Über neue Techniken und Chancen der Zukunft spricht das Landwirtschaftsministerium im großen Interview.
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Den Boden und die Gewässer leben lassen Der Kunstdünger wird immer teurer und viele landwirtschaftliche Betriebe verkennen, dass sie mit betriebseigenen Düngemitteln dem entgegenwirken und damit auch unser Grundwasser schonen können.
Ein Hof ist nicht allein für Landwirtschaft da
In den letzten zehn Jahren ist die Zahl landwirtschaftlicher Betriebe um 15 Prozent gesunken. Viele landwirtschaftliche Betrieben haben darauf mit Alternativen reagiert.
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LANDWIRTSCHAFT
WEITERE INHALTE 4. Einleitung 6. Tiergesundheit 8. Nachhaltige Landwirtschaft 9. Hühnerhaltung 10. Großes Interview 12. Wasserqualität
13. Solarenergie 14. Digitale Agrartechnik 15. Innovative Landtechnik 18. Landwirtschaftliche Versicherungen
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Wunsch nach Qualität wächst „Die gute Wahl zur leichten Wahl machen“ Interview mit Gabriele Weiss Brummer von der staatlichen Handels-Agentur Bord Bia.
LANDWIRTSCHAFT
Bleiben Sie mit unseren „Ohne eine Umstellung auf eine vegane Lebenswei- neuesten Kampagnen se sind die Klimaziele kaum zu erreichen“, sagt Jens auf dem Laufenden auf unTuider, Direktor von ProVeg International. seren sozialen Kanälen.
AUCH IN DIESER AUSGABE:
INNOVATIV UND NACHHALTIG IN DIE ZUKUNFT
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gen und Wege auf, welche der Landwirtschaft einen effizienten und sicheren Weg in die Zukunft sichern können. Dazu sprechen außerdem verschiedenste Experten der Branche und Verbände. Insbesondere die Punkte der Digitalisierung und Nachhaltigkeit – und die Potenziale, welche diese bieten – wird intensiv beleuchtet.
immer mehr Komplikationen, die gemeistert werden wollen: steigende Energie- und Gaskosten, Richtlinien in puncto Nachhaltigkeit und die Digitalisierung von Prozessen erfordert einiges an neuen Umstellungen, Ressourcen und letztlich auch finanzieller Investitionen. Wie kann die Umstellung gelingen, in
welcher sich die gesamte Branche schon längst befindet? Und was gilt es auch in Zukunft zu beachten, worauf müssen sich Landwirte und ihre Betriebe einstellen? Gerade in Bezug auf den Konflikt in unserer Nähe, der Ukraine, ist die Zukunft nicht unbedingt planbar und es muss sich auf verschiedenste Möglichkeiten eingestellt werden. Absicherheit ist das A und O – ohne Versicherungen geht auch in der Landwirtschaft nichts. Lesen Sie, auf welche Sie keinesfalls verzichten sollten.
Joachim Rukwied,
Präsident des Deutschen Bauernverbandes
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim
Lesen!
Sehen Sie sich exklusive Filme und Videos auf unserer Website an.
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Eine weitere Herausforderung, wel-
che die meisten Bereiche, und auch die Land- und Agrarwirtschaft beschäftigt, ist der andauernde Fachkräftemangel. Dabei gibt es mittlerweile immer mehr Wege in die Landwirtschaft: Wir stellen Ihnen einige vor und sprechen darüber, wieso junge Menschen den Weg in die Landwirtschaft einschlagen.
EXKLUSIVE ONLINE INHALTE
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In unserer Kampagne zeigen wir Lösun-
ie landwirtschaftlichen Betriebe Deutschlands stehen vor
FOLGE UNS!
Leo Thiesgen,
Vizepräsident des LandBauTechnik Bundesverbands
Auf unserer Website finden Sie viele weitere interessante Artikel und Interviews.
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Dipl.-Volkswirt Ulf Kopplin, Repräsentant der Landmaschinen Fachbetriebe
AUSGABE #95 Landwirtschaft
Campaign Manager: Yvonne Bauer Geschäftsführung: Nicole Bitkin Head of Content & Production: Aileen Reese Editor: Alicia Steinbrück Text: Kirsten Schwieger, Lotta Jachalke, Julia Butz, Theo Hoffmann, Jakob Bratsch Coverfoto: Presse, DBV/Breloer, Karsten Wurth/unsplash Distribution&Druck: Die Welt, 2022, Axel Springer SE
Contentway Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.
Die Inhalte des „Partner Content“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen. Für die Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Die Formulierungen sprechen alle Geschlechter gleichberechtigt an.
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© picture alliance/dpa/TAS
Nothilfe Ukraine
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LANDWIRTSCHAFT
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Mit Innovationen und Verlässlichkeit Wandel gestalten einleitung Unsere Landwirtinnen und Landwirte erzeugen nicht nur gesunde und sichere Lebensmittel, sie engagieren sich gleichzeitig stark im Umwelt-, Klima- und Artenschutz. Aber unsere Bauernfamilien sind noch lange nicht am Ziel: Sie wollen noch mehr Tierwohl in die Ställe bringen und noch umweltverträglicher und ressourcenschonender wirtschaften. Der Klimawandel ist für uns Bauern zunehmend spürbar und wird in den kommenden Jahren die wohl größte Herausforderung für die Landwirtschaft sein. Vegetationsperioden sind länger geworden und Extremwetterereignisse nehmen zu. Für die brennenden Fragen des Klimawandels brauchen wir Lösungen – die Landwirtschaft ist Teil der Lösung.
I
Foto: DBV/Breloer
n der Praxis setzen unsere Landwirtinnen und
Landwirte bereits auf vielfältige Fruchtfolgen und Zwischenfrüchte, schonende Bodenbearbeitung und wassersparende Anbauverfahren. So wirtschaften sie schon jetzt effizienter – und damit klimafreundlicher und nachhaltiger. Auch „Carbon-Farming“, die Speicherung von CO2 durch gezielten Humusaufbau in Böden, nimmt für unsere Bauern an Bedeutung zu. Den Ausbau von Wind- und Solarenergie treiben Landwirte seit Jahren voran. Und insbesondere mit Biogasanlagen tragen sie zu einer stabilen Stromversorgung bei. Wir als Deutscher Bauernverband wollen hier weiter voran gehen und mit einer neuen Klimastrategie 3.0 noch ambitioniertere Maßstäbe und Klimaschutzziele setzen.
Ein weiterer Schlüssel hin zu mehr Nachhaltigkeit ist die Digitalisierung. Landwirte sind hier bereits Vorreiter. Auf vielen Betrieben gehören Hightech-Applikationen auf dem Feld, im Stall und im Management zum Alltag. Mit GPS-gesteuerten, teilweise autonom fah-
Den Ausbau von Windund Solarenergie treiben Landwirte seit Jahren voran. renden Landmaschinen werden Pflanzenschutz- und Düngemittel präzise dort ausgebracht, wo sie benötigt werden. Drohnen und Datenmanagementsysteme helfen, Ernteverfahren zu optimieren und Erträge zu steigern. In den Ställen unterstützen moderne Sensortechniken dabei, die Tiergesundheit zu überwachen und das Tierwohl kontinuierlich zu verbessern. Aber es bedarf weiterer praxisorientierter Lösungen,
wenn wir trotz klimatischer Veränderungen unsere Ernährung sichern wollen. Hier ist neben wissenschaftlicher Begleitung vor allem die Politik gefragt. Wir brauchen resilientere Pflanzen – und Offenheit der Politik gegenüber modernen Züchtungsmethoden wie CRISPR/Cas. Auch muss die Politik verhindern, dass unsere nachhaltige heimische Erzeugung in Länder mit geringeren Standards verlagert wird. Dafür braucht es einen CO2-Grenzausgleichsmechanismus nicht nur für Industriegüter, sondern auch für Agrarerzeugnisse. Unsere Bauernfamilien sind bereit, ihren Teil der Verantwortung zu übernehmen. Die junge Generation an top ausgebildeten und innovativen Landwirtinnen und Landwirten wird zeigen, wie Landwirtschaft noch nachhaltiger gestaltet und Ökonomie und Ökologie unter einen Hut gebracht werden kann. Doch dafür braucht sie wirtschaftliche Perspektiven: Planungssicherheit und Verlässlichkeit seitens der Politik, aber auch die Bereitschaft der Gesellschaft heimische, qualitativ hochwertige und nachhaltige Lebensmittel entsprechend zu bezahlen. Denn eines ist klar: Die Zukunft kann nur mit uns Landwirten gestaltet werden.
Joachim Rukwied,
Präsident des Deutschen Bauernverbandes
„Der Klimawandel ist für uns Bauern zunehmend spürbar und wird in den kommenden Jahren die wohl größte Herausforderung für die Landwirtschaft sein.“
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365 FARMNET – PARTNER CONTENT
Welchen Vorteil bietet die Digitalisierung der Landwirtschaft? Landwirtschaftliche Betriebe müssen unsere Ernährung sichern und gleichzeitig sowohl profitabel wirtschaften als auch die steigenden Erwartungen der Umweltverbände, Politik und Gesellschaft erfüllen. Das ist ein ernstzunehmendes Spannungsfeld, begleitet von umfangreicher Bürokratie und starren praxisfernen Regularien. Der zunehmende Einsatz digitaler Werkzeuge leistet einen signifikanten Beitrag zur Lösung dieser Herausforderungen. Für die Betriebe selbst ergeben sich beispielsweise eine hohe Kostentransparenz, konkrete Einsparungen durch optimierten Ressourceneinsatz etwa durch datenbasierte Entscheidungsunterstützung, oder eine Vereinfachung der Bürokratie inklusive automatisierter Nachweisdokumentationen. Und was ist der gesellschaftliche Nutzen? Nachhaltigkeit, transparente Produktion hochwertiger Lebensmittel, Nitratbelastung, Ressourcenschonung und Biodi-
e
sse
Kaum eine Branche steht immer wieder vor so vielen neuen Herausforderungen wie die Landwirtschaft: Erwartungen von Konsumenten, der Politik und Verbänden, Nachhaltigkeit, die Witterung und das Klima sowie der steigende Grad an Bürokratisierung machen immer mehr Landwirten zu schaffen. Im Interview spricht Maximilian von Löbbecke von 365FarmNet über die Potenziale der Digitalisierung.
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Landwirtschaft in und für die Zukunft
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Maximilian von Löbbecke, Managing Director 365FarmNet versität kommen mir dabei sofort in den Sinn. Mich stört die Polarisierung der Landwirtschaft gegen die Gesellschaft. Landwirtinnen und Landwirte sind ganz normale Menschen, und sie produzieren unter strengen Auflagen hochwertige Lebensmittel. Für sie sind Bodengesundheit, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz Kernanliegen und essenziell für den Erfolg ihrer Arbeit. Ohne diese Voraussetzungen kann es keine guten Ernten geben und auch keine erfolgreiche Weitergabe der Betriebe in die folgende Generation. Digitalisierung unterstützt bei diesen Themen enorm. So lässt sich der Einsatz von Medikamenten, Dünger und Chemikalien reduzieren durch digitale Früherkennung von Krankheiten bei Pflanze und Tier, oder durch die digitale Analyse des Nährstoffbedarfs einer Einzelpflanze oder Zone auf dem Acker. Das führt unmittelbar zu gesünderen Böden, geringeren Nitratwerten oder gesteigertem Tierwohl. Eine Datenver-
Über 365FarmNet 365FarmNet ist eine mehrfach ausgezeichnete Plattform für digitales Hofmanagement. www.365farmnet.com
„Der zunehmende Einsatz digitaler Werkzeuge leistet einen signifikanten Beitrag zur Lösung der Herausforderungen.“ netzung von Traktor, Düngestreuer, Ausbringmittel, Acker, Zeitpunkt und Ergebnis erlaubt über eine hohe Transparenz und Nachverfolgbarkeit einen höheren Standard an Lebensmittel- und Produktionsqualität. Wie digital sind die deutschen Bauernhöfe tatsächlich? Während ein Teil der Betriebe sehr professionell digital arbeitet, sehen wir auch viele digital experimentieren. Innovationsfreude hat eine lange Tradition bei Landwirtinnen und Landwirten. Sie suchen kontinuierlich nach Möglichkeiten, zukunftsfähig zu bleiben und setzen dabei unterschiedliche Schwerpunkte. Auch im Einsatz digitaler Lösungen. Erfolgskritisch sind dabei etwa der konkrete Nutzen oder die Praxisnähe in der Bedienung. Viele Digitallösungen entstehen in enger Zusammenarbeit mit Praktikern. Wie in unser aller Alltag, steigt die digitale Affinität mit den jüngeren Generationen – und den Erfahrungen aus dem Lockdown.
Wo sind die größten Hürden für durchgängige Lösungen? Eine große Hürde ist die schleppende Digitalisierung vieler offizieller Stellen. Dinge, die in 365FarmNet oder anderen Programmen digital dokumentiert werden, können oft nur als Ausdruck nachgewiesen werden. Hinzu kommt, dass Grenzwerte, Vorgaben und Formate je nach Bundesland variieren, statt einer Version programmieren wir manchmal bis zu sechzehn. Die Industrie ist an dieser Stelle schon weiter – konkurrierende Landtechnikhersteller entwickeln beispielsweise gemeinsame Schnittstellen, um der Realität landwirtschaftlicher Betriebe gerecht zu werden. Diese setzen zwar Maschinen unterschiedlicher Hersteller ein, möchten sie aber in einer Software managen. Welchen langfristigen Effekt erhoffen Sie sich von der Digitalisierung in der Landwirtschaft? Ich würde mir wünschen, dass die steigende Vernetzung und Transparenz die Gräben zwischen Landwirtschaft und Politik bzw. Teilen der Gesellschaft verringert. In unserem Land werden hochwertige Lebensmittel produziert – nach sehr hohen Standards und zu fairen Beschäftigungskonditionen. Klare Rahmenbedingungen, Investitionssicherheit, praxisnahe Auflagen und digitale Behörden würden helfen, innovative und nachhaltige Konzepte zu fördern und Zeit lassen, diese auch zu kommunizieren und als Best Practice weiterzugeben.
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LANDWIRTSCHAFT
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Gesund bleiben durch und mit gesunden Tieren tierwohl
Durch den ökologischen Landbau haben sich auch Tierhaltung und -gesundheit verbessert. Die Herausforderungen steigen, aber wir brauchen ausreichend Kontrollen. Text: Theo Hoffmann Foto: Leon Ephraim/unsplash
W
ir alle haben Tränen in den
Augen, wenn wir die leidenden Tiere in überfüllten Zuchtbetrieben und bei langen Transporten über Autobahnen in Reportagen und Fernsehdokumentationen sehen. Deutschland exportiert mehrere hundert Millionen Rinder, Schweine, Hühner und andere Tiere in EU-Länder und hat sich wie viele andere Nationen dabei nicht mit Ruhm bekleckert. Aber nicht nur bei Exporten in überfüllten Tiertransporten, bei denen die Tiere über Stunden und
Tage nicht gepflegt und versorgt werden, stehen seit langem in der Kritik. Auch die Tierhaltung und die Tiergesundheit sind an sich ein Dauerbrenner in der Landwirtschaft. Das Bundeslandwirtschaftsministerium
fördert diverse Maßnahmen zur nachhaltigen Tierzucht und kümmert sich um innovative Forschung und Entwicklung, was die Gesundheit der Tiere verbessern und Emissionen reduzieren soll. Es geht darum, gesunde und robuste Tiere heranzuziehen und soweit wie möglich mehr Umwelt- und Klimaschutz zu gewährleisten. Förderungen für nachhaltige Nutztierzuchtprogramme sind ein probates Mittel, die Tiergesundheit zu verbessern. Und sie werden den Endverbrauchern tierischer Produkte ja unmittelbar gerecht, denn mit einer gesteigerten Vitalität von Tieren und dem Erhalt einer genetischen Vielfalt wird auch beispiels-
weise die Milchleistung einer Kuh oder die Legeleistung einer Henne optimiert. „Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur züchterischen Bearbeitung von den sogenannten funktionellen Merkmalen haben sich in den vergangenen Jahren erheblich verbessert“, teilt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit. Mit der Förderung im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung leistet man damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Nutztierstrategie der Bundesregierung. Ein verbessertes Tierwohl und eine
tiergerechte Nutztierhaltung sind zentrale Aufgaben des ökologischen Landbaus, die die Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM) schon vor Jahren festgeschrieben hat. Dabei wird der Fokus darauf gerichtet, mit Hilfe vorbeugender Maßnahmen bei Haltung, Fütterung, Zucht
und Management die Tiergesundheit zu erhalten und zu fördern sowie eine tiergerechte Tierhaltung zu gewährleisten. Die tiergerechte Haltung geeigneter Rassen ist dabei ebenso ein Aspekt wie die Verfütterung hochwertiger Futtermittel. Natürlich werden auch der Auslauf der Tiere, die angemessenen Besatzdichten und Weidegänge berücksichtigt oder Gemischtbetriebe mit mehreren Tierarten für eine verbesserte Nachhaltigkeit und Resilienz thematisiert. Gerade beim Milchvieh sind Stoffwechselstörungen und Entzündungen der Brustdrüsen (sogenannte Mastitiden) ja ein häufiges Krankheitsbild. Zur Vorbeugung solcher Erkrankungen hat der ökologische Landbau u. a. mit dem prophylaktischen Einsatz von Tierarzneimitteln, wie antibiotischen Trockenstellpräparaten, vieles verbessert. Leider bleibt in Sachen Tierwohl
vieles im Verborgenen und es sind Ausnahmen, wenn kritische Journalisten Verstöße gegen das Tierwohl aufdecken. Hier soll das interdisziplinäre Projekt „Nationales Tierwohl-Monitoring“ (NaTiMon) helfen und die Berichterstattung erweitern. Zum Wohl der Tiere und zu unser aller Wohl.
fakten
Die Tiergesundheit ist von existenzieller Wichtigkeit für Nutztierhalter und Verbraucher. Mit artgerechter Haltung und verbesserter Pflege erhöht sich die Sicherheit und Qualität aller tierischen Produkte. Betriebe, die sich dem anschließen, erhöhen ihre Produktivität und Wirtschaftlichkeit und vermindern den Verlust von Tieren. Ein verbessertes Tierwohl und eine tiergerechte Nutztierhaltung sind zentrale Aufgaben des ökologischen Landbaus. ANZEIGE
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„Bloß keine Kompromisse bei Sauberkeit und Hygiene“ Sauberkeit ist in Landwirtschaft und Tierhaltung eine elementare Voraussetzung für Gesundheit, Hygiene und gute Arbeitsbedingungen. Hochdruckreiniger sollten deshalb in den Maschinenparks effizienter landwirtschaftlicher Betriebe auf keinen Fall fehlen. Wie überall gibt es auch hier große qualitative Unterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern. Mit den leistungsfähigen Profi-Maschinen von Kränzle sind Landwirte immer auf der „sauberen“ Seite, denn hier vereint sich High-Tech mit schwäbischer Gründlichkeit. Ein Gespräch mit dem Senior des Familienunternehmens. Herr Kränzle, was bedeutet Innovation für Sie? Innovation haben wir schon betrieben, bevor der Begriff jedermann bekannt war. Mein Antrieb ist es immer gewesen, eine bestehende Technik weiterzuentwickeln, um dem Anwender mehr Leistung für sein Geld bieten zu können. Das war der Grund für mich, 1974 den Schritt in die Selbstständigkeit zu machen. Und bis heute ist es unser Credo, keine Ruhe zu geben, bevor nicht auch das kleinste Detail unserer Geräte so ausgefeilt ist, dass es unsere Kunden bestmöglich bei ihrer Arbeit unterstützt. Darum geht es doch
letztendlich. Wir bauen unsere Produkte ja nicht zum Selbstzweck. Eine Pumpe, ein Motor, Lanze und Schlauch – bieten Ihre Hochdruckreiniger denn überhaupt Ansätze für Weiterentwicklungen? So viele, dass es den Rahmen dieses Gesprächs sprengen würde… Nehmen wir als Beispiel den Einsatz in der Landwirtschaft; ein wesentliches Kriterium für Hochdruckreiniger ist hier die Schwemmwirkung. Hartnäckige Verschmutzungen können nur mit großen Wassermengen und maximalem Druck beseitigt werden. Deshalb rüsten wir unsere Hochleistungsmaschinen mit innovativen Reihenpumpen aus, die das Prinzip der Kraftübertragung wie in einem Automotor mit Kurbelwelle nutzen und somit nicht nur hervorragende Reinigungsergebnisse erzielen, sondern auch eine sehr lange Lebensdauer aufweisen. Und spielt die Digitalisierung bei Kränzle eine Rolle? Sie spielt bei allen betrieblichen Abläufen, in Forschung, Entwicklung und Fertigung sowie beim Qualitätsmanagement natürlich eine sehr große Rolle. Doch auch bei unseren Geräten kommen mehr digitale Komponenten zum Einsatz, als man auf
Steckbrief Josef Kränzle Josef Kränzle, Jahrgang 1944, ist Gründer und gemeinsam mit seinem Sohn Ludwig, der mit ihm in der vierköpfigen Geschäftsleitung sitzt, Gesellschafter der Josef Kränzle GmbH & Co. KG. Weitere Mitglieder der Geschäftsleitung sind Manfred Bauer und Michael Iske. Der gebürtige Illertissener startete seine Firma 1974 nur wenige hundert Meter von seinem Elternhaus entfernt. Das weltweit tätige Unternehmen hat noch heute dort seinen Hauptsitz. Der leidenschaftliche Tüftler verfügt über zahlreiche Patente und ist kreativer Kopf hinter vielen ausgeklügelten technischen Lösungen. Als Ehrenbürger ist Josef Kränzle seinem Geburtsort durch zahlreiche Engagements im Sport und in der Lokalpolitik nach wie vor eng verbunden.
den ersten Blick vermuten würde. Und zwar überall da, wo sie den Nutzer unterstützen und der Sicherheit dienen. Digitale Spielereien sind unsere Sache nicht. Aber in unseren Spezialmaschinen für die Landwirtschaft, die mit Heißwasser und Dampf arbeiten, sorgen digitale Thermostate beispielsweise für gradgenau eingehaltene Temperaturen. Elektronische Wächter und automatische Abschalteinrichtungen gewährleisten dort außerdem jederzeit sicheren Betrieb. Das Thema ist ja doch komplexer als gedacht. Worauf sollten Landwirte vor der Anschaffung eines Hochdruckreinigers vor allem achten? Die Anforderungen des Nutzers sind sehr vielfältig und für jeden Einsatzzweck anders. Unsere Geräte und das umfangreiche Zubehörprogramm sind konsequent daran ausgerichtet. Deshalb arbeiten wir ausschließlich mit qualifizierten Fachhändlern zusammen, die unser Sortiment genau kennen. Sie können professionell beraten und finden aus der Vielzahl möglicher Lösungen die richtige Gerätekonstellation. Außerdem kann sich der Käufer beim Fachhandel darauf verlassen, dass Reparatur und Wartung immer fachgerecht ausgeführt werden. Dafür sorgen wir mit regelmäßigen Schulungen.
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LANDWIRTSCHAFT
Rundum nachhaltig nachhaltigkeit
Landwirtschaftliche Kreislaufwirtschaft schont Natur und Tierbestand. Wer dazu noch seinen Energiebedarf selbst deckt, wirtschaftet vorbildlich nachhaltig. Text: Kirsten Schwieger Fotos: ©Friederike Hegner
Ö
kologische Landwirtschaft
basiert auf einer natürlichen Kreislaufwirtschaft. Tierhaltung, Pflanzenbau und Düngerwirtschaft sind dabei elementare Bestandteile eines zusammenhängenden landwirtschaftlichen Organismus, der aus sich selbst heraus lebensfähig ist. So wird das Futter für die Tiere im eigenen Betrieb angebaut. Der Tiermist wiederum wird auf die Felder ausgebracht und dient den Pflanzen als Nahrungsquelle. Dieser Nährstoff kreislauf befindet sich idealerweise im Gleichgewicht. Sprich, es leben nur so viele Tiere auf dem Hof, wie mit dem angebauten Futter ernährt werden können. Andersherum begrenzt auch die Menge der benötigten tierischen Dünger die Anzahl der Tiere.
Ökologische Landwirtschaft basiert auf einer natürlichen Kreislaufwirtschaft. Im Mittelpunkt dieser natürlichen Kreis-
laufwirtschaft stehen nährstoffreiche, gesunde Böden. Um die Bodenfruchtbarkeit zu perfektionieren, setzen Bio-Landwirte neben tierischem Dung auch pflanzliche Dünger ein, beispielsweise aus der Pflanzenfamilie der Hülsen-
Neben ökologischer Produktion und Tierschutz hat sich die 2003 ins Leben gerufene Gemeinschaft auch Nachhaltigkeit und Transparenz auf ihre Fahnen geschrieben.
früchte, sogenannte Leguminosen. Eine abwechslungsreiche Fruchtfolge und die Regulationsmechanismen der Natur runden die Bodenoptimierung ab. Einen ähnlich hohen Stellenwert wie fruchtbare Böden hat die artgerechte Tierhaltung in der ökologischen Landwirtschaft. Dazu zählen mehr Platz ebenso wie gesetzlich vorgeschriebener Auslauf an frischer Luft bei Tageslicht. Das systematische Durchführen von Eingriffen wie Enthornen, Kupieren der Schwänze oder Abschleifen der Zähne ist dort verboten.
Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Über 6.000 Hektar ökologisches Acker- und Grünland dienen als Weideund Auslauffläche für deren Rinder und Hühner sowie als Futterquelle. Das Heu für die Rinder kommt von den Grünlandflächen, welche gleichzeitig auch als Silagequelle dienen. Auch der Großteil des Getreides für das Hühnerfutter wird dort angebaut und in einer eigenen Futtermühle gemischt. Zudem gibt es eine eigene Brüterei, Junghennen wie Brüderhähne werden selbst großgezogen.
Um eine bessere Vermarktung ihrer Produkte zu erreichen, schließen sich viele Biohöfe zu Erzeugergemeinschaften zusammen. Der größte Zusammenschluss mit natürlicher Kreislaufwirtschaft in Deutschland ist der Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof mit über 20 ökologisch wirtschaftenden Familienbetrieben in
Neben ökologischer Produktion und
Tierschutz hat sich die 2003 ins Leben gerufene Gemeinschaft auch Nachhaltigkeit und Transparenz auf ihre Fahnen geschrieben. So werden die Höfe mit Strom und Wärme aus eigenen Photovoltaik- und Biogasanlagen versorgt. Drei Biogasanlagen produzieren aus
Im Mittelpunkt dieser natürlichen Kreislaufwirtschaft stehen nährstoffreiche, gesunde Böden. tierischen Exkrementen und nachwachsenden Rohstoffen zusätzlichen Strom. Die Abwärme der Anlagen wird zur Beheizung von Wohn- und Bürogebäuden, den Küken-Aufzuchtställen sowie zur Getreidetrocknung verwendet. Das Biogas-Substrat landet zusammen mit dem Mist als Dünger auf den Feldern der Erzeugergemeinschaft. Packstellen in den einzelnen Legehennenställen ersparen unnötige Transportwege. Verpackungen bestehen aus möglichst viel recyceltem Material und möglichst wenig Plastik. ANZEIGE – ADVERTORIAL
Kükenretten mit haehnlein – und das schon seit 10 Jahren! In diesem Jahr feiert haehnlein 10 Jahre Kükenretten
Das zarte Fleisch erinnert geschmacklich an Wildente
und bedankt sich dafür bei seinen Kund*innen. „Mit
und hat so gut wie keinen Garverlust. Ob Hackfleisch,
dem Kauf unserer Bio-Kükenretter-Eier haben die
Keulen, Filet oder Convenience-Gerichte, wie die Bolo-
Kund*innen bewiesen, dass es auch anders geht.
gnese Sauce oder die Pulled Chicken Pfannen – Für
Aus unserer Sicht ist es nicht die Regierung ge-
jeden Geschmack und Anlass ist etwas Passendes
wesen, die das Kükentöten abgeschafft hat, son-
dabei. Die Bio-Fleisch Produkte eignen sich für ein
dern die Verbraucher. Dafür möchten wir uns bei
aufwendiges Dinner mit der Familie und Freunden
jeder und jedem Einzelnen bedanken!“, betonen
genauso wie für einen entspannten Feierabend.
Annalina und Leonie Behrens, Gründerinnen von
Erhältlich sind die haehnlein-Artikel in den gängigen
haehnlein, die gemeinsam mit ihrem Team das
Bioläden sowie in vielen Supermärkten.
Kükenretter-Konzept entwickelt haben. mit viel Platz und Auslauf in Ruhe picken, scharren
Das nächste Ziel von haehnlein ist es, dem Kunden das
Ab diesem Jahr dürfen deutsche Eierproduzenten
und langsam und lange aufwachsen. Diese Freiheit,
nachhaltigste Ei Deutschlands anzubieten. Frei nach
männliche Küken nicht mehr töten. Für die Pioniere
da sind sich die Behrens-Schwestern sicher, ermög-
seinem Credo „Regional vom Acker bis zum Ei“ arbeitet
Annalina und Leonie Behrens ist das Kükenretten
licht auch den besonderen Geschmack der Bruder-
haehnlein daran, alles aus einer Hand produzieren zu
schon seit zehn Jahren selbstverständlich. Seit 2012
hahn-Produkte. „Bruderhahn-Fleisch schmeckt
können. Nachhaltig, regional, ressourcenschonend und
ziehen sie die männlichen Küken nach Bio-Standards
viel saftiger und aromatischer als herkömmliches
mit einer Extraportion Geschmack!
groß. Die kleinen Hähne dürfen drinnen und draußen
Hähnchen“, beschreibt Annalina Behrens.
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Ein Huhn ist nicht genug hühnerhaltung
Die Hühnerhaltung ist viel einfacher, als viele denken. Immer mehr Menschen interessieren sich für eigene Tiere in Ställen und Gärten. Text: Theo Hoffmann Foto: Thomas Iversen/unsplash
E
in Huhn muss ausschließlich dafür
da sein, so viele Eier wie möglich für die hungrigen Menschen zu produzieren. Dass ein Huhn auch gern dafür da wäre, als glückliches Tier auf einer grünen Wiese entlangzuwackeln, Körner zu picken und Küken großzuziehen, die aus wirtschaftlichen Gründen nicht gleich wieder umgebracht werden, bedenken viele nicht. Es rührt einen zutiefst, die zusammengepferchten Tiere verletzt und blutend in engen Käfigen ohne Frischluft und Reinigung ihres
Lebensraums dahinsiechen zu sehen. Dabei ist ein Huhn, ja sind viele Hühner inklusive eines Hahns, der mit zehn Hennen ein zufriedenes Leben führen kann, ein recht einfach zu pflegendes Tier. Das wissen viele Hobby-Hühnerhalter aus guter Erfahrung. Eine kleine Stallfläche mit circa einem Quadratmeter Fläche reicht schon aus, um zwei bis vier große Hühner zu halten. Allerdings sollte man desto mehr Platz für ein Außengehege einplanen, denn das ist für das Wohl der Tiere umso wichtiger. Je glücklicher die Tiere, desto besser ist es auch für das, was wir Menschen vor allem von ihnen begehren: Frische und gute Eier. Die artgerechte Haltung von Hühnern
ist viel leichter, als man denkt. Immer mehr Menschen halten deshalb im eigenen Garten Hühner. Man muss dabei nur beachten, dass Hühner soziale Tiere
sind und man deshalb nicht weniger als drei Tiere anschaffen sollte, wenn man sie auf diese Art halten möchte. Allerdings gibt es auch Obergrenzen. Im privaten Garten sind maximal 20 Hühner zulässig. Die Freifläche draußen ist für die Gesundheit der Tiere essenziell wichtig, was die Industrie ja leider viel zu schnell vergisst und ihren leidenden Tieren in der Folge oft gar keinen Auslauf mehr gewährt. Verbraucher fragen sich zu Recht, warum eine nicht artgerechte Massenhaltung in unserem Land überhaupt so möglich ist und warum Betriebe, die den Tierschutz missachten, nicht viel stärker kontrolliert und bei Verletzung der Tierwohlrechte nicht gleich verboten werden. Dabei gibt es doch eigentlich genügend Vorschriften für die Hühnerhaltung. Eine überwiegend begrünte Auslauffläche gehört ebenso zu einer artgerechten Haltung wie Schutzflächen für die Tiere vor Fressfeinden, zum Beispiel durch Sträucher und Bäume. Mindestens vier Quadratmeter Auslauf sollte jedem Huhn mindestens zur Verfügung stehen, wobei Tierschützer sogar zehn Quadratmeter für wirklich glückliche Tiere empfehlen. Wie aber sieht die Wirklichkeit in kommerziellen Betrieben aus? Erschreckenderweise halten ca. vier Fünftel aller Großbetriebe in Deutschland zwischen
Eine überwiegend begrünte Auslauffläche gehört ebenso zu einer artgerechten Haltung wie Schutzflächen für die Tiere vor Fressfeinden, zum Beispiel durch Sträucher und Bäume.
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Je glücklicher die Tiere, desto besser ist es auch für das, was wir Menschen vor allem von ihnen begehren: Frische und gute Eier. 10.000 und 30.000 Hennen, elf Prozent sogar mehr als 50.000 Tiere. Wundern wir uns da, wenn die Tiere nicht in gestützten Räumen schlafen und in Ruhe ihre Eier legen können? Wundern wir uns bei solchen Zahlen noch darüber, wenn es ihnen an Auslauf und an den von ihnen so geliebten Plätzen zum Staubbaden fehlt? Stattdessen fristen viele von ihnen ein bemitleidenswertes Dasein in Kot und Dreck und werden entsorgt, wenn sie ihren Aufgaben nicht mehr gerecht werden. Dabei sind diese Tiere so genügsam. Eine Sitzstange, auf der sie auch schlafen können, ein Scharrbereich im Streu, gesunde Tiere zur Gesellschaft und natürlich sauberes Wasser reichen ihnen vollends aus. All das haben sie vor allem dort, wo sich ihnen Menschen mit Liebe und Fürsorge widmen und dafür mit frischen und leckeren Eier belohnt werden.
fakten
Hühner sind soziale Tiere. Am liebsten scharren und picken sie gemeinsam im Sand oder gönnen sich eins ihrer geliebten Staubbäder. Ja, selbst das Eierlegen findet in Gesellschaft statt, weshalb man bei privater Haltung mindestens drei Tiere halten sollte. Schlimm allerdings steht es um das Schicksal von Hühnern in Großbetrieben. ANZEIGE
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LANDWIRTSCHAFT
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fakten
Bundesminister Cem Özdemir und sein Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützen die Bäuerinnen und Bauern beim Ausbau ihrer Höfe zu nachhaltigen, smarten Betrieben mit diversen Förderprogrammen. Wie die Weichen hier gestellt werden, erläutert die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Manuela Rottmann im Interview.
Dr. Manuela Rottmann und Cem Özdemir:
Aufbruchstimmung bei der Transformation der Landwirtschaft
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großes interview Landwirte sind offen für weitreichende Investitionen in einen nachhaltigen Landbau. Über neue Techniken und Chancen der Zukunft spricht das Landwirtschaftsministerium im Interview. Text: Theo Hoffmann Foto: Presse
Das „Investitionsprogramm Landwirtschaft“ für Investitionen in moderne Technologien zur Emissionsminderung und Ressourceneffizienz soll 2022 fortgesetzt werden. Warum ist es bislang so sehr erfolgreich verlaufen und was versprechen Sie sich von der Zukunft?
Die enorme Resonanz auf das Programm zeigt, dass die Landwirte an der Transformation der Landwirtschaft hin zu mehr Klima- und Umweltschutz aktiv mitwirken wollen – mit Investitionen in moderne Technologie. Es herrscht fast so eine Art Auf bruchsstimmung. Und das Investitionsprogramm trifft diesen Nerv: Es ist auf die Erwartungen der landwirtschaftlichen Betriebe zugeschnitten. Es wird genau die Technik gefördert, die auf den Bauernhöfen, in den Ställen, auf den Feldern und Äckern gebraucht wird. Sobald der Haushalt für 2022 steht, geht es weiter. Bisher wurden über 6.800 Anträge bewilligt. Weitere 6.500 Unternehmen stehen in den Startlöchern. Hier wirken viele positive Ausgangsbedingungen zusammen: Die Landwirtinnen und Landwirte haben eine große Innovationsbereitschaft, es steht immer bessere Technik zur Verfügung, mit der die Artenvielfalt und das Klima geschützt werden – und Ernten und Erträge stabil bleiben. Welche neuen Agrartechniken halten Sie auch aus ökologischer Sicht für besonders interessant?
Die Digitalisierung bringt schier endlose Möglichkeiten, die Landwirtschaft umwelt- und ressourcenschonender zu
machen. Die Grenze ist dabei noch nicht mal der Himmel: Wir fördern zum Beispiel ein Start-up, das mit einer eigenen Satellitenflotte aus dem All die Bodengesundheit misst. Das ermöglicht hochpräzise eine nachhaltigere Bewirtschaftung unserer Felder. Es gibt Techniken, die den Pestizideinsatz erheblich reduzieren oder sogar überflüssig machen: Roboter, die Unkräuter mithilfe einer KI-gestützten Bilderkennung bekämpfen – und zwar rein mechanisch mit Hitze, Lasern oder Strom. Das ist wichtig, um den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen. Das ist nicht nur besonders umweltfreundlich, weniger Pestizideinsatz ist einer der wichtigsten Hebel, um den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen. Ein Beispiel noch: Reinigungsroboter in Ställen verringern klimaschädliche Emissionen, indem sie zeitnah Ausscheidungen der Tiere beseitigen. Damit sorgen sie zugleich für eine bessere Gesundheit der Tiere. Sie sehen, der Erfindergeist kennt fast keine Grenzen. Vermutlich wird sich nicht jede Idee in der Praxis dauerhaft bewähren. Aber das Potenzial ist groß. Die Investitionen in smarte Landwirtschaft sind immens und werden sich in vielen Fällen erst über lange Zeiträume hinweg amortisieren. Was könnte den Landwirten eine bessere Planungssicherheit verschaffen?
Klar ist, dass wir den landwirtschaftlichen Betrieben bei Investitionen in moderne Technik finanziell mit staatlicher Unterstützung unter die Arme greifen. Das machen wir mit dem Investitionsprogramm Landwirtschaft. Für eine fundierte Investitionsentscheidung fördern
„Unser politisches Leitbild ist ‚100 Prozent naturverträgliche Landwirtschaft‘.“
Zwei Drittel aller befragten Frauen in der Landwirtschaft geben an, dass ihre Haupttätigkeit in der Stallarbeit und Tierversorgung liegt. 62 Prozent nannten Buchführung und Büromanagement.
Im Wintersemester 2019/20 waren in Deutschland insgesamt 16.569 Studierende in dem Fach Agrarwissenschaften eingeschrieben.
LANDWIRTSCHAFT
„Es wird genau die Technik gefördert, die auf den Bauernhöfen, in den Ställen, auf den Feldern und Äckern gebraucht wird.“ wir zudem bundesweit 14 digitale Experimentierfelder. Dort wird wissenschaftlich erprobt, wie digitale Techniken in der Landwirtschaft optimal eingesetzt werden können: etwa 5G auf dem Acker, mehr Tierwohl in der Milchkuhhaltung oder die praxisorientierte Weiterentwicklung von DigitalFarming-Lösungen im Pflanzenbau. Die Experimentierfelder sind Anlaufstellen für interessierte Praktikerinnen und Praktiker, die sich dort ein Bild machen können, welche Anschaffungen für ihren Betrieb passen. So lassen sich Investitionen optimal planen. An welchen Stellen planen Sie und Ihr Ministerium Maßnahmen, um die Landwirtschaft noch nachhaltiger werden zu lassen?
Unser politisches Leitbild ist „100 Prozent naturverträgliche Landwirtschaft“ – dazu gehören vor allem auch 30 Prozent Öko-Landbau bis 2030. Die Zahlen unserer aktuellen Umfrage des Öko-Barometers zeigen auch, dass Bio bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern beliebt ist. Wir wollen mithelfen, Pflanzen so zu schützen, dass Nebenwirkungen für Umwelt, Gesundheit und Biodiversität vermieden werden und die Bäuerinnen und Bauern weiterhin ertragreich wirtschaften können. Dazu wollen wir den integrierten Pflanzenschutz stärken und mehr Geld in die Forschung für Alternativen investieren, zum Beispiel für klimarobuste Sorten. Außerdem werden wir digitale Anwendungen und moderne Applikationstechniken fördern.
Im Jahr 2020 wurden in Deutschland im Bereich Herstellung von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen 124 tätige Betriebe gezählt.
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Fragen an
Lasse Dumstrei
Lasse Dumstrei, Geschäftsführer der Betriebsmittelhelden GmbH
digitalisierung
Der Geschäftsführer der Betriebsmittelhelden GmbH sprach mit uns über das enorme Potenzial der Digitalisierung. Text: Theo Hoffmann, Foto: Presse
Welche Herausforderungen sehen Sie aktuell in der Landwirtschaft? Der Markt professionalisiert sich immer weiter. Heute sind Landwirte Unternehmer. Betriebe werden immer größer. Gleichzeitig verändert sich auch die Seite des Handels. Händler schließen sich zusammen – überregionaler Handel wird mehr und mehr zu einem Thema. Dennoch laufen die Prozesse dahinter i. d. R. manuell ab. Preisvergleiche erfordern viel Arbeit – sind aber auf Grund der sich zuspitzenden Preissituation immens wichtig. Wie kann Betriebsmittelhelden hier Landwirte unterstützen? Was macht die Plattform aus? Wir ermöglichen unseren Landwirten extrem einfache Preisvergleiche. Mit unserem virtuellen Hof haben Landwirte zudem alle ihre Füllstände und Lagerplätze im Blick – so können sie frühzeitig bestellen und von guten Preisen profitieren. Unser Algorithmus dahinter erinnert den Landwirt. Dann kann einfach via One-Click beim regionalen Stammhändler bestellt werden oder ein Preisvergleich angefragt werden. Einfacher geht es wirklich nicht. Zudem sind so auch überregionale Händler im Boot. Diese Form des Preisvergleichs bietet Landwirten eine Ersparnis von mindestens zehn Prozent.
Mehr als 8 von 10 landwirtschaftliche Betriebe (82 Prozent) in Deutschland setzen digitale Technologien oder Anwendungen ein. Landtechnik bezeichnet sowohl die im Agrarsektor eingesetzten land- und forsttechnischen Geräte, stationäre und mobile Landmaschinen, die zugehörige Sensorik und ebenso den Wirtschaftszweig, der sich mit Herstellung, Vertrieb und Service dieser Geräte befasst. Quellen: BMEL, Bundesinformationszentrum Landwirtschaft, Statista
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LANDWIRTSCHAFT
Den Boden und die Gewässer leben lassen weltwassertag
Der Kunstdünger wird immer teurer und viele landwirtschaftliche Betriebe verkennen, dass sie mit betriebseigenen Düngemitteln dem entgegenwirken und damit auch unser Grundwasser schonen können. Text: Theo Hoffmann Foto: Presse
V
or fast genau zwanzig Jahren
sagte der frühere deutsche Umweltminister Klaus Töpfer einmal beim Weltwassertag, dass nachhaltige Entwicklung eine Frage der Lebensqualität für die reichen Länder sei, aber eine Frage des Überlebens für die armen. Er bezog sich damit auf alle Arten von Wasserverschmutzung, mangelnde Hygiene- und Ressourcenschonung und die weltweit steigende Wasserknappheit, an der immer mehr Menschen sterben. In unseren Breitengraden glauben wir immer, dass wir mit angeblich reinen Wasservorräten reich gesegnet seien. Die Verschmutzung unserer Grundwasser und die von Landwirtschaftsbetrieben verursachten Nitrat-Probleme zeigen uns aber, dass dringend Handlungsbedarf besteht. Hier setzen Reformen des Düngerechts an und Öko-Betriebe beginnen mit
weniger Tieren auf größeren Flächen und der Vermeidung von Kunstdünger dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Grundwassers wieder stärker ins gesellschaftliche sowie politische Bewusstsein.“
Dass es oft gar nicht so schwer sein muss,
entstehen in der Landwirtschaft ja nicht durch die Gülle und den Stallmist an sich, die ja auch ein wertvoller Grundstoff sind, sondern durch ihre Fäulnis. Aus diesem Grund ist es so wichtig, für eine erfolgreiche Agrarwirtschaft einen Kreislauf zu kreieren, der eine für Böden, Grundwasser und Klima schonende Bewirtschaftung ermöglicht. Schließlich ist der Dünger ja die Fütterung eines intakten Bodenlebens.
die Anforderungen an den Grundwasserschutz und die Wasserwirtschaft mit der Landwirtschaft unter einen Hut zu bringen, ist am 22. März, dem Weltwassertag, ein wichtiges Thema. „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“ heißt das Motto und tatsächlich müssen wir uns um unser Grundwasser, unser natürliches Trinkwasser ehrlich Sorgen machen. Es gilt, die Zögernden unter den Landwirten zu überzeugen, dass mit wenig Aufwand und weit geringeren Kosten als erwartet viel für den Schutz unseres wertvollen Guts getan werden kann. „Die elementare Bedeutung des Grundwassers als unverzichtbare Ressource und Teil des Wasserkreislaufs und die Belastungen, denen es durch menschliche Tätigkeiten und zunehmend durch den Klimawandel ausgesetzt ist, sind vielen Menschen nicht wirklich präsent und bewusst“, erklärt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. „Aus diesem Grund und im Hinblick auf den bevorstehenden Wandel rücken die Vereinten Nationen die Bedeutung und den Wert unseres kostbaren
Grüne Weiterbildung
Die Verschmutzungen des Grundwassers
Wie ein aktiver Grundwasser- und Ge-
wässerschutz funktionieren kann, zeigen Pilotprojekte wie der Bellacher Weiher im Schweizer Kanton Solothurn. Dort war bis 2011 ein Weiher noch flächendeckend von Algen überwuchert. Doch dann begann man den Rotteprozess im Stall mit adäquater Gülle- und Stallmistaufbereitung und auf dem Feld durch Flächenkompostierung den Humusaufbau zu fördern, wodurch sich der Nährstoffeintrag im Weiher schlagartig verringerte und die Rückkehr von Algen verhinderte. Diese Ergebnisse zeigten eindrücklich, wie sich eine verbesserte Bodenqualität mit wertvollen Nährstoffen nicht nur wasserschützend auswirkt, sondern ein Gewinn für Landwirte und die Ökologie eines ganzen Kreislaufs ist.
fakten
Ein sorgfältiger Grundwasserschutz beginnt schon im Stall, wenn betriebseigene Düngemittel wie Stallmist, Gülle und Gärrest entsprechend zu einem wertvollen biologischen Volldünger aufbereitet werden. Richtig gemacht, muss das nicht teuer sein. Wertvoll ist es allemal!
Leo Thiesgen, Vizepräsident des LandBauTechnik Bundesverbands
zukunft
Die Digitalisierung stellt Betriebe und Mitarbeiter vor große Herausforderungen hinsichtlich der erforderlichen fachlichen Qualifizierung. Leo Thiesgen, Vizepräsident des LandBauTechnik Bundesverbands über die komplexen Kompetenzanforderungen in der modernen Landwirtschaft und neue Möglichkeiten in der Aus- und Weiterbildung. Text: Julia Butz, Foto: Presse
Die moderne Landwirtschaft muss sich vielen Herausforderungen stellen: beständige Anpassungen zum Schutz von Umwelt und Klima, nachhaltiges Wirtschaften und die Innovationen durch die Digitalisierung. Um diesen Strukturwandel mitzutragen, bedarf es einer fundierten Aus- und Weiterbildung. Sowohl in der Fortbildung der betriebseigenen Mitarbeiter, als auch bei der Ausbildung des Nachwuchses. Für Ausbildungszentren und Berufsschulen wird es zunehmend schwieriger, bei den teilweise rasanten Entwicklungen Schritt zu halten und zeitgemäßes Fachwissen...
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Naturgerechte Kreislaufwirtschaft mit
Ressourcen schonen, schaffen, erhalten
PLOCHER-Treffpunkt: Feld VK 45
1. HUMUSAUFBAU UND FELDHYGIENE: · PLOCHER-Gülle- bzw. Gärrestzusätzen und PLOCHERKompostzusätzen zur aeroben Aufbereitung der hofeigenen Rohstoffe zu wertvollen Wirtschaftsdüngern. · plocher humusboden zur Bodenbelebung, Flächenkompostierung und Bodenbehandlung von Ausläufen Fazit: Belebte Böden, bessere Nährstoffverwertung, Regulierung des pH-Wertes und des Luft- und Wasserhaushaltes. Feldhygiene durch Rotte: Infektionspotential durch Schädlinge aus dem Boden wird erheblich reduziert, denn Rotteförderung = Boden- & Pflanzenschutz = Grundwasser- & Gewässerschutz = Emissionsschutz = Klimaschutz
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JAHRE
1980-2020
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LANDWIRTSCHAFT
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Bernhard Strohmayer,
Leiter erneuerbare Energie des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft
Die Zukunft: Sonne sammeln Die Solarenergie ist ein bedeutender Faktor für die erneuerbaren Energien.
solarenergie
Bernhard Strohmayer, Leiter erneuerbare Energie des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft, verrät, warum Solarparks ein Gewinn für alle Beteiligten sind. Text: Lotta Jachalke Foto: Presse/bne, ARTIS Uli Deck
Warum ist Solarenergie wichtig für uns?
Solarenergie ist ein starker Baustein der Energiewende. Einer, der am Ende tatsächlich schnell und kostengünstig umgesetzt werden kann. Ein weiterer Aspekt ist die Vielseitigkeit: Von kleinen Anlagen auf Dächern bis hin zu Freiflächen-Photovoltaik ist alles dabei. In den letzten Jahren erleben wir einen vermehrten Ausbau von Solarparks, die einerseits über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden, immer häufiger aber auch förderfrei entstehen. Die aktuelle politische Lage macht deutlich, wie wichtig der Ausbau der Erneuerbaren für
„Solarparks eignen sich bestens für eine landwirtschaftliche Mehrfachnutzung.“
eine größere Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten ist. Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft hat die Initiative SonneSammeln ins Leben gerufen. Warum?
Hinter der Initiative stehen Unternehmen, die sich mit uns dafür einsetzen, dass Solarparks ein Gewinn für alle Beteiligten werden. Wir wollen mit SonneSammeln eine Plattform schaffen, um Diskussionen über Photovoltaikanlagen neu zu führen und Gemeinden sowie Landeigentümer aufzuklären. Solarparks werden ein Teil unserer Kulturlandschaften. Wir wollen dabei helfen, dass sie gut geplant werden und zeigen, welche Vorteile vor Ort entstehen. Ein Beispiel: Kommunen profitieren dauerhaft durch die Beteiligung an der Stromproduktion einer Solaranlage. Einen Mustervertrag stellen wir kostenfrei bereit. Was passiert unter den Modulen?
Solarparks sind auf eine lange Zeit ausgerichtete, störungsarme Lebensräume, auf der sich Refugien für seltene und bedrohte Arten entwickeln können. Der Boden wird geschont und der natürliche Humusaufbau gefördert. Dadurch erhöht sich die Biodiversität. Unsere Artenzählungen
haben gezeigt, dass PV-Freiflächenanlagen eine besondere Vielfalt an Blütenpflanzen aufweisen, die Nahrungsgrundlage für darauf spezialisierte Insekten sind. Davon profitieren auch zahlreiche Vögel, Fledermäuse und Reptilien. Profitiert auch die Landwirtschaft von Solarparks?
Die Biodiversität ist natürlich auch für die Landwirtschaft wichtig: für angrenzende Flächen, bestäubende Insekten oder die Vogelvielfalt. Deswegen werden oft Blühstreifen zwischen Feldern angelegt. Ein Solarpark kann ein Blühstreifen XXL sein und ein großes Habitat schaffen. Das kann eine wertvolle Bereicherung für stark landwirtschaftlich geprägte Kulturräume sein. Verlieren Landwirte dadurch Flächen?
Solarparks eignen sich bestens für eine landwirtschaftliche Mehrfachnutzung. Häufig dienen sie als Schafweide oder auch die Freilandhaltung von Geflügel. Außerdem können konfliktarme, landwirtschaftlich unbedeutende Flächen (z. B. mit schlechten Bodenpunkten) genutzt werden, die einen geringen Einfluss auf das Pachtpreisniveau haben. Die Pachtzahlungen des Solarparks
„Solarenergie ist ein starker Baustein der Energiewende.“
können für aktive Landwirte eine stabile zweite Einkommensquelle über 20 bis 30 Jahre darstellen und somit auch weitere landwirtschaftliche Aktivitäten, wie z. B. eine Umstellung zur Bio-Landwirtschaft, unterstützen. Viele Landwirte werden z. B. Flächen aus der aktiven Bewirtschaftung nehmen, um Agrarsubventionen zu erhalten. Wenn dort Photovoltaikanlagen errichtet werden, entsteht eine Win-win-Situation. Eins ist klar: Am Ende muss auch die Landwirtschaft klimaneutral werden – Solarparks können dabei helfen.
fakten
Bernhard Strohmayer ist in einem kleinen Landwirtschaftsbetrieb groß geworden und heute Ingenieur. Für ihn steht fest: Die Technik ist ausgereift. Bei dem Rest gibt es noch viel zu tun! Deshalb reizt ihn die erfolgreiche Umsetzung der solaren Zukunft. ANZEIGE – ADVERTORIAL
Sonnige Aussichten für Sie und Ihre Gemeinde Der Bau einer Photovoltaik-Freiflächenanlage bringt die Energiewende voran und hilft größere Unabhängigkeit von fossilen Energielieferanten zu erreichen. Vor allem die Menschen vor Ort können von einem Solarpark profitieren. Die SolarBlick GmbH mit Hauptsitz in Münster ist Teil der Initiative Sonne Sammeln und entwickelt deutschlandweit Solarprojekte auf Freiflächen ab 3 Katharina Jantzen Hektar. SolarBlick steht für eine nachhaltige Energiewirtschaft sowie faire Beteiligung der Bürger*innen und Gemeinden vor Ort. Katharina Jantzen, Mitarbeiterin bei
der SolarBlick GmbH sagt: „Wir sind Partner auf Augenhöhe für die Menschen vor Ort und bleiben Ansprechpartner von den ersten Verhandlungen bis zur Inbetriebnahme der Anlage. Wir wollen gemeinsam mit den Menschen vor Ort Projekte für eine grüne Zukunft realisieren.“ Bürgerbeteiligungen an den Projekten von SolarBlick können sehr unterschiedlich aussehen und werden den Anforderungen angepasst. Crowdfunding oder eine direkte finanzielle Beteiligung sind ebenso möglich wie ein vergünstigter Ökostromtarif und Informationsveranstaltungen in der Gemeinde für Groß und Klein. Lassen Sie Ihre Flächen unverbindlich prüfen: www.solarblick.de/welt
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LANDWIRTSCHAFT
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Agrartechnik braucht Daten-Kompatibilität
datenmanagement Der Zugang zu Daten und deren praxisorientierte Interpretation sind Innovationstreiber für eine nachhaltigere Landwirtschaft. Die wachsende Menge an Informationen erfordert neue Datenmanagementkonzepte. Text: Jakob Bratsch Foto: Benjamin Davies/unsplash
E
in Kernproblem war bisher die
mangelnde oder nicht vorhandene Kompatibilität und Interoperabilität der angebotenen Soft- und Hardware für die Landwirtschaft, da viele Hersteller geschlossene Systeme anbieten. Zur stetigen Optimierung der landwirtschaftlichen Produktionsprozesse sind neue Features wie herstellerübergreifende Datenauswertungen, Dokumentation der Prozesse, Nachhaltigkeitsnachweise und Entscheidungsunterstützung gefragt. Um diese am Markt geforderten Features
anbieten zu können, nimmt der herstellerübergreifende Datenaustausch eine zentrale und fundamentale Rolle ein, da in landwirtschaftlichen Produktionsketten Maschinen und Agrar-Software-Produkte unterschiedlicher Hersteller zum Einsatz kommen. Differente Ordnerstrukturen und nicht zu 100 Prozent eingehaltene Standards führten vor allem in den vergangenen Jahren zu einer hohen Frustration bei den Anwendern, weil der gewünschte herstel-
Aktuell gibt es nur wenige verfügbare Schnittstellen zwischen AgrarsoftwareLösungen und Maschinen für den Datenaustausch.
lerübergreifende Datenaustausch so nicht durchgängig möglich war. Hinzu kommt, dass vermehrt Agrar-Software-Unternehmen sich nicht diesen vermeintlich genormten Formaten gewidmet, sondern ebenfalls auf geschlossene Lösungen im Verbund mit Consumer Hardware gesetzt haben. Große Landtechnikhersteller bieten zudem auch eigene, in sich geschlossene Lösungen aus bestehenden Maschinen und Agrar-Software-Funktionen an. So waren bis dato wertvolle agronomische und Maschinendaten für die Endnutzer, Landwirte und Lohnunternehmer, nicht herstellerübergreifend nutzbar. Die APIs als auch die konsequente Einhaltung genormter Datenformate (ISO11783/10) unterscheiden sich häufig von Hersteller zu Hersteller. Aktuell gibt es nur wenige verfügbare Schnittstellen zwischen Agrarsoftware-Lösungen und Maschinen für den Datenaustausch. Für eine ausreichend hohe Markt-
Landwirte agieren als Unternehmer und müssen somit ihre Produktionsprozesse stetig und nachhaltig optimieren. durchdringung müsste jeder Anbieter von Agrarsoftware-Lösungen je eine Schnittstelle zu den jeweiligen Landmaschinen entwickeln und pflegen. Dieser Aufwand ist sehr hoch, meist unwirtschaftlich und begründet die bis heute relativ geringe Nutzung von Maschinendaten.
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Zukunftsfelder: Hightech auf dem Acker
Lea Fließ, Geschäftsführerin des Forums Moderne Landwirtschaft e.V.
moderne landwirtschaft
Ein grüner Daumen allein reicht nicht. Der Einsatz von Spitzentechnologie in der modernen Landwirtschaft vereint Produktivität und Naturschutz, meint auch Lea Fließ, Geschäftsführerin des Forums Moderne Landwirtschaft e.V. Text: Julia Butz Foto: Presse/FML
Was bedeutet „moderne Landwirtschaft“ eigentlich? Dass Traktoren immer stärker, Erntemaschinen immer größer und Landwirtschaft immer schneller, produktiver und rentabler wird? Wenn es um die Nahrungsmittelversorgung geht, steht nicht nur ein Mehr an Leistung im Vordergrund. Moderne Landwirtschaft umschreibt eine Branche, die nachhaltig wirtschaftet und dank innovativer Technologien dazu in der Lage ist, dabei Klima und Umwelt gleichermaßen zu schützen. Lt. Forum Moderne Landwirtschaft e.V. sorgen innovative Weiterentwicklungen in der Landtechnik dafür, dass moderne Erntemaschinen bei doppelter Leistung, weniger Kraftstoff verbrauchen als früher oder...
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Landtechnik innovativer als Automobilbranche
innovationen Die Hersteller hochwertiger Landmaschinen müssen ihre Produkte laufend updaten, denn die Digitalisierung schreitet in rasenden Schritten voran. Text: Theo Hoffmann Foto: Sharon Rosseels/unsplash
D
ie Digitalisierung ist in der
Landwirtschaft angekommen. Weit mehr als die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebe in unserem Land nutzen digitale Anwendungen, ein Drittel ist aktiv in der Planung und der Rest der Höfe wird nicht drum herumkommen, dies auch zu tun. Von Apps und Netzwerken ganz abgesehen hat das die landwirtschaftlichen Maschinen und ihre Nutzung grundlegend verändert. Der Bedarf an Erneuerung solcher Maschinen in immer kürzeren Abständen steigt rasant, denn in der Tier- und Pflanzenproduktion sind die Anforderungen extrem vielfältig. Technische Hardware wie Satelliten, GPS, Künstliche Intelligenz und Robotik Drohnen, Robotik und Sensoren bis hin zu Software und ihre Anbindung an Online-Plattformen sind unverzichtbar. In Landmaschinen wird immer mehr intel-
ligente Software verbaut, die mit Fahrassistenz, vor allem aber der Anbindung an Farmmanagement-Plattformen ungeahnte Möglichkeiten schafft. Wie das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft mitteilt, sei die Landtechnik bei all dem innovativer als die Automobilbranche. Selbststeuernde Fahrzeuge und miteinander kommunizierende landwirtschaftliche Maschinen
Die Digitalisierung ist in der Landwirtschaft angekommen. gehören schon längst zum Alltag. „Am Boden erfassen verschiedene Sensoren und die dazugehörigen Auswertungsprogramme den Stand des Pflanzenwachstums und steuern Düngerstreuer oder Pflanzenschutzspritze zentimetergenau“, beschreibt das Bundesinformationszentrum nur einen Teil dieser Innovationen. „So werden die Flächen ‚teilflächenspezifisch‘ gedüngt und
mit Pflanzenschutzmitteln behandelt – also jede Fläche einzeln nach dem zuvor exakt ermittelten Bedarf. Der Schlepper erhält ein Lenksignal via Satellit und fährt wie von Zauberhand gelenkt in seiner Spur und auch die Sämaschine verrichtet satellitengesteuert ihren Dienst.“
All das nennen die Fachleute Precision Farming oder Präzisionslandwirtschaft. Mit solchen Mitteln kann man Ackerflächen viel genauer bearbeiten, Treibstoffe für Maschinen einsparen und nachhaltig Dünger oder Pflanzenschutzmittel so effizient wie möglich einsetzen. Damit wird Geld gespart und den immer weiter steigenden Anforderungen an Klimaschutz und Nachhaltigkeit Rechnung getragen. Auf Messen, wie der Agritechnica, kann man die neuesten Generationen von Traktoren bewundern. Dabei stehen neue Bodenbearbeitungs- und Aussaattechniken ebenso im Fokus wie moderne Gülletechnik und neue Technik rund um das Grünland. Durch automatisierte Lenksysteme und Satellitensteuerung können Schlepper fast selbstständig ein Feld bestellen. Und die Maschinen werden bei alldem immer kleiner und handlicher. So gibt es schon landwirtschaftliche Roboter, die nicht größer als ein Staubsauger sind und Saatgut ausbringen. Von den Drohnen ganz zu schweigen, die Pflanzenwachstum, Bodenfeuchte und Nährstoff bedarf überwachen und dann Dünger oder Pflanzenschutzmittel ausbringen. Die Traktoren selbst sind in der Bedienung komfortabel wie noch nie. Einer dieser neuen Traktoren kann mit einer ganzen Reihe von Displays bedient werden, ist mit einem neuen Fahrhebel in der Kabine und im Antrieb einem zusätzlichen Kraftpaket DynamicPerformance ausgestattet. Das erlaubt zwar die gewohnte Bedienung, verknüpft diese aber mit Tablet und Smartphone. Auch der Fahrhebel bei dieser neuen Generation von Traktoren ist bemerkenswert. Er ist nicht gerade klein, hat aber ein zusätzliches Bedienfeld für den Daumen. Solch ein System hat eine auffällige Besonderheit: Die Knöpfe auf der Armlehne und am Fahrhebel sind frei belegbar. Der Landwirt selbst bestimmt am Display, welche Funktion darauf liegen soll.
Und zwar dadurch, dass er mit dem Finger eine Funktion auf die abgebildete Taste zieht. Natürlich braucht ein Armaturenbrett solcher Klasse und Modernität einen neuen Namen und heißt jetzt: Dashboard. Das Dashboard liegt hinter dem Lenkrad. Darüber hinaus gibt es wie gesagt Displays auf der Armlehne und im Kabinendach. Aber auch neben den Neuheiten in Trak-
toren gibt es etliche Erfindungen, die die Arbeit, beispielsweise bei der Futterernte, erheblich erleichtern. Ein deutscher Futterernte-Spezialist zum Beispiel hat einen Solo-Wickler auf den Markt gebracht, der nur einen Wickelarm hat und Ballen bis zu 1.600 kg einpacken kann. Mit 36 Umdrehungen pro Minute soll es laut Hersteller der derzeit schnellste Wickler am Markt sein. Durch eine Folienriss-Erkennung und ein Schnellwechselsystem für den Rollenwechsel wird dieses Gerät noch komfortabler. Auch bei den Mähwerken gibt es Neu-
erfindungen mit hypermodernen Mähkombinationen. Es gibt Modelle ohne Aufbereiter, aber mit hydraulischer Entlastung und hydraulisch verstellbarem Überschnitt mit einer Arbeitsbreite von 8,31 bis 8,62 m und mit 9,28 bis 10 m Schnittbreite. Neues gibt es überdies bei den Rundballenpressen. Modelle zum Beispiel, die mit einem Förderrotor oder mit einem 17 Messer-Schneidwerk lieferbar sind. Viele dieser Rundballenpressen haben eine variable Presskammer mit vier Endlosriemen. Ein großes Problem in der Landwirtschaft
ist nach wie vor die Bodenverdichtung. Ist der Druck unter den Reifen von Landmaschinen größer als die Stabilität des Bodens, werden die Bodenpartikel dichter zusammengedrückt. Damit sinkt die Bodenqualität. Aus diesem Grund sind leichtere Traktoren, mit denen man das vermeidet, aber eben auch moderne Landwirtschaftsreifen (Radialreifen) vonnöten, die ein großes Potenzial zum Boden schonenden Befahren von Acker und Grünland besitzen.
Die Traktoren selbst sind in der Bedienung komfortabel wie noch nie. fakten
Precision Farming und Smart Farming sind in der Landwirtschaft die Schlagworte der Gegenwart. Aber nicht nur für die Aufbringung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln und die Bodenbearbeitung hat die unmittelbare Auswirkungen, sondern auch für moderne Landmaschinen und die mit ihrer Hilfe gewonnenen Daten.
LANDWIRTSCHAFT
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Digitale Dienste ins Feld bringen
Dipl.-Volkswirt Ulf Kopplin, Repräsentant der Landmaschinen Fachbetriebe
smart farming
Die Digitalisierung ist auch in der Landwirtschaft auf dem Vormarsch. Wie Smart Farming Landwirten helfen kann. Text: Julia Butz, Foto: Presse
Ein Bauer, der nicht mehr selbst auf dem Acker steht, sondern die Feldarbeit Maschinen überlässt. Ferngesteuerte Drohnen, die Saatgut pflanzen und Kühe, die von Robotern gemolken werden. Die Digitalisierung ist auch in der Landwirtschaft auf dem Vormarsch. Und soll dabei helfen, Produktivität, Nachhaltigkeit und Tierwohl in Einklang zu bringen und eine Branche, die zunehmend von Preiskampf und Fachkräftemangel betroffen ist, in eine tragfähige Zukunft. Smart Farming bezeichnet diese digitale Transformation in der Landwirtschaft, bei der durch den Einsatz innovativer Technologien die monotone und personalintensive Arbeit der Landwirte vereinfacht werden soll. „Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel, die Landwirtschaft wird in Zukunft völlig anders aussehen“, so Dipl.-Volkswirt Ulf Kopplin, Repräsentant der Landmaschinen Fachbetriebe. Und so könnte diese Zukunft aussehen: mit Hilfe von Feldrobotern kann Unkraut gejätet und gedüngt oder Pestizide von unbemannten Fahrzeugen entfernt werden. Gleichzeitig sammeln die Helfer Daten, basierend auf sensorbasierten Echtzeitsystemen. Der Einsatz von Sensoren macht es möglich, die Futterausgabe im Stall zu automatisieren, genauer zuzuteilen und das Melken zu automatisieren. Gleichzeitig können Tierwohl und Tiergesundheit so besser überwacht werden. Traktoren könnten zukünftig nicht nur autonom übers Feld fahren können, sondern den Boden präzise und abgestimmt auf die jeweilige Bodenbeschaffenheit, bearbeiten. Ulf Kopplin weiß, dass die Technologien für diese Zukunft bereits da sind, sieht allerdings für die Praxisreife noch einige Herausforderungen und Hürden die es zu meistern gilt, zum Beispiel was die Sicherheit anbelangt. Zudem fehlt es vor allem im ländlichen Raum noch immer an einem flächendeckenden Netzausbau, was eine zwingende Voraussetzung für einen reibungslosen Einsatz mobilgesteuerter Technik ist. In der Präzisionslandwirtschaft (Precision Farming) werden neue Technologien schon heute angewandt. Hier steht eine möglichst optimale Flächennutzung im...
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LANDWIRTSCHAFT
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Ein Hof ist nicht allein für Landwirtschaft da entwicklung
In den letzten zehn Jahren ist die Zahl landwirtschaftlicher Betriebe um 15 Prozent gesunken. Viele landwirtschaftliche Betrieben haben darauf mit Alternativen reagiert. Text: Theo Hoffmann Foto: Emiel Molenaar/unsplash
E
igentlich gehörte es immer schon
zu landwirtschaftlichen Betrieben, dass sie neben ihrer eigentlichen Feldarbeit und der Viehzucht auch andere Einnahmequellen erschlossen haben. Schon immer war das Segment der „Ferien auf dem Bauernhof “ ein einträglicher Nebenverdienst. Erst recht, wenn nicht nur Fremdenzimmer vermietet wurden, sondern im Rahmen eines Reiterhofs auch größere Gruppen beherbergt werden konnten. Als Landwirte haben viele
Das „Ur-Geschäft“ wirft nicht mehr genug ab, um die hohen Kosten eines Betriebes zu halten, weshalb mittlerweile schon viele Betriebe das Handtuch geworfen haben.
von ihnen auch Jagdscheine, engagieren sich in der Forstwirtschaft und dem Handel mit Wildfleisch oder in eigenen Teichen gezüchteter Karpfen. Heute aber ist die Notwendigkeit, sich etwas dazu zu verdienen weit größer geworden als eh und je. Das „Ur-Geschäft“ wirft nicht mehr genug ab, um die hohen Kosten eines Betriebes zu halten, weshalb mittlerweile auch viele Betriebe das Handtuch geworfen haben. Andere haben indes geschickt auf die
neuen Gegebenheiten reagiert und sind etwa auf den Zug aufgesprungen, Hofläden mit Bio-Gemüse zu schaffen, die je nach Jahreszeit etwa zur Spargelzeit enorme Margen garantieren. Auch selbstgekochte Marmeladen oder selbstgebrannter Obstler kann zu hohen Preisen veräußert werden. Viele Bauernhöfe unterhalten zudem Antikscheunen, denn auf dem Land sind sie an der Quelle, bei Leerständen von verlassenen Häusern in den Dörfern Möbel und Hausutensilien zu erwerben und zu verkaufen, die man sonst nirgendwo mehr findet. Da den Städtern so vieles von der Arbeit
auf dem Acker oder im Stall nicht mehr vertraut ist, bieten viele Höfe für Kinder und Familien Führungen und Aufenthalte an, bei denen man dann auch mal mit einem historischen Bulldog-Trecker über Stock und Stein hoppeln kann. Ja, und wenn man die Kundschaft schon mal vor
Ort hat, warum baut man dann nicht gleich einen urigen Kinderspielplatz und setzt ein Hofcafé daneben? An selbstgebackenem Pflaumenkuchen vielleicht sogar aus Omas Ofen kommt doch kaum jemand vorbei. Ebenso wenig wie an einem frisch geräuchertem Lachs aus eigener Räucherei. Viele Landwirte verfügen über unendlich viel Platz, den sie vielfältig nutzen können. Egal ob sie den für Hoffeste, den Tannenbaumverkauf, Flohmärkte oder Kinderfeste mit Hüpf burgen und Trampoline nutzen. In den Heidehöfen Niedersachsens etwa findet man aber auch Betriebe, die ganze Feldflächen an Camper oder Segelflieger-Clubs verpachten und manchen nach Übernachtungen suchenden Besucher gleich in einer eigenen Pension versorgen.
Am wichtigsten ist in unserer Zeit aber sicher die Vermarktung von Energie, die im modernen Betrieb auf vielfache Weise quasi abfällt. Mit Solaranlagen und Windkraft, aber auch mit Biomasse, kann Strom erzeugt werden und als Grünstrom gewinnbringend veräußert werden. Dass der Grünstrom vom nächstgelegenen Erzeuger kommt, kann für eine Region von erheblichem Vorteil sein. Und über die Biomasse verfügt man am Hof ja nunmal recht komfortabel. Die in der Biomasse von organischem Material gespeicherte solare Strahlungs-
Am wichtigsten ist in unserer Zeit aber sicher die Vermarktung von Energie, die im modernen Betrieb auf vielfache Weise quasi abfällt. energie kann durch Oxidation, meist in Form von Verbrennung, wieder freigesetzt werden. Der Markt an Verfahren und Mitteln ist für alle Interessenten ungemein reich und der Aufwand übersichtlich. Im Prinzip muss die Biomasse ja zunächst nur verfeuert werden, wodurch durch die Wärmeenergie Wasser verdampft, was wiederum Turbinen zur Stromerzeugung antreibt.
fakten
Ein landwirtschaftlicher Betrieb steckt voller Möglichkeiten, die nur entdeckt und ausgebaut werden müssen. Egal ob es sich dabei um Streichelzoos für Kinder, Maislabyrinthe, Pferdepensionen, Hoffeste, Zimmervermietung, Lama- und Alpakawanderungen oder einfach um Stromerzeugung mit Biomasse handelt, die man ja sowieso zur Hand hat.
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Landwirtschaftliche Betriebshaftpflicht Umfassender Schutz und optimale Sicher heit für Landwirte, Winzer, Forstwirte und Privatwaldbesitzer.
Für Betriebe mit zweitem Standbein Wir versichern auch Ferien auf dem Bauernhof, Hofläden und -cafés, Selbstvermarktung, Maislabyrinth, Hofkäserei, -brennerei, Stellplatzvermietung, landwirtschaftliche Lohnunternehmen und vieles mehr.
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Egal ob man Landwirt, Obstoder Gemüsebauer, Winzer, Privatwald- oder Hofladenbesitzer ist, an einer Versicherung wie der Betriebshaftpflicht kommt man schwerlich vorbei. Der Hof selbst, die Tiere, die Maschinen und die Erzeugnisse sind doch das Kapital eines jeden Betriebs und sind einer unvermeidlichen Gefährdungslage ausgesetzt. Eine Betriebshaftpflicht schützt vor Schadenersatzansprüchen und schützt vor unberechtigten Ansprüchen. Betriebsgebäude, bewirtschaftete Flächen und Immobilien sind versichert, aber vor allem auch Maschinen wie Mähdrescher oder Rübenvollernter und vieles andere mehr. Hinzu kommen im Zeitalter der Digitalisierung und des Klimaschutzes im Rahmen des Smart Farmings betriebseigene Hardware oder kostspielige Photovoltaikanlagen. Bei all dem ist der Grad individueller Ausrichtungen von Betrieben mit speziellen Ansprüchen in der Landwirtschaft sehr ausgeprägt, weshalb die Versicherer Sondervereinbarungen mit Versicherungsnehmer treffen. Die Bedingungen und Notwendigkeiten hängen eben von der Ausrichtung landwirtschaftlicher Betriebe im Einzelfall ab.
Die KFZ-Haftpflicht ist eine Pflichtversicherung, aber für sie gelten bei land- und forstwirtschaftlichen Maschinen und Fahrzeugen besondere Bedingungen. So ist es wichtig zu wissen, dass etwa für Landund forstwirtschaftliche Zugmaschinen und selbstfahrende Arbeitsmaschinen, wie zum Beispiel Harvester oder Lesemaschinen, auch spezielle Tarife gelten. Tatsächlich sind in der Landwirtschaft ja auch einige Fahrzeuge von der Pflichtversicherung befreit. Das gilt etwa für zulassungsfreie Anhänger, selbstfahrende Arbeitsmaschinen und Stapler mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit bis 20 Stundenkilometer sowie Kraftfahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit bis sechs Stundenkilometer. Die Versicherer aber empfehlen auch hier KFZ-Haftpflichtversicherungen, weil es ja durchaus sein kann, dass man diese Fahrzeuge einmal außerhalb ihres üblichen Funktionsradius einsetzt. Man denke nur an den Einsatz einer Zugmaschine bei Festen, Kirchweih, Fastnacht oder Weinbergsrundfahrten. Außerdem sind Spritzschäden beim Einsatz der Fahrzeuge sowie eine Kfz-Umweltschadenhaftpflichtversicherung mitversichert.
in der Landwirtschaft
Um die über 200 Millionen Nutztiere zu ernähren, werden mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Fläche, Grünland und Ackerland für die Futtererzeugung genutzt.
Im Jahr 2020 lag die gesamte Anzahl der Arbeitskräfte in der deutschen Landwirtschaft bei rund 936.900 Menschen.
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Betriebshaftpflicht
für Land- und Forstwirtschaft
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Unfallversicherung
Tierversicherungen Tierversicherungen
Wer schon einmal mit einem Mähdrescher gearbeitet hat oder mit einem aggressiven Bullen im Stall zeigen musste, wer hier das Sagen hat, weiß, wie gefährlich landwirtschaftliche Berufe sein können. Eine Unfall-Police speziell für Landwirt schützt den Betreiber und seinen Hof vor den finanziellen Folgen eines Unfalls. Unfälle auf dem Feld, auf schwerem Gerät, im Umgang mit Traktoren und Vieh kann eben schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Im schlimmsten Fall ist gar die Weiterführung des Betriebs durch den Verunglückten gefährdet und kann den Lebensunterhalt einer ganzen Familie bedrohen. Um solche Fälle abzudecken, reicht ein gesetzlicher Unfallschutz in den meisten Fällen nicht aus. Es gibt finanzielle Absicherungen für Landwirt und ihre Familien. Für selbstständige Landwirt, Winzer und Gärtner leisten manche Versicherer schon eine einmalige Kapitalauszahlung ab einem Prozent Invalidität. Zusätzlich sind Vereinbarungen einer Progression oder Mehrleistung möglich, wodurch die Versicherungsleistungen bei schweren Verletzungen besonders stark steigen.
Pferde, Hunde, Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen oder Gehegewild und exotische Tiere sind das Kapital vieler landwirtschaftlicher Betriebe. Und diese Tiere sind mehr als gefährdet. Aus diesem Grund sollte man über eine Versicherung bei Tod oder Nottötung infolge von Unfällen oder Krankheiten auf jeden Fall nachdenken. Eine jeweilige Versicherungssumme wird bei Antragstellung vereinbart und im Entschädigungsfall werden 80 % der Versicherungssumme eines Tieres ersetzt. Der Restwert des Tieres wird auf die Entschädigung angerechnet. Für jede einzelne Tierart kann man solche Policen abschließen. Rinderbestandsversicherungen dienen etwa der Absicherung der Milchkuh- und Mutterkuhherden sowie ihrer Jung- und Masttierbestände. Zusätzlich kann man Zuchtbullen und Weiderinder versichern lassen. Bei den Mastund Zuchtschweineversicherungen werden Mastschweine-Bestandsversicherungen, Mastschweine-Stückversicherungen, Bestandsversicherungen für Zuchtsauen und Einzeltierversicherungen für Zuchteber angeboten. Bei Schweinen sind Transportschäden oder amtlich beanstandete Schlachtkörpermängel bei gewerblicher Schlachtung ja immer ein Risiko.
für Landwirte
Im Jahr 2020 wurden insgesamt 982.000 Bienenvölker gezählt.
für jede Tierart für crowdfundingens
Texte: Theo Hoffmann
Der Deutsche Bauernverband schätzte das Investitionsvolumen der deutschen Landwirte in der ersten Jahreshälfte 2021 auf rund 3,6 Milliarden Euro. Der Anteil der Anbaufläche im ökologischen Landbau an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland beträgt 10,2 %. Quellen: Statista, BMEL
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