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La Vendée

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Essen & Trinken

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VERLIEBT IN LA VENDÉE Austern, Sardinen und blonde Strände

Die große, unbekannte Vendée – etwas südlich der Loire liegen 140 Kilometer Küste, 1.800 Kilometer Radwege, „kalifornische“ Badeorte, Schlösser, Sümpfe und zwei besondere Inseln. Das Frankreich Magazin stellt sechs Höhepunkte aus diesem zu Unrecht etwas verkannten Département vor.

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TEXT & FOTOS HARRI THEIRLYNCK

Eröffnungsseite: La Tranche-sur-Mer Diese Seite: Abenteuerliche Stimmung auf der Bootstour durch die grünen Wassertunnel in den Marais Poitevin - Sümpfen. Irrlichter: Ton Meteau entzündet natürliches Methangas im Moor.

Marais Poitevin Das grüne Venedig

Der Mann im Boot sieht aus wie 30, ist aber gerade 20. Ton Meteau ist in den Sümpfen groß geworden. Er schippert uns durch das grüne Venedig, also den Naturpark Marais Poitevin. 100.000 Hektar Morast und Wasser, üppige Wasserwege mit grünen Tunneln, beliebte Winterhotels für Zugvögel und hunderte andere Vogelsorten. Schon in der ersten Kurve jagt ein knallblauer Farbstreifen über unsere Köpfe hinweg. „Da! Ein Eisvogel.“ Tons Vater und Großvater bauten im trockenen Teilen des Sumpfes Bohnen, Melonen und Kohl an. „Das war schweres Schuften, bei Kälte und Regen. Als kleiner Junge begleitete ich sie häufig. Oft war mir dann kalt, aber Papa sagte: ‚Ach was, du bist ein Junge aus dem Moor.‘ Heute ziehe ich mit meinen Freunden im Sommer mit Getränken, etwas zu Essen und der Gitarre ins Ried.“ Während der Sommerferien arbeitet Ton als Führer, ansonsten lernt er „einen nachhaltigen Beruf“. Er zeigt mir die Wasserratten, die Reiher und die Kühe, deren weiße Hinterteile so gerade über die Deiche lugen. „Wo ist der grüne Wasserteppich?“, möchte ich wissen. „Der aus der Broschüre von Le Marais.“ Ton zuckt mit den Achseln. „Tut mir leid, es gibt immer weniger Entengrütze, wegen des Klimawandels.“ Er stochert mit seiner langen Pigouille im Wasser und zündet mit einem Feuerzeug die Moordünste an. „Methangas“, erläutert Ton, „der Höhepunkt einer jeden Tour.“ Gegenüber der Abtei von Maillezais steigen wir aus. Sie scheint in der Mittagssonne zu brennen. Die Sonnenstrahlen züngeln durch vergilbte, halb zerfallene Säulen, Mauern, Seitenschiffe und Chöre von der Romanik bis hin zur Renaissance. Diese Ruine war früher eines der wichtigsten mittelalterlichen Klöster in Frankreich, ein Juwel. Im 13. Jahrhundert lebten hier 200 Mönche. Wir spazieren zu der Kirche, dem Kloster und den Küchen. Da wir quer durch die Wände steigen können, wähnen wir uns fast in einem 3D-Film.

Château de Rosnay Weinradeln und Pique-nique mit Monsieur Vélo

Damien Moulin nennt sich Monsieur Vélo, „Herr Fahrrad“. Morgens steht er strahlend am Weinschloss Château de Rosnay neben seinem eigenen Foto, was eine Art Droste-Effekt von Fahrrädern und Weinreben ergibt. Kein Zweifel, Damien ist der Fahrradführer. An seinen Drahtesel gelehnt, gibt er erst etwas Hintergrundinformation zum Besten. „Früher waren 95 Prozent der Gesamtfläche der Vendée Weingarten. Doch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erledigte die amerikanische Reblaus die europäischen Weingärten. Viele Bauern stiegen um auf Käse und Butter. Einst gab es 70 Winzer in Rosnay, jetzt nur noch einen: Château de Rosnay.“ Rosnay gehört zur Weinregion Fiefs Vendées. „Reicher Lehmboden, sanftes Klima“, sagt Damien. „Es gibt hier 16 Weingärten mit Appellation, vor allem rot und rosé.“ Wir radeln durch die Weingärten rund um das Schloss, zupfen an den wenigen verbliebenen Trauben – die Lese ist schon vorbei – und bewundern die Hinkelsteine und die typischen Windmühlen, in denen man heute oft übernachten kann. In einem Dorf schwingen wir die Türen eines Ladens auf, um unsere französischen Fahrradkörbe mit Jambon de Vendée oder Brioche zu füllen. Für unser Pique-nique flüchten wir vor einem sanften Regenschauer nach drinnen. Gemeinsam mit Vanessa Jard-Godet erkunden wir die Weinkeller des Schlosses. „Korken oder Kunststoffdeckel ist einerlei!“ sagt sie und fischt ein Glas trüben Rosé aus dem Fass. „In zehn Tagen stimmt die Farbe, Anfang Dezember ist er genießbar.“ Am Kamin steht ein runder Tisch, weiß gedeckt. Das Kaminfeuer knistert. Wir essen Spinatcarrés mit Knoblauch, dazu einen perlenden Blanc Brut des Schlosses. „Großmutters Rezept“, verrät mein Tafelgenosse. Danach kommt der Knaller aus der Küche der Vendée: Rillon, knusprige Würfel Schweinebauchspeck in Schmalz gebraten. Zum Kaffee bekommen wir Brioche, ein süßes rundes Brot mit einem Hauch Cognac. La Richelieu kommt auf den Tisch: ein prächtiges Etikett auf einer berühmten Flasche. Kardinal de Richelieu war einst Bischof in dieser Gegend, von daher. Gegen halb zwei Uhr verlassen wir das stattliche Schloss und blinzeln in die grelle Sonne. Auf geht’s zur Küste. >

Ausflug in den Weingärten am Château de Rosnay. Einige der für die Vendée typischen Windmühlen werden als Ferienwohnung vermietet.

Oben: Am romantischen Plage de Dames auf der Île de Noirmoutier Rechts: einer der vielen hölzernen Landungsstege, an denen täglich die vom Festland kommenden Boote anlegen.

Île de Noirmoutier Sterne, Salz und „chic“

Die Insel Noirmoutier hat in etwa die Umrisse von Aladdins Geist, das Festland ist seine Wunderlampe. Von dort führt eine hohe Brücke zum unteren Ende des Eilands, das stellenweise nur 500 Meter breit ist. Nach etwa zehn Minuten schweift die Insel zu den Seiten hin aus. Erst kommen Austernzuchtbänke mit Restaurants und Standard-Formeln für Mahlzeiten: „6 Austern + Moule-Frites“. Dann folgen die straffen Formen der Salzbecken, in denen die Sauniers mit langen Harken träge die Becken scheuern, eine Tradition. Das „weiße Gold“ wird in Meerwasser gewaschen, wodurch es seine einzigartige klare Farbe bekommt. Im „Kopf“ des Flaschengeistes liegt die Hauptstadt Noirmoutieren-l’Île, ein angenehmer Ort mit eleganten Geschäften und Restaurants. Die Herren paradieren in Steppjacken und Karohosen, die Damen tragen häufig Frisuren mit ungleichen Hälften. Das Festland scheint hier weit weg. Noirmoutier versprüht Romantik. In den veredelten Fischerhäuschen wohnen im Sommer schicke Gäste aus Paris. Die Insel ist ein beliebter Drehort für Filme, das begann 1972 mit „César et Rosalie“, mit Romy Schneider, Yves Montand und Isabelle Huppert. Der Film wurde ein Kassenknüller, jeder wollte die Insel besuchen. Noirmoutier hat 83 km Radwege, zwölf Strände und ist 20 km lang. Innerhalb von nur einer Stunde radelt der Besucher von einem großen Wald mit prächtigen Villen über den romantischen Plage des Dames (mit Pier und einer Reihe reizvoller Schuppen) vorbei an den weißen Fischerhäuschen von Le Vieil bis zur Westküste, wo sich die Wellen auf die Küste schmeißen. Es waren die Holländer, die hier im 18. Jahrhundert halfen, Polder anzulegen und so die Insel trocken zu legen. Wir essen bei La Table d’Élise im Fischereihafen L’Herbaudière zu Abend, es ist das preisgünstigere Gegenstück zum Zwei-Sterne-Restaurant La Marine nebenan. Am folgenden Tag fahren wir zurück aufs Festland, diesmal nehmen wir die Passage du Gois: ein spektakulärer, 4,5 km langer und immer feuchter Damm, der nur bei Ebbe passierbar ist. Zwei Mal am Tag kann man so über den Boden des Ozeans fahren, ein Abenteuer. Im Watt sorgen Männer und Frauen schnell für eine Fischmahlzeit. „Le Gois“ ist nur eines der vielen Wunder in Frankreich. >

Noirmoutier versprüht Romantik. In den veredelten Fischerhäuschen wohnen im Sommer schicke Gäste aus Paris. Die Insel ist ein beliebter Drehort für Filme.

Rechts: Der Hafen von Talmont-SaintHilaire. Diese Seite: Trompe-l’oeuil-Malerei im alten Fischerviertel La Chaume lassen den Besucher zwei Mal hingucken. Unten: Die Promenade von Les Sables.

Les Sables d’Olonne Die Stadt aus einer französischen Netflix-Serie

Es war wohl etwas blauäugig, mit Les Sables d’Olonne ein weiteres reizvolles Küstenörtchen zu erwarten. Als wir das Zentrum erreichen, fallen wir aus allen Wolken. Mitten im Ort führen uns Einbahnstraßen am riesigen Hafen voller Fischkutter, High-Tech-Katamarane, Segeljachten, Motorjachten und Bötchen entlang, im Hintergrund schimmern ockergelbe Silos im Licht der Mittagssonne. Die Szenerie auf dem belebten Pier erinnert an den Anfang einer französischen Netflix-Serie: Passanten tänzeln in kleinen Boutiquen ein und aus, eine ausländische Studentin lässt sich von einem bretonischen Kapitän zu einem Lachsalvo verleiten, am Kopf der Mole taucht die Silhouette eines enormen Öltankers auf. Sables wirkt wie Hamburg und die Karibikinsel Curaçao zugleich. Südlich liegt ein Stadtstrand, an dem Segelbötchen, Stand-upPaddler und Kitesurfer wie Wasserflöhe über die Brandung springen. Was für eine Stadt! Anwohnerin Nathalie zuckt mit den Schultern: „Les Sables ist eine der größten Fischerei- und Wassersportstädte Frankreichs.“ Wir nehmen die Fähre nach La Chaume, dem alten Fischerei-Viertel mit den niedrigen weiß getünchten Häuschen und trompel’oeuil-Malereien. Am Kai wimmelt es von Seemannskneipen und kleinen Galerien, der Hafendamm sticht in das aufgewühlte Meer. Er bietet Aussicht auf die breite Promenade am Grand Plage. Les Sables ist bekannt für die Vendée Globe, die Non-Stop-Regatta für Einhandsegler, die entlang des Südpolarmeers einmal um den Globus führt. Sie gilt als die härteste Einzelregatta der Welt, welche die tollkühnsten Männer und Frauen auf die Probe stellt. „Wir nennen es den Everest der Meere“, sagt Nathalie. Start und Finish sind in Les Sables. Im November sind sie gestartet, im Februar 2021 laufen sie wieder ein – theoretisch, denn „nur knapp die Hälfte schafft das.“ Sables ist gesegnet mit viel Grün. Gerade einmal fünf Fahrrad-Minuten entfernt erstreckt sich ein schier endloses Naturgebiet mit Sümpfen und spektakulären Stränden. Am schönsten ist die Aussicht von einer Brücke mitten in dem olivgrünen Morast. In der Ferne ist Les Sables d’Olonne zu erahnen.

Saint-Gilles hat es gut. Der Fischereihafen liegt am alten Zentrum, zwischen dem Sumpf und dem Grand Plage, es ist ein Paradebeispiel für eine große maritime Vergangenheit.

Badeorte: „Klein Kalifornien“ und das Königreich der Auster

Kleine französische Küstenorte mit weißen Fischerhäuschen und roten Dächern an Stränden mit einem romantischen Steg… sollte man im Sommer meiden. La Tranche-sur-Mer – „Klein Kalifornien“ schwillt in der Hochsaison von 2.700 Einwohnern auf 100.000 begeisterte Wassersportler und Wanderer an. Außerhalb der Saison hat man die Strände für sich und ist ein Strandhotel mit Meerblick durchaus bezahlbar. Wir steigen auf ein buntes Fahrrad und strampeln durch Straßen, die mit ihren blauen Fensterläden und Nadelbäumen an die Provence erinnern. Gaille kommt hierher, sie radelt mit. „Es ist ein bisschen L’été Indien“, sagt sie, ein schönes Wort für Spätsommer. „Wenn hier jetzt jemand sein Haus lila anstreicht, darf der das?“, frage ich Gaille. „Keine Ahnung“, kichert sie, „aber dann wird derjenige es schwer haben im Dorf.“ Morgens fahren wir 30 Kilometer nordwärts zum Küstenort Talmont-Saint Hilaire. Hier ließ der englische König Richard Löwenherz im 12. Jahrhundert sein Château de Talmont erbauen, weil er so gerne in den benachbarten Wäldern auf die Jagd ging. Die Dinosaurierspuren sind ein bisschen älter; sie finden sich nach einer beschaulichen Suche an der Felsenküste. Daneben liegt Plage du Veillon, einer der schönsten Strände der Vendée. Eine verschlungene Radtour durch die Moore – die Vendée ist ein Paradies für Radfahrer – führt uns zur L’Huitrier Pie, der Austernfarm mit Restaurant von Freddy Ouvrard. Der 50-Jährige mit dem fröhlichen Dauergrinsen ist der hiesige Austernkönig. Angeregt gestikulierend, schleppt er uns zu seiner neusten Anschaffung. Eine hohe Terrasse mit Austernbar und Aussicht auf die Austernbänke, wo die Fischer in hohen Stiefeln Meeresfrüchte wenden. Ein idyllisches Bild im Sonnenlicht. Freddy: „Jede Auster bedeutet drei Jahre harte Arbeit für drei Sekunden Genuss!“. Freddy hat seine Muttermilch zwischen Austernbetten aufgesogen. Er ist förmlich eins mit den Austern. „Ich bin ein französischer Cowboy in einem Naturpark. Austern muss man zähmen. Erst den Samen und dann weiter draußen schön fettmästen. Ich ziehe sie hier zwischen Seegras. Austern saufen 20 Liter Meerwasser pro Tag. Deshalb sind meine Austern leicht grünlich, das kann man schmecken.“ Das tun wir. An hölzernen Tischen und Stühlen, den Kragen hochgeschlagen gegen den Seewind. Mit einem kühlen Glas Chardonnay aus der Vendée. >

Rechte Seite: Sonnenuntergang über dem Naturreservat Mullembourg. Unten: Vogelbeobachtungshütte in den Sümpfen bei Les Sables d’ Olonnes.

Ein Saunier bei der Arbeit im Salzbecken nahe Saint-Hilaire-de-Riez. Unten: Der lange hölzerne Steg von Saint-Jean-de-Monts.

Saint-Gilles en Saint-Jean Von Sardinen bis zu Froschschenkeln

In Saint-Gilles-Croix-de-Vie kommt niemand an der Sardine vorbei. Der kleine blaue Torpedo ist der ganze Stolz der Stadt. Sie bekam als eine der ersten in Frankreich das Gütesiegel Label Rouge, ein Beweis für „höchste Qualität“. Saint-Gilles hat es gut. Der Fischereihafen liegt am alten Zentrum, zwischen dem Sumpf und dem Grand Plage, ein Paradebeispiel für eine große maritime Vergangenheit. Die blauen Sardinen auf dem Bürgersteig markieren die Sardinenroute und führen zum Quartier du Maroc. Weiße Häuschen mit marineblauen Fensterläden erinnern an die Mauren, die den Dorfbewohnern im 17. Jahrhundert die neue Fischfangmethode mit senkrecht hängenden Netzen lehrte – es war der Anfang einer wirtschaftlichen Blütezeit. Als die Franzosen dann noch 1810 auf die Idee kamen, die Sardinen in Konservendosen zu stecken, war Wohlstand für Saint-Gilles garantiert. Der Siegeszug des Leckerbissens kulminiert in dem Laden namens La Perle des Dieux. Hier wurden die Fischkonserven zur Kunst erhoben. Die von Künstlern gestalteten Konservendosen sind ein klasse Souvenir. Mit dem E-Bike geht es von Saint-Gilles-Croix-de-Vie nach Saint-Jean-de-Monts über die Corniche, die Küstenstraße mit den sagenhaften Panoramablicken. Sie ist Teil der Euro Bike Route, die in Norwegen beginnt und über La Vélodyssée nach Sagres (Portugal) führt - bis ans Ende Europas. Links der Ozean, rechts die stattlichen weißen Häuser mit hölzernen Dächern und Balkonen im Stil der Belle Époque. Saint-Jean de Monts steht voller hoher Blöcke mit Ferienwohnungen, uns bietet sich dieses Bild hier zum ersten Mal an der Küste. Von den Apartments aus blicken die Feriengäste auf Meer, Dünen, Wald, Sümpfe und den acht Kilometer langen Sandstrand. Der hölzerne Pier ist so lang („Länger als der Eiffelturm hoch ist“, sagen sie hier), dass man an der Spitze rundherum nur noch Meer sieht. „In der Hochsaison kommen viele sportliche Familien her“, sagt die Engländern Cathrine, der ein Urlaub in Saint-Jean derart gut gefallen hatte, dass sie dorthin zog. „Im Mai oder September ist man in dieser wunderbaren Weite für sich.“ Das Fischerdörfchen Saint-Jean versandete und liegt nun einen Kilometer landeinwärts. Im Restaurant La Quich’notte tauchen wir ein in die Geschichte der Gegend. Wir sind in einer alten Bourrine, einer traditionellen Sumpfwohnung mit Wänden aus Erde, Sand und Stroh. Auf dem Menü stehen Froschschenkel, Aal und andere regionale Leckereien. Wir nehmen kandierte und geräucherte Entenbrust mit Bonnottes, den leicht salzigen Kartöffelchen von der Insel Noirmoutier.

© ALEXANDRE LAMOUREUX

Tipps & Adressen

Das Département Vendée liegt in der Region Pays de la Loire bei Nantes und La Rochelle und hat noch viel mehr zu bieten:

☛ Puy du Fou ist einer der besten Freizeitparks der Welt. Er bietet „Spektakel ohne Achterbahnen“. Es gibt FreilichtSchauspiele über Wikinger, Gladiatoren und Ritter. Die Shows werden in ganzen Schlössern oder auf Schiffen mit tausenden Komparsen und hunderten Pferden inszeniert.

☛ In der Nähe von La Tranchesur-Mer liegt das Nationale Naturreservat Casse de la Belle Henriette. Es ist eine Lagune, wo Zugvögel rasten. Der Besucher erfährt zudem viel über die Entstehung und Entwicklung von Sandküsten.

☛ Île d’Yeu ist die zweite schöne Insel der Vendée. Sie ist nur per Boot erreichbar und deutlich rauer als L’Île de Noirmoutier. Hier finden sich Klippen, Sümpfe, Dünen und Graslandschaften. Boote fahren unter anderem ab Saint-GillesCroix-de-Vie.

☛ Fontenay-le-Comte, die ehemalige Hauptstadt liegt im Binnenland der Vendée. Ein hübsches historisches Städtchen mit vielen Gebäuden aus dem 16. Jahrhundert.

☛ Napoleon ernannte La Roche-sur-Yon zur Hauptstadt der Vendée. Hier stehen viele neoklassizistische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Napoleon hat dem Ort derart seinen Stempel aufgedrückt, dass es eine spezielle Route gibt: den Circuit Napoleon.

☛ Es gibt noch ein Moor in La Vendée: Marais Breton, im Norden. In dem Sumpfgebiet finden sich genau wie im Marais Poitevin viele Kanäle, Grünflächen und Polder. Mit etwas Glück lassen sich Biber, Otter und Raubvögel erspähen. Übernachten ☛ Le Rabelais Logis Hotel***, Fontenay le Comte, Schwimmbad, Terrasse, Garten, Wellness-Bereich und ein eigenes Restaurant. DZ ab €65 le-rabelais.com

☛ Hôtel Les Dunes***, La Tranche-sur-mer, am Strand. Zimmer mit Terrasse und Meerblick. Für das Abendessen empfiehlt sich das Restaurant Equinoxe, am Strand gelegen, vortreffliche Fischgerichte. DZ ab €112 hotel-les-dunes.com

☛ Roches Noires Hôtel***, Les Sables d’Olonne. Mit Aussicht auf den Strand und die berühmte Strandpromenade. Abendessen im Restaurant Le Sloop (Atlantic Hôtel), ebenfalls an der Promenade gelegen. DZ ab € 91. hotel-lesrochesnoires.com

☛ Hotel Le Général d’Elbée****, Noirmoutier. Gutes Hotel in einem historischen Gebäude mit Wellness-Bereich, Schwimmbad. Günstig in der Nebensaison. Abendessen: La Table d’Elise ist das bezahlbare Gegenstück zum benachbarten **Michelin-Restaurant. DZ ab € 173. generaldelbee.fr

© NATHALIE CHEVRÉ

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