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Wohntraum

Daheim in Lot-et-Garonne Umgeben von Natur und Raritäten

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Von Lille bis Martinique: Kate und Jean Nedelec arbeiteten in Hotels und Restaurants in ganz Frankreich. Jetzt sind sie im Département Lot-et-Garonne zur Ruhe gekommen, das den Spitznamen „Le Verger“ (Obstgarten) Frankreichs trägt. Hier haben sie einen alten Bauernhof renoviert.

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Das weiße Haus steht auf einem Hügel mit rund herum freiem Blick auf andere Hügel und goldene Felder voller Blumen und Heuballen. Der Fluss Garonne schlängelt sich anmutig durch das Bild.

Eröffnungsseite links: das Esszimmer. Rechts: eine originelle Garderobe. Diese Seite: Kuchen mit hausgemachter Marmelade; im Rosengarten; die Pergola mit Panoramablick; alte Sohlen dienen als Dekoration. Rechts: ein „botanischer Schrank“ mit einer neuen Tür, vom Ehepaar selbst bemalt. Das ländliche Frankreich im Sommer. Selbst seht zurückhaltend angelegte Menschen möchten hier barfuß über die Wiese hüpfen, Blumen pflücken und die Fische im Fluss beobachten. Ein Ort also, wo das Leben angenehm zum Stillstand kommt.

So empfinden es auch die Bewohner dieses

Hauses, die ehemaligen Stadtmensche Cathérine und Jean Nedelec. Dreißig Jahre lang führten sie in ein getriebenes Leben voller Verantwortung und Stress, erzählt Cathérine, die von allen Kate genannt wird. „Wir haben alles mögliche gemacht,

„Wir hatten das Bedürfnis, uns endlich niederzulassen an einem Ort, den wir ganz nach unserem eigenen Geschmack gestalten

wollten.“ Luxusferiendörfer verwaltet, und wir hatten auch unsere eigene Crêperie und Brasserie. Normalerweise waren wir 24 Stunden am Tag von Menschen umgeben, denn wenn man in Hotels und Restaurants arbeitet, hört die Arbeit nie auf. Und wir lebten immer irgendwo vorübergehend in Häusern, die von anderen eingerichtet worden waren. Wir hatten das Bedürfnis, uns endlich niederzulassen an einem Ort, den wir ganz nach unserem eigenen Geschmack gestalten wollten.“ Ein größerer Kontrast als zu ihrem gegenwärtigen Leben auf dem Land ist kaum denkbar, anderthalb Stunden von Bordeaux und nicht weit von der Stadt Marmande entfernt. „Ich arbeite im Garten, habe die gesamte Region zu Fuß entdeckt, kümmere mich um unseren Esel, unsere Katze, >

„Es war ein altes Bauernhaus in einem sehr schlechten Zustand. Wenigstens hofften wir, dass wir etwas Ursprüngliches wiederbeleben könnten. Denn es roch bemerkenswert angenehm.“

unsere Schafe und unseren Gemüsegarten. Die Verlockungen der Stadt interessieren mich überhaupt nicht mehr!“ Man merkt ihr an, wie zufrieden und entspannt sie nun ist. „Ich bin endlich bodenständig und den ganzen Tag draußen. Ich habe mich seit Jahren danach gesehnt. Nur wenn meine Tochter hier ist, gehen wir manchmal in Bordeaux shoppen.“

Idylle Für dieses entspannte Leben mussten sie allerdings erst einmal schuften. Ihr idyllisches Haus auf dem Hügel war das Gegenteil von dem, was es nun ist. „Es war ein altes sehr heruntergekommenes Bauernhaus, sämtliche ursprünglichen Elemente waren hinter hässlichen Zementplatten versteckt. Zumindest hofften wir, etwas Ursprüngliches wiederbeleben zu können. Denn verrückterweise roch es bemerkenswert angenehm. Und das haben wir als gutes Zeichen gesehen!“ Abgesehen davon erfüllte alles die Wünsche. „Jean wollte mindestens sechs Hektar Land und ich wollte einen sehr großen Gemüsegarten und die Nähe zur Natur, um stundenlang durch die Landschaft streifen zu können. Wir haben uns im Süden umgeschaut, aber es musste auch erschwinglich sein, also haben wir nicht in der Provence gesucht. Das war auch nicht nötig, weil wir diese Region sofort geliebt haben.“ Sie beschlossen, alles selbst zu renovieren. Sie ließen nur das Dach von einem Fachmann ersetzen. Ziel war es, das Haus so weit wie möglich in seinen ursprünglichen Zustand zurückzubringen, so wie es >

Linke Seite: das Wohnzimmer; das Badezimmer mit Vintage-Möbeln. Diese Seite im Uhrzeigersinn: einer von Kates Blumensträußen; Katze Tigou; Gemüse aus dem eigenen Garten; eine authentische Tür.

Diese Seite im Uhrzeigersinn: antiker Jeu de boulesKoffer; die Holzbalkendecke war eine Entdeckung; gemütlicher Holzofen; Madonna und Kind aus Keramik. Rechts oben: Blick vom Schlafzimmer aufs Land. Unten: Mittagstisch auf der Terrasse.

„Wie begeistert wir waren, als wir es plötzlich vor uns sahen! Ich habe nie gewusst, wie glücklich einen ein paar alte Holzbalken machen können.“

etwa vor zwei Jahrhunderten aussah. Die gesamte Renovierung dauerte zwei Jahre. Sie mussten alle Sanitäranlagen, Leitungen, die Heizung und Fenster ersetzen. „Mit viel Geduld und viel Hilfe von Youtube-Anleitungen!“, lacht Kate. Jean hat sich voll in das Projekt gestürzt, aber ich war eine gute Assistentin - so energisch, dass ich oft mit starken Rückenschmerzen herumlief. Später habe ich mich um die Einrichtung gekümmert. Jeans große Leidenschaft ist es, alten Möbeln neues Leben einzuhauchen. Besonders als wir in Cannes lebten, fanden wir viele hübsche Sachen auf der Straße. Er hat daraus wieder schöne Möbel und Lampen gemacht.“ Sie stehen harmonisch neben den Antiquitäten und Flohmarkt-Funden, die sie im Laufe ihres Lebens gesammelt haben, wie zum Beispiel die Sammlung alter Teekannen.

Schlafen im Stall Unter dem Zement entdeckten sie alte, dicke Balken, die sie mit weißer Farbe besonders akzentuierten. Auch die prächtigen Steinmauern waren mit einer dicken Schicht Putz bedeckt, die sie entfernten. Wie begeistert wir waren, als wir es plötzlich vor uns sahen! Ich habe nie gewusst, wie glücklich ein paar alte Holzbalken einen machen können. Sie ersetzten den schmutzigen Bodenbelag durch schöne Fliesen und hauchten dem Kamin neues Leben ein. Die alten Stützbalken dienen nun als Trennwand zwischen Esszimmer und Küche. Sie bauten ihr eigenes Schlafzimmer und Badezimmer im angrenzenden Schuppen, der jahrzehntelang als Stall gedient hatte. Jetzt ist es geschafft. Und für beide beginnt ein neues Leben auf dem Traktor oder im Gemüsegarten (und bestimmt auch mal barfuß auf der Wiese). >

* TEXT CATHELIJNE VAN VLIET VIA COCOFEATURES.COM FOTOS LUCREZIA VOZZA

Zehn Tipps von Kate für Lot-et-Garonne

1) Hier gibt es keine Strände oder Gebirge, daher ist der Tourismus in Lot-et-Garonne weniger entwickelt als in anderen südlichen Regionen. Aber die Chambres d’hôtes sind besonders charmant und von hoher Qualität. 2) Die Stadt Marmande hat ein wunderschönes historisches Zentrum, eine sehr schöne Kirche, einen Klostergarten und La Plaine de la Filhole, einen Park entlang des Flusses, wo man im Grünen picknicken, spazieren gehen und Rad fahren kann. 3) Les Jardins de Beauchamp, verschiedene Themengärten in der Nähe von Marmande. 4) Die Märkte lokaler Produzenten aus der Umgebung sind immer wieder ein Genuss. 5) Auf jeden Fall probieren: die Pflaumen, Tomaten und Haselnüsse, Vins de Buzet et de Marmande, Melonen, Erdbeeren und Spargel. 6) Das Restaurant L’Aubergade in Puymirol hat zwei Michelin-Sterne: aubergade.com. 7) Wer gerne auf dem Wasser unterwegs ist, kann auf der Garonne eine Bootstour machen (200 km Routen). 8) Gute Wanderwege, siehe randolotetgaronne.net. 9) Schöne Burgen und Schlösser: die Châteaux von Duras, Gavaudun, Bonaguil, Biron und Fumel. 10) Die befestigten Städte wie Pujols, Penne-d’Agenais, Monflanquin, Nérac, Villeneuve-sur-Lot und Villeréal.

Von oben im Uhrzeigersinn: Esel Cracotte; Jean auf seinem Oldtimer-Traktor; Kate arrangiert wilde Blumen; rund um das Haus blüht es. Rechts: vor der Renovierung.

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