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Event- Medientechnik
Hollywood in Vienna mit Comedy-Musik
Die Verleihung des Max-Steiner-Filmmusik-Awards ist ein audiovisuelles Ereignis mit Musik und Filmeinlagen, das jährlich im Wiener Konzerthaus stattfindet. Text: DI Ingrid Wenz-Gahler
KONZEPT
Filmmusik im Konzert- statt im Kinosaal, das bot das in Wien stattfindende Filmmusik-GalaKonzert „Hollywood in Vienna“ bereits zum siebten Mal, in deren Rahmen der Max-Steiner-Award verliehen wird. Hier werden die weltweit einflussreichsten Filmkomponisten von der Stadt Wien ausgezeichnet und Auszüge aus dem Lebenswerk vom ORF-RadioSymphonieorchester aufgeführt. Die Gala erinnert zugleich auch an Komponisten wie Max Steinberg oder Arnold Schönberg, die im 20. Jh. aus Wien emigrierten, um in Hollywood den klassischen Hollywood-Sound zu begründen. Der Wiener Max Steiner zählte zu den wichtigsten Pionieren in Hollywoods Filmgeschichte und vertonte „King Kong“, „Vom Winde verweht“ und „Casablanca“. In diesem Jahr stand die Gala unter dem Motto „Comedy Tonight“. Eine bunte Welt der FilmKomödie, die von dem Dirigenten David Newman und dem Filmsong-Spezialisten Randy Newman präsentiert wurde. Die Muppets, Simpsons und Monthy Python waren einige der Helden, die hier per Musik, Bild und Gastsängern zum Leben erweckt wurden. In diesem Jahr wurde der Songwriter und Komponist Randy Newman mit dem begehrten „Max Steiner Film Music Achievement Award“ ausgezeichnet. Für sein vielseitiges Werk wurde er bereits mit zwei Oscars, 20 Oscar-Nominierungen, sechs Grammys und drei Emmys geehrt. Erstmals stand er hier in Wien mit seinem Cousin, dem Dirigenten David Newman, gemeinsam auf der Bühne. Mit Hits wie „Short People“ und „Political Science“ oder Songs wie „You Can Leave Your Hat On“ hatte er große Erfolge. Die Moderation des Abends übernahm der Schauspieler Gedeon Burkhard. Zu den jeweiligen Musikstücken wurden auf der großen Leinwand hinter der Bühne jedes Mal Clips aus den entsprechenden Filmen gezeigt. Highlight des Abends war, als der 70-Jährige Randy Newman sich ans Klavier setzte, drei Zugaben spielte und mit seiner unvergleichlichen Stimme seinen Filmsong „You’ve Got a Friend in Me“ aus „Toy Story“ und das emoti
onale „Feels Like Home“ aus Newmans Musical „Faust“ zum Besten gab.
TECHNIK
Diese Musik-Veranstaltung war als audiovisuelles Projekt angelegt, das durch das Wechselspiel von Musik mit eingespielter Medieneinblendung funktionierte. Dem Anspruch eines Weltklasseorchesters und Weltstars gerecht zu werden, und zugleich technisch eine Show zu kreieren, die für das Publikum „ergreifend“ wirkte, war durchaus ein Balanceakt. Das Technikkonzept sah eine Kombination aus Mediencontent mit getimeter Abstimmung für das Audioprojekt, sowie der unterstützenden Wirkung eines aufwändigen Licht-Setups vor. Eine in fünf Segmente geteilte Projektionswand über dem Orchester wurde in Abstimmung mit der Lichtshow in Szene gesetzt. Für das Beleuchtungskonzept bildete ein stilvolles Ambiente-Licht einen Basisrahmen. Hierzu wurde für eine optimale Bühnenausleuchtung modernste LED-Technik geliefert, die sich durch exaktes Einsatzmanagement an die vorgegebene Stimmung anpasste. Da die Bühne in einem eingeschränkten Bereich platziert war, bedeutete das für das Lichtdesign, mit einem Minimum an Positionierungsmöglichkeiten für die Scheinwerfer auszukommen. Es gab nur wenige Hängepunkte, und es musste auf das Reflexionsverhalten der weißen Wände sowie der vergoldeten Stuckatur geachtet werden. Zwölf Mitarbeiter vor Ort machten dieses Erlebnis möglich: 1 Projektleiter, 1 Videooperator, 3 Lichttechniker, 1 Lichtsystemtechniker, 4 Stagehands, 2 Follow Operators. Die Programmierung der Lichtshow wurde über das Lichtpult von Flying Pig Road vorgenommen. Dabei wurden neben den klassischen Par-Spots (14 Stck.) und Washlights (8 Stck.) auch 14 LED-Balken für die Bühnenausleuchtung verwendet. Diese wurde unterstützt durch 10 Beamlights von Robe, die einen stark gebündelten Strahl liefern, und 24 Spots mit hoher Lichtausbeute von LDDE. Des weiteren wurden 14 Moving Heads von Martin Light verwendet. Zusätzliche Profilscheinwerfer sowie zwei Verfolger durch Operatorbetrieb zählten zudem zu den wichtigen Scheinwerfertypen, die hier zum Einsatz kamen. Ein Hazer, der mit einem feinen Nebel Lichtstrahlen hervorhebt, rundete das Ambiente-Licht ab. Für den medialen Inhalt, der für den Audiogenuss das unterstützende Bild lieferte, wurde das Medienmanagementsystem von „Coolux Pandoras Box“ verwendet. Dieser bot die Möglichkeit, einen chronologisch genau abgestimmten Inhalt zu erstellen, der in Echtzeit erzeugt und bearbeitet werden konnte. Damit konnte auch die Vision des Auftraggebers – technisch möglichst unaufdringlich zu sein –, erfüllt werden; Ein historischer Raum wurde mit modernster Technik ausgestattet, es gab aufwändige Projektionsflächen, eine optimierte Mischung aus konventionellem und digitalem Licht und eine hochwertige Kameratechnik. 1 Filmszenen als Bühnenhintergrund 2 Orchesterausschnitt als Hintergrund 3 Adrian Eröd mit der Sängerin Cassandra Steen 4 Konzertsaal mit Begrüßungslogo
BETEILIGTE:
AUFTRAGGEBER: Best of Film Music Tomec, Wien LOCATION: Wiener Konzerthaus CONTENTMANAGER/CO-PRODUCER: Michael Balgavy, Wien ORCHESTER: ORF Radio-Symphonieorchester, Wien TECHNISCHE UMSETZUNG: Habegger GmbH, Wien, Markus Subrecht CHOR: Neue Wiener Stimme LICHTDESIGNER: Norbert Wolfsburger VIDEOOPERATOR: Stefan Kürzel