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2. Staffel „Salon Schräg
Ab 8. März: Treffpunkt Salon Schräg. Am 2. Samstag jeden Monats um 24 Uhr. Mehr Infos auf: www.schaumedia.at schau TV
Im „Salon Schräg“ holt schau TV Jungmusiker aus der Ostregion vor die Kamera und bietet einen Einblick in die heimische Branche. Ab 8. März wird das
Musik-Magazin nach der erfolgreichen ersten Staffel in größerem Stil fortgesetzt.
Musiker und Musikinteressierte kommen dabei gleichsam auf ihre Kosten.
„Salon Schräg“ hat sich durchgesetzt
TEXT VON NICOLE FRIESENBICHLER
VON MOZART über Falco bis Georg Danzer – geht es um österreichische Musikgrößen, fallen meist Namen aus der Vergangenheit. Denselben Bekanntheitsgrad erreichen heimische Musiker heutzutage kaum. Langfristig hierzulande Fuß zu fassen, wird für junge Künstler zunehmend schwieriger – vor allem auch deshalb, weil abseits von Youtube und Facebook die nötigen Plattformen fehlen. Dem will schau TV mit dem Ausbau der Musiksendung „Salon Schräg“ nun ein Ende setzen. „Wir haben in Österreich in jedem Genre großartige Musiker, und die wollen wir zeigen“, erklärt Jesse Schwarz, Moderatorin und Erfinderin des Formats. Im Dezember startete schau TV eine PilotStaffel „Salon Schräg“. In einem originellen Theaterkeller im Ersten Wiener Gemeindebezirk hat Jesse Schwarz junge Musiker vorgestellt und sie zu ihrer Musik und der heimischen Szene befragt: „Nachdem das super angekommen ist, wächst das Format zu einem längeren Magazin mit mehr Hintergrundinfos“, freut sich die quirlige 27-Jährige.
Gleiche Location – erweitertes Konzept
So stehen neben dem Talk mit heimischen Jungmusikern künftig auch Konzertankündigungen sowie CDund Video-Neuvorstellungen am Programm. Darüber hinaus will Jesse Schwarz verschiedene Vertreter von Musik-Labels einladen. Weiteres geplantes Highlight: „Nachwuchsbands – egal, ob bekannt oder unbekannt, können uns ihre Videos schicken, die dann in der Sendung präsentiert werden“, verrät die Mo
Jesse Schwarz hat in der Adventzeit bereits junge Musiker in ihrem Salon Schräg empfangen. Nun wird das Erfolgsrezept auf schau TV weitergeführt.
Hier: Jesse und die Band „Rocquette“.
deratorin. „Wenn wir nicht wollen, dass unser Kreativ-Nachwuchs abwandert, müssen wir ihm einfache, unkomplizierte Plattformen schaffen. Dabei können Talente ausgelebt und Reichweiten generiert werden“, ist auch Programmchef Rudi Mathias überzeugt. „Mit schau TV wollen wir dafür ein kleiner Puzzlestein sein.“
Positives Echo aus der Musikwelt
Der Sender hat mit diesem Konzept den Nagel auf den Kopf getroffen, das zeigen die Reaktionen aus der heimischen Musikszene deutlich: „Eine Plattform wie ‚Salon Schräg‘ ist für Österreich einzigartig“, ist Bernhard Kaufmann, Mitbegründer der Musikagentur „The Arcadia Agency“, begeistert. „Viel Potential“ in dem Konzept sieht auch der 22-jährige Singer-Songwriter Julian Le Play: „Neben Musikinteressierten könnte es auch Plattenfirmen oder Agenturen vor den Fernseher locken, die so vielleicht sogar neue Künstler entdecken.“ Über seine persönliche Erfolgsstory und sein neues Album „Melodrom“ wird Julian demnächst mit Jesse Schwarz im „Salon Schräg“ plaudern. Ebenfalls fix auf der Gästeliste der ersten neuen Folgen steht die Wiener Alternativ-Rock-Band „From Dawn To Fall“, die sogar schon durch Japan tourten. „In Österreich wird viel zu wenig über heimische Musik berichtet“, bedauert Daniel Rumpel, Gitarrist der Band. Durch „Salon Schräg“ könne die gesamte Nachwuchs-Szene wachsen: „Wenn junge österreichische Musiker und Bands gepusht werden, ist das eine super Sache.“ ///
„Wir wollen in den Dialog mit jungen, heimischen Bands gehen und ihnen eine Öffentlichkeit ermöglichen.“
Jesse Schwarz
info
Rocquette (Foto links)
Die österreichische Rockband mit der platinblonden Frontsängerin Barbie Hardrock gibt es bereits seit 2005. Musikalisch beeinflusst werden sie unter anderem von Aerosmith, AC/DC, Avril Lavigne, GunsN’Roses, Poison, Kiss, Rolling Stones oder Nancy Sinatra.
www.rocquette.com
Julian Le Play
Gerade erst Anfang 20 und schon Songschreiber und Sänger. Der junge Musiker spielt Klavier und Gitarre und tourt ab März durch Österreich.
www.julianleplay.com
Ausbauschub im Sonnenland
TEXT VON RUDI MATHIAS
Südliches Flair kann man im Café-Restaurant „Mole West“ am Strand des Neusiedler See genießen.
Mole West, Thermen und intakte Natur, wie man sie sonst nur in afrikanischen
Naturparks findet. Das Burgenland ist drauf und dran, zum
Freizeit-Hotspot
Zentraleuropas zu werden. Dazu investiert man vor allem in die Qualität der Betriebe: mehr
Betten und ein starkes Marketing.
SEE-SPA, mehr Exklusiv-Zimmer und ein erweitertes Kulinarik-Angebot: Die St. Martins Therme in Frauenkirchen soll bis Jahresende ausgebaut werden und gilt schon jetzt als Aushängeschild im burgenländischen Seewinkel. Auch im restlichen Burgenland hat sich in den letzten Jahren touristisch viel getan. „Dank Investitionen ist das Burgenland in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren sehr gewachsen“, so der burgenländische Tourismusdirektor Mario Baier.
Burgenland ist Sonnenland
In der Tourismusbilanz des Vorjahrs musste man geringe Einbußen bei den Nächtigungszahlen hinnehmen. Dies würde aber damit zusammenhängen, dass einige Spitzenbetriebe aufgrund der hohen Nachfrage schon aus allen Nähten platzen. „In den nächsten fünf bis zehn Jahren brauchen wir locker 1000 bis 1500 Betten mehr“, ist Baier überzeugt. Potentielle Investoren seien nicht nur große Hotelketten, sondern auch private Unterkunftsbetreiber, die bereit sein müssten, selbst Geld in die Hand zu nehmen. Förderungen seitens des Landes und der EU würden daher eine große Rolle spielen. Der gebürtige Vorarlberger, der zuletzt als Leiter von Piemont Tourismus in Italien tätig war, hat das Burgenland schon längst ins Herz geschlossen: „Was ich früher im Ausland gesucht habe, habe ich jetzt im Burgenland gefunden.“ Kein Wunder, denn mit 2000 Sonnenstunden pro Jahr kommt es einem südlichen Klima sehr nahe.
Der Qualitätsanspruch steigt
„Doch durch die extreme Hitzewelle letzten Sommer war wohl die Bergwelt stärker gefragt als die Pannoni
Betten mehr.“ Mario Baier, Direktor Burgenland Tourismus
Der stimmungsvolle Naturbadeteich zeichnet die Avita Therme in Bad Tatzmannsdorf aus.
sche Tiefebene“, erläutert Baier. Das katastrophale Hochwasser und die Tatsache, „dass das Geld bei vielen Gästen nicht mehr so locker sitzt“, taten ihr Übriges. Während es 2013 vor allem bei den 1- und 2-SternUnterkünften zu Rückgängen bei den Übernachtungen kam, konnten die 4- und 5-Stern-Betriebe hingegen Zuwächse von über drei Prozent verzeichnen. „Der Gast von heute ist durchwegs kritisch und stellt hohe Qualitätsansprüche.“ Neben dem Ausbau der Betten muss laut Baier auch in die Qualität der Betriebe investiert werden. Das gelte aber nicht nur für höhere Unterkunftskategorien, sondern vor allem auch für Privatzimmer rund um den Neusiedler See. „Auch bei solchen Bed & Breakfast-Unterkünften mit pannonischem Charme steigt der Bedarf“, weiß Baier.
Reiseziel für österreichische Kurzurlauber
Großes Potential, immer mehr Gäste ins Burgenland zu locken, haben auch innovative Packages, die Übernachtungen zum Beispiel mit Kulturangeboten oder einer Weinverkostung kombinieren. „Wir wissen, dass gerade Kurzurlauber auf solche Packages ansprechen“, erklärt Mario Baier. Weiteres Spezifikum, das es zu berücksichtigen gilt: „Kein anderes Bundesland hat so viele österreichische Gäste wie das Burgenland.“ Als „große Chance“ sieht Baier das neue Tourismusgesetz, das nächstes Jahr in Kraft treten soll: Im Mittelpunkt stehen dabei verstärkte Marketingmaßnahmen unter einer gemeinsamen Dachmarke. Tourismusdirektor Baier ist optimistisch: „Mit dieser Strategie wird das Burgenland auch in Zukunft zu den bevorzugten Reisezielen gehören.“ ///
Allianz für den regionalen Bau
„Wir bauen burgenländisch“ ist eine Bauinitiative des Landes Burgenland. Damit soll unfairem Wettbewerb, Lohn– und Sozialdumping am Bau der Kampf angesagt werden. Heimische Betriebe sollen gestärkt und Arbeitsplätze im Land gesichert werden. OSG, EBSG, Neue Eisenstädter, B-Süd, VAMED und BELIG sind Partner dieser Initiative.
Allianz für den regionalen Bau
Damit Wertschöpfung, Arbeit und Geld im eigenen Land bleiben! Mehr zur Bauinitiative unter www.burgenland.at
Der Blaudruck hat im Burgenland eine lange Tradition, die dank der Handwerkskunst von Josef Koo auch heute noch fortgesetzt wird. Dabei setzt die Manufaktur Koo auf traditionelle
Muster und neue Akzente.
Burgenland macht Blau
TEXT VON JUDITH JANDRINITSCH
BLAU MACHEN ist eine Kunst, die heute nur noch wenige Menschen beherrschen. Damit ist die Handwerkskunst des Blaudruckens gemeint, auch wenn es sich dabei eigentlich um eine Färbetechnik handelt. Josef Koo hat im burgenländischen Steinberg sein Handwerk von seinem Großvater und seinem Vater gelernt, außer seiner Manufaktur gibt es nur mehr einen Blaudruckbetrieb im Mühlviertel. Neben seiner grafischen Ausbildung schnupperte Josef Koo zuhause immer wieder hinein in die Kunst des „Blaumachens“. Dann stellte er fest, dass die Färbetechnik des Blaudruckens nicht nur handwerkliches Können erfordert, sondern auch Leidenschaft und Kreativität sowie die Überzeugung, ein traditionelles Handwerk fortführen zu wollen. „Der Blaudruck war das Material für die Alltagstracht. Das hat die einfache Landbevölkerung genauso getragen wie vermögen
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Blaudruckerei Koo
Fertige Blaudrucke können direkt bei Josef Koo bezogen werden. Die Manufaktur bedruckt aber auf Wunsch auch Jeans oder T-Shirts. Im Sommer sind Führungen durch die Färberei bei Voranmeldung jederzeit möglich. Neugasse 14, 7453 Steinberg, Tel. 02612/8471, 0699/158 515 58, E-Mail: koo@originalblaudruck.at
dere Menschen.“ So erklärt die burgenländische Volkskundlerin und Trachtenexpertin Dr. Clara Prickler, warum der Blaudruck nie ganz aus dem Burgenland verschwunden ist, auch wenn mit dem Aufkommen der Kunstfasern und der chemischen Färbetechnik die Stoffe plötzlich sehr bunt wurden.
Grün und blau schlagen
Immer wieder läuft Josef Koo hinaus in das 1921 errichtete Färbehaus und prüft, ob die aus der Küpe (Farbbad) geholten Stoffbahnen nicht zusammenkleben. Um das zu verhindern und einen fleckenlosen Färbeprozess zu garantieren, schlägt er mit einer Stange kurz auf die Stoffe ein. Die Redewendung „Jemanden grün und blau schlagen“ kommt von dieser Tätigkeit im Blaumacherhandwerk. Die im Sternreifen eingespannten Textilien werden immer wieder kurz an die Luft geholt, weil die Blaufärberei Sauerstoff braucht, damit sich die Stoffe langsam von Grün auf Blau färben. Je öfter die Gewebe an die Luft geholt und wieder in die Küpe getaucht werden, desto intensiver wird der Blauton. Zum Trocknen werden die Stoffe im Sommer auf die Leine im Hof gehängt. Im Winter ist das nicht möglich, denn eines dürfen die Gewebe nicht: gefrieren. Deshalb ist die Färberei im Winter nur sehr eingeschränkt möglich. Aus einem steinernen Bottich steigen Nebelschwaden auf und ziehen durch das ganze Färberhaus. Prüfend hält Josef Koo kurz seine Hand hinein, 60 Grad sollte das Wasser ungefähr haben. Hier werden die Stoffe erstmalig ausgewaschen, um den „Papp“ zu entfernen. Das ist jene geheimnisvolle Mixtur, in welche die Modeln vor dem Färben getaucht werden, um die Muster aufzudrucken, die beim Farbbad in
„Der Blaudruck war für die Alltagstracht und wurde von einfacher Landbevölkerung, aber auch von reicheren Menschen getragen.“
Dr. Clara Pickler, Trachtenexpertin
der Küpe durch diese Schutzmasse weiß bleiben. Josef Koos Frau Miriam ist Künstlerin und bedruckt die Stoffe mit Papp. Indigo-Handblaudruck ist nur auf Naturstoffen wie Leinen, Baumwolle oder Seide möglich. Sie bringt ihre Kreativität in den ganzen Druckvorgang ein, probiert neue Modeln aus, die eigentlich nicht zu diesem Zweck gedacht waren, oder entwirft eigene.
Doppelt gedruckt
Die Spezialität der Manufaktur Koo sind Doppeldrucke, also Stoffe, die auf der Vorder- und Rückseite je ein anderes Muster aufweisen. Das war z.B. bei Schürzen im Burgenland Tradition und ersparte der Hausfrau das Umkleiden, wenn Gäste kamen. War die Schürze auf einer Seite schmutzig, wurde sie einfach umgedreht und schon stand die Hausfrau in sauberer Kleidung vor den Besuchern. Die historische Walzendruckmaschine, mit Hilfe derer die Doppeldrucke hergestellt werden, ist die einzige Maschine ihrer Art, die in Europa noch in Betrieb ist. Gefärbt wird im Hause Koo nur mit pflanzlichem Indigo, der von Plantagen aus Südindien stammt.
Der Burgenlandrock
Eine besondere Sache ist die Zusammenarbeit des Hauses Koo mit den Oberwarter Modeschülerinnen und dem Verein Koryphäen (Verein, der Frauen hilft, am Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen). Von Modeschülerinnen entworfen und im Verein Koryphäen kongenial mit Nadel & Faden umgesetzt: So entstehen stylische Blaudruck-Teile. Per OnlineVoting wurde dann das Siegermodell ermittelt … der Burgenlandrock. ///
Mit dieser historischen
Walzendruckmaschine werden die Doppeldrucke erzeugt, das Markenzeichen der Handblaudruckerei Koo. Josef Koo und seine Frau Miriam Schwack präsentieren in ihrem Verkaufsraum die volle Pracht des Blaudrucks.
Es muss nicht immer Hering sein
TEXT VON ROLAND GRAF
FOTO: ALPENLACHS
Selten kommt so viel Fisch auf den
Tisch wie beim
Heringsschmaus. Aber ausgerechnet am Beginn der Fastenzeit sollen fetter Hering und eingeflogene Garnelen gegessen werden – das muss wirklich nicht sein.
Die Alternative kommt aus eisigen, heimischen
Gewässern: der Alpenlachs.
info
Fisch-Muffel Österreich
Mit 7,5 Kilogramm Fisch pro Kopf und Jahr verzehren Österreichs Haushalte wenig von diesem gesunden Lebensmittel. Noch schlechter sieht es bei der Eigenversorgung aus, also jenem Anteil, der aus heimischen Gewässern stammt: Nur 5% beträgt diese Quote, die durch den Meeresfisch im Handel aber verzerrt wird. Bei Süßwasserbewohnern – am liebsten sind uns Forellen, Karpfen und Saiblinge – stammen 35% aus Österreich. Da geht noch mehr!
DAS ROTE TUCH für die Züchter hat einen Namen. Wer von „Lachsforellen“ spricht, zieht sich den Zorn der Alpenlachs-Gemeinde zu. Denn damit erweist man sich als blutiger Laie. Die mit Karotin gefütterten Forellen, die davon auch das rötliche Fleisch erhalten, gehören zwar ebenfalls zur Obergattung der Salmoniden, doch sind sie nicht katadrom. Aus der Fischer-Sprache übersetzt, bedeutet das „ins Salzwasser abwandernd“. Denn der Arktische Saibling hört verwirrender Weise in der wissenschaftlichen Nomenklatur zwar auf den Namen Salvelinus Alpinus, war aber nie in Österreich heimisch. Als Wanderer zwischen den Flussläufen des Nordens und dem Eismeer überlebt er allerdings auch in Süßwasser. So lange dieses völlig rein und nie über sechs Grad warm ist.
Von Kanada nach Österreich
Diese Voraussetzungen machte sich Alpenlachs-Gründer Peter Brauchl zunutze, als er in langen und zermürbenden Versuchsreihen den Fisch vor gut 20 Jahren erstmals aus Kanada nach Österreich brachte. Im Voralpenraum, zunächst in Gutenstein, fand sich die erste Anlage, die auch die Wanderungen des Arktischen Saiblings in einer Teichanlage simulieren konnte. Denn die Bewegung ist für den gepunkteten Fisch mit dem rötlichen Bauch essentiell. Im originalen Lebensraum legt sich der Fisch dazu große Nahrungsreserven an, da er oft Monate unter der gefrorenen Eisdecke zubringt. Dieser Speicher an Omega3-Fettsäuren macht den Alpenlachs auch ernährungsphysiologisch so interessant, da diese Säuren nur durch die Nahrung zugeführt werden, uns aber vor einigen Krankheit bewahren helfen. So soll unter anderem Herzrhythmusstörungen vorgebeugt werden, versichern die Züchter.
Alpiner Kaviar
Die Anforderungen, die der heimisch gewordene Seesaibling an Gewässer stellt, haben sein Vorkommen auf alpine Teiche und Anlagen im Alpenvorland limitiert. Mittlerweile hat sich ein Netz von über einem Dutzend Produzenten etabliert, das sich der Alpenlachszucht widmet. Mit der Entwicklung eines BioFutters konnte auch in der Nahrung der Wechsel zwischen Salz- und Süßwasser nachvollzogen werden, bei dem im Hohen Norden nach der Rückkehr aus dem Eismeer die weiblichen „Rogner“ Eier ablegen und die männlichen „Milchner“ ihren Samen dazugeben. Bester Beweis für die gelungene Ansiedlung ist die laufende Produktion von köstlichem Kaviar aus den Eiern des Alpenlachses, die nicht für die Vermehrung benötigt werden. Mit der Übernahme des Know-hows durch die Soravia Alpenlachs GmbH begann die bundesweite Vermarktung des gesunden Fisches aus heimischen Gewässern. Seitdem ist der Fisch unter anderem auch im Supermarkt erhältlich (siehe schau-Tipps). Diese Erfolgsgeschichte der Züchter stellt eine Ausnahme in Österreichs Teichwirtschaft dar. Zwar wurden 2012 rund 3.000 Tonnen Speisefische gefangen, damit wird aber nur rund ein Drittel des tatsächlichen Bedarfs gedeckt. In zwei Dritteln der Haus
top- tipps
Die erforderlichen Temperaturen wie im Eismeer sind in Kontinentaleuropa nur im Quellwasser zu finden.
halte steht gerade einmal im Monat Fisch auf dem Speiseplan, jeder Zwanzigste verweigert ihn ganz. Die Zusammenarbeit mit der Spitzengastronomie und die Entwicklung von Rezepten zählen daher zu den Schwerpunkten bei der Verbreitung der Delikatesse.
Wohnen am Teich
Neben dem Werk der Spitzenköche spricht auch das Naturerlebnis rund um den Teich für die Alpenlachse. Im Rohrbachgraben bei Friedrich Bleier lässt sich die Idylle sogar dauerhaft genießen. Mit acht Chalets, wie sich die im Waldbauerstil errichteten und ausschließlich mit Holz ausgestatteten Apartments nennen, stehen zu günstigen Monatspauschalen Wohnungen für die ganze Familie zur Verfügung. Die zwischen 25 (für zwei) und 100 m² (für sechs Personen) großen, mit Holz beheizten Häuser werden ab 280 Euro vermietet. Parallel dazu lässt sich auch ein Ausflug auf die höchste Spitze Niederösterreichs mit einer Alpenlachs-Verkostung verbinden, die Kombiaktion mit der Schneebergbahn kostet 39 Euro (www.schneebergbahn.at). Am authentischsten ist der Fischgenuss jedoch vor Ort: direkt aus dem eisigen Wasser gefangen und gegrillt oder als „AlpenSashimi“, roh oder mit Öl und Zitrone, genossen. Frischer geht es nicht mehr. Sorry, Hering! ///
Alpenlachs-Tipps: Rezept und ausgewählte Händler
Tatar vom Alpenlachs-Seesaibling
Zutaten für 4 Personen:
400 Gramm Alpenlachs ® Seesaiblingsfilet (roh, kalt geräuchert oder halb-und-halb) 4 Frühlingszwiebeln, fein gehackt 1/2 Gurke, geschält, entkernt, fein gewürfelt 1 kleine grüne Chili 2 TL eingelegter Ingwer 1 Bund Estragon, fein gehackt 2 Limetten 2 EL Crème fraîche 2 EL Pernod oder Ouzo Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer
Zubereitung:
Die Filets enthäuten und in kleine Würfel schneiden. Die Chilischote entkernen und fein hacken, den eingelegten Ingwer ebenso. Nun Fisch mit Gurkenwürfeln, Zwiebeln, Estragon und Chili gut vermischen. Die Crème fraîche zusammen mit dem Pernod untermischen. Mit Limettensaft, Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer abschmecken.
F(r)isch vom Teich
Bis 25. April befindet sich das Fischparadies noch im Winterschlaf. Auf Anmeldung erhält man aber auch hier die küchenfertigen Fische im Ganzen oder den weiter verarbeiteten Alpenlachs. Besonders köstlich ist die Räucherfischcreme nach Geheimrezept, als Service werden auch grätenfreie Filets angeboten. Lokal und Ab-Hof-Verkauf sind Donnerstag bis Sonntag jeweils 11 –19 Uhr geöffnet.
MARIAS LAND 2734 Puchberg am Schneeberg, Rohrbacherstraße 30, Tel. 02636/ 22445, www.marias-land.at
Alpenlachs-Händler
Sowohl in den IntersparFilialen wie auch in allen Merkur-Märkten findet sich der heimische Fisch in den Regalen. Angeboten wird neben Frischfisch auch die kalt geräucherte Variante, die es „natur“, oder mit Orangenpfeffer bzw. mit Dill verfeinert gibt. Aber auch etliche kleinere Anbieter – etwa Steinberger/Neunkirchen oder der ADEG in Pernitz – bieten die Filets aus dem Schneebergland an.
WIENER MÄRKTE Karmelitermarkt, 1020 Wien (jeden Samstag 8–12 Uhr) Währinger Kutschkermarkt (jeden Samstag 8–11.30 Uhr).
Genuss-Laden
Die Edelfische erhält man auch im Bad Fischauer Bio-Paradies von Friederike Steiner. Vor dem Heringsschmaus lohnt sich die Vorbestellung.
GENUSS-LADEN 2721 Bad Fischau-Brunn, Hauptstraße 6, Tel. 0650/7279221 www.schneebergland-genussladen.at
Reformhaus Wallner
Wer bis Mittwoch mittags im Vierten Bezirk vorbestellt, erhält seinen Alpenlachs auch in Wien in bester Frische und stets direkt vom Züchter.
REFORMHAUS WALLNER 1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 66, Tel. 01/586 06 71 www.reformhaus-wallner.at
Grüner Markt
Direkt am Markt sind die Fischspezialitäten immer Freitag (9–19 Uhr) und Samstag (9–14 Uhr) gleich neben dem Badener Strandbad erhältlich.
GRÜNER MARKT 2500 Baden, Fr 9–19 Uhr, Sa 9–14 Uhr, 0699/13 28 16 01, www.gabi-brauchl.at
DIE WOHLFÜHLOASE FÜR ZUHAUSE