Cruiser - das grösste Schweizer Gay Magazin

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CHF 7.50 € 7.50 März 2015

Der gemachte Mann

Schneller, schöner & potenter Was Mann alles auf sich nimmt, um zu gefallen.

Bildlegende: Zu jedem aussagekräftigen Bild steht eine Bildlegende

Andropause Die Wechseljahre beim Mann

Break The Chains So stoppen wir gemeinsam HIV

Dämonen

Wenn Schwulsein zur Qual wird



Inhalt

Editorial Liebe Leser Unsere letzte Cruiser-Ausgabe hat eingeschlagen; so sehr, dass wir bereits in dieser Nummer die Seitenzahl erhöht haben … damit wir noch ausführlicher rund ums Gaylife berichten können. Mehr Seiten hat diese Ausgabe aber auch, weil wir in dieser Nummer mit der Aids-Hilfe zusammenarbeiten. Gemeinsam HIV zu stoppen – das ist das Ziel. Die Cruiser-Mission: die Präventionsmassnahmen entsprechend zu begleiten. In der guten alten Tradition der 70er-Jahre-Versandkataloge haben wir daher das «Wendecover» einmalig eingeführt. Wie das mit dem korrekten Wenden funktioniert, zeigt unser eigens dafür produzierter Videoclip. Dani Diriwächter erklärt auf unserer Webseite www.cruisermagazin.ch (mit einer ­Engelsgeduld) wie das korrekte Wenden dieser Ausgabe funktioniert. Der Cruiser kommt neu ohne Agenda daher, dafür porträtieren wir künftig einige ausgewählte, ­spannende und/oder witzige Events jeweils etwas aus­führlicher. Infos dazu gibts ebenfalls auf un­serer neuen Webseite. Herzlich, Haymo Empl Chefredaktor Cruiser

Foto Umschlag: Fotolia-detailblick

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Impressum

Herausgeber & Verleger: Haymo Empl, empl.media Infos an die Redaktion: redaktion@cruisermagazin.ch Chefredaktor Haymo Empl stv. Chefredaktor Daniel Diriwächter Art Director Sandra Hengartner, Access – bridge to work, Bereich Grafik Redaktion Print Martin Ender, Andreas Faessler, Marianne Weissberg, Kafi Freitag, Michi Rüegg, Pia Spatz, Vinicio Albani, Moel Maphy Layout Anastasiya Udovenko, Elias Bischoff, Marion Rothmund Access – bridge to work, Bereich Grafik Lektorat Ursula Thüler Inserate empl.media, Haymo Empl, Welchogasse 6, Postfach 5539, 8050 Zürich Telefon 043 300 68 28, Telefax 043 300 68 21, anzeigen@cruisermagazin.ch Auflage 12 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich Druck LZ Print, www.lzprint.ch Redaktion und Verlagsadresse: empl.media, Haymo Empl, Welchogasse 6, Postfach 5539, 8050 Zürich Telefon 043 300 68 28, Telefax 043 300 68 21, info@cruisermagazin.ch

Cruiser online Herausgeber & Verleger: Haymo Empl, empl.media Infos an die Online-Redaktion: online@cruisermagazin.ch Chefredaktor Online: Daniel Diriwächter

März 2015 04 Thema | Männer-Schönheit Der gemachte Mann 09 Klatschspalte | Promis 10 Thema | Andropause Die Wechseljahre des Mannes 14 Thema | Homosexualität heilen? Den Dämon des Schwulseins austreiben 18 Kolumne | Pia Spatz 19 Ratgeber Aids-Hilfe | Dr. Gay 20 Kolumne | Michi Rüegg 22 Szene | Tipps 24 Serie | Persönlichkeiten Desireless 26 News | International 28 News | National 30 Kultur | Schweiz 32 Kolumne | Kafi Freitag Kafi verfällt einem Serienhelden 34 Kolumne | Weissbergs warme Weissheiten Die Queen der Fettnäpfchen 36 Unterhaltung | Kreuzworträtsel 39 Bitte wenden! 02 Special | BTC Die HIV-Primoinfektion auf einen Blick 04 Special | BTC BTC – Mehr als eine Kampagne 06 Special | BTC Die meistverbreiteten Irrtümer 08 Special | BTC Umfrage zur Kampagne Cruiser März | 2015 3


Thema | Männer-Schönheit

Der

gemachte Mann Text: Haymo Empl

Laser im Gesicht, Hyaluron am Penis. Immer mehr Männer wollen schnell und sofort schöner sein. Die grosse Cruiser-Reportage berichtet über die aktuellen Beautytrends und guckt auch unter die Gürtellinie.

sympathisch. Aber DANN: Mit den Jah­ ren werden die Linien länger und tie­ fer. Die lustigen Lachfältchen mutieren! Und beim Blick in den Spiegel sind die Krähenfüsse plötzlich weniger lustig. Weg damit!

Beauty-Laser von Fuss bis Kopf. Jeder Makel soll beseitigt werden. 4 Cruiser März | 2015

Mittlerweile steht eine Armada von plastischen Chirurgen, Beautyberatern und Spezialisten für jedes optische Problem(chen) bereit. Ebenso unüber­ schaubar sind die Behandlungsmetho­ den. Schnell soll es gehen, wirksam

Fotos: Fotolia-detailblick(1), team cruiser (3)

Es beginnt ja noch ganz charmant, so zwischen zwanzig und dreissig, meist mit den Lachfältchen. Diese fein ge­ zogenen Linien am äussersten Au­ genwinkel stehen jedem Gesicht gut, sie machen einen Menschen erst recht


Falten – für manche störend, für andere sexy.

«Oft ist die einzige Bedingung: Bitte ohne Skalpell & Blut!» muss es sein. Und man sollte möglichst schnell wieder einsatzfähig sein. «Beau­ ty To Go» ist ein Riesenmarkt – oft ist die einzige Bedingung: Bitte ohne Skal­ pell und Blut! Viele Männer ‑ und es sind längst nicht mehr nur die Gays – beugen sich einem oft selbst auferleg­ ten Schönheitsdiktat. «Männer lassen sich vor allem am Gesicht behandeln», stellt Robi Morett, Inhaber der Zürcher Klinik Body Esthetic, fest. Body Esthetic ist eine der führenden Praxen rund um nicht invasiver Beauty in der Schweiz und daher stets am Puls der Zeit (und

Nagelpilz lauert überall.

Mittels Laser wird dem Pilz den Garaus gemacht.

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Thema | Männer-Schönheit

Penisverdickung mittels Hyaluron aus der Spritze

des Trends). Aber wie geht eine solche Männergesichtsverjüngung vonstatten? Beispielsweise mittels Laserbehand­ lung; hier bietet sich der brand(!)neue Pixellaser an. Die Wirkungsweise dieser fast schmerzfreien Behandlung klingt simpel und einleuchtend – aber etwas gruselig: Ein Laserstrahl schiesst tau­ sende mikroskopisch kleiner Löcher in die Haut. Die verursachten Micro­ kanälchen wirken wie eine Verletzung auf das Gewebe und regen einen Hei­ lungsprozess an. Es werden bestimmte

Rezeptoren und Wachstumsfaktoren in unserer Haut stimuliert und so im Sinne einer Wundheilung die Neuproduktion von Kollagen- und elastischen Fasern sowie von Hyaluronsäure und die Aus­ sprossung neuer kleinster Kapillaren angeregt. Die Cruiserredaktion (ja! wir haben selbst fotografiert und nein! wir haben nicht alles ausprobiert) staunte dann vor Ort nicht schlecht: Es werden tatsächlich Löcher geschossen, so rich­ tig! Das hört man, sieht man und vor allem riecht man es. Verbrannte Haut halt eben ... Damit das ganze wirklich schmerzfrei bleibt, wird die Haut wäh­ rend der Behandlung mithilfe eines eis­ kalten Luftstrahls gekühlt. Dann gehts los. Der mächtige Apparat brummt und auf der Stirn wird ein Applikator an­ gesetzt. Die Szene könnte aus einem zweitklassigen Science-Fiction-Movie stammen: Schläuche und wahnsin­ nig helles Licht. Und während der Be­ handlung steigen vom Gesicht kleine Rauchwölkchen auf. Nach gut 35 Mi­ nuten ist so ein Prozedere ­vorbei. «Un­ mittelbar nach der Behandlung kann sich die Haut wie nach einem Sonnen­ brand anfühlen, das vergeht aber in der

Regel nach einer guten halben Stunde wieder», erklärt Robinson. Von Fein­porigkeit ist direkt nach der Behandlung wenig zu sehen. Dafür kleine ­ Löcher, was irgendwie faszinierend aussieht. «Das dauert ungefähr eine Woche, un­ ter Umständen empfiehlt es sich, eine zweite Behandlung durchzuführen». Kostenpunkt: um die 400 Franken pro Behandlung.

«Während der Behandlung steigen vom Gesicht kleine Rauchwölkchen auf.» Dass Männer sich für (die eigene) Schönheit interessieren, ist nichts Neu­ es. Bereits bei den Ägyptern war es üb­ lich, dass die Männer sich beispielswei­ se die grauen Haare färbten. Wie die das gemacht haben, ist im «Papyrus Ebers» nachzulesen. Die nach seinem Erstbesit­ zer benannte Rolle von knapp 19 Meter Länge mit ihren ca. 880 Einzeldiagno­

Interview | Dr. Alvarez

«Immer mehr Männer lassen sich den Penis aufspritzen» Dr. Alvarez (48) ist einer der spezialisierten Ärzte der Body Esthetic.

In der Schweiz hat man bisher aber wenig davon gehört. Alvarez: In der Deutschschweiz ist die Methode noch weniger bekannt, in Genf ist der Trend aber bereits angekommen und es herrscht eine rege Nachfrage. 6 Cruiser März | 2015

Was für Männer kommen zu Ihnen in die Praxis für eine solche Aufspritzung? Alvarez: Männer jeden Alters und mit unterschiedlichstem sozialen Back­ ground. Die persönlichen Gründe sind verschieden, aber für viele wird eine Unsicherheit beseitigt – manche ma­ chen es auch, weil der Lustgewinn hö­ her wird.

Dr. Alavarez, Arzt bei Bodyesthetic

Fotos: team cruiser (3)

Cruiser: Dr. Alvarez – wie seriös ist eine solche Aufspritzung? Alvarez: Ich war neulich an einem Kon­ gress in Monaco, sämtliche plastischen Chirurgen treffen sich jeweils dort. Ein halber Tag lang wurde ausgiebig darü­ ber referiert. Es scheint also ein globa­ ler Trend zu sein.


Bei der Gesichtsbehandlung mittels Laser werden Millionen kleine Löcher in die Haut gestanzt.

sen und -rezepten zählt zu den umfang­ reichsten Handschriften aus dem pha­ raonischen Ägypten, daneben zu den bedeutsamsten medizinischen weltweit. Dort steht allerhand über Schönheit ge­ schrieben. Die Männer griffen gerne zu einer «Haarmaske» aus Blei und Essig. Das machte die Haare schön dunkel und deckte auch erstes Grau ab, aber das hochgiftige Blei verursachte Au­ genentzündungen, Kopfschmerzen und gratis dazu gab es noch dunkles Zahn­ fleisch. Heute geht es komfortabler und vor allem sicherer. Nebenwirkungen bei Laserbehandlungen sind so gut wie ausgeschlossen. Laser kann aber noch viel mehr als nur Löcher in die Gesichtshaut schiessen, er kann auch für ein weite­ res (Männer-)Problem eingesetzt wer­ den: Nagelpilz! «Viele Leute leiden

darunter», erklärt Thomas Freimann, Geschäftsführer von Body Esthetic. Nun gibt es da diverse Tinkturen und Mittelchen – aber der Laser ist wohl effizienter. Unsere Testperson trainiert enorm viel (was auf den Fotos ja un­ schwer erkennbar ist) und das bedeutet auch, dass man sich zwangsläufig – aus sportlichen Gründen – in der Umklei­ dekabine rumtreiben muss. Und dort lauern allerlei Gefahren, auch der Na­ gelpilz. Die Behandlung scheint nicht ganz so schmerzfrei zu sein, unser Test­ muskelmann verliert nach rund zehn Minuten seine Coolness und wenig spä­ ter auch seine Contenance. Der Laser macht bei dieser Behandlung eine Art lautes Klopfgeräusch. Jeder Pilz muss da quasi sterben … Immerhin steigen keine Rauchwolken auf. «Also, so rich­ tig weh tut es nicht», bilanziert Freddy nach der Behandlung. Je nach Stärke des Nagelpilzes sind auch hier mehrere Behandlungen notwendig.

Der absolute Knüller ist aber die ers­ te Penisvergrösserung. Und die funk­ tioniert wirklich! Wobei mit «Vergrös­ serung» der Umfang gemeint ist. Es ist also eher eine Penisverdickung. Dies geschieht mit Hyaluronsäure. Durch das Einspritzen von Hyaluronsäure gewinnt der Penis an Umfang, also nicht in erster Linie an Länge. Die gelartige Substanz kommt auch bei der Aufspritzung von Lippen zum Einsatz. Wir haben diese neue Methode ausprobiert … Also nicht wir vom Cruiser – wir standen eher fas­ ziniert daneben und guckten zu (und hätten fast vergessen, Fotos zu ma­ chen). Die Eichel wird zuvor mit einer Creme unempfindlich gemacht. Dann setzt der Arzt (diese Anwendung sollte wirklich nur von einem Arzt durchge­ führt werden) mit der Spritze an und injiziert das Gel in der gewünschten Menge in die Eichel. Dr. Roger Alvarez erklärt: «Viele Männer haben aus ganz unterschiedlichen Gründen Probleme mit ihrer Penisgrösse. Hierbei sind sie in vielen Fällen nicht einmal von den ge­ sellschaftlichen Vorstellungen geprägt, sondern sie fühlen sich einfach nicht wohl mit der Grösse beziehungsweise mit der Dicke ihres Penis». Der Eingriff dauert nur wenige Minuten, ein Resul­ tat ist sofort sichtbar. Und «Penismo­ del» Stephan fügt an: «Der Lustgewinn ist zudem wesentlich grösser nach der Aufspritzung». Das Hyaluronsäure-Gel baut sich langsam und kontinuierlich ab und da Hyaluron ein natürlicher Hautbestandteil ist, schadet diese Be­ handlung dem Körper nicht und wirkt sich auch nicht negativ auf das Immun­ system aus. Die Kosten der Behandlung liegen – je nach gewünschtem Volumen – um die 450 Franken. Dr. Alvarez führ­ te bereits viele solcher Behandlungen durch, für ihn ist das nichts Besonderes. Er stellt aber fest, dass die Nachfrage stetig zunimmt. Dabei scheint es keinen Unterschied zu machen, ob schwul oder hetero. «Es ist aber eine Tatsache, dass es für viele Männer ein sehr persönli­ ches Thema ist und sich viele schwer tun, ein Beratungsgespräch zu verein­ baren. Dies scheint mir die grösste Hür­ de zu sein …». Schneller, stärker, fitter, schöner. Darwins «Survival of the Fit­ test» scheint nun also auch untenrum zu gelten. Die sexuelle Selektion klam­ merte Darwin in seiner Theorie damals aus. Dass nun auch hier nachgeholfen wird, ist letztendlich wohl eine logische Konsequenz. Wie gut oder schlecht das ist, muss jeder selbst entscheiden. Cruiser März | 2015 7


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Die Göttlichen

Klatschspalte | Promis

Text: Daniel Diriwächter

«Ich möchte mich bei meinem Exfreund dafür bedanken, dass er im vergangenen Jahr mein Herz gebrochen hat. Das hat vier Grammys eingebracht.»

FotoS: Interscope Records (2), SRF Präsens-Film (1)

Wohnprinz Der junge Lübecker Bastian begeistert als «Wohnprinz» auf seinem Youtube-Kanal über 63’000 User mit seinen Videos. Bei seiner Hoheit dreht sich alles ums Thema Wohnen und Leben. Beispielsweise weiss Bastian, wie man die eigenen vier Wände mit wenig Mitteln aufpimpt. Jüngst machte er jedoch mit einem Video auf sich aufmerksam, das nicht in den Bereich «Lifestyle» fällt. Bastian nutzte die Gunst der Stunde und fand klare Worte betreffend Homophobie. Unter dem Motto «Ich habe die Schnauze voll» spricht er von gravierender Intoleranz und weiss, dass gewisse Menschen «lieber schreiend hinterher laufen, statt sich selbst eine Meinung zu bilden». Das Video sorgte gleichzeitig für sein öffentliches Coming-out und dürfte bei einigen Fans die Wände einstürzen lassen. Er selbst ist übrigens ein Selfmademan und produziert seine Videos komplett in Eigenregie. In der Tat rückt sich der Wohnprinz selbst ins beste Licht.

Andreja Pejic

Bette Midler

In der Fashionwelt war Andrej Pejic bislang als androgynes Model bekannt. Er lief etwa für Jean-Paul Gaultier sowohl in Männerkleidung als auch für Frauenmode über den Laufsteg. Im vergangenen Jahr outete sich das Model als Transfrau, so wurde aus Andrej nun Andreja. Wie sie jüngst in einem Interview bekannt gab, war das Modeln nur ein Ausweg, um Geld für die geschlechtsangleichende Operation aufzutreiben. Daraus wurde eine beachtliche Karriere. Ihr Vorhaben hat Andreja nun aber durchgesetzt – seit kurzem ist sie auch körperlich eine Frau. «Ich möchte meine Geschichte mit der Welt teilen, weil ich glaube, dass ich eine soziale Verantwortung habe», so die Schönheit. Andreja gesteht aber auch, sie sei nun nur noch eines von vielen weiblichen Models und werde sich in ihrem Job zehnmal mehr anstrengen müssen.

Nach einer achtjährigen Musikpause meldete sich «The Divine Miss M» im Feb­ruar mit neuer Musik zurück: Auf «It’s the Girls» singt Bette Midler ihre ­liebsten

Songs längst vergessener Girl Groups. Die 69-Jährige sieht das Album als eine Hommage an jene Musik – und landete in den Staaten prompt in den Top Five. So frisch und fröhlich wie einst klingt die «göttliche Bette» aber nicht mehr – gereift leider auch nicht. Das weiss auch Bette Midler und geht vorsorglich hart ins Gericht mit angesagten Pop-Ladies. «Diese jungen Mädchen verdienen Millionen von Dollar, indem sie halbnackt durch die Gegend laufen und dazu irgendeinen banalen Mist säuseln», so Bette Midler gegenüber der Zeitschrift «Blu». Man darf nur hoffen, dass Bette Midler im Alter nicht zur Zynikerin verkommt. Ihre Fans wollen die Bette aus «Beaches»: singend, tragisch und komisch zugleich. Im Juli gibt sie übrigens ihre erste Tournee in Grossbritannien – die sechs Daten sind praktisch ausverkauft. Cruiser März | 2015 9


Thema | Andropause

Andropause – die Wechseljahre des Mannes Text: Martin Ender

Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen – das ist doch reine Frauensache. Mitnichten! Was die Frau im mittleren Alter mit der Menopause trifft, ereilt auch den Mann. Doch seine Andropause ist zeitlich nicht klar festzulegen. Sie verläuft schleichend. Langsam sinkt der Testosteronspiegel. Damit einher geht vielfach auch die Midlife-Crisis.

Forschung und Medizin beschäftigen sich mit den Wechseljahren des Man­ nes noch nicht sehr lange. Und für viele Männer sind sie kein Thema. Der Mann spricht nicht darüber. Man fühlt sich in dieser Lebensphase einfach et­ was schlaffer als früher, die Libido lässt zu wünschen übrig. Beides wird gerne

«Ohne Testosteron gäbe es den Mann nicht.» mit der Anspannung in Beruf und All­ tag entschuldigt und so auch innerlich vor sich selbst gerechtfertigt. Eines ist sicher: Etwa ab dem 40. Lebensjahr (De­ tails dazu in der Box) nimmt der Anteil an Testosteron im Blut bei Männern

jährlich um rund ein Prozent kontinu­ ierlich ab. Im Allgemeinen ist dies beim Mann eine ganz normale Erscheinung, die keiner Therapie bedarf. Denn der Körper bildet ein Leben lang Testoste­ ron, mit der Zeit halt etwas weniger. Definitive Normwerte gibt es nicht. Aber nur in seltenen Fällen entsteht ein altersbedingter Testosteronmangel. Über die so genannte Andropause (altgriechisch andros für Mann, pausis für Stillstand) weiss der Betroffene im Allgemeinen wenig. Die Auswirkungen sind eben nicht eindeutig und recht vielschichtig. Selbst die Fachleute ge­ hen das Problem unterschiedlich an. So gibt es denn in der medizinischen Literatur je nach Blickwinkel die unter­ schiedlichsten Begriffe für die Wechsel­ jahre des Mannes: Andropause, Andro­ genmangelsyndrom, AMS (Aging Male Syndrome), ADAM (Androgen Deficien­

cy of the Aging Male) PADAM (Partial Androgen Deficency of the Aging Male) LOH (Late-Onset Hypogonadism) oder auch Klimakterium virile. Ohne Testosteron gäbe es den Mann nicht. Bei der Entscheidung, ob sich ein Embryo äusserlich zu einem der beiden Geschlechter entwickelt, spielt das Sexualhormon Testosteron eine entscheidende Rolle. Ohne den richti­ gen Hormonkick zur rechten Zeit käme niemals ein Junge auf die Welt. Wenn der Embryo zwischen der sechsten und achten Schwangerschaftswoche mit der Produktion von Testosteron beginnt, werden die primären männlichen Ge­ schlechtsorgane ausgebildet. Testos­ teron ist sozusagen ein männliches Urhormon, das in einem sehr frühen menschlichen Entwicklungsstadium eine Differenzierung zwischen Mann und Frau ermöglicht. Nach diesem Hormon­


Mann, Macho. Muskelpaket: Wie viel Männlichkeit braucht ein Mann? weibliche Körper produziert Testoste­ ron, allerdings nur in geringen Mengen. Frauen bezeichnen den Mann schon mal als testosterongesteuert, wenn ih­ nen die «Männlichkeit» zuviel wird, weil sie sich ihnen gegenüber in auf­ dringlichem Sexualverhalten, in Ag­ gressivität oder gar Gewalt äussert. Ist dem so? Macht erst viel Testosteron den Mann aus? Und noch mehr davon den Macho und das Muskelkraftpaket? Die­ sem Glauben an gesteigerte Männlich­ keit erliegen auch die Männer selbst.

Sei es im Leistungssport, wo Testoste­ ron aufgrund seiner muskelaufbauen­ den und leistungssteigernden Wirkung

«Die Mär vom TestosteronMacho» illegal als Dopingmittel eingesetzt wird. Testosteron hat inzwischen im Fitness­ bereich den Weg vom Schwarzmarkt zum Massenphänomen geschafft. Das Männlichkeitshormon Testos­ teron hat traditionell aus diesem und andern Gründen einen schlechten Ruf. Es ist das wichtigste männliche Sexu­ alhormon. In Tierstudien gehen erhöhte Testosteronwerte mit aggressivem Ver­ halten gegenüber Rivalen und Sexu­ alpartnern einher. Dass der Botenstoff ursächlich Aggressionen fördert, ist je­ doch nicht belegt. Experimentelle Stu­ dien deuten sogar darauf hin, dass das Hormon kooperatives Verhalten fördern kann. Maarten Boksem und seine Kol­ legen an der Radboud-Universität in Cruiser März | 2015 11

Fotos: FOTOLIA-MAJIVECKA (1), FOTOLIA-AARRTTUURR (1)

schub im noch ungeborenen Knaben bleibt das Hormon lange ruhig. Erst wenn zu Beginn der Pubertät im Hirn das Steuerzentrum für Sexual- und Fortpflanzungshormone die Befehle durch den jugendlichen Körper lossen­ det, beginnen die Hoden mit der Pro­ duktion von Spermien. Parallel dazu wird mehr Testosteron ausgeschüttet, dies führt zu einer Veränderung der Stimme, verstärktem Haarwuchs und zur Entwicklung der männlichen Sexua­ lität. Was viele nicht wissen: Auch der


Thema | Andropause Nimwegen zeigten auf, dass Menschen sich eher «positiv reziprok» verhalten, nachdem sie eine Dosis Testosteron ge­ schluckt haben. Tatsächlich wirkt das Sexualhormon auf die menschliche Psyche in vielfälti­ ger Weise und – wer hätte das vermutet – mitunter fördert es sogar die Fairness. Dass Sexualstraftäter von einem Über­ mass an Testosteron getrieben wurden, ist falsch. Denn Testosteron funktio­ niert wie andere Hormone nach dem Sättigunsprinzip. Ein Überschuss für nicht zur Steigerung des Verlangens!

Aber auch die Psyche verändert sich. Man ist anfälliger auf depressive Ver­ stimmungen (Midlife-Crisis), ist schnel­ ler reizbar, schläft schlechter, kämpft an gegen Konzentrationsschwäche und den Verlust des Antriebs. Man hat auch weniger Interesse an Alltagsproblemen. Aber Achtung: All diese Veränderungen können nicht einzig dem «Alleskön­ ner-Hormon» Testosteron angehängt werden. Sie sind schlicht und einfach auch altersbedingt. Mit über 40 dämmert es vielen: Es gibt nicht mehr unendlich viele Möglich­ keiten, manch eine Chance ist verpasst, und irgendwann wird das Leben vor­ bei sein. Die Midlife-Crisis ist mehr als ein Mythos. Psychologen kennen die lange Liste der Fragen, die sich Män­ nern in dieser Krisenzeit stellen: «Soll das schon alles gewesen sein? Ich hät­ te mein Leben anders leben sollen. In

meiner Partnerschaft ist das Prickeln schon lange vorbei. Wie schön könn­ te es sein, wenn ... » Die Midlife-Crisis äussert sich in irrationalen Gedanken, in Gefühlen und in Verhalten, die sich nicht erklären lassen. Da die Sympto­ me nicht von heute auf morgen auftau­ chen, machen sich die Veränderungen nur schleichend bemerkbar. Da Männer allgemein nicht gerne den Arzt aufsu­ chen, ihre Niedergeschlagenheit herun­ terspielen und sich ihr Befinden nicht selbst erklären können, kann sich die Krise noch verstärken. Es können sogar Suizidgedanken aufkommen. Eher aber stürzt sich der Mann in der Krise noch­ mals in eine vorübergehende Aktivität, leistet sich Luxus, will bisher verpasste Freizeit-Aktiviäten nachholen oder gibt unbegründet eine eigentlich funktio­ nierende Beziehung auf für eine kurze Affäre, um auf andere Gedanken zu kommen und sein Selbstvertrauen wie­ der zu finden.

Nach der Midlife-Crisis kommt der zweite Frühling.

Fotos: FOTOLIA-WILLIAM87 (1), ZVG (1)

Wer nach den Merkmalen der männ­ lichen Wechseljahre fragt, denkt als Erstes an die Auswirkungen auf die Se­ xualfunktion. Tatsächlich wird das se­ xuelle Interesse geringer und die Erek­ tion schwächer. Die Hoden können sich verkleinern und die Spermaproduktion nimmt ab. Es stellen sich aber auch ganz allgemein körperliche Veränderungen ein. Die Haut wird trockener, verliert an Elastizität und die Körperbehaarung nimmt ab. Die Knochen- (Osteoporose) und Muskelmasse vermindert sich. Im Gegenzug nimmt der Fettanteil am Kör­ pergewicht zu. Ganz allgemein nimmt die körperliche Spannkraft ab.

«Mit über 40 dämmert es vielen: Es gibt nicht mehr unendlich viele Möglichkeiten.»

12 Cruiser März | 2015


Aus der Sicht der Medizin braucht es keine direkten Massnahmen gegen die Folgen der Andropause, ausser in ganz wenig gravierenden Fällen, in denen unter ärztlicher Aufsicht der Testos­ teronspiegel unter Kontrolle gehalten wird. Die Testosteronproduktion wird von vielen Faktoren beeinflusst. Auch die Psyche hat da ihren Einfluss. So ergab etwa eine Studie der Northwes­ tern Universität in Evanston (USA) vor Jahren, dass sich bei fast allen Männern signifikante Veränderungen des Hor­ monspiegels einstellten, sobald sie Vä­ ter wurden. Je mehr sich ein Mann um seinen Nachwuchs kümmerte, je stärker

sank auch das Testosteron. Medizinisch gesichert ist: Ausgewogene Ernährung, Bewegung und Verzicht auf Alkohol und Nikotin können den Testosterons­ piegel zwar nicht direkt erhöhen, aber einem schweren Testosteronmangel und damit in Zusammenhang stehen­ den Beschwerden vorbeugen. In jedem Fall aber empfiehlt sich: «Fragen Sie Ih­ ren Arzt – und nicht den Internet-Apo­ theker!» Zum Thema Sinnkrise sprach kürz­ lich der Philosph Wilhelm Schmid of­ fen über sich selbst in der Sendung «Aeschbacher». Schmid wurde von der Krise spät, erst an seinem 60. Geburts­

tag, getroffen. Doch selbst als Philo­ soph brauchte er Wochen, bis er aus seiner Krise herausfand, und Monate bis er das Rezept fand: «Gelassenheit». Darüber hat er schliesslich ein Buch geschrieben: «Gelassenheit – Was wir gewinnen, wenn wir älter werden». Für ihn ist dabei zentral, Gewohnheiten nicht aufzugeben, alte Freundschaften zu pflegen und auch noch Lüste zu ge­ niessen. Sei es die Lust der Erinnerung, die Lust des Gesprächs oder die sexuel­ le Lust. Mit einem Augenzwinkern fügt Schmid an: «Beim Älterwerden ist eines sicher, es gibt kein One-Night-StandBurnout mehr.»

Interview | Michael Kluschke

«Entscheidend ist sicher eine gesunde Lebensweise»

Michael Kluschke, leitender Arzt Checkpoint Zürich, gibt Antwort auf Fragen rund um die Testosteronabnahme. Gesamttestosteron kann durchaus nor­ mal sein, das freie ist jedoch erniedrigt.

Cruiser: Ab welchem Alter sinkt der Testosteronspiegel? Der Testosteronspiegel nimmt etwa ab dem 35. Lebensjahr ab (z. T. sogar ab dem 30.). Das freie Testosteron – die biologisch wirksame Form – nimmt im Alter von etwa 45 Jahren ab, in der Grössenordnung von 1,5% pro Jahr. Nachteilig wirkt sich aus, dass das Transportprotein SHBG mit zunehmen­ dem Alter vermehrt gebildet wird und sich Testosteron an dieses bindet. Das

Bei welchen Anzeichen soll der schwule Mann zum Arzt? Die Symptome sind: Haarausfall, Um­ verteilung des Köperfettes mit Zunahme des viszeralen Fettes (im Bauchraum, um die Hüften), Osteoporose, Abnahme von Muskelmasse und Muskelkraft, Ab­ nahme der Libido und der Erektion. Die Zunahme des viszeralen Fettes ist aus folgendem Grund problematisch: Dieses Fett ist ein wichtiges, Hormon produzierendes Organ und spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung des metabolischen Syndroms (erhöhter Blutdruck, Veränderung des Fettstoff­ wechsels, Veränderung im Zuckerstoff­ wechsel bis zur Entwicklung von Dia­ betes). Folgen sind u. a. ein erhöhtes Infarktrisiko und auch weiter die Zu­ nahme der erektiven Dysfunktion. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Ab­ nahme der geistigen und auch körper­

lichen Leistungsfähigkeit sowie insbe­ sondere Störungen im Antrieb. Man hat häufig das Gefühl, seine Arbeit nicht mehr zu schaffen. Haben Sie schon Testosteron aus medizinischen Gründen verabreicht? Mit welchem Erfolg? Ja, ich habe schon Behandlungen durchgeführt und es laufen auch wel­ che. Ein Problem ist teilweise die Kostengutsprache der Kassen. Bei Pa­ tienten, die erfolglos auf Depression be­ handelt wurden, aber eigentlich einen Testosteronmangel hatten, schlägt die Behandlung gut an. Haben HIV-positive Männer im Vergleich zu andern Männern einen tieferen Wert? Sind sie allenfalls anfälliger auf Osteoporose? HIV-Positive unter Therapie haben bei Unterdrückung der Virenlast verbun­ den mit guten CD4-Zellen keine we­ sentlichen Abweichung im Vergleich zu HIV-Negativen. Es gibt hingegen eine Assoziation zu sehr tiefen CD4-Werten. Studien, die ein Defizit bei HIV-Positi­ ven aufzeigen, stammen aus der PräHAART-Ära. Was kann der schwule Mann selber tun gegen die Auswirkungen der Andropause? Wie kann er den Testosteronspiegel hoch halten ohne Medikamente? Entscheidend sind sicher gesunde Le­ bensweise, Sport und Vermeidung von Gewichtszunahme, insbesondere Bauchfett. Cruiser März | 2015 13


Thema | Homosexualität heilen?

Den Dämon

des Schwulseins Text: Andreas Fässler

austreiben

«Ich war schwul und habe bei homose­ xuellen Aktivitäten mitgemacht. Dann hat mich Gott berührt und mich verän­ dert. Gott hat mir eine Frau gegeben, die mich liebt und meine Vergangen­ heit liebt.» Au weia, was ist denn hier passiert? Es ist die Geschichte von José Santiago, einem ehemaligen Gay-Pornodarsteller, der dann also «zu Gott gefunden» hat, hetero und auch noch Priester gewor­ den ist. Und was tut er in seinem Amt? Er predigt homofeindliches Zeug. Ver­ gleichbar mit einem militanten Exrau­ cher. Dies jedoch nebenbei bemerkt. Santiago sieht sich als vom Schwul­ sein «kuriert» an. Sein Heilmittel: Den Glauben gefunden zu haben - und/ oder vielleicht war die Frau die richtige Medizin? Ob José Santiago tatsächlich keine homosexuellen Neigungen mehr hat, darf man zu bezweifeln wagen. Zu viele Fälle sind bekannt, bei denen vermeintlich «bekehrte» Schwule früher oder später heimlich wieder den alten Lastern frönten. Wie auch immer, was machen all die Schwulen, die Gott beim besten Willen nicht finden können? Und bei denen halt auch die Frau nichts bewirkt? Sie sollten jeglichen ohnehin zwecklosen Selbst-Umpolungsversuch einfach sau­ sen lassen und das Leben sowie die Freuden der (gott)gegebenen und somit nicht veränderbaren Sexualität genies­ 14 Cruiser März | 2015

sen. In der letzten Ausgabe haben wir dargelegt, dass Homosexualität etwas völlig Normales ist, etwas Natürliches, zu dem man guten Gewissens stehen kann. Es ist keine Krankheit, also gibt es auch nichts zu heilen. Aber wie wir ja wissen, existiert auf dieser Welt selbst im Jahre 2015 noch immer erschreckend oft die Ansicht, Homosexualität sei krank und somit heil- und therapierbar. Und hierfür gab

«Sämtlichen «Heil­ methoden» ist eines gemein: Sie sind alle vergebliche Liebes­müh.» und gibt es die abstrusesten Methoden. Diese wollen wir uns in diesem Beitrag etwas näher anschauen. Einige sind barbarisch und brutal, das betrifft vor­ nehmlich – aber nicht nur – die Prakti­ ken in vergangenen Zeiten, andere sind regelrecht zum Lachen und Kopfschüt­ teln. Aber sämtlichen «Heilmethoden» ist eines gemein: Sie sind alle vergeb­ liche Liebesmüh. Im Mittelalter wurde bei «Unzucht» zwischen zwei Gleichgeschlechtlichen – als Überbegriff war «Sodomie» ge­ bräuchlich – nicht versucht, diese zu

bekehren. Meist wurden sie kurzerhand zum Tode verurteilt. Der Begriff «Homo­ sexualität» etablierte sich in der Öffent­ lichkeit erst im 19. Jahrhundert durch den Schriftsteller Karl Maria Kertbeny (1824-1882) und schliesslich durch die Forschungsarbeiten des Psychiaters Richard von Krafft-Ebing (1840-1902). Seine Erkenntnisse stellten homosexu­ elle Menschen als psychisch Kranke dar mit vererbter Perversion, für die sie sel­ ber nicht verantwortlich sind. Ergo war fortan nicht mehr ein Strafrichter für sie zuständig, sondern ein Psychiater oder Neurologe. Krafft-Ebing öffnete der «Homoheilung» somit Tür und Tor. Dieser neue «Patientenkreis» wurde in der Folge diversen medizinischen Ex­ perimenten und Zwangsbehandlungen unterzogen. Ein besonders dunkles Kapitel in Sa­ chen Homoheilung schreibt der Zweite Weltkrieg. Bei schwulen KZ-Gefange­ nen wurden menschenunwürdige Um­ erziehungsmassnahmen angewendet. Das Zwingen zum Besuch des KZ-Bor­ dells war dabei noch eine der harm­ losesten. Die «Patienten» wurden bei­ spielsweise schlicht kastriert. Oder sie erhielten im Rahmen von medizini­ schen Menschenversuchen eine «künst­ liche Sexualdrüse» eingepflanzt. Auch mit Testosterongaben wurde experi­ mentiert, um den «männlichen Drang nach Fortpflanzung» zu wecken. Die

Foto: Fotolia-bondarchik (1)

Homosexualität ist weder eine Krankheit noch eine Verirrung, wie wir im der letzten Ausgabe festgehalten haben. Trotzdem hat man versucht (und versucht es heute noch), diese vermeintlich verkehrte sexuelle Orientierung zu therapieren. Die Methoden dazu waren/sind vielseitig – von erschreckend bis urkomisch.


Verabreichung von Östrogen hingegen sollte den Sexualtrieb generell zum Er­ liegen bringen. Die Liste von Versuchs­ methoden im Dritten Reich könnte noch weiter fortgesetzt werden. Fast genauso unmenschlich ist ein Verfahren, welches hauptsächlich in Grossbritannien bis in die 1980er-Jah­ re (!) angewendet worden ist: Tausende von homosexuellen Männern wurden der sogenannten Aversionstherapie unterzogen. Der Patient wurde dazu gebracht, homosexuelle Gefühle und Handlungen mit Übelkeit und Schmerz zu assoziieren. Es wurde ihm etwa ein Brechmittel verabreicht, während er homoerotische Bilder betrachtete und sich ein Tonband anhören musste, von dem ein Sprecher erzählte, wie schlecht und abartig Homosexualität sei. Dabei musste der Behandelte wegen des ein­ genommenen Emetikums würgen und sich mehrmals übergeben. Das Ganze wurde alle zwei Stunden wiederholt – dies bis zu drei Tage lang. Alternativ

Innerlich zerrissen – von Dämonen bedroht. Manchen Gays wird eingeredet, dass Homosexualität etwas Böses sei.

zum Brechreiz wurden dem Patienten Elektroschocks verabreicht. Diese grau­ same Behandlung wurde ab 1948 von offiziell praktizierenden Ärzten ange­ wendet – und von der Krankenkasse bezahlt! Weit weniger mit körperlichen als mit psychischen Strapazen sind die Therapien religiös motivierter Heiler verbunden. In den Süd-US-Staaten, wo der sogenannte «Bible Belt» verläuft, ist das Angebot besonders reichhaltig. Da gibt es beispielsweise das Ent­ zugsprogramm, welches noch immer häufig Anwendung findet. Ähnlich wie bei einem Drogenentzug wird der Ho­ mosexuelle komplett von seiner «Sucht nach schwulen Sachen» isoliert. Er wird über längere Zeit stationär behandelt, darf nur christliche Musik hören und

muss «unschwule» Kleidung tragen. Er wird von allem potenziell oder ver­ meintlich Homoerotisch-Assoziativen ferngehalten. Eine ebenfalls hauptsächlich religiös motivierte, heutzutage besonders popu­ läre Heilmethode ist die Reparativ- oder Konversionstherapie, welche wir bereits in der letzten Ausgabe angesprochen haben. Es ist eine Psychotherapie, mit der nach den Gründen für die «sexuelle Verwirrung» gesucht wird. Sie werden von den Anwendern – die überzeugt sind, dass jeder Mensch heterosexuell geboren wird (!) – meist hinter einem Kindheitstrauma vermutet, sei es se­ xueller Missbrauch oder fehlende Va­ ter- und übermässige Mutterliebe. In mehreren psychotherapeutischen Sit­ zungen wird versucht, das vermeintli­ che Trauma zu flicken und die homo­ sexuelle Neigung so zum Verschwinden zu bringen. Noch tiefer in der Religion veran­ kert und besonders verstörend ist jener Cruiser März | 2015 15


Thema | Homosexualität heilen? Exorzismus, den heute noch gewisse evangelikale Kirchen anbieten. Kraft des Heiligen Geistes treibt der Exor­ zist dem «Besessenen» den Dämon des Schwulseins aus. Diese Vorgehensweise ist selbstredend besonders bedenklich, so unglaublich sie auch klingt. Ebenso harmlos wie lächerlich hin­ gegen sind diverse empfohlene Selbst­ therapierungen und Hilfen, die man einschlägigen, im Handel erhältlichen Publikationen entnehmen kann: Bei­ spielsweise ein Gummiband am Arm. Bei jedem schwulen Gedanken be­ straft man sich, indem man das Band spannt und es auf das «sündige Fleisch» schnellen lässt. Eine Selbstgeisselung im Miniformat. Oder man zeichnet sich selbst als Homo- und anschliessend als Heteromann auf ein Blatt Papier. Oder man schreibt seiner Homo-Neigung ei­ nen Abschiedsbrief. Oder man führt ein Onanietagebuch, um sich dann durch das Beantworten von im Ratgeber ge­ stellten, sehr intimen Fragen schlecht

und schmutzig zu fühlen. Die Palette hält auch ganz einfache Empfehlungen parat wie einen maskulin-dominierten Freundeskreis pflegen, die Art zu spre­ chen ändern und unschwul klingen, Mannschaftssport treiben, Körperhal­ tung und Gangart anpassen etc. etc. Oder warum nicht eine – tatsächlich er­­hältliche – CD anhören, auf der eine alberne Stimme beschreibt, wie wunder­ bar Sex mit einer Frau sein kann und man dabei so lange eine Erektion hat wie man will, oder wie erlösend das Eja­ kulieren in die Vagina einer Frau ist – und ähnlicher Mumpitz. Wir stellen erschrocken, aber viel­ leicht auch amüsiert fest: Der Katalog an Mittelchen und Praktiken, Men­ schen zu «entschwulen», ist wahrhaft abenteuerlich. Eines aber sollte sich je­ der ganz dick hinter die Ohren schrei­ ben, der mit einer Person in Kontakt kommt, die glaubt, Homosexualität sei therapierbar: Alle deren noch so ange­ strengten Versuche zu erklären, dass

die Heilbarkeit von Homosexualität und deren Unnatürlichkeit wissenschaft­ lich erwiesen seien, sind ausnahmslos an den Haaren herbeigezogenes, ver­ fälschtes, krudes und schlussendlich dummes Geschwätz in Reinform. Fakt ist und bleibt, dass keine einzige der oben beschriebenen Heilmethoden nachweislich die erwünschte Wirkung gezeigt hat. Im Gegenteil, viele Thera­ pien und Behandlungen sind brandge­ fährlich und schädigen den Behandel­ ten körperlich und vor allem psychisch, im schlimmsten Fall für den Rest des Lebens. Darum immer bedenken: Es gibt NULL wissenschaftlich fundierte Berichte, die eine «Heilung» von Ho­ mosexualität belegen. Und das wird sich mit grösster Sicherheit auch nie ändern. Und das ist gut so.

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Kolumne | Pia Spatz

Von Fernweh und Ausblicken Ein Augenschmaus! Das blanke Reduz­ieren auf körperliche Vorzüge, toll  ... Jedenfalls, die kalte, dunkle, nebli­ ge Schweiz bekommt mir momentan überhaupt nicht. Gut, in Basler Trams soll es dank schwulen Küssen heiss zu und her gehen, doch meine Wenigkeit benötigt doch etwas mehr als «nur» Lippenbekenntnisse. Ich empfinde den ausgehenden Winter hierzulande als

Text: Pia Spatz

Ihr Lieben, da bin ich wieder, zurück aus dem Land der unbegrenzten Mög­ lichkeiten – und ebensolcher Leibes­ fülle. An das Grenzenlose kann man sich wirklich gewöhnen, da über dem Teich die Homo-Ehe bald so integriert ist – also bei mir ging das Heiraten in Las Vegas ruckzuck, kann ich euch sa­ gen, da wurden keine Fragen gestellt, da gings direkt zur Sache – wie das Amen in den hiesigen Kirchen (es sei denn, man steht als Lesbenpaar vor Bischof Huonder). Was die Leibesfülle betrifft, in den Staaten laufen nicht nur Bäuche, sondern auch Muskeln rum.

«Ich empfinde den ausgehenden Winter hierzulande als Affront gegen mein sonniges Gemüt.» Affront gegen mein sonniges Gemüt und anbetungswürdiges Antlitz. Es ist meinen Jungs vom Checkpoint Zürich zu danken, dass sich im März die Reihe «Checkpoint im Gespräch» den geliebten Muskeln widmet. Ein Stück Körperkult, quasi ein Hauch von Amerika mitten in Zürich. Ehrensache, dass ich mich die­ sem Fernweh hingebe. Dass beim Anlass im Restaurant «Bubbles» auch darüber

informiert wird, inwiefern Muskeln und Bewegung (richtig gedacht: Sport!) den Alterungsprozess aufhalten, und wie sie das Immunsystem stärken, ist ein er­ wünschter Nebeneffekt. Nicht, dass ich irgendein Problem mit dem Älterwerden hätte. Aber im­ merhin erlebe ich schon die vierte Run­ de der Kampagne «Break The Chains»! Zur Erinnerung: Im April sollen Jungs und Männer, die untereinander Sex ha­ ben, kein Risiko eingehen, und im Mai dann alle zusammen einen HIV-Test machen. Damit kann der Vielzahl der HIV-Primoinfektionen in unserer Sze­ ne ein Riegel geschoben werden. Dank «Break The Chains» wissen wir ja, dass einer mit einer frischen HIV-Infektion, also in der Primoinfektion, am infekti­ ösesten ist. Davor schützen mich auch noch so tolle Ami-Muskeln nicht. Mehr dazu könnt ihr im Cruiser lesen, wenn ihr euch auf den Kopf stellt – alternativ dazu kann man das Magazin auch ein­ fach umdrehen. Doch bevor jetzt das grosse Gejam­ mer über vermeintliche Präventionspla­ gen aufkommt, biete ich den so gebeu­ telten Männern zur Versöhnung mein Minigolf in Arth-Goldau an, es öffnet am Josefstag, grad nach dem «Check­ point im Gespräch» sozusagen. Einlo­ chen mit Stil war schon immer meine grosse Stärke, weswegen ich schon jetzt meinen Schläger regelmässig auf Hoch­ glanz poliere – ein Schelm, wer nun unzüchtige Gedanken hat. Aber wer besonders nett fragt, dem verrate ich womöglich noch mein Handicap.

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Ratgeber Aids-Hilfe | Dr. Gay

Dr. Gay

Wie aussagekräftig ist der HIV-Test? Lieber Dr. Gay Ich habe einige Fragen bezüglich der Aussagekraft von HIV-Tests vor Ablauf der 12 Wochen Wartefrist. Wie sicher ist ein HIV-Test vor dieser Frist? Kommt es vor, dass ein HIV-Test bereits nach 4 Wochen oder gar noch früher positiv ausfällt? Produziert der Körper in dieser Zeit bereits Antikörper? René, 33

Hallo René

Ein HIV-Test kann tatsächlich bereits nach 15 Tagen ein positives Testre­ sultat anzeigen. In der Praxis wird zu diesem Zeitpunkt ein Antigen/Antikör­ per-Kombinationstest gemacht, bei dem sowohl nach Antikörpern wie auch nach dem p24-Antigen gesucht wird. Nach dieser Zeit ist die Wahrscheinlichkeit

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hoch, dass entweder Antikörper oder das p24-Antigen angezeigt werden. Der Test hat mit dieser Kombination nach 15 Tagen hohe Erfolgschancen, aber er ist nicht absolut zuverlässig. Es ist deshalb nötig, drei Monate nach einer möglichen HIV-Infektion einen weite­ ren Test machen zu lassen. Nur dann kann eine HIV-Infektion mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Dies darum, weil Menschen nach einer Infektion un­ terschiedlich reagieren und die Bildung von Antikörpern nach einer Zeitspanne von drei Monaten als sicher gilt. Alles Gute, Dr. Gay

Hautausschlag nach HIV-Ansteckung? Lieber Dr. Gay Im Internet habe ich gelesen, dass bei einer HIV-Ansteckung Hautausschlag zu den häufigsten Symptomen gehört. Wenn es sich um einen HIV-Ausschlag handelt, wann genau nach der Infektion tritt dieser auf? Stephan, 44

Hallo Stephan

Für die Symptome einer sogenannten HIV-Primoinfektion gibt es keine Re­ gel, nur Richtwerte. Die Symptome sind eine Reaktion des Körpers auf die Infek­ tion und jeder Körper reagiert anders.

Circa 30 % der Infizierten haben sogar keine Symptome. Beim Hautausschlag kann es zu roten, bis zu ca. 1 cm gros­ sen Flecken kommen, welche sich auf der Haut ausbreiten. In der Regel ist der Ausschlag trocken und juckt kaum oder gar nicht. Er kann im Bereich des Oberkörpers, am Rücken, im Schulter­ bereich oder an den Oberarmen auftre­ ten, aber auch an anderen Körperstel­ len. Es ist möglich, dass der Ausschlag so schwach ist, dass man ihn nicht bemerkt, er kann aber auch stark sein. Die Symptome treten etwa 2-3 Wochen nach der Infektion auf und können we­ nige Tage bis mehrere Wochen andau­ ern. Ein Hautausschlag verschwindet jedoch in der Regel innert weniger Tage wieder. Bei einer HIV-Infektion tritt der Ausschlag selten alleine auf, sondern ist meist begleitet von anderen Symp­ tomen wie Abgeschlagenheit, Fieber, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Müdigkeit usw. Diese Symptome und auch ein Hautausschlag können aber auch andere Ursachen haben, vor allem wenn keine Risikosituation bestand. Ein Rückschluss auf HIV nur aufgrund der Symptome ist darum kaum möglich und macht wenig Sinn. Nur ein HIVTest kann mit Sicherheit eine Infektion bestätigen. Alles Gute, Dr. Gay Eine Dienstleistung der Aids-Hilfe Schweiz


Kolumne | Michi Rüegg

Ich lieb mich, ich lieb mich nicht Text: Michi Rüegg

«Ich will wissen, was mich beschäftigt. Ich will für mich da sein, wenn es mir mal nicht so berauschend geht.»

Vor ein paar Monaten ging meine dritte langjährige Beziehung zu Ende. Es war nicht nur ein erfreuliches Ende. Dieser Umstand mag der Leserschaft dieser Kolumne angesichts meiner stets über­ schwänglich lebensbejahenden, von Optimismus nur so sprühenden Texte entgangen sein. Es ist ja nicht so, dass man an jeder Stelle seine persönlichen Schicksalsschläge wie Kuchenteig aus­ wallen muss; dafür hat man ja Face­ book. Nach jedem Beziehungs-Aus wird es schwieriger, die Schuld für das Schei­ tern einzig und allein dem anderen in die Schuhe zu schieben. Man fragt sich – ob zu Recht oder zu Unrecht – ob man

«Es ist ja nicht so, dass man an jeder Stelle seine persönlichen Schicksalsschläge wie Kuchenteig auswallen muss.» nicht selber auch das eine oder ande­ re hätte anders handhaben können. Bin ich vielleicht gar nicht fähig, eine auf gegenseitigem Respekt und derlei Plattitüden basierende Beziehung mit einem anderen Menschen zu führen? Diese Frage treibt mich tatsächlich um. Allerdings habe ich entschieden, im Moment keinen Mann auch nur in die Nähe meiner Gefühle zu lassen. Statt­ dessen will ich nun eine Beziehung mit demjenigen Menschen aufbauen, den 20 Cruiser März | 2015

ich oft vernachlässigt habe, der mir aber eigentlich so nah wie niemand auf der Welt ist: mit mir selber. So werde ich in einigen Wochen ein romantisches Wochenende mit mir in Paris verbringen. Ich werde mit mir die Champs-Elysées entlang spazieren, mit einem Gläschen Champagner auf uns anstossen, vielleicht sogar mit einem sündhaft teuren Geschenk meine Zu­ neigung zu erkaufen versuchen. Bis jetzt läuft die Beziehung an sich recht gut. Ich habe selten schwieri­ ge Gespräche mit mir. Ich schaffe es, meine Wünsche in unser Miteinander einzubringen. Ich habe Verständnis für mich, wenn ich mal nicht so wunderbar drauf bin und suche den Fehler für der­ lei Stimmungstiefs nicht automatisch bei mir selber. Wenn ich mal keine Zeit für mich habe, mache ich es bei der nächstbesten Gelegenheit wieder gut. Nein, ich möchte nicht den Fehler machen und schon zu Beginn dieser Partnerschaft an eine gemeinsame Zu­ kunft denken. Natürlich kann ich mir vorstellen, dass diese Verbindung ewig hält. Hätte ich dieses Gefühl überhaupt nicht, müsste ich die Sache hier und jetzt beenden. Andererseits möchte ich das zarte Pflänzchen nicht mit meiner Liebe für mich ertränken. Wir, ich und ich, haben beschlossen, die Sache lang­ sam anzugehen. Das scheint uns ver­ nünftig. Was den Alltag betrifft, habe ich mir vorgenommen, ein guter Zuhörer zu sein. Ich will wissen, was mich beschäf­ tigt. Ich will für mich da sein, wenn es mir mal nicht so berauschend geht. Ich will mir auch viel Spielraum für meine Entfaltung geben. Nur, wenn ich auch ein Leben für mich habe, kann das ge­

meinsame Leben mit mir wirklich ge­ deihen. Und ich habe mir fest vorge­ nommen, dass ich jegliche Eifersucht im Keim ersticken will, sollte ich mal einem anderen schöne Augen machen als mir. Eine starke Bindung erträgt auch den heftigsten Sturm. Das weiss ich, und ich glaube, ich weiss es auch. Nun gut, wie in jeder Beziehung ist nicht alles Gold, was glänzt. Manchmal nerv ich mich über mich. Zum Beispiel, wenn ich mir am Wochenende Din­ ge vornehme, die ich gemeinsam tun möchte. Stattdessen liege ich im Bett oder – noch schlimmer – auf der Couch vor dem Fernseher. Statt eines gepfleg­ ten Dinners zu zweit stopfe ich mir ir­ gendeinen Scheiss in den Rachen. Oder aber ich will unbedingt gemeinsam ins Fitnesscenter, aber ich hab keine Lust und möchte zu Hause bleiben. Zudem bin ich Nichtraucher, ich aber paffe ge­ legentlich eine. Auch nicht immer ein­ fach. Und ob ich mir intellektuell ge­ wachsen bin, da habe ich auch so meine Zweifel. Auch sexuell läuft nicht alles so, wie man es sich in seinen Träumen vor­ stellt. Da habe ich Lust auf leiden­ schaftliches Miteinander, aber ich dre­ he mich gelangweilt weg. Ich habe mir schon vorgeschlagen, dass ich und ich einen Dreier mit einem anderen Typen machen. Doch meist werden wir uns nicht einig, weil ich und ich nicht den­ selben Männergeschmack haben. Was eigentlich seltsam ist, denn ich bin im­ mer davon ausgegangen, dass ich mich ja auch mag, und umgekehrt. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich ja so meine Zweifel, ob das mit mir etwas wird. Ich werde aber nicht gleich den Bettel hinschmeissen. Nein, ich will mir und mir eine echte Chance geben. Wer weiss, es könnte meine letzte sein. Um mich mache ich mir hingegen keine Sorgen. Ich finde – im Gegensatz zu mir – an der nächsten Strassenecke wieder einen Typen.


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Szene | Tipps

Zürich, Aera; Samstag, 21. März, ab 22 Uhr

Nacht der Blumen

Sie ist die vielleicht legendärste Zürcher Gay-Sause neben der White Party. Die Nacht der Blumen lässt viele Partygänger aus dem Schwulen- und Techno-Untergrund der 90er in Erinnerungen schwelgen und lässt die Zeiten auferstehen als die legendären Aera-Partys an diversen geheimen Orten für Furore sorgten. Das Aera ist zwar längst in die Annalen des Zürcher Nachtlebens eingegangen, aber die Blumenparty ist nach wie vor ein fester Bestandteil des hiesigen Nachtlebens. Neben einer opulenten und frühlingshaften Blumenpracht gibts in dieser Nacht auch jede Menge exzellente Musik zu hören. Wie gewohnt endet die Nacht der Blumen erst am folgenden Vormittag. Disco & Tanzstube: Techno. House
DJs: Kalabrese, Bang Goes, Co.mini, Man of Tomorrow, Mental X, Franco, Jesse Jay www.aera.ch

Olten; jeweils Dienstag, Freitag und Samstag

Pride Bar Olten In Olten steppt der Bär!

Weshalb nicht einmal frischen Wind erleben und für einen Abstecher nach Olten reisen? Die Pride Bar, der «kleine Treffpunkt mit grossem Format», lockt jeweils von 20 bis 2 Uhr viele Besucher aus der Nordwestschweiz an, um sich im gemütlichen Ambiente zu amüsieren. Am 6. und 7. März steigt zudem die Oldies-Night mit DJ Dänu. Bar-Chef Adrian Baumgartner organisiert weiter am 28. März einen Ausflug in die Tropic-Bar in Windisch. Das Lokal schliesst am folgenden Tag, weswegen man noch einmal gemeinsam anstossen will. Anmelden darf man sich bis am 14. März. Pride Bar, Klarastrasse 1, Olten www.pridebar.ch

Zürich, Männerzone; 27. & 28. März

Hormonschub

Die Zürcher Bar Männerzone bleibt sexy und unkompliziert. Das Konzept der «Männerzone» war von Beginn an ein Erfolg – die Atmosphäre im Garagenlook sowie die Barkeeper im waschechten Mechaniker-Outfit regen die Fantasie an. Am 27. und 28. März sorgen die Jungs für einen zusätzlichen «Hormonschub»: Erotic, Musik und geile Drinks stehen auf dem Programm. Hormonschub Männerzone www.maennerzone.ch

Basel, Sud; Samstag, 14. März, ab 22 Uhr

QueerPlanet

Die Basler Premium House-­ Party für die Gay-Community. Per Lichtgeschwindigkeit mal eben ins Basler Universum düsen: Die Queer­ Planet ist eine klassische Gay-Party. Gespielt wird aktueller House und Electro-House. Resident DJ Taylor Cruz lädt namhafte DJs von Gay-Parties in der ganzen Schweiz ein. Das Publikum ist schwul/lesbisch. Also nichts wie los im Sauseschritt! www.gaybasel.ch

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GRÜNE

LISTE 4

22 Cruiser März | 2015

Fotos: FOTOLIA-ANNA KHOMULO (1), FOTOLIA-DWP (1)

Szene-Tipps


Szene | Tipps

Zürich, Club X-TRA; 28. März

Wonderworld & Rapido: Safari Auf gehts zur Safari!

Zürich, Club X-TRA; 13. März, ab 22 Uhr

Lollipop Party

Schlager-Fans lassen es am 13. März im Zürcher X-TRA krachen. Die Lollipop Party ist zwar kein GayParty, doch ohne die «Familie» wäre der Schlagermarathon unvorstellbar. Längst hat sich der Event von der Insider-Fete zu einer riesigen Veranstaltung gemausert. Hauptbestandteil des Programms ist ein Mix aus kitschigem Schlager, schnulzigen Chansons und Canzoni, CH-Pop und dem Besten, was die Partymusik von der Baleareninsel Mallorca zu bieten hat. Aber auch ein separater 80s/90s-Floor, die Après-Ski-Tanzpiste oder die Karaoke-Lounge haben längst einen festen Platz im reichhaltigen Angebot. Lollipop Party, XTRA, Zürich www.lollipopparty.ch

Mit Stolz präsentieren die Macher von Wonderworld erstmals in Zusammenarbeit mit dem beliebten Partylabel Rapido aus Amsterdam die Safari P­ arty. Sie findet am Samstag, 28. März 2015, im Club X-TRA an der Limmatstrasse 118 in Zürich statt. Zwei Dance­ floors bieten an Musik alles, was das Herz begehrt. Auf dem Mainfloor jagen DJ Vasco (F), DJ Andrei Stan (B) und DJ Saeed Ali (RUS) mit ihren Live-Sets aus Progressive, House und Uplifting Tribal die Stimmung in schwindeler­ regende Höhen. Unterstützt werden sie dabei durch die Tänzer der Wonderworld- und Rapido-Crew. Es erwarten dich eine atmosphärische Safari-Deko mit atemberaubender Lightshow. Auf dem zweiten Dancefloor heizt DJ Tom ­Orrow (CH) den Liebhabern der Discound Popmusik ein. Tickets bei: www.ticketino.ch, www.ticketscript.com, Cran­ berry Bar, Les Garçons, Männerzone, Ministry of Kink und Mous­tache Sauna. VIP-Tickets sind erhältlich und Lounges können gemietet werden. Weitere Informationen dazu auf www. wonder­ worldparty.com oder Facebook/ Wonderworld und www.clubrapido.com oder Facebook/Rapido Amsterdam.

R.I.P Cruiser-Agenda Vor über 15 Jahren umfasste die gedruckte Agenda im damaligen Cruiser ganze acht Zeitungsseiten. Aktuell wären es knapp zwei Seiten. Es ist eine Tatsache, dass sich die Art der Informationsbeschaffung in den letzten Jahren verändert hat. Der «Ausgang» wird nicht mehr lange im Voraus geplant, Smartphones und Co. liefern gewünschte Daten jederzeit und schnell - man macht spontan ab. Zudem ist es für unsere Redaktion beinahe unmöglich geworden, wirklich alle Daten zu sammeln. Wir haben daher beschlossen, in der gedruckten Ausgabe nur noch ausgewählte Events zu präsentieren. Hast Du einen Event, eine Veranstaltung oder sonst etwas Krachermässiges? Trage Deinen Event auf www. cruisermagazin.ch unter «Agenda» ein. Wir werden versuchen, Dich, Deine Idee oder Deine Veranstaltung redaktionell zu berücksichtigen. Wir sind gespannt! Charly Büchi hat die Agenda seit Ur­ zeiten betreut und viel Herzblut investiert – wir danken ihm herzlich dafür!

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Cruiser März | 2015 23


Serie | Persönlichkeiten

Desireless Text: Haymo Empl

In unserer Serie stellen wir Ikonen und Persönlichkeiten aus vergangenen Dekaden vor, berichten über gefallene Helden und hoffnungsvolle Skandalsternchen, aber auch über mutige Vorkämpfer. Die Sängerin Desireless ist irgendwie das alles. sprechende Outfit und schwupp, da war sie! Der Inbegriff des One-Hit-Wonders. Eines, welches sich immerhin ganze drei Jahre in den Hitparaden halten konnte. Wikipedia schreibt dazu: «Der Titel war in den Jahren 1986, 1987 und 1988 (Eintritt in England als Remix) schliesslich in ganz Europa und einigen weiteren Ländern präsent, die Sing­ le stieg dabei oft nur langsam in den Charts auf, hielt sich aber ausserordent­ lich lange in den Hitparaden und wurde meistens die Nummer eins». So lange, dass auch heute noch fast jeder das Lied

Ach Gott. Wie wars doch schön 1987. Es gab grad so das T & M und man tanzte in den damals angesagten Moves (linker Fuss, rechter Fuss) und den noch angesagteren Moves von Janet Jackson (Control!). Und natürlich zu «Voya­ ge, voyage» von Desireless. Die Frisur! Das Outfit! Überhaupt: Desireless war der Look. Ein Gesamtkunstwerk. Gut, Madonna auch. Aber 1987 krachte vor allem Desireless. Ihr androgyner Look kam in der LGBT-Szene extrem gut an 24 Cruiser März | 2015

Mehr als nur ein One-Hit-Wonder: Sängerin, Unternehmerin und Mulit­ millionärin Desireless

und auch heute noch ist Desireless in Frankreich noch eine Gay-Ikone. Mehr dazu später. Desireless hiess und heisst eigentlich Claudie Fritsch und hätte ohne die Haa­ re und das Make-up ziemlich unspek­ takulär ausgesehen – aber ihr Manage­ ment wusste, was en vogue war, und so verpasste man der Sängerin das ent­

kennt. Dann passierte nicht mehr viel, lediglich in Frankreich schaffte Desire­ less mit einigen hastig nachgeworfenen Produktionen bescheidene Hitparade­ nerfolge. Die ideale Kandidatin also für die französische Version von «Ich bin ein Star, holt mich hier raus» oder ei­ ner beliebigen Combeback Show. Sicher aber nicht sie! Denn: Desireless verfügt aktuell über ein geschätztes Vermögen von 245 Millionen USD. Madame hat nämlich seinerzeit die Kohle von «Voya­ ge, voyage» klug investiert: in Immobi­ lien und Aktien. Zudem besitzt sie die „«Fat Desireless Burger»”-Kette in Pa­ ris, das Paris-Angels-Fussballteam und eine eigene Wodka-Marke. Und weils Spass macht: eine eigene Modelinie

Fotos: TFILE.ME (1), Le rébublicain marmande et langon

«Aktuelles Vermögen: 245 Millionen USD»


für jüngeres Publikum. Zwischendurch singt Desireless auch noch; vor allem live und auf kleineren Bühnen, ganz ohne den 80ties-Synthesizer-Bombast  –

«Im Gegensatz zu den Hollywood-Stars altert Desireless mit Würde.» und ihre Stimme klingt wesentlich bes­ ser als man vermuten könnte. Die mitt­ lerweile 63-jährige Sängerin dominiert in Frankreich derzeit gerade die Regen­ bogenpresse, sie soll sich nach 40 Jah­ ren Beziehung von François (der auch Namenspatron für ihr gleichnamiges 1989er-Album war) getrennt haben. Von ihm hatte sie sich bereits 2003 schon mal getrennt, das ist in der ­Presse aber irgendwie vergessen gegangen. Desireless kommentierte: «Viel Wirbel

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1987 räumte Desireless mit «Voyage, voyage» ab.

um nichts». Ebenso kalt lassen sie die Gerüchte um angebliche Liebesbezie­ hungen mit Frauen. François sei nur ein Alibimann gewesen, so hiess es. In Wahrheit sei Desireless lesbisch. Auch das wurde nie kommentiert (aber auch nie wirklich dementiert). Im Gegensatz zu den Hollywood-­ Stars altert Desireless mit Würde – sie hat sich nie liften lassen, Botox ist ihr ebenfalls fremd und – der Knaller! – ge­ nau wegen dieser Ausstrahlung wurde Desireless von den Lesern des Magazins «Glamour» in Frankreich zur «Sexiest Woman Alive» gewählt. ­ Fairerweise muss man aber anmerken, dass die Re­ daktion eine Vorauswahl traf. – Ältere Frauen mit Stil und Charme, das gefällt auch dem Kosmetikhersteller Cover Girl: Kurzerhand wurde Deisreless u ­ nter Vertrag genommen und ist aktuell das französische Gesicht für die Marke – auch hier wird wieder viel Geld in die Kasse von Claudie Fritsch gespült wer­ den.


News | International

Internationale News Text: Daniel Diriwächter

«Wer hätte vor 62 Jahren gedacht, als ich auf den Thron kam, dass ich dieses Gesetz unterzeichne? Ist es nicht wunderbar?»

{

Queen Elizabeth II. über die Homo-Ehe – gemäss Quellen von Stephen Fry, Schauspieler, Schriftsteller, Comedian und Fernsehmoderator

}

Den Haag

Das Foto des Jahres

Ein schwules Paar ist auf dem World Press Photo 2015 zu sehen. Die World Press Photo Foundation, welche die Arbeit professioneller Pressefotografen unterstützt, hat in Den Haag bei ihrer Wahl des «besten Fotos» auch ein politisches Statement abgegeben. Sie kürte ein Foto des Dänen Mads Nissen zum World Press Photo 2015. Die intime Aufnahme «Jon und Alex» zeigt zwei schwule Männer in einem Zimmer in St. Petersburg. Der Fotograf bezeichnete sein Bild als moderne Geschichte von Romeo und Julia – zwei Menschen, 26 Cruiser März | 2015

die sich lieben, und Kräfte von aussen, die ihnen ihre Gefühle verwehren wollen. Das Foto ist Teil einer Serie von Nissen unter dem Titel «Homophobie in Russland».

Malaysia

Politisch tot wegen Homosexualität Anwar Ibrahim wurde wegen eines homosexuellen Akts schuldig gesprochen.

Mitte Februar hat das Oberste Gericht in Malaysia die Verurteilung des Oppositionsführers Anwar Ibrahim wegen

Griechenland

Regierung will Homo-Ehe

Die neue linke Regierung will eine Partnerschaftsgesetzgebung für Schwule und Lesben verwirklichen. Der griechische Präsident Alexis Tsipras will eines seiner Wahlversprechen umsetzen. Justizminister Nikolaos Paraskevopoulos erklärte im Parlament, dass auch schwule und lesbische Paare ein Recht auf die Ehe haben sollen. Wann und ob das neue Gesetz umgesetzt wird, ist nicht bekannt. Kritik ist vom Koalitionspartner der SYRIZA zu erwarten – der nationalistischen ANEL-Partei, die

Foto: ZVG (2), Mads Nissen (1), Black Bear Pictures (1), Buckingham Palace (1)

Homosexualität zu fünf Jahren Haft bestätigt. Das Urteil beruht auf einem Vorfall im Jahr 2008 – Anwar Ibrahim soll damals einen ehemaligen Mitarbeiter belästigt haben. Anwar galt bislang als grosser Rivale des Ministerpräsidenten Najib Razak. Mit dem Urteil verliert der Politiker nun seinen Parlamentssitz und dürfte zu der 2018 vorgesehenen Parlamentswahl nicht antreten. Amnesty International und Human Rights Watch bezeichneten das Verfahren als politisch motiviert. Westliche Staaten wie die USA sehen in Anwar einen politischen Gefangenen.


vor zwei Jahren folgendermassen: «Ich würde die Schwulen alle lebendig in den Ofen schieben.»

USA

Strafe für homophobe Bäcker Zwei christliche Bäcker ­verweigerten ihre Arbeit für Homo-Paare. als starker Unterstützerin der orthodoxen Kirche und traditioneller Familienideologie gilt.

St. Petersburg

Russischer TV-Star provoziert

Schauspieler Odin Biron hat sich medienwirksam als schwul geoutet. Die russische TV-Gemeinde steht unter Schock: Der amerikanische Schauspieler Odin Biron, der in der beliebten russischen Ärzteserie «Interny» einen

Das Ehepaar Aaron und Melissa Klein führten bis vor Kurzem noch eine Bäckerei mit einer Konditorei in Gresham (Oregon). Die konservativen Christen zogen es vor, nur Hochzeitstorten für Heterosexuelle zu backen. Die Behörde für Gleichbehandlung wurde von einem betroffenen lesbischen Paar über die Lage informiert und kam zum Schluss, dass die Kleins das Antidiskriminierungsgesetz des Staates Oregon sträflich miss­ achtet haben. Das Ehepaar muss nun dem lesbischen Paar ein Schmerzensgeld von bis zu 150’000 Dollar zahlen und die Bäckerei wurde geschlossen.

Grossbritannien

Benedict Cumberbatch zeigt Flagge

Der Schauspieler setzt sich für die Begnadigung von 49’000 homosexuellen Männern ein.

Austauschstudenten spielt, outete sich als schwul. Odin Biron gilt in Russland als grosser TV-Star. In seiner Rolle bedient er viele Klischees über Amerikaner. Sein Coming-out im Interview mit dem «New York Magazine» bezeichnete der 30-jährige Schauspieler als Reaktion auf die homophoben Aussagen seines Kollegen Iwan Iwanowitsch Ochlobystin. Dieser äusserte sich laut Queer.de

Der Film «The Imitation Game» zeichnet die Geschichte des britischen Mathematikers Alan Turing nach, der während des Zweiten Weltkriegs den Enigma-Code knackte und wenige Jahre später wegen seiner Homosexualität verurteilt wurde. In der Rolle des Alan Turing begeistert der Schauspieler Benedict Cumberbatch. Der Darsteller setzt sich nun im realen Leben mit der Problematik des Films auseinander. Als die Queen Alan Turing vor zwei Jahren posthum begnadigte, muss ihr wohl entgangen sein, dass neben dem Mathematiker noch 49›000 weitere Homosexuelle wegen «grober Anstandslosigkeit» verurteilt wurden. Benedikt Cumberbatch veröffentlichte im «Guardian» einen offenen Brief, in dem er die Regierung ohne Umschweife auffordert, alle Männer, ob lebend oder verstorben, zu begnadigen, die bis zur

Legalisierung der Homosexualität 1967 verurteilt wurden.

Slowakei

Schlappe für den Papst

Trotz «heiliger» Unterstützung scheiterte ein Referendum über die Einschränkung der Rechte Homosexueller. Jüngst gab sich Franziskus als prominenter Unterstützer eines Referendums in der Slowakei aus. Die konservative «Allianz für Familie» wollte darin die homosexuelle Ehe in Frage stellen, bzw. auf diesem Weg verbieten. Das Referendum scheiterte jedoch an der Urne, weil die Wahlbeteiligung zu niedrig war. Presseberichten zufolge sieht sich die «Allianz für Familie» dennoch als Gewinnerin. Ihrer Ansicht nach sind 21 Prozent der Wähler gegen die Gleichberechtigung Homosexueller. Die Kampagne «Wir gehen nicht» von LGBT-Aktivisten hält dagegen und verspricht auch weiterhin einen engagierten Kampf.

Cruiser März | 2015 27


News | National

Nationale News Text: Daniel Diriwächter, Haymo Hempl

Schwyz

Queer Puzzle

Eine neue Jugendgruppe für LGBT-Jugendliche wurde in der Innerschweiz gegründet. Die Schwyzer Jugendgruppe richtet sich an Homo-, Bi- und Pansexuelle, Asexuelle, Transgender und Intersexuelle. Deren Motto «Wir alle sind ein Puzzleteil unserer Gesellschaft» klingt vielversprechend. Die Gruppe will versuchen, die Jugendlichen zu einer selbstbewussten Haltung anzuleiten. Vorerst treffen sich Interessierte einmal im Monat. Trubebude, Rickenbachstrasse 56, 6430 Schwyz, Samstag, 14. März, 19 Uhr

Bürglen

Wendelin Bucheli soll bleiben

Der Pfarrer, der ein lesbisches Paar segnete, kann auf treue Schäfchen zählen. Das hätte der Bischof von Chur, Vitus Huonder, nicht erwartet. Einerseits segnet seine katholische Kirche Tiere, Pflanzen und sogar Autos, anderseits will sie partout keine homosexuelle Lebensgemeinschaft akzeptieren. Pfarrer Wendelin Bucheli aus Bürglen sieht das anders. Gegenüber der «Neuen Urner Zeitung» gab er zu verstehen, dass er so gehandelt habe, wie er das Evangelium verstehe. Also segnete er ein lesbisches Paar, deren Seelen er als «verwundet» betrachtete. Ein Sakrileg für Vitus Huonder – er fordert nun die Strafversetzung von Pfarrer Bucheli mittels Demission. Doch Bucheli denkt nicht da­ ran, seine Kanzel zu räumen. Auf Avaaz. org wurde eine Bürgerpetition ins Leben gerufen, die Pfarrer Bucheli in seinem Vorhaben unterstützt – mehr als 30 000 Personen haben bereits unterschrieben. Der Link zur Petition ist unter www.cruiser.ch zu finden. 28 Cruiser März | 2015

Zürich

Muskeln machen attraktiv

«Checkpoint im Gespräch» im März widmet sich optischen Vorzügen. Muskeln bewegen, doch sie bewirken noch viel mehr. Die Forschung zeigte in den letzten Jahren immer deutlicher, dass Muskeln eines der wichtigsten Organe sind. Muskeln produzieren eine Vielzahl Botenstoffe, die unser Wohlbefinden und unsere Alterung positiv beeinflussen und das Immunsystem stärken. Im März informiert Thomas Gisler, Bewegungs- und Leistungsphysiologe und Autor bei «Checkpoint im Gespräch» über die neusten Erkenntnisse zum Einfluss von Bewegung auf das Altern, das Wohlbefinden und das Immunsystem. Restaurant Bubbles, Werdstrasse 54, 8004 Zürich, Donnerstag, 19. März, ab 18 Uhr

Kägi von der Winterthurer Agentur hat alles liebevoll selbst gestaltet und verfügt definitiv über ein Auge für Details. Sie organisiert Hetero- und Homohochzeiten. Vor allem auf Gay-Hochzeiten ist «Art of Planer» spezialisiert - Patrick A. Bobst und Liliane Guggisberg haben sich für ihren Stand (in Pink) viel einfallen lassen: «Wir bieten neu auch Hochzeitsreisen nach Las Vegas an». Entsprechend wird Las-Vegas-Feeling am Stand verbreitet, inklusive Spieltisch und Poker-Chips. Damit das Outfit am grossen Tag auch wirklich sitzt, stehen die Mannen von «Thatsuits» bereit. Wer wollte, konnte sich gerade die Masse nehmen lassen. Publikumsmässig entsprach die Besucherzahl in etwa den Erwartungen der Veranstalter, gut 400 Personen besuchten die Hochzeitsmesse. Das Team rund um Veranstalter Hayal Oezkan denkt auf jeden Fall über eine Fortsetzung im nächsten Jahr nach. «Wir haben grundsätzlich auch für diese Messe positives Feedback erhalten», so Oezkan.

Liebevolles Hochzeitsspektakel

Ende Februar fand die LGBTHochzeitsmesse «Colored Love II» im Zürcher Sihlcity statt. Viel wurde bereits im Vorfeld darüber berichtet, Cruiser nahm einen Augenschein vor Ort. Eine Hochzeitsmesse für Gays zu veranstalten ist ein Wagnis: Die Zielgruppe ist überschaubar, der Aufwand aber ist für die Aussteller und den Veranstalter enorm. Gut 20 Anbieter gingen das Wagnis ein und überraschten: Die Stände waren alle unglaublich liebevoll gestaltet und im Gespräch mit den Ausstellern spürte man deren Leidenschaft. Etwa bei der «Törtlifee», die mit atemberaubenden Kreationen aufwartet und auch darauf achtet, dass die Torten ins Ambiente passen. Ein «Turtenanschneid-Tutorial» gibts gratis mit dazu. Oder die Hochzeitsagentur «Sag ja». Mehr Liebe zum Detail geht kaum; Tanja

Basel

Küsse gegen Diskriminierung

Rund 100 Personen haben sich in einem BLT-Tram im Namen der Offenheit und Toleranz geküsst.


Als der Direktor Andreas Büttiker der Baselland Transport (BLT) entschied, sechs Plakate der Basler Jugendgruppe Anyway mit küssenden gleichgeschlechtlichen Paaren zu verbieten, war ein Shitstorm sondergleichen war die Folge. Die nationale Schwulenorganisation Pink Cross reagierte und organisierte im Februar ein sogenanntes Kissin in einem BLT-Tram. Zuvor revidierte der Büttiker seinen ursprünglichen Entscheid und liess das Verbot aufheben.

Stoos

Neues Workshop-Wochenende

Das bewährte Wochenende für HIV-neudiagnostizierte schwule Männer findet wieder statt. HIV hat sich durch die medikamentöse Therapie zur behandelbaren chronischen Infektion entwickelt. Dennoch löst es bei vielen Betroffenen eine Krise aus. Am Workshop-Wochenende Queer+ haben verschiedene Fachleute Antworten parat auf medizinische, psychologische, psychosoziale und rechtliche oder versicherungstechnische Fragen. Ebenso besteht die Möglichkeit, sich mit anderen HIV-positiven Männern auszutauschen. Die Evaluationen der bisherigen Veranstaltungen durch das Bundesamt für Gesundheit belegen: Queer+ verbessert den Informationsstand der Betroffenen. Queer+ im Seminar und Wellnesshotel Stoos, Donnerstag, 23. bis Sonntag, 26. April, Anmeldung unter www.mycheckpoint.ch

Luzern Trotzdem haben sich rund 100 Personen zum Kiss-in getroffen – drei Stationen lang vom Bahnhof bis zum Barfüsserplatz wurde geküsst – ohne irgendwelche Folgen.

Sitten

Pride im Wallis in der Kritik

Die Ewiggestrigen leben (auch) im Wallis. Am 13. Juni findet die französische Pride in Sitten statt – 14 Jahre nach der ersten Demonstration, die damals die Kirche und selbsternannte Sittenwächter zu Protesten bewegte. Leider hat sich nicht viel verändert. Yannick Tapparel, Präsident des Organisationskomitees, erklärte dem «Walliser-Boten», dass die Pride nötig sei, weil das Wallis in Sachen Toleranz im Rückstand liege. Trotzdem erwartet er bis zu 3000 Besucher. Die Gegner indes machen mobil: Cyrille Fauchère von der Walliser SVP bezeichnete die Veranstaltung als «Provokation».

Ehe für alle: Erfreulicher Schritt Richtung Gleichstellung

Mit 12 zu 9 Stimmen bei einer Enthaltung hat die Parlamentarische Initiative (PI) «Ehe für alle» in der vorbehandelnden Kommission des Nationalrats eine erste Hürde genommen. Wenn nun auch die vorbehandelnde Kommission des Ständerats dem Entscheid der Nationalratskommisson folgt, wird der Weg für echte Gleichstellung geebnet. Damit würde sich auch die Schweiz dem erfreulichen, aber überfälligen internationalen Wandel Richtung Gleichstellung für LGBTs anschliessen. Denn obschon das Partnerschaftsgesetz gleichgeschlechtlichen Paare ein Minimum an rechtlicher Sicherheit bietet, ist und bleibt es ein Sondergesetz.

Queer Office

Vier Luzernerinnen setzen sich für vielfältige Lebensformen ein Vier lesbische Frauen treten als Kollektiv «Queer Office» und als Ablösung der Homosexuellen Arbeitsgruppen Luzern (HALU) auf. Zusammen hinterfragen sie aktiv Normen und Strukturen und erweitern Horizonte. Mit regelmässigen Veranstaltungen werden sie Gesellschaftsthemen wie zum Beispiel Homosexualität, Transidentität und Familienvielfalt thematisieren. Damit ­ bieten sie eine Plattform für Meinungsbildung und Vernetzung.

Bern

Gelber Riese wird pink

Ende Februar fand der Kick-offEvent zum internen LGBT-Netzwerk der Schweizerischen Post statt. Das Netzwerk nennt sich «Rainbow» und wurde bereits im Herbst 2014 gegründet. Es soll die postinterne Kultur des Verständnisses, der Toleranz und der Akzeptanz pflegen und weiterentwickeln. Zudem sollen Vorbehalte gegenüber homosexuellen Mitarbeitern abgebaut werden. Mittels einem Flyer wurden die Angestellten auf «Rainbow» aufmerksam gemacht. Allerdings will die Post keine mediale Aufmerksamkeit und betont, es handle sich um eine interne Angelegenheit. Cruiser März | 2015 29


Kultur | Schweiz

Sehen und sterben für die Kunst

r u t l K u ket Tic

Text: Daniel Diriwächter

Hier nur die Spitze des Eisbergs einer beachtlichen Auswahl an Möglichkeiten, um sich für die Kultur zu begeistern. In Bern locken Vintage-Möbel, in Basel singt der König der Löwen und in Zürich «stirbt» Schauspieler Jirka Zett anbetungswürdig auf der Bühne. für die Präsentation. Gleichzeitig kann das Publikum Einkauf und Museumsbesuch kombinieren und sogar selbst kreativ werden.» In der Tat können die Besucher parallel dazu die Ausstellungen «Henry Moore» und «Klee in Bern» besuchen. Zentrum Paul Klee 7. und 8. März 2015

de. Der Fotograf präsentiert glückliche Geschichten, aber auch solche, die von Diskriminierung, Ablehnung und Gewalt erzählen. Mit dem Buch, einer Mischung aus Reportage und Kunstfotografie, sucht der Autor nicht in erster Linie die Anklage der Gesellschaft. Vielmehr soll das Langzeitprojekt für das Thema sensibilisieren. Der Fotograf Martin Bichsel ist freischaffender Fotograf und widmet sich immer wieder Bereichen der Gesellschaft, welche mit Tabus behaftet sind. Trans*Visit – Eine künstlerische Reportage in Buchform, Kommode Verlag Im Handel erhältlich

La Lupa

Die Kunst des Liebens feiert im März die Sängerin La Lupa. In ihrem neuen Programm «Ars Armandi» intoniert sie Verse des römischen Dichters Ovid, die vor mehr als 2000 Jahren geschrieben wurden. So bringt La Lupa den Zuschauern mit ihrer umwerfenden Bühnenpräsenz Literatur, Kultur und Musik nahe. Der Flötist Hieronymus Schädler begleitet

Design Messe Bern 2015

Der Siegeszug vermeintlich «ausgedienter» Gegenstände findet nicht mehr nur im Brockenhaus, sondern auch in Museen statt. Edle Designklassiker, Einrichtungsgegenstände, Leuchten und weitere Accessoires sind bald in Bern zu sehen. Bereits zum fünften Mal realisiert das Zentrum Paul Klee die Design-Messe für Vintage und Lifestyle Intérieur. «Wir bedienen damit die steigende Nachfrage nach hochwertigen zeitgenössischen Wohnobjekten und klassischen Designprodukten», erklärt die Verantwortliche Kerstin Härtel. Und auch vom Veranstaltungsort ist sie hell begeistert: «Renzo Pianos Bau bietet eine einmalige Kulisse 30 Cruiser März | 2015

Trans*Visit

Während fast eines Jahrzehnts hat der Schweizer Fotograf Martin Bichsel elf Transmenschen auf der ganzen Welt begleitet. Die Menschen, welche Bichsel über die Jahre getroffen und deren Lebensgeschichten er notiert hat, stammen aus allen sozialen Schichten, haben verschiedene Glaubensrichtungen und unterschiedliche kulturelle Hintergrün-


sie mit eigens komponierten Stücken. Dabei führt erstmals Erica Hänssler Regie. Entstanden ist im wahrsten Sinn des Wortes ein verführerisches Programm. Theater STOK Premiere 11. März

Die schönsten Sterbeszenen

Der Tod an sich ist kein schönes Thema – in der Oper allerdings wird mit Stil der Löffel abgegeben. Nirgendwo wird so schön und virtuos gestorben wie vor dem Orchestergraben. Liebeswahn, Weltschmerz, Todessehnsucht, aber auch Missgunst, Eifersucht und kriminelle Energien sind es, die Opernhelden ins Verderben und letztlich in den Tod stürzen. Dass dabei atemberaubend gesungen wird, ist Leiden und Trost zugleich. Regisseur Alvis Hermanis entwickelte für das Schauspielhaus einen Abend über die Kunst und das Sterben im Theater. Im Ensemble spielt auch Jirka Zett – der medienscheue Schauspieler ist dafür bekannt, dass er auf der Bühne gerne die Hüllen fallen lässt. Es wird daher eine Freude werden, ihm beim Sterben zuzusehen.

The Lion King Disneys Musical-Welterfolg «The Lion King» kommt im März erstmals in die Schweiz. Die englischsprachige Originalproduktion wird im Musical Theater Basel ihrem Publikum den Kreis des Lebens nahe bringen – natürlich mit der unvergesslichen Filmmusik von Sir Elton John und Sir Tim Rice. Die Schweiz ist somit das 20. Land, in dem das Musical Premiere feiern und seine unglaubliche Erfolgsgeschichte fortsetzen wird. Ob auf der Bühne die Frage geklärt wird, ob das Erdmännchen und das Wildschwein tatsächlich ein schwules Paar darstellen, kann nur bei einem Besuch herausgefunden werden Musical Theater Basel, ab 5. März

Looking

Die schönsten Sterbeszenen in der Geschichte der Oper Schauspielhaus – Schiffbau Box Premiere 20. März

Die komplette erste Staffel von «Looking» zeigt die ungefilterten Erfahrungen dreier schwuler Freunde, die im heutigen San Francisco leben und lieben: Der 29-jährige Videospiel-Designer Patrick (Jonathan Groff) hat aktuell eine Trennung hinter sich und sucht einen neuen Partner; der 31-jährige ehrgeizige Künstler Agustín (Frankie J. Alvarez) zieht mit seinem Freund zusammen und fragt sich gleichzeitig, ob die Monogamie seinem Lebensentwurf entspricht. Der Älteste in der Clique ist der 39-jährige ewige Kellner Dom (Murray Bartlett), der den Zahn der Zeit spürt, ohne aber seine romantischen und beruflichen Träume verwirklicht zu haben. Warner Home Video Als DVD und Blu-ray im Handel erhältlich Cruiser März | 2015 31


Kolumne | Kafi Freitag

Better call Kafi Text: Kafi Freitag

Wenn Kafi einem wildfremden Mann verfällt, dann bedeutet das, dass sie entweder einen an der Waffel, oder er verdammt viel Sexappeal hat. In diesem Fall kommt wohl beides zusammen. Dass er schlussend­-­ lich ­jeg­liche Souveränität verliert und sie sich wieder ihrem Ange­trauten zuwendet, ist vielleicht besser so. Aber auf den CLS 550 ist sie immer noch spitz. Gopf!

Als ich Dich kennenlernte, hätte ich mir gewünscht, dass es etwas Längeres wird mit uns beiden. Doch dann ging es trotzdem recht fix. Erst wollten wir uns ja nur alle paar Tage sehn, aber die Anziehungskraft war dann doch grösser und aus den anfänglichen Vorsätzen wurden mehrere Treffen täglich. Dass das nicht gut kommen konnte, war uns vermutlich beiden klar. Aber die Che­ mie, sie war stärker. Doch nun von An­ fang an. Unsere Begegnung hatte etwas Zu­ fälliges. Du wurdest mir empfohlen und da ich mich gerade in einem Entzug von anderen abendlichen Hauptdarstel­ lern befand, war ich anfällig, ich gebe es zu. Deine blütenweissen Hemden und Deine etwas weniger blütenweisse Wes­ te haben etwas sehr Anziehendes. Und fuck, ja sexy bist Du auch. Ein prag­ matischer Kurztelefonierer, mit dem man nie übers Wetter plänkeln muss. Ich wusste sofort, dass ich mit Dir nie endlose Streitereien über SMS würde führen müssen. Welch ein Geschenk! Spiegelneuronen glühten und die Sa­ che nahm ihren Lauf. Natürlich war mir schnell klar, dass Du Dich nicht um die Wäsche und den Einkauf fürs Wochen­ ende kümmern würdest. Dafür blieb ne­ ben Deinem aufreibenden Job einfach keine Zeit. Und ist auch besser so. Wei­ sse Hemden sehen halt am besten aus, wenn man den Prozess des Waschens, Trocknens und Bügelns nicht mitver­ folgen muss. Viel lieber sieht man Dir dabei zu, wie Du morgendlich Deine 32 Cruiser März | 2015

Uhr wählst und in Deinem CLS 550 davonbraust. Dass Deiner Frau dieser Anblick irgendwann zum Halse raus­ hängen würde, war abzusehen. Und dass man mit Kindern mehr reden sollte als mit koksenden Schauspielerkunden, hätte ich Dir auch sagen können. Aber Du hast mich ja nicht gefragt. Und was hätte es schon gebracht, Ray? Du warst viel zu sehr mit Deinen eigenen Prob­ lemen beschäftigt, und als Dein Vater, dieser notgeile Twerker, plötzlich wie­ der aufkreuzte, wurde es auch nicht wirklich entspannter. Was für mich ver­

«Dass man mit Kindern mehr reden sollte als mit koksenden Schauspielerkunden, hätte ich Dir auch sagen können.» ständlich ist, weil selbst Angelina Jolie bei seinem Anblick auf ungute Weise unruhig wird. Vielleicht hättest Du der ganzen Angelegenheit etwas den Wind aus den Segeln nehmen können, indem ihr alle zusammen mal zum Brunch gefahren wärt? Oder habe wirklich nur ich erkannt, dass er von Dingen, die angeblich verboten sind, am meis­ ten angezogen wird? Ach, hättest Du mich doch gefragt. Du bist einen sehr männlichen Weg gegangen, Ray. Hast geschwiegen, ausgehalten, jongliert. Und darüber wohl nicht gemerkt, dass

Kafi Freitag (39) ist Kolumnistin und beantwortet auf www.FragFrauFreitag.ch sämtliche Fragen des Alltags. Hauptberuflich führt sie eine eigene Praxis für prozessorientiertes Coaching (www.FreitagCoaching.ch). Sie lebt mit Mann und Kind in ­Zürich.

Foto: PD (1)

Lieber Ray Donovan


Deine Work-Life-Balance zwischen all dem Händebrechen und dem Millio­ nen-in-Sporttaschen-rumschleppen es bitzli ins Wanken geriet. Denn während Avi, Dein vermutlich einziger Freund, jeden Freitag mit seiner Mutter ver­ bracht hat, hast Du nie über ein Teilzeit­ pensum nachgedacht. Natürlich wäre das auch schwer umsetzbar gewesen mit zwei Vorgesetzten, denen das Te­ lefon praktisch ans Ohr gewachsen ist. Aber es wäre ein Versuch wert gewesen, wir zwei hätten da sicher eine Lösung gefunden. Du hättest mitbekommen, dass Deine Tochter langsam erwachsen wird und Dein Sohn von Deinem Va­ ter Tipps zu Blowjobs von Schwulen bekommt (ein Mund ist ein Mund). Der Alte hätte nicht so easy reinschlittern können in euer Leben. Du hättest die Fäden Deiner eigenen Story besser in der Hand behalten können, wenn dies auch bedeutet hätte, dass Lena und Avi mal einen Tag alleine Bürodienst hätten schieben müssen. Dass Du den beiden bedingungslos vertrauen kannst, hätte Dir doch eigentlich klar sein müssen. Aber Vertrauen war eh noch nie so Dein Ding, gell. Das habe ich von Anfang an gespürt, und als rauskam, was Du und Deine Brüder in der Kindheit durchma­ chen musstest, gingen bei mir natürlich ein paar Lichter auf. Etwas Traumabe­ wältigung wäre da sicher sinnvoll ge­ wesen, aber Du hast dich ja nie bei mir gemeldet. Den fehlenden Schutz in der Kindheit hast du später zur Lebensauf­

Liev Schreiber (47) spielt Ray Donovan und verdreht so ziemlich allen den Kopf.

gabe gemacht. Schon klar, dass man nie alle gleichzeitig beschützen kann, da gibt es schon mal den einen oder an­ deren Kollateralschaden. Wo geschnitzt wird, fallen Späne, gell. Diese Strategie kann eine Weile gut gehen und die ei­ genen Dämonen in Zaum halten, Ray. Aber auf Dauer kannst du sie auch da­ mit nicht ruhig stellen. So wie Du Deine Frau mit keinem noch so teuren Haus ruhigstellen kannst. Menschen wollen vertrauen und ins Vertrauen gezogen werden, Ray. Du hast weder das eine noch das andere getan. Du bist wie in einem Hamsterrad Deinem eigenen Leben davongerannt und hast nicht ­ gemerkt, dass Du auf einen Abgrund zurennst. Ach, hättest du doch auf meine Warnungen gehört! Die Hirn­ forschung weiss längst, dass ein stän­ diges Verharren in hochfrequentierten Beta-Wellen des Gehirns unweigerlich in ein Burnout führt. Eine Viertelstunde Meditation morgens und abends hätte Dir innere Ruhe und Kraft geschenkt, die Dir auch tagsüber nicht abhanden gekommen wäre. Ich hätte dir auch ein Bändli besprochen, versprochen! Aber Du warst ja nicht einmal bereit, Dich

fürs Frühstück zu setzen, gopf. Über­ haupt hast Du Dir nie Zeit fürs Essen genommen, nicht auf Deine Ernährung geachtet. Stattdessen gesoffen wie ein Loch. Nicht, dass ich Dich kontrollie­ ren würde, Ray. Aber man musste kein Profi sein um zu sehen, dass Du die «harmlosen» 21 Alkoholeinheiten, die einem eigentlich pro Woche zustehen, in beinahe 24 Stunden geschafft hast. Gleichzeitig hast Du Deinen Kindern eine Szene gemacht, wenn sie Joints im Zimmer versteckt hielten! Ich hätte dich sicher mal mit deiner Doppelmoral konfrontiert, mein lieber Ray. Bei sich bietenden Gelegenheiten sich anbie­ tende Blondinen ficken und dann aber ein Gesicht wie eine vertrocknete Zitro­ ne machen, wenn Du rausfindest, dass Deine Alte mit einem anderen flirtet, so bubi! Klar hat sie damit Eure beeindru­ ckend aktive Intimsphäre verletzt. Aber sie hat «Intimsphäre» nie mit zweimal ficken am Tag verwechselt. Sie wollte gesehen und gehört werden. Sie wollte reden. Vielleicht hättest du dich trotz­ dem mal bei mir blicken lassen sollen. Anstatt diesem Quacksalber-Schleim­ scheisser auf den Leim zu gehn! Aber ich bin nicht nachtragend, Ray. Du weisst ja, wo du mich finden kannst. Wir kriegen das schon hin, Baby! Deine Kafi

Cruiser März | 2015 33


Kolumne | Weissbergs warme Weissheiten

Ach, ich wär so gern Everybody’s Darling!! Kolumnistin Marianne Weissberg sitzt diesmal ratlos da und hirnt, wieso sie als Queen der Fettnäpfchen gehandelt wird?

«Geliebt werden ist ja DIE Sehnsucht. Auch meine.»

freut mich das natürlich. Und ich gönne mir daheim zwei Coupe Chantilly, auch wenn die gruusig sind. Doch je breiter ich gelesen werde, desto kitzliger wirds: Soll ich weiterhin wahre Weissheiten verzapfen, oder muss ich nun bibbernd Rücksicht nehmen? Auf FreundInnen, Familie, Nachbars und solche, die ich noch nie getroffen habe. Ja, ich weiss, ich bin die Queen of Fettnäpfchen, so wie meine Oma Mania selig, die gla­ mourös bis in die Zehenspitzen war. Oma hat niemandem gehöbelt, und alle liebten sie! Wie schaffte sie das, denn wenn ich über Brisantheiten schreibe, 34 Cruiser März | 2015

Frau Weissberg hirnt am liebsten flachgelegt, die Socken in apartem Blau! zerbrechen nicht an (wahren) Worten. Im besten Fall lerne auch ich was Wei­ seres dazu. Und dafür bin ich dankbar, ehrlich!

Marianne Weissberg ist Historikerin, Autorin & Inhaberin des Literaturlabels Edition VOLLREIF www.vollreif.ch. Ihre Werke u. a. «Das letzte Zipfelchen der Macht» oder die Kolumnenkollektion «Tränen ins Tiramisu» sind im besten Sinne Kult. Die vollreife Powergrazie lebt in Zürich und kann gerne auf www. marianneweissberg.ch betrachtet und kontaktiert werden.

Foto: ZVG (1)

Früher, also mein über halbes Leben lang, konnte ich sagen, was ich woll­ te. Es interessierte kein Schwein. Doch seit ich schreibe, muss ich aufpassen, was ich wo über wen verbreite. Wenn meine Lieblingskassiererin lobt: «Aso Sie, das haben Sie aber genial getüpft»,

in denen sich Leute wiedererkennen, sind die oft todbeleidigt, statt zu ni­ cken: «Oh, drüber nachdenken kann ja nix schaden.» Drum habe ich mich so gefreut, im CRUISER zu kolumnieren. Hier darf ich ungestraft verzapfen, was ich will. No bad consequences! Beispiel: Vis-a-vis wohnt die jüdisch-orthodoxe Rosen­ zweig-Family. Und ich wette, Papa Rosi ist schwul. Dafür kommt ihm die ortho­ doxe Mode bestens entgegen, die ich sehr sexy finde. Also an den Männern. Tutto in schwarz, viiiel glänziger Stoff, tolle Hüte, Frisuren wie zu Sonnenkö­ nigs Zeiten. Oft sehe ich Mr. Rosi mit wundervollem Hüftschwung aus dem Haus steppen. Voilà: Das Gay-Sexsym­ bol der Siedlung – blöd ist nur, dass er sich für einen Hetero-Juden hält. Stellen Sie sich nun dieses Szena­ rio vor: Herr Rosi rennt zu Frau Rosi und schreit: «Die Weissberg-Katschke vis-a-vis hat soeben geschrieben, dass ich schwul bin!!» Sofort würde die Rosi zurückschreien: «Oj, ist die meschug­ ge!! Und wo hast du das gelesen?» Und dann müsste der Rosi gestehen: «Dänk im CRUISER!» Aufgeflogen! – Wow, jetzt sind grad drei sexy Züri-Polizisten vorbeipatrouilliert, die putzigen Waffen tief auf den knackigen Hüften. Jetzt ei­ nen Dreier statt der geplanten Minest­ rone, mhhh. Ich hoffe, die Polizei liest den CRUISER und kommt nochmals vorbei: Ich bin immer dihei, ihr Süssen! Weissberg-Witz beiseite: Es ist sinn­ los, wenn ich stundenlang dasitze und hirne, über wen/was ich noch schreiben darf, bloss weil ich Schiss habe, nicht (mehr) Everybody‘s Darling zu sein. Ge­ liebt werden ist ja DIE Sehnsucht. Auch meine. Doch mit den Konsequenzen, wenn ich wieder mal träfe Weissheiten ausgeteilt habe, muss ich eben leben. Wahrhafte Beziehungen, auch diejenige zwischen meinem Publikum und mir,


W IR S T

O PPEN

Im April heisst es: einen Monat lang kein Risiko eingehen. Und im Mai zum HIV-Test für 10.–.

HAINS

HI V IN

30 TAG

EN

- 2015 -

1.4. - 30.4.

BT REAK HE C

Warum? Um die Anzahl der Neuinfektionen zu senken und so den Sex sicherer für alle zu machen.

Risikocheck und Infos unter

BREAKTHECHAINS.CH Cruiser März | 2015 35


Unterhaltung | Kreuzworträtsel

Das grosse Cruiser-Rätsel

1. The Winner Takes It All 2. Nicht Dallas 3. Schwuler Fussballer 4. Stereotyp 5. Legendärer Gayclub in Zürich 6. Voyage, Voyage 7. Dorian Gray 8. George Michael 9. Klatsch und  ... 10. Einkaufen 11. Friseur 12. Schmatzer 13. Dürres 60er-Jahre-Supermodel 14. Künstliche Sonne

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Die Lösung kannst du online auf www.cruisermagazin.ch eintragen. 1

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Demnächst startet unsere Serie. Du schickst uns dein Lieblingsrezept – von dir selbst erprobt und für gut befunden – die Cruiser Redaktion kocht es nach und berichtet jeweils mit tollen Bildern und viel Spass darüber. Maile uns dein Rezept: redaktion@cruiser.ch

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So können wir HIV stoppen

Facts

Der gemachte Mann

Schneller, schöner & potenter

1.4. - 30.4.

HI V IN 30

Wer wie warum bei BTC mitmacht

Umfrage

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Die Break The Chains Kampagne 2015

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Was mann alles auf sich nimmt, um zu gefallen.

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Die Wechseljahre beim Mann

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Break The Chains So stoppen wir gemeinsam HIV

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Special | BTC

Text: Haymo & Dani

Cruiser hat sich in der Szene im Zürcher Niederdorf umgehört.

Marco (34) Ich habe mich mit der Kampagne bisher nie richtig auseinandergesetzt – ich be­ komme zwar die alljährliche Werbung mit, aber wie es nun genau funktioniert und was letztendlich der Nutzen davon ist, könnte ich nicht sagen.

Manuel (35) Generell finde ich, dass immer Safer Sex praktiziert werden soll, denn es gibt ja auch noch diverse andere a­ nsteckende Krankheiten. Die BTC-Kampagne sensi­ bilisiert und greift das Thema HIV auf, das finde ich gut.

Simon (47) Bei uns im «Paragonya» unterstützen wir natürlich sämtliche Bemühungen der AIDS Hilfe, auch die BCT-Kampag­ ne. Wie – und ob - diese aber von un­ seren Gästen aufgenommen wird, kann ich nicht sagen. Ich selbst hätte auch Mühe, BTC kurz und knapp zu erklären, denn das Thema ist sehr komplex.

Jvan (47) Die Idee von BTC finde ich gut, eben­ so begrüsse ich es, dass die Kampagne jedes Jahr anders daher kommt und so auch immer wieder eine andere Sub­ kultur in der Szene anspricht. Ich per­ sönlich unterstütze sämtliche Präventi­ onsbemühungen – da gehört natürlich auch BTC dazu.

Reto (35) Ich kann bei meinen Gästen und in mei­ nem Umfeld manchmal eine gewisse Präventionsmüdigkeit feststellen, das betrifft auch die BTC-Kampagne. Da wir hier im «Cranberry» sehr viele internatio­ nale Gäste haben, ist die Kampagne kein Thema, da sich diese von der Kampagne schlicht nicht angesprochen fühlen.

Dennis (21) Ich bin erst seit drei Monaten in der Schweiz. Bei uns in Deutschland gibt es eine solche Kampagne nicht. Ich bin aber gespannt, was da auf mich zu kommt. Wie funktioniert es denn ge­ nau?

Hansruedi (45) Aids hat ganz offensichtlich den Schre­ cken verloren. Die jüngere Generation kann sich kaum mehr vorstellen, was es bedeutet hat, krank zu sein. Insofern finde ich es gut, dass mit BTC ein ande­ rer Präventionsweg gegangen wird, in der Hoffnung, auch jüngere Leute für dieses Thema sensibilisieren zu können.

8 Cruiser März | 2015

FotoS: DANI & HAYMO

Kennst du die «Break The Chains»-Kampagne (BTC)? Und was hältst du von ihr?


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Special | BTC

Die meistverbreiteten Irrtümer Trotz eines umfassenden Präventionsangebots halten sich folgende Irrtümer hartnäckig.

Falsch: Eine HIV-­ (Primo-)Infek­tion bringt keine optischen Veränderungen mit sich, egal in welchem Alter.

«Wenn ich mich infiziere, habe ich Aids!»

Falsch: Von Aids spricht man erst, wenn die HI-Viren das Immunsystem zerstört haben und der Körper wehrlos gegen alle Arten von Krankheiten wird.

Jung und schön bedeutet nicht gleich HIV-negativ.

«Eine HIV-Primoinfektion würde ich bestimmt bemerken!»

Nicht unbedingt: In den meisten ­Fällen treten zwar nach vier bis sechs ­Wochen gewisse Symp­tome auf, müssen aber nicht. Die Symp­tome sind vielfältig, wie etwa Kopfschmerzen oder Fieber, die ­Intensität ist unterschiedlich und kaum zu unterscheiden von einer normalen Grippe. Fotos: FOCUS POCUS LTD (1), FOTOLIA-POLOLIA (1)

«Mein Sexpartner ist jung und schön – er ist garantiert HIV-negativ!»


Special | BTC

«Break The Chains will, dass ich im April kein Risiko eingehe – ab Mai kann ich unbeschwert auf den Gummi verzichten!»

Falsch: Wenn sich alle Männer im April konsequent schützen, entsteht in dieser Zeit keine HIV-Infektion mehr, also auch keine Primoinfektion. Davon wird das Virus aber nicht besiegt – Safer Sex gilt das ganze Jahr.

«Break The Chains bedeutet, dass ich im April auf Sex verzichten muss.»

Falsch: «Break The Chains» bedeutet, dass du im April kein Risiko eingehst. Am besten machst du den Risikocheck auf www. breakthe­chains.ch. Da kriegst du indivi­ duelle Vorschläge, was du im April ­machen kannst.

«Break The Chains gilt nur für HIV-Negative.»

Falsch: «Break The Chains» richtet sich an alle schwulen Männer. Auch du als HIV-Positiver kannst deinen Beitrag zu «Break The Chains» leisten: Sprich mit deinen Partnern über die Infektion und die Therapie, thematisiere beim Arzt den Beginn der Therapie, mache Analverkehr nur mit Kondom, wenn du nicht unter Therapie bist und so weiter. Das Ziel ist auch hier: keine HIV-Übertragung im April.

Cruiser März | 2015 7


Special | BTC

die Ketten sprengen!

Lasst uns

«Break The Chains» – mehr als eine Kampagne Text: Dr. Gay

Die Zeit ist reif für Safer Sex – Ausreden gibt es keine: «Break The Chains» ist im April zum vierten Mal am Start und will der HIV-Primoinfektion den Garaus machen. Was ist eine Primoinfektion? Wir klären auf.

«Bei der Primoinfektion ist das Risiko einer Übertragung am grössten.» ihn beim Treffen mit Ivo hochinfekti­ ös – denn Claude befindet sich in der ersten Phase der HIV-Übertragung, der sogenannten Primoinfektion, in wel­ cher sich das HI-Virus ungehindert in seinem Körper ausbreitet. Ivo hatte also beim ungeschützten Analverkehr mit Claude ein bis zu 100 Mal grösseres Risiko sich zu infizieren als ausserhalb der Primoinfektion. In dieser ersten Zeit kann einmal ungeschützt für eine HIV-Übertragung reichen. 4 Cruiser März | 2015

Diese vom Leben inspirierte Fiktion ist sozusagen das Worst-Case-Szena­ rio und beschreibt das grösste Problem der Primoinfektions-Problematik: Das Nichtwissen. Denn HIV ist nicht immer gleich infektiös. Bei der Primoinfekti­ on ist das Risiko einer Übertragung am grössten. Dies ist auch das Leitmotiv der Kampagne «Break The Chains», die nun bereits in die vierte Runde geht. Die Aktion, finanziert vom Bundesamt für Gesundheit (BAG), realisiert von der Aids-Hilfe Schweiz (AHS) und durch­ geführt von den fünf Checkpoints, den schwulen Gesundheitszentren, will auch in diesem Jahr die schwulen Männer für die Primoinfektion sensibilisieren. Worin unterscheidet sich die Pri­ moinfektion von der generellen Infek­ tion? Sie ist die erste Phase nach der Infektion mit HIV. Während dieser Zeit­ spanne, die in der Regel drei bis zehn Tage, manchmal aber auch länger dau­ ert, breitet sich HIV rasch im Körper aus und etabliert die Infektion definitiv. Noch haben sich keine Antikörper ge­ bildet und die Anzahl der Viren schnel­ len in ungeahnte Höhen. Die Anzahl der Helferzellen (sogenannte CD4-Zel­ len) nimmt dagegen in dieser Zeit rapi­ de ab. Experten gehen davon aus, dass eine Mehrheit der HIV-Infektionen in den wenigen Wochen der Primoinfek­ tion stattfinden. Doch was wäre, wenn diese Zeit einfach übergangen werden könnte? Der Weiterverbreitung von HIV könn­ te Einhalt geboten werden. Die Idee der Fachleute ist daher simpel: Würden ab einem bestimmten Zeitpunkt alle

schwulen Männer vier Wochen lang ausschliesslich geschützten Sex prakti­ zieren, könnte so die heikle Phase der Primoinfektion quasi «übersprungen» werden. Innerhalb von vier Wochen würde es somit zu keiner HIV-Infektion kommen.

«Im Mai kann sich jeder in den Checkpoints und bei anderen Teststellen für nur zehn Franken auf HIV testen lassen.» Mit «Break The Chains» wird diese Zeit überbrückt. Darum werden einen Monat lang im April schwule Männer dazu angehalten, kein Risiko einzu­ gehen. Safer Sex ist gefragt – sicherer Analverkehr ist damit gemeint. Denn ungeschützt finden die HIV-Übertra­ gungen in der Primoinfektion statt. Alle anderen gängigen Sex-Praktiken, wie etwa Blasen mit Sperma im Mund, sind in Bezug auf HIV ungefährlich, falls nicht eine andere Geschlechtskrankheit mit offenem Infektionsherd vorhanden ist. Die Kampagne vermittelt in diesem Jahr die pure Botschaft, ohne Apps oder Preise, wie es in den vorgängi­ gen Kampagnen geschah. Trotzdem wird sie dank des neuen Designs prä­ sent sein. Botschafter werden an ange­ sagten Szeneorten unterwegs sein und

Fotos: FOTOLIA-ROMAN BODNARCHUK

Ivo traf Claude in einem Chatroom, bei­ de fanden sich vom ersten Pixel weg attraktiv und die Vorlieben in Sachen Analsex liessen keine Fragen offen. Noch besser, beide gaben eindeutig «Safer Sex» an. Man traf sich bei Ivo zuhause. Selbstverständlich wurde, wie oft beim ersten Date, wenig über die Vergangenheit gesprochen. Dafür war die Anziehungskraft gross, so gross, dass der Sex grossartig und der Schutz bedeutungslos wurde. Ein Blick in die Vergangenheit of­ fenbart aber, dass Claude bereits zwei Wochen zuvor ebenfalls ungeschützten Analverkehr hatte. Dort infizierte er sich unwissentlich mit HIV. Das macht


Special | BTC

«Break The Chains»: Kennst Du Deinen HIV-Status?

der Community Rede und Antwort ste­ hen, während im Web die Seite www.­ break­ thechains.ch unter anderem mit einem Risikocheck viele Informationen vermittelt. Damit ist es aber nicht getan. Im Mai kann sich jeder in den Checkpoints und bei anderen Teststellen für nur zehn Franken auf HIV testen lassen. Dazu ist kein Gutschein nötig. Alle auf www.drgay.ch aufgeführten Teststellen ­machen mit. Mit dieser Aktion kann ge­ klärt werden, ob sich jemand bis Ende März einem Risiko ausgesetzt hat, be­ ziehungsweise mit HIV infiziert wurde. Wer seinen Status kennt, oder ein po­ sitives Ergebnis erhalten sollte, hat den entscheidenden Vorteil, dass die Thera­ pie sofort begonnen werden kann. Die Infektion lässt sich heute ­medizinisch in Schach halten – das s­ ogenannte EKAF-­ Statement (Eidgenössische ­Kommission für AIDS-Fragen) besagt, dass alle HIVposi­ tiven Menschen unter wirksamer

Therapie sexuell nicht mehr ansteckend sind. Die Vision der Kampagne ist, dass alle Männer, die Sex mit Männern ha­ ben, bei «Break The Chains» mitmachen. Nach einem Monat ohne Risiko, mit ­Safer Sex wird es viel weniger HIV-In­ fektionen geben. Und damit wird der Sex für alle sicherer. Entscheidend da­ für ist, dass schwule Männer realisieren, wie hoch das Risiko in den Tagen nach einer Infektion ist. Dem müssen sich Männer, die Sex mit Männern haben, stellen. Die Aussage «Jeder ist für sich selber verantwortlich» mag richtig sein, doch nur zusammen sind wir stark. Und der Wissensstand in Sachen Safer Sex ist nicht immer gleich gross, wenn sich zwei Männer zum Date treffen. Und die Lust auf Kondome auch nicht ... Also los, lasst uns diese Kette spren­ gen – seien wir mutig, unbeirrbar und stark. Lasst uns das Leben geniessen und den Schutz auf die Fahne schreiben.

Risikocheck Mach den Risikocheck auf www. breakthechains.ch. Da erfährst Du auch, wie du bei der Kampagne mitmachen kannst. Du möchtest zudem mehr erfahren über das HI-Virus, Antikörper oder CD4-Zellen? Unter mycheckpoint. ch erhältst Du detaillierte Informa­ tionen. Du kannst aber auch persönlich Dr. Gay zu Rate ziehen – schreib ihm eine Frage unter www.drgay.ch und er wird Dir innert drei Tagen ausführlich antworten.

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Special | BTC

Editorial

«Break The Chains»-Agenda 6. März Karaoke-Night, Cranberry Bar, Zürich 7. März Heaven 2nd Birthday-Party, Heaven Club, Zürich

Liebe Leser Es war ein lange Reise für die HIV/Aids-Forschung, um dahin zu kommen, wo sie heute steht. Vieles ist heute besser, gut ist es noch nicht. Und auch der Satz «HIV hat sein Gesicht verloren» stimmt nur bedingt – denn verschwunden ist das Virus bis heute nicht. Denn trotz immer besserer Therapien: Das Infektionsrisiko bleibt ohne medizinische Massnahmen hoch. 2008 gab die die Eidgenössische Kommission für Aids-Fragenbekannt, dass eine HIV-Infektion unter erfolgreicher Therapie nicht mehr stattfinden kann (EKAF-Statement). Ein Durchbruch für HIV-Positive! Im Weiteren fand die Forschung heraus, dass der eigentliche Motor für die rasche Verbreitung des HI-Virus die erhöhte Infektiosität während der ersten Wochen nach der Ansteckung mit HIV ist. Diese erste Phase heisst Primoinfektion und sie steht im Zentrum der «Break The Chains»-Kampagne. Warum? Weil schwule Männer in der Regel sehr viel Vorwissen über HIV mitbringen und ungeschützter Analsex zu den riskanten Sexpraktiken zählt. Was und wie genau eine Primoinfektion ist, darüber klärt die «Break The Chains»-Kampagne auf und fordert uns alle zum Mitmachen auf. Im Monat April. Neugierig? Bitte umblättern und – hoffentlich – MITACHEN! Danke.

Bei folgenden Adressen erhältst Du ausführliche Informationen über die HIV-­Primo­infektion, sowie zu vielen Bereichen der schwulen und sexuellen Gesundheit. Bei den folgenden Stellen kannst Du Dich im Mai für nur 10 Franken anonym und unkompliziert auf HIV testen lassen: Checkpoint Genève (Dialogai) Rue du Grand-Pré 9
 1202 Genève
 022 906 40 30

Checkpoint Basel Clarastrasse 4 4058 Basel 061 685 95 58

Checkpoint Vaud Rue du Pont 22 1003 Lausanne 021 631 01 76 Web-Adresse für oben stehende Checkpoints sowie die Öffnungszeiten: mycheckpoint.ch

14. März queerPlanet presents «Break The Chains», SUD, Basel 21. März Nacht der Blumen, HIVE Club, Zürich 26. März Elektronischer Musikabend, Comeback Bar, Bern 28. März Wonderworld/Rapido Safari, Club X-Tra, Zürich Golden Tolerdance, ISC, Bern 3. April (Karfreitag) Seite69, Kapitel Bollwerk, Bern 5. April (Ostersonntag) Boyahkasha 11th Birthday-Party, Plaza Club, Zürich Rainbow Feel The Heaven, Bar Rouge, Basel 9. April Barometer, Frauenraum, Bern 11. April queerPlanet Special Edition Kelli Leigh LIVE on Stage, SUD, Basel 18. April WE-Party, Komplex457, Zürich 23. April Elektronischer Musikabend, Comeback-Bar, Bern 25. April VOGUE - The Madonna Night, L39, Basel Anklang, Frauenraum, Bern Tolerdance Electrofile, ISC, Bern 9. Mai Angels-White-Party, X-Tra, Zürich 15. Mai Warm-up-Party «THE GYM», L39, Basel 16. Mai queerPlanet presents «THE GYMfabulous Sportsnight», SUD, Basel

Herzlich, dein Dr. Gay

Checkpoint Zürich Konradstrasse 1 8005 Zürich 044 455 59 10

13. März TTT-Party, Cranberry Bar, Zürich

Impressum

Checkpoint Bern
(Aids-Hilfe Bern) Teststelle für Männer, die Sex mit Männern haben (MSM)
 Monbijoustrasse 32
 3011 Bern
 031 390 36 36
 Web-Adresse: checkpoint-be.ch

«Break The Chains» wurde realisiert von: Aids-Hilfe Schweiz Bereich MSM (Männer, die Sex mit Männern haben) Verantwortlich: Andreas Lehner Konradstrasse 20 Postfach 1118 8031 Zürich

Risiko-Check unter breakthechains.ch

Finanziert durch das Bundesamt für Gesundheit und die Aids-Hilfe Schweiz

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2 Cruiser M채rz | 2015


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CHF 7.50 € 7.50 März 2015

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Die «Break-The-Chains»Kampagne 2015

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