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Filmtipps

WIR HABEN EUCH EINE AUSWAHL AN DOKUS ZUSAMMENGESTELLT, DIE SICH MITLÖSUNGSANSÄTZEN AUSEINANDERSETZEN, MISSSTÄNDE AUFZEIGEN ODER DARAN ERINNERN, WARUM DER KAMPF FÜR DIE ZUKUNFT SO WERTVOLL IST.

curt 75FILMREIFE ZUKUNFT

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DAS SYSTEM MILCH Milch kostet praktisch nichts, das ist toll! Oder doch nicht? „Das System Milch“ wirft einen ernüchternden Blick auf eine Branche, die aufgrund mächtiger Interessenverbände gar nicht nachhaltig arbeiten kann. Wirkliche Lösungen bietet die Doku nicht an, regt aber doch zum Nachdenken und dem bewussten Umgang mit einer wertvollen Ressource an.

UNSERE GROSSE KLEINE FARM

Ein Paar beschließt, aufs Land zu ziehen und eine Farm zu gründen, die völlig natürlich sein soll – ohne Monokultur, ohne Gifte. Das ist manchmal etwas moralisierend, insgesamt aber doch beeindruckend hartnäckig, trotz zahlreicher Rückschläge, und zudem eine schöne Liebeserklärung an die Natur.

DIE WIESE – EIN PARADIES NEBENAN

„Die Wiese – Ein Paradies nebenan“ nimmt uns mit auf deutsche Wiesen und zeigt uns dort die Vielfalt der Natur. Das geht angesichts der zahlreichen Tierbeispiele nicht ganz so in die Tiefe, vermittelt aber doch einen Eindruck, was sich alles dort draußen abspielt und wie wichtig der Kampf für Umwelt und Artenschutz ist.

LAND DES HONIGS Das oscarnominierte „Land des Honigs“ stellt uns eine Mazedonierin vor, die im Einklang mit der Natur lebt und sich gleichermaßen liebevoll um ihre kranke Mutter und ihre Bienen kümmert. Der Dokumentarfilm führt dabei vor Augen, wie wichtig es ist, Teil dieser Welt zu sein – ein ebenso poetischer wie bitterer Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit. UNSER SAATGUT Früher war alles besser? Darüber kann man sich streiten. Zumindest aber in der Landwirtschaft ist etwas dran, wie „Unser Saatgut“ zeigt: Mehr als 90 Prozent der Saatvielfalt ist inzwischen verlorengegangen. Die Dokumentation klärt darüber auf, auch über die Gründe und zeigt Versuche, die Vielfalt heute noch zu bewahren.

ZEIT FÜR UTOPIEN

Eine Reihe von Ansätzen auf der ganzen Welt, wie sich gemeinsam mehr Nachhaltigkeit er reichen lässt. Ob die Konzepte realistisch sind, ob sie überhaupt wahr sind, das bleibt hier immer etwas offen. Denkansätze für einen bewussteren Umgang liefert der Dokumentarfilm aber zweifelsfrei.

TEXT: LEA HERMANN // ILLUS: LENI BURGER

Wieso enthalten herkömmliche Putzmittel oft Duftstoffe und Tenside, die richtig scheiße für die Umwelt sind? Warum sind so viele Produkte in einer Packung nochmal einzeln in Plastik umhüllt? Und überhaupt geht das nicht alles irgendwie günstiger UND nachhaltiger? Hast du dich das alles auch schon einmal gefragt? Dann hat curt mit folgenden DIYs die Lösung.

SCHNELL GEMACHTES SPÜLMASCHINENPULVER

DAMIT DER WAHNSINN MIT DEN EINZELN VERPACKTEN SPÜLMASCHINEN-TABS EIN ENDE HAT

DU BRAUCHST: 2 EL Speisestärke • 500 ml Wasser • 2 EL Zitronensäurepulver • 100ml abgekochtes und abgekühltes Wasser • Ein Schnapsglas voll Bio-Spülmittel • 5 Tropfen Teebaumöl • eine leere Flasche WC-Reiniger

SO GEHT'S: Verrühre mit einem Schneebesen die Speisestärke in einem Topf mit 500ml Wasser und lass das Ganze köcheln. Rühre solange weiter, bis eine zähflüssige Masse entsteht, die an Kleister erinnert. Dann kannst du den Topf vom Herd nehmen. Die Speisestärke dient als Bindemittel für die anderen Zutaten. • Rühre das Zitronensäurepulver in das abgekochte und abgekühlte Wasser ein, bis es sich auflöst. Wartest du nicht aufs Abkühlen, entsteht ein schwerlösliches Zitrat und du musst das Ganze nochmal machen. Also aufpassen! • Vermische nun die Kleistermasse mit der Zitronensäurelösung und gib Spülmittel und Teebaumöl hinzu. Mixe alles kräftig durch. • Fülle das Gemisch in die leere WC-Reiniger Flasche. Achtung: Innerhalb von circa zwei Monaten aufbrauchen!

DU BRAUCHST: 100g Natron (Drogerie) • 100g Soda (Drogerie) • 100g Zitronensäure-Pulver (Mit Glück in der Drogerie oder online) • ein verschließbares Glas mit Einweggummi

SO GEHT'S: Wiege alle Zutaten ab, schütte sie in ein Einmachglas und rühre alles gut durch. Fertig! Je nach Verschmutzungs-Grad des Geschirrs, verwendest du 1–2 TL pro Waschgang. Natron und Soda lösen den Schmutz. Die Zitronensäure enthärtet das Wasser und beugt Kalkablagerungen vor. Der Einweggummi verhindert, dass Feuchtigkeit ins Glas kommt und das Pulver dadurch verklumpt. Falls dir beim DIY-Pulver der „Frischeduft“ abgeht, kannst du eine ausgepresste Zitronenhälfte in den Besteckkorb legen. Nebenbei sorgt die Zitrusfrucht auch noch für mehr Glanz.

NATÜRLICHER WC-REINIGER MARKE EIGENBAU

DAMIT DU WEISST, WAS DRIN IST UND EINER PLASTIKVERPACKUNG EIN ZWEITES LEBEN SCHENKST

GASTBEITRAG UND FOTOS: THOMAS VON WITTERN

Im Herzen Schwabings, Altbau, Parkett und hohe Decken, grüner Innenhof und repräsentatives Entrée, Straßencafés, der Elisabethmarkt fußläufig – kein schlechtes Leben im Sommer 2018. Und dann das! Ein Freund, Freigeist und fahrende Seele mit viel Lebenserfahrung wirft ihn mir wie beiläufig hin – den einen Satz: Was braucht es wirklich für ein gutes Leben?

Formuliert in Österreich, mitten in Wien, präsentiert von zwei Menschen und einer innovativen Unternehmung. Marketing-Gag oder wirklich eine neue, gelebte Haltung in unserer Zivilgesellschaft? Es lässt mich nicht mehr los, ich will die Protagonisten persönlich kennenlernen. Meine Neugier ist gewaltig, als ich in das Büroatelier eintrete. Offene Kunsträume – als Büro, Gemeinschafts- und Seminarraum genutzt, um einen grünen Innenhof angeordnet – TINY-Neuland mitten in Wien. Jeder hat viel Raum für sich, aber braucht wenig Platz zum Sein – einfach TINY. Das Konzept von Theresa und Christian überzeugt mich, weil es gelebt ist in jedem Moment. Autarkes, gesundes und gutes Leben mitten in der Stadt und/oder mobil im Wohnwagon für überall. Ich bin angestoßen, aber wie geht es weiter? Was ist möglich in München und Umgebung? Was gibt es schon? Erschütternd wenig. Drei bekannte Initiativen, immer wieder zum Umziehen gezwungen, versuchen seit Jahren das Leben im Wagon zu etablieren, haben es aber sehr schwer, sich dauerhaft an einem Platz zu etablieren. Die Bürokratie und die Behörden sind noch nicht offen für TINY Living.

SOMMER 2018 – Schicksal, plötzlich sucht Wohnwagon für einen eigenen Wagen einen Platz und Betreuung. Wenn nicht München, wo dann? Holz zu Holz – am Sägewerk in Eurasburg lerne ich Josef und seine Freunde kennen. Eine alte Säge aus den 50ern; Enthusiasten, die offen sind für Neues und viel Platz. Schon ist aus der Idee ein klares Konzept entstanden. Wir schaffen eine Möglichkeit zum Kennenlernen von TINY Living und dem Wohnwagon. Zum Anschauen, Informieren und Träumen. Für alle, die diese neue (alte) Lebensform kennenlernen wollen.

OKTOBER 2018 – wir feiern ein Wochenende lang mit fast 300 Freunden, Mitstreitern und Interessierten die Einweihung unseres autarken Wohnwagons. Gesund und urgemütlich, höchste Wohnqualität auf 33qm, umgeben von Holzvertäfelung und ökologischem Lehmputz im Innern, gewärmt von der Kraft der Sonne und dem knisternden Feuer im Kamin-ofen. Die Neugier der Besucher ist gewaltig, das Konzept überrascht und inspiriert. Viele wollen daran teilhaben – z.B. einmal Probewohnen in einer anderen Wohn- und Lebenswelt. Was geht? Was ist wichtig? Es geht nicht alles, aber alles was wichtig ist geht. Weniger ist mehr. Aber wie viel Platz, welche Dinge brauche ich wirklich? Die Tage im und mit dem Wohnwagon zeigen mir, den Gästen und Besuchern, was wirklich notwendig ist und schaffen viel Raum für Neues, Anderes, Kreatives, Lebendiges.

FRÜHJAHR 2020 – wir haben den Wagon und das temporäre TINY-Experiment gelebt und gefeiert. Mit über 100 Probewohnen-Gästen, etwa 800 Interessenten am Platz und am Wohnwagon auf unseren Festen. Erlebnisse im autarken Wohnwagon fürs Leben – von tiefem Schnee bedeckt, von der ersten Frühlingssonne gewärmt, von den atemberaubenden Sonnenuntergängen verzaubert und vom knisternden Kaminfeuer getragen.

TINY habe ich in diesen Monaten als Privileg und Luxus wahrgenommen – das Alleinsein im Wagon, die Vorbereitung auf die Gäste und die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. TINY ist möglich, auch in einer Stadt wie München. Man muss nur wollen und mit dem Herz dabei sein. Das Geschenk der Reduktion ist weit größer, als ich es erwartet habe und öffnet Türen – zu sich selbst, zu Herzen von Menschen und einer neuen Perspektive des Zusammenlebens. TINY Living ist wertvoll und voller Erkenntnisse für ein gutes Leben.

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