Physiologische Veränderunge beim Spielen improvisierter Musik.

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Physiologische Veränderunge beim Spielen improvisierter Musik Umsch. 13. 174-186 (1992)

Physiologische Veränderunge beim Spielen improvisierter Musik Einige Vorschlage füForschungsarbeiten*

Summary An earlier paper [Aldridge, 1989 #I231 mentioned the important factors associated with both biological form and musical form-time. phrasing, pitch, rhythm, and melodic contour. Similar considerations apply for studies of communication. The basic preverbal fundamentals of human communication are called suprasegmentals-these are time, phrasing, rhythm. pitch, and voice timbre. It is these qualities that are considered by musie therapists when they assess tape-recorded sessions of improvised music therapy. In creative music therapy lies the possibility 10 hear in a dynamic way the individual as a whole self as well a s i n relationship with another person. We can hear the person coming into being as he or she creates a relationship in time. In addition music therapy offers individuals a chance to concretely experience the self in time, to litcrally hear their own self coming into being. If human survival is concerned with a reper~oireof flexible coping responses to both external and internal demands, then in the playing of improvised music may be heard the creative way in which a person meets those demands. It could be that illness is a state where there is: (a) a restriction in the ability of the person as a whole to improvise creatisely (i.e., develop nen solutions to problems). or (b) a limited icpertoirc of coping rcsponscs Zusammenfassung In einem zuvor veröffentlichte Papier wurden die wichtigen. sowohl mit biologischer als auch musikalischer Form in Verbindung stehenden Faktoren Zeit. Phrasierung. TonhöheRhythmus und melodische Kontur angesprochen. FüUntersuchungen zur Kommunikation treffen ähnlich Uberlepngen zu. Die grundlegenden priiverbalen Elemente der menschlichen Kommunikation werden als Suprasegmentale bezeichnet - es handelt sich hierbei um Takt, Phrasierung. Rhythmus, Tonhöh und Stimmklang (was akkurater als Timbre bezeichnet werden sollte). Bei der Auswertung von TonbandaufZeichnungen, die von musiktherapeutischen Sitzungen übeimprovisiertes Spielen angefertigt werden, werden genau diese Qualitäte berücksichtigt Die kreative Musiktherapie bietet die hlix$ichkeit. das Individuum in dynamischer Art und Weise als ein ganzheitliches Selbst ebenso wie in Beziehung zu cinem anderen Menschen stehend zu hören Währen eine Person ein Verhältniin der Zeit schafft. könne wir hörenwie diese Person zu sein beginnt. Darübehinaus hictct die Musiktherapie Individuen eine Chance. das Selbst in der Zeit konkret zu crlcbcn. faktisch zu h & rcn. wie ihr eigenes Selbst wird. Wenn das L'bcrlehen des Menschen m i ~cinem Repertoire flexibler Bew2ltigungsreaktionen auf cxtcrne wie auch interne Anfordcrungcn hcfaßist. dann kann im Spielen improvisiencr Musik die kreative Ar1 und Weise gehör werden. in der eine Person diesen Anforderungen gerecht wird. Es könnt sein. daÂ

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Zuerst erschienen in: T h e Arts in Psychotherapy. Vol. 16. Pergamon Prcss plc. 1989. USA.


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Krankheit einen Zustand darstellt. wobei: (a) eine Restriktion in der Fähigkeider Person als Ganzes zum kreativen Improvisieren vorliegt (d. h. neue Lösunge füProbleme zu entwickeln) oder (b) nur ein begrenztes Repertoire an Bewältigungsreaktioneverfügbaist.

Arme, Händ oder Beine verhalten sich nicht; es ist der gesamte Mensch, der sich verhäi (Condon, 1975, S. 45)

In unserer Forschung zur Musiktherapie (ALDRIDGE, 1988 b; ALund VERNEY, 1988) bestand einer der von uns untersuchten Bereiche darin, herauszufinden, was passiert, wenn Menschen zusammen Musik improvisieren. Unsere Intention besteht darin, uns selbst wie auch anderen Klinikern den Einfluà aufzeigen zu könnender unserer Einschätzunnach durch die Musiktherapie auf den Körpedes Patienten ausgeübwird. Im Rahmen sich anschließendeForschungsarbeiten hoffen wir, das wechselseitige Verhältniphysischer Veränderungefü den Therapeuten und den Patienten währen des gemeinsamen Improvisieren~von Musik aufzeigen zu können Bei unserem Bemühendiese Veränderungenachzuweisen, suchten wir nach einem einfachen physiologischen Indikator. Aus vorläufige Literaturstudien zum Themenbereich Kommunikation ergaben sich anhand der Untersuchungen zu kardiovaskularen Veränderunge geeignete Indikatoren. Die hauptsächliche Maßbei diesen Arbeiten bestanden in jenen, die sich mit Veränderunge des Blutdrucks und der Herzfrequenz beschäftigtenDie Wahl fiel auf die Herzfrequenz, da es sich hierbei um einen relativ einfach zu beobachtenden und zu messenden Parameter handelt. Von möglicherweis noch größer Wichtigkeit ist, da dieser Parameter füdie medizinische Wissenschaft akzeptabel ist, mit der wir als eine therapeutische Disziplin den Dialog suchen. In einem zuvor veröffentlichte Papier (ALDRIDGE, 1988 a) wurden die wichtigen, sowohl mit biologischer als auch musikalischer Form in Verbindung stehenden Faktoren Zeit, Phrasierung, TonhöheRhythmus und melodische Kontur angesprochen. FüUntersuchungen zur Kommunikation treffen ähnlichÜberlegunge zu. Die grundlegenden präverbale Elemente der menschlichen Kommunikation werden als Suprasegmentale bezeichnet - es handelt sich hierbei um Takt, Phrasierung, Rhythmus, Tonhöh und Stimmklang (was akkurater als Timbre bezeichnet werden sollte). Bei der Auswertung von Tonbandaufzeichnungen, die von musiktherapeutischen Sitzungen übeimprovisiertes Spielen angefertigt werden, werden genau diese Qualitäte berücksichtigt Wir wurden als erstes auf diese Faktoren durch die Literatur übe chronische Herzerkrankungen und Verhalten des Typs A aufmerksam gemacht (DIELMANN et al., 1987; DIMSDALE, STERN und DILLON, 1988; KULICK-CIUFFO, LYNCHund SUGINOHARA, 1982; FRIEDMANN, THOMAS, DRIDGE


LINDEN. 1987: LYNCH, LONG.THOMAS. MALINOV und KATCHOR. 1981; SMITHund RHODEWALT, 1986). An Herzleiden erkrankte Patienten wurden in einer Art und Weise beschrieben, die in ihrer Terminologie in gleicher Weise zu einer musikalischen Grundlage wie auch zum physiologischen Prozeà in Beziehung stand. Lautes. schnelles Sprechen unter Verwendung eines eingeschränkteBereichs an Stimmtimbre sowie Sprachmuster, die die Antworten eines Partners unterbrachen, schienen Qualitäte widerzuspiegeln, die Musiktherapeuten in ihren Beschreibungen von Patienten einsetzten, wenn diese in kreativer Weise Musik improvisierten (siehe Tabelle 1). Auch wenn diese qualitativen Beschreibungen in der formalen Terminologie der Grammatik lediglich als Geräuscanzusehen sein mögenso bieten sie doch essentiellen, expressiven Kontext füKommunikation. Es erschien wichtig, auf der Grundlage zweier unterschiedlicher theoretischer Hintergründgetroffene, anscheinend ähnlich Aussagen miteinander zu vergleichen, um festzustellen, o b Gemeinsamkeiten bestehen könntenAngesichts der Tatsache, da Herzerkrankungen ein wichtiges Problem hinsichtlich der Mortalitäwie auch der Morbiditä in allen Teilen der westlichen Welt darstellen, erschien es sinnvoll, Votschlage dazu zu machen, welche Mittel füeine Beurteilung und Behandlung eine Musiktherapie bereitstellen könntedie mit improvisierter Musik arbeitet. Das Medium der improvisierten Musik stellt Möglichkeite füungemein vielseitige Kommunikation bereit und verfügübeeine Subtilität die übeInterviewtechniken, die ihrerseits durch verbalen Inhalt konfundiert werden, hinausweist. Zudem besteht beim improvisierten Spielen sowohl die M8glichkeit, möglicherweis pathologische Elemente hinsichtlich von Restriktion und Inflexibilitäunter Belastung herauszuhöre als auch jene Elemente zu ermitteln, die auf positive Möglichkeite füWachstum und Veränderun hinweisen. Dies wird durch ein essentielles Kennzeichen einer sich auf Darstellung durch den Patienten stützendeTherapie verwirklicht. Im ProzeÃder Beurteilung oder Therapie ist der Patient ein aktiver Teilnehmer und kein passiver Empfänger Tabelle 1 Spr:~chcharakteristika.physiologische Veränderunge und musikalische Bestandteile \'crhiilten vom Tvp A

Verhalten von1 Typ B

~'rliolneS~immlautstiirke Stimme leiser Lauis~iirke scli~~cllc SprcchgcscIiwi~>digkci~ langsamere Sprecl~gcscl~wi~~digkeit Tempo kurze Ervliderut~gsliite~~z liingere Erwiderungslatenz Pl~rasierung c m p l i : ~ ~ i ~ i Stimme :he weniger Emphase Artikulation hari~/111ctalliscl1eS ~ i m m e melodische Stimme Timbre tikzcloricrte Salzenden


Physiologische Veränderunge beim Spielen improvisierter Musik Verhalten vom Typ A

Verhalten vom Typ B

wenig Gegenseitigkeit Versuch, die Kontrolle zu behalten erhöht Reaktivitä

stärker Gegenseitigkeit

gesteigerte Herzfrequenz hohe kardiovaskulare Erregung, die aufrechterhalten wird

verringerte Herzfrequenz situativ bedingte Erregung, die schnell auf eine niedrige Stufe zurückkehr

gesteigerte Herzfrequenz

abgesenkte Herzfrequenz

kognitive Verarbeitung mehr Gedanken und Worte

Aufmerksamkeit füdie Umwelt bessere Ausführunvon Erkennungs-IAkzeptanzaufgaben

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Verhältni

Zeit Einen zentralen, wenn auch durch widersprüchlich Ansichten gekennzeichneten Bereich der Forschung zur koronaren Herzerkrankung stellt das Verhaltensmuster vom Typ A dar, das seinerseits durch die Art und Weise gekennzeichnet ist, in der ein Individuum auf Umweltansprüchreagiert und diese seinerseits hervorruft. HELMAN (1987) bezeichnet diese Sichtweise übedie Ursache von Herzerkrankungen als ein kulturelles Konstrukt, das die ,,einzigartigen sozialen und symbolischen Charakteristika der westlichen Zeit" (S. 969) involviert. Dieser Sichtweise zufolge sind wir ..die Verkörperun (sowohl im wörtliche als auch im übertrageneSinne) der Werte dieser Gesellschaft. . ." (S. 971). Das Individuum ist in den Widersprüchevon an sich selbst gestellten und gesellschaftlichen Anforderungen gefangen, die füeinige Menschen pathogen werden können I111Mittelpunkt dieses kulturellen Konstrukts ( H E L M A N1985) N , befindet sich das Konzcpt der Zeit. Westliche Zeit weist eine Überwiegen monochrone Form auf. Diese Form wird als eine externe. dem Individuum auferlegte Ordnung wahrgenommen. Sie entwikkcllc sich aus der Notwendigkeit einer modernen Industriegesellschaft, übeeine universelle dffentliche Ordnung zu verfügenanhand derer die Produktionsniechanismen koordiniert und die Tätigkeitevieler Individuen reguliert werden konnten. Innerhalb die-.es Rahmens müsseTermine einschalten werden, das Verstreichen von Zeit verläuf linear und ihre Messung quantitativ. Es handelt sich somit um die Zeit als ,.chronos". Es giht allerdings eine alternative Mdglichkeit. Zeit zu konzeptionalisieren, die eher pcrstinlich als Ciffentlich ist. Hierbei handelt es sich um Zeit als ..kairos". Diese ist poly:hron und dem ständi zunch~ncndcnbiologischen Verständniph~siologischerZeiten iingcnähertdie nicht einer eitcrncn Uhr. sondern der Rhythmizit2t (JOHNSON und \\'OODLAND-HASTINGS. 1986) der Person als Gesamtorganismus entsprechen. Im Rahmen dieses Konzepts befindet sich Zeit in einem Flicfizustand; Flexibilitäund das Zusanimenkommen n~ultiplerAufgaben bilden die Hauptpunkte der Aufmerksamkeit. Zeit wird als aus dem Selbst entspringend angesehen.


Abgesehen von diesen Betrachtungsweisen gibt es zudem die qualitativ andersgeartete Zeit. wie sie bei Ritualen, Gebet und Kontemplation. währen des Geschlechtsakts oder des Tanzens angetroffen wird. Die meisten Menschen sind sich des Unterschieds zwischen einer Stunde, die in der Gesellschaft des geliebten Partners verbracht wird. und die nur einige Minuten lang erscheint. und einer bei einer geschäftliche Besprechung verbrachten Stunde bewußtvon der man das Gefühhat, sie zög sich übeTage hin. Einige Autoren (DOSSEY,1982: HELMAN. 1987) legen nahe. da ein negativer Einfluà auf unsere Physiologie ausgeübwird, wenn wir versuchen, eine Verschmelzung zwischen der durch die externe Uhr angegebenen Zeit und der persönliche physiologischen Zeit aufzuerlegen. . . . die westliche Gesellschaft ist insofern einzigartig, als da sie bemiiht ist. eine Verschmelzung zwischen der Uhrzeit und der Physiologie des Individuums aufzuerlegen d. h. also zwischen der Geschwindigkeit von KörperbewegungenSprache, Geste, Herzschlag und Atmung - sowie dem kleinen, um das Handgelenk gebundenen oder an der Wand hängende Mechanismus. ,,Rush hours", Stichdaten, Terminkalender, Besprechungen und Zeitplänübesämtlic einen Einfluà auf die Physiologie des modernen Menschen aus und tragen zur Konstruktion seiner Sicht von Welt und seines Identitäts gefühlbei (HELMAN,1987, S. 974). Private und öffentlich Zeit könne mithin in ein Spannungsverhi4ltnis zueinander treten, was seinerseits zu Streà und Angstgefühleführt

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In der Musik gibt es Möglichkeitendiese unterschiedlichen Aspekte von Zeit bei ihrem Konvergieren in ihrer nahtlosen Realitäzu erleben. Die Spannung zwischen persönliche und öffentlicheZeit kann in improvisierter Musik gehörwerden und, abgesehen von förderliche Erlebnissen, die diese Konzeptualisierungen differenzieren und entwikkein helfen, kann zudem eine Erfahrung zeitloser qualitativer Realitä ermöglichund gestützwerden. In der westlichen Medizin werden bei der Kategorisierung von Kr;inhheiten die zeitlichen Konzepte akut und chronisch verwendet. Das Vorhandensein chronischer Erkrankungen verursacht füdas Gesundheitswesen in der modernen Gesellschaft zahlreiche Probleme und führzu einer Debatte übedie Art und Weise, in der diese Erkrankungen im ausgehenden zwanzigsten Jahrhundert in Angriff genommen werden können E s könnt allerdings sein, da Konzeptualisierungen von Krankheit in Richtung auf akute und chronische Dimensionen einer l i nearen Realitäeinschränkensind, und es ist möglicherweiserforderlich, ein Konzept .,kairotischer" Erkrankung in Erwägun zu ziehen. Diese Krankheit involviert möglicherweis einen persönliche Versuch, Identitäangesichts auferlegter umweltbedingter Beschränkun gen aufrechtzuerhalten und wärsomit der Art und Weise vergleichbar. in der Familientherapeuten übepersönlich Lösunge eines Problems sprechen. das innerhalb einer Ökologi von Familienmitgliedern. kulturellen Begrenzungen und individueller Entwicklung angesiedelt isl (ALDRIDGE, 1988 C; BLOCH,1987). Diese Konzepte von Zeit (Ent\\icklung) und Raum (Beziehung) bilden fundamentale Bestandteile unserer Kultur. sowohl in der Wissenschaft als auch in der Kunst.


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Kardiovaskulare Veränderunge und Kommunikation LYNCH (FRIEDMANN et al., 1982; LYNCHet al., 1981) führtsorgfältig Untersuchungen übedas Verhältnivon zwischenmenschlicher Kommunikation - hierbei hauptsächlic übedas Sprechen - und Erhö hung von Blutdruck wie auch Herzfrequenz durch. Lautes Lesen oder das Sprechen mit einem Menschen erzeugte schnellen und signifikanten Anstieg der Herzfrequenz. Auf der Grundlage dieser Arbeiten wurde von LYNCHnahegelegt, da bestimmte, an Bluthochdruck leidende Individuen Kommunikationsschwierigkeiten haben und da individuelle Erhöhunge des Blutdrucks manifestierte Symptome von Kommunikationsproblemen darstellen könnten Diese kommunikativen Schwierigkeiten wurden dann - wenn auch in Widerspruch hervorrufender Art und Weise - zu den Persönlich keitsmerkmalen in Beziehung gesetzt, die Individuen, die koronare Herzerkrankungen und Verhalten vom Typ A zeigten, attribuiert worden waren. D e m Verhaltenstypus A zugeordnete Patienten zeigten, den Beobachtungen zufolge, schnelles, lautes Sprechen, wiesen eine Tendenz zum Unterbrechen auf und neigten zum emphatischen Gestikulieren. FRIEDMANN et al. (1982) regte an, da Tempo und Lautstärk wichtige Charakteristika der Kommunikation darstellen. Auch wenn Tempo und Lautstärkeinen korrelativen Zusammenhang mit kardiovaskularen Veränderunge aufwiesen, so hing diese Korrelation doch nicht vom affektiven Inhalt der Konversation ab und war somit von kognitiven Prozessen unabhängig FüMusiktherapeuten in der Tradition von NORDOFF-ROBBINS (1977) ist dieses Ergebnis von Bedeutung, da seitens dieser Therapeuten die Auffassung vertreten wird, da währen des Prozesses der Musiktherapie eine physische Veränderunstattfindet und da es nicht erforderlich ist, füin der Musiktherapie erfolgende Veränderunge lediglich ein psychotherapeutisches Modell heranzuziehen. Angesichts dieser früheForschungsarbeiten wurden Patienten mit Bluthochdruck die Empfehlungen gegeben, unter Verwendung von Atemtechniken die Sprechgeschwindigkeit und Lautstärk zu modifizieren sowie den Kommunikationsstil zu kontrollieren. Wenn es sich bei der kardiovaskularen Reaktion um einen außerhalder bewußte Wahrnehmung liegenden Prozeà handelt, werden wahrscheinlich kognitive Ansätznur unvollständibleiben. Im Bezug auf die der Musik innewohnenden Faktoren des Tempos und der Lautstärk als direkter Darstellung eignet sich möglicherweis die Musiktherapie besser fü eine Änderun des Kommunikationsstils als die sogenannten Sprechtherapien. Ein Kennzeichen der Beurteilung von Verhalten des Typs A und physiologischer Reaktivitästellte eine gewisse Form der Begutachtung unter Verwendung eines Interviews dar (DIMSDALE, STERNund DILLON,


1988). Leider präsentierte diese Interviews ein relativ negatives Bild von Personen, die ein Verhalten des Typs A aufwiesen: als kompetitiv, treibend, ehrgeizig, ungeduldig und häufifeindselig. Allerdings befinden sich innerhalb dieser Beschreibungen weitere Klassifikationskategorien, die sich mit Elementen der Sprachstylistik befassen. Solche Sprachstile sind einfacher objektiv zu beschreiben, und ihre Beschreibung ist weniger mit der Abgabe persönliche Werturteile befrachtet. Füunsere Forschungszwecke sind sie zudem in musikalische Termini Übersetzbar Einige Forscher (DIELMANN et al., 1987; LINDEN,1987; SIEGMANN, FELDSTEIN, TOMASSO, RINGELund LATING,1987) anerkennen die folgenden Charakteristika füdie Beurteilung globalen Verhaltens vom Typ A: Stirnmlautsrärke Schnelligkeit des Sprechens, akzeleriertes Sprechen am Ende von Aussagen. Dauer sprachfreier Pausen, Läng der Antworten des Probanden, unterbrechendes und nichtunterbrechendes simultanes Sprechen, Antwonlaienz (die Dauer der verstrichenen Zeit zwischen dem Stellen einer Frage und der Antwort des Probanden) und Timbre d e r Stimme.

Von diesen Forschern werden ebenfalls Interaktionsmuster mit dem Interviewer in die Beurteilung einbezogen, die von ihnen als Feindlichkeit und verbale Konipetitivit3t angesehen werden. Verbale Kompetitivitäist ..eine Tendenz, dem Interviewer die Kontrolle übedas Interview dadurch wegzunehmen, da unterbrochen wird, unnötigerweis nach Verdeutlichungen gefragt wird oder die Stimme erhoben wird, um die Unterbrechungen des Interviewers zu Ÿbertön (DIELMANN et al., 1987, S. 459.) Diese stilistischen Qualitäte und Interaktionen könne bei musikalisichen Improvisationen beobachtet werden, ohne da negative Konnotationen der Feindseligkeit erforderlich wärenIn1 Kontext eines sich der Sprache bedienenden Interviews darf auf keinen Fall vergessen werden. da d e r Inhalt einer gestellten Frage in der Tat feindselig oder lierausfordernd sein kann. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, da zwar Sprechgeschwindigkeit und Lautstärk einer Messung zugänglic sind. eine Beurteilung von Feindseligkeit, Ungeduld und Konkurrenzorientiertheit jedoch lediglich subjektiv erfolgen kann. wobei zudem eine sclilechte Reliabilitäzwischen den von einzelnen Beurteilern vergebenen Einschätzunge besteht. Es wurden signifikante Korrelationen zwischen Variablen des Sprechens und koronaren Problematiken festgestellt. Hierbei handelt es sich um:


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Stimmvolumen, Stimmemphase, Geschwindigkeit des Sprechens, kurze Antwortlatenzzeit (DIELMAN et al., 1987). Stimmlautstärke Hhfigkeit nichtunterbrechenden und unterbrechenden simultanen Sprechens (SIEGMANN et al., 1987).

Eine Erhebung dieser Variablen braucht nicht in einer provokativen oder herausfordernden Art und Weise zu erfolgen (SIEGMANN et al., 1987). Kurze Antwortlatenzzeiten und beschleunigtes Sprechen sind ebenfalls Ausdruck von Angst. Musiktherapie kann zudem einen Kontext füKommunikation bereitstellen. Sie ist nicht in feindlicher Art und Weise evokativ und verfügübedie Möglichkeitalle in Sprachstilen inhärenteElemente zu fördernohne hierdurch den Aspekt affektiver Bestandteile zu verwirren. Diese Variablen könne auch in einer Weise wahrgenommen werden, die übedas rein Stimmliche hinausgeht. Kommunikation beschäf tigt sich nicht allein mit der Verwendung von Stimme; hierzu zählvielmehr ebenfalls das Stimmverhalten, begleitende Gestik und Bewegungen. Diese koordinierten Laute und Bewegungen werden von CONDON (1975) als die Quanten des Verhaltens oder als ,,Linguistik-Bewegung" bezeichnet. Beim Spielen improvisierter Musik liißsich beobachten, wie sich die Person bewegt und zudem hören\vic der Patient nonverbal kommuniziert. Dieses musikalisch-kinetische Verhalten trägzu der Beurteilung. wie eine Person spielt, bei. Das zentrale Kennzeichen dieser Beurteilung bildet die nur schwer festmachbare Qualitäder Intentionalität Die Körperbewegun bietet einen Indikator dafüro b der Patient mit dem Therapeuten zusammenspielt und beabsichtigt, das Instrument zu spielen, ober o b der Patient lediglich der Musik folgt. Diese kinetischen Uberlegungen stellen zudem einen wichtigen Indikator des Selbst-Synchronismus innerhalb der Person dar - entweder als bilateraler Synchronismus (die rechte und linke Hand spielen zusammen), oder auf der Ebene des Hören und der Reaktion auf das Gehörte Musiktherapie im Sinne der hier verwendeten Improvisation hiingt außerde vom Verhältnizwischen Patient und Therapeut ab - mithin einem interaktionalen Synchronisnlus. Möglicherweis besteht ein entscheidender Aspekt der Komniunikation. der sich einigen Forschern entzieht, nicht in der FähigkeitTiine z u produzieren, sondern in der FähigkeitTöne zuzuhöre und in angemessener Weise auf sie zu reagieren. SMITHund RHODEWALT (1986) beschäftigesich mit diesen1 zirkuläre Prozeà des Zuhörenund Reagierens. Sie legen ein interaktionales Verständni nahe, demzufolge Menschen mit einem Verhalten des Typs A nicht allein in einer spezifischen Art und Weise reagieren,


sondern darübehinaus Situationen provozieren. die ihnen eine Reaktion in charakteristischer Art und Weise gestatten. Herzfrequenz und Aufmerksamkeit

Währen sich einige Wissenschaftler der Untersuchung der Implikationen von Herzfrequenz und Kommunikation zuwandten, befaßte sich andere mit dem Verhältnizwischen einem Prozeà wie Aufmerksamkeit, die nach klassischer Sichtweise dem Gehirn zugewiesen wird, und der mit dem Körpeim Zusammenhang stehenden Emotion. Diese Debatte Ÿbe die Einheit von Geist und Körpekündigtden Beginn einer Är des Interesses an der holistischen Medizin an. SANDMAN (1984 a, b) begann mit Untersuchungen zum Verhältnizwischen physiologischen Reaktionen und streßerzeugendenneutralen oder angenehmen Stimuli. SANDM A N war besonders an dem offensichtlichen Verhältnizwischen Aufmerksamkeit und Emotion interessiert. wobei der Aufmerksamkeitsstil physiologische Reaktionen auf affektive Stimuli beeinflussen konnte. Seine Arbeit basierte auf der Prämisseda Eingeweide. Muskeln, Herz sowie das endokrine System dem Gehirn periphere Informatio- nen bereitstellen und einen Kontext verfügbamachen, innerhalb dessen Wahrnehmungen Bedeutung erhalten. Bei diesem Ansatz lagen anscheinend zwei allgemeine Kategorien von Aufmerksamkeitsstilen vor. Zum einem schienen feldunabhängigProbanden körperlich Information bereitwilliger als andere zu verwenden und machten akkurate wahrnehmungsn~ä ßigBeurteilungen übedas Umfeld, auch wenn sie mit ablenkenden Wahrnehmungsinformationen präsentier wurden. Diese Probanden verfügte anscheinend Ÿbe eine breit gefacherte und differenzierte Palette physiologischer Reaktionen auf unterschicdliehe Stimuli. Bei diesen Probanden lag eine Konkordanz zwischen ihrer Aussage Ÿbc ihre Empfindungen und ihrer physiologischen Reaktion vor. Die andere Gruppe der feldabhängige Probanden tendierte dazu. ihre wahrnchmungsmäßigBeurteilungen auf ablenkende. externe Informationen zu gründenund sie verwendeten diese externen Informationen zu einer Beurteilung des eigenen Zustands. Bei der Reaktion auf Stimuli erwiesen sie sich als von geringerer eniotioniilcr Komplexitätsie zeigten nicht ein Spektrum qualitativ unterschiedener Reaktionen. sond e m reagierten vielniehr mit unterschiedlichen Erregungsniveaus.

Angesichts dieser vorläufige Befunde ergeben sich füdie Musiktherapie die Implikationen, da wir beim musikalischen Spiel des Pntienten ebenfalls solche feldabhängige oder unabhängige Charakicristika höre könnenEinige Patienten verfügebeispielsweise Ÿbe ein umfassendes Repertoire an Spielstilen und sind in der Lage. soviolil rhythmisch als auch n~elodischzu spielen, währen sie im Gesamikonzept der Musik sich selbst und dem Therapeuten zuhörenDemgegenübeverfügeandere Patienten übeein begrenztes Spektrum ; i n Spielstilen und reagieren möglicherweisein Antwort auf ~ n d e r u n ~ in e nder Musik. lediglich mit einer Veränderun spezifischer musikalischer Parameter (d. h. sie spielen lauter oder schneller).


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Unsere vorläufigAnnahme lautet dahingehend. da Repertoires an Bewältigungsreaktione in musikalischer Hinsicht gehörwerden kön nen und da diese quantitative, differenzierte physiologische Reaktionen widerspiegeln. In unseren physiologischen Experimenten möchte wir diese Verbindung nachweisen. E s sollte beachtet werden, da diese beobachteten Muster entweder in musikalischer oder physiologischer Hinsicht betrachtet werden. Wir invozieren nicht notwendigerweise irgendeine Beschreibung psychologischer Zustände SANDMANN entwickelte seine Arbeit weiter. Sein Interesse richtete sich auf die ausgeprägtund paradoxe Abnahme der Herzfrequenz bei feldunabhängigeProbanden in Reaktion auf streßerzeugendInformationen. Er begann aufzuzeigen, da eine erlernte Herzfrequenz-Dezelaration eine verbesserte Aufmerksamkeit auf die Umwelt nach sich ziehen konnte. Von daher konnte, seiner Argumentation zufolge, durch eine Kontrolle der Herzfrequenz ebenfalls ein Einfluà auf die Aufmerksamkeit ausgeübwerden. Bewußtheium die Umwelt wurde teilweise durch Interaktionen von Gehirn und Herz reguliert. Bei niedriger Herzfrequenz nahmen Probanden Stimuli in signifikant besserer Weise wahr als bei hoher Herzfrequenz. Diese Sichtweise wurde zudem dadurch gestütztdaÂbei dezelerierter Herzfrequenz ein erhöhteBlutzustrom zum Hirn vorlag. Es schien eine ,.zufälligoder zweckorientierte Synchronisierung zwischen physiologischen Systemen" vorzuliegen (SANDMANN, 1984 B , S. 118) und es hatte den Anschein, als ob eine ..Abstimmung" der Hemisphäre durch das kardiovaskulare System erfolgte und SANDMANN, 1979; WALKER und SANDMANN 1982). (SANDMANN, 1984 a; WALKER Diese Ergebnisse stellten die klassische Sichtweise in Frage. da intellektuelle Fähig keilen ausschließlicin den Zuständigkeitsbereic des Gehirns fallen und bildeten den Anstoà füweitere Untersuchungen der Verbindungen zwischen Hirn und Körperwobei das kardiovaskulär System das Gehirn und Verhallen beeinflußtBei einigen Patienten ,.liegt ein unverletzbares Verhältnizwischen Gehirn und kardiovaskularem System vor, wobei es sich um einen biologischen Marker f à ¼JCII psychiatrischen Zustand 1984 a , S . 255). handeln könnte (SANDMANN,

Von diesen Wissenschaftlern wird die Hypothese vertreten, da das Herz einen Einfluà auf Bewußtheioder Aufmerksamkeit ausübtDie Auswirkung der Herzfrequenz ist dynamisch und fluktuiert zwischen Unterdrückunund Freisetzung der linken und rechten Hirnhälften Bei zunehmender Herzfrequenz ist dies Indikativ füdie kognitive Verarbeitung und eine Zurückweisunder Umwelt: bei absinkender Herzfrequenz erfolgt eine Umschaltung auf umweltgcrichtete Aufmerksamkeit. Das kardiovaskulär System spiegelt die Intention einer Person wider, Informationen aufzunehmen. Sollte dies den Gegebenheiten entsprechen, so stellt die Musiktherapie ein empfindliches Werkzeug dafüdar, den physiologischen Zustand einer Person als Ganzes zu erheben. Dieses Werkzeug erfährkeine Fragrncnticrung durch Einbrinyuny eines Meßinstrumentzwischen Forscher und Proband, durch das die Reaktionen auf ein enges, mechanisches Spektrum begrenzt würden Wir gehen davon aus, da wir höre könnenwie sich Veränderunge beim Spielen improvisierter Musik in Veränderunge der Herzfrequenz


des Patienten widerspiegeln. Die Hypothese, da ein Patient nur sich selbst und nicht den anderen zuhörtist in dessen hoher oder akzelerierender Herzfrequenz ermittelbar. Wenn, wie ebenfalls in dieser Literatur gefolgert wird, intellektuelle Fähigkeite nicht allein im Gehirn ihren Anfangs- und Endpunkt haben, sondern vielmehr Ganzkörper-Phänome darstellen, dann kommt dem aktiven Spiel des Patienten in der Musiktherapie eine Schlüsselrollzu. Bei dieser Therapie ist der Patient physisch involviert, und es wird nicht von ihm erwartet, stillzusitzen und einen Fragebogen zu beantworten oder sich währen des Monitorings nicht zu bewegen. Patienten werden vielmehr aufgefordert zu spielen. Dieses improvisierte Spiel ermutigt zur Verwendung von Soma und Psyche. Rhythmisch zu spielen stellt eine Aktivitäder gesamten Person dar. Das rhythmische Zusammenspiel mit einem anderen Menschen bildet eine Ausweitung dieser Aktivitätdie entscheidende Beziehungskomponenten einschließt

Die kreative Musiktherapie bietet die Möglichkeitdas Individuum in dynamischer Art und Weise als ein ganzheitliches Selbst ebenso wie in Beziehung zu einem anderen Menschen stehend zu hören Währen eine Person ein Verhältniin der Zeit schafft, könne wir hörenwie diese Person zu sein beginnt. Darübehinaus bietet die Musiktherapie Individuen eine Chance, das Selbst in der Zeit konkret zu erleben. faktisch zu hörenwie ihr eigenes Selbst wird. Wenn das überlebedes Menschen mit einen] Repertoire flexibler Bewältigungsreaktione auf externe wie auch interne Anforderungen befaßist, dann kann im Spielen improvisierter Musik die kreative Art und Weise gehörwerden, in der eine Person diesen Anforderungen gerecht wird. Es könnt sein, da Krankheit einen Zustand darstellt, indem (a) eine Restriktion in der Fähigkeider Person als Ganzes zum kreativen Improvisieren vorliegt (d. h. neue Lösunge füProbleme zu entwickeln) oder (b) nur ein begrenztes Repertoire an Bewältigungsreaktione verfügbaist. Inden] kreative Bewältigungsreaktione geförderwerden, gelingt es uns vielleicht. Möglichkeite füerneute Gesundheit zu etablieren. Diese Möglichkeite basieren auf den kreativen Qualitäteder gesaniten Person. durch die Autononiie geförderwird. Diese Katalysierung von selbstheilenden Eigenschaften stellt ein zentrales Kennzeichen der Heilkunst dar und k a n n mit der medizinischen Wissenschaft zusammenarbeiten. Die Videobandaufzeichnungen von niusiktlierapeutisclien und experimentellen Sitzungen stellen das grundlegende Vehikel füdie Forscl~ungsentwicklungdar. Diese Aufzeichnungen verfüge übeeinen


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Reichtum an visuellen und durch das Ohr wahrgenommenen Daten. Es läÃsich nicht allein eine Zählun der quantifizierbaren Ereignisse durchführensondern es könne zudem jene Phänomenedie sich einer Zählun entziehen, die füdie Gesundheit allerdings von essentieller qualitativer Bedeutung sind, erlebt und beschrieben werden. Bei diesen Arbeiten werden wir möglicherweis hinsichtlich des Biofeedbacks feststellen, da das Spielen improvisierter Musik dem Probanden eine reichere und unmittelbarere Erfahrung bereitstellt, als dies durch das Herausfiltern physiologischer Parameter mit Hilfe externer Mechanismen möglic wäreAuf diese Weise bleibt die Person das vordringliche und empfindliche Instrument ihres eigenen Verständnisse- und zwar sowohl im wörtliche als auch im übertrageneSinne. Die nächstStufe füdie Formulierung von Forschungsansätzebesteht darin, die Korrelationen zwischen der Herzfrequenz von Probanden und den beim Spielen improvisierter Musik auftretenden musikalischen Veränderunge zu beobachten und aufzuzeichnen. Angesichts dieser Beobachtungen sollte es möglic sein, eine Verfahrensweise zu entwickeln, anhand derer physiologische Veränderunge im Kontext eines musikalischen Verhältnisseaufgezeigt werden könnenworaufhin sich daran eine Beschäftigunmit spezifischen Patientenpopulationen anschließekann, um Verknüpfunge zwischen improvisiertem Spiel, physiologischen Parametern und Krankheit zu untersuchen. Literatur ALDRIDGE, D. (19SSa). Music as identity: A contribution to the assesiiinent of pci'suiicil hcalth. Proceedings of the First International Conference of Cerebra1 Dominante. München ALDRIDGE, D. (1988b). Research in a hospital setting. Holistic Healfh, 18, 9- 10. ALDRIDGE. D . (1988~).Treating self-rnutilatory behaviour: A social strategy. F ~ n i i l ySystems Medici~w,6 , 5- 19. D. und VERNEY, R. (1988). Creative music therapy in a hospital setting: A ALDRIDGE, preliminary research design. British Journal of Music Therapy, 2, 14-17. BLOCH, D. (1987). Family/disease/treatment systems: A CO-evolutionarymobel. Foinil\ Systems Mediane, 5, 277-292. W. (1975). Multiple response to sound in dysfunctional children. Journal of CONDON. 5, 37-56. Autisin und C / ~ i / d / ~ o Schizophrenia, od DIELMAN, T., BUTCHART, A . , Moos, G.. HARRISON, R., HARLAN, W. und HORVATH. W..(1987). Psychornetric properties of component and global measures of structured interview assessed Type A behavior in a population sample. Psychosomatic Medicine, 49, 458-469. DOSSEY. L. (1982). Space, time and rnedicine. London: Sharnbala. J.. STERS.M. und DILLON. E. (1988). The Stress interview as a tool for esanlDIMSDALE. Medici~ie,50. 64-71. nining physiological reactivity. P.~~~cl~osonialic F R I E D M A NR.. N . THOMAS. S.. KULICK-CIL'FFO. D . , LYNCH. J . und S U G I N O H ~MR. A . (1982). The effects of normal and rapid speech on blood pressure. Psychosoinulic Mcdicine, 44. 545-553. HELMAN. C. (1985). Psyche, Soma and society: The social construction of psychosomatic disorders. Culture. Medici~ieund Psychiun'y, 9, 1-26.


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