Senioren im Quadrat 2022

Page 59

56

eniorenbroschüre Mannheim

müssen, erzeugt Misstrauen. In der Regel werden Dritte (Nachbarn, Verwandte usw.) auf die desolate Situation aufmerksam und stellen den Kontakt zur Schuldnerberatung her, sehr häufig zur ASS Mannheim.

sende Information über die wirtschaftliche Situation der Schuldnerinnen und Schuldner verbunden mit der Bitte, das Mahnverfahren endgültig einzustellen, keine Aussicht auf Erfolg hat.

In der Beratung ist es dann wichtig, dass die Ratsuchenden sich mit intensiver Unterstützung dem Druck der Gläubiger entgegenstellen können. Es ist von älteren Menschen nicht erlernt und widerspricht ihrem Werte­ system, wenn sie angehalten werden, ihre Existenz zu sichern, Widerstand zu leisten und die Zahlung der sogenannten „Angstraten“ einzustellen.

Vielen älteren Menschen ist es aber auch ein Anliegen, ihre Schuldenproblematik zu bewältigen, sei es, dass sie endlich Ruhe vor den Mahnschreiben haben oder sei es, dass sie ihren Kindern keine Schulden vererben möchten. In diesem Fall wird ein Insolvenzverfahren eingeleitet, wobei es gerade auch für ältere Menschen eine Erleichterung ist, dass sich das Restschuldbefreiungsverfahren nun auf einen überschaubaren Zeitraum von drei Jahren verkürzt hat.

Nach der Bestandsaufnahme der bestehenden Schulden und der Analyse der Einkommenssituation sind die in Frage kommenden Regulierungsmöglichkeiten den Betroffenen eingehend zu schildern. Eine Regulierung durch Ratenzahlungen oder Zahlung einmaliger Vergleichsbeträge ist in den meisten Fällen nicht möglich, da den Seniorinnen und Senioren ohnehin nur das Existenzminimum als Lebensunterhalt zur Verfügung steht und ihre Kinder meist finanziell auch nicht in der Lage sind, Geldbeträge zur Entschuldung zur Verfügung zu stellen. In der Regel ist eine Entscheidung zu treffen, ob die Beratung sich auf existenzsichernde Maßnahmen wie z.B. die Einrichtung eines Pfändungsschutzkontos beschränkt oder ein Insolvenzverfahren eingeleitet wird. Bei der Einstellung sämtlicher Zahlungen und der Beschränkung auf existenzsichernde Maßnahmen muss gewährleistet sein, dass der Betroffene psychisch stabil genug ist, dem Druck, den die Inkassounternehmen zweifellos weiterhin telefonisch oder postalisch ausüben, standzuhalten. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass auch eine umfas-

Die Zahl der älteren überschuldeten Menschen wird in Deutschland weiter steigen, dies bestätigt der jährlich erscheinende Schuldneratlas der Creditreform. Im Rahmen von Präventionsveranstaltungen speziell für Seniorinnen und Senioren wäre es möglich, diese Zielgruppe über das Hilfsangebot der Schuldnerberatung und über die Inanspruchnahme von Sozialleistungen zu informieren, die die Altersarmut vielleicht nicht verhindern, aber etwas abmildern können. An dieser Stelle auch einen Dank an die Stadt Mannheim bzw. an den Fachbereich für Arbeit und Soziales, der durch die Übernahme der Kosten auch den Bezieherinnen und Beziehern kleiner Renten eine kostenlose Schuldnerberatung ermöglicht.

Renate Erkelenz ASS Mannheim


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook

Articles inside

Wichtige Telefonnummern........................................................ Seite

3min
pages 72-74

Theater für Senioren............................................................. Seite

6min
pages 66-70

Über Schiller, seine „Räuber“ und das Nationaltheater Mannheim ....................... Seiten...65

2min
page 71

Liebevolle Grabpflege von vertrauensvollen Gärtnern ................................. Seite

2min
pages 76-80

BUGA 23 – Beste Aussichten! ................................................................... Seiten...62

1min
page 65

Jubiläum: 60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen ............................. Seiten...60

2min
pages 63-64

Hilfe für Senioren auf einen Blick – über Wohlfahrtsverbände und Seniorenrat................ Seite

2min
pages 60-62

Achtung Trickbetrüger! .......................................................... Seiten...51

4min
pages 54-57

Kultur- und religionssensible Beratung und Betreuung ........................................ Seite

1min
page 59

Altersarmut und Überschuldung von Senioren........................................ Seiten...55

2min
page 58

Hilfreiche Dienstleistungen für Senioren ............................................. Seite

1min
page 49

Neue Kommunikationsformen im Alter ............................................. Seite

2min
pages 50-53

Hilfreiche Technik für Senioren – Hilfen zur Erleichterung des Alltags ..................... Seite

1min
pages 46-48

Die „3.000 Schritte extra“-Kurse des Mannheimer Seniorenrats ................................ Seiten...38

3min
pages 41-42

GBG ermöglicht Wohnen für alle im neuen Stadtteil FRANKLIN .......................... Seite

2min
pages 39-40

Die Aktion „Seniorenfreundlicher Service“........................................... Seite

2min
pages 31-32

Altenpflegeheime Mannheim gehören jetzt zur GBG-Gruppe ................................. Seite

1min
page 38

Die Karte ab 60 – Rein ins Vergnügen! .............................................. Seite

1min
page 27

Medien on Tour“ – Der kostenlose Lieferdienst der Stadtbibliothek Mannheim ............ Seite

3min
pages 33-34

Altern und Seniorenpolitik........................................................ Seite

3min
pages 28-30

Weltweiter demografischer Wandel und wachsende Mobilitätsbedarfe der älteren Generation Seite

2min
page 26

Grußwort des Oberbürgermeisters Dr. Peter Kurz ..................................... Seite

1min
page 6

Der Vorstand des Mannheimer Seniorenrat e.V........................................ Seite

2min
pages 9-10

Der Mannheimer Seniorentaler und seine Trägerinnen und Träger ........................ Seite

1min
pages 24-25

Jahresrückblick 2021 – Ein Wechselbad der Gefühle ................................... Seiten ... 10

1min
pages 13-14

Grußwort des Bürgermeisters für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur Michael Grötsch . . . . Seite

1min
page 7

DAFAK übergibt Spende an den Mannheimer Seniorenrat e.V. .......................... Seite

0
page 21

Vorwort der Seniorenratsvorsitzenden Marianne Bade und Konrad Schlichter .............. Seite

1min
page 8

Der Mannheimer Seniorenrat e.V. – Wer sind wir? Was wollen wir? Was tun wir? ........... Seiten...8

3min
pages 11-12
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.