Teil 1
Live Tracking - XCTrack Mobilfunknetz zum Tracken genützt TEXT UND FOTOS: DAVID MÄRZ
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eit X-Alps ist Live-Tracking wieder in aller Munde, doch welche Möglichkeiten haben Gleitschirmflieger aktuell? Verschiedenste Gerätehersteller versuchten in der Vergangenheit mit teils teuren Abos Kunden an sich zu binden. Doch ist dies der Weisheit letzter Schluss? In einer Artikelreihe (Teil 1: Mobilfunknetz, Teil 2: OGN-Funknetz, Teil 3: Satellitennetz) werden kostenlose, praxiserprobte Beispiele des Live-Trackings dargestellt, die in der Fliegergemeinde teilweise noch wenig bekannt sind. Kommunikationstechnisch können drei Ebenen unterschieden werden, wobei unterschiedliche Geräte zum Einsatz kommen. Je nach Ebene hat man es dabei mit typischen Vor- und Nachteilen zu tun.
1. Mobilfunknetz (untere Ebene) Hier am Beispiel von XCTrack, einer tollen kostenlosen Fluggeräte-App für das Handy 2. OGN-Funknetz (mittlere Ebene) In Mitteleuropa gut ausgebautes freies Funknetz, das ausgesendete FLARM-Daten automatisch einsammelt und in das Internet einspeist. Diese Flugbewegungsspuren sind über Webseiten, wie z.B.: www.gliderradar.com, bis zu 24h kostenlos abrufbar. 3. Satellitennetz (oberste Ebene) Den wenigsten ist das COSPAS-SARSAT Notfallsatellitennetz bekannt, das einst 1988 von der internationalen Staatengemeinschaft gegründet, Schiffsunglücke und Flugzeugabstürze aufdecken kann. Über sog. PLBs (Personal Locator Beacons) können auch Einzelpersonen dieses Notfallsatellitensystem kostenlos nutzen und sogar persönliche Datensätze hinterlegen.
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1 Teil 1: Mobilfunknetz: In den meisten Fällen ist das Handy sowieso an Bord und auch der Mobilfunkausbau inzwischen so gut, dass zumindest in zivilisierten Streckenabschnitten weitgehend Funkempfang besteht. Freilich hat sich manch einer bestimmt schon gewundert, dass im spontanen Endanflug über dem eigenen Wohnort die eigenen Leute mobilfunktechnisch nicht benachrichtigt werden konnten, obwohl in der Gegend normalerweise eine hervorragende Mobilfunkabdeckung besteht. Es liegt an der Höhe! Die Handymasten sind so ausgerichtet, dass sie Handysignale vor allem in den bodennahen Schichten empfangen. Ab einer gewissen Flughöhe führt dies zu Problemen.
XCTrack Neben gängigen Tracking Apps wie z.B. LiveTrack24, Airtribune, Google Live Standort und Life360, auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll, gibt es für Android-Handys mit XCTrack eine extrem leistungsfähige, kostenlose Fluganwendung, die kaum mehr Wünsche offenlässt und andere teure Fluggeräte oft sogar in den Schatten stellt. In der Beta-Version unterstützt die App Live-Tracking. Inzwischen sind ca. 70% der Streckenflieger im Leistungssegment mit XCTrack Beta ausgestattet.
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