Leben im Alter neu denken

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Den Menschen das Leben erleichtern – KEBA goes Pflege Warum engagiert sich ein Unternehmen, das nach Lösungen für die Industrie und den Bankenbereich sucht, plötzlich im Sozialbereich?  Nicole Bachinger-Thaller

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itte August erreichte mich eine überraschende Anfrage. Die KEBA lud zu einem „Ideation“ Workshop ein. Bei einem Ideation Workshop geht es darum, möglichst kreativ neue Ideen zur Lösung von bestehenden Problemen zu finden. Die klassischen Arbeitsfelder der KEBA liegen in der Entwicklung von Anwendungen für Industrie, Banken oder auch im Bereich der E-Mobilität. Warum also wurde ich als Mitarbeiterin im Kompetenzmanagement des Diakoniewerks eingeladen? Ich erfuhr, dass sich die KEBA für ein

Wir wollen den Menschen im Arbeitsumfeld oder im persönlichen Umfeld das Leben erleichtern. Der Bereich Pflege wird auch für die Gesellschaft immer wichtiger. Robert Zehetner

neues Geschäftsfeld interessiert: die Pflege. Die Teilnehmer*innen im Workshop stammten von KEBA und anderen Organisationen aus Österreich und Deutschland, darunter befanden sich auch drei Pflege-Expertinnen. Am Ende wählten alle Teilnehmer*innen eine Idee zur weiteren Bearbeitung aus – das oft personalintensive Einschachteln von Medikamenten für Bewohner*innen oder Kund*innen im Bereich der stationären oder mobilen Langzeitpflege. Die Firma KEBA denkt gemeinsam mit ihrem Projektpartner IMP derzeit darüber nach, Teile dieses Prozesses zu automatisieren, um Pflegepersonal zu entlasten. Die Idee wird aktuell weiterbearbeitet und es wird hier die technische Realisierbarkeit geprüft. Ziel ist es, möglichst rasch einen Prototypen zu entwickeln, der basierend auf der ärztlichen Verordnung Medikamente für Bewohner*innen und Kund*innen täglich individuell und hausintern einschachteln kann, (fast) ganz ohne menschliches

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Eingreifen. Ziel ist es in einer Test­ phase frühzeitig zu erkennen, ob die Lösung einen Nutzen bringt.

Ein Geschäft finden und einen sozialen Beitrag leisten Wieso hat sich KEBA den Bereich der Pflege als möglichen neuen Geschäftsbereich ausgewählt? DI Robert Zehetner, Vice President für Logistics Automation der KEBA: „Wir wollen den Menschen im Arbeits­umfeld oder im persönlichen Umfeld das Leben erleichtern. Die KEBA ist immer sehr stark dadurch gewachsen, sich neue Sachen anzusehen. Der Bereich Pflege wird auch für die Gesellschaft immer wichtiger. Wir möchten schauen, dass wir mit unserem Know-how für uns einen neuen Geschäftszweig erschließen, aber auch einen sozialen Beitrag leisten.“ Pflege wird immer davon abhängen, dass Menschen Leistungen erbringen, betont Zehetner. Möglichkeiten für die Technik sieht er aber trotzdem in der Unterstützung dieser Tätigkeiten. Menschen im


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