Leben im Alter neu denken

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Ausstellung „Die Schöpfung“

Kurator Roman Grabner: Die Neu-Schöpfung im Aktionsraum hat Werke hervorgebracht, die so vielfältig und unterschiedlich wie die Künstler*innen selbst sind.

„Es ging bei diesem Projekt von Anfang an um Kunst“ Die Ausstellung „Die Schöpfung. Vornehm – unbequem“ hat den teilnehmenden Künstler*innen zu mehr Lautstärke verholfen und zu einer Belebung des Kunstmarkts geführt. Ein Gespräch mit dem Kurator der Ausstellung, Roman Grabner. Andrea Obermühlner

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m Aktionsraum LINkZ ist bis Ende 2020 noch die Ausstellung „Die Schöpfung. Vornehm – unbequem“ zu sehen. Sie spiegelt einen Schaffensprozess von zehn Künstler*innen wieder, der über Monate - unter coronabedingt erschwerten Rahmenbedingungen – hinweg stattgefunden hat. Es war eine Zusammenarbeit zwischen dem Wiener Künstler TOMAK und den Künstler*innen der Kunstwerkstatt wie Gertraud Gruber, Herwig Hack, Rosemarie Heidler, Josef Landl, Christian Öllinger, Johanna

Die Schöpfung ist vollbracht. Der Anfang ist geschafft. Nun stellt sich die Frage: Wie geht es weiter?

Rohregger, Erika Staudinger, Jutta Steinbeiss und Gunter Zehetner – auf Augenhöhe. Wer welche Behinderung hat, wurde nie thematisiert. Es stand immer nur die Kunst im Vordergrund.

Warum ist es immer noch schwierig, dass Kunst von Menschen mit Behinderung als Kunst anerkennt wird? Roman Grabner: Seit nunmehr 100 Jahren ringt die Kunstwissenschaft mit der Terminologie, wie sie die Kunstproduktion dieser Menschen, die keine akademische Ausbildung genossen haben und deren Verfasstheit nicht den konventionellen Vorstellungen von Normalität entspricht, bezeichnen und damit klassifizieren kann. Man kam zu

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Begrifflichkeiten wie art brut, zustandsgebundene Kunst, deviante Kunst, neurodiverse Kunst, um nur einige zu nennen. Offensichtlich reicht das Wort „Kunst“ alleine nicht aus, sondern es bedarf in einmaliger Art und Weise einer Rückbindung an den körperlichen und geistigen Zustand der Urheber*innen. Dies ist in der gesamten Kunstgeschichte einzigartig, denn niemand würde auf die Idee kommen von „Alcoholic Art“, „Drug Art“, „Koks-Kunst“, „Endorphin-Kunst“, „Depressions-Kunst“, „neurotischer Kunst“ oder Ähnlichem zu sprechen, um nur einige der Abhängigkeiten, Beeinflussungen und Beeinträchtigungen zeitgenössischer Künstler*innen anzusprechen.


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