Leben im Alter neu denken

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menschen im diakoniewerk

porträt

„Was mein Leben so schön macht ist das Miteinander“ Andrea Schrempf und Elisabeth Roznovsky werden vom Diakoniewerk dabei begleitet, ein selbstbestimmtes Leben zu führen – sie sind die Hoffnungsträgerinnen der diesjährigen Diakonie-Winterkampagne.

U Elisabeth ­Roznovsky genießt ihr Leben in guter Nachbarschaft.

nter dem Motto „Hoffnung braucht ein Ja“ strahlen bald zwei Hoffnungsträgerinnen von den Plakatwänden – Andrea Schrempf und Elisabeth R ­ oznovsky. Elisabeth, Herbert, Franz, Toni und seine Frau wohnen in einem neu gebauten Wohnhaus in einem grünen Außenbezirk in Wien. Sie wohnen Tür an Tür und sind über 60 Jahre alt. „Was mein Leben so schön macht“, sagt Elisabeth, ist das „neue Miteinander. Früher habe ich in einem Gemeindebau gelebt. Fast mein ganzes Leben lang. Ich habe mich nicht leicht getrennt, von meiner alten Heimat in Kaisermühlen, aber jetzt möchte ich nicht mehr dorthin zurück“. Elisabeth ist junggeblieben und sehr fidel. Nach mehreren Rücken-Operationen hat sie aber eine Wohnung gebraucht, in der sie barrierefrei leben kann. Die hat sie hier gefunden. Und mit der Wohnung auch ihre Nachbar*innen, mit denen sie jetzt mindestens zweimal pro Woche gemeinsam einen Vormittag verbringt, manchmal auch gemeinsam zu Mittag isst, Karten

Andrea Schrempf wünscht sich eine fixe Anstellung!

spielt und scherzt. „Geholfen hat uns dabei die liebe Eva“, erzählt Elisabeth. Eva ist Wohnbetreuerin und damit erste Adresse und Ansprechperson für die Senior*innen im Haus und alle ihre Anliegen. „Wie ich krank war, am Anfang, nach dem Einzug, hat sie immer wieder angeklopft und gefragt, ob ich etwas brauche. Bis ich dann soweit war, und aus meinem Krankenbett aufstehen konnte. Da hat sie mir geholfen, bei der Gruppe Anschluss zu finden. Seither treffen wir uns, haben Spaß miteinander, und haben uns gegenseitig, wenn jemand etwas benötigt.“

Gastronomie als Berufswunsch Die zweite Hoffnungsträgerin ist Andrea Schrempf. Sie ist 22 ­Jahre jung, lebt mit ihrer Familie in Schladming und wird seit 2016 in der „Arbeit und Assistenz Schladming“ begleitet. Bis vor kurzem war es ihr noch möglich, ihren persönlichen Traum zu verwirklichen: Auf der Schafalm auf der Planai konnte sie in der Küche und in der Hauswirtschaft erste berufliche Erfahrungen sammeln. Die Schafalm bot ihr eine Praktikumsstelle, die ihr das Tor zum Beruf öffnete. Hier fand Andrea ein betriebliches Arbeitsumfeld, das Chancen zur Entwicklung bietet. Ihr Fernziel: Eine

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Anstellung in der Gastronomie im Tourismus­gebiet Ennstal. Leider musste sie ihr Praktikum auf der Schafalm wieder abbrechen. Ihre Mobilitätsbeeinträchtigung und viele Operationen machten ihr einen Strich durch ihre beruflichen Pläne. Über längere Zeiträume zu stehen oder Gegenstände zu heben und zu tragen, fallen ihr derzeit schwer. Auch an ihrer Orientierung, der Lesekompetenz und Ausdauer möchte sie noch arbeiten. Ihre Vielseitigkeit setzt sie derzeit in verschiedenen begleiteten Arbeitsgruppen um. Hier kann sie nach ihrem Tempo arbeiten, sich dazwischen ausruhen und ihre Gelenke entlasten. Für die köstliche Pause in der NMS2 in Schladming schwingt sie den Kochlöffel, am Jausenbuffet der NMS1 verkauft sie Snacks. In der Arbeitsgruppe bei Ringhofer Energiesystem GmbH sorgt sie dafür, dass alle Waren an ihren Platz kommen, außerdem bringt sie sich in die Arbeitsgruppe in der Brauerei ein – ein Projekt, das ihr besonders großen Spaß macht. Andrea Schrempf möchte mehr erreichen und arbeiten wie alle anderen Menschen auch, in einem regulären Anstellungsverhältnis in der Gastronomie.


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