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Seit 1678 ist die Sausenburg eine Ruine
Weinbauverband Badischer Foto:Gastro-Noti Gastro-Notizen zen

Der heisse, trockene Sommer plus steigende Energiepreise plus explodierende Kosten für Düngemittel und Co. - für viele Landwirte ist 2022 kein einfaches Jahr. Der Körnermais beispielsweise vertrocknete vielerorts vor der Erntezeit, wie auch der Nicht-Landwirt bei Fahrten durch die Rheinebene Anfang September eindrücklich sehen konnte. Ganz anders sieht die Situation bei den badischen Winzern aus, die sich mit der Traubenqualität des Weinjahrgangs 2022höchst zufrieden zeigen und von einem herausragenden Jahrgang ausgehen. Von Januar bisAugust waren in BadenWürttemberg alle Monate wärmer als im vergangenen Jahr.Der Sommer 2022war zwar nicht so heiss wie der Rekordsommer 2003, aber wärmer als 2018 (Platz 3) und 2015 (Platz 5). Im nassen Sommer 2021 kamen zudem vielfach Probleme mit Peronospora (falscher Mehltau) hinzu. +++++ Die neue und zugleich 72.
badische Weinkönigin
wurde übrigens bereits im Juni gekürt. Die 27-jährige Winzerin Jessica Himmelsbach aus Heitersheim konnte die Wahl mit grossem Fach- undDetailwissen für sich entscheiden. Ihre Leidenschaft für den badischenWein undihre Heimat möchte die Weinfachfrau mit möglichst vielen Menschen teilen.Zusammen mit ihren beiden Prinzessinnen Lisa Huber aus Durbach und Geraldine Liebs aus Freiburg-Opfingen wird sie für ein Jahr den Badischen Wein repräsentieren. +++++ Beim Weideabtriebsfest am Branden im Münstertal (1./2. Oktober) sollte man einmal dabei gewesen sein. Jedes Jahr wird hier die Heimkehr des (mit Blumen geschmückten) Viehs in die Ställe mit einem kleinen Volksfest gefeiert. Los geht es am Samstag, 1. Oktober, um 10 Uhr mit dem Abtrieb - begleitet durch die Schwarzwaldkapelle. Anschliessend gibt es ein Rahmenprogramm im beheizten Festzelt inklusive Ladog-Treffen. Ausführliche Infos zum Fest finden sich im Internet unter www. muenstertal-staufen.de.

Hinauf zur Sausenburg
Dass die Sausenburg Schauplatz vieler Kämpfe und Kriege war, kann man sich kaum vorstellen, wenn man durch die idyllischen Wege und verträumten Wälder zu ihr hinaufgeht.
Nur eine Wanderstunde entfernt von der alten Töpferstadt Kandern liegt östlich im Wald gut erreichbar die Ruine der Sausenburg mit ihrem imposanten Turm. Einstmals war sie der Stammsitz der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg. Ihr Aufbau erfolgte vermutlich um das Jahr 1240, möglicherweise gab es davor schon eine Holz-ErdBurg, was nicht gesichert überliefert ist. Der 665 hohe Sausenberg gehörte davor zu den Kaltenbachern, bevor diese dem Kloster Sankt Blasien ihren Besitz schenkten.
Dass die Burg Schauplatz vieler Kämpfe und Kriege war, kann man sich kaum vorstellen, wenn man durch die idyllischen Wege und verträumten Wälder und Lichtungenhinaufgeht-eher schon, dass Rapunzel gleich vom Bergfried hinunter blicken wird. Und glauben kann man auch fast die Legenden, die behaupten, die blau schimmernden Lichter umher würden die Lage von Schätzen anzeigen.
Besetzt von den Schwarzwälder Haufen
Tatsächlich nahmen die Schweden im Dreissigjährigen Krieg die Sausenburg ein, davor war sie schon besetzt worden in den Bauernkriegenvondensogenannten „Schwarzwälder Haufen“. Schliesslich brannte sie aus nach den Kampfhandlungen mit französischen Truppen im Holländischen Krieg im 17. Jahrhundert.
Wir in unseren Tagen können schöne Rast- und Picknickplätze geniessen und nach dem Aufstieg auf den Bergfried einen überwältigenden 360-Grad- Blick von den Schwarzwälder Bergen über das Rheintal auf den Schweizer Jura und die Vogesen. Rund um die Sausenburg und Kandern gibt es zahllose Wandermöglichkeiten, auch Schloss Bürgeln (mit Einkehrmöglichkeit) liegt in unmittelbarer Nähe.
Kandern lässt sich per Auto, per Bus oder sonntags (noch bis zum 16. Oktober) auch mit der Musuemsbahn von Weil-Haltingen aus, dem „Chanderli“, erreichen. Wer nicht weit wandern will, wählt die Anfahrt nach Vogelbach und startet vom Waldparkplatz Lindenbückle bei Vogelbach, wo man in rund 20 Minuten schön gemütlich durch den Wald zur Sausenburg gehen kann. ÜberdasLindenbückle führt auch der Westweg, dessen roter Raute man folgen kann bis hierher. Die Sausenburg wurde nach dem Grundriss der Burg Zähringen in Freiburg gebaut.

Von der einstigen Burg sind Ringwall, Turm und Mauerreste erhalten. Der Burgturm ist begehbar und bietet bei klarem Wetter eine fantastische Aussicht.
