die ZWIEBEL 8/9-2013

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wiebel Z Magazin fĂźr das lebenswerte Bamberg

Kultur Genuss Portraits Lebenswertes Veranstaltungen Aktuelles aus Bamberg

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 Aug./Sept. 2013


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TTL eröffnet neuen Markt in Hallstadt Der TTL- Fachmarkt in Hallstadt ist umgezogen – allerdings nur wenige Meter. Seit 1. August findet man den Spezialisten für Bodenbeläge, Gardinen und Tapeten in der EmilKemmer-Straße 1 (vorher Hausnummer 3). 50 Meter weiter hat die Unternehmensverwaltung einen Neubau bezogen.

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Die Anfänge der TTL/TTM-Unternehmensgruppe in Bamberg liegen 37 Jahre zurück. 1976 eröffnete in der Unteren Königstraße eine der ersten bayerischen Niederlassungen auf 500 Quadratmetern – eine beeindruckende Größe für die damalige Zeit. 1982 zog man in den Gewerbepark in Hallstadt um. Wo sich heute ein Einkaufsmarkt an den

anderen reiht, war damals nur „grüne Wiese“ und das Tapeten-Teppichbodenland einer der ersten Handelsbetriebe. Heute steht dort, neben dem neu gebauten TTL- Markt, die Zentralverwaltung der 90 Filialen von TTL/TTM in Süddeutschland. Filialleiter Marco Fischer und Gardinenabteilungsleiterin Gerlinde Kauner arbeiten in Hallstadt mit 13 Mitarbeitern zusammen.

die ZWIEBEL 8/2013

Neben der Qualität der Produkte stehen bei TTL Kompetenz und Service an erster Stelle. Darum gehören neben neun Fachkräften für den Verkauf auch zwei Bodenleger und zwei Näherinnen zum Team. Auf über 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche erwartet die Besucher geballte Kompetenz rund um das Thema Raumausstattung. Zum Service von TTL gehören das Liefern und Verlegen von Bodenbelägen aller Art, die Aufnahme und Entsorgung von Altbelägen, das Ausmessen beim Kunden vor Ort, das Nähen, Montieren und Dekorieren von Gardinen und Zubehör sowie das Nähen von passenden Kissen, Tisch- und Tagesdecken. Dazu kommen noch das Montieren von Sonnenschutzanlagen sowie ein Ausleihservice für verschiedene Profigeräte wie zum Beispiel Teppichbodenreinigungsgeräte, LaminatSchneidegeräte, Tapetenablöser und FlexCombi-Stripper. [kk]


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Muss i denn, muss i denn… Ist das Bamberger Bauamt unregierbar? Laufen OB Starke die Spitzenkräfte weg? Oder schmeißt ein Baureferent hin, der zu häufig mit Problemstellungen außerhalb seines Spezialgebiets zu kämpfen hatte? Das sind Fragen, die man sich stellen muss, wenn die Zyklen der Neubesetzung im Amt des städtischen Baureferenten immer kürzer werden. Jüngst wurde bekannt, dass der Amtsinhaber Michael Ilk, am liebsten bereits per 1.10., auf die Stelle des Baubürgermeisters nach Ludwigsburg wechseln wird. Klingt erstmal nach Aufstieg, ist aber letztlich dieselbe Position in einer geringfügig größeren, aber mit Verlaub weniger eindrucksvollen Stadt. Kein Karrieresprung, der den Ausstieg aus dem bis April 2015 laufenden Vertrag erklären könnte. In der Pressemitteilung der Stadt werden private Gründe als Ursache aufgeführt. So soll es den gebürtigen Oberpfälzer Ilk wieder nach Schwaben ziehen. Da kommt die zweite Spitzenkraft im Rathaus ins Spiel, die Leiterin der Wirtschaftsförderung Tina Hülle, seit Herbst 2012 mit Ilk verheiratet. Erst vor eineinhalb Jahren nachgeholt und komfortabel untergebracht, hat sie sich nun erfolgreich auf einen Dezernentenposten im Rems-Murr-Kreis – einmal über den Neckar hinweg – beworben.

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Das Bamberger Baureferat – ein Mikrokosmos für sich. Bauherren und Sanierer klagen über lange Bearbeitungszeiten und als willkürlich empfundene Entscheidungen des Bauordnungsamts. Doch wenn der richtige Bauherr kommt, kann es auch ganz schnell gehen, wie die Zulassung der Luxuswohnungen auf der ERBA-Insel zeigte. Fachleute bemängeln zudem die Erosion der Fachkenntnis in der

Behörde. Wenn Architekten den Fachabteilungen rechtliche Hintergründe ihrer Eingaben erläutern müssen, leidet das Vertrauen in die Zusammenarbeit zwangsläufig. Die Herauslösung wichtiger Ämter aus dem Referat trägt ein Übriges zur Aushöhlung dieser Kernbehörde einer Weltkulturerbestadt bei: ein Baureferat ohne Hochbauamt, die Konversion als wichtigstes stadtplanerisches Vorhaben dem Baubereich entzogen, so zeigt man überdeutlich, welche Kompetenz man dieser Behörde noch zumisst. Nicht einmal das Zentrum Welterbe (zur Erinnerung: wurde verliehen für die einzigartig erhaltene Stadtstruktur) darf der Bauchef verantworten. Es ist dann auch kein Wunder, wenn wirklich hochqualifizierte Persönlichkeiten von einer Bewerbung auf den Referentenposten absehen. Diese Position in dieser Stadt erfordert umfassende Kenntnis sowohl der Stadt- und Verkehrsplanung als auch des Umgangs mit Baudenkmälern und der Chancen für Neubauten in einem sensiblen Umfeld. Baureferent in Bamberg – das sollte eine Stelle sein, um die sich die Koryphäen des Landes bewerben. Stattdessen verkommt die Position gerade zum Restposten. Wenn ein – ohne Frage verdienstvoller – Tiefbauspezialist die beste Wahl für diese Aufgabe darstellt, sagt das mehr über das Bewerberfeld als über den Kandidaten selbst. Ausgerechnet die Position des Baureferenten, für die Kontinuität elementar sein sollte, muss nun wieder neu besetzt werden. Schon Ilks Vorgänger Hans Zistl-Schlingmann warf nach den ersten drei Jahren das Handtuch, über Verlängerungskonditionen wurde man

sich nicht einig. Dessen Vorgänger Ottmar Strauß bestimmte immerhin 15 Jahre das Baugeschehen der Stadt, bis ihn OB und Stadtrat als „Altlast“ der Ära Lauer abwählten. Ein Hans Rothenburger, der das Bild der Stadt in einer Phase reger Bautätigkeit prägte, war 24 Jahre im Amt. Das sind Amtszeiten, in denen man Einfluss aufbauen kann. Man muss es freilich auch dürfen: Baureferent in Bamberg ist heute eine Position zwischen allen Stühlen. Die Begeisterung für Neubauten ist fast zum Erliegen gekommen, und im Zweifelsfalle baut‘s die Stadtbau. Bauherren sind selten bereit, für gute Architektur Geld zu bezahlen. Der Denkmalschutz wird immer wieder von allen Seiten angebohrt, zugleich soll er nicht zur „Rothenburgisierung“ führen. Probleme dürfen nicht als solche benannt werden oder zu Konsequenzen führen, siehe Brückenbauten, siehe Erschütterungen an der Promenade. Über allem der gewollte Kniefall vor Investoren. ERBA-Insel, Schaeffler-Gelände, Quartier an der Stadtmauer und natürlich: Brose. Was hat ein Baureferent noch zu entscheiden, wenn die Bedingungen von außen unter freundlichem Wedeln mit dem Geldbündel diktiert werden? Der Nächste im Amt wird die derzeit viel zitierte Beinfreiheit benötigen und einen wieder größeren Verantwortungsbereich, der echten Gestaltungsspielraum zulässt. Einer bringt den Vorteil des Insiders mit, falls er das Risiko eingehen will, erneut düpiert zu werden: Harald Lang, der schon zweimal nicht zum Zuge kam und sich zwischenzeitlich mit Landesgartenschau und Konversion beschäftigte. Letzteres könnte sein Trumpf im Ärmel sein. Denn diese Aufgabe ist das größte Projekt seit langem. Und es bietet genug Beschäftigung für eine Amtszeit bis zur Pension. [hb]


die ZWIEBEL 8/2013 gruß aus der küche

Wenn der Hahn kräht…

…auf dem Mist, ändert sich’s Wetter oder bleibt wie’s ist. Wir wollen ja nicht krähen, aber das Wetter ist so ein Thema, das uns alle immer wieder beschäftigt. Kann man beim Grillen morgen draußen sitzen oder soll es Regen geben? Oh, der Luftdruck soll einen Migräneschub auslösen. So ein Mist – womit wir wieder beim Thema wären. Wie auch immer: Wenn die Sonne lacht, macht alles mehr Spaß. Auch Mini-Golfen! Es sei denn, man ist Zwiebel und soll als Ball herhalten. Dann lieber tief im Boden versinken, als prachtvolle Pflanze wieder auftauchen und liebevoll mit Globuli umsorgt werden. Wer das nächste Hoch oder Tief lieber selber in die Hand nehmen möchte, kann in Bamberg zwischen Stollen und

Sternwarte wählen – oder gleich beides erleben und dann entscheiden, was einem besser gefällt. Die ZWIEBEL freut sich jedenfalls, dass nun erst einmal Sommerferien sind – das nächste Mal erscheint sie bestens erholt und voller Tatendrang im Oktober. Doch keine Sorge: alle wichtigen Veranstaltungen und Highlights der nächsten zwei Monate finden Sie auf den kommenden Seiten. Einen tollen Sommer – mit immer dem richtigen Wetter – wünscht Ihnen Ihre ZWIEBEL-Redaktion

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scharlotte die ZWIEBEL 8/2013

Scharlottes Welt Endlich Ferien

Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel.

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Also vielleicht lieber nach Kalabrien? Die berühmte Zwiebel aus der Region Tropea ist

wunderschön. Sie ist rot, süß und mild. Eine zarte Versuchung unter duftigen Schalen, neben der ein Landei wie ich bestimmt keine Chancen bei den Männern hätte. Diese Zwiebel kann man roh essen, ohne Tränen zu vergießen! Mit solch einer Bekömmlichkeit kann ich nicht glänzen und mir würde es bestimmt nicht einfallen, mich als Eis oder Marmelade verarbeiten zu lassen. Das ist doch wider die Natur! Na gut, dieses Reiseziel scheidet also auch aus. Mal überlegen: Ich brauche eine positive Umgebung, Menschen, die mein Potenzial zu schätzen wissen… Afrika! In Afrika gibt es heute noch Stämme, in denen wir Zwiebeln wegen des scharfen Geruchs und Geschmacks als heilige Pflanzen und Gesandte der großen Götter gelten. Denen ist egal wie ich aussehe, Hauptsache, ich bin scharf. [kk]

Foto: Katja Kölbl

Endlich raus aus dem bröseligen Gemüsebeet, dann rein in den Zwiebeltopf und die Koffer gepackt, um mit Karacho über schnittige Ackerfurchen zum nächsten Flughafen zu wetzen. Nur – wohin? Ich könnte nach Frankreich reisen. Ein sehr kultiviertes Land mit sehr kultivierten Zwiebeln. Meine französischen Verwandten tragen zu Recht die Nasen etwas höher als die Brut fränkischer Zwiebeltreter hierzulande. Schließlich gehören sie zu den wenigen, die kontrollierte Ursprungsbezeichnungen tragen dürfen. Oui, Oui! Die „Doux de Cevennes“ wachsen ausschließlich auf Terrassen an den Südhangen der Cevennen. Dort hat man eine zauberhafte Aussicht auf den Nationalpark. Aber wenn ich ehrlich bin, ist die Arroganz der Verwandten trotz ihres milden Geschmacks kaum zu ertragen.


Das Lesen Sie im August 2013 in der Zwiebel Kultur Endlich Sommer: Fränkisches Theater Gelesen: Aktuelle Buchrezensionen Blues & Jazz sprengen die (Stadt-)Grenzen Gelauscht: Musikneuheiten Das Wunder von Luzern

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Eine Runde Minigolf, schon ist die Zwiebel urlaubsreif. Foto: Anny Maurer

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kurz & knackig die ZWIEBEL 8/2013

Name gesucht Name gefunden ZWIEBELn steckt an: das Gärtner- und Häckermuseum möchte – gemeinsam mit dem Zentrum Welterbe – eine Zwiebel anstellen. Die soll Kinder und Jugendliche in einem Kinder- und Jugendführer durch die Gärtnerstadt geleiten. Damit die Jüngsten sich besser mit ihr anfreunden, soll sie auch einen Namen bekommen, und hier setzt man auf Mithilfe aus der Bevölkerung. Die muss aber schnell kommen! Namensvorschläge dürfen bis zum 4.8. per Mail (mit Name

Einen äußerst passenden Namen trägt ja schon seit Jahren das Zwiebeltreterfest auf der Böhmerwiese, Heiliggrabstraße. Inmitten der Gärtnerstadt feiert Bamberg ein Wochenende lang launig mit Gutem aus der Stadt und fröhlicher Musik. Zum fünften Mal steigt die Gärtnerparty am 13. bis 15. September. Das geht schon mit einem Knall los, wenn die Böllerschützen des Zwiebeltre-

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Im einsatz für altes gemüse ter-Fähnleins donnern. Nicht unbedingt leiser, aber viel musikalischer setzt die Beatles-Revival Band „The FabFive“ den Abend fort. Two in Tune und Big Sound Jack (abends) sind am Samstag dran. Zum Blaue-Zipfel-Frühschoppen mit Preisschafkopf am Sonntag spielen mit viel Ahnung Duudn & Bloosn, bevor die Cavallinis das Ende einläuten. Wie immer muss niemand hungern, und das Zwiebeltreterfest ist eine gute Gelegenheit, mal wieder eine deftige „Bamberger Zwiebel“ zu genießen. Bei Regen übrigens im Zelt. Der Eintritt ist frei, aber damit Sie sich gut verköstigen können, verlost die ZWIEBEL mit dem Fest fünf Verzehrbons zu je 10 Euro. Schicken Sie

Schon wieder Zwiebel. Aber nicht nur: auch um viele andere Gemüsesorten macht sich der Bamberger Sortengarten seit letztem Jahr verdient, indem er für den Erhalt regionaler Sorten und den Wiederanbau vergessener Gemüsearten arbeitet. Direkt neben dem Gärtner- und Häckermuseum gelegen, ist er eine interessante Anlaufstelle für alle Gartenfreunde. Jetzt wurde für den weiteren Betrieb ein Verein gegründet. Vorsitzende ist Gertrud Leumer, die als Inhaberin der Kräutergärtnerei Mussärol über viel Erfahrung verfügt (s.a. Seite 52).

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einfach bis zum 31. August eine Mail mit dem Stichwort „Zwiebeltreterfest“ an ­leser@die-zwiebel.de. Adresse oder Telefon nicht vergessen! Und dann weiter viel Spaß beim ZWIEBELn!

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Foto: Orgateam

Kurz & Knackig August 2013

und Alter) an info@welterbe.bamberg. de geschickt werden. Zu gewinnen gibt es auch was: 20 Euro! Als Wertkarte für das Bambados. Wow! Die Beauftragung einer Agentur hätte mindestens das 100-fache gekostet. Bürger sind billiger. Also an die Tasten, wer kreativ ist. Aber „Scharlotte“ geht nicht. So heißt ja schon die Kolumnistin der ZWIEBEL – siehe vorige Seite.


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die ZWIEBEL 8/2013 kurz & knackig

Eine Prosit auf den Sch-wein-estall Nach soviel Gärtnerstadt geht es jetzt bergauf, auf den Michelsberg: dort lädt der Förderverein der Landesgartenschau am 10. und 11. August wieder zum Weinfest ein. Eine gute Gelegenheit, den neuen Jahrgang „Bamberger Stiftsgarten 2012“, einen Silvaner Kabinett, kennenzulernen, den das Weingut Bauerschmitt nicht nur erzeugt, sondern

auch ausschenkt. Dazu werden auch Edelbrände, Liköre und Apfelsecco angeboten, und gegen den Hunger hilft wie immer die gute Bratwurst aus dem Haus Kalb. Ab 16 Uhr Musik. Erstmals wird dieses Jahr auch das „Winzerhäuschen“, der ehemalige Schweinestall am Fuß des Weinbergs, geöffnet. Dort gibt es nur den 2012er und Kalbs „Winzer-Wörschdla“ – der Erlös kommt der Klosterkirche St. Michael zu. Da darf‘s auch ein Glas mehr sein!

Foto: Klaus Reuter

Traditionen – zum Vergessen schön Immer schön für eine Zeitschrift, wenn sie Exklusivmeldungen hat. Wussten

Sie‘s schon? Am 22. August beginnt die Sandkerwa! Wie immer möhrn sich die Besucher durch die Altstadtgassen, und sie füllen Wirtekassen, wenn sie nach dem Seidla fassen. Aber das ist ja nur die Nebensache. Denn eigentlich geht es doch um die traditionellen Werte, oder? Den Freunden der Tradition wird der seit Jahrhunderten, ach: Jahrtausenden gewohnte Dreiklang geboten: Abholung des Kerwabaums mit dem Pferdegespann und Aufstellung durch die Zünfte am Freitag, mit Schützenabend und Königsproklamation. Am Samstag Schüler- und Jugend-Fischerstechen, abends dann geschmückte Boote unterwegs. Am Sonntag nach festlichem Aufmarsch das große Fischerstechen im Zweikampf zwischen Schliersee und Regnitz, andere Teilnehmer am Rande vorhanden. Montag schließlich Hahnenschlag und Grand Finale mit Höhenfeuerwerk vom Michelsberg (bitte vorsichtig!). Und dann war da ja noch was – was heißt Kerwa eigentlich? Hier hilft Hochdeutsch weiter: Kirchweih, im Sinne der Feier des Jahrestags der Kirchenweihe, falls das noch jemanden interessiert. Darum noch vor Eröffnung am 21.8. um 19.00 Uhr Gottesdienst im Zelt am Leinritt (die Elisabethenkirche wird saniert), darum Orgelkonzert im Dom am Samstag, 24.9. um 15.00 Uhr, darum am Sonntag, 25.8. um 9.00 Uhr Festgottesdienst am Elisabethenplatz (die Kirche wird immer noch saniert). Das interessiert Sie nicht? Sie wollen nur feiern, Party machen, die Sau rauslassen??? Dann trotzdem viel Spaß, jeder wie er mag. Aber die ZWIEBEL wollte es einfach mal erwähnt haben. [hb]

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lebenswertes die ZWIEBEL 8/2013

Keine Wutausbrüche am Vulkan Klaus Vogentanz auf dem Weg zum Ass. „Hole in One“ würde man beim „großen“ Golf sagen – und müsste eine Runde ausgeben…

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die ZWIEBEL 8/2013 lebenswertes

Fotos: Anny Maurer

Wenn der Spätsommer heiß und die Freibäder überfüllt sind, kann man zum Freizeitvergnügen auch einmal wieder auf den Minigolfplatz gehen – so wie früher. Dass das nach wie vor zeitgemäß ist und Minigolf nun wirklich nichts mit Understatement-Golf zu tun hat, zeigt ein Besuch bei den professionellen Minigolfern vom 1. MGC Bamberg.

Sanfter Abschlag. Etwas unförmig kullert die Zwiebel auf dem grünen Filz über die Brücke, läuft gegen die Bande und bleibt fernab des Lochs liegen. Aber, einlochen wäre für sie eh zu viel des Guten – schließlich ist eine Zwiebel für diese kleinen Löcher gar nicht gemacht. Ist nur fürs Foto. Nach dem fünften Versuch sieht die Zwiebel etwas mitgenommen aus und darf als Zuschauer hoch oben auf einem Täfelchen, das neben der Bahn eigentlich für Block und Stift gedacht ist, Platz nehmen. Hier hat sie den Spielverlauf exakt im Blick und halbschattig ist es glücklicherweise auch, auf dem Minigolfplatz des 1. MGC Bamberg an der Jahnspitze. Klaus Vogentanz ist erster Vorsitzender des Minigolfclubs, den es schon seit 1962 gibt. Mit einer Zwiebel hat er bis dato noch nicht gespielt, aber sichtlich Spaß dabei. In seinem Golfkoffer befinden sich rund 40 verschiede-

ne kleine Minigolfbälle, die er über 25 Jahre Mitgliedschaft hinweg gesammelt hat. Die Bälle unterscheiden sich in ihrer Beschaffenheit für verschiedene Bahnen und Außentemperaturen. Von wegen UnderstatementGolf also – wer wie er Minigolf professionell betreibt, trainiert regelmäßig und spielt auch Turniere. „Das wichtigste ist, dass man Spaß hat“, meint Vogentanz, „egal, ob man an einer Bahn nur einen oder fünf Schläge braucht.“ Wer sechs Mal den Ball schlägt, bis er ins Loch fällt, bekommt allerdings sieben Punkte (einen Strafpunkt für schlechtes Spielen). Im Minigolf gewinnt immer der, der die wenigsten Schläge braucht und am Ende die wenigsten Punkte auf dem Zettel hat. Ganz wie beim großen Golf, nur irgendwie kleiner – und sehr sympathisch. Auf dem Minigolfplatz des MGC können auf 3000 Quadratmetern zwei Mal 18 Bahnen

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lebenswertes die ZWIEBEL 8/2013

gespielt werden, eine mit Eternit- und eine mit Filzbelag nach skandinavischem System. Die top gepflegte Anlage, die mit ihren Bäumen und Blumen zwischen den Bahnen auch ein wenig Garten-Atmosphäre versprüht, wird während des Spielbetriebs von März bis Oktober aufwändig gereinigt. Wolfgang Kunert ist Mitpächter des Vereinslokals und seit 1980 im Verein aktiv. An der Anlage, wie sie heute ist, hat der Minigolfbegeisterte, der über 550 Bälle besitzt, selbst immer wieder mitgebaut. Der Filzbelag wird aktuell nach zehn Jahren zum ersten Mal ausgetauscht, damit auch im Turnierbetrieb beste Bedingungen herrschen. Erst im letzten Jahr wurden die Bayerischen Meisterschaften auf der Minigolfanlage des MGC ausgetragen.

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Rund 60 aktive und passive Mitglieder zählt der Verein, der in der zweithöchsten Liga in Bayern, der Oberliga vertreten ist, derzeit. Der MGC brachte schon viele Minigolf-Talente hervor. So war der Initiator, Ehrenpräsident und Betreiber der Anlage, Dr. Gerhard Zimmermann, selbst mehrmals Deutscher und Europameister im Minigolf. Auch die amtierende bayerische Jugendmeisterin spielt im MGC Bamberg, wechselt


die ZWIEBEL 8/2013 lebenswertes Ende des Jahres aber in die Damenkategorie. „Es ist schwierig, Jugendliche in diesem Sport aufzubauen“, sagt Vogentanz, „leider wandern die guten häufig ab.“ Anders bei den Senioren, bei denen das Interesse kontinuierlich steigt. „Seit zwei bis drei Jahren haben wir eine Gruppe von Senioren im Verein, die von anfangs zwei auf inzwischen 15 Spieler gewachsen sind“, erzählt er, „das freut uns enorm.“ Wer glaubt, Minigolf sei eine verstaubte Sportart von früher, ist ganz gewaltig auf dem Holzweg. Minigolf zählt nach wie vor zu einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen für die ganze Familie. „Es spielen aktuell mehr Leute Minigolf als Fußball“, weiß Kunert. Bei idealem Minigolf-Wetter, sprich

„Da lang!“ Wenn man‘s kann, wie Wolfgang Kunert, ist Minigolf ganz einfach.

an sonnigen Tagen mit Temperaturen um die 20 Grad Celsius, ist es im Minigolfpark an der Jahnspitze voll. „Die Leute kommen in Gruppen von drei bis vier Personen. Um einmal 18 Bahnen durchzuspielen, braucht man etwa eineinhalb bis zwei Stunden“, so Kunert. 150 Schläger können an die Besucher insgesamt verliehen werden, dazu verschiedene Bälle und Blöcke für die Punkte natürlich. Die Aufbauten der Bahnen im Minigolfpark an der Jahnspitze sind klassisch und doch trickreich. Sie haben lustige Namen wie Vulkan, Saldo, Schleife, Rohr, Schüssel, Mittelhügel, Pyramide, Brücke, Labyrinth oder Mausefalle, auch „Favoritentöter“ genannt. „Die Hindernisse erfordern manchmal einen absolut geradlinigen Schlag“, erklärt Kunert, „wenn es nicht gleich klappt, sollte man aber nicht verzweifeln, sondern einfach den Spaß darin sehen.“

Für jedermann zugänglich Die spaßige Sportart, die heute über 4000 Anlagen in Deutschland zählt, gibt es schon seit den 1920er Jahren. Die erste Minigolfanlage wurde von einem Hamburger gebaut, der die Idee aus den USA und Asien mitbrachte. Anders als auf den großen Golfplätzen, für die man eine Platzreife, das nötige Kleingeld und Ansehen in der Gesellschaft brauchte, sollte Minigolf für jedermann zugänglich sein. In den 1950er Jahren wurde die Sportart zum Freizeittrend. Ein Schweizer Architekt begann, erstmals 18 genormte Bahnen á 12 Metern Länge mit einem Weitschlagfeld zu bauen. In den darauffolgenden Jahren und Jahrzehnten entstanden neue Spielsysteme und Vereine. Minigolf war plötzlich nicht mehr nur ein Freizeitvergnügen, sondern wurde mehr und mehr zum Leistungssport weltweit. Alleine in Deutschland gibt es heu-

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lebenswertes die ZWIEBEL 8/2013 te über 300 Vereine, in denen man Minigolf professionell lernen und spielen kann, von der Kreisklasse bis zur 1. Bundesliga. Als Laie sollte man seine Ansprüche für einen sonnigen Minigolf-Nachmittag dennoch nicht zu hoch schrauben. Das problemlose Spielen einer „Assbahn“, also einer Bahn, die man aufs erste Mal üblicherweise nicht verschlägt, ist nur unter Profis von Bedeutung. „Der Ball muss den Weg ins Loch im richtigen Tempo zurücklegen“, meint Kunert. Dazu ist es zum Beispiel wichtig, den Schläger richtig zu halten, die Körperhaltung auf das Ziel auszurichten und gerade zu schlagen. Auch sollte man sich grundsätzlich nicht auf die Bahn stellen, aber das steht auf den Täfelchen

am Rande der Bahn verzeichnet. „Für das professionelle Spiel braucht man kontinuierliches Training, Kondition und Konzentration“, sagt Klaus Vogentanz, „und bei Bundesligaspielen, wenn die Emotionen rausgehen, wird es auch mal richtig laut.“ Laut wird es jetzt auf dem Minigolfplatz auch ganz ohne Turnierstimmung. Eine Schülerin wurde beim Klassenausflug soeben von einer Biene gestochen. Ihre Klassenkameradin fragt, ob sie unsere Zwiebel haben könnte, um den Schmerz so schnell wie möglich zu lindern. Klar, wenn schon nicht als Minigolf-Ball, so ist die Zwiebel an diesem heißen Sommertag immerhin als Heilmittel nützlich. Sie hat eben viele Talente. [dp]

Viele bunte Bälle: einige Erinnerungsstücke sind darunter, aber tatsächliche auch viele Bälle, die im professionellenSpiel zum Einsatz kommen – je nach Beschaffenheit des Bahnbelags und der Hindernisse.

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die ZWIEBEL 8/2013 lebenswertes Haltlose Emotionen auf dem Minigolfplatz dürften auch dem Laien bekannt sein, wenn er einen Ball nach dem anderen verschlägt. Damit man nicht schon nach der ersten Bahn total gefrustet ist, hier noch 10 Tipps für einen gelungenen Minigolf-Nachmittag: • 1. Halten Sie Ausschau nach gutem Minigolf-Wetter. • 2. Gehen Sie nur auf den Minigolfplatz, wenn Sie an diesem Tag auch wirklich Lust und Zeit haben. • 3. Bringen Sie gute Laune mit und lassen Sie (falls vorhanden) Ihre übliche Griesgrämerei zuhause. • 4. Verzagen Sie nicht, wenn es nicht gleich klappt mit dem Ball, dem Hindernis und dem Loch. • 5. Überlegen Sie an der Bahn nicht lange, wie das Hindernis heißen könnte und wer sich wohl dieses knifflige Ding ausgedacht hat, sondern schlagen Sie einfach den Ball. • 6. Halten Sie dabei unbedingt den Schläger richtig: Umgreifen Sie ihn von oben nach unten fest mit der rechten Hand, mit der

Wildtiere hautnah erleben

Sie das Tempo bestimmen, nutzen Sie Ihre linke Hand zur Stabilisierung und Richtungsvorgabe. Linkshänder machen es natürlich umgekehrt. • 7. Legen Sie zum Zielen den Schläger auf die Bahn auf. • 8. Schlagen Sie den Ball knapp über dem Boden. • 9. Achten Sie darauf, dass die Stellung Ihrer Füße mit dem Schläger ein gleichschenkliges Dreieck bildet. Stehen Sie gerade und halten Sie den Schläger senkrecht. • 10. Schonen Sie Ihre Nerven und sparen Sie Energie: Verschießen Sie nicht zum 20. Mal, da Sie schon nach dem sechsten Mal einen Strafpunkt bekommen. Mehr geht nicht. [dp]

Mehr Infos zum 1. MGC Bamberg, der Mitgliedschaft, dem Ligaspielbetrieb sowie den Öffnungszeiten und Preisen des Minigolfparks an der Jahnspitze gibt es im Internet unter www.mgc-bamberg.de

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kultur in sicht die ZWIEBEL 8/2013

Jedermann Cinestar do, 1.8.2013, 20.00 Uhr

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Das bringen auch nur Österreicher fertig: seit Jahrzehnten inszenieren sie den „Jedermann“, das moralinsaure Mysterienspiel um die Bekehrung des reichen Mannes zu Demut und Glauben, ausgerechnet als Schickeria-Spektakel. Designer-Dirndl und Dinnerjacket werden zur Schau getragen, während Jedermann seine Bittsteller eiskalt abserviert; und wenn zum Schlussvorhang die Pressefotografen vor die Bühne stürmen, richten sie die Objektive – ins Publikum auf ­Lauda & Co. Nun könnte man wohlwollend auf den Verdacht kommen, es sei die Suche nach dem Korrektiv, das den Geldadel des Landes, von Schuldgefühlen geplagt, alljährlich zu den Salzburger Festspielen treibt. Dagegen spricht, dass Mammon, der im Stück auf der irdischen Seite bleiben will, auch nach den Aufführungen treu mit den Herrschaften wieder heim fährt, anstatt, geläutert, der Allgemeinheit gute Dienste zu leisten. Das macht das Katholische an Werk und Rezeption aus: man geht hin, weil man hingeht, lässt sich vom Inhalt möglichst wenig beeinflussen, kehrt heim im Wohlgefühl

Rosengartenserenaden neue Residenz, Kaisersaal sa, 3.8.2013, 20.00 Uhr Fünfmal in August und September wird der Kaisersaal der Neuen Residenz Veranstaltungsort der RosengartenSerenaden. Den Anfang machen am 3.8. Stephan Schardt, Violine und Sonja Kemnitzer, Cembalo. Italienische Komponisten stehen auf dem Programm, neben den bekannten Namen Vivaldi und Corelli auch Pandolfi Mealli, Geminiani oder Veracini. Der italienische Barock, vorgetragen durch zwei Spezialisten mit Erfahrung in historischer Aufführungspraxis. Ganz andere Klänge eine Woche später: die Hornisten des Ensemble Cordial kommen mit einem Programm zwischen Haydn und Wagner, in dem auch Rossini und Mozart nicht fehlen.

Den Namen des letzteren hat sich das Salzburger (natürlich!) Quartett entliehen – eine große Verantwortung. Sie spielen am 17.8. jedoch nicht nur Musik ihres Namensgebers, sondern auch Werke von Sammartini und Boccherini. Gerade dieser war eine große Inspiration für den jungen Wolfgang Amadeus, der ihn gern zitierte. In der Sandkerwa-Woche ist Pause, doch am 31. August wird es zauberhaft: in der romantischen Besetzung von Harfe und Cello entfachen Sabine Kraus und Matthias Michael Beckmann „Rosenzauber“ im Kaisersaal. Der Cellist, der vierzehn Tage zuvor bereits mit dem Mozart Quartett gastiert (und vielleicht zwischenzeitlich zwei Wochen Urlaub in Franken verbringt?), zeichnet sich durch eine Besonderheit aus: er hat sich ein fünfsaitiges Cello bauen lassen. Dank der Erweiterung um eine Diskant-E-Saite steigt der Tonumfang auf volle fünf Oktaven, außerdem lassen mitschwingende Obertöne das Instrument tragender und wärmer erklingen. Im Zusammenspiel mit der Konzertharfe sicher ein besonderes Erlebnis für Cellofreunde.

dreisätzigen „Palladio“ von Nucleus- und Soft Machine-Mitglied Karl Jenkins. Wer das Leitmotiv aus der Diamantenwerbung kennt, darf an diesem Abend das ganze Werk genießen.

Kunstpavillon Hain so, 4.8.2013, 10.00 Uhr Moderne Kunst ganz dezentral – das ist das Konzept des Kunstpavillons von der Künstlergruppe Monopteros. Mit entspannten Spaziergängen zwischen den einzelnen Pavillons im Hain erschließen sich Kunstfreunde die Werke von Sabrina Catowiez, Thomas Johann Dennerlein und Hans Günter Ludwig sowie ihren Gästen Katharina Hückstädt und Ingo Siegismund. Anders als zuletzt gibt es in diesem Jahr kein Motto für die Arbeiten, außer: 10 Jahre Kunstpavillon. Da zeigen sich neue Ölkreidearbeiten, MixObjekte aus Stahlschrott und Stein, das multiple Kunstwerk „Kunstkubus“ oder Streichholz-Verschachtelungen. Dazu eine musikalische Umrahmung am Steinernen Pavillon vom Hackbrett-Quartett „Saitwärts“ aus Nürnberg. Zwischen 10 und 19 Uhr werden die Arbeiten gezeigt, alle Künstler sind anwesend und freuen sich über Besuch.

Fischerei-festspiele Wenn der Sommer zur Neige geht, lässt das Rosengarten-Quintett die letzte sommerliche Abendmusik hören. Fünf Musiker des Bamberger Kammerorchester formten das Ensemble, das zwischen Klassik und Pop wandert. Auch am 7.9.: Dvorák und Elgar erklingen neben dem

Fischerei ab di, 6.8.2013, 20.00 Uhr Weiter geht‘s im August mit vielseitiger Kleinkunst im Weinlokal in der Fischerei 15. Die feinen Klänge der Harfe lässt Anne Kox-Schindelin ertönen, sie spielt

Foto: PHOTOGRÄFIN Schloss Hagenau

Kultur in Sicht August 2013

der Absolution und lebt weiter wie zuvor. Weil die seit 1920 tradierte jährliche Aufführung aber mit Hilfe der Yellow Press stets als Event zelebriert wird, entwickelt sie eine gewisse Anziehungskraft für Publikum wie Akteure. Die mickrige Rolle der Buhlschaft zu bekleiden, die aus wenigen dürren Sätzen besteht, gilt sogar als Ehre – vielleicht noch stärker, seit sich Sunnyi Melles 1993 über die Bühne zur Prinzessin Sayn-Wittgenstein-Sayn aufschwingen konnte. Wer sich abseits des Promi-Prunks einfach nur das Stück ansehen möchte, ohne jahrelang auf Karten zu warten, für den öffnet das CineStar-Kino im Rahmen seiner Übertragungen von den Bühnen der Welt den Vorhang am 1. August.


die ZWIEBEL 8/2013 kultur in sicht am 6.8. ihre Lieblingsmelodien auf der Konzertharfe. Tags darauf hat Ralf Böhm seinen ersten Auftritt im romantischen Innenhof. Anders als beim Theatersommer tritt der Schauspieler hier mit eigenen Liedern und sprachwitzigen Texten auf, bei denen es – Romantik hin, Kastanienbaum her – ganz wenig um die Liebe gehen soll. Ganz anders bei Ursula Gumbsch am 13.8.. „…weil ich ein Glanz bin!“ heißt ihr Programm um das Werben und Geworbenwerden, das die Damen in Literatur und Chanson doch sehr beschäftigt. Mit Christine Fesefeldt am Klavier geht die Schauspielerin dem ewigen Streben nach Glanz und Gloria auf den Grund. Große Kunst im kleinen Rahmen verspricht am 14.8. Florian Meierott. Der

Violinist, Konzertmeister des German Chamber Orchestra, bringt virtuose Konzerte von Bruch, Mendelssohn und Tschaikowski mit. „Je später der Abend“ lockt der Titel der Abschlussvorstellung am 18.8. Sie beginnt folgerichtig um 22 Uhr. Die Redensart lautet zwar weiter „desto schöner die Gäste“, doch an diesem Abend kommt Hanuta Gonzales. Nicht alle Zuschreibungen des vollmundigen Pressetextes mag die ZWIEBEL hier wiedergeben („Sexsymbol, Stimmwunder“), doch der – sagen wir: liebevolle – Untertitel Träller-Transe, der trifft. Wer einmal das Blümchenkleid des Grauens erleben möchte, sollte die Chance nutzen, denn laut Ankündigung ist „nach einer Stunde der Spaß ohnehin vorbei“. Mit Glück ist dann auch das Programm zuende.

Alte WEge nach Siebenbürgen Studio 13, Luitpoldstr. 40 fr, 9.8.2013, 19.00 Uhr Geburtstagswünsche können so verschieden sein. Dr. Alfred Schuster hat sich 2007 selbst zum 70. beschenkt: mit einer 2.500 km-Fahrradreise von Luxemburg nach Hermannstadt, auf den mittelalterlichen Spuren der deutschen Kolonisten. In der Lesung des daraus entstandenen Buches berichtet er von seinen Eindrücken und beleuchtet die Hintergründe der Zeit, als Menschen aus Franken, Bayern, Flandern, Schwaben und anderen Gegenden über das mittelalterliche Wegenetz nach Siebenbürgen ausgewandert sind.

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27.08.2013 SCHLOSSPLATZ COBURG A

Auf gutes Wetter hofft die Capella Antiqua Bambergensis anlässlich ihrer Sommerkonzerte am Samstag um 18 und am Sonntag um 16 Uhr. Denn dann wirkt die mittelalterliche Musik im malerischen Innenhof des früheren Wasserschlosses erst richtig und versetzt die Zuhörer in die Zeit von Drehleier und Krummhorn. Dazu tragen neben den Werken aus dem Süden Europas auch die passende Gewandung des Ensembles, die historischen Instrumente und viele Geschichten aus der Zeit unserer Vorfahren bei. Erlebte und hörbare ­Geschichte, auch am 17./18. August.

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Sommerkonzerte Schloss Wernsdorf ab sa, 10.8.2013, 18.00 Uhr

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05.12.2013 HAASSÄLE BAMBERG

17 10.11.2013 KONZERTHALLE BAMBERG


kultur in sicht die ZWIEBEL 8/2013

Kultur in Sicht August 2013 Laurenzichor laurenzikapelle so, 11.8.2013, 17.00 Uhr Es ist nur eine kleine Kirchweih, im Verhältnis zur „großen“, die zwei Wochen später ganz Bamberg prägt. Obwohl die Elisabethenkirche im Sand nicht so viel größer als die Laurenzikapelle ist. Dieser zu Ehren wird das Fest am gleichnamigen kleinen Platz abgehalten, den die restlichen Bamberger nur als Parkplatz vom Greifenklau kennen. Demzufolge singt auch nur ein kleiner Chor, und er hat ein kleines Programm, das er zum kleinen Konzert am Sonntagnachmittag in der kleinen Kapelle singt. Es gibt ja

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Menschen, die der Macht der Sandkerwa gern aus dem Weg gehen. Für die ist die einfache und ursprüngliche Laurenzi­ kerwa das Größte.

Deutschland – Schweden 2:2 Villa Concordia di, 13.8.2013, 19.00 Uhr Was es bei der Frauenfußball-EM nicht gegeben hat – ein Unentschieden – ist in der Musik kein Problem. Werke von 2 schwedischen und 2 deutschen Komponist-inn-en erklingen im großen Saal der Villa Concordia: Jonas Valfridsson und Johannes X. Schachtner waren schon Stipendiaten, Charlotte Seither ist es gerade, und Pär Frid könnte es ja noch werden. Musik für eine und zwei Violinen, zum Teil mit Lautsprecher ergänzt, steht auf dem Programm. Da führen die Skandinavier klar mit 2:0, denn die Schwestern Eva und Anna Lindahl kommen aus Schweden. Der Eintritt ist frei, lokale wie internationale Zuhörer sind gern gesehen, und vielleicht wogt am Ende ja gar La Ola durch das Auditorium.

Sommerorgel St. Getreu-Kirche Do, 15.8.2013, 17.00 Uhr Bloß hundert Meter Abstand, aber sie ermöglichen die Fortsetzung einer kleinen Tradition: im dritten Jahr laden die Ackermann-Gemeinde und der DeutschTschechische Club Bamberg zum Orgelkonzert an Mariä Himmelfahrt ein. Bisher fand das Konzert in St. Michael statt, doch ist der wuchtige Orgelklang sicher nicht schuld an der Baufälligkeit des Hauses. Für diesen Spätnachmittag zogen die Veranstalter nun um in die Kirche St. Getreu und versprechen dort ein vielfältiges Konzert zu zwei und vier Händen von Albrechtsberger, Gabetti, Kuchar, Mozart, Musil, Rheinberger und Wiedermann. Es spielen Markéta SchleyReindlová und Ulrich Theißen.

Sommerserenaden Schloss seehof sa, 17.8.2013, 19.30 Uhr

Das Sommermittekonzert der Sommerserenaden verspricht immer etwas Besonderes. Schon im vergangenen Jahr haben Enrique Ugarte und Raúl Alvarellos mit flinken Fingern und viel Musikalität Begeisterung entfacht, gerade auch durch eine Programmzusammenstellung, wie man sie für Akkordeon und Piccoloflöte kaum erwartet. In diesem Jahr kommt der Meister der Quetsche mit seinem virtuosen Holzbläser wieder und wird vom Bamberger Streichquartett auf einer Reise durch Tango, Klezmer, Klassik und Jazz begleitet.

Mozartsolisten Schloss Seehof so, 18.8.2013, 19.00 Uhr Klassisch wird es einen Tag später mit den Mozartsolisten. Das Ensemble um Konzertmeister Harald Strauss-Orlovsky gibt ein Virtuosenkonzert mit Vivaldis immer wieder schönen „Vier Jahreszeiten“. Die schönste Jahreszeit (für die meisten) erhält noch eine besondere Würdigung mit Auszügen aus Mendelssohn-Bartholdys


die ZWIEBEL 8/2013 kultur in sicht Schauspielmusik „Ein Sommernachtstraum“. Der berühmte Hochzeitsmarsch und der Elfenreigen sind natürlich dabei – und so steht einem romantischen Abend im Innenhof des Barockschlosses nichts mehr im Wege.

Scheuermann Göritz Villa Concordia do, 22.8.2013, 19.00 Uhr Tapfer! Die Villa Concordia liest gegen die Sandkerwa an. Wenn sich zum Bieranstich alles im Festzelt am Leinritt versammelt, zeigen sich die wahren Literaturfreunde im Wasserschloss. Denn dort lesen Silke Scheuermann und Matthias Göritz, eines der beiden Ehepaare, die unsere Stadt dieses Jahr als LiteratenStipendiaten beehren. Sie, 2001 zunächst mit einem Lyrikband, 2007 dann mit einem Roman erschienen, wird aus dem neuesten Gedichtband „Der Tag an dem die Möwen zweistimmig sangen“ lesen. Er, mit dem Robert-GernhardtPreis ausgezeichnet, liest aus dem ganz frischen Roman „Träumer und Sünder“.

Beide haben reges Interesse verdient – auf die Sandkerwa kann man später immer noch.

Concerto Virtuosi neue Residenz, Kaisersaal Mi, 28.8.2013, 20.00 Uhr Manche Stücke kann man nicht oft genug hören – meint anscheinend die Kammerphilharmonie Köln und fügt den vielen virtuosen Konzerten im August noch ein weiteres hinzu. Das Kammerorchester bringt ebenfalls die „Vier Jahreszeiten“ mit. Tschaikowskis Nocturne d-Moll für Cello und Streicher ist der Ausflug in die russische Romantik für kleine Besetzung. In der Orchestersuite Nr. 2 von J.S. Bach mit der berühmten, hüpfenden Badinerie kann sich Flötensolist Andreas Haas beweisen. Und schließlich das Albinoni zugeschriebene „Adagio“, das zwar bis auf allenfalls sechs Takte des Themas und etwas Generalbass vom italienischen Musikwissenschaftler Remo Giazotto stammt, trotzdem kurioserweise nach seiner Veröffentlichung 1958 ei-

nen Albinoni-Boom auslöste. Heute gilt es beinah als Gassenhauer und passt gut in das Programm des Gastkonzerts im Kaisersaal.

Sommerkino Schloss Geyerswörth ab Mi, 28.8.2013, 20.00 Uhr „Das Leben ist nichts für Feiglinge“! Das weiß auch „Django Unchained“, der in seinem „Life of Pi“ den „großen Gatsby“ markiert. Wenn dann trotzdem der „Dampfnudelblues“ einsetzt, nehmen Sie am besten den „Nachtzug nach Lissabon“. Hauptsache, Sie sind rechtzeitig zurück, damit Sie ab dem 28. August in der schönen Kulisse des Innenhofs von Schloss Geyerswörth diese und weitere Filme genießen können, die das Team von Odeon und Lichtspiel für das 2013er Sommerkino zusammengestellt hat. Wie immer inklusive eines passenden kulturell ansprechenden Vorprogamms, das auf den Abend einstimmt, bis es dunkel genug für den Film ist. „Da geht noch was!“

Stephansberger Herbstkonzerte St. Stephan Ab so, 8.9.2013, 17.00 Uhr Es widerstrebt einem, sich während des beständig wärmsten Julis seit langem Gedanken über Herbstkonzerte zu machen, doch sicher ist: auch diese Jahreszeit wird kommen. Und mit ihr die Stephansberger Herbstkonzerte, zu denen die gleichnamige Kirche dreimal im September ihre Tore öffnet. Den Anfang macht ein Programm für Orgel und Chor mit musica vocalis aus Bayreuth und der früheren Leiterin Stefanie Naser an der fast noch ganz neuen Mühleisen-Orgel. Eine Woche später, am 15.9.: ein reines Orgelkonzert. In Skandinavien ist es definitiv herbstlich, in Lappland fällt schon Schnee, und so beschäftigt sich Wieland Meinhold mit der Orgelromantik des Nordens. Der Universitätsorganist aus Weimar hat ein Programm bekannter und weniger bekannter Komponisten zusammengestellt. Edvard Grieg und Jean Sibelius mit Orgeltranskriptionen

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kultur in sicht die ZWIEBEL 8/2013

der „Peer Gynt Suite“ und „Finlandia“ sind geläufig, doch beispielsweise eine Orgelfantasie von Rud Immanuel Lang­ gaard hört man nicht alle Tage. Am folgenden Sonntag, dem 22.9. durchdringen ganz ungewohnte Klänge das freundlich helle Gotteshaus: In der Besetzung Sopran, Kontrabass und Orgel lassen Eva-Maria Helbig, Christian Hellwich und Ingrid Kasper „Jazziges, Ungeahntes und Bekanntes“ erlauschen. So allgemein die Ankündigung, so neugierig hoffentlich das Publikum.

Martin Rütter Stechert Arena do, 12.9.2013, 20.00 Uhr

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Weniger Kinder, mehr Hunde. So sieht, kurz gefasst, die demografische Entwicklung in Deutschland aus. Nicht selten entscheiden sich Paare im besten Elternalter heute gegen Kinder. Der Hegetrieb lässt sich ja auch mit einem Welpen befriedigen. Doch auch dieser will erzogen sein, und daran scheitert es oft (bei Kindern allerdings bisweilen ebenfalls). So ist der Erfolg von Hunde-Coaches wie Martin Rütter zu erklären. Der 43-jährige hat sich darauf spezialisiert, Hundehalter in die Kommunikation mit ihren Lieblingen einzuführen und gibt Tipps, wie sie

Crazy Concert Spiegelsaal, Harmonie fr, 13.9.2013, 20.00 Uhr Klavierakrobaten gibt es einige, und Könner wie Hans Lisberg und Joja Wendt sind schon lange ein Begriff. Ein Duo von Pianisten aus dem Allgäu hat sich in den letzten Jahren weltweit in diesem Fach etabliert und kommt als Pianotainment auf die Bühne des Spiegelsaals. Mit ihrem Können hätten sie allerdings den Keilberthsaal in der Konzerthalle ver-

dient. Denn was die zwei an den Tasten vollbringen, ist rasant, artistisch und voller musikalischem Witz. Billy Joels „Root Beer Rag“ so heiß, dass er in Bamberg zum Rauch Beer Rag werden wird, „Für Elise“ als extracoole Lounge-Version, Boogie Woogie mit Tennisbällen. Und Rimsky-Korsakoffs Hummel fliegt bei Stephan Weh und Marcel Dorn sowieso mit Nachbrenner. Klar, dass sie auch Chico Marx auf die Finger geschaut haben. Wer so Klavier spielt, fällt auf, zum Beispiel der Nobel-Klavierschmiede Blüth­ ner, die sie in die Reihe ihrer „official artists“ aufgenommen haben, oder dem größten Klavierwettbewerb der Welt in China, wo sie 2013 schon zum dritten Mal in der Jury sitzen. Eine warme Empfehlung der ZWIEBEL für alle, denen Musik auf hohem Niveau auch noch Spaß machen darf. Vielleicht wirds ja doch noch was mit der Konzerthalle.

Bamberger Maler Katzheimer Str. 3 fr, 13.9.2013, 18.00 Uhr Malerisch ist Bamberg eher woanders, aber das Malerviertel trägt seinen Namen trotzdem zu Recht – erwies man doch Anfang der 80er-Jahre mit der Benennung von Straßen vier Bamberger Malerinnen und Malern verschiedener Epochen die Ehre. Wolfgang Katzheimer,

der im 15. Jahrhundert eine Maler- und Schnitzerwerkstatt führte. Die drei Generationen Johann Joseph Scheubel I. bis III., die vor allem im 18. Jahrhundert in vielen Kirchen Frankens und den fürstbischöflichen Residenzen wirkten. Joseph Marquard Treu und seine fünf Kinder, allesamt als Malerinnen und Maler im 18. Jahrhundert geschätzt. Und Andreas Theodor Mattenheimer mit seinen Söhnen Karl und Theodor, die als sich als Maler und Restauratoren einen großen Ruf Anfang des 19. Jahrhunderts erwarben. Das Stadtteilmanagement Starkenfeld, zu dem das Malerviertel gehört, ehrt diese Künstler gemeinsam mit der VHS, dem Historischen Museum und dem Stadtarchiv mit einer Ausstellung und lädt am 13.9. zur Eröffnung ein. Gezeigt werden Fotografien der weit verstreuten Werke: Stadtansichten, Stilleben, Portraits, aber auch Heiligenbilder und Legenden der Bistumsgründer. Die Originale wurden in Kirchen und Museen von Kindern in Begleitung der Kunsthistorikerin Christine Hartleitner besucht, so entstanden eigene Werke, die in der Jubiläumswoche des Historischen Museums mit den Originalen gezeigt werden.

Fränkischer humorgipfel Eta-hoffmann-theater sa, 14.9.2013, 19.30 Uhr Nachdem im vergangenen Jahr allerlei humoristische Weggefährten Mäc Härder mit einer Gala zum 25-jährigen Bühnenjubiläum gratuliert haben, hat der Bamberger Kabarettist offensichtlich Geschmack daran gefunden. Und

Foto: Pianotainment

Kultur in Sicht September 2013

sich verständlich machen können. Bedarf gibt‘s genug: Umwerfende Doggen, die jeden Besucher gleich zu Boden bringen, Kläffer, die ihren Garten gegen jede Fliege verteidigen, die des Wegs kommt oder Schoßhündchen, die das Sofa komplett für sich vereinnahmen. Dabei gilt das geflügelte Wort: das Problem hängt am oberen Ende der Leine. Dank Rütters Bühnenpräsenz ist der Sachstandsbericht aus deutschen Hundkörbchen jedoch ausgesprochen unterhaltsam, und so füllt er Säle mit locker erzählten Geschichten aus der Praxis der mittlerweile über 120 Hundeschulen, die nach seinem System arbeiten. Dazu gibt es Fernsehserien zur Hundeerziehung, ein Wörterbuch Mensch/Hund und ein RTL-Comedyformat mit dem „Hundeversteher“. „Der tut nix“ heißt das Programm – was man von Rütter selbst sicher nicht sagen kann. Trotzdem ist das Mitbringen von Hunden an diesem Abend nicht ratsam – wenn ein paar Hundert Hunde in der Nicht-mehr-lange-Stechert Arena aufeinander losgehen, ist auch der „Dogfather of Hundeerziehung“ überfordert.


die ZWIEBEL 8/2013 kultur in sicht den fränkischen Humorgipfel im E.T.A.Hoffmann-Theater ausgerufen. Normalerweise konferieren auf Gipfeltreffen wichtige Menschen zu wichtigen Themen, sind sich in der Umsetzung un-, in der Theorie aber einig, was sie in einem längst vorverhandelten Abschlusspapier zu Protokoll geben. Anschließend ändert sich: nichts. Aber gut, dass man darüber gesprochen hat. Auf dem Humorgipfel sprechen Bernd Händel, bekannt vom fränkischen Fasching, der Rheinländer Christoph Brüske, Detlef Winterberg als Beispiel, dass ADHS auch unterhaltsam sein kann, Annette Grabiger alias „von Bamberg“, die Steptokokken mit ansteckender Medizin-Comedy und Peter Spielbauer (Foto). Letzterer bedarf der vollen Konzentra-

jährlichen Tage der offenen Ateliers von Künstlern, die dem BBK Oberfranken angegliedert sind. Warum? Fragen Sie die Künstlerinnen, die sich den Namen und das Konzept 1998 ausgedacht haben. Ziel der beiden Tage am 21. und 22.9. ist es ja einerseits, überhaupt einmal zu zeigen, wo Künstler in unserer Gegend leben und arbeiten. Andrerseits die Hemmschwelle zu verringern, in dem man die „heiligen Hallen“ für Besucher öffnet und sie einlädt, sich ein Bild zu machen und mit den Kunstschaffenden ins Gespräch zu kommen. Denn entgegen landläufiger Meinung sind nicht alle Künstlerinnen und Künstler Käuze, die am liebsten bei Nacht in völliger Stille und Abgeschiedenheit in sich gekehrt am Objekt werkeln. Wer mag, überzeugt sich davon am Samstag zwischen 14 und 18, am Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr.

Symphoniekonzert Konzerthalle sa, 28.9.2013, 20.00 Uhr tion des Publikums für sein kunstvoll komisches Kabarett, das allein schon das Kommen lohnt. Mäc Härder schließlich moderiert das Ganze. Wird das lustig? Schaun mer amol.

Artur 16

Foto: Thomas Degen

verschiedene orte ab sa, 21.9.2013, 14.00 Uhr Artur ist wieder da! Und so groß geworden – schon 16! So langsam dürfte er die Pubertät hinter sich gebracht haben und sieht nun der Volljährigkeit entgegen. Wer Artur ist? Ach so, ARTUR heißen die

In den letzten Tagen des September der Start in die neue Symphoniker-Saison. Nach einem Sommer mit einem überzeugenden Konzert in der Royal Albert Hall, mit einem kompletten „Ring“ in Luzern und drei Konzerten in vier Tagen beim Beethovenfest in Bonn jetzt der Eröffnungsabend, natürlich im AAbo. Arnold Schönbergs Klavierkonzert als Musterbeispiel von Ästhetik in der Zwölftonmusik und mit seinem Zitat aus Beethovens Fünfter, diese anschließend als Start in eine Saison, die wiederum nicht arm an Höhepunkten ist. Ja, Bamberg hat es auch musikalisch gut. [hb]

KUNST & KULTUR IN MÜNNERSTADT

5.7. bis 7.7. Stadtfest »Musik und Märkte« am Anger 5.7. bis 28.7. Sonderausstellung in den Galerieräumen im Deutschordensschloss »150 Jahre TSV Münnerstadt« 6.7. bis 21.7. else! Peter Wolf »Fotografien« 20.7. bis 4.8. else! Thomas Seuberling »Collagen & Monotypien« 24.7. bis 4.8. else! Alison Cundiff »Zeichnung & Malerei« 4.8. 14 Uhr Highheel-Walking bei else! in der Marienanstalt 4.8. 5. Oldtimer-Treffen am Anger und im Schlosshof mit Rahmenprogramm 4.8. bis 31.8. Sonderausstellung »Vom Hühnerschreck zum Schluchtenflitzer« Fahrradausstellung mit Rahmenprogramm 25.8. 1.9. und 8.9. Heimatspiel »Die Schutzfrau von Münnerstadt« mit Gelage 8.9. Tag des offenen Denkmals 14.9. Federweißerabend im Schloßhof mit Führung Skulpturenweg 19.9. 20 Uhr Kabarett Luise Kinseher in der alten Aula 22.9. bis 3.11. Sonderausstellung im Hennebergmuseum »Münnerstadt kommt zum Zug« Modelleisenbahnausstellung 28.9. bis 13.10. Kunstausstellung Horst Kreutz in den Galerieräumen im Schloss · Museumsfreunde Münnerstadt 28.9. Braveheart »Junior« 7.10. Vortrag zum 100. Geburtstag von Willi Brand Dr. Geuß · Vortragsraum im Deutschordensschloss 6.11. 19 Uhr Vortrag »Die Anderen – jüdisches Leben vor und während des Dritten Reiches auf dem Land« Gerd Berghofer · Vortragsraum im Deutschordensschloss 22.11. Weihnachts-Sonderausstellung »Schneegestöber« im Hennebergmuseum 23.11. und 24.11. Weihnachten im Schloss mit Rahmenprogramm 28.11. 18 Uhr Vortrag »Grummbern oder Aadöbfl« Dialekte im Landkreis Bad Kissingen · Dr. Monika Fritz-Scheuplein, unterfränkisches Dialektinstitut Würzburg · Vortragsraum 30.11. 20 Uhr Kabarett Jörg Knörr in der alten Aula 21.12. Die Altneihauser Feierwehrkappelln in der Mehrzweckhalle

KulTourisMus

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im Schloss Dienstag - Freitag 10 - 17 Uhr · Sa/So 13 - 17 Uhr Deutschherrnstraße 18 · 97702 Münnerstadt · Telefon 0 97 33 - 78 74 82

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 8/2013

Endlich Sommer: Fränkisches Theater in Schloss Geyerswörth ändert. Nach wie vor spielen die meisten Aufführungen in der Fränkischen Schweiz. Aber das Ensemble tritt auch in allen neun oberfränkischen Landkreisen und den vier kreisfreien Städten auf. Darum wurde der gemeinnützige Verein 2007 von „Theatersommer Fränkische Schweiz“ in „Fränkischer Theatersommer“ umbenannt. Im selben Jahr erhielt das Theater die Erweiterung und den Titel „Landesbühne Oberfranken“. Diesen Sommer bereist das Theater über 80 Orte und präsentiert dabei rund 200 Aufführungen: in Parks, auf Marktplätzen, in Burgen, Galerien, Museen – und im Hof von Schloss Geyerswörth in Bamberg.

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Seit 1993 tourt das mittlerweile 25-köpfige Ensemble des Fränkischen Theatersommers durch Oberfranken. Damals beschlossen Bildhauer Wolfgang Pietschmann und Schauspieler Jan Burdinski, in Hollfeld eine fahrende Freilichtbühne zu gründen. Ihr Ziel: Den Menschen in der Fränkischen Schweiz das Leben mit großer Schauspiel-Kultur zu versüßen. Dabei sollten musikalisch-literarische Programme mit Kabarett, Kindertheater und insbesondere die europäische Komödie im Vordergrund stehen. Mit den Jahren haben sich die Zahl der Spielorte und das inhaltliche Programm sehr ver-

Fotos: Fränkischer Theatersommer

Theaterfreunde aufgepasst: Vom 29. Juli bis 11. August präsentiert das Ensemble des Fränkischen Theatersommers die jährlichen Festspiele in Schloss Geyerswörth. Im Jubiläumsjahr bringt Intendant Jan Burdinski große Namen auf die Bühne: Goethe, Schiller, Shakespeare und die Gebrüder Grimm helfen mit, 20 Jahre Fränkischen Theatersommer zu feiern.

Dort zeigt Intendant Jan Burdinski mit seinem Ensemble Goethes Klassiker „Faust I“ als Großproduktion auf der Bühne. Das Universaldrama, das „vom Himmel durch die Welt zur Hölle“ führt, ist eine der größten Herausforderungen für jedes Theater. Leicht und unterhaltsam, kraftvoll und energetisch führt


die ZWIEBEL 8/2013 bamberger kulturleben die Inszenierung die beiden Geschichten des Faust zusammen: die des zweifelnden und verzweifelten Gelehrten, der sich dem Teufel verschreibt und die des verführten Mädchens, die Liebestragödie um Gretchen. Als zweite Haupt-Produktion spielt William Shakespeares bekannte Komödie „Was ihr wollt“ unter der Regie von Peter Kempkes auf dem Thespis-Karren - der eigenen fahrbaren Bühne des Theatersommers. Ein LiebesWirrspiel voller süßer Melancholie und erfrischendem Schabernack. Wo Goethe spielt, darf Schiller nicht fehlen. Darum erlebt das Publikum in „Schiller: ganz oder gar nicht“ alle Schillerwerke an einem Abend. Die drei Schauspieler Etienne, Bruno und Maggie haben sich vorgenommen, Schillers dramatische Werke gesammelt an einem Abend zu präsentieren. Ihr Anliegen ist so wahnwitzig wie ihre Persönlichkeiten. „Don Carlos“ und die „Jungfrau“, „Kabale“ und „Die Räuber“ - das alles in neunzig Minuten? Unerwartete Einsichten und nie geahnte Interpretationen von Schillers gesammelten Werken stehen auf dem Programm des unerschrockenen Trios. Regie und Spiel: Juliane Fechner und Peter Kempkes.

„(K)ein Märchen aus uralten Zeiten“ erzählen, spielen und singen die Bamberger Heidi Lehnert und Benjamin Bochmann im Gebrüder-Grimm-Jahr. Dabei lassen sie nicht außer Acht, wie die gesammelten Märchen bei zeitgenössischen Autoren ihre Spuren hinterlassen haben. Auch die großen Jubilare werden in diesem Theatersommer gebührend gefeiert: Jean Paul mit musikalischen und rezitativen Abenden des Bamberger Schauspielers Stephan Bach und Gesangsbegleitung sowie Richard Wagner mit den Hommagen „Wagner im Ring“ und „Mein lieber Schwan“. Der besondere Kammeroper-Abend zeigt zwei italienische Opernkomödien auf einmal. Im ersten Teil des Abends kommt „Die Magd als Herrin“ (Giovanni Battista Pergolesi)“ zur Aufführung. Im zweiten Teil wird „Der Schauspieldirektor“ (Wolfgang Amadeus Mozart) geboten. Mit dem zauberhaften Kinderstück „Die Werkstatt der Schmetterlinge“ (ab vier Jahre) kommen schließlich auch die jüngsten Theaterfans auf ihre Kosten. Sie erleben, wie grenzenlose Phantasie und ein drängender Wunsch, Träume lebendig lassen werden. [kk]

Ein Stück Zeiler Geschichte erleben.

www.zeiler-hexenturm.de

Mehr Informationen zu den Stücken und Spielterminen gibt es unter www.theatersommer.de

Unsere Öffnungszeiten April - Oktober: Do - So: 10.00 Uhr - 17.00 Uhr Mo: geschlossen Di - Mi: für Schulklassen und Gruppen nach Vereinbarung

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gelesen die ZWIEBEL 8/2013

Gelesen August 2013

DREI FRAUEN UND LOS DELIA EPHRON Diana Verlag, 8,99 € Lana, Tracee und Rita begegnen sich auf einer menschenleeren Straße. Alle drei sind aus unterschiedlichen Gründen auf der Flucht, alle drei suchen Liebe, Anerkennung, ein im weitesten Sinne neues Leben. Sie stranden in Fairville (!), einem verschlafenen Städtchen in North Carolina. Dort treffen sie auf Clayton, einen etwas heruntergekommenen Barbesitzer, der das Trio als Kellnerinnen engagiert; auf Tim, der sich vom Fleck weg in Tracee verliebt und auf Marcel, den großen, unergründlichen Zirkuslöwen, der in Claytons Bar in einem Käfig ein langweiliges Dasein fristet. In kürzester

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Zeit mischen die drei Damen das Leben der dortigen Bewohner, insbesondere das der männlichen inklusive Marcels,

gehörig auf. Delia Ephron ist Drehbuchautorin und Produzentin; sie arbeitete u.a. mit bei E-Mail für Dich und Schlaflos in Seattle. Dies fließt unverkennbar in die Dramaturgie des Romans ein, was dem Ganzen jedoch keinen Abbruch tut. Kurzweilig erzählt sie mit Rückblenden, Einschüben und knappen Kapiteln diese Geschichte um verschüttete und erfüllte Träume und enthüllt Stück für Stück die Geheimnisse aller Personen. [bp]

DIE GROSSE VOLKSVERARSCHE HANNES JAENICKE Gütersloher Verlagsanstalt, 17,99 € Prominente nutzen gerne ihre Popularität für gemeinnützige Zwecke. Zu ihnen gehört auch der Schauspieler Hannes Jaenicke, ein überzeugter Umwelt- und Tierschützer. Mit seiner neuesten Publikation schlägt er sich auf die Seite der Verbraucher. Vollmundig zieht er darin

gegen die Müllwirtschaft, die Banken, die Lobbyisten, die Kosmetik- und Pharmaindustrie, die Bekleidungs- und Autoindustrie, gegen Wendehälse in der Energiewirtschaft und gegen Korruption insgesamt zu Felde. Uns Konsumenten hält er den Spiegel vor die Nase und klärt uns über unsere Macht auf. Prinzipiell

keine schlechte Idee, wenn da nicht ein schaler Geschmack zurückbliebe. Jaenicke bleibt allzu oft an der Oberfläche, es fehlt eine tatsächliche Konsequenz. Ein „Konsumenten-Navi“ gibt Hinweise und der Leser erhält zahlreiche Hinweise und Links, die ihn zu eigener Recherche einladen sollen. Alles gut und schön, wenn sich auch hier nicht der Eindruck vermitteln würde, dass die Auswahl willkürlich getroffen wurde. Insbesondere bei der Lektüre des persönlichen „Konsumdschungel“-Guides von Hannes Jaenicke stellt sich die Frage, welcher Lobbyist hier spricht. [bp]

DU BIST FORT UND ICH LEBE FRIEDERIKE SCHMÖE Gmeiner, 9,99 € Schon auf den ersten Seiten ihres neuen Romans stellt Friederike Schmöe einen Großteil ihrer Protagonisten vor und legt zudem die Fährte für die folgenden Geschehnisse. Zunächst Sam, Textildesignerin und Coburgerin mit einer weit verzweigten Familie. Ihre Mutter, eine bekannte Coburger Künstlerin, feiert ihren 60. Geburtstag, für den Sam eine Jubiläumsausstellung im Coburger Kongresshaus organisiert. Bei ihrer Recherche stößt die junge Frau auf ein Foto, das eine Welle von emotionalen Ausbrüchen

und Ereignissen auslöst. Rasch erfährt der Leser, dass die Unbekannte Sams leibliche Mutter ist, die in Griechenland tödlich verunglückte. Straff schildert Schmöe, selbst gebürtige Coburgerin, Dozentin für Linguistik und vielseitige Autorin, den Verlauf der Geschichte. Ihre Suche nach Wahrheit führt Sam nach Griechenland, wo das Foto in den 80er Jahren aufgenommen wurde. Ihr zur Seite steht Roman, ein Journalist, der in seinen Nachforschungen nicht locker lässt. Und sie stößt auf John, einen Amerikaner, der den beiden Frauen damals in Griechenland begegnete. Ganz gleich, was es ist: prickelnder Familienroman oder familiärer Krimi mit happy end, dieser Roman sollte auf keiner Leseliste für den Urlaub fehlen. [bp]

ALS MRS. SIMPSON DEN KÖNIG STAHL JULIET NICOLSON insel taschenbuch, 14,99 € Unauslöschlich ist ihr Name in die Geschichtsbücher eingegangen. Wallis Simpson: eine Bürgerliche, eine zweifach geschiedene Amerikanerin beeinflusste die Geschicke Großbritanniens, indem Edward VIII. ihr zuliebe auf den Thron verzichtete. Sie gibt dem Debütroman von Juliet Nicolson seinen Titel und spielt dennoch nur eine Nebenrolle in der Geschichte. Im Mittelpunkt stehen die junge May Thomas und Evangeline Nettlefold, ihrerseits ebenfalls Amerikanerinnen, die auf der britischen Insel ihr Glück suchen und auch finden. May Thomas wird indirekt als Chauffeurin von Sir Philip, einem Abgeordneten des englischen Oberhauses, mit den historischen


die ZWIEBEL 8/2013 gelesen

wie privaten Ereignissen konfrontiert und ist zur Verschwiegenheit verpflichtet; Evangeline Nettlefold verspricht sich von ihren Kontakten zu der Geliebten des designierten Königs privates Glück – und scheitert. Um die beiden Amerikanerinnen gruppieren sich weitere Individuen, die ein Abbild des englischen Klassensystems darstellen. Eingebettet in das Zeitgeschehen des Jahres 1936 eignet sich dieser Roman bestens zur Sommerlektüre und bietet zugleich historische Fakten. [bp]

ZEIT T

Deutschland und lebt in Frankfurt. Derzeit ist sie gemeinsam mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Oleg Jurjew, Stipendiatin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia. In Klagenfurt hatte sie ein Kapitel aus ihrem nun erschienenen Roman vorgetragen, der von der Kritik gefeiert wird. Völlig zu Recht. Es mag gerade Martynovas Mehrsprachigkeit sein (Gedichte schreibt sie auf Russisch, Prosa auf Deutsch), die die turbulente Geschichte um eine deutsch-russische Patchworkfamilie in Berlin zu einem immer wieder überraschenden, vor Wortwitz sprühenden Feuerwerk werden lässt. Eines, dessen Stil und Duktus der (auch konkreten) Poesie oft näher scheint als der Prosa. Knappe Episoden sind das, die zusammen das Portrait eines Künstlers als junger Mann ergeben, das des Studenten Moritz, der auf der

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Unser Jahresthema 2012/13

Suche nach sich selbst ist. Das titelgebende Schlüsselbein, ausgestellt in einer Tübinger Vitrine, birgt dichterische Kraft. Hölderlins trunkene Schwäne tauchen auf, immer wieder Dostojewski, auch Gogol. Und Jack Kerouac, denn es geht ja auch nach New York und Chicago. Martynova ist ein grandioser Roman gelungen, der ein zugleich anspruchsvolles und unterhaltendes Spiel treibt mit dem Leben wie, vor allem, mit der Kunst und der Literatur. Und der Sprache. Bravo! [jg]

Foto von Mayang Murni Adnin

OLGA MARTYNOVA Diana Verlag, 8,99 € In deutschen Metropolen lebende und aus dem östlichen Europa gebürtige Autorinnen haben derzeit Konjunktur. Dieser Eindruck stellt sich jedenfalls ein, wenn man nach Klagenfurt blickt, auf die Tage der deutschsprachigen Literatur. Deren Hauptpreis, den IngeborgBachmann-Preis, gewann in diesem Juli die aus Kiew gebürtige Katja Petrowskaja, die in Berlin zuhause ist. Letztes Jahr war die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichnung Olga Martynova verliehen worden. Sie stammt aus Sibirien, wuchs in Leningrad auf, ging 1991 nach

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ein mensch die ZWIEBEL 8/2013

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die ZWIEBEL 8/2013 ein mensch

Fotos: Anny Maurer

Zirkel(s)training

Innerhalb eines verkehrsberuhigten Wohngebietes könnte man ihn jederzeit blitzen – mit über 30 Stundenkilometern rast Hans Zirkel auf seinem Handbike über die Straßen – 1:15:39 h lautet seine Bestzeit über die Marathondistanz von 42,195 km. Der 53jährige führt ein Leben auf der Überholspur – trotz oder vielleicht auch wegen seiner Behinderung. Mit zwei Jahren an Kinderlähmung erkrankt hat sich der Bamberger in seinen Zielen nie bremsen lassen. Als Leistungsschwimmer holte er zwei Jahrzehnte lang unzählige Titel bei bayerischen und sogar drei bei den deutschen Meisterschaften in der offenen Klasse, und auch mit dem Handbike gelang ihm der Sprung in die Weltrangliste.

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ein mensch die ZWIEBEL 8/2013 Die zahlreichen Pokale und Urkunden im

karriere. Noch im selben Jahr startete er beim

Wohnzimmer sind nicht zu übersehen, Hans

Fränkische Schweiz-Marathon. „Mein Ziel war

Zirkel – durchtrainiert und braungebrannt

es, einfach nur anzukommen.“ Er kam an – mit

– führt das Leben eines Leistungssportlers:

einer bemerkenswerten Zeit von unter 2: 10 h,

Regelmäßiges Kraft- und Schwimmtraining,

und von da an gab es kein Halten mehr. Selbst

außerdem noch zwei- bis dreimal die Woche

eine schmerzhafte Schulterverletzung durch

zwischen 40 und 70 km auf dem Handbike

Verschleiß und eine anschließende Operation

- dazu gehört schon eine ordentliche Portion

im Jahr 2004 konnten ihn nicht bremsen. Zirkel

Disziplin und Leistungswille. Dabei hat sich

trat kürzer beim Schwimmen und konzentrier-

der gebürtige Drosendorfer anfangs recht

te sich verstärkt aufs Handbiking. Seit 2006 ist

schwer mit dem Sport getan: „Ich war immer

er stolzer Besitzer eines Rennbikes: „Bergauf

ziemlich klein und schmächtig, deshalb sollte

konnte ich mit meinem alten Bike überall mit-

ich als Schulanfänger zur Schwimmtherapie.

halten, aber bergab waren die liegend fahren-

Doch so richtig begeistert war ich davon nicht

den Rennbiker einfach deutlich schneller.“ Zwei

und mit dem Schwimmen wollte es auch nicht

Jahre später wurde er durch ein Trainingslager auf den USC Magdeburg aufmerksam und schloss sich diesem Verein an, in dem er sich bis heute bestens betreut und für die jährlichen City-Marathons vorbereitet fühlt.

gleich klappen.“ Erst ein paar Jahre später, im Alter von zehn, elf Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für das nasse Element. Ab 1985 trainierte er regelmäßig im Behinderten- und Versehrtensportverein Bamberg, wurde 1986 in Hamburg erstmals Deutscher Meister über 50 m Brust und stellt im Laufe der kommenden Jahre alleine dreimal den deutschen Rekord

2007 war wieder ein Schicksalsjahr – dieses Mal in beruflicher Hinsicht: Zirkel, zu die2001 - bei einem Urlaub mit Ehefrau Annelore sem Zeitpunkt Sportamtsleiter bei der Stadt auf Ibiza -kam Hans Zirkel erstmals mit dem Bamberg, ging vorzeitig in den Ruhestand. Handbike in Berührung. „Ich war davon so be„Die Belastung war damals einfach zu groß.“ geistert, dass ich mir zuhause – nach etlichen Denn auch im Berufsleben hat der Sportler sich nie geschont: „Ein Auto im Rückwärtsgang oder beim Abbiegen ist Nach der Ausbildung zum Regierungsineine echte Gefahr für uns.“ spektionsanwär ter beim Landratsamt Probefahrten auf einer Rehamesse – eines Bamberg startete Zirkel seine Laufbahn als zugelegt habe.“ Sein erstes Modell war noch Bauamtsleiter der Gemeindeverwaltung ein so genanntes Vorspannbike – ein Rad mit Memmelsdorf, wechselte dann zum SozialHandkurbel, das mit dem Rollstuhl zusammenamt der Stadt Bamberg, war stellvertretengekoppelt wird. „Den Rollstuhl übernahm die der Verwaltungsleiter der Nervenklinik St. Krankenkasse, die 2500 Mark für das VorspannGetreu und zum Schluss in seinem Traumjob bike musste ich selber bezahlen.“ Viel Geld, als Sportamtsleiter. „Mein Berufsleben war das jedoch gut investiert war – denn mit dem nicht zuletzt durch meine Behinderung nie Handbike begann Hans Zirkels zweite Sportlerso ganz einfach.“ über 50 bzw.100 m ein.

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Auch im Berufsleben hat Hans Zirkel sich nie geschont


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Doch auch beim Sport hat Zirkel immer wieder mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen. So muss er beispielsweise als Handbiker stets für die anderen Verkehrsteilnehmer mitdenken: „Dadurch dass wir quasi auf der Straße liegen, sieht man uns nur schwer: Ein Auto im Rückwärtsgang oder beim Abbiegen ist eine echte Gefahr für uns.“ Deshalb trainiert er vorzugsweise am Kanal entlang – Richtung Strullendorf, Hirschaid oder Hausen – zwei-, dreimal die Woche. Allein die Vorbereitungen für den Start nehmen eine gute Dreiviertelstunde in Anspruch: „Ich steige ja nicht einfach so in mein Bike, sondern muss meine Orthesen erst einmal ablegen.“ Da er alles andere als ein Technik-Freak sei, hat Zirkel sich für ein solides Mittelklasse-Bike entschieden. Denn natürlich gibt es auch bei diesem Sport reichlich technische Finessen und preislich nach oben keine Grenzen. „Wenn ich dann eine Panne habe, kann ich das Bike nicht reparieren. Das macht ja auch keinen Sinn.“ Zum Glück hat er bislang erst zweimal einen Platten auf der Strecke gehabt: „Da habe ich meine Frau angerufen und sie musste mich abholen.“ Mit ihr ist er seit über 25 Jahren glücklich verheiratet: „Sie hat mich immer in

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ein mensch die ZWIEBEL 8/2013 meinen Sport unterstützt.“ Denn auch bei ihrem gemeinsamen Hobby, dem Reisen, spielt der Sport eine wichtige Rolle: Schnorcheln auf den Malediven oder Seychellen, Biken auf Lanzarote, Schwimmen auf den Kanaren – die Zirkels führen ein bewegtes Leben.

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Obwohl das Leistungsschwimmen bei all diesen Aktivitäten inzwischen immer mehr in den Hintergrund getreten ist, trainiert Hans Zirkel noch zweimal die Woche im Bambados. Auch hier läuft nicht immer alles rund: So lassen aus seiner Sicht die BehindertenUmkleideräume nach wie vor zu wünschen übrig: „Zwei Spinde, eine Erste-Hilfe-Pritsche und ein Plastikstuhl sind nicht gerade luxuriös; und wenn der Stuhl mal nicht da ist, muss ich mich gar auf dem Fussboden umziehen.“ Auch der Einstieg ins Schwimmerbecken könnte besser sein: „Der Badelift ist zwar eine Erleichterung für Behinderte, aber eben sehr auffällig. Eine breite Treppe mit Halterung wäre für viele sicherlich angenehmer.“ Letztendlich begegnet Hans Zirkel den Unwägsamkeiten im Leben jedoch immer ge-

lassener. Letztes Jahr hatte er sich einen ausgeklügelten Trainingsplan mit Leistungsdiagnostik von einem Profi aus Hannover erstellen lassen – dennoch blieben Zirkels Wettkampfzeiten deutlich hinter den gesteckten Zielen zurück. „Deshalb trainiere ich jetzt nur noch ganz entspannt – so wie es für mich passt.“ Und siehe da: Erst vergangenen Monat blieb er – selbst für ihn völlig überraschend – beim Heidelberg Marathon deutlich unter der einst „magischen Grenze“ von eineinhalb Stunden. Ein toller Erfolg – zumal dieser Marathon für die meisten Handbiker der Wettkampfhöhepunkt des Jahres ist. „Die Strecke ist einmalig – dieses Mal haben vier Teilnehmer eine Zeit unter 59 Minuten geschafft – das sind immerhin über 40 Stundenkilometer.“ Bei aller Begeisterung für solche Spitzenergebnisse: Auch als einer der erfolgreichsten Behindertensportler Oberfrankens in den vergangenen drei Jahrzehnten hat Hans Zirkel für die Zukunft nur einen ganz normalen Wunsch: „Möglichst noch lange gesund und fit zu bleiben.“ [sb]


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Fotos: Anny Maurer

„Wollen Sie den Rock nicht lieber vorher anprobieren?“ Anna Maria Hartmann betrachtet kritisch das Kleidungsstück, das die Kundin vor ihr bezahlen möchte. Noch einmal gut zureden – dann geht die Kundin in die Umkleidekabine. Und stellt dort fest, dass ihr der Rock zu groß ist. „Wusste ich´s doch“, sagt die Chefin des Modehauses Hartmann am Grünen Markt später. „Es nützt mir ja nichts, etwas zu verkaufen, was nicht passt. Das bringen mir die Kunden in ein paar Tagen wieder zurück.“

Vier neue Marken exklusiv in Bamberg Diese Offenheit zeichnet Anna Maria Hartmann aus. Wenn die 54-Jährige sagt, dass ihr etwas gefällt, dann stimmt das auch. Auch bei der Auswahl der Kollektionen für das Modehaus Hartmann verfolgt die Einzelhandelskauffrau ihre eigene Strategie. Im Herbst führt sie vier neue Marken ein. „Die gibt es dann exklusiv nur bei uns“, verrät sie. Denn Labels, die mit ihrer Massenware den Markt überschwemmen und die Kleidung auch noch in Online-Shops anbieten, kann sie nicht viel abgewinnen. Insgesamt zehn Marken führt das Modehaus Hartmann für die Damenwelt. Sollte eine Kundin unsicher darin sein, was ihr steht, ist sie bei Anna Maria Hartmann in besten Händen. Die Frau von Karl Hans Hartmann hat eine Zusatzausbildung in Farb- und Stilberatung und ein Auge dafür, was Frauen kleidet. Im Herbst werden das vor allem Grautöne und die Farben Petrol und Aubergine sein. Außerdem trägt frau schmale Hosen und weiterhin den Lagen-Look (also ein Top, das unter der Bluse hervorspitzt, über die frau wiederum einen Pullover trägt). Doch wem die aktuellen Modefarben nicht stehen, sollte lieber andere tragen. So ehrlich ist Anna Maria Hartmann dann auch. [kk]

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Blues & Jazz sprengen die (Stadt-)Grenzen Länger, breiter und größer: so kündigt das Stadtmarketing die Neuauflage des Blues & Jazz-Festivals an. Und tatsächlich: 60 Konzerte – soviele gab es noch nie in der „Woche der heißen Musik“, die auch stilistisch längst über Blues und Jazz hinausgewachsen ist. Dank zahlreicher Sponsoren ist überall der Eintritt frei.

Die Neuerung für die Bewohner des Landkreises: sie müssen sich nicht mehr nur in die Stadt aufmachen, um die heißen Rhythmen zu genießen. Von Gundelsheim bis Reichmannsdorf finden zwischen 11. und 18.8. sieben Konzerte statt (wofür die Veranstalter Gaustadt kurzerhand in den Landkreis verschoben haben). Einen Vorgeschmack bietet außerdem „Jazz auf der Böhmerwiese“ am ersten Wochenende mit sechs Auftritten an drei Abenden. Neben den städtischen Spielorten mit der Hauptbühne auf dem Maxplatz und der Nebenbühne am Gabelmann sind auch Live Club und Cafe Esspress mit abendlichen Auftritten dabei. [hb]

Los Dos y Compañeros (oben) mixen erfolgreich kubanische Musik und Texte im niederbayerischen Extremdialekt. Spanisch würde man vermutlich besser verstehen, und „Don Cerbero“, als Nürnberger der einzige Franke der Truppe, darf nur trommeln. Macht aber nichts: diese Musik geht direkt ins Bein und insgesamt 12 Musiker sorgen für eine umwerfende Soundvielfalt.

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Rocklegenden in Bamberg: Pete York (links), Urgestein der Spencer Davis Group, kommt mit seinem früheren Kollegen Eddie Hardin, die als Rockduo (und „kleinste Bigband der Welt“) schon 1969 große Erfolge hatten. Steff Porzel und Gary Twigg ergänzen Drums und Hammond B3 mit Gitarre und Bass, und Eddie Hardin freut sich in seinem Blog schon auf seine „favourite town in Germany“.


die ZWIEBEL 8/2013 bamberger kulturleben Das darf man wohl spätberufen nennen: einen Tag nach ihrem 44. Geburtstag stieg Sydney Ellis in Los Angeles zum ersten Mal auf eine Bühne und sang. Nur drei Jahre später startete sie eine Europatournee. Über 1000 Konzerte in 25 Ländern später beehrt die Blues-Sängerin unsere Stadt wieder mit ihren „Midnight Preachers“ und singt mit ihrer markanten, dunklen Stimme aus einem Repertoire von über 200 Stücken. Nach einem früheren Auftritt im Live Club darf sie am Samstag, 17.8. ab 17.30 Uhr Blues-, Jazz- und Gospelfans auf der großen Maxplatz-Bühne begeistern.

Fotos: Stadtmarketing

Das ganze Festival-Programm auf www.mybamberg.de

Im Spannungsfeld zwischen Edvard Grieg, Walt Disney und Irving Berlin musizieren „The Busquito‘s“ aus den Niederlanden. Mit Gitarre, Bass, Geige und Saxofon swingen sie sich durch die Jazzgeschichte. In Bamberg auf der Böhmerwiese am Sonntagabend, 11. August.

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gelauscht die ZWIEBEL 8/2013

M aka Matthieu Chedid La Brass Banda Europa Europa/Sony Music

La Brass Banda sind die Stars der neuen bayrischen Volksmusik und mit der aktuellen CD „Europa“ definitiv im Mainstream angekommen. Das Quintett um Mastermind Stefan Dettl ist in TV, Radio und auf der Bühne omnipräsent und beweist seit der erfolgreichen Bandgrün-

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dung 2007 nachhaltig: Eine klassisch besetzte Bläsercombo kann stilistisch ganz anders klingen. Ihr Motto: ´Bayrisch funktioniert international´ haben sie mit den 14 neuen Stücken als Brassband perfekt umgesetzt, stilsicher bewegen sich die Oberbayern mit den Titeln von „Tecno“ bis „Hymne“ zwischen Reggae, Soul, Funk und Techno. Durch mehr als 500 Konzerten weltweit, dem 2. Platz beim Vorentscheid zum Eurovision Song

Îl Le Pop Musik/Groove Attack Der Franzose Matthieu Chedid trat schon als Kind in die Fußstapfen seines singenden Vaters und wirkte neben seiner Solokarriere an verschiedenen Bands mit. Heute gilt er als einer der größten Stars

der französischen Musikszene, der auf seiner neuen CD „Îl“ mühelos den Spagat zwischen Rock, Funk, Soul, Chanson, Worldmusik und Pop schafft. Unter dem Bühnennamen M ist Chedid mittlerweile der bekannteste Sänger seiner Generation geworden. Mit einer signifikanten Stimme ausgezeichnet, performt er Stücke Marke „Elle“, „Faites-moi suffrir“ oder „La grosse bombe“ recht eindrucksvoll. Er setzt dabei auf die warmen Klänge der 60er und 70er Jahre, die er up to date mit elektronischer Musik verbindet. Fazit: Ein Muss für alle frankophilen Musikliebhaber, die Chedid im Herbst auch wieder live in Deutschland erleben können. [fk]

Fiddler´s Green Winners & Boozers Deaf Shepherd Recordings/ Indigo Seit 1990 sind Fiddler´s Green aus Erlangen für ihre Nichtbeachtung der herkömmlichen Folk-Grenzen bekannt. Und auch nach personellen Umbesetzungen über die Jahre hinweg, verpasst das Sextett dem traditionellen irischen Genre auf der aktuellen, dreizehnten CD „Winners & Boozers“ die bewährte Frischzellenkur. Ob nun als ´Nu Folk´ oder

´Irish Independent Speed Folk´ betitelt, bleiben die Mittelfranken von „“A Night In Dublin“ bis „Into The Sunset Again“ zugleich traditionell und innovativ. Mittlerweile gelingt es ihnen recht mühelos die Live-Energie ihrer ausgedehnten Konzertreisen auch im Studio 1:1 umzusetzen. 16 neue und zumeist gute Songs haben die Fiddler´s innerhalb kurzer Zeit geschrieben und aufgenommen. Und jetzt sind sie wieder unterwegs, um mit alten und neuen Fans eine Irish Party zu feiern. [fk]

Patrice The Rising Of The Son Supow Music/Groove Attack Mit „The Rising Of The Son“ legt Patrice mittlerweile sein sechstes Studioalbum

vor. Mit seinem eingespielten Team fest zusammengewachsen, ist er dabei seinem einzigartigen Stilmix aus Reggae, Soul und Pop treugeblieben. Stets Individualist und Rebell, legt der AfroDeutsche (Mutter aus Deutschland, Vater aus Sierra Leone) nach wie vor großen

Wert auf anspruchsvolle Lyrik, die nicht nur Songs wie „Alive“ oder „Cry Cry Cry“ kennzeichnet. Aufgenommen wurde neben Deutschland, Frankreich und England vor allem in Jamaika und so verwundert es kaum, dass bei Patrice vor allem Reggae- und Dub-Einflüsse wieder eine wesentlich größere Rolle als zuletzt spielen. Warm, stilsicher, getragen von seiner charismatischen Stimme, verleiht er mit „The Rising Of The Son“ seiner eigenen musikalischen Identität weiterhin einen unverfälschten Ausdruck. In Kürze wird Patrice dann auch wieder auf Tournee sein, denn Patrice liebt es auf der Bühne zu stehen. Seine Fanbase wird es ihm nachhaltig danken. [fk]

Batucada Sound Machine B2KDA GMO/Rough Trade Musikalische Basis der Batucada Sound Machine sind Batucada und Samba aus Brasilien, während die Band aber zum

Foto: Carsten Bunnemann

Gelauscht August 2013

Contest 2013, ihrem Heimspiel vor mehr als 10.000 Besuchern in der Münchner Olympiahalle 2012 und der kommenden langen Tournee (u.a. als Support der Ärzte) wird ihre Popularität auch zukünftig weiter zunehmen. [fk]


die ZWIEBEL 8/2013 gelauscht großen Teil aus Neuseeland stammt. Aus der anfänglichen Trommelgruppe hat sich über Jahre hinweg ein festes Line Up gebildet, dass heute als zehnköpfige Partyband mit einem Mix aus LatinRhythmen, Afro-Beats, Reggae, Funk &

Soul, polynesischen Einflüssen und HipHop um die Welt reist. Ihre bemerkenswerte Live-Energie bringen BSM auch auf CD prima rüber, wie die 12 Titel des aktuellen Albums von „Things Are Gonna Change“ bis hin zu „The Best For You“ unterstreichen. Ihre Fusion aus Percussion, treibender Bläserfraktion, funky Gitarrensounds und soulgen Stimmen läßt kaum Wünsche offen. Und taugt extrem zur Sommerparty. [fk]

Figaro bis 2017 Schütz ein musikalisches Denkmal setzen. Inzwischen liegt die siebte CD dieses beispielhaften Mammutprojektes vor. Unter der Leitung von Ludger Rémy, der auch an der Orgel zu hören ist, ist der erste Teil der „Kleinen geistlichen Konzerte“ in einer wahren Luxusbesetzung eingespielt worden. Das erste Adjektiv des Titels kann sich nur auf die Besetzung beziehen, denn es ist wirklich großartige Musik, die hier vorbildlich interpretiert wird. Komponiert worden ist sie im Dreißigjährigen Krieg. Das hochdramatische „Eile, mich, Gott, zu erretten“ meint Schütz durchaus wörtlich, Dorothee Mields (Sopran) setzt diese Dramatik, nur von der Orgel begleitet, mit kongenialer Expressivität um. Wunderbar gelingen ihr, bei guter Textverständlichkeit und betörender Klangschönheit, die Duette mit der Sopranistin Ulrike Hofbauer. Der auch durch

HEINRICH SCHÜTZ KLEINE GEISTLICHE KONZERTE CARUS MDR Johann Hermann Schein, Samuel Scheidt und Heinrich Schütz, dieses alliterierende Triumvirat hat von Mitteldeutschland aus wesentlich die Musik seiner Zeit geprägt, die des frühen Barock. Der im thüringischen Köstritz und in Weißenfels aufgewachsene Schütz (1585 bis 1672) gilt als erster protestantischer Kirchenmusiker von europäischem Rang. Mit einer Gesamteinspielung will der Dresdner Kammerchor in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Carus-Verlag und MDR

die Zusammenarbeit mit Singer Pur und dem ensemble amarcord bekannte David Erler steuert einen geschmeidigen Altus bei. Ein reiner Hörgenuss ist das, klar, licht und leicht und doch dramatisch. Man setze sich ihm in wohldosierten Portionen aus, statt gleich die komplette CD anzuhören. Ein Geschenk, was da in Sachsen und im Schwabenlande produziert wird. Viola da gamba und Violone spielt übrigens der Freiburger Matthias Müller, der oft schon bei den Tagen Alter Musik in Bamberg zu erleben war. [jg]

ohne Grau. Manchmal

kann das Leben sehr trist sein, gerade wenn man älter und alleine ist. Das ist schade, denn mit ein bisschen Farbe wird das Leben gleich viel schöner.

mit Bunt. Mit deiner

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 8/2013

Das Wunder von Luzern. Wagner am Vierwaldstätter See In Luzern, der malerisch zwischen den Gipfeln des Pilatus und des Rigi am Vierwaldstätter See gelegenen Stadt, spielt die Musik. Das tut sie auf höchstem Niveau schon seit August 1938, Sommer für Sommer. Unter der Leitung von Arturo Toscanini fand damals das erste Konzert im Park der Villa Tribschen statt. In diesem am Stadtrand von Luzern gelegenen Landhaus hatte Richard Wagner von 1866

bis 1872 Exil gefunden. Von Beginn an trafen die Festspiele auf großes Interesse bei Publikum und Medien. Wer nicht selbst vor Ort war, konnte die Konzerte im Radio verfolgen. Das Orchester, das bei der Premiere unter anderem Wagners in Luzern entstandenes Siegfried-Idyll spielte, war ein speziell für Toscanini zusammengestelltes

Foto: Luzern Tourismus

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Der Sommer ist die große Zeit der Musikfestivals. Einige Bamberger Symphoniker sitzen im Bayreuther Festspiel-Graben. Außerdem gastierte die Bayerische Staatsphilharmonie gerade bei den BBC Proms in London und wird beim Lucerne Festival Richard Wagners „Ring“ komplett aufführen.


die ZWIEBEL 8/2013 bamberger kulturleben Eliteorchester. An den ersten Streicherpulten saßen beispielsweise die Mitglieder des berühmten Busch-Quartetts. Daran hat sich bis heute nichts geändert: Auch das im Sommer 2003 von Claudio Abbado neugegründete Lucerne Festival Orchestra setzt sich aus berühmten Solisten und renommierten Orchestermusikern zusammen. Sabine Meyer führt die Klarinetten an, Wolfram Christ die Bratschen. Die beiden Ex-Bamberger Albrecht Mayer und Kai Frömbgen konnte man lange an der Solo-Oboe hören.

den Akustik), das weltweite Interesse und die geschickte Orchesterzusammenstellung mit großen Persönlichkeiten in Führungspositionen und viel jugendlichem Enthusiasmus im Tutti würden ihr übriges tun, um den Zauber Luzerns zu begründen. Zu diesem Zauber werden von Ende August an auch die Bamberger Symphoniker beitragen. Unter ihrem Chefdirigenten Jonathan Nott, der ja in Luzern zuhause ist, werden sie in konzertanten Aufführungen Wagners vollständigen „Ring des Nibelungen“ geben.

Auch beim diesjährigen Eröffnungskonzert am 16. August wird ein Bamberger Symphoniker im Festival Orchestra sitzen. Während sein Horn-Kollege Christoph Eß in Bayreuth Wagner macht, darf sich Hasko Kröger in Luzern auf Beethovens Erocia freuen, in der den Hörner ja nicht ganz unwichtige Passagen zufallen. Von Claudio Abbado und von dem ganz besonderen Geist Luzerns ist Kröger sehr angetan. „Mit Abbado zu spielen, war und ist für mich das größte Geschenk“, sagt der Hornist. Abbado, gerade achtzig geworden, strahle als Mensch und in seiner Gestik eine Wärme, eine Sensibilität und Intimität aus, die sofort inspiriere und einen unerreicht warmen, süchtig machenden Orchesterklang erzeuge. Das besondere an Luzern sei die „kammermusikalische“ Spielweise, trotz eines extrem groß besetzten Orchesters: „Abbado fordert und fördert das Zuhören, was ja eigentlich selbstverständlich sein sollte. Es gilt, immer mit den Ohren andere Stimmen zu verfolgen und durchs aufmerksame Zuhören noch mehr Farben und Nuancen wahrzunehmen als dies meistens im Musiker-Alltag möglich ist.“

Obgleich er als künstlerischer Leiter der Sommer Oper Bamberg arg beschäftigt ist, wird auch der Trompeter Till Fabian Weser in Luzern dabei sein. Er freue sich sehr auf den „Ring“ mit Nott, sagt Weser: „Für mich und für die meisten meiner Kollegen eine absolute Premiere: den ganzen „Ring“, unglaublich!“ Begeistert ist Weser auch von der Sängerbesetzung. Der Tenor Klaus Florian Vogt zählt dazu, die bereits in Bayreuth gefeierte (Mezzo-)Sopranistin Petra Lang und der Bassbariton Albert Dohmen. Die Mezzo-Sopranistin Elisabeth Kulman wird in der „Götterdämmerung“ die Waltraude singen.

Die schöne Umgebung, meint Kröger, die „Freiwilligkeit“,die Urlaubsstimmung, die besondere Konzerthalle (mit einer überragen-

Ein wichtiger Bestandteil des Festivals, der nicht vergessen werden darf, ist die Lucerne Festival Academy. Unter der (An-)Leitung von Pierre Boulez werden hier hochbegabte Nachwuchsmusiker ausgebildet. Das Besondere daran ist, dass sie sich ausschließlich auf die Interpretation der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts konzentrieren. Als Dozenten unterrichten, neben Boulez, Mitglieder des Ensemble intercontemporain aus Paris. An der Spitze dieses Spitzenensembles stand von 2000 bis 2005 niemand anderer als Jonathan Nott. Nachsatz: Viele Konzerte im Kultur- und Kongresszentrum Luzern sind bereits ausverkauft. Man spute sich also! [jg]

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Erlebt – im Juli 2013

Die Unverstandene „Gift – Das Leben und Töten der Anna Margaretha Zwanziger“, Sandschlösschen, 28.6.2013 Die meisten Frauen werden Anna Margaretha Zwanzigers Frust verstehen. Geboren und aufgewachsen im Franken des 18. Jahrhunderts, ist sie – eine Vollwaise – von der Gunst der Männer abhängig. Erst von ihrem Vormund, dann von ihrem Ehemann. Von ihrer späteren, großen Liebe wird sie fallen gelassen, ihre Dienstherren erwidern die leidenschaftliche Fürsorge der Haushälterin nicht. So ist es nur verständlich, dass Anna Margaretha Zwanziger mit 48 Jahren den Entschluss fasst, endlich selbst die Kontrolle über ihr Leben zu übernehmen. Drei Jahre später wird sie in Bamberg zum Tod durch das Schwert verurteilt und in Kulmbach hingerichtet. Anna Margaretha Zwanziger ist eine Serienmörderin. Aber ist sie auch ein Monster?

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In zehn Akten lässt Christiane Reichert die historische Figur vor den Augen des Publikums im Sandschlösschen reifen. Sie zeigt ihre Entwicklung vom fünfjährigen Kind bis hin zu der Frau, die sich emotional abgestumpft in den Wahnsinn flüchtet und ihre vermeintlichen Widersacher mit Gift aus dem Weg räumt. „Schuld bin ich nicht, schuld

sind die anderen“, sagt sie immer wieder. Und im Kontext ihrer verrohten, erbarmungslosen Welt stimmt das wohl auch. Es ist faszinierend zu beobachten, wie die gebürtige Fränkin und Wahl-Rheinländerin Christiane Reichert sich auf der kleinen Bühne von einem unschuldigen Mädchen in eine mordende Frau verwandelt. Dabei buhlt sie weder um Mitleid, noch verurteilt sie die Verurteilte. Ihre Figur gibt sich einmal berechnend, dann verzweifelt und immer unverstanden. Dabei hat ihr Christiane Reichert aber auch ein Quäntchen Ironie und einen Rest Humor gelassen. So artet das Stück nicht in Beklemmung, sondern allenfalls in Betroffenheit aus. Das Publikum feierte das großartige Debut der Schauspielerin als Autorin mit viel Applaus – und einem Lächeln. [kk]

Monster Poems in der Scheinbar, Lichtspiel Kino & Cafe, 21.7.2013 „Die Monster Poems sind ein Besuch im Zelt der Freak Show, in dem sie alle versammelt sind: alte Filmstars, neue Sternchen, die Besucher, manches seltsame Gefühl, einige Verfolger und (beinahe) liebenswerte Wesen“, so ein Auszug aus der Beschreibung von Nora Gomringers neuem Buch „Monster Poems“.

Wem das Buch mit der zugehörigen AudioCD, auf der Gomringer ihre Gedichte selbst liest, nicht genügt, der geht ins Lichtspiel Kino & Cafe. Noch bis zum 4. Oktober sind die „Monster Poems“ dort in der „Scheinbar“ mit Illustrationen von Reimar Limmer zu sehen. In der Scheinbar erwartet einen ein alter Röhrenfernseher, auf dem Gomringer ihr Gedicht „Echsemplar“ als Film zum Besten gibt. Dazu andere Poems, die als Mobile („Baby“), Alu Dibond („Hai“), Fotos in kultigen Lederrahmen („Monster & Mädchen“), Tischdecke („Golden Boy“), Sitzwürfel („Mann aus dem Kongo“), aufklappbarer Holzspiegel („Elisabeth Fritzl“), Schneekugel mit Herzchen („Richard the Gere“) oder Puzzle im Glas („P“) bebildert werden, allesamt Bearbeitungen der Illustrationen im Buch von Reimar Limmer. Die Grafiken im Look der 1950er Jahre sind dabei keineswegs angestaubt. Sie zeigen überwiegend Frauen: kindliche, erwachsene, schöne, kokette, stolze, glückliche, ängstliche, starke und schwache. „Nicht alle beschriebenen Monster stammen aus Filmen oder dem Bereich der Pop-Kultur“, befindet Gomringer in ihrem Buch. Der Besucher der Ausstellung kann sich selbst einen Reim darauf machen, wer oder was ein Monster ist oder sein kann. Eine Kindheitserinnerung? Ein Traum? Eine Person? Ein unheimlicher Ort? Ein Bild? Ein Erlebnis? Eine Beziehung? – Gomringer gibt viel vor und


die ZWIEBEL 8/2013 erlebt

lässt doch vieles offen. Demnach kann sich jeder selbst seinen Reim auf die „Monster Poems“ machen. Ein bisschen Freak sein gehört für den Ausstellungsbesuch aber in jedem Fall dazu. Wem das zu monströs ist, der bestellt sich einfach etwas zu trinken. Während der Kinoöffnungszeiten des Lichtspiels ist das in der Scheinbar täglich von 18 Uhr bis 1 Uhr möglich. [dp]

IN DER ARENA FÜR DEN HIMMELSGARTEN Carl Orff, „Carmina Burana“: Stechert-Arena, 19.7.2013 Minutenlange stehende Ovationen waren der Dank eines begeisterten Publikums für ein außergewöhnliches Projekt. Es kommt nun wirklich nicht alle Tage vor, dass die Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie in der Stechert-Arena aufspielen. Ein Benefizkonzert zu Gunsten der Instandsetzung des „Himmelsgartens“ der Klosterkirche St. Michael ließ das Orchester diesen Ausflug wagen. In eine Sporthalle, die nicht gerade für ihre Akustik bekannt ist. Der angestammte Keilberth-Saal der Konzerthalle aber hätte die rund 3500 Zuhörer, darunter zahlreiche Prominente wie beispielsweise Erzbischof Dr. Ludwig Schick, na-

türlich nie fassen können. Die Stechert-Arena war ausverkauft, die Temperatur hochsommerlich warm wenn nicht gar heiß. Auch auf der Bühne, wo neben den groß besetzten Symphonikern ein stimmgewaltiger Chor von über einem halben Tausend Laiensängern Platz finden musste. Auch das machte den Abend so besonders: Dass im Chor keine Profis sangen, sondern Mitglieder aus Bamberger Chören, die sich lange und intensiv auf den Auftritt vorbereitet hatten. Chefdirigent Jonathan Nott war erkrankt, und so musste kurzfristig Ersatz gefunden werden. Der Finne Ari Rasilainen, der in der berühmten Klasse von Jorma Panula studierte und jetzt eine Professur an der Würzburger Musikhochschule innehat, stellte sich souverän dieser Aufgabe. Solistisch überzeugte Dominik Köninger mit seinem markant-nuancenreichen Bariton, dem der Tenor Benjamin Bruns und die auch in der Höhe zuverlässige Sopranistin Robin Johannsen zur Seite standen. Die Bravi und Ovationen galten vor allem aber dem Chor, darunter Schüler des E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiums und Knaben des Domchores. Ihren keineswegs einfachen Part gestalteten sie rhythmisch sicher und mit hörbarer Freude an dem, was sie da taten, aus. Einer Freude, die sich auf die Zuhörer übertrug. Nicht nur Basketball, auch anspruchsvolle Musik, hat in der Arena durchaus ihren Platz. [jg]

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lebenswertes die ZWIEBEL 8/2013 Bamberg ist dreidimensional. Mindestens. Ein Irrtum, zu glauben, das Leben in unserer Stadt fände nur an der Oberfläche statt. die ZWIEBEL lotet die Vertikale aus. Begibt sich tief nach unten, um anschließend, gleich um die Ecke, hoch oben in die Sterne zu schauen.

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Ein Stollen für jede Jahreszeit


die ZWIEBEL 8/2013 lebenswertes

Mit 24 wildfremden Menschen bis zu zwölf Meter unter der Erde zu sein, das ist nichts für schwache Nerven. die ZWIEBEL hat sich trotzdem in die Dunkelheit gewagt – ein Heldenmut, der seinesgleichen kennt. Schließlich besuchen pro Jahr mindestens 400 Gruppen die Stollenanlage unter dem Stephansberg. Ein bisschen unheimlich ist es dort trotzdem.

Fotos: Anny Maurer

Das Schlusslicht fehlt. Der junge Mann mit Taschenlampe, der Dr. Jost Lohmann eigentlich dabei helfen sollte, die Besuchergruppe unter Tage zusammenzuhalten, ist verschwunden. Seine Freunde grölen, dann rufen sie ihn. Als einer von ihnen losgeht, um den Abtrünnigen zu suchen, springt der mit einem Fauchen aus seinem Versteck. Die Männer lachen, die Frauen kreischen, Jost Lohmann bleibt gelassen. Ein kleiner Höhlenkoller gehört bei einem Gang durch Bambergs Katakomben anscheinend dazu. „Die Stollenanlagen am Stephansberg“ ist eine der beliebtesten und am häufigsten gebuchten Führungen der Volkshochschule Bamberg. Lohmann ist einer von insgesamt fünf Gruppenführern und Leiter des museumspädagogischen Vereins AGIL, der sich seit mehr als 15 Jahren mit lebendiger Geschichtsvermittlung befasst. Es braucht auch eine anschauliche Erzählkunst, um der

Stollenanlage Leben einzuhauchen. Das ungeschulte Auge sieht im tanzenden Licht der Taschenlampen nur Stufen, Stromleitungen, Steine, Sand und Beton. Beton? Ja, denn der schützt die Stollen vor dem Einsturz. Einen Blick auf den weiß-gelben Sandstein erhascht man nur selten.

Lufttemperatur acht Grad – konstant Bisher wurden im Stadtgebiet 139 Stollenanlagen mit einer Gesamtlänge von rund 12 km lokalisiert. Die Strecke, die Jost Lohmann mit seinen Gästen geht, ist deutlich kürzer, etwa zwei Kilometer lang. Hinter einer Tür auf dem Schulhof des E.T.A. Hoffmann-Gymnasiums steigen die Besucher zunächst 35 Stufen in die Katakomben hinunter. Schlagartig fällt die Lufttemperatur auf acht Grad Celsius. Nach einer kurzen Einführung in einem beleuchteten Vorraum beginnt der Spaziergang durch völlige Dunkelheit. Ein Bau- oder Fahr-

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lebenswertes die ZWIEBEL 8/2013 Jost Lohmann ist einer von fünf Bamberger Stollenführern

radhelm auf dem Kopf ist dabei Pflicht. Das wiederkehrende „Tok, tok, tok“ der Helme an den niedrigen Durchgängen gibt dieser Vorschrift Recht. Wer seine Taschenlampe zuhause vergessen hat, klebt lichtsuchend am Vordermann.

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Mit Jost Lohmann an der Spitze läuft die Gruppe von der Sternwartstraße in Richtung Dom, quert dann den Stephansberg und läuft die Untere Seelgasse wieder hinauf zum Ausgangspunkt. Sechs der sieben Bamberger Hügel sind mit Stollen durchlöchert. Heute ist nur noch eine Strecke von zwölf Kilometern bekannt, doch vermutlich gibt es noch viel mehr Stollen, die sich in Privatbesitz befinden. An Jost Lohmanns Schlüsselbund klimpern drei Schlüssel für „Notausstiege“ – das sind die Zugänge zu privaten Kellern auf der Strecke, durch die er im Notfall wieder ans Tageslicht käme. Seit der ersten Führung im März 1985 gab es nur einen Notfall und der ist besonders traurig. Ausgerechnet Manfred Müller, der als ehemaliger Leiter des Amts für Katastrophenschutz die touristische Nutzung der

Stollen durchsetzte, starb, während er eine Führung hielt, an einem Herzinfarkt. Das war vor gut einem Jahr. Von dem tragischen Unglück spricht Jost Lohmann unter der Erde nicht, auch wenn er den Namen von Manfred Müller häufig erwähnt. Denn er war es, der in den Katakomben eine kleine Bergmannskapelle mit der Heiligen Barbara eingerichtet hat. Sogar standesamtlich trauen könnte man sich in der dunklen Nische. „Aber wenn man zum Heiraten unter die Erde muss, sollte man sich das nochmal überlegen“, spaßt Lohmann. Tatsächlich hat sich unter diesen Voraussetzungen noch niemand getraut, sich zu trauen.

Stollen für den Scheuersand Seit dem Mittelalter wuchs Bamberg nicht nur auf, sondern auch unter der Erde. In den Bamberger Sandsteinstollen wurde Sand gewonnen – Fegesand, um genau zu sein. Damit wurden die Schankstuben und Haushalte in der Domstadt blank gescheuert. Spuckte anno dazumal ein Gast im Wirtshaus seinen Kautabak auf den Boden, kam eine Schippe


die ZWIEBEL 8/2013 lebenswertes Sand darauf, damit der nächste nicht ausrutschte. Der feinkörnige Keupersand war solange beliebt, bis ihm chemischen Scheuermittel den Rang abliefen. Trotzdem war mit dem Stollenbau nicht Schluss. Denn jetzt ergab sich eine neue und noch viel lukrativere Nutzungsmöglichkeit – die Lagerung von Nahrungs- und Genussmitteln. Erst war es Wein, später kam Bier dazu und schließlich wurden unter Tage nur noch Bier und Malz gelagert. Noch heute sieht man die in Sandstein geschlagenen Bierbänke, auf denen die Fässer abgestellt wurden. Teilweise waren die Stollen zwei bis dreistöckig und durch Treppen sowie Rampen verbunden. Für die Besucher der Stollenführungen wurde ein ehemaliger Bierlagerstollen mit Braugeräten und einem alten Eisschrank eingerichtet. Bis ins 19. Jahrhundert kamen immer wieder neue Stollenanlagen dazu. Im Zweiten Weltkrieg wurden die einzelnen Keller dann zu einem Stollenverbundsystem, damit die Menschen in den Luftschutzbunkern Schutz suchen und sich weiter bewegen konnten. In den Stollen wurden auch Fabrikhallen

für Rüstungszulieferbetriebe eingerichtet. Bosch und Wieland produzierten unter dem Stephansberg Zündkerzen und Steckverbindungen, die Firma Kachelmann siedelte man unter dem Kaulberg an. Nach Kriegsende gerieten die Stollenanlagen in Vergessenheit, bis der Stephansberg 1965 ein Auto verschluckte. Das entstandene Loch war sechs Quadratmeter groß und vier Meter tief. Das Unglück (bei dem niemand verletzt wurde) zwang die Stadt zum Handeln. Um weitere Unfälle zu verhindern, wurden ganze Stollen mit Beton ausgegossen. Doch das war zum einen sehr teuer, zum anderen waren die Bergwerke danach nicht mehr begehbar und unwiderruflich für die Nachwelt verloren. 1982 – ein Jahr nachdem man begonnen hatte, die Stollen systematisch zu erforschen und zu kategorisieren – beauftragte die Stadt Bamberg die Schweizer Firma Torkret mit der statischen Sicherung. Das geschah im Wesentlichen mit Stahl und Beton, der auf die bröseligen Wände aufgespritzt wurde. 30.000 unterirdische Kubikmeter wurden mit dem so genannten „Torkretverfahren“ vor dem Einsturz gesichert.

Seitdem herrscht unter Tage wieder Hochbetrieb. Fast 20 000 Menschen haben den Stollenrundgang mittlerweile über die VHS besucht. Dazu kommen noch Gruppenbuchungen über den Bamberg Tourismus und Kongress Service. Unter Tage gruselt man sich ein bisschen in der feuchten Kälte, lernt ein sehr interessantes Stück Bamberger Geschichte kennen und ist gespannt auf das Ende. Ohne die Helme und im hellen Tageslicht sehen die Weggefährten der Führung nämlich ganz anders aus. [kk]

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lebenswertes die ZWIEBEL 8/2013

August – Zeit der Sternschnuppen. Mit einem Glas Wein und der nötigen Ruhe lässt sich das Himmelsschauspiel an einem lauen Spätsommerabend vom heimischen Balkon aus gut beobachten. Die ganze Welt der Sterne findet sich indes zum Greifen nah und doch im eigenen Universum hoch über den Dächern der Stadt, auf der Dr. Remeis-Sternwarte, bei den Forschern des Astronomischen Instituts der Universität Erlangen-Nürnberg.

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Fotos: Anny Maurer

Sterne sehnsüchtig erwartet


die ZWIEBEL 8/2013 lebenswertes „Sternschnuppen sind ein Meteorschwarm, der sich am besten an einem lauen, dunklen Spätsommerabend beobachten lässt“, sagt Professor Dr. Ulrich Heber vom Astronomischen Institut der Universität ErlangenNürnberg auf der Dr. Remeis-Sternwarte. Die Sternschnuppenschwärme der Perseiden beobachtet man jährlich im August, andere Schwärme kommen je nach Umlaufbahn in anderen Zyklen vor. Auch im Winter, nur käme da niemand auf die Idee, sich eigens zu diesem Zweck bei Minusgraden auf den Balkon oder die Terrasse zu setzen, meint Heber und erklärt das Phänomen eines Meteorschwarms, das im Übrigen auch gut vorhersehbar ist: Ein Komet, auf dessen Umlaufbahn sich durch seine Umdrehung winzige Staubteilchen angesammelt haben, kreuzt die Umlaufbahn der Erde. Das Staubteilchen des Kometen fällt auf die Erdatmosphäre, dringt ein und verglüht. Passiert dies mit mehreren Staubteilchen hintereinander, entsteht ein Meteor- oder Sternschnuppenschwarm. Meist ist das Himmelsschauspiel über mehrere Abende hinweg zu sehen. Die Perseiden des Augusts kommen aus der Richtung, in der das Sternbild Perseus liegt.

Ein Vermögen für die Erforschung der gestirne Wer auf der Dr. Remeis-Sternwarte eine Führung macht, bekommt viel mehr gezeigt und erklärt als das Phänomen Sternschnuppe: Man kann aus einer der beiden Kuppeln mit computergesteuerten High-Tech-Teleskopen Planeten wie Saturn und Jupiter oder den Orion-Nebel beobachten. Dazu gibt es Infos über die Entstehung der Sternwarte und seinen Gründer, den Bamberger Juristen und Hobbyastronom Dr. Karl Remeis, der im Jahr 1882 sein gesamtes Vermögen zur Errichtung einer Sternwarte der Stadt überließ. Ein Jahr später wurden die Mittel in eine Stiftung eingebracht, so dass bereits 1889 die Dr. Remeis-Sternwarte als eine der modernsten ihrer Zeit mit einem Hauptgebäude und einem Beobachtungsgebäude mit Meridiansaal und zwei Kuppeln ist Ost-West-Richtung eröffnet werden konnte. 1962 verlor die Sternwarte ihre Eigenständigkeit und wurde als Astronomisches Institut der Universität ErlangenNürnberg angegliedert.

Von der Entstehung der Sternwarte und ihrer Anfangszeit erzählen bis heute antiquierte Instrumente, Bücher und Graphiken, die beim Besuch im Rahmen einer Dauerausstellung im Verbindungsgang des Gebäudes zu sehen sind. In der ehemaligen Bibliothek, deren Bestand langsam verstaubt, da die Literatur heute längst online zugänglich ist, finden sich auch noch ein paar alte Schätze, wie etwa die erste Ausgabe der Zeitschrift „Astronomische Nachrichten“.

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lebenswertes die ZWIEBEL 8/2013 Der größte Schatz sind jedoch Fotoplatten. Zwischen 1926 und 1974 beschäftigten sich die Astronomen auf der Dr. Remeis-Sternwarte gemeinsam mit den Sternwarten Babelsberg und Sonneberg mit der Himmelsdurchmusterung: mit einer Art übergroßem Fotoapparat wurden identische Himmelsabschnitte in zeitlichen Abständen fotografiert Diese Aufnahmen, die zunächst in Bamberg, später am Südhimmel mit Außenstationen in Neuseeland und Südafrika entstanden, wurden auf ca. 40.000 Fotoplatten dokumentiert und archiviert. Aktuell werden diese Daten digitalisiert, was in etwa drei Jahren abgeschlossen sein soll. „Wir erhoffen uns, von der Verknüpfung der damals gesammelten Himmelsdaten mit Hilfe modernster Software neue Erkenntnisse zu gewinnen“, sagt Professor Heber, „etwa über Objekte, die sich bewegen wie zum Beispiel Asteroiden und Sterne, die ausbrechen oder explodieren können.“

Ein High-Tech-Teleskop fliegt ein: Ende Juli wurde das neue Beobachtungsgerät montiert. Astronomie ist Schwerstarbeit: Studenten helfen bei der Installation

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Neben der Auswertung der Fotoplatten bezieht sich Hebers Forschungsarbeit aber primär auf Stellarastronomie. Die Großteleskope der Europäische Südsternwarte, mit denen er seine Beobachtungen anstellt, stehen allerdings nicht hier, sondern in der Ata-

camawüste in Chile. „Bei den Großteleskopen müssen wir uns für Messzeiten mit wissenschaftlich fundierten Projektanträgen bewerben“, erklärt der Astro-Physiker. Während sich Professor Dr. Ulrich Heber mit den Sternen, woraus sie bestehen, wie weit sie entfernt sind und ob sie Planeten haben oder keine, beschäftigt, ist sein Kollege Professor Dr. Jörn Wilms auf dem Gebiet der Röntgenastronomie tätig. Er untersucht die Röntgenquellen am Himmel wie Schwarze Löcher und Neutronensterne. Die Lehraufgaben mit den Vorlesungen nehmen beide im Erlanger Physikum wahr, das Praktikum für die Studenten und die Forschungsarbeit finden auf der Dr. Remeis-Sternwarte statt. Rund 20 Mitarbeiter betreuen verschiedene Forschungsprojekte und maximal 80 Praktikanten pro Jahr. Die Praktikumsplätze auf der Dr. RemeisSternwarte sind rar und bei den Erlanger Physikstudenten, die Astronomie als Nebenfach oder nichtphysikalisches Wahlpflichtfach belegen, sehr beliebt. „Der Andrang ist groß“, sagt Professor Heber, „wer ein Faible dafür hat, mitzumachen, kann hier Einiges lernen.“


die ZWIEBEL 8/2013 lebenswertes Dabei sind die Radioteleskope im Garten, mit denen Messungen der Radiostrahlung durchgeführt werden, die aus der Milchstraße kommt, erst der Anfang des einmonatigen Praktikums, das jeweils im Sommer- und im Wintersemester stattfindet. Das große Interesse der Studenten an der Arbeit des Astronomischen Instituts und die Möglichkeit ihrer Mitbestimmung über die Verwendung der Studiengebühren machte es jüngst möglich, ein neues, großes High-TechTeleskop anzuschaffen. Das Gerät aus den USA im Wert von 80.000 Euro wurde Mitte Juli in einer spektakulären Einbauaktion via Autokran hoch über der Stadt in eine der beiden Kuppeln auf eine Säule gehoben, die acht Meter tief in der Erde auf einem Fels verankert ist. „Sterne gucken“ bekommt somit für die Studenten auf der Dr. Remeis-Sternwarte wieder eine neue Dimension. Auch Professor Heber kann sich in der Praktikumszeit der Faszination der Studenten von den Himmelskör-

pern kaum entziehen. „Ich bin dann durchaus schon mal bis Mitternacht hier“, sagt er, „und betreue mit.“ [dp] In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bamberg werden auf der Sternwarte regelmäßig Führungen angeboten. Wer möchte, kann beim 60. Jubiläum des Bürgervereins Stephansberg am 8. September zwei Führungen am Nachmittag besuchen. Weitere Termine zu den Führungen und den Kontakt gibt es auf der Internetseite unter www.sternwarte.uni-erlangen.de

Die Sternwarte feiert im nächsten Jahr 125-jähriges Jubiläum mit bekannten Persönlichkeiten der Astronomie, die zur 3. Tagung der Astronomischen Gesellschaft nach 1896 und 1957 wieder in Bamberg zusammenkommen. Zum Jubiläum veranstaltet der Förderkreis eine Vortragsreihe am Franz-Ludwig-Gymnasium.

Seltenes Bild: die Kuppel der Bamberger Sternwarte am Tage geöffnet

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ausgestellt die ZWIEBEL 8/2013

Franziskus Wendels

Cicrles | Kreise

Bamberg im Quadrat

Villa Concordia Mo-do 8-12, 14-16, fr 8-13, sa-so 11-16 „Ein leuchten“ – Malerei zum Thema Licht bis 11.8.2013

16 verschiedene orte

Kunstraum kesselhaus Fr-sa 14-19, so 11-19 willi mertl: bamberg in groSSformatigen gemälden ab 3.8. bis 20.8.2013

Picasso Keramik

Respekt

Turm, Ton, Farbe

Fatima Bornemissza

Altes Rathaus di-so 9.30-16.30 Über 50 Picasso Keramiken als geschirr und plastische Figur bis 1.9.2013

Villa Dessauer Di-Do 10-16, Fr-So 12-18

scheSSlitz, Giechburg sa-so 11-18 werke von Hannelore Fleischmann, Heike Flügel, Ruth Bergmann, Monika Stock und Friedel Neupauer ab 10.8. bis 8.9.2013

Villa concordia Mo-do 8-12, 14-16, fr 8-13, sa-so 11-16 aktuelle arbeiten der früheren stipendiatin ab 20.8. bis 15.9.2013

Aktuelle Ausstellungen in Bamberg

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GroSSe Kunstausstellung des BBK Berufsverband Bildender Künstler/innen Oberfranken bis 8.9.2013

künstler aus china und europa treten in dialog zu persönlichkeiten und orten der bamberger geschichte bis 18.8.2013

Fotos: Kunstverein Bamberg, Franziskus Wendels, Michael Wesely, Tobias Bohm

ausgestellt August 2013


die ZWIEBEL 8/2013 zuhause in…

Zuhause im

Malerviertel

Monster

Katzheimer str. 3

Scheinbar, Lichtspielkino di-do 10-16, fr-so 12-18 Illustrationen von Reimar Limmer zu Texten von Nora Gomringer bis 4.10.2013

Fotos: Museen der Stadt Bamberg, Reimar Limmer, Daniela Pielenhofer

Fotografien von gemälden der bamberger malerfamilien Treu, katzheimer, Scheubel, mattenheimer ab 13.9. bis 30.9.2013

Warum heißen Bamberger Straßen eigentlich, wie sie heißen? die ZWIEBEL geht der Sache auf den Grund und stellt monatlich eine Straße und die Herkunft ihres Namens vor. Der Milchweg am Oberen Stephansberg ist eine Abzweigung der Straße Am Friedrichsbrunnen. Große, alte Bäume am Eingang, zwei verwitterte Gartentore mit den Nummern 12 und 27a und hohe Büsche entlang des Weges mitten durch eine Wiese führen scheinbar ins Nichts. Und doch, am Ende: links und rechts zwei Villen mit kleinen Türmchen. Aber, geht es hier weiter? Ja, aber nicht mit dem Auto. Über Treppenstufen gelangt man links herum zu Fuß auf die Sternwartstraße. Wer also einen Abendspaziergang auf einer der verstecktesten Straßen hoch über der Stadt machen möchte, der dürfte von der Romantik des Milchwegs überrascht sein und das nicht erst seit gestern. Der Milchweg besteht schon seit 1744. Als Feldweg zählte er aber bis 1927 wie die Straße Am Friedrichsbrunnen zur Schellenbergerstraße. Namensgeber war das „Milchhäuschen“, eine ehemalige Waldgaststätte, heute Oberer Leinritt 10. Der Obere Leinritt war vom Milchweg aus gut erreichbar. Neben der Schellenbergerstraße und dem Paradiesweg gab es früher hierzu praktisch keine Möglichkeit.

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Verflechtung

Neue Residenz, Domplatz m0-fr 9-17, Sa 9-12 bisher unbekannte Autographen, historische Aufführungsmaterialien, Drucke und Bilder bis 31.10.2013

scheSSlitz, giechburg sa-so 11-17 jahresausstellung der künstlervereinigung form + farbe ab 15.9. bis 3.11.2013

Die beiden Villen im Milchweg entstanden in den Jahren 1888 durch den Privatier Christoph Müller und 1901 durch den Postexpeditor Theodor Feßenmayr. Bis heute trägt erstere den volkstümlichen Namen „Villa Müller“. Die Versorgung dort oben, vor allem mit Wasser, war anfangs nicht ganz einfach. So musste am Oberen Leinritt eine eigene Pumpstation errichtet werden, die das Wasser oberhalb der Villen in einen Hochbehälter pumpte. Ob damit zur damaligen Zeit auch die Gartenhäuser des 18. Jahrhunderts mit den Nummern 12 und 27a (ein ehemaliges Flurwächterhäuschen) versorgt wurden, ist nicht bekannt. Sie existieren aber bis heute – wenn auch geheimnisvoll und nicht einsehbar. [dp]

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gesundheit die ZWIEBEL 8/2013

Geben Sie ihren Pflanzen die Kugel!

Mit Globuli für mehr Blütenpracht im heimischen Garten – merken Sie was? Das klingt total durchgeknallt. Vor allem HomöopathieZweifler wehren sich ja bereits seit Jahrzehnten vehement gegen die Vorstellung, dass

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mehrfach potenzierte Substanzen aus Mineralien, Pflanzen oder Tieren auch nur irgend eine Wirkung entfalten könnten. Wenn’s dann tatsächlich hilft, kann das aus ihrer Sicht nur am Placebo-Effekt liegen. Und doch gibt es zahlreiche homöopathisch arbeitende Therapeuten, die von erstaunlichen Heilerfolgen bei ihren Patienten zu berichten wissen. Und nun sogar bei Pflanzen. Wie beispielsweise Christiane Maute – seit über zehn Jahren „betreut“ sie ihren Hausgarten ausschließlich mit klassischer Homöopathie. Ihr erstes Aha-Erlebnis hatte sie mit einem leuchtend blauen Rittensporn: „Dieses Prachtexamplar hatte ich auf dem Wochenmarkt gekauft. Beim Austopfen fiel

Foto: julietphotography/clipdealer.de

Ihre Edenrose fühlt sich vernachlässigt und lässt die Köpfe hängen? Geben Sie ihr das Kummermittel Ignatia. Der letzte Hagel hat ihren Bambus umgeknickt? Kein Problem: Arnika ist ein prima Mittel bei Verletzungen und Unfällen. Der Buchenast weist krebsartige Geschwüre auf? Ein klarer Fall für Carcinosinum.


die ZWIEBEL 8/2013 gesundheit mir die Pflanze herunter – der Hauptstängel knickte ab, hing jedoch noch an Pflanzenfäden. Ich pflanzte ihn trotzdem ein. Da ich neugierig bin, wollte ich gleichzeitig in Erfahrung bringen, ob das homöopathische Hauptmittel bei Stoß, Schlag oder Fall – Arnika C 200 – auch dem blauen Rittersporn wieder auf die Sprünge helfen würde.“ Maute verrührte einige Globuli im Wasserglas, mischte die arzneiliche Lösung unter kräftigem Rühren mit einem Holzlöffel in 10 l Wasser und begoss damit die verletzte Pflanze. Am nächsten Tag staunte sie nicht schlecht: der Rittersporn stand wie eine Eins, lediglich die verletzte Stelle sah noch leicht bräunlich aus, aber die Pflanze blühte weiter. Von da begann Christiane Maute ihren Garten systematisch homöopathisch zu behandeln: Ob bei Blattfleckenkrankheit, Braunfäule, Feuerbrand, Mehltau, Schneckenbefall oder Blattläusen, ob nach Frost, Hagel, Nässestau oder bei Hitzeschäden – die Naturheilkundlerin fand für alle „Pflanzenleiden“ ein passendes homöopathisches Mittel. Positiver Nebeneffekt: Sie konnte fortan auf umweltschädigende Chemikalien und Düngemittel verzichten. Sie sind immer noch skeptisch? Dann geht es Ihnen wie Dr. Stephan Baumgartner. Der Schweizer studierte Physik, Mathematik und Astronomie, seinen Doktor machte er in Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich. Seit vielen Jahren betreibt er an der Universität Bern homöopathische Grundlagenforschung. Sein Team experimentierte mit Wasserlinsen, die zuvor mit einer stofflichen Dosis Arsen vergiftet wurden. Eine Hälfte der „erkrankten“ Wasserlinsen wurde anschließend mit homöopathisch potenziertem Arsen behandelt, die andere nicht. Das Ergebnis: in einer Reihe von Experimenten

wurde nachgewiesen, dass das hochverdünnte Arsen das Wachstum der Wasserlinsen eindeutig stimulieren konnte, während die „unbehandelten“ Pflanzen sich nicht wieder erholten. Nun gilt es für die Wissenschaftler herauszufinden, warum Homöopathie wirkt und vor allem, wie das funktionieren kann. Laut Baumgartner gehen einige Theorien davon aus, dass im Homöopathikum – vergleichbar mit einem Buch oder einer CD – Informationen gespeichert sind, welche dann vom Organismus aufgenommen werden und entsprechende Reaktionen auslösen können. Vielleicht gibt es auch eine ganz einfache Lösung für das „Problem“: Möglicherweise haben Pflanzen ja doch eine Seele und „glauben daran“, dass die Globuli im Gießwasser ihnen helfen könnten. Da wäre er dann wieder, der „Placebo-Effekt“… Am besten, Sie probieren es gleich einmal aus: Einen Versuch sollte es schon wert sein – wetten, dass Ihnen etwas blühen könnte? [sb] Homöopathie für Pflanzen, Christiane Maute, Narayana-Verlag, 24,00 Euro. ISBN 978-3-941706-42-2

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genuss die ZWIEBEL 8/2013

Würziger Bund mit Tradition

Der Wurzbüschel von Mussärol, ein liebevoll zusammengestellter Bund aus 14 Heilkräutern, wird am 15. August, dem Feiertag Mariä Himmelfahrt in der katholischen Kirche geweiht und findet dann zuhause seinen Platz kopfüber im Herrgottswinkel oder über der Stalltüre – zum Schutz von Mensch und Tier. Die wertvollen Kräuter werden allesamt getrocknet übers Jahr hinweg verbraucht. Etwa der Salbei auf Grund seiner antibakteriellen Wirkung bei

mit Schaukräutergarten

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Entzündungen, der Thymian als Husten- und Bronchialtee oder der Beifuß als schmackhafte Zugabe zum Gänsebraten an Weihnachten, weil er gut für die Verdauung ist. Auf dem Land wird der Wurzbüschel gerne auch sofort nach der Weihe an das Vieh verfüttert, um es vor Krankheiten zu schützen. „Die Kräuter für den Wurzbüschel werden blühend geerntet“, sagt Gertrud Leumer, Inhaberin der Bamberger Kräu-

Gewürz- und Teekräuter Duft-, Aroma- und Heilpflanzen

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Fotos: Daniela Pielenhofer

Zu Mariä Himmelfahrt am 15. August gibt es ihn wieder, den „Wurzbüschel“. Er ist ein buntes Potpourri aus Heilkräutern, die in der Natur zu finden sind. Wer sich nicht selbst auf die Suche machen und die Kräuter eigens sammeln möchte, geht in die Bamberger Kräutergärtnerei „Mussärol“. Dort lebt der alte Brauch jedes Jahr von neuem auf.


die ZWIEBEL 8/2013 genuss tergärtnerei „Mussärol“, benannt nach dem fränkischen Wort für echten Majoran, der bis in die 1930er und 1940er Jahre in der Stadt großflächig angebaut wurde. Vor nahezu 20 Jahren hat Leumer den elterlichen Betrieb in der Nürnberger Straße auf den Anbau von Kräutern spezialisiert. Zwischen 150 und 200 verschiedene Arten und Sorten finden sich je nach Saison seither in ihrer Kräutergärtnerei, wahlweise im Topf oder im Garten. Die Wurzbüschel bietet Leumer seit rund zehn Jahren am Tag vor Mariä Himmelfahrt zum Kauf an. „Der Brauch lebt wieder auf“, meint die Kräutergärtnerin, „wer seinen Wurzbüschel über das Jahr hinweg nicht aufbraucht, verbrennt die Reste im Johannisfeuer, um die bösen Geister zu vertreiben.“ Zwischen sieben und 77 verschiedene Heilkräuter sind in einem Bund zu finden. Gertrud Leumer trifft dabei jedes Jahr ihre eigene Auswahl aus Königskerze oder Eibisch, Bergbohnenkraut, Salbei, Ysop, Ringelblume, Minze, Estragon, Weinraute, Getreideehren, Wehrmut, Beifuß, Oregano (wilder Majoran) und Rainfarn. Rund 100 Stück bereitet sie zusammen mit ihren zwei Mitarbeitern für den Himmelfahrtstag vor. Wer möchte, kann beim Schneiden und Binden seines Wurzbüschels am 14. August von 10 bis 18 Uhr sogar zuschauen. Wurzbüschel haben durchaus auch etwas Esoterisches an sich, ebenso wie all die Räucher- und Lavendelbündel, die jetzt im Spätsommer zusammengestellt werden und auch als Säckchen oder Kissen beliebt sind. Wer mit einem Hauch von Sommer nicht nur seine Wohnung dekorieren, sondern auch

seine Speisen schmackhaft würzen möchte, für den gibt es in der Kräutergärtnerei selbst gemachtes Basilikum-Pesto, Sommer-Feuer oder Gemüse-Chutney. Mit dem dazu passenden Öl und Essig aus Kräutern kommt garantiert Sommer-Feeling auf den Tisch. Den Ausklang des Sommers feiert die Kräutergärtnerei am 21. September von 11 bis 14 Uhr mit einem Promenadenkonzert auf der Wiese im Kräutergarten. Wiener Kaffehausmusik vor dem Treibhaus mit dem Ensemble „Ringelspiel“ lädt zum Flanieren, Zuhören und Verweilen ein. Das „mocca macan mobil“ versorgt die Gäste dabei mit fair gehandeltem Espresso, Cappuccino oder Café Latte aus der Handhebelmaschine. „Decken und Kissen können gerne mitgebracht werden, um es sich auf der Wiese gemütlich zu machen“, sagt Leumer, „der Eintritt ist frei, die Musiker freuen sich über Spenden.“ [dp]

Weitere Infos zum Wurzbüschelverkauf und den Veranstaltungen bzw. Kräuterterminen bei Mussärol gibt es auch auf der Internetseite unter www.biokraeuter.info

Die gute Adresse für regionale Produkte und Dienstleistungen im Internet! » www.genuss-landkreis-bamberg.de » www.region.bamberg.de

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lebenswertes die ZWIEBEL 8/2013

„Wetter ist das, was ich sehe, wenn ich aus dem Fenster schaue.“

Das Bamberger Klima macht der Ozean Sehr beliebt: strahlender Sonnenschein mit leichter Bewölkung, die ab und zu für etwas Schatten sorgt

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Für Druckfehler keine Haftung.

Besser leben.

die ZWIEBEL 8/2013 lebenswertes

Fotos: clipdealer.de

„Und nun das Wetter von morgen.“ Kaum eine Sendung im Fernsehen zieht so viele Zuschauer an, wie die Wettervorhersage für den nächsten Tag. Zahlreiche Wetterdienste und Wetterinstitute geben ihre Aussichten im Internet bekannt.

Angefangen von der globalen Wetterlage mit Wettervideo über das Wetter in Deutschland bis hin zu regionalen Prognosen. Kaum eine Tageszeitung kommt ohne den Wetterbericht aus. Das Wetter ist ein unerschöpfliches Thema, zu dem jeder etwas zu sagen hat, jeder etwas zu sagen weiß. Das Wetter eignet sich hervorragend für einen Gesprächseinstieg oder zur Überbrückung einer peinlichen Gesprächspause. Auch an den Stammtischen wird heiß darüber diskutiert. Schließlich ist jedermann davon betroffen.

Seit Urzeiten beobachten die Menschen das Wetter und die ersten Niederschriften über das Wetter sind bereits 1783 belegt. Seitdem hat sich in den Aufzeichnungen und den Untersuchungsmethoden einiges getan. „Seit 1951 können wir auf gute und ordentliche Messwerte zurückgreifen“, erläutert der Meteorologe aus Offenbach. Die Daten über Sonnenschein oder Windmessungen zu erheben, sind schwierig. Dennoch erlauben sie, Prognosen über das Wetter und das Klima abzugeben.

Doch was genau ist Wetter? „Wetter ist das, was sich sehe, wenn ich aus dem Fenster schaue“, erklärt Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach humorvoll das Phänomen, das uns tagtäglich begegnet und an dem niemand etwas ändern kann. „Wetter entsteht durch komplexe physikalische und chemische Prozesse in der Gashülle der Erde, die wir Atmosphäre nennen“, so die wissenschaftliche Formulierung einer offiziellen Informationsbroschüre des Deutschen Wetterdienstes.

Präzisere Vorhersagen Die Qualität von Wettervorhersagen hat in den vergangenen Jahren eine erhebliche Verbesserung erlebt. Wettersatelliten, Wetterstationen rund um die Welt, Handelsschiffe mit Wetterstationen, Verkehrsflugzeuge mit Messinstrumenten oder rund 750 automatische Driftbojen übermitteln regelmäßig Daten an nationale wie internationale Wetterdienste und tragen dazu bei, dass die Voraussagen präziser formuliert werden können.

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lebenswertes die ZWIEBEL 8/2013 Dennoch gibt es immer wieder Einbrüche, die jede Wetterprognose zunichte macht. Der Grund: „Das Wetter ist chaotisch.“ Das physikalische Innenleben der Atmosphäre ist chaotisch. Das sorgt dafür, dass bereits „kleinste Schwankungen oder Unsicherheiten in den Ausgangsdaten einer Wetterberechnung je nach Wetterlage zu völlig verschiedenen Vorhersagen für die nächsten Stunden oder Tage führen können.“ Bestes Beispiel dafür sind plötzlich auftretende Gewitter im Sommer. Blitz und Donner führen dazu, dass Gäste jede Grillparty fluchtartig verlassen. Und dies, obwohl der Wetterbericht vom Vortag keinen Hinweis

Sehr unbeliebt: Regenwetter. Außer in der Natur.

darauf gegeben hatte. „Das war auch nicht möglich“, erläutert Lux. Gewitterzellen haben häufig einen sehr geringen Durchmesser und fallen darum durch das Raster der Systeme.

Von Wetterpropheten hält der Meteorologe nichts. Was längerfristige Prognosen hinsichtlich des Wetters angehen, nimmt Gerhard Lux eine kritische Haltung ein. Die zu Beginn eines Jahres regelmäßig wiederkehrenden Voraussagen über das Wetter im kommenden Sommer hält er für fragwürdig und für die Aussagen des hundertjährigen Kalenders in Sachen Wetter findet er nur ein Wort: „Mum-

pitz!“ Die Inhalte dieser Wetterprognosen sind „zufällig“ und entbehren einer wissenschaftlichen Begründung, so das Wetterlexikon des Deutschen Wetterdienstes. Ähnlich lautet Lux’ Meinung über die so genannten „Wetterpropheten“ oder „Wetterpfarrer“. Für ihn sind deren Voraussagen „Trivialitäten mit wenig Aussage.“ Für die langfristige Urlaubsplanung sollte man sich nicht auf die Wettervorhersagen verlassen, so seine Empfehlung.

Spezialist für das bamberger wetter Mit dem Bamberger Wetter, insbesondere mit dem Klima in der Domstadt hat sich Prof. Dr. Thomas Foken intensiv auseinander gesetzt. Im vergangenen Jahr erstellte der Leiter der Abteilung für Mikrometeorologie an der Universität Bayreuth einen „Klimawanderweg“ auf der Landesgartenschau in Bamberg. Auf Tafeln erläuterte er das lokale Klima an verschiedenen Orten in der Stadt und kam zu dem Ergebnis, dass „Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit meist gar nicht so einheitlich sind wie wir glauben.“ Bamberg hat mit dem Hain und dem ERBAGelände zwei große Parkgelände, welche das Stadtgebiet abkühlen. Darin erkennt der Meteorologe einen entscheidenden Vorteil zu anderen Städten. Lediglich der Bereich zwischen Bahnhof und Berliner Ring, in dem es keinen Fluss, keinen Wald und keine Grünflächen gibt, erfährt lediglich geringe bis keine Abkühlung. Bamberg hat „kleinräumige Wetterunterschiede“, wie jede Region. Das kann bedeuten, dass in Scheßlitz heftiger Niederschlag niedergeht, während es in Bamberg selbst keinen Tropfen regnet.

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Ein anderes Beispiel sind die Niederungsnebel am Main, die sich bei bestimmten Wetterlagen hartnäckig auf der A 70 von Westen


die ZWIEBEL 8/2013 lebenswertes kommend bis zum Bamberger Kreuz halten. Danach lösen sie sich auf. Auch innerhalb der Stadt sind erhebliche Unterschiede bei Einzelereignissen beispielsweise zwischen der Gartenstadt und dem Berggebiet festzustellen. Insgesamt erkennt Thomas Foken einen eindeutigen Temperaturanstieg. „Die stärkste Erwärmung gab es in den Jahren von 1975 bis 1985 und seit 2000 leben wir auf einem sehr hohen Temperaturniveau.“ Dessen ungeachtet zählte Bamberg schon vor der Klimaerwärmung zu den wärmsten Regionen in Nordbayern. Bedingt durch seine Lage an Regnitz und Main und geschützt durch die Haßberge und den Spessart entwickeln sich in der Domstadt höhere Temperaturen als in den anderen Regionen. Hinzukommen die sonnenscheinreichen Tage, die in Bamberg und Memmelsdorf häufiger gezählt werden als auf dem Jura oder dem Steigerwald.

Juli-Wetterlage war „nicht normal“ Wenngleich der Meteorologe empfiehlt, die warmen, sonnigen Tage im Juli zu genießen, da sie immer wieder von kühlendem Wind und angenehmen Nachttemperaturen begleitet sind, ist diese Wetterlage „nicht normal.“ In der Regel hält sich ein Hochdruckgebiet für drei bis sechs Tage. Dann kommt Regen oder Gewitter und bringen Abkühlung. Danach steigen die Temperaturen gewöhnlich wieder an. Der Grund für die lang anhaltende, ungewöhnliche Sommerwetterlage im Juli sieht Foken in einer „blockierenden Wetterlage“, die in diesem Jahr bereits im Mai mit seinen kühlen Temperaturen und im Juni mit seinen hohen Niederschlägen auszumachen war. Im Juli „bewegt sich nichts von Westen nach Osten“. Die Folge ist eine konstante trockene Wetterlage, die eine „riesige Waldbrandgefahr“ verursacht. Von „Hundstagen im Juli“ will der Meteorologe dennoch nicht sprechen. Für diese im Sprachgebrauch verwendete Bezeichnung für die zwischen 23. Juli und 23. August auftretende Hitzeperiode sind eine Südströmung und wesentlich höhere Temperaturen kennzeichnend. Während sich das Wetter von Tag zu Tag ändern kann, bezieht sich das Klima auf eine längere Zeitspanne. „Klima ist langfristig, Wetter kurzfristig“, bringt es Stefan Zoller, Pressesprecher vom Bayerischen Landesamt für Umwelt auf den Punkt. Um Prognosen über das Klima abzugeben, müssen beispielsweise die Niederschläge und die Temperaturverteilung über einen längeren Zeitraum hinweg untersucht werden. „Einzelne starke Niederschläge sind noch kein Indikator für einen Klimawechsel“ so der Pressesprecher. Doch das Landesamt in Augsburg erkennt, ähnlich wie der Deutsche Wetterdienst und der Bayreuther Wetterexperte eine Tendenz

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lebenswertes die ZWIEBEL 8/2013

zur Erwärmung. In Oberfranken hat sich die Temperatur in dem Zeitraum zwischen 1931 und 2010 um 0,9 bis 1,2 Grade Celsius erwärmt. Dies belegen Untersuchungen in den Flusseinzugsgebieten von Main und Saale/ Eger. Zugleich haben die Starkregenniederschläge zugenommen. Der Klimawandel ist da und geht über die reinen Wetterereignisse hinaus. Auch die Natur verändert sich. So hat das Bayerische Landesamt für Umwelt ein Forschungsprojekt zur Wirkung des Klimawandels auf Flechten in Auftrag gegeben. Fünfzehn Jahre lang hatte das Landesamt an 25 Messflächen in Bayern Untersuchungen vorgenommen und das Ergebnis war eindeutig: während 1996 nur vier der so genannten „Wärmezeigerarten“ in Bayern vorgefunden wurden, waren es im Jahre 2011 schon elf. Flechten reagieren sensibler auf Veränderungen der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit als andere Pflanzen, die mit ihren Wurzeln Wasser aus dem Boden saugen können. Dass sich die Zahl der Flechten innerhalb von fünfzehn Jahren mehr als verdoppelt, ist ein untrüglicher Beweis für einen Klimawandel und eine Klimaerwärmung.

Bamberg hat heute würzburger wetter

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„Die Ozeane sind wärmer geworden“, lautet eine Erklärung von Thomas Foken. Und weiter: „Der Klimawandel macht keine Pause, er verteilt die Energie nur anders.“ An Bamberg geht dies keinesfalls spurlos vorüber. Bamberg habe heute das Wetter von Würzburg, während sich Würzburg allmählich auf die

Temperaturen von Frankfurt einpendele, so der Geoökologe. In Bamberg eignen sich nur wenige Hänge für den Weinanbau. Am Michaelsberg mit einer nahezu idealen Südlage wird seit der Landesgartenschau wieder Wein angebaut. Ein Hang nördlich des Ottobrunnens wäre laut Aussage von Thomas Foken ebenfalls geeignet. Doch gibt es derzeit keine Pläne für eine dortige Anpflanzung von Weinstöcken. Die Frage nach den „Hundstagen“ im August lässt sich erst im September eindeutig beantworten. Bis dahin gilt, das Wetter ist so, wie es ist. Es könnte aber auch ganz anders sein. Oder wie der Volksmund sagt: „Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich’s Wetter oder’s bleibt wie’s ist.“ [bp]


die ZWIEBEL 8/2013 gesundheit

Ein Hoch für die Gesundheit

Foto: clipdealer.de

Das aktuelle Bio-Wetter: Die Wärme belastet einige Menschen über Gebühr. Das geht mit niedrigen Blutdruckwerten, Unwohlsein und Schwindelanfällen einher. Kopfweh und Migräne gesellen sich mitunter hinzu. Leistung und Konzentration sowie Reaktionsvermögen nehmen während des Tages rasch ab. Die Schlafqualität sinkt.

„Das Wetter macht mich ganz krank.“ Wer von uns hat das nicht schon von sich behauptet? Zu viel Regen, Sonne oder Sturm, ein Hoch- oder Tiefdruck-Ausläufer – die meisten Menschen reagieren auch körperlich auf das Wetter. Deshalb: Viele interessieren sich inzwischen mehr fürs „Bio-Wetter“ als für die Temperaturen und Niederschläge der folgen-

den Tage. Doch kann das Wetter überhaupt krank machen? Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, das Wetter selbst macht nicht krank! Aber: Das Wetter hat durchaus einen Einfluss auf das Wohlbefinden – bestehende Krankheiten können verbessert oder auch verschlimmert

werden. Gesundheitsexperten unterscheiden hier drei verschiedene Typen: Die Wetterreagierenden, die Wetterfühligen und die Wetterempfindlichen. Ganz klar: alle Menschen reagieren auf das Wetter – selbst diejenigen, die das vehement bestreiten. So steigt beispielsweise bei Sonnenschein zwangsläufig die Laune, da viel mehr von dem körper-

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gesundheit die ZWIEBEL 8/2013 eigenen Glückshormon Serotonin ausgeschüttet wird. Wetterfühlige Menschen hingegen haben in der Regel ein besonders empfindliches vegetatives Nervensystem – das bedeutet, dass sie schneller auf äußere Reize wie Luftdruck oder Temperaturschwankungen reagieren. Das kann zu Müdigkeit und Konzentrationsproblemen, Abgeschlagenheit oder Schlafstörungen führen. Wetterempfindlich sind alle Menschen, die bereits unter bestehenden Erkrankungen wie Rheuma, Heuschnupfen, Depressionen oder HerzKreislauf-Beschwerden leiden. Für die Betroffenen ist es wichtig zu wissen, was die verschiedenen Wetterlagen in ihrem Körper auslösen und vor allem, was sie für mehr Wohlbefinden und weniger gesundheitliche Beeinträchtigungen tun können.

Rheumatiker lieben Wärme Wenn es warm und trocken ist, geht es Rheumatikern in der Regel deutlich besser als bei Kälte und Feuchtigkeit. Ob das Wetter sich tatsächlich unmittelbar auf die Gelenke auswirkt, ist umstritten. Fest steht, dass Wärme die Blutzirkulation verbessert und die Schmerzen lindert. Darüber hinaus produziert der Körper bei Sonne mehr Vitamin D, wodurch der gesamte Knochenstoffwechsel optimiert wird. Eine negative Rolle dürfte die mangelnde Bewegung bei schlechtem Wetter spielen – wer bei Kälte und Regen lieber auf dem Sofa bleibt, baut Muskeln ab, die Gelenke werden steifer – ein Teufelskreis für alle Menschen mit rheumatischen Erkrankungen.

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Für das Herz-Kreislauf-System spielt das Wetter in jedem Fall eine bedeutende Rolle: Bei Kälte verengen sich die Gefäße und


die ZWIEBEL 8/2013 anzeige der Blutdruck steigt an – somit wächst auch das Risiko für Herzinfarkte, Thrombosen oder Schlaganfälle. Sommerliche Temperaturen hingegen sorgen für eine Erweiterung von Adern und Venen – für Menschen mit Bluthochdruck ist das oft eine Erleichterung. Bei niedrigem Werten kann es jedoch aufgrund einer verminderten Durchblutung zu Schwindel, Erschöpfung, Müdigkeit und Kopfschmerzen kommen. Wer unter Heuschnupfen leidet, freut sich über jeden Regenschauer. Denn bei trockener Luft – und noch schlimmer – heftigen Winden leiden Pollenallergiker ganz besonders. Für sie ist ein Blick auf die Biowetter-Prognosen besonders hilfreich: Wenn starker Pollenflug angesagt ist, vermeidet man möglichst den Aufenthalt im Freien – ein Spaziergang im Regen bringt hier mehr Segen. Dieser empfiehlt sich übrigens auch für Menschen mit Depressionen. Gerade wenn es draußen kälter, nasser und dunkler ist, verkriechen sich die Betroffenen häufig in ihren eigenen vier Wänden und verstärken somit möglicherweise ihr Leiden. Bekommt der Körper nämlich zu wenig Sonnenlicht, wird vermehrt das Schlafhormon Melatonin produziert. Gleichzeit reduziert sich das Glückshormon Serotonin – das Stimmungsbarometer sinkt somit weiter in den Keller.

Mozart in Bayreuth Eintauchen und loslassen: Beim AQUA Balancing wird der Körper von den 1000 Händen des fließenden Wassers massiert. Während leise Mozartmusik durch Unterwasser-Lautsprecher klingt, wird der Gast von Therapeutin Ricarda Geiszler auf dem Wasser gehalten. Sanft dehnt und lockert sie den Körper, bevor sie ihn von Kopf bis Fuß bewegt. Dabei erlebt der Gast ein Gefühl der schwerelosen Leichtigkeit, das einmalig ist: Das Wasser um ihn herum tritt in Resonanz mit dem Wasser seines eigenen Körpers. Das vermittelt tiefe Geborgenheit. Ricarda und Wolfram Geiszler leiten das „In Balance Team“ in Bayreuth. Gemeinsam mit sieben MitarbeiterInnen arbeiten sie dort in der Lohengrin Therme. Da sich die Kooperation mit dem Thermalbad in diesem Jahr zum 15. Mal jährt, feiert das „In Balance Team“ das Jubiläum mit monatlich wechselnden Angeboten. Im August stehen AQUAQ Balancing (30 Minuten für 24 Euro, 60 Minuten für 48 Euro) und im September die traditionelle Thai Massage (90 Minuten für 62 Euro, beide Angebote zzgl. Thermeneintritt)

auf dem Programm. Die Thai Massage gilt als die „Königin“ unter den Massagen. Sie ist eine Kombination aus Akupressur und Dehnung. Daraus ergibt sich ein einzigartiger Massagefluss, der das Gewebe durchblutet, die Muskeln löst und den Kopf frei macht. Die Atmung spielt dabei eine Schlüsselrolle. Denn Berührungen im Einklang mit dem Atemrhythmus gehen in die Tiefe. Finger, Handballen, Unterarme, Ellenbogen, Knie und Füße sind die Massageinstrumente des Therapeuten. Das „In Balance Team“ ist sieben Tage die Woche an 350 Tagen im Jahr vor Ort, um täglich mit Spezial-Kursen und besonderen Anwendungen für die Gesundheit zu sorgen. Sie alle orientieren sich an den Meridianverläufen und AkupressurPunkten der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Das macht die Anwendungen nachhaltig und ­effektiv. [kk]

Lohengrin Therme, 95448 Bayreuth. Buchung unter Telefon 0921/8710600. www.inbalance-team.de

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gesundheit die ZWIEBEL 8/2013 Auch die Sonne hat ihre Schattenseiten Nun ist die Sonne kein Heilmittel gegen alle möglichen Beschwerden – sie hat durchaus ihre Schattenseiten: So leiden viele Menschen vor allem im Sommer unter Herpes – starke Sonneneinstrahlung ist eben auch ein Stressfaktor, der die schmerzhaften und juckenden Bläschen rund um den Mund zum Erblühen bringen kann. Ganz zu schweigen vom Sonnenbrand auf der Haut – bei wolkenlosem Himmel und glühender Mittagshitze sollte man sich den gefährlichen UV-Strahlen keineswegs aussetzen. Auch eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ist kein sicherer Schutz gegen irreparable Hautschäden. Ein Thema mit immer größerer Bedeutung ist die Ozon-Belastung der Luft. Der so genannte Sommersmog entsteht durch verstärkte UVStrahlung im Zusammenhang mit Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen – das Reizgas dringt in die Lungen ein und kann dort Entzündungen hervorrufen, außerdem reizt es die Augen und löst Kopfschmerzen aus. Auch hier bleibt Betroffenen lediglich der Aufenthalt in geschlossenen Räumen oder das Ausweichen auf weniger belastete Ortschaften. Sport und andere Anstrengung verlegt man am besten in die frühen Morgen- oder späteren Abendstunden, wenn die UV-Strahlung vermindert ist.

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Besonders empfindliche Menschen spüren einen Wetterwechsel bereits ein, zwei Tage vorher: Ursache hierfür scheinen stärke Luftdruckschwankungen zu

sein, die die empfindlichen Rezeptoren der Blutgefässe reizen und somit den Kreislauf durcheinander bringen können. Um sich nicht von den permanenten Wetterschwankungen umwerfen zu lassen, empfiehlt sich eine strategische Abhärtung durch Wechselduschen, Sauna, Kneippgüsse oder Thermalbäder. Hilfreich sind natürlich regelmäßiger Sport und Bewegung an der frischen Luft – und zwar bei jedem Wind und Wetter. Besonders effektiv sind neue Klimareize – wer seinen Urlaub am Meer oder in den Bergen verbringt, reagiert langfristig stabiler auf Temperatur- und Klimaveränderungen. Darüber hinaus sollte bei extremen Wetterverhältnissen auf Alkohol, Nikotin, Stress und zu viel Koffein verzichtet werden – so vermeidet man zusätzliche Belastung für den ohnehin instabilen Kreislauf. Und wenn Sie sich mal wieder so richtig down fühlen, trösten Sie sich damit, dass der Körper es genauso macht wie das Wetter: Auf jedes Tief folgt auch wieder ein Hoch. Wenn das keine sonnigen Aussichten sind... [sb] Die Autorin Syke Brandt ist Journalistin und Heilpraktikerin in Bamberg.


die ZWIEBEL 8/2013 cartoon – gerd bauer

Gerd Bauer illustriert die ZWIEBEL jeden Monat mit einem seiner typischen ­Cartoons, die das fränkische Lebensgefühl auf den Punkt bringen.

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ausgehen die ZWIEBEL 8/2013

Fischerei-festspiele

Ausgehen August / September 2013

verschiedene vorstellungen mit Musik und theater am 6./7., 13./14. und 22.8.

Maitrîse de Fribourg st. Martin, grüner Markt fr, 9.8.2013, 19.30 Uhr freiburger sängerknaben: geistliche musik von der renaissance bis zum 20. Jh.

Sommerorgel St. Getreu-Kirche Do, 15.8.2013, 17.00 Uhr orgelkonzert mit Markéta Schley-Reindlová und Ulrich TheiSSen

Jedermann

Alte Kamereren

Sommerkonzerte

Sommerserenaden

Cinestar do, 1.8.2013, 20.00 Uhr

wilde Rose-Keller Mi, 7.8.2013, ca. 19.00 Uhr

Schloss Wernsdorf ab sa, 10.8.2013, 18.00 Uhr

Schloss seehof sa, 17.8.2013, 19.30 Uhr

Die Inszenierung des jedermann von den Salzburger festspielen 2013 auf der groSSen leinwand

Das schwedische kultstudentenorchester mit ballett und viel humor Auch do, 8.8.2013

Mittelalterliche Musik mit der capella antiqua bambergensis, auch 11., 17., 18.8., sonntags um 16 Uhr

enrique ugarte und raúl Alvarellos mit dem Bamberger Streichquartett: tango, klassik, klezmer, jazz

Rosengartenserenaden

jazz auf der böhmerwiese / blues & Jazz-Festival

Laurenzichor

Mozartsolisten

laurenzikapelle so, 11.8.2013, 17.00 Uhr

Schloss Seehof so, 18.8.2013, 19.00 Uhr

gesang zur Laurenzikerwa, laurenziplatz am kaulberg

Virtuosenkonzert „Sommernachtstraum“ mit werken von Vivaldi und mendelssohn-bartholdy

Scheuermann Göritz

neue Residenz, Kaisersaal ab sa, 3.8.2013, 20.00 Uhr

ab fr, 9.8.2013, 16.30 Uhr

fünf Samstage mit erlesener Kammermusik im Kaisersaal

viele bands, freier eintritt, in stadt und landkreis

Kunstpavillon

Alte WEge nach Siebenbürgen

Deutschland – Schweden 2:2

Studio 13, Luitpoldstr. 40 fr, 9.8.2013, 19.00 Uhr

Villa Concordia di, 13.8.2013, 19.00 Uhr

Hain so, 4.8.2013, 10.00 Uhr fünf künstler/innen öffnen die pavillons im hain für ihre werke

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Fischerei ab di, 6.8.2013, 20.00 Uhr

Vortrag über die mittelalterlichen spuren deutscher kolonisten

Eva und anna lindahl spielen musik von 2 schwedischen und 2 deutschen komponisten

Villa Concordia do, 22.8.2013, 19.00 Uhr lesung des stipendiatenehepaars Silke Scheuermann und Matthias Göritz aus ihren neuen werken


die ZWIEBEL 8/2013 ausgehen

Sandkirchweih­ konzert

Bruckner 6

Martin Rütter

Ebrach, Abteikirche so, 1.9.2013, 17.00 Uhr

Stechert Arena do, 12.9.2013, 20.00 Uhr

Orgelkonzert mit Willibald Guggenmoos, Domorganist von St. Gallen

Philharmonie Festiva unter gerd Schaller mit bruckners 6. in A-Dur, im rahmen des ebracher musiksommers

der „hundeversteher“ mit unterhaltsamen tipps und erlebnissen rund um den hund

Concerto Virtuosi

Wolfgang Kalb

Crazy Concert

neue Residenz, Kaisersaal Mi, 28.8.2013, 20.00 Uhr

Sandschlössla fr, 6.9.2013, 20.00 Uhr

Spiegelsaal, Harmonie fr, 13.9.2013, 20.00 Uhr

die Kammerphilharmonie köln mit berühmten werken der musikgeschichte

Fingerpicking & Bottleneck Blues: Kalb spielt, singt und lebt den blues

furioses klavierduo, das die musik mit viel witz auf den kopf stellt

Wiener kaffeehausmusik mit dem Ensemble Ringelspiel

Sommerkino

tag des offenen denkmals

Bamberger Maler

Artur 16

Katzheimer Str. 3 fr, 13.9.2013, 18.00 Uhr

verschiedene orte ab sa, 21.9.2013, 14.00 Uhr

Vernissage zur Ausstellung über vier bamberger malerfamilien und ihre werke

tage des offenen ateliers in und um bamberg mit künstlern des bbk, auch 22.9.

Lange StraSSe-fest

Symphoniekonzert

lange straSSe sa, 14.9.2013, tagsüber

Konzerthalle sa, 28.9.2013, 20.00 Uhr

die Kaufleute der langen straSSe laden ein zum bummeln mit musik und bewirtung

saisonauftakt der bamberger symphoniker mit schönbergs klavierkonzert und beethovens fünfter

dom sa, 24.8.2013, 15.00 Uhr

Schloss Geyerswörth ab Mi, 28.8.2013, 20.00 Uhr freiluft-Filmabende im innenhof, mit kulturellem vorprogramm

verschiedene orte ganztägig Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale

Daniel brandenburger

Stephansberger Herbstkonzerte

Live-Club sa, 31.8.2013, 20.30 Uhr

St. Stephan Ab so, 8.9.2013, 17.00 Uhr

Singer/Songwriter der eigenwilligen Art

drei Sonntage mit musik für chor, orgel und jazztrio

Fränkischer humorgipfel Eta-hoffmann-theater sa, 14.9.2013, 19.30 Uhr kabarett-gala mit mäc härder, franken und nichtfranken

Promenadenkonzert mussärol, nürnb. str. 86 sa, 21.9.2013, 11.00 Uhr

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impressum & adressen die ZWIEBEL 8/2013

Impressum Verlag

Satz

Zwiebelverlag GbR Henning Brandt & Manuel Werner Schellenbergerstraße 8 96049 Bamberg

Henning Brandt grafik@die-zwiebel.de

Telefon 09 51 / 51 93 95 - 0 Telefax 09 51 / 51 93 95 - 55 www.die-zwiebel.de post@die-zwiebel.de

Chefredakteur Henning Brandt [hb] (V.i.S.d.P.) h.brandt@die-zwiebel.de

Redaktion Katja Kölbl [kk] k.koelbl@die-zwiebel.de Daniela Pielenhofer [dp] d.pielenhofer@ die-zwiebel.de Syke Brandt [sb] www.globuli-bamberg.de Frank Keil [fk] f.keil@die-zwiebel.de Jürgen Gräßer [jg] post@die-zwiebel.de Dr. Barbara Pittner [bp] post@die-zwiebel.de

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Fotografie Anny Maurer Telefon 09 51 / 9 23 08 85

Anzeigenleitung Manuel Werner Telefon 09 51 / 18 51 70 27 Mobil 01 78 / 9 74 80 80 m.werner@die-zwiebel.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2013 vom 1.1.2013. Anzeigenschluss 20. des Vormonats.

Druck Safner Druck & Verlags-GmbH 96170 Priesendorf www.safner-druck.de

Bamberger Symphoniker

Lichtspiel Kino & Cafe

Mußstraße 1 Telefon 9808220 (Karten) bamberger-symphoniker.de

Untere Königstr. 34 Telefon 26785 www.lichtspielkino.de

Brentano Theater

Live club / Haas säle

Gartenstr. 7 Telefon 54528

Obere Sandstr. 7 Telefon 53304 www.live-club.de

Chapeau Claque Theater Grafensteinstr. 16 Telefon 39333 chapeau-claque-bamberg.de

Cinestar Kino Ludwigstr. 2 Telefon 3028850 www.cinestar.de

Club Kaulberg Unterer Kaulberg 36 Telefon 51953330 www.nana-productions.de

Diözesanmuseum Domplatz 5 Telefon 502316 www.erzbistum-bamberg.de

Erscheinungsweise

E.T.A.-Hoffmann-Theater

die ZWIEBEL (Aufl. 6.000 Ex.) ist monatlich an über 250 Vertriebsstellen in Bamberg kostenfrei erhältlich.

E.T.A.Hoffmann-Platz 1 Telefon 873030 www.theater.bamberg.de

© Copyright 2013 für eigens gestaltete Anzeigen und Texte beim Verlag. Nachdruck und Vervielfältigung (auch auszugsweise), Wiedergabe durch Film, Fernsehen, Rundfunk sowie Speicherung auf elektronischen Medien nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Namentlich oder mit Autorenkürzel gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung des Verlags wieder.

Historisches Museum Domplatz 7 Telefon 5190746 www.bamberg.de/museum

Jazzclub Bamberg Obere Sandstr. 18 Telefon 53740 www.jcbamberg.de

Künstlerhaus Villa Concordia Concordiastr. 28 Telefon 955010 www.villa-concordia.de

Wichtige Adressen

Bamb. Marionettentheater Untere Sandstr. 30 Telefon 67600 www. bambergermarionettentheater.de

Morphclub Obere Königstr. 39 Telefon 0170/4230208 www.morphclub.org

Städtische Musikschule Luitpoldstr. 24 Telefon 509960 www.musikschule.bamberg.de

Naturkundemuseum Fleischstr. 3 Telefon 8631248 www.naturkundemuseumbamberg.de

Odeon Kino & Cafe Luitpoldstr. 25 Telefon 27024 www.lichtspielkino.de

Stadtbücherei Bamberg Obere Königstr. 4a Telefon 981190 stadtbuecherei-bamberg.de

Stadtgalerie Villa Dessauer Hainstr. 4a Telefon 871861 www.bamberg.de/museum Viele weitere Infos unter

www.kultur.bamberg.de


Hier finden Sie die Zwiebel – eine Auswahl von Auslagestellen – Gesamtübersicht auf www.die-zwiebel.de

a.p. männer

Karolinenstraße

Collibri

Austraße

Hotel Zum goldenen Anker

Untere Sandstraße

Alt Ringlein

Dominikanerstraße

Cosma Nail Nagelstudio

Amalienstraße

Hübscher

Grüner Markt

Ahorn-Apotheke

Buger Straße

DaCaBo - Das Cafe Botero

Heumarkt

Hümmer's Service Shop

An der Breitenau

Apotheke in der Hainstraße

Hainstraße

Der neue Metzner

Hauptwachstraße

Karstadt Warenhaus

Grüner Markt

Auto Hering

Kunigundendamm

Der Radladen Bamberg

Markusstraße

Kluge Spiel & Technik

Zwerggasse

AWO-Seniorenzentrum

Hauptsmoorstraße

Diakonisches Werk

Heinrichsdamm

Konditorei Café Raab

Lichtenf. Str., Hallst.

AYK Sonnenstudio

Pödeldorfer Straße

Ergotherapie M. Albert

Marktplatz, Hallstadt

Modehaus Hartmann

Grüner Markt

Bäckerei Dresel

Pödeldorfer Straße

FADENFROH

Untere Königstraße

Mohren-Haus

Obere Brücke

Bäckerei Kistner

Siechenstraße

Fahrradhandel Löwenbrücke

Äußere Löwenbrücke

Mokka Makan

Vorderer Graben

Bäckerei Oppel

Emil-Kemmer-Straße

Feinbäckerei Kerling

Obere Königstraße

Müller 7

Grüner Markt

Bäckerei Postler

Lange Straße

Feldbaum

Obere Brücke

Musikhaus Kliemann

Siechenstraße

Bäckerei Schüller

Ottostraße

Fresh Coffee & Co.

Austraße

Optik Demmler

Franz-Ludwig-Straße

Bäckerei Seel

Lugbank

Frischfrucht-Konrad

Schildstraße

Outfit

Lange Straße

Bar Central

Lange Straße

Friseur Lenhart

Heumarkt

Palais Schrottenberg

Kasernstraße

Barockhotel am Dom

Vorderer Bach

Galerie am Stephansberg

Unt. Stephansberg

Praxis Dr. Goewe

Luitpoldstraße

Beckstein - Das Kaffeehaus

Lange Straße

Gärtnerei Böhmerwiese

Heiliggrabstraße

Reformhaus "Quelle"

Keßlerstraße

Bellino Café / Lounge

Emil-Kemmer-Straße

Gaststätte Zum Domreiter

Dominikanerstraße

Reha-Zentrum Heyd

Amselstr., Bischberg

Blumen Stubner

Hallstadter Straße

Geigenbau van der Heyd

Hasengasse

Reisebüro L'TUR

Franz-Ludwig-Straße

Blumenkunst

Kleberstraße

Goldschmiede Volk

Lange Straße

Restaurant Josch

Untere Königstraße

Blumenmeisterei

Zollnerstraße

Greifenklau

Laurenziplatz

Rewe Köppl

Caspar-Meyer-Straße

Blumenstil

Siechenstraße

Griesgarten

Untere Sandstraße

Rewe Rudel

Würzburger Straße

Blumenwerkstatt

Keßlerstraße

Gunreben

Jäckstraße

Rewe-Markt Weich OHG

Pödeldorfer Straße

Body & Soul

Kronacher Straße

Hautnah

Kärntenstraße

Rosen Apotheke

Troppauplatz

Bosch BKK

Starkenfeldstraße

Herr Heilmann - Gute Bücher Karolinenstraße

Salon Gitte

Am Luitpoldhain

Boulevard Café Luitpold

Schönleinsplatz

Historisches Museum

Domplatz

Schuhhaus Zeller

Grüner Markt

Boutique Der Blitz

Heumarkt

Hoffmanns steak & fisch

Schillerplatz

Sozialstiftung

Buger Straße

Brücken-Apotheke

Heinrichsdamm

Höreder Beck

Kettenbrückstraße

Suppenplantage

Schranne

Büro Spies

Laubanger

Hotel Altenburgblick

Panzerleite

Tandem Hotel

Untere Sandstraße

Cafe Bar New York

Austraße

Hotel Café Bergschlösschen

Am Bundleshof

Töppner Holzspielwaren

Kleberstraße

Cafe Esspress

Austraße

Hotel Central

Promenadestraße

Vita Apotheke

Promenadestraße

Café Restaurant

Am Michelsberg

Hotel Europa

Untere Königstraße

Vitamin X

Austraße

Café Villa Remeis

St.-Getreu-Straße

Hotel Ibis

Theatergassen

VR Bank Bamberg

Marktplatz, Hallstadt

Chr. Kaufmann Kosmetik

Theatergassen

Hotel Residenzschloss

Untere Sandstraße

Zöllner Moden

Hauptwachstraße

CineStar

Ludwigstraße

Hotel Rest. Brudermühle

Schranne

Zum Bockser - Engl. Garten

Schweinfurter Straße

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rubrik

die ZWIEBEL 8/2013

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