die ZWIEBEL 10-2014

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die ZWIEBEL 10/2014 gruß aus der küche

Schlau wie ein Eichhörnchen!

Falls Sie bislang der Auffassung waren, der IQ eines Eichhörnchens käme dem einer Banane gleich, sollten Sie darüber noch einmal in Ruhe nachdenken. Eichhörnchen – gerne auch Sciurus vulgaris genannt – sind nämlich von Natur aus clever. Nicht nur, dass sie sich jetzt schon mal fleissig für den Winter bevorraten, sie sind bereits in den frühen Morgenstunden körperlich aktiv, gelten als besonders reinlich und gönnen sich vor allem in der kalten Jahreszeit immer wieder Schlafund Ruhepausen. Sie integrieren sich problemlos ins Ökosystem und fügen der Natur keinen Schaden zu. Alles in allem führen Eichhörnchen also einen durchaus vorbildlichen Lebenswandel. Was nicht jeder von sich behaupten kann: Hätten Sie beispielsweise gedacht, dass wir

Menschen hierzulande eigentlich knapp dreimal die Erde bräuchten, so wie wir mit unseren Ressourcen umgehen? Einer der Gründe, warum ein junges Pärchen aus Bamberg seit zwei Jahren auf Plastik verzichtet und ganz bewusst mit Konsumgütern umgeht. Qualität statt Quantität ist denn auch eines der Themen dieser Herbstausgabe: Den Alltag entschleunigen, sich auf das Wesentliche konzentrieren und darüber klar werden, was man wirklich für ein glückliches und erfülltes Leben braucht. Dass dabei Musik, Theater, Literatur, Reisen und kulinarischer Genuss eine wichtige Rolle spielen dürfen, steht außer Frage. Viel Spaß mit den schönen Seiten des Lebens – auch und besonders in der trüben Jahreszeit wünscht Ihnen Ihre ZWIEBEL-Redaktion

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anzeige die ZWIEBEL 10/2014 Acht Wochen Umbauzeit hat das Team von BettenFriedrich hinter sich – seit Ende September präsentiert sich das führende Fachgeschäft für Schlafsysteme in Oberfranken in neuem Gewand: dunkle Böden und helle Wände schaffen eine freundliche und behagliche Atmosphäre und lassen den zahlreichen Bettsystemen viel Raum, ihre Wirkung zu entfalten.

Nach Umbau noch kundenfreundlicher In mehreren Wandnischen stehen Doppelbetten im Wechsel mit Betten in komfortabler Breite, voll ausgestattet mit den führenden Schlafsystemen deutscher Anbieter, bekannter Marken wie dormabell, Lattoflex, Schramm oder Swissflex. Hier macht es Freude, Probe zu liegen und sich ausführlich beraten zu lassen, wie man seinem Rücken in der Nacht zurückgibt, was er tagsüber für uns leistet. Denn nach einer Nacht mit gutem Schlaf ohne Rückenschmerzen aufzustehen, lautet das oberste Ziel.

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Nach wie vor ist in dem traditionsreichen Bettenhaus eine profunde Beratung selbstverständlich, die den Bedarf des Kunden ermittelt und maßgeschneiderte Lösungen empfiehlt. Die Mitarbeiter von Betten-Friedrich sind dafür umfassend geschult und von der Lehranstalt des deutschen Textileinzelhandels, von der Swiss Bedding Academy und von der Aktion Gesunder Rücken zertifiziert. Die Zusammenarbeit mit vielen Fachkollegen im Einkaufsverband Bettenring und die dort angebotenen Fortbildungen sorgen für eine kontinuierliche Aktualisierung des Fachwissens.

Die Leistungen von Betten-Friedrich bestehen neben der exzellenten Beratung auch im kompetenten Lieferservice bis hin zur gebrauchsfertigen Aufstellung oder dem Einbau beim Kunden. Das Service-Angebot enthält auch weiterhin die Betten- und Bettfedern-Reinigung in Spezial-Waschmaschinen. Daunenbetten und Matratzenbezüge, Naturhaardecken und Funktionsfasern werden hier mit Wasser und Seife schonend gewaschen Im Warensortiment bietet Betten-Friedrich neben den Schlafsystemen weiterhin Zudecken und Kissen, diese können auf Wunsch auch individuell und im Beisein des Kunden befüllt werden. Passende Bettbezüge, Tagund Nachtwäsche für Sie und Ihn sowie Frottierwaren rund das Angebot ab. Im Sinne eines komfortablen Zugangs wurde auch die Eingangssituation des führenden Bamberger Fachgeschäfts verbessert: beide Eingänge, sowohl von der Luitpold- als auch von der Oberen Königstraße aus, sind nun barrierefrei zugänglich.

Mitinhaberin Johanna Leicht schaut hoffnungsfroh in die Zukunft: „Mit unserer Tochter Margit Schütz ist die nächste Generation schon im Haus. Deshalb haben wir uns auch zum Umbau entschlossen.“ Beide freuen sich – mit dem gesamten Team – auf Ihren Besuch! Betten Friedrich Obere Königstr. 43 • 96052 Bamberg Tel. 09 51 / 2 75 78 www.betten-friedrich.de


Das Lesen Sie im Oktober 2014 in der Zwiebel Kultur Bamberg, watch out! Schön, Schrift! Betroffen unter Betroffenen Gelauscht: Musikneuheiten Gelesen: Aktuelle Buchrezensionen

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Wir informieren Sie gern über die Möglichkeiten dieses einzigartigen und über 30 Jahre bewährten Deckensystems! Besuchen Sie unsere Ausstellungen: Die drei von der Schlafstätte: Benjamin Bochmann, Ursula Gumbsch, Stephan Bach (v.l.) (Foto: Anny Maurer)

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kurz & knackig die ZWIEBEL 10/2014

Regional schlemmen Regionale Produkte zu kaufen ist vernünftig, umweltschonend, meist auch noch preiswert und gesund. Besser geht‘s also gar nicht. Nun kann man alles selbst genießen – oder macht lieben Menschen eine Freude damit. Das geht seit kurzem noch einfacher, denn es gibt jetzt das „Bamberger Schlemmerkistla“. Im Rewe-Markt Rudel wurde es kürzlich vorgestellt. Im praktischen Karton, den es in zwei Größen gibt, versammeln sich einige der schönsten regionalen Produkte: Apfelsekt von Schilling, feine

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Marmeladen, Biere der Region, Honig, geräucherte Forellen oder Würste und vieles mehr, dazu Obst und Gemüse nach Saison. Es gibt eine Standardbefüllung, aber die Körbe können auch nach Wunsch zusammengestellt werden. Eine schöne

Umzug mit pauken und trompeten Es ist geschafft: Ende September wurde der Umzug der Musikschule in die neuen Räume vollzogen. In der Propstei am Michelsberg, die früher auch schon einmal Dampfwäscherei mit angeschlossenem Festsaal war, flötet und fiedelt es nun munter. Man ist Herr im eigenen Haus, noch dazu in schönster Umgebung, und auch die Schülertickets für die kostenlose Busfahrt zum Unterricht sind noch rechtzeitig eingetroffen. Mit einem großen Tag der offenen Tür lud die Musikschule ein, sich im neuen Altbau umzuschauen. Auch die Gangolfschule dürfte aufatmen. Zwar sind noch vereinzelte Teile der Musikschule verblieben, nämlich die Schüler des Schlagzeugs und des Akkordeons, aber die frei gewordenen Räume geben der Schule mehr Flexibilität, ihr Angebot als Ganztagsschule zu optimieren. Die Anwohner des für rund 1,7 Mio. Euro renovierten Gebäudes waren lange skeptisch und befürchteten eine höhere Verkehrsbelastung im Umfeld der Musikschule – ob diese wirklich eintritt, wird sich zeigen, wenn jetzt mit dem Herbst die Fahrradzeit für die meist jugendlichen Schüler vorbei ist. Nach

wie vor betreibt die Musikschule 24 Außenstellen im Stadtgebiet, in denen die Schülerinnen und Schüler gefragter Instrumente Untericht in Wohnortnähe erhalten können.

standhaft für den leerstand Das hätte sich die SPD auch nicht träumen lassen, dass die Pressemitteilungen ihrer Fraktion eines Tages über das Stadtmarketing verschickt werden. Doch so ist es gekommen. Und da teilt man Empörung mit: über die Gedankenspiele, ob nicht ein Abriss des Atriums die sinnvollste Lösung für die ungeliebten Leerstandsflächen ist. Der Multichef drückt mächtig auf die Tränendrüse: „Das Atrium hat vielleicht keine schöne Fassade und einen erschreckenden Leerstand aber es hat immer noch 70 Gesichter. Gesichter die für die Menschen stehen, die auf ihre Arbeit im Atrium angewiesen sind.“ Man wünschte sich, der wertvolle Wohnraum der bezugsfertigen Häuser auf dem Konversionsgelände hätten einmal einen ähnlich eifrigen Fürsprecher wie die überflüssigen Verkaufsflächen… Inklusive sämtlicher Aushilfs-Popcornverkäufer des CineStar-Kinos mag die genannte Mitarbeiterzahl ja zutreffen – mit der Verwaltung der Brachfläche an sich dürften wohl die wenigsten beschäftigt sein. Und wie lange man Mitarbeiter bezahlen kann, wenn kaum Mieten eingehen, kann sich jeder selbst ausrechnen, die Insolvenz des Voreigentümers hatte schließlich auch ihre Gründe.

Die Filmstätte ist allerdings das geringste Problem. Theoretisch ließe sich angeblich sogar das Atrium abbrechen, und die Filmsäle könnten stehen bleiben. Was also tun? Was wird in dieser Lage auf dieser Fläche gebraucht? Verkaufsräume nicht, das haben die vergangenen Jahre gezeigt. Handelsexperten gehen davon aus, dass die Fläche eines attraktiven Centers inzwischen doppelt so groß sein müsste, was sich an diesem Standort nur unter Verkleinerung des Parkhauses erreichen ließe. Und das wäre wieder schädlich für die Anziehungskraft. Von den Auswirkungen eines solchen Centers auf die Innenstadt ganz zu schweigen. Bürofläche? In Maßen sicher, für Bahnpendler sehr attraktiv, aber über 10.000 qm sind dennoch ein ordentlicher Happen. Unter diesen Überlegungen ist auch ein Abriss eine Alternative, die durchdacht werden kann. Zusammen mit der längst fälligen Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes ließe sich ein ganz neues Verkehrskonzept für die Bamberger und regionalen Buslinien realisieren. Es gibt also Alternativen, die daraufhin zu prüfen sind, welche Chancen sie bieten. Es gibt nur eines, das sicherlich nicht weiterhilft: Denkverbote.

Abgedreht

Als ein Kassenmagnet der Bamberger Kurzfilmtage erwies sich der Sonderwettbewerb um den Regionalfilmpreis „Oberfranken dreht ab“. Jungfilmer ab 15, Schul-AGs und Filmgruppen, aber auch Profis können sich noch bis zum 31. Oktober für die Teilnahme im nächs-

Foto: Henning Brandt

Kurz & Knackig Oktober 2014

Alternative zum üblichen „Fresskorb“, der noch immer gern verschenkt wird: jetzt hat er zusätzlich einen Charmebonus und kommt regional daher. Das hat auch unsere Honoratioren begeistert. OB Andreas Starke und stv. Landrat Johann Pfister zogen gut gelaunt mit ihren Körben davon.


die ZWIEBEL 10/2014 kurz & knackig ten Jahr bewerben. Alle Genres sind erlaubt, solange sie einen Bezug zur Region haben, aber: nicht länger als 15 Minuten darf das Meisterwerk sein und nicht älter als drei Jahre. Mehr unter www.bambergerkurzfilmtage.de

Das ist doch noch gut… Tauschen ist besser als kaufen, das hat sich, zumindest für manche Güter, bereits herumgesprochen. Auch Bekleidung findet auf diesem Weg zunehmend neue Besitzer/innen, denn was der eine nicht mehr sehen mag, ist für die andere vielleicht wie neu. In der Kleberstraße 28, im Heinrichssaal, findet zum Winteranfang wieder eine Kleiderbörse statt. Fehlkäufe, Stücke, aus denen man „herausgewachsen“ ist oder von denen man sich einfach trennen möchte, stoßen hier am Samstag, den 25. Oktober auf interessierte Abnehmer. Natürlich sollten die Kleider gut erhalten sein, dann steht einem Verkauf oder Tausch nichts mehr im Wege. Tischreservierungen für die Zeit von ab 11 Uhr kann man unter Tel. 2974985 tätigen. Ein Kaffee- und Kucheneck gibt es auch, der Erlös daraus und aus der Standmiete geht an den Sozialdienst Katholischer Frauen.

Der ist aber schön… Neue alte Ansichten von Bamberg gewinnen – und noch etwas Gutes tun: das geht im nächsten Jahr bestens zu-

sammen. Das Stadtarchiv hat seinen neuen Jahreskalender 2015 vorgestellt: Bamberg in frühen Fotografien, ausgewählt von Jürgen Schraudner und gestaltet von Stefan Mähringer. Zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und den Fünfzigerjahren entstanden die Aufnahmen aus der alten Zeit. Neuschnee in der Langen Straße, Badefreuden im Hainbad oder Busverkehr durchs Alte Rathaus: hier gibt es einiges zu entdecken. Vom Kaufpreis in Höhe von 14,95 Euro gehen 2,50 ab für die Sanierung der Klosterkirche St. Michael.

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ozapft wird

Sie wollen auf die Wiesn? Nach Minga? Des können Sie sich sparen. Denn 1. schmeckt das fränkische Bier besser, 2. ist in jedem Seidla mehr drin als in so mancher Moaß, 3. sollte man ohnehin vorsichtig sein bei einem Oktoberfest, das im September stattfindet und 4. gibts jetzt in Bamberg selbst eins. Das Möbelhaus Pilipp veranstaltet sein erstes Oktoberfest, wie es sich gehört im Oktober. Erst mal noch etwas vorsichtig, nur drei Tage vom 10. bis zum 12., aber das kann ja noch wachsen. Anstelle von überteuerten Fahrgeschäften locken Attraktionen wie Wettnageln (holla!) oder Kuhfladenweitwurf. Natürlich auch Livemusik am Sonntag Nachmittag und bayerische Spezialitäten wie Hax‘n und Bratwurst. Geöffnet ist von 10 bis 18 Uhr – acht Stunden Bierzelt reicht schließlich aus. Aber das Beste ist: solange Oktoberfest ist, bleibt der Weihnachtsmarkt noch geschlossen… [hb]

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 10/2014

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Foto: Thomas Bismarck

die ZWIEBEL 10/2014 rubrik

Am 23.10.2014 erlebt PUBLIC PRIVACY #CITY sein Debüt in der Bamberger Innenstadt uvnd setzt mit künstlerischen Hashtags an verschiedenen Orten sicht-, hör- und greifbare Links zur Domain einer sich stetig entwickelnden Post Privacy Ära. Verschiedenste künstlerische Aktionen von Objekten über Installationen, Musik, Performances und Plakaten setzten sich dabei mit den Begrifflichkeiten des Privaten und des Öffentlichen auseinander, deren Grenzen in unserer durch Virtualität durchtränkten Zeit mehr als schwammig verlaufen. Initiatorin des Projektes ist die multimedial arbeitende Komponistin Brigitta Muntendorf, die als derzeitige Stipendiatin der Villa Concordia in Bamberg lebt und arbeitet. Ausgehend von Ihrer Reihe für Soloinstrument & fixed media PUBLIC PRIVACY bildet PUBLIC PRIVACY #CITY in Form ihrer Plakatserie sowie Klanginstallationen und Performances musikalische und außermusikalische Verweise, deren kommunikative Strukturen Links in die Öffentlichkeit setzen. Und ebenso wie Posts in Social Media geteilt, kommentiert und verbreitet werden, öffnet die Künstlerin das Projekt für andere Künstler und hat sich mit Bambergs Kreativen zusammengeschlossen, die sich künstlerisch zu dem Thema PUBLIC PRIVACY und POST PRIVACY verhalten. Hierzu gehören neben den Villa-Stipendiaten Michele di Menna und Javier Salinas auch Anja Ruschkowski, Kristina und Thomas Bismarck, Florian Federl, David Grimm, Judith Kinitz, Roni und Olga Seehafer. Aktuelle Informationen sind auf dem blog www.post-privacy.de zu finden, bei dem man sich auch noch mit einer kreativen Idee anmelden kann.

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kultur in sicht die ZWIEBEL 10/2014

Kultur in Sicht Oktober 2014 Hair Bürgersaal, stegaurach do, 2.10.2014, 20.00 Uhr

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Sich die Haare wachsen lassen und so alte Zöpfe abschneiden: was wie die Quadratur des Kreises klingt, war das Rezept für einen radikalen Gesellschaftswandel in den USA der Sechzigerjahre. Der Hintergrund war allerdings ein ernster: in den Jahren des Vietnamkriegs wurden etliche Jahrgänge junger Männer auf die unsägliche soldatische Einheitsfrisur gestutzt, und so waren lange Haare auch ein Zeichen des Protests gegen diesen Einsatz. 1967 hängte eine kleine OffBroadway-Produktion ihr Musical an den Haaren auf – es wurde ein Welterfolg, der heute noch seine Schatten wirft: bis auf den Bürgersaal in Stegaurach. Dort hat die Künstlerwerkstatt e.V., die seit 10 Jahren Amateure motiviert, sich aufwendigen Theaterproduktionen hinzugeben, das fetzige Werk nun auf die Bühne gebracht. Nach mehr als einjähriger Vorbereitung stehen über 30 Akteure als Schauspieler, Sänger oder Band vor dem Publikum, etliche weitere Helfer dahinter. 10 Musiker intonieren Hits wie „Aquarius“, „Manchester/England, England“ oder „Let The Sunshine In“, Darsteller und Chor singen, tanzen und spielen

in zehn Aufführungen an allen OktoberWochenenden. Zum Glück hat man sich entschieden, die Lieder im englischen Original zu singen, denn die deutschen Songtexte, die für die Münchner Aufführungen ab 1968 geschrieben wurden, klingen etwas befremdlich („Ich liebe sehr sogar / Mein langes Haaaar!“). Die Zwischendialoge wurden jedoch der Verständlichkeit halber übersetzt. Karten in Bamberg beim bvd oder unter www. musicalhair.de

dreier Obere königstraSSe 43 do, 2.10.2014, 20.00 Uhr Eine dreifache Premiere steht an diesem Abend an: nicht nur die erste Aufführung der Tragikomödie „Dreier“ von Jens Roselt erwartet die Zuschauer, nein, es ist zudem die erste Aufführung des neuen Ensembles TiG (Theater im Gärtnerviertel) überhaupt und die Einweihung einer neuen Spielstätte. Denn passenderweise wurde die turbulente menage à trois in das Bettenhaus Friedrich verlegt. Im Mittelpunkt steht – nicht ganz überraschend – ein Bett (Foto s. Titelseite), in dem und um das herum sich die schwarzhumorige Boulevardkomödie abspielt. Das klassische Setting – Frau hat Liebhaber und wird von Mann erwischt – wird zum Verwirrspiel, wenn alle Beteiligten zwar die Ehrlichkeit wollen, aber doch versuchen, mit kleinen Täuschungen glimpflich davonzukommen. Ursula Gumbsch steht und liegt zwischen Stephan Bach und Benjamin Bochmann, die Regie hat Nina Lorenz. Karten beim bvd oder im Haus BettenFriedrich selbst. Weitere Vorstellungen

am 3., 5., 22., 24., 26. Oktober sowie zweimal im November. Ab dem 16. Oktober kommt auch die zweite Produktion des TiG auf die Bühne, diesmal im JuZ, Margaretendamm. „multiple choice“ stellt vier Jugendliche vor schwierige Entscheidungen und die Frage, wie endgültig die Festlegungen für ihr Leben sein müssen. Unter www. tig-bamberg.de stellt das Ensemble sich und die beiden Aufführungen vor.

Palmbülbül und wundersylphe E.t.a.-Hoffmann-theater fr, 3.10.2014, 19.30 Uhr Mit einem so humor- wie schwungvollen Auftakt möchte das E.T.A.-HoffmannTheater in die letzte Spielzeit unter seinem Intendanten Rainer Lewandowski starten. Sicherheitshalber kümmerte sich der Chef selbst darum und schrieb mit „Palmbülbül und Wundersylphe“ eine moderne Offenbachiade. Die Form geht, naheliegend, auf Jacques Offenbach zurück und steht für seine besondere Art der Operette, in der er mit spitzer Feder Begebenheiten und Persönlichkeiten seiner Zeit aufs Korn nahm. In bester Vaudeville-Tradition nimmt Lewandowski bekannte Melodien des Komponisten und versieht sie mit neuem Text, wie er auch den Schauspielpassagen Inhalte aus unserer Zeit unterlegt. Da sind Hermann und Barbara, lange verheiratet, die frustriert im Hotel sitzen, weil sie die Theaterkarten für den Abend vergessen haben. Nebenan vergnügt sich Frank, der Ornithologe mit einer Escort-Dame. Bauliche Unzulänglichkeiten sorgen für ein ungewolltes Kennen-

lernen. Bis dahin klingt es nach Screwball-Comedy mit viel Türenklappen, doch darf man davon ausgehen, dass der Autor eine gewisse Hintersinnigkeit eingestreut hat, zum Beispiel hinsichtlich der Frage, wie zeitgemäß die Ehe noch ist. Das Bayreuther Kammerorchester liefert die Musik für einen satirisch-humoristischen Operettenabend.

Astray / Gepting Pizzini, sandstraSSe mo, 6.10.2014, 20.00 Uhr Hier wird nicht gejammert, hier wird gekämpft. Sagt nicht die ZWIEBEL, sondern Arthur Gepting, die Hälfte eines ambitionierten Singer/Songwriter-Duos, das an diesem Abend das Pizzini zu einem Doppelkonzert aufsucht. Ihre Musik verstehen die beiden jungen Wilden als „Kampfansage an alle Singer/Songwriter, die sich auf ihrem Gejauchze ausruhen.“ Zu diesen gehört sicher nicht, wer sich dieser Tage auf die Bühne stellt und zur Gitarre den schönen Refrain „Chop off his head“ singt wie der Australier Joe Astray in „Where you want to be“. Nein, es wird düster und zornig zugehen, mit wildem Herzen und dem Ungestüm der Jugend. Mit schwarzen Knochen meißeln sie Namen in Steine, um einmal den lyrischen Pressetext zu zitieren. Die „Rough Up Tour“ führt die beiden angry young men durch Süddeutschland und Österreich, dort singen sie „über sich, Ausgestoßene, Verbrecher und Heilige ohne aber sie oder die Welt verbessern zu wollen.“ Ein Abend, bei dem die „Moritz Rabe“Fans dieser Stadt voll auf ihre Kosten kommen werden.


die ZWIEBEL 10/2014 kultur in sicht

Max Goldt E.t.a.-hoffmann-theater di, 7.10.2014, 20.00 Uhr Regelmäßigkeit hat etwas Beruhigendes. Zu wissen, dass Max Goldt zuverlässig alle drei Jahre zu einer Lesung eintrifft, gibt Literaturfreunden das wohlige Gefühl, dass wenigstens in ein paar entscheidenden Fragen noch alles im Lot ist. Nach 2005, 2008 und 2011, zuletzt unter dem schönen Titel „Gattin aus Holzabfällen“, beehrt uns der Meister des mittellauten Humors pünktlich zu seiner Lesung „Schade um die schöne Verschwendung“. Betrüblich war die allenfalls zweidrittelige Auslastung des Großen Saals beim letzten Mal, die den Autor zur Vermutung veranlasste, man fürchte sich vor Ansteckung, weil er bei den Lesereisen zuvor just in Bamberg immer krank gewesen sei. Das darf nicht wieder passieren, will man nicht riskieren, dass das Goldt-Management eines Tages gar bei Durchsicht der Reisepläne befindet, unsere schöne Stadt

ob des dürftigen Besuches nur mehr im Fünfjahres-Turnus anzulaufen. Wer die Lesungen kennt, wird hoffentlich nicht zögern, sich wieder mit einem Billett zu versorgen. Kennt einer sie nicht, so sei ihm mit großem ZWIEBEL-Ehrenwort versichert, dass es sich wirklich lohnt, diesem Umstand abzuhelfen. Wenig Gelegenheiten gibt es noch, einerseits die Ohren zu wirklich elegantem Deutsch zu spitzen, andererseits sich köstlich über die feine Beobachtungsgabe und die überraschenden Assoziationen Goldts zu beömmeln. Was der Saalauslastung hoffentlich nicht zum Nachteil gereicht, ist die Tatsache, dass erst am Abend zuvor, zu gleicher Zeit, Axel Hacke auf der Bühne des Theaters steht bzw. sitzt und mit seiner Frau, Ursula Mauder (die überraschenderweise nicht Paola heißt), gelesen und gesungen „Das Beste aus meinem Liebesleben“ verkündet. Nach ZWIEBELUntersuchungen überschneiden sich die Anhänger dieser beiden Autoren zwar nur zu 37,8 %, dennoch ist die Terminierung ungünstig. Aber: es ist möglich!

Man kann an zwei Abenden hintereinander ins E.T.A.-Hoffmann-Theater gehen, – und sogar noch öfter, angesichts des eigenen Programms der Spielstätte!

Pee wee ellis jazzclub di, 7.10.2014, 20.00 Uhr Was von der unvergesslichen Musik James Browns immer im Ohr bleiben wird: außer der unglaublichen Präsenz und Power des Sängers – die treibenden Bläsersätze seiner Brass Section. Am 7. Oktober kommt deren Saxophonist und Mastermind Pee Wee Ellis in den Jazzclub. In Browns erfolgreichster Zeit, den Sechziger- und Siebzigerjahren, tourte er mit dem Energiebündel durch die Welt, wurde zum Miterfinder des Funk und gründete in dieser Tradition später die JB Horns, spielte mit Van Morrison oder George Benson. Nach Bamberg kommt der 73-Jährige mit Paddy Korn, einem norddeutschen Sänger und Gitarristen, dem große Bühnenpräsenz

nachgesagt wird, dazu Burkhard Heßler (key) Lukasz Dworak (b) und Matthias Fingscheidt (dr).

Red Priest Spiegelsaal der Harmonie fr, 10.10.2014, 20.00 Uhr Darf man das? Barocke Kammermusik aufführen in einem ärmellosen, knallroten Lackoverall? Den basso continuo zum Walking Bass umstricken? Und trotzdem noch den Ehrgeiz haben, in der Welt der E-Musik E-rnst genommen zu werden? Red Priest sagt Ja zum Hard Ba-Rock und haut sein Publikum um mit Smash Hits wie „Four Seasons“ oder „Goldberg Variations“. Und doch – was die vier Engländer auf die Bühne zaubern, ist kein „Classic Rock“. Ist auch kein Jazz. Es ist immer noch barocke Kammermusik mit Flöte, Cembalo, Violine und Cello. Aber – anders. Zugespitzt, neu interpretiert. Red Priest wagen völlig Verpöntes: barocke Kompositionen mit den Stilmitteln (mindestens) der Hochromantik zu

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kultur in sicht die ZWIEBEL 10/2014

Kultur in Sicht Oktober 2014 behandeln. Extreme Rubati: da legt das Quartett mitten in Vivaldis „Frühling“ eine Vollbremsung hin für ein paar Vögel, die über die Straße flattern. In Corellis „La Folia“ hopsen Elfen durch den Wald, beflügelt von einem Tempo, das ahnen lässt, dass auch unseren Vorfahren in der gemütlichen alten Zeit durchaus schwindelig werden konnte. Und doch ist es die Originalmusik – nicht umarrangiert, nicht weichgespült, nur – belebt. Damit niemals mehr jemand behaupte, Barockmusik sei langweilig. Wäre das Musikgeschäft gerecht, müsste Red Priest die Arena füllen. So darf die Musica Canterey als Veranstalter wenigstens die berechtigte Hoffnung haben, dass der Spiegelsaal ausverkauft sein wird. Das Konzert in Bamberg ist in Jahresfrist übrigens das einzige in Deutschland…

Macbeth cinestar sa, 11.10.2014, 19.00 Uhr

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Es ist wieder Opernzeit im CineStar. Zur Eröffnung der Spielzeit der Metropolitan Opera in New York überträgt das Kino Adrian Nobles Inszenierung von Verdis Macbeth. Zum ersten Mal singt Anna Netrebko die Rolle der grausamen

Lady Macbeth an der Met. In dieser Oper von 1847 auf Basis von Shakespeares Drama, die ausnahmsweise ohne Liebesgeschichte auskommt, will die Lady ihrem Gatten (Željko Lucic) einen Karrieresprung erleichtern und überredet ihn, beflügelt durch eine Weissagung der Hexen, den König zu ermorden, um König anstelle des Königs zu werden. Der Plan gelingt, doch wäre es eine kurze Oper, wenn die böse Tat ungesühnt bliebe. Trotz der Beseitigung weiterer Widersacher kommt Macbeths Ende schließlich aus unerwarteter Richtung. Drei Stunden dreizehn Minuten Oper auf höchstem Niveau in gewohnt guter Klangqualität.

Stalker Stephanskirche sa, 11.10.2014, 19.30 Uhr Wenn die Stephanskirche an diesem Abend zum Kinosaal gemacht wird, dann ist es nicht irgendein Film, dem eine solche Ehre zuteil wird. Es ist „der Film, für den das Kino erfunden wurde“, wie der Schriftsteller Geoff Dyer ehrfürchtig meinte: „Stalker“ von Andrej Tarkowskij aus dem Jahr 1979. In Zusammenarbeit mit dem Lichtspielkino wird ein Werk gezeigt, das in keine Schublade passt und vor allem durch seine Bildgewalt wirkt. Eine Science Fiction-Erzählung liegt dem mit wenig Sprache und Ton auskommenden Film zugrunde, der sich in seiner Eindringlichkeit jedoch weit über die Vorlage erhebt. Er spielt in einer Stadt am Rand einer mysteriösen Zone, in der ein Ereignis eintrat, über das im Vorspann nur spekuliert wird – Meteoriteneinschlag, außerirdische Besucher –,

die das Team schon während des Drehs angriffen. Andrej Tarkowskij starb sieben Jahre nach den Dreharbeiten, ebenso an Leberkrebs wie seine Frau und zwei der Hauptdarsteller. „Stalker“ dauert rund zweieinhalb Stunden, zuvor gibt es eine kurze Einführung.

Steffen Wick das rätselhafte Erscheinungen zur Folge hatte. Entsandte Truppen kehrten nicht zurück, die Zone wurde abgeriegelt. Der Stalker, nicht im heutigen Sinne ein Verfolger, sondern eine Art Pfadfinder, soll zwei Gäste, einen Schriftsteller und einen Professor, in die sich ständig verändernde Zone bringen, denn sie vermuten dort einen „Raum der Wünsche“, in dem die geheimsten Verlangen in Erfüllung gehen. Während der Autor seine Eingebung zurückerlangen will, haben die beiden anderen höhergeleitete Interessen. Alle drei müssen jedoch erkennen, dass ihre geheimen Verlangen nicht unbedingt mit den vordergründigen Interessen identisch sind. Und dies merkt auch „die Zone“, die auf das Unterbewusste der Expeditionsteilnehmer zu reagieren scheint. „Stalker“ arbeitet mit einem ausnehmend ruhigen Tempo, wurde trotz der intensiven Eindrücke ohne Spezialeffekte gedreht und visualisiert doch das Unsichtbare auf nie gesehene Weise. Tragischerweise blieb, so wird angenommen, etwas Unsichtbares auch für die Mitwirkenden nicht ohne Folgen: der Dreh fand zu großen Teilen in eingefallenen Industrieanlagen statt, teils von der Natur bereits zurückerobert. Eine dieser Ruinen bei Tallinn führte in einem Wasserlauf giftige Chemikalien,

Villa Concordia di, 14.10.2014, 19.00 Uhr 2014: Jahr des Akkordeons in der Villa AcConcordia. Im August erst stellte José María Sánchez-Verdú sein neues Werk „Zuria“ für das Tasteninstrument vor – keine zwei Monate später zieht Stipendiatenkollege Steffen Wick nach. Mit der Solistin Stefanie Schumacher präsentiert der Komponist eine Auswahl von Werken. Darunter auch die Uraufführung von „Morph!“ – eine posthume Hommage an den gleichnamigen Club, mit dem das Künstlerhaus in freundlicher Verbindung stand? Fragen Sie den Komponisten, er hält auch einen multimedialen Vortrag zu seinem Werk und stellt sich den Fragen des Publikums. Falls die Frage nach Tonträgern aufkommt: jüngst erschien von Steffen Wick „Piano Particles – Blue“ mit Kompositionen für Klavier und Elektronik, Gesang, Streichquartett und Streichorchester. Nachfolger des ersten „Piano Particles“Albums, das für seine Liveversion mit poetischer Papierinstallation sogar den red dot award erhielt. Vielleicht sind auch Teile von „Soundtrack Symphony“ zu sehen: einer 15-sätzigen Filmmusik, die ohne Film auskommt. Es verspricht ein interessanter Abend zu werden mit einem jungen Komponisten, der sein Ohr


die ZWIEBEL 10/2014 kultur in sicht sehr nah an den populären Musikstilen hat und auch vor der Integration von Pop und Jazz nicht zurückschreckt.

James Blunt Brose Arena mi, 15.10.2014, 20.00 Uhr Da hat die ZWIEBEL natürlich Verständnis. Aber alle Mädchen, die mit gewissen Hoffnungen eine Karte für das Konzert des britischen Charmebolzens gekauft haben, müssen jetzt ganz tapfer sein. Der Reihe nach: eigentlich sollte die ZWIEBEL als Musikmagazin von internationaler Bedeutung ein Interview mit dem Popsänger führen, und alles war schon vorbereitet: eine Doppelseite freigeschaufelt von wichtigen News aus dem Bamberger Stadtleben; eine Redakteurin mit der Aussicht auf einen Termin versehen, an dem sie mit zitternder Hand den Hörer des Glücks abheben dürfe, um einem virilen „Hello!“ aus der Muschel zu lauschen und investigative Fragen hineinzuhauchen – und dann das: Absage! Einen Moment lang wa-

ren wir fassungslos ob der Missachtung eines Presseorgans von weltumspannender Bedeutung. Doch die rührende Meldung kurz darauf besänftigte allen Zorn (Mädels, jetzt die Taschentücher bereithalten!): James Blunt hat geheiratet! Die Klatschpresse ist sich beim Termin nicht ganz einig, aber für die Flitterwochen werden natürlich auch wichtige Interviewtermine gecancelt, ist doch klar, James. Spätestens Mitte Oktober ist aber schluss mit lustig, dann muss der Frauenschwarm wieder ran: in der Arena warten schließlich Fans. Aber da hilft dem Londoner Schmusestar der herzigste Augenaufschlag nichts mehr: wenn er jetzt „Your‘re beautiful“ singt, wissen alle, wer gemeint ist.

Symphoniekonzert KOnzerthalle sa, 18.10.2014, 20.00 Uhr Das fin de siècle erlebte Claude Debussy als auch persönlich turbulente Zeit. Wechselnde Liebschaften, die die Damen teilweise mit dem Revolver aus-

zumachen versuchten, begleiteten den Impressionisten in seinem Schaffen. In dieser Zeit entstand eines seiner Hauptwerke, die „Nocturnes“, die 1899 fertiggestellt wurden. Das dreisätzige Kurzwerk, in dem besonders die Holzbläser zu Ehren kommen, umfasst „Nuages“, eine lyrische Huldigung an den Abendhimmel, „Fêtes“, die quirlige Festmusik und „Sirènes“: ein zurückgenommener Orchesterpart, den ein klagender Frauenchor in die Ferne trägt. Warum nur hat der französische Komponist, der so viele Sinneseindrücke in seine Musik hat einfließen lassen, den Frauen keinen Text gegeben? Auf Vokalen singen sie ihre wellenhaften Melodien, doch kein sinnhaftes Wort kommt von ihren Lippen. Honi soit qui mal y pense. Mit diesem Werk beginnt das 2. Abokonzert der Reihe B, gefolgt von einer großen Unbekannten: Esa-Pekka Salonen hat eine Auftragskomposition verfasst, die an diesem Abend ihre Deutsche Erstaufführung erleben soll. Das Werk heißt „Karawane“ und wurde erst am 10. September vom Zürcher Tonhalle Orchester aufgeführt, unter seinem neuen, erst

28-jährigen Chefdirigenten Lionel Bringuier, der ebenfalls dieses Bamberger Konzert dirigiert und seinen Chor der Zürcher Sing-Akademie mitbringt. Der zweisätzigen Komposition liegt ein Gedicht des Schweizer Dada-Poeten Hugo Ball zugrunde, dessen Fantasiesprache im Chor für reichlich Bewegung sorgt, die sich auf das Orchester überträgt und im zweiten Teil noch steigert. Für die Los Angeles Times ist das neue Werk für gemischten Chor und Orchester jedenfalls ein Hit und Gustavo Dudamel, der die Premiere hörte, könne gar nicht erwarten, es zu dirigieren. Ferner erklingt an diesem Abend noch Brahms‘ 1. Symphonie c-Moll.

sprache der bilder Historisches Museum mo, 20.10.2014, 17.00 Uhr Zwei Jugendprojekte finden derzeit in den Museen am Domberg statt: unter dem Titel „Kleider machen Leute – 1000 Jahre Klamotten für jeden Anlass“ forschten Jugendliche zwischen 13 und

Freitag

7. November, 19 Uhr

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kultur in sicht die ZWIEBEL 10/2014

Kultur in Sicht Oktober 2014 16 monatelang über die Rolle des „Outfits“ von den Zeiten Kaiser Heinrichs bis heute. Neben zwei Führungen von Jugendlichen für ihre Altersgenossen entstand dabei auch Material für eine große Abschlusspräsentation, die am 6. November stattfinden wird. Am 20. Oktober stellt sich ein weiteres Jugendprojekt aus der Runde der Domberg-Museen vor: aus dem Blickwinkel der laufenden Ausstellung zur Bürgerkultur im 19. Jahrhundert werfen die Teilnehmer ein Auge auf die heutige Jugendkultur – und machen sich Gedanken, was aus unserer Zeit für eine Ausstellung im Jahre 2064 zu archivieren wäre. Ein Smartphone: sicher. Baseball-

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Caps oder Hosen mit Hängehintern vermutlich auch – eine wissenschaftliche Bearbeitung muss sich ja von Geschmacksurteilen freimachen. Aber auch immaterielle Werte wie Freundschaft und Vertrauen sollen einen Platz finden (hoffen wir mal, dass sie 2064 nicht nur noch im Museum anzutreffen sind). Die Projektträger versprechen eine abwechslungsreiche Abschlussveranstaltung. Ob die erwünschte Anmeldung das Besucherinteresse steigert, ist zwar fraglich, aber hier die Nummer: 93224-42.

frank Buschmann konzerthalle, hegelsaal sa, 25.10.2014, 19.30 Uhr In Zeiten, in denen Sport kein Wettstreit unter fairen Sportsleuten um das Siegertreppchen mehr ist, sondern ein Entertainment-Business, das vor allem Umsätze und Zuschauerquoten im Blick hat, hat der neutral berichtende Sportkommentator, der das Geschehen auf dem Rasen oder in der Halle fachkundig,

aber zurückhaltend begleitet, ausgedient. Die Sportreporter neuen Schlags sehen sich als Teil der Inszenierung, und damit die Quote stimmt und auch die müdeste Partie noch ein Erlebnis wird (Emos, wir brauchen Emos!!!), wird verbal draufgedroschen, dass die Schwarte kracht. Das Sportereignis selbst ist nur noch das Hintergrundgeräusch für die Selbstinszenierung des Kommentators. Diesen neuen Stil verkörpert niemand so perfekt wie Frank Buschmann. Sprüche sind sein Produkt, und sein Job ist, möglichst viele und neue abzusondern, die die Wahrnehmung des Spielgeschehens aufheizen. Wie viele BasketballÜbertragungen haben wir überstehen müssen, in denen ein durchaus fachkundiger Ex-Spieler nebendran saß, der entweder kaum zu Wort kam oder allenfalls als Stichwortgeber für den nächsten Kalauer gut war. An Sprüchen hat es nie gefehlt, ein intensives Spiel mit wechselnder Führung konnte nicht einfach „spannend“ oder „knapp“ sein, nein: das war immer mindestens „en ganz enges Höschen“. Und so weiter und so fort. Je

derber, umso besser, und ganz logisch heißt dann das Buch, mit dem der Sprücheklopfer auf Lesetour geht, „Am Ende kackt die Ente“. Wer Frank Buschmann also beim Kacken zusehen möchte, ist im Hegelsaal an diesem Abend richtig. Hoffentlich wirds nicht zu laut, denn nebendran spielen die Symphoniker. Die brauchen glücklicherweise keinen Kommentator.

die industrielle feldschlacht heinrichsdamm 32 do, 30.10.2014, 19.30 Uhr 100 Jahre Erster Weltkrieg: in seinem Vortrag im Bistumshaus St. Otto beleuchtet Dr. Alexander Meschnig die Konfrontation von Mensch und Maschine, die nie zuvor so prägend für einen Kriegsverlauf war. Erstmals war die Maschine stärker, doch die Strategen führten Krieg wie zu Zeiten des Vorderladers. Erst so wurden die schrecklichen Verluste möglich – der Mensch unterlag. [hb]


die ZWIEBEL 10/2014 bamberger kulturleben

20 Jahre für ein gleichberechtigtes Miteinander 20. Interkulturelle Wochen präsentieren vielfältiges Angebot der Kulturen Sie sind ein „Spiegelbild der Reichhaltigkeit des Bamberger Alltags“, so bezeichnet Oberbürgermeister Andreas Starke die „20. Interkulturellen Wochen“ und deren vielfältiges Programm, das am 27. September mit einem großen interkulturellen Fest der „Augenweide und Gaumenfreude“ auf dem Maxplatz eröffnet wurde. Die Vielfalt der Veranstaltungen nimmt Themen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Sport und Gesellschaft auf. Zudem zeigen sie die Innen- wie die Außenperspektive auf das Zusammenleben der Kulturen und Nationen in Bamberg, wie etwa die digitale Collage „Kulturschock Bamberg? – Die Welterbestadt aus fremder Sicht.“ Begleitend zu den Interkulturellen Wochen präsentiert das Zentrum Welterbe dieses Projekt, in welchem junge Menschen aus dem Ausland ihre Eindrücke von Bamberg festgehalten haben. „Sağhk Sigortası hakkında öneri ve bilgiler“ heißt es am Donnerstag, 2.10., 17 bis 18.30 Uhr, wenn Orkun Ergün, Mitarbeiter des Mi-

granten- und Integrationsbeirates der Stadt Bamberg, Tipps rund um das Thema Krankenversicherung in der AOK Direktion Bamberg, Pödeldorfer Straße 75, gibt. Zu einem „Tag der offenen Moschee“ lädt das Islamische Kulturzentrum Deutsch-Arabischer Kulturverein e.V. am Freitag, 3.10., ab 11 Uhr, ein. Am Sonntag, 5.10., 17 Uhr, wird das Café International im Theater eröffnet. An seinem ersten Abend lädt das Café International zu einer Reise nach China ein. Landestypische Klänge, Worte, Bilder und Spezialitäten spiegeln die Atmosphäre dieses Landes und das Lebensgefühl seiner Bewohner wider. Begleitend dazu zeigt der Kunstverein Bamberg e.V. Werke des chinesischen Malers Lu Song, die bis 9.11. im Theaterfoyer zu sehen sind. Eine Führung in russischer Sprache durch die Ausstellung „100 Meisterweke. Von Lucas Cranach über Pieter Breughel zu Otto Modersohn“ bietet das Historische Museum Bamberg am 14.10., 15 Uhr, an. Internationale Filme sind eben-

falls ein Thema der Interkulturellen Wochen. So werden am Mittwoch, 15.10., im Lichtspiel/Odeon in Kooperation mit dem Centrino Argentino de Franken e.V. die argentinischen Kinotage eröffnet. Mit jedem Besuch dieer Filme wird die Kinder- und Jugendarbeit zweier evangelisch-lutherischer Gemeinden aus dem Ballungsgebiet um Buenos Aires unterstützt. Der kulinarische Genuss kommt auch bei den diesjährigen Interkulturellen Wochen nicht zu kurz. Hier stehen ein „Türkisches Frühstück“ am 29.9. und 24.10., jeweils 10 Uhr, Kochkurse in der „Thailändischen Küche“, in der „Indischen Küche“ und der „Chinesischen Küche“, japanische „Sushi“ oder ein „Internationaler Brunch“, 3.11., ab 10 Uhr, auf dem Programm. [bp] Weitere Informationen und das ausführliche Programm der 20. Interkulturellen Wochen unter www.mib.stadt.bamberg.de.

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lebenswertes die ZWIEBEL 10/2014

Ehemals ein Kleinod

Es war einmal ein schöner alter Garten in Bambergs historischer Alstadt…

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Fotos: Christiane Hartleitner, Erich Weiß, privat, A. Wittek

Garten kaputtsaniert: Villa Schröppel, am Michaelsberg 8e


die ZWIEBEL 10/2014 lebenswertes Es gibt viele Sehnsuchtsorte in Bamberg. Ist ein solcher Sehnsuchtsort mit dem weitbekannten Namen des Architekten Gustav Haeberle verknüpft, fangen nicht nur in Kennerkreisen Augen an zu glänzen. Eine solche Adresse befindet sich am Michaelsberg, Hausnummer 8e, auch bekannt als Villa Schröppel. Der Privatier und Schokoladenfabrikbesitzer Albrecht Schröppel reichte 1902 nach Plänen von Gustav Haeberle ein Baugesuch für diese Villa ein, mit dem Versprechen, der Bürgerspitalstiftung „um nicht zu hohen Preis“ Gartengrundstück und Neubau weiterzuveräußern (Inventarband Michelsberg und Abtsberg, 2009, S. 797–804). Mit diesem Versprechen vorab durfte Schröppel also bauen. Seit spätestens 1921 ist die Villa Schröppel mit Garten nun im Besitz der Spitalstiftung, keine weiteren Umbauten sind seither bekannt. Über 100 Jahre verblieb die Villa mit hochwertiger Ausstattung an bunten Glasfenstern und schmuckem Treppenhaus mit schmiedeeisernem Geländer und Hartholzgriff sowie einer eigenen Grotte im terrassierten Garten mit altem Baumbestand unverändert. Seit dem Kunstdenkmäler-Inventarband Michelsberg / Abtsberg von 2009 stellt die Villa Schröppel „mit ihrem Garten, der bauzeitlichen inneren Ausstattung und der äußerlichen Unversehrtheit ein in außergewöhnlich authentischem Zustand erhaltenes Gesamtensemble der Zeit um 1900“ dar (S. 804). Diese Einschätzung muss nach dem Eingriff durch das Immobilienmanagement revidiert werden.

Finanzreferent Bertram Felix gibt eine hochwertige Sanierung in Auftrag… Das in „außergewöhnlich authentischem Zustand erhaltene Gesamtensemble der Zeit um 1900“ bestand bis 2008, bis – ja, bis Bertram Felix glänzende Augen bekam. Felix ist nicht nur Finanzreferent und Kämmerer der Stadt Bamberg und somit für die Finanzen der Kommune zuständig. In Personalunion obliegt ihm das Stiftungsmanagement und die Immobilienverwaltung mit Amtssitz am Michaelsberg. Seiner Aufsicht unterliegt ebenjene Villa Schröppel. Seit vielen Monaten wird dort mit Mitteln des Investprogramms Welterbestätten “Konjunkturpaket” umfangreich umgebaut. Im Februar 2014 fehlten zwar noch die aufwendig gearbeiteten Türschlösser und -griffe, doch die Türblätter waren bis dahin vorbildlich restauriert, auch die bunten Glasfenster. Die historischen Bodenbeläge jedoch – ehemals Parkettböden in den Wohnräumen und Sechseckplatten im Flur – haben den Umbau nicht überstanden, sondern sind nach Auskunft der Handwerker alle ersetzt worden. Ohne Not, denn der Erhaltungszustand war in Ordnung.

Parkett, historischer Bodenbelag, 2008 noch erhalten.

Der Garten – Vorzustand und heute Im Garten allerdings wurde Tabula Rasa veranstaltet – von der Pergola (ehemals auf der obersten Terrasse), einer Laube (ehemals an der südwestlichen Grundstücksmauer) und dem kleinen Pavillon (ehemals im Nordosteck) sind im Sommer 2014 keinerlei Spuren mehr zu sehen. Seit dem 28. August steht kein Baum mehr, eine einzelne Eibe oberhalb der Grotte sollte erhalten bleiben, doch auch

die ist Geschichte. Sämtlicher Obstbaumbestand, alle Eiben, jegliche wegbegleitende Buchsbaumhecke – alles gefällt und entfernt. Doch nicht nur das Grün ist entsorgt, von jeglicher Gartenausstattung (und hiervon war reichlich vorhanden!) ist nichts mehr da, keine Mauer, keine Treppenläufe, kein Rankgitter, kein Pavillon. Und eigentlich wollte man demnächst der Frage nachgehen, ob die Gartenanlage ursprünglich auch auf Gustav Haeberle zurückgeht. Dieser Frage muss sich in der Gärtnerstadt Bamberg am Michelsberg 8e kein Wissenschaftler mehr widmen, denn es muss kons-

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lebenswertes die ZWIEBEL 10/2014 tatiert werden: Bereits der Aufgang mit der Treppe, die zur aufwändig gestalteten Eingangspforte ins ehemalige Kloster (und heute zum Büro und Machtzentrum des Immobilienmanagements) führt, wurde einer alle Substanz vernichtenden Generalsanierung unterzogen: die komplette, original erhaltene Sandstein-Treppe (Bild links oben) wurde entfernt, die die Treppe begleitende Sandsteinmauer (im Bild links unten, mit Pappe bedeckt) ebenfalls komplett neu errichtet. Dort tätige Handwerker empfahlen eine Konsolidierung der Stufen mit Bodenankern, die Bauleitung entschied eine komplette Erneuerung. Die neu zu errichtende Treppe soll zukünftig mit 42 Punktstrahlern auf jeder zweiten Stufe in Wandnähe in Szene gesetzt werden. Offenbar war dieses Ansinnen Grund genug, eine historische, hochwertige und funktionstüchtige Sandsteintreppenanlage komplett zu entfernen. Nach den Wünschen der Planer der Sozialstiftung gilt: maschinell gefertige (und erfahrungsgemäß sehr teuere), mittels Licht inszenierbare Sandsteinstufen statt handwerklicher Steinmetzarbeit mit Patina aus über 100 Jahren.

Jedoch ist der Blick auf die Eingangssituation erst der Anfang…

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…der Anfang der Zerstörung eines Gartendenkmals. Dabei waren die Bedingungen für eine denkmalgerechte Instandsetzung denkbar günstig: Jüngste Untersuchungen von 2008 wurden sowohl von Inventarmitarbeitern des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege als auch im Rahmen einer Abschlussarbeit der Denkmalpflege von der Universität Bamberg durchgeführt. Hierbei entstand u.a. folgender maßstabsgerechter Plan:

Der über vier Terrassen in leichter Hanglage und in einem spitzen Dreieck gelegene Garten wurde nicht nur über jene große, am östlichen Rand verlaufende Treppe erschlossen, sondern auch über zwei parallel dazu weiter westlich gelegene Treppen. Diese Grundstruktur ist bereits auf dem Katasterplan der Stadt Bamberg von 1898 erkennbar. Die vier Terrassen waren von Futtermauern aus Sandstein gestützt. Einzig die dem Haupteingang der Villa gegenüber gelegene Grotte aus SüßwasserTuffstein auf der untersten Terrassenebene ist noch erhalten. Die Skizze von 2008 erklärt die symmetrisch mit zwei Eingängen um ein Wasserbecken angelegte Grotte, in der man dem Plätschern des Wassers im Halbdunkel lauschen konnte. Eingebaute Steinbank und -tisch luden zum Aufenthalt ein.


die ZWIEBEL 10/2014 rubrik seln der Substanz. Die noch 2008 erhaltenen Erhöhungen des oberen Grottenrands in der Mitte sowie rechts und links haben den Sommer 2014 nicht überstanden.

Wenig romantisch und nur notdürftig vor Baustellen- und Baumfällarbeiten geschützt, zeigt sich der Zustand der Grotte im August 2014:

Laut Mitteilung der städtischen Pressestelle ist die Fällung des letzten Baumes der Villa Schröppel nötig, „um die Standsicherheit und damit Verkehrssicherheit der Grotte wiederherzustellen, eine statische Sanierung notwendig“. Die letzte Eibe des ursprünglich alten Eibenbestand wird gefällt. Übrigens steht die Eibe neben der Schwarzpappel als einzige Baumart unter Naturschutz. Ihr Bestand gilt als gefährdet (Rote Liste Kategorie 3). Von der Vernichtung des Gartenensembles erfuhr die Öffentlichkeit nichts. Auch nicht von der großflächigen Erneuerung der mächtigen Stützmauer zur Straße Michaelsberg, die zu den ältesten überkommenen Resten des aufgehenden Mauerwerks gehört. Der Südflügel der Klosteranlage St. Michael enthält noch ältere Bausubstanz, datiert 1539.

Haufenweise Tuffstein-Berge um die Grotte dokumentieren das allmähliche Dahinbrö-

Wir schaffen Objekte, denen man unsere Einstellung zur Arbeit ansieht. Die ehrliche Liebe zum Handwerk und die tiefe Beziehung zum Holz. Das Streben nach Perfektion und die Suche nach der endültigen Form. Daraus entsteht Qualität, die keine Kompromisse kennt. Und Möbel, die den Menschen weit mehr sind als Gegenstände, mit denen sie wohnen.

die holzschmiede. Unser Name ist Programm.

nierung unter möglichst weitgehender Substanzerhaltung durchgeführt. Die fand aber nicht die Zustimmung des Bauherren, der den kompletten oberen Abschluss nochmals neu anfertigen ließ.

Substanzerhaltung als Primat? Nicht beim Immobilienmanagement. Insgesamt offenbart der Blick auf die Baustelle im Sommer 2014 ein wüstes Bild. Kein Obstbaum, keine Birke, keine Tanne, kein Buchs, kein Efeu, kein alter Eibenbestand: mit der letzten Eibe ist nun jegliches Grün entfernt. Auch sämtliche Futtermauern aus Sandstein sind Geschichte. Statt ihrer nun gänzlich

Nach Mitteilung beteiligter Handwerker wurde zunächst eine denkmalgerechte Sa-

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lebenswertes die ZWIEBEL 10/2014 neue Terrassenmauern aus maschinell extra unförmig gesägten Kalksteinen in der oberen Ebene. Auch auf der nächsten Terrassenebene wurden die Futtermauern aus Sandstein komplett entfernt und neue aus Kalkstein errichtet. Neue Mäuerchen mit neuen Steinchen – offensichtlich hat man noch einiges vor, denn vor der Tür harren noch etliche Kubikmeter auf Paletten. Vorliegender Plan gibt die Gestaltung des Gartens vor. Die neuen Stützmäuerchen stehen zum Teil schon, die neue Terrasse westlich der Grotte ist in Arbeit, das Betonfundament gegossen. Für den neuen Mieter der Villa wird demnach nicht nur die Treppe punktbeleuchtet, sondern auch die historisch überkommene Gartenstruktur geändert und ein schicker Außensitzplatz neben der Grotte betoniert.

ist lediglich der schmale innere Teilbereich zwischen den beiden Eingängen gekennzeichnet, wo ein kleines Wasserbecken ist. In weiser Voraussicht hat die städtische Pressestelle bereits eine „statische Sanierung“ der Grotte in Aussicht gestellt. Die Sanierung eines Denkmals bedarf in erster Linie Sorgfalt und Kennerschaft. Laut Bayerischem Denkmalschutzgesetz sind Gartendenkmale übrigens gleichgesetzt mit Baudenkmalen. Der Umgang des städtischen Immobilienmanagement mit dem Gartenensemble um die Villa Schröppel ist der Welterbestadt Bamberg unwürdig. Salamitaktisch werden die Denkmaleigenschaften nach und nach vernichtet. Könnte man den Garten des Ensembles Michaelsberg 8e aus der Liste der Denkmäler streichen, müsste man das tun. Die Ignoranz des Bauherrn im Umgang mit dem Erbe negiert den einst überaus hohen Standard denkmalpflegerischen Vorgehens.

Westlich der Grotte wird der neue Mieter zukünftig über sechs Stufen in einer Laube sitzen können, ein Holzbelag dient der Behaglichkeit. Im Plan sind die neu errichteten Stütz- und Trockenmauern in grün angelegt.

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Weiterer Substanzverlust ist geplant. Die im Plan ebenfalls grün angelegten Seitenwände der Grotte lassen auf eine völlige Neuaufrichtung der unter Denkmalschutz stehenden Grotte schließen. Als Tuffstein jedenfalls

Autoren: Christiane Hartleitner und Erich Weiß (www.bamberger-onlinezeitung.de)

Zweierlei MaSS Ja, es ist gut, wenn das Immobilienmanagement der Stadt Bamberg sich um die Sanierung des Bestandes seiner Stiftungen kümmert. Es ist auch gut, wenn man das Engelsportal am Michelsberg restauriert und für die Öffentlichkeit wieder zugänglich macht. Doch wenn man, um das eine Denkmal herauszuheben, das andere ruiniert, verlieren beide. Verloren ist aber noch mehr: nämlich die Glaubwürdigkeit der Stadt Bamberg in Sachen Denkmalschutz. Stellen Sie sich mal vor – rein hypothetisch – ein privater Bauherr wäre mit dieser Planung zum Denkmalschutz gekommen. Man hätte sie ihm um die Ohren gehauen. Jede Veränderung ist mit der Behörde abzustimmen – und das mit Recht. Ein Denkmal ist eben nur dann ein Denkmal, wenn man es als solches erhält – das betrifft auch Gärten. Für die Stadt selbst gilt derlei offensichtlich nicht. Da darf man hier ein bisschen sägen, dort ein bisschen ummauern, und wenn man schon mal angefangen hat, ist es eh wurscht, also weg mit dem Gerutsch. Die Denkmalschutzbehörde im Tiefschlaf, und wozu gibt es eigentlich einen Baureferenten, wenn sich schon der Herr über die Bamberger Stiftungen nicht ans Denkmalrecht hält? die ZWIEBEL rät: Seien Sie konsequent – reißen Sie die Villa Schröppel auch noch ab und ersetzen Sie sie durch einen praktischen Neubau in Beton und Glas. Damit sie wieder zum Garten passt. Wer braucht schon Originale? [hb]


die ZWIEBEL 10/2014 erlebt

Erlebt – im September 2014

Blasmusik für fortgeschrittene Mnozil Brass, 14.9.2014, Konzerthalle Was unterscheidet ein Blasmusik- und ein Blasmusiker-Publikum? Der Unterschied wurde bereits nach wenigen Takten deutlich: Mnozil Brass, hoch geschätztes BlechbläserEnsemble, eröffnete das Konzert im großen Saal der Konzerthalle mit einem schmissigen Marsch – und niemand klatschte mit. Fast ausverkauft war die Symphoniker-Heimstätte, und anhand der vielen Grüppchen, teils im Vereinshemd, war klar: dieser Auftritt ist eine Fortbildungsveranstaltung.

Freilich eine der fröhlichen Art. Denn die sieben Österreicher sind nicht nur exzellente Blasmusiker an ihren Instrumenten, sondern auch noch geniale Spaßvögel. Standen sie anfänglich noch etwas verloren auf der großen Bühne herum, sieben Mann mit Instrument und sonst nichts, eroberten sie spätestens mit ihrer Sportarena-Darbietung Raum und Herzen: nach einer Fanfare für das olympische Gefühl die Titelmusik aus „Rocky“ zu einem Boxkampf in Zeitlupe. Ebensowenig wie die rhythmische Sportmusik (NußknackerSuite) durfte das Synchronschwimmen zum Donauwalzer fehlen, während das Speerwerfen leider mit Chopins Trauermarsch endete. Großes Gelächter im Saal, und großes Erstaunen über den Spielwitz, den musikalischen wie den darstellerischen. Zuvor hatten die Blechbläser bereits bewiesen, dass sich Blockflöten sehr wohl auch mit der Nase spielen lassen, und dass sie auch den à cappella-Gesang beherrschen. Mit einer wunderschönen, lyrischen Version von „I Can‘t Give You Anything But Love“ verzaubern die Vollblutmusiker auch hartgesottene Marschkapellen.

Überhaupt lugt der Jazz bei Mnozil Brass aus jeder Ritze: durch den Einsatz der „Walking Tuba“ werden die drei Trompeten bzw. Flügelhörner und drei Posaunen zur Bigband. Und selbst hinter einer harmlosen Polka lauern chromatische Läufe, die die Gefahr österreichischer Gemütlichkeit sofort im Keim ersticken. Und was wäre ein Fortbildungsabend ohne Übungsaufgabe? So ermunterten die Musiker ihr fachkundiges Publikum anlässlich eines gekonnt dekonstruierten „Birdland“, im Jazzstil gegen den Beat zu schnipsen, womit sich etliche der gestandenen Hobbybläser hörbar schwer taten. Besser schon das PopMedley zum Schluss: von Queens Bohemian Rhapsody, halb gespielt, halb gesungen über die Blues Brothers bis zu Michael Jackson (inklusive Moonwalk) vermischten Mnozil Brass fröhlich die bekannten Titel, dass es eine Lust war. Die Vorstellung der Beteiligten geschah stilecht durch die „sprechende Posaune“ und kleine Marsch- oder Polkaeinlagen unterwarfen schließlich auch das Fachpublikum dem unerklärlich deutschen Mitklatschzwang. Wenn also bald die ein oder andere Stadtkapelle plötzlich mit ganz neuen Klängen aufwartet – jetzt wissen Sie, warum. [hb]

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zuhause in… die ZWIEBEL 10/2014

Zuhause in der Die Amalienstraße mitten im Hain geht auf Amalie Marie Friederike von Oldenburg (1818-1875) zurück. Als Prinz Otto von Bayern mit erst 16 Jahren 1832 König Otto I. von Griechenland wird, begibt er sich 1836 auf Brautschau nach Deutschland und lernt die damals 18-jährige Amalie von Oldenburg kennen. Schon bald darauf, im August 1836, hält der zweite Sohn des Bayernkönigs Ludwig I. um Amalies Hand an. Es folgt eine Hochzeitsfeier ohne großen Pomp in Oldenburg, da Amalie Protestantin war. Im Februar 1837 reiste das frischvermählte Paar zum ersten Mal nach Griechenland. Amalie von Oldenburg erobert die Herzen der Griechen im Sturm, wird zur Königin gekrönt. Kurz darauf sollte sich Nachwuchs im jungen griechischen Königshaus anbahnen, jedoch erleidet Amalie eine Fehlgeburt und kann fortan keine Kinder mehr bekommen. Später nimmt sich

Amalie der Pflegetochter Marianne Busch an, um die sie sich zeitlebens kümmert. Rund 25 Jahre lebten König Otto I. und Königin Amalie von Griechenland in Athen, bis das Athener Schloss im Oktober 1862 von Aufständischen gestürmt und die Monarchie abgesetzt wurde. Otto und Amalie flohen ins bayerische Exil. Erst für einige Monate nach München, dann nach einem Zerwürfnis mit König Maximilian II. nach Bamberg in die Neue Residenz. Während König Otto I. von Griechenland die Kaiserappartments im II. Stock bezog, bewohnte Königin Amalie mit ihrem Hofstaat die I. Etage. Die Illusion des griechischen Königtums sollte in der Exil-Hofhaltung der Bischofstadt in jedem Fall erhalten bleiben. Am Hofe sprach man ausschließlich griechisch und kleidete

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sich auch so. Ihre Hofdamen brachte Königin Amalie zudem überwiegend aus Griechenland mit und verheiratete sie wiederum mit fränkischen Adelsgeschlechtern. Bereits 1864 trat Amalie in den Bamberger Frauenverein ein und kämpfte energisch für die Rechte der Frauen. Sie galt als gesellschaftsfreudig, nahm gerne an Veranstaltungen in der Stadt wie etwa Bällen teil und liebte das Theater. Die nahegelegene Altenburg diente ihr als Ruheoase. Bis heute erinnert die dortige „Amalienklause“ an die vielen Ausritte der Königin. Auf Grund ihrer Leibesfülle, die sie durch ihre Vorliebe für Süßigkeiten erlangte, musste sie das Reiten im Alter jedoch einstellen und kutschierte fortan. Ihr rigoroser Fahrstil durch Bambergs Straßen war hinreichend bekannt: Amalie kutschierte stets selbst und fuhr in starkem Trab, was manche Bamberger buchstäblich von der Straße wehte. [dp]

Foto: Daniela Pielenhofer

Warum heißen Bamberger Straßen eigentlich, wie sie heißen? die ZWIEBEL geht der Sache auf den Grund.

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die ZWIEBEL 10/2014 anzeige Turbulente Monate finden für das TUI ReiseCenter Bamberg und den bvd Kartenservice nun ein gutes Ende: Mitte Oktober eröffnen die beiden Partnerunternehmen in der Langen Straße 39/41 (das ehemalige Modegeschäft B1) ihre neuen Räumlichkeiten.

Nach einem umfassenden Umbau können sich die Kunden des Reisebüros mit dem nagelneuen Shop-Design der TUI-Reisecenter auf die schönsten Wochen des Jahres einstimmen, während der Kartenverkauf für Symphoniker, E.T.A.-Hoffmann-Theater und viele andere Veranstaltungen ebenfalls über neu ausgestattete Buchungssysteme noch komfortabler verläuft.

Foto: TUI ReiseCenter

Im Rückblick kann man sich freilich nur wundern, welche Strapazen das bekannte Bamberger Unternehmen überstehen musste: nachdem ein gemeldeter Wasserschaden vom Eigentümer des zuvor langjährig genutzten Hauses, einem Luxemburger Immobilienfonds, über Jahre hinweg ignoriert wurde, kam Mitte Juni plötzlich die Aufforderung, die Räumlichkeiten innerhalb von sieben Tagen komplett zu verlassen: Einsturzgefahr! Durch den langjährig versäumten Gebäudeunterhalt war das Wasser in das Fachwerk eingedrungen und hatte tragende Balken durchweicht. Eine kurzfristig verfügbare Ausweichlösung stellte das seit vier Jahren leerstehende Lokal (früher Görres und Easy Living) dar, das demselben Eigentümer gehört, der trotz des jahrelangen Leerstands nur eine Übergangszeit von acht Wochen gestattete und eine angeb-

Endlich wieder richtig Zeit für die Kunden liche Neuvermietung vorschob. So wurde ein aufwändiges Provisorium des EDV-intensiven Reisebüro- und Buchungsunternehmens geschaffen. Zeitgleich sah sich Geschäftsführer Peter Klecha nach neuen Räumen für einen dauerhaften Geschäftsbetrieb um. Die Lange Straße sollte es auch künftig sein, denn die Kunden kennen den Standort und das bvdTeam fühlte sich dort wohl. Mit den neuen Räumen auf zwei Etagen des früheren Modehauses wurde nun nicht nur ein idealer neuer Standort gefunden, sondern man traf auch auf angenehme und engagierte Eigentümer, die die notwendigen Umbaumaßnahmen aktiv unterstützen – und sich für den Erhalt ihrer Häuser einsetzen.

Fest fast bereits das Ende eines unerfreulichen Zustands für Team und Kunden – und alle Mitarbeiterinnen freuen sich schon, ihre Kunden bald wieder aus „geordneten Verhältnissen heraus“ in den Urlaub und zu tollen Veranstaltungen zu schicken.

So bedeutet das im September noch aus dem Provisorium heraus gefeierte Lange Straße-

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 10/2014

Schรถn, Schrift!

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die ZWIEBEL 10/2014 bamberger kulturleben

Fotos: Katja Müller

Die SMS-Generation verweigert sich Tinte und Feder. Am Arbeitsplatz werden anstelle von beschriebenen Blättern E-Mails und Ordner auf dem Computerbildschirm hin- und hergeschoben. Und die Handschrift, aus der Graphologen gerne die Persönlichkeit herauslesen, stirbt langsam aus. Trotzdem – oder gerade deswegen – gibt es Menschen, die am geschriebenen Wort festhalten. Kerstin Blum unterrichtet Wortliebhaber in der Kunst des schönen Schreibens, der Kalligraphie. Wer heutzutage regelmäßig einen Stift in die Hand nimmt, ist wahrscheinlich Arzt, Apotheker oder Notar. Auch Schüler und Studenten schreiben ihre Prüfungen mit der Hand – aus Mangel an technischen Alternativen im Klassenzimmer oder Hörsaal. Doch es gibt sie noch, die Menschen, die gerne Tagebuch schreiben und handschriftliche Briefe verschicken, denen es gefällt, wenn ihre Schrift gleichmäßig und formschön über das Papier gleitet. Meistens sind es solche Menschen, die einen Kurs bei Kerstin Blum besuchen – und fast immer Frauen.

Die Kalligraphin hat schon ihre Facharbeit im Leistungskurs Kunst über Kalligraphie abgegeben und befasst sich seitdem mit der Kunst des schönen Schreibens. Momentan bereitet sich die 41-Jährige auf die Disputation ihrer Doktorarbeit an der Universität Bamberg vor. Trotz der Liebe zum Schönen hat Kalligraphie nur wenig mit Malerei oder mit dem üblichen „Schreiben“ zu tun. Das fängt schon mit der Haltung des Schreibgeräts an. „Sie müssen das Basaltholz in einem 45-Grad-Winkel ansetzen und dann in einem 90-Grad-Winkel

gerade herunterziehen“, erklärt Kerstin Blum. Was bei ihr kinderleicht aussieht, lässt die eigene Hand verkrampfen. Wie soll das denn gehen?! Kerstin Blum lacht. „Darum machen meine Schüler die ersten Übungen mit einem Tafelschwamm, wechseln dann zum Basaltholz und nehmen erst am Ende des Kurses eine Feder in die Hand.“ Die Kalligraphin ist es gewohnt, dass ihre Kunst unterschätzt wird. „Die häufigste Reaktion auf meine Bilder ist: Das hat doch ein Computer gemacht“, erzählt Kerstin Blum.

Wir machen aus einem normalen Gebetbuch

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 10/2014 Auch wenn Kalligraphie nichts mit der „Schönschrift“ zu tun hat, die in Schulen gelehrt wird (und über deren Sinn immer wieder diskutiert wird), beeinflusst sie doch die Handschrift und schult die Geduld. Bevor man nämlich überhaupt auf die Idee kommt, eine der vielen verschiedenen kalligraphischen Schriftarten zu lernen, müssen die Grundformen sitzen: senkrechter Strich, waagrechter Strich, zwei Halbkreise (die später einen Kreis bilden). „Üben müssen die Schüler zuhause, ich gebe ihnen künstlerische Anregungen“, sagt Kerstin Blum. Die Buchstaben müssen zwar sitzen wie „kleine Soldaten“, aber durch die Positionierung der Schrift auf einer Leinwand und

„Dabei braucht es viel Geduld und Disziplin, damit die Schrift so regelmäßig wird. Man muss üben, üben, üben.“

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Das hat auch Angelika Schneller rasch gemerkt. Die Bambergerin besucht seit zwei Jahren regelmäßig Kurse bei Kerstin Blum an der Kunstschule Höchstadt. Blum selbst promoviert zwar an der Universität Bamberg über die künstlerische Rezeption von Dantes Inferno durch den britischen Künstler Tom Phillips, wohnt aber in Adelsdorf und lehrt in Höchstadt an der Aisch. „Es gibt nicht viele Kalligraphen in Deutschland, die unterrichten. Darum bin ich sehr froh, auf Kerstin Blum gestoßen zu sein“, erzählt Angelika Schneller. Die Ärztin und Radiologin schreibt, um sich zu entspannen. „Ich habe eine Kiste mit 30 verschiedenen Federn griffbereit auf meinem Schreibtisch stehen“, so die 46-Jährige. Und warum? „Ich bin kein kreativer Mensch, könnte zum Beispiel nie ein Bild malen. Aber etwas Gegebenes kann ich umgestalten und Kalligraphie ist Übungssache.“


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die Verwendung verschiedener Materialien entstehen kleine und große Kunstwerke. Angelika Schneller erzählt begeistert von einer Feder, die die Kursteilnehmer aus einer ColaDose gebastelt haben. Kerstin Blum zeigt verschiedene „Tinten“: Schellack, Tusche oder auch mal Kaffee, verziert mit Blattgold, auf verschiedenen Papiersorten.

Für Angelika Schneller gehört Kalligraphie inzwischen fest zu ihrem Leben dazu, hilft ihr zu entspannen. „Seitdem ich das mache, bin ich für das Schreiben aller Glückwunschkarten, Urkunden und so weiter zuständig“, erzählt sie lachend – und klingt ein wenig stolz. [km]

Kalligraphie ist die Kunst des „Schönschreibens“ von Hand, mit Federkiel, Pinsel, Filzstift oder anderen Schreibwerkzeugen. Die Kalligraphie steht im Gegensatz zur Typografie, dem Setzen mit vorgefertigten Formen. Das Schulfach „Schönschreiben“ zielt übrigens nicht auf das Kalligraphieren ab, sondern lehrt das lesbare Schreiben.

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ausgestellt die ZWIEBEL 10/2014

ausgestellt Oktober 2014

höhen und tiefen

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Der Paradiesgarten

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hainstraSSe 57 di-do 15-18 und n.v. Werke von monika supé und christiane toewe im rahmen von zeitgleich - zeitzeichen ab 6. bis 19.10.2014

Heinrichsdamm 32 mo-fr 8-17

Retrospektive mit schriften und fotografien von andreas reuSS, im Gewölbekeller ab 4. bis 18.10.2014

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das Paradies ist weiblich Bilder von Hannelore Heider bis 24.10.2014

Bamberg blüht auf

meister floh

Eins + eins = eins

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untere sandstraSSe 37 mi-fr 15-18, sa 10-14 Scanografien von Sonja Leistner in der Galerie Kleinod bis 31.10.2014

e.t.a.-hoffmann-haus di-fr 15-17, sa-so 10-12

historisches museum di-so 9-17 Fotografien und Scherenschnitte von Uwe Gaasch und Wolfgang Müller bis 2.11.2014

Eta-hoffmann-theater di-sa 10-13, mi 16-18 moderne Landschaftsmalereien des chinesischen Romantikers bis 9.11.2014

scherenschnitte zu „Meister floh“ von hans-günter ludwig bis 1.11.2014

Fotos: Andreas Reuß Courtesy ALEXANDER OCHS PRIVATE Berlin, Tobias Bohm, privat, Gerd Müller

Aktuelle Ausstellungen in Bamberg

Lu So


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Aus dem leben ins theater

herrschafts­ techniken rathaus maxplatz mo-do 8-18, fr 8-14 Wandinstallation zu den 5 herrschaftstechniken von berit Ås

Intervalle villa dessauer di-do 10-16, fr-so 12-18 landschaftsFotografien von Sonja Ismayr, Volkerhinniger-preis 2014 ab 19.10. bis 23.11.2014

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Antonio Ruiz Montesinos

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fotografien und installation ab 14.10. bis 23.11.2014

bis 15.1.2015

Theater im Bestattungs-Institut? Gibt's denn sowas?! Ja, das gibt's. „A schöna Leich“ heißt das Stück von Rüdiger Baumann, mit dem das Theater DAS BAUMANN aus Kulmbach nicht nur im eigenen Haus auftritt, sondern schon mal auch beim Bestatter. Wie kommt's? Obwohl das Theater DAS BAUMANN eine „Vollzeit-Bühne“ ist, kommen pro Jahr nur fünf bis sechs Produktionen auf die Bretter. Es ist also Zeit genug, um die Themen sorgfältig auszuwählen und zu bearbeiten. Sie sind immer nah dran am Leben. Das ist der Grund, weshalb sie auch mal außerhalb des eigenen Hauses gespielt werden – eben draußen im wirklichen Leben. Schön und gut, aber lachen beim Bestatter? Darf das sein? „Aber sicher“, meint der Autor Rüdiger Baumann, der für seine Theater-Arbeit den Kulturpreis der Oberfrankenstiftung erhielt. „Lachen gehört zum Leben wie die Trauer. Und wenn solche Typen wie die in 'A schöna Leich' am Leben und an der Trauer vorbeireden, dann ist das zum Lachen, auch wenn's in Wahrheit traurig ist. Tragik ist die Basis einer guten Komödie“. Ähnlich verhält es sich mit „Mir doch wurscht!“. Bevorzugter Aufführungsort hierfür sind Sozialkaufhäuser. In „Mir doch wurscht!“ wird viel über Nachhaltigkeit und fairen Handel geredet – aber

Foto: Alexander Matthes

die ZWIEBEL 10/2014 ausgestellt

wie sieht's mit den Taten aus? Wenn es um den eigenen Geldbeutel geht, sind Ausreden schnell gefunden. Die neueste mobile Produktion ist „Das Ich geht auf Reisen“ und befasst sich mit dem Thema Alzheimer. Auch eine Komödie? „Eher nicht“ meint der Autor. In einer halben Stunde wird der Unterschied zwischen normaler Vergesslichkeit und Alzheimer verbildlicht und ist so ein perfekter Einstieg für eine Informationsveranstaltung zu diesem Thema. Wenn Sie nicht warten wollen, bis das Theater DAS BAUMANN zu Ihnen kommt, gehen Sie doch mal hin. Sie finden es in Kulmbach, Ziegelhüttener Straße 40. Informationen zum Programm gibt's im Internet unter www.das-baumann. de oder per Telefon: 0 92 21 / 9 33 93. Derzeit spielt dort die mehrfach preisgekrönte Theatergruppe „Schauhaufen“ eine fränkische Fassung vom zerbrochnen Krug und ab dem 21. November bis 24. Dezember ist das „Grippenspiel“ zu sehen, in dem ein beschauliches Krippenspiel eine waghalsige Aufführung erlebt. Theater DAS BAUMANN Ziegelhüttener Str. 40 95326 Kulmbach Tel. 0 92 21 / 9 33 93 www.das-baumann.de

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 10/2014

Betroffen unter Betroffenen Noch einmal tief durchatmen, ein kurzer Blick über die Schulter („Hoffentlich sieht uns hier keiner!“) – dann nehmen wir allen Mut zusammen („Jetzt oder nie!“) und drücken die Türklinke. Schließlich haben wir einen Termin, ganz unverbindlich und diskret. Zusammen mit Gleichgesinnten. Beklommen betreten wir den Gemeinschaftsraum, die anderen sind schon alle da: Felix, der heute moderieren wird; Harald, der von Anfang an dabei ist; Paule, der sich etwas angeschlagen fühlt; Flo, der Doktor der Runde; Sandro, der Stürmische; Rebecca, die Neue und jetzt auch wir, die ZWIEBELn. Alles Menschen, die seit vielen Jahren unter Logorrhoe beziehungsweise Polyphrasie leiden. Oft verbunden mit spontanen Affekthandlungen – immer auch in der Öffentlichkeit zur Schau getragen. Wir sind beim wöchentlichen Meeting der Anonymen Improniker und dürfen uns einbringen.

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Vor allem Politiker/innen leiden häufig unter Logorrhoe – nicht jeder hat allerdings die Chance, sie dabei zu hören. Eine gute Alternative: Sehen, was „Angela Merkel“ zu sagen hat – die Gebärdensprache macht‘s möglich. Und das Beste daran: wenn man will, kann man auch mal die Augen zumachen.


die ZWIEBEL 10/2014 bamberger kulturleben Offensichtlich merkt man uns die Anspannung an, denn Felix schlägt vor, dass wir uns erst einmal locker machen. „Geht einfach ganz entspannt durch den Raum.“ Okay, alle setzen sich in Bewegung. Jetzt ein bisschen schneller, dann in Zeitlupe oder wie ein Roboter – erstaunlich, wieviel Gänge so ein Improniker hat. Heißgelaufen stellen wir uns alle im Kreis auf – nun dürfen wir zum ersten Mal mit unserer Logorrhoe spielen: Der eine sagt spontan etwas, der nächste reimt darauf – ganz schnell, ohne lange zu überlegen. Die Wörter tanzen durch den Raum, flink und wendig, die Zunge ist schneller als das Hirn. Felix ist zufrieden – für ihn ist es jetzt an der Zeit, Körper und Sprache zusammen zu bringen. Schließlich müssen alle Betroffenen lernen, ihre Zwangshandlungen unter Kontrolle zu bekommen. Für diese Übung sollen jeweilse zwei Paare miteinander Puppe und Pup-

penspieler darstellen – und dabei geht es um ganz normale Alltagsthemen wie Intelligenz oder Raucherhusten. Rebecca und Harald möchten gerne Puppen sein. Felix blickt uns fragend an: „Traut Ihr Euch die Puppenspieler zu?“ Ja, wir wollen uns gerne in die Runde einbringen. Doch wie bewegt man einen anderen Menschen? „Fünf, vier, drei, zwei, eins, los!“: Ein Arm winkt, der andere hängt in der Luft, jetzt noch das Bein anheben…? Geht das oder fällt die „Puppe“ dann um? Zum Glück kann sie sprechen – aber es ist schwer, ihren Worten Taten folgen zu lassen. Am Ende liegen sich beide Puppen in den Armen – da wird einem doch gleich ganz warm ums Herz. Nächste Aufgabe für die Runde: Dem stets so ungezügelten Redestrom einen wissenschaftlichen Rahmen geben und die sonst überbordenden Körperbewegungen mit Hilfe

Fotos: TOM-Bilderwelten/Tom Schneider

„Bewegende Hände“ – eine der erfolgreichsten Therapieformen vergangener Jahre: Sprechen ohne Grenzen – wobei man die Körperkontrolle einfühlsamen „Puppenspielern“ überlässt.

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 10/2014 der Gebärdensprache domestizieren. Es geht um ein Thema, das uns tief berührt: Warum wächst die Zwiebel nur bei Nacht? Aus Sandro sprudeln tiefste Erkenntnisse und flachste Vermutungen nur so heraus, Paule versucht den Worten seinen Partners stumm Gestalt zu verleihen und eilt ihnen im Affentempo hinterher. Dann eine weitere Übung, die jedem betroffenen Improniker in der alltäglichen Praxis weiterhelfen dürfte: Einer sitzt, einer steht, einer liegt – und alle dürfen dabei reden. Allerdings: wechselt einer die Position, muss es ein anderer auch tun. Dazu ist unbegrenztes Reden erlaubt – wir sind doch alle ein bisschen Logorrhoe. Doch Felix will mehr von uns, wir sollen in flotten Szenenwechseln an unsere Grenzen gehen: Harald fängt an – sein Stichwort ist

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„Satinkleid“ – wollüstig streift er es über sich, wunderbar schmiegt es sich an seinen männlichen Körper / Szenenwechsel: Sandro kommt hinzu – Stichwort: Käsehobel. Oh, wie dominant er Harald, seine hektische Gattin, auffordert, die richtigen Zutaten fürs Fest zu finden – der Käsehobel ist im Kühlschrank, der Käse im... Die Gattin kollabiert, Sandro herrscht sie an: „Nun hol doch mal Luft!“ „Ach Gott, Luft, ja sofort. Wo habe ich sie nur hingetan…“ / Szenenwechsel: Flo kommt als polternder Offizier dazu – und die Soldaten spuren nicht: zehn Liegestütze für Harald, weil er nicht mit der Büchse umgehen kann. / Szenenwechsel: die ZWIEBEL als Familienvater, der Schakkeline, Kevin und Horst auf den Muttertag vorbereitet / Szenenwechsel: und dann, zack zack, werden die Handlungen durch die Szenen zurückgespult – bis Harald wieder ganz alleine ist, mit seinem Satinkleid. Ende, Aus.


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Wir fühlen uns aufgenommen in dieser einfühlsamen Runde, betroffen unter Betroffenen und lassen deshalb auch einen Blick auf unser zart behäutetes Innenleben zu. Harald und Flo übernehmen diese sensible Aufgabe: Ihnen gelingt es, mit dem für Improniker typischen rasanten Wortwechsel in wortweise abwechselnder Rede („Die“ „Zwiebel“ „ist“…) in die Tiefen unseres Wesens vorzudringen – bis der Tränenfluss irgendwann nicht mehr zu stoppen ist. Klarer Fall, hier kommt die Gruppe nicht weiter – doch zum Glück gibt es ja noch Einzel-Termine in der Praxis, die wir nach diesem Erlebnis vertrauensvoll und gerne in Anspruch nehmen werden. [sb]

LIVE-ÜBERTRAGUNGEN AUS NEW YORK

Die Anonymen Improniker gibt es in Bamberg seit über 20 Jahren – sie singen, tanzen und sprechen jede gewünschte Sprache der Welt. DailySoap, Krimi, Tragödie oder Liebesromanze – alles ist bei ihnen (un-)möglich. Zum Stammteam rund um Harald Rink gehören Dr. Florian Meyer, Olga Seehafer, Anke Stiepanie, Thomas Paulmann, Sandro Plein, Rebecca Raguse, Felix Forsbach, Johannes Bockermann und – immer auch – das Publikum. Gerade ist ihre monatliche Impro Show in die neue Saison gestartet, nächster Termin 27. Oktober ab 20.30 Uhr im Jazzkeller. Für alle, die Spaß am Impro-Theater haben, werden regelmäßig Workshops über die VHS angeboten. Ausserdem beginnt am 29. Oktober die zweite, fünfteilige Staffel der Impro-Soap „Gutes Bamberg, schlechtes Bamberg“ im Mosaik, Luitpoldstr. 16. Gemeinsam mit Kollegen von „Pipperlapupp“ und dem „E.T.A.Hoffmann-Theater bringen die Improniker den alltäglichen Wahnsinn auf die Bühne: herzzerreissend, skurril und immer frei improvisiert. Man kann gar nicht anders als dranbleiben – schließlich könnte man ja etwas verpassen.

11. 10. VERDI – MACBETH 18. 10. MOZART – LE NOZZE DI FIGARO 1.11. BIZET – CARMEN 22.11. ROSSINI – IL BARBIERE DI SIVIGLIA 13.12. WAGNER – DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG 17.1. LEHÁR – THE MERRY WIDOW 31.1. OFFENBACH – LES CONTES D´HOFFMANN 14.2. TSCHAIKOWSKY IOLANTA BARTÓK HERZOG BLAUBARTS BURG 14.3. ROSSINI – LA DONNA DEL LAGO 25.4. MASCAGNI – CAVALERIA RUSTICANA LEONCAVALLO – DER BAJAZZO

The Metropolitan Opera Live Foto: juergenschabel.de

Wer hat an der Uhr gedreht? Kaum zu glauben, dass die Zeit schon um ist. Doch auch typisch für einen echten Improniker: rasend schnell, spontan und stets zum Sprung bereit.

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Wo bin ich wieder? AUS DEN UNGEORDNETEN GEDANKEN EINES HEIMKEHRERS

Sie liegt schon wieder eine schöne Zeit zurück, die schöne Zeit des Urlaubs 2014; erinnern Sie sich noch? Ein Bekannter von mir war – mit den Tannhäuser-Raum-Reisen – auf der Venus. Seine Reiselektüre war, der Zeitdifferenz entsprechend, ein Buch von 2004: Thomas Friedman, Die Welt ist flach. Offenbar schwer vom Fortschritt beeindruckt, schildert der Verfasser, dass man heutzutage in manchen amerikanischen Lokalen bestellt, indem man mobil ein Callcenter z. B. in Singapur anruft, das dann den Wunsch an die Küche weiterleitet. Da wollte mein Bekannter, der immer etwas später als die meisten das Neueste mitbekommt, spontan auf die Rückkehr auf diese unsere blaue Erde verzichten; schließlich gab er als der Klügere nach, aber kaum war er wieder da, erfuhr er, dass sich jetzt sog. Promis „für einen guten Zweck“ Eiswasser über die Birne kippen lassen, was der Rest der Menschheit andächtig miterleben darf. Der Heimkehrer ward darob aschfahl und murmelte sowas wie „Scheißplanet“. Seine Bekannten und ihr Niveau kann man sich leider nicht aussuchen.

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Aber auch, wer nicht so weit weg war, um einerseits die Welt zu erfahren, anderseits ihr abhanden zu kommen, ist nicht vor jeglichem Heimkehrschock sicher. Da ist schnell einmal viel von der getankten Kraft, der heilsamen Wirkung von Erholung gleich wieder beim Teufel. „Nachhaltig“ – insofern ein dummes Wort – ist immer nur das Übel; nachhaltig sind Kahlschlag und Verstrahlung, ein liebevoll gepflanztes Bäumchen ist es nur, bis Axt und Säge kommen, und das kann jederzeit

geschehen. Nachhaltig ist doch Erholung z. B. nur so lange, bis man zwischen Forchheim und Hirschaid sich daran erinnert, wie man in einem Provinznest wie St. Moritz problemlos öffentliche Pissoirs benutzen konnte, ohne gezwungen zu sein, für ein Elementarbedürfnis ständig Münzen parat zu haben und der Gemeinde in die Bocca della Verità zu schmeißen, und daran denkt, wie das nun jetzt daheim wieder werden wird… Und: „Drei Minuten nach der Zeit ist des Bamstabus Pünktlichkeit“; wenn man ein paar Tage in einer vergleichbaren Stadt staunend genossen hat, dass es auch anders geht… (und sei es durch Verzicht auf einen minutiösen Plan, wenn er ohnehin nicht eingehalten werden kann und insofern die Passagiere irreführt; „Bus kommt alle dreizehn bis zwanzig Minuten“ ist besser!).

mit Pulverisiertem Sprachgefühl Manchem konnte man freilich nicht entrinnen, egal, wohin man sich wandte – beispielsweise den bleibenden Erinnerungen an die Fußballweltmeisterschaft. „Wieso wolltest du denen entrinnen? War das Event nicht grandios?“ Achnajasicherdoch freu‘ ich mich über das Finalergebnis (zumal nach den irgendwie grusligen Minuten in der ersten Halbzeit des Halbfinales); aber am stärksten hat sich mir doch die Schlagzeile einer niederländischen Zeitung eingeprägt, die auf Deutsch angeblich „Deutschland verpulvert Brasilien“ lautete. Ist also jemand auf einen „falschen Freund“ hereingefallen und hat „verpulveren“ nicht mit „pulverisieren“ übersetzt, sondern mit dem fast identischen Verb

anderer Bedeutung; kann ja passieren. Man kann ja auch sagen, Rembrandt habe „geschildert“. Aber dass es in so vielen Zeitungsredaktionen niemandem auffällt, nicht einem einzigen unter so vielen, die in Deutsch doch was Besseres als die Vier gehabt haben sollten; dass das Eingetrudelte gehorsam und bequem einfach nachgedruckt wird? Darf man bei Journalisten nicht Sprachgefühl und Selbständigkeit als selbstverständlich voraussetzen (wie bei einem Staatsanwalt in einer Gerichtsserie die Fähigkeit, „gewärtigen“ und „vergegenwärtigen“ auseinanderzuhalten)? Offenbar nicht; und ich sage nicht, dass das auf eine bzw. die hiesige Region beschränkt wäre. Meine Sammlung von ähnlichen Entdeckungen stammt freilich, zwangsläufig, großenteils aus dem FT der letzten Jahrzehnte; die Traueranzeige z. B., in der eine Belegschaft kundtat, dass ihr Chef „unverhofft“ gestorben sei. Sollte eine Zeitung, die immerhin ein bisschen was kassiert, nicht Hinterbliebene beraten, die in ihrem Schmerz und bei so vielem, was in ihrer Situation zu erledigen ist, nicht immer aufs Treffendste formulieren? Nicht dreimal nachfragen, ob etwas wirklich genauso wie vorgelegt veröffentlicht werden soll? Naja, vielleicht war das ja im zitierten Fall geschehen und die Leute waren nicht zur Unehrlichkeit zu bewegen gewesen… Wenn man ehrlich ist, muss man, bei aller „Freude“ über das Bamberger Leben, das man kurzzeitig verdrängen konnte und das einen jetzt wieder umfängt (und da kommt zwischen Hirschaid und Strullendorf automatisch vieles hoch, jedem etwas anderes; mir sehr schnell u. a. ein unvergesslicher An-


die ZWIEBEL 10/2014 lebenswertes

Ihr

ruf, vor über zwanzig Jahren, Tempi passati, „im Auftrag des Oberbürgermeisters“: „Es geht um ein krankes Kind? Vergessen Sie das möglichst schnell, vergessen Sie das möglichst schnell!“, und der Vergeblichkeit zahlloser Eingaben, um zu erreichen, dass das für den Betreffenden andere als ehrende Folgen haben sollte) – wenn man ehrlich ist, muss man zugeben, dass natürlich auch anderswo nicht alles paletti ist. Liebenswert Skurriles etwa gibt es hier wie dort: einerseits z. B. einen im erwähnten Zusammenhang tätigen einstigen Mitarbeiter eines Amts, der – in einem Magazin interviewt – sich als Douglas-Adams-Fan zu erkennen gab, sodass sich alles Vogonische plötzlich unschwer erklärte; dort z. B. ein Hotelzimmer mit einem Fluchtplan, auf dem die Punkte „Alarmieren Sich R(!)etten – Löschen“ abgehandelt wurden – aber in der englischen Fassung ohne „Löschen“. Warum das denn?! Oder eine Bank, wo man Fremdwährung wechseln möchte, die einen aber vertröstet bis auf die Zeit, wo die defekte Technik wieder funktioniert. Derart abhängig sind wir also geworden – sollte man nicht eher von „Sucht“ sprechen? (und, bitte, nicht von „guten neuen Zeiten“, die sich seuchenartig in der Werbung auszubreiten drohen; Geschwätz, um keinen Deut besser als die Verklärung des Alten. Jenen goldigen Humor z. B., der auf die Feststellung, man finde etwas, u. a. ihn, zum Kotzen, freundlich lapidar mit „Dann kotz doch“ antwortet, hat es doch immer und überall gegeben – und wird es weiterhin geben…) Allerorten liebenswert Skurriles, wenigstens von der Venus aus gesehen (die auch nicht gehalten hat, was ihr Name versprach)! Sodass man, alles in allem zusammengenommen, doch wieder als leidlich zufriedener Zwiebeltreter auf den nächsten Urlaub hinlebt. Und etwa auch die Zeitgenossen erträgt, die ihren Einkaufswagen nach dem Einkauf partout in die längste Reihe schieben – nach dem nicht in allen Bereichen harmlosen Prinzip, dass der Teufel immer auf den größten Haufen scheißt? Ach, sollen sie doch, wenn sie ein anderes Verständnis von harmonischer Ausgeglichenheit haben und keine ästhetischen Skrupel. Alle Zwiebeln wachsen eben nicht gleich, und das ist ganz gut so. Meint mein Bekannter. [ms]

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Ein Fest zu Ehren der Zwiebel

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als Anbauregion insbesondere von Artischocken, aber auch Spargel, Kartoffeln, Broccoli und, seit dem 17. Jahrhundert durch Import aus Portugal: Zwiebeln. Vor allem das kleine Hafenstädtchen Roscoff hat die Zwiebel zum Kult erhoben und feiert einmal im Jahr seine „fête de l'oignon“, sein Zwiebelfest. die ZWIEBEL war dabei.

Fotos: Henning Brandt

Wenn ZWIEBELn reisen, dann gerne im Dienste des Gemüses. Schließlich ist die scharfe Knolle nicht nur in Bamberg heimisch, sondern hat in vielen Regionen der Welt eine Heimat gefunden. Wurzeln hat sie schon seit geraumer Zeit in der Bretagne geschlagen. Der „Ceinture Dorée“, der „goldene Gürtel“ im Finisterre, dem nordwestlichsten Zipfel Frankreichs, ist bekannt


die ZWIEBEL 10/2014 zwiebel auf reisen Knollen, wohin das Auge blickt. An diesem spätsommerlichen Samstag, dem 23. August, folgt Auto um Auto der Spur der Zwiebel. Schon an den Einfallstraßen hängen an jeder Ecke ganze Bündel davon und lassen keinen Zweifel daran, dass sich heute alles um das Gemüse dreht. Die kleine Hafenstadt hat sich vorbereitet auf den Einfall von Tausenden Besuchern, die das Fest in den Ort lockt. Die Altstadt mit ihren Granitfassaden und Schieferdächern hat sich herausgeputzt für Touristen und Gemüsegärtner der Region. Etwas außerhalb der engen Straßen, am gerade völlig trockengefallenen Fischerhafen, liegt das Festgelände. Zelt an Zelt mit Köstlichkeiten und natürlich den Zwiebeln selbst. Zunächst fällt die Farbe ins Auge: in einem zarten Rosa schimmern

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zwiebel auf reisen die ZWIEBEL 10/2014 die Knollen an den „tresses“, den Bündeln mit je 1,5 kg, zu denen die Ernte traditionell geschnürt wird. Neben der Möglichkeit, die Zwiebeln auf diese Art besser transportieren (und dekorativer aufhängen) zu können, dient die Verschnürung an einer Hand voll Strohhalmen auch der Haltbarkeit: da die getrockneten Schlotten nicht entfernt werden, kommt weniger Sauerstoff in die Zwiebel, weshalb sie ein halbes Jahr und länger frisch bleibt. Die Sorte der „Oignon de Roscoff“ wird als besonders mild beschrieben, und so versprechen die Anbieter eine Zwiebel, bei der man beim Schälen nicht weinen muss. Ein Selbstversuch kann das nicht bestätigen; der milde, süßliche Geschmack überzeugt jedoch auf ganzer Linie. Die Gärtner von Roscoff schützen ihr Lieblingsgemüse: als einzige Zwiebelsorte hat sie das Prädikat AOC erhalten, das sonst vor allem aus dem Weinbau bekannt ist. Die Oignon de Roscoff ist nunmehr ein (seit 2013 auch seitens der EU) anerkanntes, geschütztes Regionalprodukt. Ein eigener Verein, die Confrérie de l’Oignon de Roscoff, kümmert sich um die Tradition und das kulturelle Erbe,

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das mit dem Anbau in Zusammenhang steht. Denn die rosa Knolle hat auch eine interessante Historie. Man schrieb das Jahr 1828, als ein Zwiebelgärtner namens Henri Ollivier sich Gedanken über den Absatz seiner Erzeugnisse machte. Zwiebeln aus Roscoff waren in Frankreich zwar in aller Munde, das Angebot jedoch so groß, dass sich sein Gemüse alles andere als


die ZWIEBEL 10/2014 zwiebel auf reisen von selbst verkaufte. Roscoff hatte, wie viele Häfen der Bretagne, auch eine große Fischereitradition. Ollivier charterte also ein Segelschiff, belud es mit seinen Zwiebeln und setzte über den Ärmelkanal nach England über. Schnell etablierte sich die dort bis dahin kaum bekannte Zwiebelsorte als Delikatesse, und schon bald folgten viele Gärtner seinem Beispiel. Der Handel war so rege, dass die Engländer bald einen Spitznamen für die segelnden Bauern und ihre Söhne erfanden: die Tradition der „Johnnies“, mit Zwiebeln an langen Stangen auf der Schulter, war geboren. Über mehr als 150 Jahre fand die Zwiebelverschiffung über den Kanal hinweg statt. Die goldenen Zeiten waren die 1920er Jahre, als bis zu 1.400 Johnnies über 9.000 Tonnen Zwiebeln nach England brachten. In Ermangelung von größeren schiffbaren Fahrzeugen nahmen die Gärtner ab ca. 1930 ihre Fahrräder mit über See, beluden sie über und über mit Bündeln von rosa Zwiebeln und starteten ihre Verkaufstouren in den Häfen Cornwalls und Devons. Natürlich waren die Überfahrten nicht ohne Risiko: 1905 ertranken 70 Johnnies vor St.

Malo, als der Dampfer SS Hilda sank. Aus der Tradition dieser Seestrecke entwickelt sich auch die heutige Fährlinie zwischen Roscoff und Plymouth, die täglich Hunderte Urlauber aus England in die Bretagne und zurück bringt. Mittlerweile hat sich der Handel professionalisiert – schon in den Neunzigerjahren gingen nur noch 20 Johnnies auf Verkaufsreise. Was bleibt, sind das Fest und die Überlieferung: auf historischen Aufnahmen wird an die Seefahrer erinnert, alte Handwerkstechniken und frühe Maschinen aus dem Gartenbau leben auf, so eine manuelle Groß-Saftpresse zur Cidre-Erzeugung oder eine dampfbetriebene Transmissionsmaschine zur Herstellung der typischen Holzpantoffel. Leckereien rund um die Zwiebel, Bratwurst – und stünde Bier anstelle von Cidre und Wein auf den Tischen, könnte man sich fast in Franken wähnen. Naja, nicht ganz: denn der Dudelsackspieler, der auf den Spuren der keltischen Kultur auch die Bretagne bereichert, hätte bei uns keinen leichten Stand. Und zu einem fest-deiz, einer Festveranstaltung am Tage, gehören auch eine bretonische Musikgruppe und der Tanz.

Jung und alt versammeln sich im Kreis, fassen sich an den Händen und tanzen gemeinsam die jahrhundertealten Schritte, wie es Brauch ist. So feiert Roscoff seine Zwiebel und das Leben mit ihr. Es wird später Nachmittag, die Flut kommt, hebt die Boote aus dem Schlick. die ZWIEBEL verlässt Roscoff, aber andere, Besucher und Zwiebeln, bleiben und feiern weiter bis Sonntagabend. Au revoir à l'oignon, und viele Grüße aus der Zwiebelstadt Bamberg! [hb]

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Erntefrisches für die Herbstküche Ach ja, Essen kann so schön und gemütlich sein: Wenn es draußen wieder kälter und dunkler wird, stellen viele Menschen ganz automatisch ihren Speiseplan um: Anstelle knackfrischer Salate kommt die wärmende Suppe auf den Tisch, sommerliche Grilladen werden durch knusprig überbackene Aufläufe oder deftige Kohlgerichte ersetzt – dabei darf es ruhig auch mal etwas aufwendiger und zeitintensiver sein: Entfallen sommerliche Verlockungen wie Schwimmbad, Kellerabende und Fahrradtouren, macht es gleich viel mehr Spaß, entspannt in der warmen Küche zu werkeln. Ausserdem können Hobbyköche vor allem in dieser Jahrezeit aus dem Vollen schöpfen: Erntefrisch, gesund und lecker locken Äpfel, Kürbisse, Kohl und Nüsse auf den Marktständen – greifen Sie einfach zu und schwingen Sie den Kochlöffel. Hier ein paar leckere Rezepte für Leib (und Seele) zum Ausprobieren. Und keine Sorge: Sie sind beim Kochen nicht allein – mindestens eine Zwiebel ist (fast) immer dabei.

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Butterkürbis mit Zwiebel-Mandelkruste

1 mittelgroßer Butterkürbis Sonnenblumenöl 2 dicke Zwiebeln 50 g Mandelblättchen 3 EL Zucker Zimt,Pfeffer und Salz Den Kürbis waschen, halbieren und mit einem Löffel die Kerne entfernen. Anschließend in daumendicke Scheiben schneiden. Auf ein gefettes Backblech legen und knapp 20 Minuten bei 180 °C backen. Danach abkühlen lassen und vorsichtig die Schale entfernen, die Scheiben bleiben auf dem Blech.

Mandelblättchen behutsam in einer beschichten Pfanne bräunen und beiseite stellen. Die Zwiebeln in dünnen Scheiben im Öl glasig dünsten, die Gewürze hinzufügen und langsam karamelisieren lassen. Das Ganze zusammen mit den Mandelblättchen auf den Kürbisscheiben verteilen und noch einmal bei 180 ° C im Ofen backen. Das passen ein kräftiges LandhausBaguette mit Salzbutter und herbe Apfelcidre.


die ZWIEBEL 10/2014 genuss SCHÖNSTER AUSBLICK ÜBER DEN DÄCHERN BAMBERGS

Deftiger Kartoffelsalat mit gratiniertem Ziegenkäse

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1 kg festkochende Kartoffeln 250 g Karotten 250 g Cocktailtomaten 1 rote Zwiebel 150 g Rucula Essig, Öl, Salz und Pfeffer 4-6 Ziegenfrischkäse-Taler Die mit Schale gekochten Kartoffeln pellen und abkühlen lassen, danach in dünne Scheiben schneiden. Karotten schälen und hobeln, Cocktailtomaten enthäuten, Zwiebel fein hacken und Rucula putzen. Alles gut miteinander vermengen, vorher eine Handvoll Rucula beiseite legen und diesen mit Öl, Essig und Gewürzen pürieren. Die Ziegenkäse-Taler auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, mit Salz und Pfeffer würzen und 5 bis 8 Minuten im Backofen grillen. Den Salat mit Rucola-Sauce mischen und gemeinsam mit dem Ziegenkäse auf Tellern anrichten. Je nach Personen kann man den Salat als Vor-oder Hauptspeise mit einem frischen Glas Weißwein reichen.

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genuss die ZWIEBEL 10/2014

Apfelchips

Rosenkohl-Gratin

750 g Rosenkohl 250 g Schinkenwürfel 200 g Crème fraîche 200 g Reibekäse 4 frische Eier etwas Butter Salz, Pfeffer, Paprika

Den Rosenkohl putzen und in Salzwasser bissfest kochen. In eine gebutterte Auflaufform geben. Alle anderen Zutaten miteinander verrühren und über den Rosenkohl gießen. Bei 200 °C im vorgeheizten Backofen rund 40 Minuten überbacken. Schmeckt prima allein (Vegetarier lassen einfach den Schinken weg) , aber auch als herzhafte Beilage zu winterlichen Fleischgerichten mit einem kräftigen Glas Rotwein.

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300g Zucker 2 große Äpfel

Den Zucker in 300 ml Wasser rund 3 Minuten kochen. Äpfel in dünne Scheiben hobeln und in der heißen Zuckerlösung einige Minuten ziehen lassen. Abgetropft Apfelringe auf ein mit Backpapier belegten Blech geben und bei 120° C eine gute Stunde trockenen lassen. Herausnehmen, vom Backpapier lösen und auf einem Gitter abkühlen lassen. Eine gesunde Nascherei für zwischendurch, aber auch lecker als Dessert zu Vanillepudding- oder eis.


die ZWIEBEL 10/2014 genuss

Zwiebelchutney

8 große Zwiebeln 2 große Schalotten 300 ml Balsamico-Essig 250 g Rohrzucker Chilischote, Zimstange, Lorbeerblätter, Rosmarin Olivenöl

Zwiebeln und Schalotten in dünne Scheiben schneiden und in Olivenöl rund 30 Minuten sanft dünsten. Mit Lorbeer, Rosemarin und Zimt würzen und ein wenig weiterbraten. Chilischote zerbröseln, zusammen mit Essig und Zucker hinzufügen und alles bei kleinster Hitze eine Stunde köcheln. Das Chutney sollte dickflüssig wie Marmelade sein. Noch heiß in sterile Gläser füllen, zuschrauben und einige Minuten auf den Deckel stellen. Das Chuntney schmeckt am besten, wenn man es zwei Monate kühl und dunkel ruhen lässt. Superlecker zu herzhafem Ziegenkäse, kaltem Braten oder saftigem Steak. [sb]

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paarweise die ZWIEBEL 10/2014

Bamberg – Nach großzügigem Umbau präsentiert sich das Fit Vital Gesundheitszentrum in neuem Style und bietet seinen Mitgliedern alle Vorteile eines modernen Gesundheits- und Fitnesszentrums mit umfassendem Leistungsangebot. Im April 2012 übernahm Raimund Steinfelder das Fit Vital Gesundheitszentrum in der Moosstraße 91-97 in Bamberg. Seitdem hat er die Zeit intensiv genutzt und Veränderungen in allen Bereichen vorgenommen. Es wurde gehämmert, gebohrt, geschraubt, gesägt, verputzt, gemalt und umstrukturiert. Geschlafen hat er seitdem wenig, viel Arbeit ist angefallen, um im Zeitplan zu bleiben, gesteht er ein. Aber: Ein breites Lächeln, die gute Laune und jede Menge Stolz kann ihm keiner nehmen. Der Grund: In einem ge-

schickten Zusammenspiel von modernen, sportlichen und frischen Elementen präsentiert sich das Fit Vital Gesundheitszentrum nach den umfassenden Renovierungsarbeiten in neuem Glanz und lädt zu einem „Schauwochenende“ ein. Es ist ein großer Augenblick für Raimund Steinfelder und sein Team. Vor gut 2 ½ Jahren hat er sich für den Schritt in die Selbstständigkeit entschieden. Sein Ziel war es, das Fit Vital Gesundheitszentrum in Bamberg wieder am Markt zu platzieren und zu einem Begriff in der Region zu machen. Dies ist gelungen. Sie finden in der Moossstraße 91-97 in Bamberg auf 1.800 qm eine Fitnessund Wellnessoase, die ihresgleichen sucht. Die Atmosphäre ist ruhig und diskret. Hier fällt es leicht, den Alltag hinter sich zu lassen und neue Energie zu tanken. Egal ob für Sie

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Unsere Umbaumaßnahmen im Überblick: 04/2012 05/2012 07/2012 01/2013 02/2013 08/2013 12/2013 03/2014 08/2014

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einem ausgiebigen Training entspannen Sie im Fit Vital in einer der schönsten Saunaanlagen Bambergs. Im neu gestalteten Ruhebereich und auf der großzügigen Dachterrasse können Sie bei einem erfrischenden Getränk die Seele baumeln lassen und während Sie Ihr Fitnesstraining absolvieren oder im Wellnessbereich neue Kraft schöpfen, ist für eine liebevolle Kinderbetreuung gesorgt. Seien Sie dabei, wenn wir am 11. und 12. Oktober 2014 jeweils von 9.00 Uhr bis 20.00 Uhr die Türen des Fit Vital Gesundheitszentrums für alle Interessierten öffnen. Neben ei-

Übernahme durch neuen Betreiber 1. Renovierungsabschnitt (Gymnastik-/Indoor-Cycling-Raum und Kinderbetreuung) Überholung der Krafttrainingsgeräte Kooperation mit Physio- und Ergotherapie Weigelt Komplettrenovierung der Physio- und Ergotherapieräume 2. Renovierungsabschnitt (Wellness-Bereich mit Bio-Solarien und Dachterrasse) Erneuerung des Cardio-Bereichs und Erweiterung auf 23 Indoor-Cycling Bikes 3. Renovierungsabschnitt (Umkleiden und Duschen mit Toiletten) 4. und letzter Renovierungsabschnitt (Komplette Trainingsfläche und Bistrobereich)

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die ZWIEBEL 10/2014 paarweise

ner Führung durch unsere Räumlichkeiten besteht auch die Möglichkeit, an den rechts angegebenen Kursen teilzunehmen oder nach vorheriger Terminabstimmung bei einem betreuten Probetraining unseren Gerätepark kennen zu lernen. Nehmen Sie sich die Zeit – Sie sind herzlich eingeladen! Weitere Informationen über uns unter www.fitvital-bamberg.de. Ein herzliches Dankeschön an das Architektenehepaar Stefanie und Gino Dal Fabbro aus Bamberg, an alle beteiligten Handwerker, Helfer und vor allem an unser super Team, ohne die das Projekt Fit Vital „NEU“ in so kurzer Zeit nicht möglich gewesen wäre. Raimund Steinfelder & Simone Seidel

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genuss die ZWIEBEL 10/2014 Mit Saal und Tagungsräumen ist das Hotel & Landgasthof Lohntal auf Festlichkeiten für bis zu 95 Personen eingestellt,

Wilde Zeiten

» www.genuss-landkreis-bamberg.de » www.region.bamberg.de

Hirsch, Mufflon oder Hase – richtig zubereitet ist Wild in der Jagdsaison jetzt im Herbst eindeutig ein Festmahl für Genießer. Im Hotel & Landgasthof Lohntal bei Lohndorf, den die ZWIEBEL im Rahmen ihrer Reihe mit Partnerbetrieben der Regionalkampagne besucht hat, beginnen sie wieder, die beliebten „Wildtimes“. In der Jagdsaison im Herbst und Winter ist ein edles Wildgericht auf dem Teller besonders begehrt. Der Statistik zufolge ist der Deutschen liebstes Wildbret das Wildschwein, die bedeutendste jagdbare Wildart hingegen ist das Rehwild, aber auch Feldhase und Wildkaninchen lassen sich weder Jäger noch Feinschmecker entgehen.

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Gegen das Wildessen gibt es dennoch Vorbehalte. „Wild jagen oder verzehren ist nicht jedermanns Sache“, sagt Andreas Beck, Koch und neuer Pächter des Hotels und Landgasthofes Lohntal nördlich von Lohndorf. „Viele trauen es sich nicht zu, Wild zuzubereiten oder legen falsche Interpretationen in das

Fleisch – dabei ist es gar nicht so wild mit dem Wild.“ Die Wildwochen im Restaurant des Hotels und Landgasthofes beginnen am 29. Oktober und dauern bis einschließlich 23. November. Unter dem Motto „Wildtimes“ hat Beck eine Menükarte zusammengestellt, bei der Wildfreunde und Feinschmecker in jedem Fall auf ihre Kosten kommen. „Wild wird kräuterbasierend gewürzt, das macht es vielfältig und abwechslungsreich“, meint Beck. Und das Wildbret für den Landgasthof liegt praktisch vor der Haustüre: es stammt aus dem idyllischen Lohntal in unmittelbarer Umgebung.

Fotos: Landgasthof Lohntal

Die gute Adresse für regionale Produkte und Dienstleistungen im Internet!


Hotel & Landgasthof

die ZWIEBEL 10/2014 genuss Erst seit kurzem hat der 25-Jährige den Landgasthof samt Hotel mit Sonnenterrasse, Saal, Tagungsraum und Biergarten als Pächter übernommen. Vorher war er bereits als Koch dort tätig und hatte von 2011 an die Küchenleitung inne. Heute ist Beck nicht mehr nur Küchenchef, sondern für die Gesamtleitung verantwortlich. Keine leichte Aufgabe für den gelernten Koch. „Chef sein ist gar nicht so einfach, aber man wächst an immer neuen Aufgaben“, sagt er und lacht. Nach der Generalsanierung vor nunmehr drei Jahren liegt das Konzept des Hotels und Land­ gasthofes in einem edel-rustikalen Ambiente mit typischen Accessoires im ländlichen Stil. Dazu gehört die Philosophie einer jungen Küche mit klassisch fränkischen Elementen und regionalen Zutaten. Letzteres ist Beck besonders wichtig: „Mir macht es einfach Spaß, zu kochen und immer wieder etwas neues aus einem Gericht zu machen“, sagt er. Das gilt natürlich auch für die Wildkarte, für die er sich besondere Highlights ausgedacht hat. Dabei ist Wild nicht unbedingt nur ein Herbst- oder Wintergericht, auch im Mai

landet der ein oder andere Rehbock auf der Speisekarte des Restaurants.

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Fränkische Schmankerl mit regionalen Zutaten der Saison, kreativ und edel gekocht, zeichnen die Speisekarte des Restaurants im idyllisch ruhigen Lohntal aus. Neben klassischen Gerichten und einer eigenen Schnitzelkarte gibt es immer mittwochs ausgewählte Lebergerichte, die man zuhause kaum selbst zubereitet, wie etwa gebackene Leber mit Kartoffeln und Röstzwiebeln oder gebratene Leber an Salat mit gedünsteten Birnen. Für Feierlichkeiten aller Art in den schmucken Räumen bleiben ebenfalls kaum Wünsche offen. Erfahrenes Küchen- und Servicepersonal steht mit Rat und Tat zur Seite, wenn das Familienfest sowohl optisch als auch kulinarisch etwas ganz besonderes werden soll. [dp] Mehr über das Hotel und den Landgasthof Lohntal und seine Speisekarten gibt es im Internet unter www.lohntal.de Dort finden sich auch weitere Infos und Fotos zu Festen, Feiern, Tagungen und vielem mehr.

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lebenswertes die ZWIEBEL 10/2014

Schürzen für die Zwiebeltreter Um zu demonstrieren, wie kleidsam die Koch- und Gartenutensilien sind, haben einige nicht ganz unbekannte Bamberger/innen sich als Model zur Verfügung gestellt und ihrer Begeisterung in einem freundlichen Satz Ausdruck verliehen – sehen Sie selbst!

Schürzen braucht jede/r mal. Schön, wenn sie dann auch noch gut ausschauen. Noch besser, wenn mit dem Kauf ein guter Zweck verbunden ist – am besten gleich zwei. Die Frauen von „Mode macht Mut“, dem Laden mit Nähprojekt für Migrantinnen, haben die Schürzenkollektion „Bamberger Gärtnerey“ entwickelt. Die Unikate aus recycelten Materialien sind zu Preisen zwischen 23 und 35 Euro im Gärtner- und Häckermuseum in der Mittelstraße erhältlich, der Erlös kommt dem Museum zugute. Diese Kooperation ist ein weiterer Schritt im Bestreben des Zentrums Welterbe Bamberg, die Gärtnerstadt stärker in die Wahrnehmung des Welterbes zu integrieren. [hb]

Dr. Hubertus Habel, Kurator des Gärtner- und Häckermuseums Bamberg: Ich mag die „Bamberger Gärtnerey“, weil es viel Spaß macht, anderen diesen meist unbekannten Kontinent kultureller Vielfalt nahezubringen.

Dr. Tanja Kinkel, Schriftstellerin: Um eine Stunde glücklich zu sein, teilt man Wein. Um ein ganzes Leben lang glücklich zu sein, schafft man einen Garten. Bamberg, die Gärtnerstadt, hat das Glück auch im nächsten Jahrtausend gepachtet!

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Pankraz Deuber, Vorsitzender des Vereins Gärtner- und Häckermuseum Bamberg e.V.: Tradition und Brauchtum der Bamberger Gärtnerkultur sind die Säulen des immateriellen Erbes der „Bamberger Gärtnerey“. Wir sind stolz auf unser Erbe und werden es in die Zukunft tragen.


die ZWIEBEL 10/2014 lebenswertes

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Übernachten im Herzen Bambergs

Dr. Nora-Eugenie Gomringer, Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia Bamberg: In Bamberg wohnen, heißt auch: hier sähen, ernten, wurzeln. Graben und buddeln gibt’s gratis dazu. Wo man aber gräbt, da findet man auch immer etwas: Geschichte, Verbanntes, Verwandtes und Tradition. Ich mag es sehr, in einer Stadt zu wohnen, die sich nach und nach selbst entdeckt. Als Gärtnerin hat sie, diese Welterbestadt, auf jeden Fall die schönsten Schürzen!

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Wir bieten unseren Gästen:

Hans-Jürgen Eichfelder, Bamberger Gärtner: Wir versorgen Bamberg und das Umland mit unserem frischen Gemüse. Unsere Anbauflächen sind Teil des Welterbes und unsere Arbeit hält es lebendig.

Patricia Alberth, Leiterin Zentrum Welterbe Bamberg: Die UNESCO-Welterbe-Auszeichnung ist auch als Auftrag für nachhaltige Entwicklung zu verstehen. Diesen Gedanken greift die Schürzenkollektion „Bamberger Gärtnerey“ auf – mit einer augenzwinkernden Referenz an das historisch in Bamberg verwurzelte Gärtner- und Häckerwesen. Fotografie: Jürgen Schraudner

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lebenswertes die ZWIEBEL 10/2014

Bamberg: Stadt im Wandel? Die Transition Town-bewegung: veränderung mit spass – hin zum lokalen wirtschaften und dem vernünftigen umgang mit ressourcen

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Dieses Glück hatte Nils Aguilar, Macher von „Voices of Transition“, einem Dokumentarfilm über Menschen, die sich für eine Verbesserung der Lebensverhältnisse in ihrer Stadt und umweltgerechteren Konsum einsetzen. Im Februar kam er mit seinem Werk ins Lichtspielkino und zog so viele interessierte Bamberger/innen an, dass kurzfristig noch das Odeon dazugenommen werden musste. Ein gutes halbes Jahr später ist aus dieser Auftaktveranstaltung ein Kreis von ca. 30 bis 40 Personen geworden, die sich einmal im Monat treffen und sich austauschen über die Aktivitäten, zu denen sie der Film inspiriert hat. Ein Kernteam organisiert die Koordination und die Öffentlichkeitsarbeit. Zu diesem Kernteam gehört unter anderem Heike Kettner, deren Interesse beispielsweise dem „Essen vor unserer Haustür“ gilt.

Unter diesem Titel sucht eine kleine Gruppe von Menschen Quellen für Nahrungsmittel im öffentlichen Raum der Stadt: Streuobstwiesen auf öffentlichen Grundstücken, Holunderbüsche am Straßenrand, Pilz- oder Bärlauch-Vorkommen. Einige Orte sind schon im Internet kartiert (z.B. www.mundraub. org), und die Gruppe möchte Mitbürger ermuntern, die Lebensmittel, die zur freien Verfügung stehen, zu nutzen und nicht verkommen zu lassen. Neben der Information über die Orte soll auch eine Sammlung von Rezepten und Verwendungsvorschlägen entstehen. Dieses Beispiel, nur eines von mehreren im Rahmen der transition town-Bewegung, zeigt, worum es geht: nicht die Erörterung großer Theorien zur Weltverbesserung, die oft genug diskutiert werden, aber in der täg-

Fotos: privat

Der Traum eines Regisseurs: dass sein Film Menschen bewegt, mindestens innerlich, besser noch dazu, etwas zu verändern, hin zu einer besseren Welt. Oder zumindest einem besseren Bamberg.


die ZWIEBEL 10/2014 lebenswertes lichen Anwendung scheitern, sondern kleine Aktivitäten „von unten“, die vor allem Spaß machen sollen, wie Heike Kettner betont: „Es geht nicht von vornherein darum, die Welt zu retten, sondern sinnvolle Aktivitäten zu entwickeln, die auch noch Spaß machen.“ Spaß macht auch „Urban Gardening“: nicht jedes Haus in der Stadt hat einen Garten – manche hätten aber Platz dafür, und sei es nur ein kleines Beet. Wie die AsylbewerberUnterkunft am Bahnhof in der Ludwigstraße. In einer Wochenendaktion rückten Mitglieder Gruppe mit gespendetem Material an und verwandelten eine triste Grasnarbe vor dem Haus in ein leuchtendes Blumenbeet, mitten im Grau des Bahnhofsgeländes. Einige Bewohner der Unterkunft packten gleich mit an. Und schon ist eine wenig ansehnliche Ecke etwas freundlicher geworden. Wer macht mit bei solchen Aktivitäten? „Das ist das Schöne“, meint Heike Kettner, „hier treffen sich ganz unterschiedliche Menschen, jeden Alters, aus jedem Milieu“. Studenten sind dabei, wie Johannes Grünäcker, der sich für das Repaircafe engagiert. Funktionsträger aus Stadt und Landkreis wie Karl Fischer (Umweltamt der Stadt) oder Joachim Schön, Leiter der VHS Bamberg-Land) und seine Frau Christina. Universitätslehrer wie Dr. Fritz Reheis, der seit Jahrzehnten zur Entschleunigung forscht, die Heilpraktikerin Heidi Krinner oder Wolfgang Wurch, Geschäftsführer des evangelischen Bildungswerks. Dieses grob umrissene Kernteam stimmt die Aktionen ab und vernetzt sich nach Bedarf mit weiteren Initiativen. Denn die transition town-Bewegung zeichnet sich insbesondere auch durch ihre Offenheit aus für alle, die sich für eine Relokalisierung der Wirtschaft und die Überwindung des überbordenden Verbrauchs fossiler Rohstoffe einsetzen.

Dazu gehört auch die Abkehr von der Wegwerf-Mentalität. Im Repaircafe treffen sich Menschen, die etwas reparieren können mit Besitzern defekter Güter. Im Generationenhaus Villa Kunigunde am Kaulberg standen Fahrräder im Mittelpunkt, wobei es nicht darum geht, sein Rad „zur Reparatur zu bringen“ sondern eher um „Hilfe zur Selbsthilfe“: Fähigkeiten vermitteln, die dazu beitragen, Güter länger nutzen zu können. Gleiches galt für das Repaircafe „Elektrogeräte und Messer schleifen“ im Verbund mit dem ITVerein backspace e.V. oder das „Nähcafe“. In die gleiche Kerbe schlägt auch der „Männerschuppen“, der als feste Einrichtung etabliert werden soll, in der Männer im Ruhestand ihre Fertigkeiten an Jüngere weitergeben können. Für viele dieser Aktivitäten gilt die Devise „weg vom Geld“. Material wird oft gespendet, die Arbeitszeit ist gesellschaftliches Engagement, um der totalen Ökonomisierung aller Lebensbereiche, die in den letzten Jahrzehnten um sich gegriffen hat, etwas entgegenzusetzen. Sharing-Projekte und Tauschbörsen leisten einen weiteren Beitrag dazu. Bamberger Bürger, die sich gern engagieren würden im Sinne einer Stadt im Wandel, hin zu einer ressourcenschonenden und menschenfreundlicheren Gesellschaft, finden in den Aktivitäten der transition town-Bewegung viele Möglichkeiten dazu. Die genannten sind nur einige der Gruppen, die sich unter diesem Dachbegriff versammeln – und wer eine weiterführende Idee hat, die er realisieren möchte, ist herzlich willkommen. Das nächste Plenum mit offenem Zugang für alle Interessierten findet am 6. Oktober um 19 Uhr statt, Treffpunkt ist das JuZ am Margaretendamm 14a. Termine und Infos auch unter www.transition-bamberg.de [hb]

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Willkommen in Eltmann Hier beginnt der Süden

Umrahmt von den Erhebungen des nördlichen Steigerwaldes liegt die Stadt Eltmann unterhalb eines mächtigen Burgturms idyllisch am Main. Beschaulich und geschichtsträchtig ist der Ort, den man auch als Tor des Südens bezeichnen könnte, orientiert man sich an den Aussagen des großen Dichters Goethe. Begeistert über die Gegend rund um Eltmann, schrieb der Schriftsteller vor etwa 200 Jahren: „Hier

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bei uns im nördlichen Steigerwald beginnt der Süden“. Und wer Eltmann besucht, der gibt ihm sicher recht.Beim Spaziergang durch den Ort entdeckt man malerische Fachwerkhäuser, barocke Kirchen und lernt herzliche Menschen kennen. Und es scheint, um noch einmal mit Goethe zu sprechen, als sei hier der Himmel deutlich blauer und das Leben ohne Hast leichter.

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Wer gern feiert, darf sich schon einmal auf den November freuen. So steht in Eltmann vom 7.-10.11. die Martini-Kirchweih an, zu der sich sowohl die Gastronomie als auch der Einzelhandel auf Ihren Besuch freuen. Am 29. November ab 13 Uhr steht zum bereits achten Mal die Wallburg-Weihnacht an. Sie sehen: es lohnt sich Eltmann noch besser kennen zu lernen. Besuchen Sie uns, wir freuen uns auf Sie.

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paarweise die ZWIEBEL 10/2014

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die ZWIEBEL 10/2014 paarweise

Jute statt Plastik „Man nehme Schlagsahne und ein Gefäß mit großer Öffnung, das maximal halbvoll befüllt wird. Dann wird losgeschüttelt – schüttel, schüttel – Partnerwechsel – schüttel, schüttel, schüttel…“ Geschafft! Die Butter hat sich von der Milchflüssigkeit getrennt, wird kurz unter kaltem Wasser abgewaschen, kräftig „zusammengeschlagen“ und fertig ist der pure Genuss.

Fotos: Anny Maurer

Ganz schön umständlich, wo man doch heutzutage in jedem Supermarkt unzählige Buttervarianten günstig erstehen kann. Doch Maja König (27) und Michél Kubsch (29) halten sich nicht lange mit solchen Überlegungen auf – Bequemlichkeit zählt nicht, wenn man vernünftig mit sich und seiner Umwelt umgehen möchte. Angefangen hat alles mit einem Banananjoghurt. „Ich habe mir mal ganz genau die Zutatenliste durchgelesen: Glukose, Fructose, Aromen, Geschmacksverstärker… eigentlich war nichts mehr natürlich. Dazu noch der Plastikbecher!“ Heute kommt bei Maja und ihrem Lebensgefährten nur noch Naturjoghurt im Glas auf den Tisch, ergänzt mit frischen Obst oder selbstgemachtem Müsli.

Doch das Paar hat noch mehr in seinem Leben verändert. Ausschlaggebend war ein Zeitungsartikel über schädliche Weichmacher in Plastikprodukten. „Wir haben es einfach mal auf einen Versuch ankommen lassen: Leben ohne Plastik in Bamberg.“

prozentig biologisch abbaubar, aus nachwachsenden Rohstoffen, ohne Plastik und Weichmacher, mit lebensmittelechten Farben gefärbt. In einigen Supermärkten ist das etwas problematisch, da eine mitgebrachte Box aus

Der Anfang war leicht gemacht: „Als erster Schritt wurden alle Plastiktüten aus unserem Alltag verbannt. Beutel aus Stoff oder Jute passen in jede Tasche oder können immer wieder verwendet werden.“ Getränke kommen nur in Glasflaschen ins Haus: „Das trainiert die Muckis auf dem Weg nach Hause und zurück zur Pfandabgabe.“ Obst und Gemüse werden frisch auf dem Markt gekauft. „Das ist doch einzigartig in Bamberg, hier ist bis auf sonntags jeden Tag Markt – alles frisch und regional, ausserdem sind die Wege kurz und man kann im Fahrradkorb alles verpackungsfrei nach Hause transportieren.“ Das glatte Gegenteil also von einer Supermarktkette, die unlängst Bananen bereits geschält und dann eingeschweißt in Plastikschalen verkauft hat. „Unglaublich, auf welche Ideen machen Menschen kommen.“ Apropos Verpackung: Maja und Michél nehmen zum Einkaufen stets ihre eigenen Frischhalteboxen mit – aus Edelstahl oder einem Bambus-Harz-Gemisch – letzteres hundert-

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paarweise die ZWIEBEL 10/2014

hygienischen Gründen nicht hinter die Theke darf, man kann sie aber obendrauf stellen und dort befüllen lassen. Auf dem Bamberger Bauernmarkt haben Maja und Michél überhaupt keine Probleme mit ihrer Brotbüchse: „Sowohl beim Käsestand, als auch beim Wurstwagen und den Fischverkäufern kommen unsere Dosen gut an.“ Ansonsten versorgen sich die Filmproduzentin und der Ingenieur so viel wie möglich mit eigenen Produkten: „Man muss nicht mal einen Garten haben, ein Balkon oder eine sonnige Fensterbank genügen schon, um ein

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paar Kräuter anzubauen.“ Sie selber verfügen über einen kleinen Vorgarten, in dem sie liebevoll Rosenkohl, Karotten, Bohnen, Rharbarber, Zucchini, Kräuter und vieles mehr angepflanzt haben. „Dann weiß man genau, wo das Gemüse herkommt und kann es wachsen sehen.“ Auch bei der Körperpflege hat sich das junge Paar komplett umgestellt: „Es gibt hier in Bamberg ganz tolle Seifen für Körper und sogar Haare. Zähne kann man mit der Holzzahnbürste putzen, ja selbst die Zahncreme lässt sich durch Birkenzucker im Glas ersetzen.“ Anders als in einem normalen Haushalt sucht man bei dem jungen Paar vergeblich nach Tuben, Tiegeln und Flaschen aus Plas-

tik. Sogar für den Hausputz haben sie nach langen Recherchen ein Schwammtuch ohne Plastik gefunden – aus reiner Zellulose, eingepackt in einem festen, ungebleichten Papierstreifen. Ein weiteres Lieblingsprodukt für alle Lebenslagen ist Kokosöl – und zwar nicht nur zum Kochen, sondern auch als Haarkur, Bodylotion oder Gesichtspflege. Natürlich im Glasbehälter, der von beiden später noch als Aufbewahrungsdose benutzt wird. Überhaupt versuchen Maja und Michél, die Reste von Gebrauchsprodukten möglichst lange weiterzuwenden: alte Gläser werden mit getrockneten Früchten und Kräutern gefüllt oder eine Obstkiste aus Holz wird kurzerhand zum Wandregal in der Küche. „Sieht doch super aus, oder?“ Natürlich ist es für das Umfeld erst einmal ungewöhnlich, wenn jemand sein Mittagessen im Einmachglas mitbringt oder sich die Haare mit Seife wäscht – aber: „Viele Bekannte waren ganz begeistert von unserem plastikfreien Leben und haben einige Sachen in ihren Alltag aufgenommen. Oder uns mit eigenen Tipps versorgt.“


die ZWIEBEL 10/2014 paarweise

Sa/ 04/10

CARP ESoNunOdsC/TMasEhuMps Part y/ Club

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Nielson & Mäce

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Wer Maja und Michél ein Stück auf ihren Weg begleiten möchte, kann das im Internet tun: Auf http://m2ohneplastik.blogspot.de/ findet man Tipps, News und viele tolle Rezepte zum Nachmachen. [sb]

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Die beiden jungen Leute machen einfach möglich, was für sie persönlich in ihrer kleinen Welt umsetzbar ist – und wenn alle Menschen ein bisschen mehr davon in ihren Alltag integrieren würden, wäre das gewiss ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Sa/ 11/10

st p Ladiep Hosp /fNeir w School Hip Ho

Ol d School Hi

DJ Nino

Sa/ 18/10 et Ladies P lan

d

Eine weitere Ausnahme von der Regel ist Urlaub: Als sie im Frühling für zwei Wochen nach Italien fuhren, war ihnen von vorneher-

ein klar, dass sie ihren „non-plastic-Lifestyle“ nicht so einfach fortführen können: Im Supermarkt war wirklich alles eingeschweißt, meistens noch mit Plastikunterschale. Innerhalb weniger Tage produzierten sie mehr Müll als in Bamberg in mehreren Wochen. Ganz zu schweigen von der nicht vorhandenen Mülltrennung…

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Dennoch: Mia und Michél schaffen es nicht, gänzlich auf Plastik und umweltschädigende Substanzen zu verzichten: „Wir haben eine Geschirrspülmaschine, ein gebrauchtes Diesel-Auto, Computer und Handy – das sind unsere Zugeständnisse an die heutige Zeit. Auch bei der Kleidung ist es nicht immer einfach, umweltbewusst einzukaufen. Zumal vieles eine Frage des Preises ist.“ Selbstverständlich findet man in ihrer Wohnung noch den ein oder anderen Plastikgegenstand wie etwa einen Gewürzstreuer mit Zimt: „Den haben wir halt schon seit einigen Jahren – und es wäre doch Blödsinn, ihn wegzuschmeissen und dafür etwas Neues zu kaufen.“ Wenn er kaputt geht, dann wird er ersetzt – und der Ersatz wird garantiert plastikfrei sein.

Sa/ 25/10

ATS E B E IV S U L C X E Rn’B / Soul / Funk Hip Hop /

DJ COOP

Open: Do/Fr/Sa ab 18 Uhr Do: Hip hop / R‘n‘B

FR: Old School

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anzeige die ZWIEBEL 10/2014

Neuer Auftritt für tolle Schuhe Seit mehr als hundert Jahren gibt es in Bamberg „Schuh im Hof“ – nun präsentiert sich das Traditionsgeschäft in seinen neuen Räumlichkeiten: immer noch im Hof, doch auf der gegenüberliegenden Seite.

Trendthema für die kommende Saison sind nach wie vor Stiefeletten in allen Varianten: geschnürt, mit flachem Absatz für den lässigen Look oder hochhackig-elegant zu Kostüm und Rock. Neben den gängigen Farben schwarz und braun spielt auch blau eine wichtige Rolle, bei den Mustern dominieren Dschungelprints oder kleine bunte Details und Glitzereffekte. Klassiker für die kalte Jahrzeit bleiben nach wie vor Stiefel – von sportlich-robust mit Kreppsohle über zeitloselegant mit Absatz bis hin zum frechen Overknee-Modell für Modemutige. Darüber hinaus gibt es eine tolle Auswahl an Pumps für die kommende Ball- und Konzertsaison, die für den richtigen Auftritt am Abend sorgen.

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Dass Frauen Schuhe lieben, dürfte hinlänglich bekannt sein, bei „Schuh im Hof“ kom-

men jedoch auch die Herren der Schöpfung auf ihre Kosten: Das Angebot bequemer Schuhe in geschmackvoller Auswahl – sportlich oder elegant für Freizeit und Beruf – lässt keine Wünsche offen. Hinzu kommt, dass sich Damen- wie Herren-Modelle preislich moderat im Rahmen zwischen rund 40 bis 120 Euro bewegen. Damit schaffen Benno Buchta und seine vier Mitarbeiterinnen es tatsächlich, ihren Kunden ein Sortiment zu bieten, das allen Bedürfnissen gerecht wird. Was wieder einmal zeigt, dass man nicht Dutzende von Lieferanten benötigt, um erfolgreich zu sein: „Wenn die Qualität stimmt und der Kunde sich mit einer Marke wohlfühlt, dann greift er ohnehin immer wieder darauf zurück.“ Umso schöner, dass nun neben der bewährten Schuhauswahl auch die Räumlichkeiten für ein optimales Einkaufserlebnis sorgen. Am besten, man schaut einfach selber einmal vorbei und überzeugt sich von dem vielfältigen Angebot – „Schuh im Hof“ öffnet täglich von 9.30 Uhr bis 18 Uhr, am Samstag bis 17 Uhr. Schuh im Hof Hauptwachstraße 10 • 96047 Bamberg Tel. 0951/23497

Fotos: Henning Brandt

Ein helles und großzügiges Ambiente mit schönen, alten Deckenbalken bietet den richtigen Rahmen für die aktuelle Herbst/Winterkollektion. Inhaber Benno Buchta, seit 25 Jahren im Schuhgeschäft tätig, setzt dabei auf sein bewährtes Konzept und konzentriert sich komplett auf die drei Topmarken Tamaris, Rieker und Legero. „Diese Firmen bieten eine Superqualität zum fairen Preis – das ist genau das, was sich unsere Kunden wünschen.“


die ZWIEBEL 10/2014 scharlotte

Scharlottes Welt Mach`s doch selber Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel. Ich habe es lange nicht verstanden. DIY hier, DIY da… Ich dachte, alle Welt redet über das Parfum von Donna Karan New York! Sie können sich vorstellen, wie groß die Blamage war, als ich lässig in die Parfümerie einrollte und DIY verlangte, die Damen mich aber schnurstracks in den Baumarkt schickten. Mit dem dezenten Hinweis: DKNY ist nicht DIY und wenn ich mir mein Parfüm selbst mischen wollte, müsste ich mich ja nur kurz in die Bratpfanne legen. Frechheit. Ich bin also in den Baumarkt gedübelt und habe dort nach DIY verlangt. Und was sagt der Mann? „Wenn Sie nicht wissen, was Sie wollen, kann ich Ihnen auch nicht helfen.“ Ich würde vermutlich immer noch traumatisiert im Baumarkt stehen, wenn nicht eine gelangweilte Zwölfjährige im Schlepptau ihrer Eltern meinen Weg gekreuzt hätte. Ich so: „Hi, weißt Du zufällig was ’DIY’ bedeutet?“ Sie so: „Kein Stress, ich google.“ 15 Sekunden später die Erkenntnis. DIY heißt „Do it yourself“, ins Fränkische übersetzt

Malspiel nach Arno Stern „Mach‘s selber“. „Ja, aber was soll ich machen?“, wollte ich von dem Handy-Mädel wissen, aber die hat mich mit ihren Stöpseln im Ohr schon nicht mehr gehört. War nicht so schlimm, es gibt ja auch genug Zwiebeln mit Smartphones. Jedenfalls weiß ich jetzt, was das Ganze soll: DIY steht für den Trend, Kleidung, Accessoires, Einrichtungsgegenstände und was-weiß-ich-noch selbst zu machen. Stricken, häkeln, basteln, kleben, schreinern, alles ist erlaubt. Ja gut, das wussten Sie vermutlich schon. Aber ich nicht. Und ich möchte das jetzt auch, DIY machen und so. Ich habe mich bereits für ein Strickmuster entschieden und mir ein praktisches „Do it yourself“Paket im Internet bestellt. Das ist auch schon da. Mit ihm leider auch die Erkenntnis, dass DIY definitiv kein Trend für Zwiebeln ist. Wissen Sie, wie lange ich durch die Gegend rollen muss, bis ich eine Reihe Maschen auf der Nadel habe? Das dauert ewig ohne Arme! Zeit zum Kochen habe ich auch nicht mehr. Wegen dem Selbstgemachten gibt es nur noch Fertiggerichte aus der Küche. [km]

Freies Malen macht glücklich

Aktuelle Infos und Termine: www.malort-bamberg.de Tel. 0951/3 01 93 15 Malort Bamberg * Kapuzinerstr. 30 * 96047 Bamberg

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lebenswertes die ZWIEBEL 10/2014

Nadel-Yoga – eine echt coole Masche

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die ZWIEBEL 10/2014 lebenswertes

Fotos: Henning Brandt, ClipDealer.de

1 Randm., 3 M.re.,*3 M. auf einer Hilfsnadel vor die Arbeit legen, 3 M. re., die M. der Hilfsnadel re., ab * fortlf. wiederholen, am Ende der Reihe 3 M. re. 1 Randm. – alles klar?

Handarbeiten ist wieder gefragt wie nie zuvor. Gehäkelte Mützen, gestrickte Loops, genähte Kleider – jedes Stück ein echtes Unikat. Doch: Wer heutzutage im Trend liegen möchte, benötigt schon eine gewisse Portion Logik und Vorstellungskraft – denn Häkeln oder auch Stricken beanspruchen nicht nur die Hände, auch das Gehirn wird dabei trainiert. Mehr noch: der amerikanische Wissenschaftller Dr. Herbert Benson ist sicher: „Die Arbeit mit Wolle beseitigt Stress, genau wie Meditation oder Beten ermöglicht Stricken die passive Freisetzung abschweifender Gedanken.“ Aaah ja, dann ist Stricken also das neue Yoga? Laut Benson schon, wirke die rhythmische und monotone Qualität des Strickens, zusammen mit dem Klicken der Nadel, doch ähnlich wie ein beruhigendes Mantra.

Nun, dann könnte man sich zumindest mit der Tatsache trösten, dass Handarbeiten auch eine gute Übung für die kleinen grauen Zellen ist: beide Hirnhälften werden nämlich gleichermaßen besprucht und neben manueller Koordinationsfähigkeit kommt es zudem darauf an, Probleme zu lösen und gestalterisch aktiv zu werden. Belohnung für so viel Einsatz ist eine Flut von Glückshormonen, die das Gehirn überschwemmt, wenn das selbst gefertigte Teil endlich fertig ist. Doch

es gibt noch viele andere gute

Oooommmm – doch was passiert mit der Entspannung, wenn man eine Masche fallen lässt, das Muster nicht mehr stimmt oder der ganze Pulli von vorne bis hinten nicht richtig passt?

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lebenswertes die ZWIEBEL 10/2014

Intensive Gewürzfarben sind typisch für das tunesische Häkeln. Und das Beste: sie wärmen schon beim Hinschauen!

Gründe, mal wieder zur Nadel zu greifen: In Zeiten von Billig- und Massenmode à la H&M, Pimkie und Co. ist ein echtes Stück Handarbeit auch Ausdruck von Individualität. Man hat etwas Eigenes produziert und ist zugleich aus dem alltäglichen Konsumwahn ausgeschert. Das soll im übrigens sogar für‘s Essverhalten gelten: Britische Forscher haben festgestellt, dass Handarbeiten die Lust auf Süßigkeiten vermindert – Häkeln, Basteln oder Stricken aktiviere nämlich den gleichen Hirnbereich, der auch für den Heißhunger auf Süßes verantworlich ist. Ist man jedoch gerade intensiv mit Handarbeiten beschäftigt, kommt die Lust auf den Konsum von Schokolade und Gummibärchen gar nicht erst auf. Mit anderen Worten: Der regelmäßige Griff zu Wolle und Nadel macht entspannter, leistungsfähiger, glücklicher und schlanker. Donnerwetter! Doch jetzt mal Schluss mit all den wissenschaftlichen Erkenntnissen – denn eigentlich braucht es die gar nicht, um Spaß am Handarbeiten zu haben. Wenn es nämlich draußen dunkel und ungemütlich wird, gibt es doch nichts schöneres, als das Wollknäuel hervorzuholen und kreativ zu werden: ein kuscheliger Pulli für den Gatten, coole Mützen für die Kinder, einen Loop zum neuen Mantel – der Fantasie und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

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Natürlich kann man sich dabei auch von den neuesten Trends inspirieren lassen: Waren in den vergangenen Jahren gestrickte Filzsachen und gehäkelte Boshi-Mützen der Renner, darf man doch gespannt sein, was in dieser Saison angesagt ist. Da wäre beispielsweise eine alte Häkeltechnik völlig neu interpretiert – das tunesische Häkeln: Im Wollstudio von Friederike Pfund liegen wunderschön gefertigte Schals, Pullover und Mützen im Schaufenster. „Ich


die ZWIEBEL 10/2014 lebenswertes

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hatte vor einiger Zeit einen tollen Wollmantel entdeckt, allerdings sollte der über 600 Euro kosten“, erzählt die Geschäftsinhaberin. Das Muster: tunesisch gehäkelt. Was lag da näher, als entsprechende Anleitungen und Zutaten auch im Wollstudio anzubieten? Mehr noch: interessierten Kunden wird freundlich und vor allem geduldig die Häkelart gezeigt und erklärt, damit am Ende auch etwas Ordentliches dabei heraus kommt. Nun, das tunesische Häkeln geht wirklich einfach und auch bei Handarbeitsnieten zeigen sich rasch erste Erfolge, die stolz machen. Echte Profis können sich vom Wollstudio natürlich noch ganz anders inspirieren lassen – werden hier doch sogar Fahrräder und Straßenpfosten kunterbunt in den Farben der Saison „behäkelt und bestrickt“.

Ein Paradies für Kreative

Ein weitere Anlaufpunkt für Handarbeitswillige ist das Nähzentrum in der Brennerstraße: hier bekommt man nicht nur jegliche Materialien zum Nähen, Häkeln, Stricken, Sticken oder Basteln – es werden auch regelmäßig Kurse angeboten. Für alle, die noch etwas Starthilfe benötigen oder einfach lieber in Gemeinschaft werkeln möchten. In Sachen Wolle setzt Inhaber Andreas Holzschuh auf eine einzige, sehr hochwertige Marke aus der Schweiz: „Die tolle Farbauswahl und die herausragenden Qualitäten setzen der Kreativität keinerlei Grenzen.“ Gerne hätten wir auch mehr über die Ideen und Garne eines weiteren Wollgeschäfts in der Langen Straße erfahren, doch leider hatte man dort keine Zeit für nähere Auskünfte. Schade, wo Handarbeiten doch eigentlich so entspannt machen soll…

Das Nähzentrum Bamberg in der Brennerstraße ist wie ein großer Zauberkasten, in dem viel mehr steckt, als der Name zunächst vermuten lässt. Im Traditionsunternehmen von Alexander Holzschuh findet man einfach alles, was man zum professionellen Handarbeiten benötigt: Stoffe, Nähgarne, Reißverschlüsse, Quiltutensilien, Füllmaterialien, Stickzutaten, Zierbänder, Knöpfe, Gürtelschnallen, Hosenträger und sogar BH-Zubehör. Darüber hinaus hochwertige Bernina-Nähmaschinen – die man kaufen kann, die aber auch bei hausinternen Nähkursen für Einsteiger und Profis zur Verfügung gestellt werden. Aktuell wurde das Sortiment um edle Strick- und Häkelwolle der Schweizer Firma Lang erweitert. Was auch immer im Nähzentrum angeboten wird, überzeugt nicht nur durch Vielfalt, sondern vor allem durch die Sortiments­tiefe. „Bei uns gibt es nicht nur drei Reißverschlußlängen in fünf Farben, sondern ein komplettes Farbprogramm in allen Längen bis hin zu 4 Metern“, verrät Inhaber Alexander Holzschuh, der den 1925 gegründeten Familienbetrieb seit sieben Jahren gemeinsam mit seiner Frau Sabine Ruderich führt. Diese Historie lässt sich auch an den musealen – aber noch funktionstüchtigen! – riemengetriebenen Haspelmaschinen ablesen, die den Verkaufsraum zieren. Und ganz wichtig – der Service: „Jeder Kunde soll die Zeit und Beratung bekommen, die er für seinen Einkauf braucht – egal ob er einen Knopf für 80 Cent kaufen möchte oder französische Spitze für 250 Euro pro Meter.“ Dass im Nähzentrum sogar

Reißverschlüsse repariert und ein Änderungsservice angeboten werden, macht nur einmal mehr deutlich, dass hier keine Wünsche offen bleiben. Nähzentrum Bamberg Brennerstraße 8 Tel. 3 16 24 Mo – Fr 9.00-18.00 Uhr Sa 9.00 - 13.00 Uhr

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lebenswertes die ZWIEBEL 10/2014 Für alle, die jetzt so richtig Lust auf ein modisches Teil „Marke Eigenproduktion“ bekommen haben, hier die Anleitung für eine schnelle Häkelmütze aus reiner Baumwolle:

Sollten Sie sich mit dem „Anleitungs-Fachchinesisch“ noch etwas schwer tun, holen Sie sich einfach Rat in einem freundlichen Fachgeschäft. [sb]

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Foto: Lang

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Fotos: Henning Brandt, Anny Maurer

Entspannt probieren und glücklich heimgehen Dem scharfen Blick von Anna Maria Hartmann entgeht nichts: Größe, Figur, Hauttyp, Haarfarbe, Alter – zielstrebig zaubert sie Bluse, Jacke und Hose aus ihrem Sortiment: „Probieren Sie das mal an, das könnte ich mir sehr gut bei Ihnen vorstellen.“ Wie, so ein kräftiges Rot soll gut aussehen? „Sie sind ein Sommertyp, der warme Rotton ergänzt sich wunderbar mit ihrer Hautfarbe.“

einfach ein langes Spitzentop in einer kleineren Größe unter die transparente Bluse – dann trägt nichts auf und gleichzeitig wirkt es ein bisschen fetziger.“

Tatsächlich, man hätte diese Kombination womöglich nie für sich herausgesucht, aber es sieht super aus, sogar die Größe passt perfekt. Und die Hose dazu – wie maßgeschneidert. Dass die Jacke dann auch noch wie angegossen sitzt, grenzt ja schon fast an Zauberei.

Dennoch: Fast jede Frau kennt das Gefühl, vor dem Umkleidespiegel zu stehen und irgendwie passt nichts so richtig: zu eng, zu lang, zu blass – dazu womöglich noch eine aufdringliche Verkäuferin, die einem das sündhaft teure Teil aufschwatzen will – das kann zum puren Stress ausufern.

Kein Wunder, dass man sofort Vertrauen zur Chefin von Mode Hartmann fasst. Ganz bestimmt hat sie auch noch eine Idee für die anstehende Jubiläumsparty? „Da ziehen Sie

Ganz anders bei Mode Hartmann am Grünen Markt: Allein die nach Farben sortierten Aritkel machen das Einkaufen zum entspannten und zeitsparenden Vergnügen. Man muss sich nicht durch diverse Kollektionen verschiedener Designerfirmen wühlen, geschweige denn von Geschäft zu Geschäft hetzen: die schwarzen Hosen hängen alle beieinander – nach Größen und nicht Marken sortiert. Zugleich findet man trotzdem eine außergewöhnliche Auswahl verschiedenster Modelabels, die man sonst nirgends in Bamberg, ja nicht einmal über das Internet erhält. „Wir haben jede Saison neue Kollektionen, um unseren Kundinnen immer wie-

der etwas Besonderes bieten zu können.“ So lockt die aktuelle Herbst-Wintermode mit raffinierten Schnitten, angenehm tragbaren, weichen Materialien und nach wie vor eher gedeckten Tönen, die jedoch durch kleine

Eine Umkleide weiter probiert eine ältere Dame Jeans an: „Sie haben so schöne schlanke Beine, die sollten Sie wirklich betonen!“ Das Positive hervorheben, die kleinen Mängel liebevoll kaschieren – nobody ’s perfect. Farb- oder Glitzereffekte veredelt werden. Für das gewisse Extra sorgen ausgefallene Accessoires: Seidige Schals, elegante Gürtel, Unterziehtops- und T-Shirts in allen Farben – es sind oft Kleinigkeiten, die einem Outfit letztendliche die „Krone aufsetzen“. Solch eine Vielfalt in Kombination mit dem persönlichen, warmherzigen Service machen das Einkaufen bei Hartmann zu einem ganz besondern Erlebnis, das Frauen aller Generationen mit den unterschiedlichsten Kleidungstilen gleichermaßen anspricht. Anna Maria Hartmann freut sich darüber: „Ganz oft kommen Mutter und Tochter gemeinsam zum shoppen – ist doch toll, wenn dann beide etwas Schönes finden und dabei noch eine Menge Spaß haben.“ Modehaus Hartmann Grüner Markt 6 • 96047 Bamberg Tel. 09 51 / 2 44 13 www.modehaus-hartmann.de

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gelauscht die ZWIEBEL 10/2014

San Glaser Beautiful Stranger Dutchland Music Die Holländerin mit den indonesischen Wurzeln hat sich zunächst als Jazzsängerin einen Namen gemacht. Die Zusammenarbeit mit Jazzkantine, Orange Blue und Stefan Gwildis mündete in ihrem Debüt „Never In Vain“ (2005). Auf ihrer zweiten CD „New Road“ (2008) verarbeitet sie vor allem den Tod ihres Vaters und das eigene Ehe-Aus. Ab 2010 begann sie

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mit einem neuen Lebensgefährten an ihrer Seite die Arbeit an neuen Songs und gründete mit Dutchland ihr eigenes Label. Auf ihrer aktuellen dritten CD erweist sich San Glaser deutlich gereift.

der Räuberbande sorgt durchweg für einen tanzbaren Akustiksound, dessen Spektrum von entspannt bis explosiv reicht. Zudem verfügen die Rusty Robber Legs dank langjähriger Erfahrung in namhaften Bands auch über reichlich Bühnenpräsenz. Und so kann aus dem Szene-Geheimtipp schnell eine überregionale Erfolgsgeschichte werden. [fk]

Clueso Rusty Robber Legs Lounge Punk Rusty Robber Records Franken hat viele Facetten. Dazu gehören seit Sommer 2013 auch die Rusty Robber Legs, ein Quintett gegründet von Pianist/Songwriter Kai Deckelmann (ex-Rawside). Zusammen mit Ö (Cajon), Matthias (Gitarre), Mollo (Waschbrett) und Markus (Kontrabass) präsentiert man auf der aktuellen, in Eigenregie eingespielten Mini-CD „Lounge Punk“ einen stilsicher ausgewählten Mix aus bekannten Punkrock-Songs. Neben „Zu Kalt“ (Slime), „Guns Of Brixton“ (The

Clash) und „Winners And Losers“ (Social Distortion), haben aber auch Eigenkompositionen Marke „Never Will Be Done“ Platz bei den Aufnahmen gefunden. Die außergewöhnliche Instrumentierung

Stadtrandlichter Text und Ton/Universal Zu seinen Fans und Freunden gehört Udo Lindenberg. Der hat mit Thomas Hübner alias Clueso aus Erfurt bereits auf dem Stück „Cello“ im Duett gesungen, der Titel wurde 2011 zum bisher größten Hit des Thüringers. Dabei blickt er in knapp 15 Jahren musikalischer Karriere bereits

auf über eine Million verkaufter Tonträger zurück. Dennoch brauchte der Sänger/Songwriter nach dem letzten Album „An Und Für Sich“ eine kreative Pause und kommt jetzt mit einem einfallsreichen Pop-Rock-Album zurück. „Stadtrandlichter“ wurde von Clueso in Eigenregie geschrieben, produziert und ist zudem das erste Album, dass über sein eigenes Label Text und Ton veröffentlicht wird. Neben der ersten Single „Freidrehen“ tendiert Clueso insgeamt mehr in

Richtung Rock´n Roll, was nicht zuletzt daran liegt, dass viele Stücke zusammen mit seiner Band entstanden. Und mit „Sein Song“, einem weiteren Duett mit Udo Lindenberg, wirkt der mehrfach mit der 1Live Krone ausgezeichnete Thomas Hübner erstaunlich nachdenklich. [fk]

Kissin‘ Dynamite Megalomania AFM records/Soulfood Schon einmal Dagewesenes (Sleaze Rock) in neuer Verpackung darzustellen gelingt den fünf Schwaben mit „Megalomania“ erneut meisterhaft.

´Guns´schön rosig´ sah die Entwicklung von Kissin´Dynamite seit ihrem Debüt aus dem Jahr 2008 aus, die jetzt im vierten, von Fans und Medien gefeierten Album mit insgesamt 10 Tracks mündet. Man mag darüber streiten, welche Zutat überwiegt, aber was am Ende aus der Mischung von Rock´n Roll, Glam-Rock, Hardrock und Metal entsteht, kann zweifelsfrei begeistern. Nachdem sie u.a. schon im Vorprogramm von Mötley Crue überzeugt haben, geht die Band im Herbst 2014 erneut auf Europatournee. Hier ist ein Quintett am Werk, dass in punkto Songwriting, Gesang/Instrumentierung und Bühnenpräsenz auch

Fotos: privat, Christoph Koestlin

Gelauscht Oktober 2014

Zwischen „Memory Lane“ über die Singleauskoopplung „Now“ bis hin zu dem auf Indonesisch vorgetragenen LiveStück „Waktu Hujan Sore-Sore“ erweitert die Künstlerin ihr musikalisches Repertoire. Neben Jazz, Folk und Soul finden jetzt auch vermehrt klassische Singer-/ Songwriter-Elemente Platz. Und nach wie vor bürgen diese Veränderungen für abwechslungsreiche, nie überproduzierte Qualität einer selbstbewussten Sängerin. [fk]


die ZWIEBEL 10/2014 gelauscht anglo-amerikanische Vorbilder nicht zu scheuen braucht. Auf jeden Fall hat mich „Megalomania“ dazu gebracht, mir meine alten Alben von Faster Pussycat, L.A. Guns oder Zodiac Mindwarp & The Love Reaction mal wieder aus dem Plattenregal zu holen. [fk]

Funny van Dannen Geile Welt JKP/Warner Auch mit seinem 14. Album bleibt der außergewöhnliche, deutschsprachige Sänger/Songwriter aus Berlin seiner ´Poesie des Alltäglichen´ treu. Mit den insgesamt 17 Stücken zwischen „Geile Welt“ über „Gähnen“ und „Sie Ist Nichts Für Dich“ bis hin zu „Auf Die Sterne“ bewegt sich der wortgewandte Liedermacher erneut gekonnt zwischen Komik und Melancholie. Der Erfolg, der sich seit dem Debütalbum „Clubsongs“ (1995) einstellte, ist ihm bis heute treu geblieben. Auch wenn er den Status als Geheimtipp und Newcomer längst hinter

sich gelassen hat, ist Funny van Dannen nach wie vor ein Künstler zum Anfassen. Er kann die Welt immer noch in drei Minuten erklären, dieses Mal nicht als Solist, sondern zusammen mit mehreren Musikern. Geblieben ist der außergewöhnliche Charme, sodass man sich dem

´Genie des Trivialen´ auch 2014 kaum entziehen kann. Spätestens dann nicht, wenn man Titel wie „Souldiva“ oder „Lonely Stuhlbein“ intensiv anhört. [fk]

The Bulletmonks No More Warnings Deaf Shepherd/Indigo

2007 präsentierten die sympathischen Franken ein überzeugendes Debütalbum. Von „No Gain Just Pain“ bis hin zu „Tentacle“ fusionierten Sänger/Gitarrist Tyler Voxx, Gitarrist Dangerous Dan, Bassist Spreace Jackson und Schlagzeuger Moi sämtliche Spielarten härterer Rockmusik zu einem liveerprobten, chartverdächtigen Hitmix. 2009 folgte das Album „Royal Flush On The Titanic“, das trotz erfolgreicher Support-Tourneen u.a. für Volbeat, W.A.S.P. und U.F.O. hinter den Erwartungen zurückblieb. Mit neuer Besetzung an Gitarre und Schlagzeug hat man sich beständig weiterentwickelt und in Klagenfurt die neue CD „No More Warnings“ markant in Szene gesetzt. Vom Titeltrack bis hin zu „Giddy Up“ braucht man anglo-amerikanische Hardrock-Vorbilder nicht zu fürchten. Bei der leidenschaftlichen Spielfreude des Quintetts ist mit dem großen Durchbruch für die Bulletmonks doch noch zu rechnen. [fk]

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lebenswertes die ZWIEBEL 10/2014

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die ZWIEBEL 10/2014 lebenswertes

Fest im Sattel

Fotos: Anny Maurer

Der Deutsche Vizemeister im 6er Rasenradball 2014 heißt RKB Solidarität Bamberg Gaustadt. Der Verein, der auf Radball, Radpolo und Rollsport ausgerichtet ist, besteht bereits seit 1911 und konnte gerade in den letzten Jahren immer wieder große Erfolge feiern. Dabei wird die Randsportart kaum wahrgenommen.

„Im Radball gibt es drei Disziplinen“, sagt Reiner Fuchs, Vereinsgremiumsvorsitzender und aktiver Spieler seit 1975, „2er Radball und 5er Radball in der Halle sowie den 6er Rasenradball, bei dem 6 gegen 6 draußen spielen.“ Fuchs steht am Rand des Spielfeldes, das üblicherweise auch für Handball genutzt wird, in der Turnhalle der Gaustadter Grundschule. Dort trainiert die Mannschaft neben der Turnhalle der Domschule in der Stadt mehrmals wöchentlich. Aus dem Geräteraum holt er eine „Radballmaschine“, wie er es nennt. Das rote Fahrrad mit weißen Reifen und Pedalen sieht auf den ersten Blick eigentlich ganz normal aus. Lediglich die Griffe am Lenker ragen steil nach oben und die Bremse scheint zu fehlen. „Beim Radball wird das Rad mit reiner Muskelkraft gebremst“, erklärt Fuchs. Der Ball, eine mit Sand und Seegras gefüllte Stoffkugel, die einen Durchmesser von 20 Zentimetern hat und rund 500 Gramm wiegt, schießt

oder schlägt der Radballer mit der Felge seines Vorderrades. Zwischen 70 und 100 Stundenkilometern erreicht der Ball bei einem Schuss über das Spielfeld ins vier Quadratmeter große Tor, das nach dem System eines fliegenden Torwarts jeweils abwechselnd von den Spielern bewacht wird. Ein Spiel dauert 14 Minuten mit einer zweiminütigen Halbzeitpause. Neben dem Tore

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lebenswertes die ZWIEBEL 10/2014 schießen besteht die Kunst im Radball darin, so wenig wie möglich abzusteigen. „Der Stand auf dem Rad muss und die Radtechnik müssen bis zur Perfektion geübt werden“, sagt Fuchs. Wer dennoch den Boden berührt, ist zunächst raus und muss eine Runde um die Tor-Aus-Linie fahren, um wieder ins Spiel zu kommen. Die Sportart, die einst in den USA erfunden wurde, erfordert mehr Radbeherrschung und Ausdauer, als man auf den ersten Blick erkennt. „Wer Radball spielen will, braucht rund ein Jahr Vorbereitung mit intensivem Training, bis er sein erstes Turnier spielen kann“, meint Fuchs, „bei uns ist Durchhaltevermögen gefragt, was dem Nachwuchs lei-

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der oft schwer fällt. Viele fangen an und geben gleich wieder auf.“ Ein Problem, das die Jugendarbeit schwierig, aber nicht unmöglich macht.

14 aktive Spieler und zwei Nachwuchstalente umfasst der Gaustadter Radballverein

Dynamik und Körperbeherrschung machen den Radballsport aus – und Kraft kann nicht schaden, denn die Räder werden mit reiner Muskelkraft gebremst

Lukas Alt (24) ist begeisterter Radballer und Jugendtrainer. Schon mit sechs Jahren hat er mit dem Radball angefangen. Vater Gerhard Alt (51) führt inzwischen als Sportleiter die Mannschaften, die beiden älteren Brüder sind ebenfalls als Spieler dabei. „Wer im Radball dranbleibt sieht, wie er von Training zu Training stärker wird“, sagt Lukas. Dabei kann man sich auf dem Rad auch richtig auspowern. „Es ist anstrengend, weil mit dem ganzen Körper gespielt wird.“ 14 Spielminuten oder ganze Turniertage kosten durchaus Kraft, bie-


die ZWIEBEL 10/2014 lebenswertes

ten aber auch einen hohen Spaßfaktor und sichtbare Erfolge. „Im Radball kann man viel erreichen und schnell bei einer Bayerischen oder einer Deutschen Meisterschaft mitspielen“, meint Lukas, „diese Möglichkeit bleibt einem in einer anderen Sportart oft verwehrt.“ Das Feeling bei einer Meisterschaft sei zudem enorm und durch den Kontakt mit anderen Radballbegeisterten lernt man ständig dazu. „Mit dem Rad hat man viele Möglichkeiten, die man im Laufe der Zeit erst entdeckt – das macht sehr viel Spaß.“

dem Jugendalter nicht mehr so geeignet ist.“ Während die Töchter inzwischen mit anderen Sportarten glücklich sind, lässt die Söhne die Faszination Radball bis heute nicht los. „Wer einmal gespielt hat, für den ist Radball wie ein Virus“, meint Fuchs, steigt auf seine Radballmaschine und fährt los. Sportleiter Gerhard Alt stellt sich an den Spielfeldrand und pfeift die 2er-Partie seines Kollegen und beider Söhne. Ein spannendes Spiel, in dem der Mannschaftserfolg bisweilen sogar in der Familie bleibt. [dp]

Mit 12 aktiven Spielern und zwei Nachwuchstalenten hat sich der Radballverein in Gaustadt (im Übrigen einer von sieben Vereinen in Oberfranken) in den letzten Jahren zum Familiensportverein entwickelt. „Mehrere Vereinsmitglieder haben ihre Söhne und auch ihre Töchter eingebracht“, erzählt Reiner Fuchs, „wobei Radball für Mädchen ab

Der Verein RKB Solidarität Bamberg Gaustadt plant im Herbst eine Radball-Vorführung auf der Skaterbahn an der Friedensbrücke. Den Termin hierzu gibt der Verein im Internet auf seiner Facebook-Seite „Radball Gaustadt“ bekannt. Dort gibt es auch weitere aktuelle Infos und Fotos vom Team.

Januar 2015

Haben Sie schon an Ihren Firmenkalender gedacht?

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Neujahr Donnerstag

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Informatik zum Anfassen

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„Informatik macht Spaß – ein Fach für Neugierige“, sagt der Dekan der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik, Prof. Dr. Gerald Lüttgen, „es ist unglaublich spannend und abwechslungsreich, man agiert mit vielen anderen und sucht nach komplexen Problemlösungen im Team.“ Ganz anders also, als das gemeine Bild vom „Nerd“, der im stillen Kämmerlein an seinem Computer sitzt und kaum Tageslicht zu sehen bekommt. „Informatik ist allgegenwärtig, es gibt ständig neue Trends in allen Bereichen.“

Der Bamberger Informatik Tag macht das Fach für seine Besucher greifbar. In Workshops können Schülerinnen und Schüler beispielsweise einen Roboter programmieren, ein einfaches 2D-Computerspiel entwickeln oder die Geheimnisse Sozialer Netzwerke erkunden. Verschiedene Themenvorträge geben Einblick, in welch unterschiedlichen Bereichen die Informatik gebraucht wird und wie wir sie im Alltag unserer High-Tech-Welt nutzen können. So kann Informatik helfen, Energie zu sparen und steuert das „Smart Home“ der Zukunft. Offene Labore bieten die Möglichkeit, mehr über aktuelle Forschungsprojekte zu erfahren und die Studienberatung zeigt Interessierten die vielfältigen Studienund Arbeitsmöglichkeiten in den verschiedenen Fachgebieten auf. In einer Fortbildung für Lehrkräfte werden zudem Konzepte und Architekturen von Web-Anwendungen vorgestellt, die für den projektbezogenen Unterricht im Fach Informatik an Schulen wichtig sind. Mit inzwischen 15 Lehrstühlen und Professuren in den Fachgebieten Wirtschaftsinformatik, Angewandte Informatik sowie Theoretische und Praktische Informatik, hat sich die Fakultät seit ihrer Gründung im Jahr 2001 kontinuierlich erweitert. „Mittlerweile sind in unseren Studiengängen rund 1000 Studierende eingeschrieben, mit wachsender Tendenz“, sagt der Dekan. In Forschung und

Fotos: Universität Bamberg

Am 10. Oktober öffnet die Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg erstmals ihre Türen zum „Bamberger Informatik Tag“. Die Gelegenheit, den Universitätsbetrieb im Neubau auf der Erba-Insel näher kennen zu lernen und interessante Einblicke in ein spannendes Fach zu gewinnen.


die ZWIEBEL 10/2014 lebenswertes Lehre möchte man sich zukünftig stärker vernetzen. Zum einen auf regionaler Ebene im Rahmen der Technologie Allianz Oberfranken, zum anderen national und international, etwa mit dem ersten rein englischsprachigen Masterstudiengang „International Software Systems Science“, der im Sommersemester 2015 starten und Bachelorabsolventen aus dem Ausland zum weiterführenden Studium nach Bamberg locken soll. Damit ist der Aufbau des Studiengangsportfolios fast abgeschlossen. „Es umfasst Studiengänge aller Interessenlagen“, so Lüttgen. Weitere Austauschprogramme mit ausländischen Universitäten sind in Planung. Nach dem Umzug von der Feldkirchenstraße in den Neubau auf die Erba-Insel vor nunmehr zwei Jahren hat sich die Fakultät WIAI inzwischen eingerichtet und ist angekommen. „Wir haben großzügige Räume, modern ausgestattete Labore und Fachliteratur aus der Teilbibliothek in greifbarer Nähe, was für eine gute Forschung und Lehre wünschenswert ist“, meint der Dekan. Der Bamberger Informatik Tag soll nicht nur auf die aktuellen Entwicklungen in der Infor-

matik aufmerksam machen, sondern auch Schülerinnen und Schüler für ein Fach begeistern, dessen Berufsaussichten nach wie vor sehr gut sind. „Informatik und Informationstechnologie durchdringt mehr und mehr unser Leben, wir begegnen ihr im Haushalt ebenso wie im öffentlichen Nahverkehr, beim Arzt und in der Freizeit – sie umklammert alle Bereiche“, weiß Lüttgen. An der Fakultät verbindet sich die Wirtschaftsinformatik mit kultur- und humanwissenschaftlich ausge-

richteten Angewandten Informatiken sowie den klassischen Fachgebieten der Theoretischen und Praktischen Informatik. „Dabei entstehen Synergien, etwa mit den Wirtschaftswissenschaften, der Psychologie, der Baudenkmalpflege und der Soziologie.“ Es ist für Jeden etwas dabei. [dp] Informationen zum Bamberger Informatik Tag und das Programm gibt es im Internet unter www.uni-bamberg.de/wiai/bit2014/

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lebenswertes die ZWIEBEL 10/2014

Einfach himmlisch! „Wellcome-Engel“ helfen jungen Familien

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die ZWIEBEL 10/2014 lebenswertes

Fotoa: Anny Maurer

So hatte sich Andrea Teichmann das nicht vorgestellt: Eigentlich wollte die Geschäftsfrau nach der Geburt von Töchterchen Emma möglichst rasch wieder in ihrem Laden in der Bamberger Innenstadt stehen. Doch die 38-Jährige fühlte sich noch Monate nach der Geburt elend und war mit der neuen Situation völlig überfordert. Bis ihr das Bamberger Wellcome-Team einen Engel schickte.

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass es mir nach der Geburt schlecht gehen könnte. Aber ich hatte solche Gelenk- und Rückenschmerzen, dass ich das Bett erhöhen lassen musste, um überhaupt raus zu kommen. Und ich war immer wahnsinnig müde“, erinnert sich Andrea Teichmann. Unterstützung von der Familie hatte sie kaum. Die Eltern und Verwandten der gebürtigen Österreicherin leben in Wien. Ehemann Max ist beruflich viel unterwegs und oft nur am Wochenende zuhause. Zum Glück trat vor knapp einem Jahr Ala in das Leben der jungen Mutter. Alicja Nawrat, genannt Ala, hat die Herzen der Familie Teichmann im Sturm erobert. „Sie ist ein Engel“, sagt Andrea Teichmann und lacht. Denn das ist Ala tatsächlich. Die soziale Beratungsstelle Pro Familia hat die 61-Jährige als „WellcomeEngel“ an die Teichmanns vermittelt. Worum es bei „Wellcome“ geht, erklärt die Bamberger Koordinatorin Birgit Krüger. „Wir verstehen uns als moderne Nachbarschaftshilfe und bieten Familien nach der Geburt praktische Hilfe an. Denn immer öfter sind Eltern, Geschwister und Bekannte über das

ganze Land verstreut – nur nicht in der Nachbarschaft“, erklärt sie. Und: Wellcome ist eine bundesweite Initiative, die 2002 in Norddeutschland gegründet wurde und seit fast drei Jahren auch in Bamberg vertreten ist. 250 Wellcome-Teams gibt es mittlerweile in Deutschland, 31 davon in Bayern (Stand September 2013). Ala gehört zu insgesamt 28 Ehrenamtlichen, die Familien mit Neugeborenen in der Stadt und im Landkreis Bamberg unterstützen. Egal ob Alleinerziehende mit dem ersten Kind oder Familien mit Mehrlingsgeburten – die Familienkonstellationen sind ein bunter Querschnitt durch die Gesellschaft. Genauso wie die Helferinnen selbst. „Uns unterstützen Frauen jeden Alters mit ganz unterschiedlichen Hintergründen“, erklärt Birgit Krüger. Wie also funktioniert Wellcome? Birgit Krüger und ihre Kollegin Diana Hübner vermitteln ehrenamtliche Helfer an Familien, die Unterstützung brauchen. Dann kommt der „Wellcome-Engel“ ein bis zwei Mal pro Woche für einige Stunden ins Haus und entlastet die jungen Mütter. „Ob sich die Ehrenamtliche

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lebenswertes die ZWIEBEL 10/2014 um das Neugeborene oder um die älteren Kinder kümmert, das bleibt ihr und der Familie überlassen. Aber Hausarbeit gehört nicht zu den Aufgaben“, stellt Birgit Krüger klar. Die Betreuung kostet Familien bis zu fünf Euro pro Stunde. „Am Geld soll die Hilfe aber nicht scheitern“, versichert die Koordinatorin.

Verlängert für Nummer zwei Normalerweise beschränkt sich der Einsatz auf ein paar Wochen oder wenige Monate während des ersten Lebensjahres des Neugeborenen. Dass Ala auch jetzt noch, 15 Monate nach Emmas Geburt, bei Familie Teichmann ist, ist ein Sonderfall. Andrea Teichmann erwartet bald ihr zweites Kind. „Ich bin gleich da geblieben“, erzählt Alicja Nawrat lächelnd. Dass es zwischen Familie Teichmann und ihrem Engel so gut klappt, liegt unter anderem daran, dass sich Ala nicht in Emmas Erziehung einmischt. „Sie ist die Chefin, ich korrigiere nicht“, sagt die Mutter zweier erwachsener Söhne in die Richtung von Andrea Teichmann an. Die 38-Jährige wiederum gibt zu, dass „Ala in der Erziehung oft konsequenter ist als ich“. Gemocht hätten sich die beiden Frauen auf Anhieb. „Man vertraut sein Kind ja nicht jedem an“, erklärt Andrea Teichmann. Doch ein erstes Vorgespräch mit Ala habe alle ihre Zweifel beseitigt. Als Ala kurz darauf das erste Mal auf Emma aufpassen sollte, drückte ihr Andrea zuerst den Haustürschlüssel und dann den Griff des Kinderwagens in die Hand. „Ich dachte erst ‚oh Gott oh Gott, was mache ich, wenn die Kleine aufwacht‘“, erinnert sich Ala. Doch Emma habe bei ihrem ersten gemeinsamen Spaziergang nur einmal die Augen geöffnet und gelächelt. Seitdem gehört Ala zur Familie.

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Zwei Mal pro Woche holt Ala Emma von der Kinderkrippe ab. So bleibt Mutter Andrea mehr Zeit für den Job und Ala weniger Zeit zum Nachdenken. Die 61-Jährige ist seit November 2013 in Altersteilzeit. „Ich hatte solche Angst, dass ich nichts zu tun habe“, erzählt die geriatrische Sporttherapeutin. Jetzt hält Klein-Emma sie auf Trab. Eine leichte Aufgabe, möchte man meinen, denn Emma hat nicht nur große, braune Strahleaugen, sondern auch ein äußerst charmantes Lächeln.


die ZWIEBEL 10/2014 lebenswertes Das kann aber von einem Moment auf den nächsten wieder verschwinden. „Oh oh. Jetzt geht die Sirene los“, warnt Ala und nimmt das schreiende Kleinkind auf den Arm. Doch ihr Lächeln hält der Lärmkulisse stand. „Ich finde, ich habe Glück gehabt. Ich habe schon immer so etwas gesucht“, schwärmt Ala. Andrea Teichmann ist froh, dass sie sich wenigstens zwei Mal pro Woche eine kurze Auszeit nehmen kann. Und Emma? Die strahlt wieder und will abwechselnd von Mama und Ala auf den Schoß genommen werden. [km]

Engel gesucht Frauen, die Freude am Umgang mit Kindern haben und über ein besonderes Einfühlungsvermögen verfügen, können sich bei Birgit Krüger oder ihrer Kollegin Diana Hübner bei Pro Familia melden. Telefon: 095113390-0, E-Mail: bamberg@wellcome-online. de. Mehr Infos unter www.wellcome-online.de Engel mit Kind: wenn Alicija Nawrat mit Emma spielt, kann Andrea Teichmann einmal entspannen

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gelesen die ZWIEBEL 10/2014

Gelesen Oktober 2014

Das Mädchen mit den Smaragdaugen Carla Montero Blanvalet, 19,99 € Frankreich 1942: Sarah Bauer besitzt nicht mehr außer der in ihren Mantel eingenähten bemalten Leinwand. Ihre gesamte Familie wurde enteignet und deportiert, die bedeutende Kunstsammlung von den Nazis in Beschlag genommen. Doch wo ist der „Astrologe“ von Giorgione? Das geheimnisumwitterte Gemälde soll eine verschlüsselte Botschaft enthalten – Hitler will es um jeden Preis in seinen Besitz bringen. Sturmbannführer von Bergheim erhält den Auftrag, Sarah und das Bild zu finden. Dabei passiert das Umögliche: der

Recherchen führen sie nach Paris und in die Vergangenheit – die schicksalhafte Begegnung von Sarah Bauer und Georg von Bergheim, verbunden mit dem Geheimnis um den „Astrologen“, nehmen Ana immer mehr gefangen – bis sie selber in Gefahr gerät. Zwei Geschichten in einem Buch, die sich am Ende miteinander verbinden – allerdings hat man beim Lesen das Gefühl, als wären sie von zwei verschiedenen Autoren geschrieben: während die Erlebnisse von Sarah und Georg im zweiten Weltkrieg an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten sind, wirkt die aktuelle Story rund um Ana Garcia Brest geradezu belanglos: Die Kunsthistoriken hat einen reichen Lover, trägt Hermes und Armani, telefoniert mit dem iPhone und hat zwei schwule Freunde, die sie in Sachen Mode beraten. Ein Jammer – so bekommt ein wirklich brillanter historischer Roman eine zweite Zeitebene, die von einem PR-Unternehmen subventioniert sein könnte. Dennoch: „Das Mädchen mit den Smaragdaugen“ ist ein ausgeprochen lesenswertes Buch über ein hochbrisantes Stück Zeitgeschichte – vorausgesetzt, man kann sich mit der banalen Rahmenstory aus dem 21. Jahrhundert arrangieren. [sb]

Die Frau auf der Treppe BERNHARD SCHLINK Diogenes 21,90 €

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Nazi und die Jüdin verlieben sich ineinander. Madrid 2010: Der Kunsthistorikerin Ana Garcia Brest fällt ein alter Brief in die Hände, der sie auf die Spur eines sensationellen Kunstfundes führen soll. Ihre

Die Liste seiner Veröffentlichungen ist lang. Bernhard Schlink zählt zu den erfolgreichsten zeitgenössischen deutschen Autoren und dementsprechend groß waren die Erwartungen, die seine

neueste Publikation begleitet haben. Kritiker bescheinigen ihm eine „makellos-schlichte Prosa“, die auch sein neuestes Werk kennzeichnet. Schlink versucht sich an einer Ménage-à-quatre, die ihm aber nicht so recht gelingen mag. Die

Figuren bleiben seltsam flach, die Beweggründe ihres Handelns bleiben im Dunkeln. Dem Autor gelingt es jedoch nicht, eine tatsächlich geheimnisvolle Atmosphäre aufzubauen. Es interessiert den Leser irgendwann nicht mehr. Mehr noch, es stellt sich nicht einmal Mitleid mit der todkranken weiblichen Hauptfigur Irene ein, die den Ich-Erzähler zum Umdenken und zur Umkehr bewegt. Der Neuanfang, den er sich auf der letzten Seite des Buches vornimmt, wirkt lebund inhaltslos. Vielmehr beschleicht den Leser der Zweifel, ob er all das tatsächlich tun wird, nachdem er eine Nacht darüber geschlafen hat. [bp]

Der 50-Jährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte Mikael Bergstrand btb, 14,99 € Buchübersetzung ist eine hohe Kunst, und die Übertragung eines Titels nicht minder. Wenn man es sich einfach ma-

chen will, wie der btb-Verlag in diesem Fall, nimmt man im Titel gnadenlos Bezug auf einen kürzlichen Erfolg („Der 100-Jährige, der aus dem Fenster stieg

und verschwand“) und hofft, dass die Leser darauf hereinfallen. Denn inhaltlich haben die beiden Bücher nichts gemeinsam: wimmelt es in Jonassons Welterfolg von skurrilen Figuren und absurden Nebensträngen, so ist das Personal in Bergstrands Erstling, dessen Originaltitel übersetzt „Delhis schönste Hände“ lautet, eher von konventioneller Art. Die Geschichte hat autobiographische Züge: lebte doch der Autor wie sein Protagonist Göran Berg einige Jahre als Korrespondent schwedischer Zeitungen in Neu-Delhi. Letzterer findet den Weg in das Land der Gegensätze jedoch erst nach der plötzlichen Entlassung aus dem gemütlichen Werberleben und darf eine Liebesgeschichte erleben, die die Handlung gar nicht einmal schlecht trägt. Der indische Freund Yogi ist die Sympathiefigur im Roman und verkörpert die liebenswerte Schlitzohrigkeit, die alle Widrigkeiten des indischen Alltags überwinden hilft. Nach einem amüsanten Einstieg nimmt das Buch rasch Fahrt auf und lässt den Insider das Leben als Europäer in Indien schildern, galoppiert zum Schluss aber leider recht hastig auf ein etwas durchsichtig konstruiertes Ende zu, in dem die Trennung zwischen IchErzähler und Autor beinahe aufgehoben scheint. Dennoch ein sehr erfolgreiches


die ZWIEBEL 10/2014 gelesen Buch in Schweden – und vielleicht auch in Deutschland. Trotz oder eben doch wegen des Titels. [hb]

Ein Buchladen zum Verlieben

unzugänglich sind, wie sie scheinen. Und dass ein bestimmtes Geschäft in der Infrastruktur der Ruinenstadt noch fehlt… Liebenswerte Figuren, feine Beobachtungen und originelle Formulierungen, die die hervorragende Übersetzung durch Gabriele Haefs ins Deutsche rettet,

Katarina Bivald btb, 19,99 € Broken Wheel: so heißt die Kleinstadt zwischen den Maisfeldern von Iowa, in der Sara Lindqvist strandet. Der Name passt, denn die 637 Seelen des halb verfallenen Orts haben sich in der Depression eingerichtet und pflegen ihre eigene kleine Tauschwirtschaft, die sie gemeinsam über Wasser hält. Anlass der Reise war ein Besuch bei einer alten Dame, einer mehrjährigen Brieffreundin, die leider kurz vor der Ankunft stirbt. Sara muss nun auf eigene Faust Anschluss im Ort suchen, was eine Endzwanzigerin, die ihr Leben bisher lediglich zwischen Buchdeckeln verbracht hat, vor völlig neue Aufgaben stellt. Schnell stellt die neue Attraktion des Orts, „die Touristin“, jedoch fest, dass die Einwohner nicht so

machen dieses Erstlingswerk zu einem Leseerlebnis, bei dem sich Erzählertalent und sprachlicher Anspruch auf hohem Niveau die Waage halten. [hb]

Je dickens, destojewski! Thomas Kapielski edition suhrkamp, 20,00 € „Ein Volumenroman“ ist das neue Werk des bildenden Künstlers, Autors und Musikers Thomas Kapielski untertitelt. Das

mag die üppige Unterteilung in 294 Kapitel betreffen, oder auch das Volumen der an den Stammtischen ausgeschenkten Getränke. Denn es geht durchaus flüssig zu, im Kosmos des Ernst L. Wuboldt, der zwei parallele Zechrunden unterhält, in Spandau und in Bamberg, die mit beinah identischen Kumpanen ausgestattet sind. Wer sie ausgestattet hat? Nicht Kapielski selbst, jedenfalls nicht direkt: zwischen Autor und Personen erscheint „der Pohle“ als romanimmanenter Schöpfer der Geschichte, mit dem sein Protagonist in regem Austausch steht. Mehr noch: er beschimpft seinen Autor ob des Fortgangs der Handlung und wird von diesem für seine Überheblichkeit mit einem um zwanzig Jahre höheren Alter und der Einführung einer Ehefrau bestraft, wo er zuvor zwischen zwei Gespielinnen wählen konnte oder musste. Der Ort der Handlung verlagert sich mit zunehmender Seitenzahl nach Bamberg und ins Umland. Brennpunkt des Geschehens ist das „Fässla-(ß)-Spezial“, doch unternimmt Wuboldt auch Ausflüge in das Bambados, bereist Schammels-

dorf (das sich zugunsten Memmelsdorfs dagegen entscheidet, einen Ortsmarabu einzuführen) oder blickt in die Auslage der „Pietät Freudensprung“. Sinn und Handlung sucht man überwiegend vergebens; Ernst L. Wuboldt

ist ein Treibender, der sich bisweilen gegen die Allmacht seines Schöpfers, des Pohlen, auflehnt und dann doch in der Runde seiner Freunde seinen Frieden findet, wenn Vreni nur noch ein Seidla bringt. Kapielskis Volumenroman lebt von seiner Sprache, seiner tänzerischen Ausdrucksfähigkeit, die die ganze Breite des Deutschen ausnutzt und längst verschüttete, abgeliebte Formulierungen wieder ausgräbt. Philosophisch schreibt, wenn es um Philosophie geht, grob im Groben und märchenhaft im Romantischen. Deutsch-Gourmets werden ihre wahre Freude daran haben. [hb]

Wir sind auch am verkaufsoffenen Sonntag, den 12. Oktober von 13 bis 18 Uhr für Sie da! Gönnen Sie sich bei uns eine Pause mit Zwiebelkuchen und Apfelwein oder Kuchen und Kaffee. Wir freuen uns auf Sie! Ihr Collibri- Team

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gesundheit die ZWIEBEL 10/2014

Mal Hand aufs Herz: Kümmern Sie sich nicht auch viel mehr im Frühling um Ihr körperliches Wohlergehen? Da wird entgiftet und gefastet, gesportelt und gewerkelt – alles läuft auf Hochtouren, befindet sich in Aufbruchstimmung. Das Sonnenlicht gibt Schwung und gute Laune, man hat Lust, sich zu bewegen und natürlich soll auch die Badehosen-BikiniFigur möglich repräsentabel sein. Zum Ende des Sommers hingegen neigt man dann eher zu Faulheit und Gemütlichkeit, da locken Sofaecke, Ofen und Fernseher, das Essen schmeckt besonders gut und kleine Fettpölsterchen verschwinden barmherzig unter dem weiten Winterpulli.

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die ZWIEBEL 10/2014 gesundheit

Husten Sie dem Schnupfen was! ⁄⁄ Sie sind Facharbeiter und suchen einen neuen Job? Personal Management

Dabei sollten wir uns eigentlich ein Beispiel an den Eichhörnchen nehmen, die sich jetzt mit großer Emsigkeit auf den Winter vorbereiten. Auch wir können Vorsorge treffen, noch einmal Energie tanken und zugleich den Körper winterfit machen. Denn ähnlich wie im Frühjahr stellt sich der Organismus auch auf die kalte Jahreszeit um. Der Stoffwechsel wird verlangsamt, das Schlafbedürfnis wächst und man wird insgesamt anfälliger für Infekte und Erkältungen. Wer sich vor Erkrankungen wirkungsvoll schützen möchte, sollte auf jeden Fall die Klassiker der Infektprophylaxe in seinen Alltag einbauen: Allen voran eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung. Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe aus hochwertigen Nahrungsmitteln sorgen für einen geregelten Stoffwechsel aller Körperzellen, so dass Bakterien und Viren kein so leichtes Spiel haben. Auch im Winter ist die körperliche Bewegung ganz wichtig – am besten an der frischen Luft, dadurch wird der Körper optimal mit Sauerstoff versorgt, zugleich werden Herz und Kreislauf in Schwung gebracht. Regelmäßige Saunabesuche härten ab und trainieren das Kreislaufsystem, darü-

ber hinaus können über den Schweiß schädliche Substanzen ausgeschieden werden. Allerdings sollten Menschen mit chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Herz-oder Gefäßleiden vorher Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Für sie eignen sich möglicherweise die nicht ganz so heißen Dampfbäder oder Sanarien. Zum Glück gibt es ja noch zahlreiche andere Mittel und Tricks, die das Immunsystem stärken und den Körper in Schwung halten. Ganz bestimmt ist auch für Sie etwas dabei, das sich problemlos in Ihren Tagesablauf integrieren lässt.

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gesundheit die ZWIEBEL 10/2014 Mandeln gegen dicke Mandeln! Man kann sie gar nicht genug loben, die süße Mandel: Sie senkt den Cholesterinspiegel, wird basisch verstoffwechselt, hilft gegen Sodbrennen, stillt den kleinen Hunger zwischendurch und fördert ein gesundes Darmmilieu. Vor allem letzteres ist eine ganz wichtige Grundvorraussetzung, wird doch ein Großteil des Immungeschehens über den Darm geregelt. Täglich eine Handvoll unbehandelter Mandeln knabbern.

Feucht macht fröhlich! Nur mit ausreichend Feuchtigkeit halten Sie das Immunsystem bei Laune: Trockene Heizungsluft ist Gift für die Schleimhäute – deshalb sorgen Sie für genug Luftfeuchtigkeit in der Wohnung. Wichtig ist auch, dass man möglichst viel trinkt; anders als im Sommer schwitzt man in der kalten Jahreszeit weniger und verspürt nicht so viel Durst. Dennoch benötigt der Körper für den gesamten Stoffwechsel

ausreichend Flüssigkeitszufuhr. Vor allem die Schleimhäute dürfen nicht austrocknen – sie sind sonst deutlich anfälliger für Krankheitserreger. Eine Nasenspülung mit physiologischer Kochsalzlösung kann sich vorbeugend oder kurativ wohltuend auf die Atemwege auswirkend.

leicht und angenehm konsumieren. Ein perfekter Start in den Tag kann beispielsweise ein Glas warmes Wasser mit frischausgepresstem Zitronensaft sein. Wer Vitamin C lieber als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen möchte, sollte möglichst auf wertvolle ganzheitliche Präparate, z.B. auf Basis von Sanddorn oder Hagebutte zurückgreifen.

Das Übel mit Wurzeln packen! Heilpflanzen, insbesondere ihre Wurzeln sind Kraftquellen für die Infektabwehr. So sagt man der asiatischen Wurzel von Tragant nach, dass sie die weissen Blutkörperchen stimuliert und zugleich sehr mineralstoffreich ist. Auch Ginseng oder die ihm verwandte südamerikanische Kletterpflanze Suma wirken aufbauend, regenerierend, Blutdruck stabilisierend und stressreduzierend. Hinlänglich bekannt dürfte inzwischen Echinacea sein: der so genannte Purpursonnenhut regt die Bildung von weißen Blutkörperchen und Milzzellen an – beide aktivieren den Schutzmechanismus gegen „feindlichen Angriffe“ von Viren und Bakterien. Auch die Wüstenpflanze Aloe vera kann dank des Inhaltsstoffes Acemannan das Immunsystem vor krankmachenden Einflüssen schützen. Abwehrstärkend ist auch Imperatoria – der Meisterwurz: er unterstützt die Ausleitung von Giftstoffen und stabilisiert Körper und Seele gegen negative Einflüsse von außen.

Bekanntermaßen hilft viel nicht immer viel – anders ausgedrückt: weniger ist oft mehr. Keinesfalls sollte man seinen Körper mit allen möglichen Heilpflanzen, Nahrungsmittelergänzungen und Kräutern überfrachten. So viele Reize überfordern ihn nur – beschränken Sie sich lieber auf ein oder zwei wirkungsvolle Mittel, mit denen Sie gut zurecht kommen und nehmen Sie diese konsequent zu sich. Mehr Sinn macht es allerdings, auf bestimmte Produke zu verzichten: zu viel Zucker, Fast Food, tierische Fette, Alkohol und Koffein sind ein permanener Angriff aufs Immunsystem. Der Körper übersäuert, der Zellstoffwechsel wird gebremst – man fühlt sich schlapp und müde. Gleiches gilt für einen unnötig hohen und dauerhaften Konsum an Medikamenten: Schmerzmittel, Antibiotika oder Antidepressiva haben immer auch Nebenwirkungen und schwächen die körpereigene Abwehr – sie sollten deshalb sehr bewusst und nur bei wirklichem Bedarf konsumiert werden. Ebenfalls Gift für die Infektabwehr sind permanenter Stress sowie Schlafmangel. Der Körper hat zu wenig Regenerationsmöglichkeiten, das Hormonsystem gerät ins Ungleichgewicht und man wird deutlich anfälliger für Krankheiten.

Ein Hoch auf das C!

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Es gilt seit Ewigkeiten als ImmunpowerElixier: Vitamin C – ob in Zitrusfrüchten, Gemüse oder Säften, man kann es jederzeit

Nicht umsonst sagt man „Ich habe die Nase gestrichen voll“ oder „Mir platzt gleich der Kopf“: Schnupfen, Kopfschmerzen und andere gesundheitliche Probleme wurzeln häufig


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Pflege, Beratung und Versorgung für ein selbstbestimmtes Leben zu Hause Das Angebot des Pflegedienstes Chrisana ist breit gefächert. Das Leitbild der Sozialen Betreuungspflege lautet: Menschen in ihrer individuellen Persönlichkeit zu würdigen, zu erkennen und begleitend zu unterstützen. Darum ist die Pflege individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden abgestimmt. Bis zu zwölf in der Kranken- und Altenpflege ausgebildete Mitarbeiter gewährleisten eine optimale Versorgung. Pflegedienstleiterin Christine Kullig-Krönert spricht bewusst von Kunden und nicht ausschließlich von Patienten. „Betreuung fängt schon vor der Pflege an. Wir kümmern uns darum, dass Menschen nach ihren eigenen Bedürfnissen aktiv am täglichen Leben teilnehmen können und ihre Mobilität so gut es geht bewahrt wird. Dabei unterstützen wir Personen mit den unterschiedlichsten Einschränkungen oder Behinderungen und gehen dabei auf ihre Wünsche ein.“

Foto: Katja Müller

Christine Kullig-Krönert möchte nicht nur schnelle Lösungen anbieten, sondern die Situation des Kunden in seiner Ganzheit betrachten und verbessern. Die Zielfindung erfolgt in zwei Schritten. „Was wird benötigt? Und: Wie kann das Gewünschte realisiert werden?“, erklärt sie. Eine optimale Versorgung erreiche man durch die Kombination von privaten und gesetzlichen Leistungen. Chrisana bietet mehr als Krankenpflege, medizinische Behandlungspflege, Grundpflege, Betreuung oder die Überleitungspflege für die Erstversorgung zu Hause. Nämlich all die Dinge, die das Leben erleichtern und lebenswerter machen, wie beispielsweise Hilfe bei Verwaltungsaufgaben und im Haushalt, Versorgung von Haustieren, Kontakte zu Ärzten und Selbsthilfegruppen und vieles mehr. „Das ist von Mensch zu Mensch verschieden“, erklärt Christine Kullig-Krönert. Der examinierten Krankenschwester sind die Würde und Selbstbestimmtheit des Einzelnen besonders wichtig. Um eine bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten, ist die Pflegedienstleiterin 24 Sunden am Tag erreichbar.

Die Inhaberin von Chrisana hat nicht nur eine gerontopsychiatrische Zusatzausbildung, sondern berät auch bei der Einstufung in die Pflegestufe und begleitet auf Wunsch Widerspruchsverfahren. Und es gibt noch eine Sache, die Christine Kullig-Krönert besonders am Herzen liegt: die Unterstützung der Angehörigen. „Gerade Familienmitglieder oder das Umfeld brauchen oft Rat und eine Entlastung im Alltag. Durch eine zusätzliche Weiterbildung als Mediatorin, das ist eine Art Vermittlungsperson in Konflikten, können für ausweglos scheinende Situationen Lösungen gefunden werden.“ [kk] Der Pflegestützpunkt in Bamberg befindet sich in der Seehofstr. 44, Telefon 0951/70042837, E-Mail: Info@chrisana.de. Mehr Infos unter www.chrisana.de 24-Stunden-Bereitschaft: 0171/8755416

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gesundheit die ZWIEBEL 10/2014 in belastenden Lebenssituationen. Deshalb: Öfter mal innehalten, sich etwas Gutes tun, ein schönes Buch lesen oder ein paar Minuten einfach nur die Beine hochlegen. Noch besser: raus an die frische Luft gehen und wann immer möglich Vitamin D-bildendes Sonnenlicht tanken – das alles kann dem Körper helfen, zu regenerieren und neue Kräfte zu sammeln.

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Sollte es Sie trotzdem mal erwischen, trösten Sie sich damit, dass ein grippaler Infekt durchaus seine guten Seiten hat: der Körper nutzt solch eine Erkrankung nämlich auch zur Entgiftung. Automatisch gönnt man sich mehr Ruhe und Erholung, beschränkt sich auf leichte vitaminreiche Kost und trinkt wohltuende Tees. Zugleich werden durch Fieber und Schweiß Stoffwechselrückstände ausgeschwitzt, ja sogar der Schleim, den man durch Schnupfen und Husten absondert, dient der Ausscheidung von Viren, Bakterien

und alltäglichen Giften, die sich im Körper angesammelt haben. Deshalb fühlen sich viele Menschen nach einem überstandenen Infekt wie „neugeboren“. Umso bewusster sollte man auch mit der Einnahme von Erkältungsund Grippemitteln umgehen. Meistens werden nur die Beschwerden gelindert, die wirklichen Ursachen vertreiben sie nicht. Es wäre also sinnvoller – falls der Infekt dann schon mal da ist – ihn auch in Ruhe auszukurieren und somit zur Entgiftung und Heilung des Körpers beizutragen. Am besten Sie machen es wie die Eichhörnchen: Bereiten Sie sich jetzt schon auf den kommenden Winter vor – sorgen Sie für einen Vorrat an allem, was Ihnen in der kalten Jahreszeit gut tut. Vielleicht können Sie dann ja dem Schnupfen was husten! [sb] Die Autorin Syke Brandt ist Journalistin und Heilpraktikerin in Bamberg.


Gerd Bauer

die ZWIEBEL 10/2014 cartoon – gerd bauer

illustriert die ZWIEBEL jeden Monat mit einem seiner typischen C ­ artoons, die das fränkische Lebensgefühl auf den Punkt bringen.

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ausgehen die ZWIEBEL 10/2014

Kerzenlichtkonzert

Ausgehen Oktober 2014

Rheintalbahn: vor­ bild für bamberg? spiegelsaal der harmonie di, 7.10.2014, 19.00 uhr

Macbeth cinestar sa, 11.10.2014, 19.00 Uhr*

Familie bach: Johann sebastian trifft philipp emanuel weitere Konzerte am 4. +.5.10.

infoveranstaltung zum bahnausbau und den alternativen

Hair

Willy Astor

Max Goldt

Stalker

Bürgersaal, stegaurach do, 2.10.2014, 20.00 Uhr*

Konzerthalle sa, 4.10.2014, 20.00 Uhr

E.t.a.-hoffmann-theater di, 7.10.2014, 20.00 Uhr*

Stephanskirche sa, 11.10.2014, 19.30 Uhr*

Das kultmusical der Sechziger in einer aufführung der Künstlerwerkstatt e.v. – weitere termine im Oktober

Nachlachende frohstoffe: der bayerische Wortakrobat mit seinem erfolgsprogramm

der autor liebenswerter kurzgeschichten liest aus neuen und älteren werken

cineastenfilm von andrej tarkowskij

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Astray / Gepting

Pee wee ellis

streichoktett

Obere königstraSSe 43 do, 2.10.2014, 20.00 Uhr*

Pizzini, sandstraSSe mo, 6.10.2014, 20.00 Uhr*

jazzclub di, 7.10.2014, 20.00 Uhr*

KOnzerthalle sa, 11.10.2014, 20.00 Uhr

das neu gegründete Theater im gärtnerviertel mit einer menage à trois im hause betten-Friedrich

zwei junge wilde singer/ Songwriter mit eigenen songs in Folk/Punk-tradition

der legendäre saxophonist aus james browns horn section mit neuer band

Musikvereinskonzert, schostakowitsch und mendelssohn, berliner solistenoktett

Palmbülbül und wundersylphe

Axel hacke

Red Priest

träumerei im herbst

e.t.a.-hoffmann-theater mo, 6.10.2014, 20.00 uhr

Spiegelsaal der Harmonie fr, 10.10.2014, 20.00 Uhr*

altenburg sa, 11.10.2014, 20.00 Uhr

„Das beste aus meinem liebesleben“ gelesen und gesungen mit ursula mauder

Barockmusik in klassischer instrumentierung und auSSergewöhnlicher interpretation

KOnzert mit rezitation: berganza-quartett mit martin neubauer (Schumann, mendelssohn)

E.t.a.-Hoffmann-theater fr, 3.10.2014, 19.30 Uhr*

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pfarrkirche litzendorf fr, 3.10.2014, 20.00 Uhr

Premiere der offenbachiade von Rainer lewandowski mit d. bayreuther kammerorch.

*Ausführliche Informationen siehe „Kultur in Sicht“ ab Seite 12

live-übertragung aus der met von verdis oper, mit anna netrebko


die ZWIEBEL 10/2014 ausgehen

chanson mon amour

James Blunt

unteres Schloss, Bischberg so, 12.10.2014, 17.00 uhr

Brose Arena mi, 15.10.2014, 20.00 Uhr*

chansonabend mit cordula wirkner und titeln von gréco, kreisler, hollaender

der britische popstar mit seiner band und seinen aktuellen hits

Steffen Wick

die kleine meerjungfrau

Villa Concordia di, 14.10.2014, 19.00 Uhr* der komponist stellt sich mit der uraufführung „Morph!“ und einem multimediavortrag vor

stephanskirche fr, 17.10.2014, 20.00 uhr musica-viva-chor mit andersens märchen für erwachsene, musik von h. hartl, uraufführung

wie jüdisch soll israel sein? a.d. universität 2, u2/00.25 mo, 20.10.2014, 19.00 uhr gastvortrag des journalisten igal avidan über religion und wehrpflicht in israel

frank Buschmann konzerthalle, hegelsaal sa, 25.10.2014, 19.30 Uhr* lesung des sportkommentators

jordi savall

tortorelli-meluso

schloss wernsdorf di, 21.10.2014, 18.00 Uhr

spiegelsaal der harmonie sa, 25.10.2014, 20.00 Uhr

der superstar der alten musik mit stücken von tobias hume für viola da gamba solo

werke für violine und klavier von paganini, sivori und liszt

anonyme improniker

lesung dorit linke

Symphoniekonzert

Tuba tannhäuser

buchhaus hübscher di, 14.10.2014, 20.00 uhr

KOnzerthalle sa, 18.10.2014, 20.00 Uhr*

altenburg mi, 22.10.2014, 20.00 uhr

aus „Jenseits der blauen grenze“, roman über die zeit um 1989

die bamberger symphoniker unter lionel bringuier mit der deutschen erstaufführung eines werks von esa-pekka salonen

ludwig tiecks „Der tannenhäuser“ mit martin neubauer und tannhäuserauszügen v. heiko triebener

Barflies

sprache der bilder

public privacy #city

Palais Schrottenberg di, 14.10.2014, 21.00 Uhr

Historisches Museum mo, 20.10.2014, 17.00 Uhr*

innenstadt do, 23.10.2014,

prosa, lyrik und liedgut mit dem wildwuchs-theater

abschlussveranstaltung des jugendprojekts zur rezeption heutiger jugendkultur im jahr 2064

installationen, Musik, Performances und Plakate zu den grenzen zwischen privatheit und öffentlichkeit

jazzkeller mo, 27.10.2014, 20.30 uhr improvisationstheater Mi, 29.10.2014, 19.40, luitpoldstr.16: gutes bamberg, schlechtes bamberg

die industrielle feldschlacht heinrichsdamm 32 do, 30.10.2014, 19.30 Uhr* vortrag zum verhältnis mensch – maschine im 1. Weltkrieg

89


impressum & adressen die ZWIEBEL 10/2014

Impressum Verlag

Satz

Zwiebelverlag GbR Henning Brandt & Manuel Werner Schellenbergerstraße 8 96049 Bamberg

Henning Brandt grafik@die-zwiebel.de

Telefon 09 51 / 51 93 95 - 0 Telefax 09 51 / 51 93 95 - 55 www.die-zwiebel.de post@die-zwiebel.de

Chefredakteur Henning Brandt [hb] (V.i.S.d.P.) h.brandt@die-zwiebel.de

Redaktion Katja Müller [km] k.mueller@die-zwiebel.de Daniela Pielenhofer [dp] d.pielenhofer@ die-zwiebel.de Syke Brandt [sb] www.globuli-bamberg.de Frank Keil [fk] f.keil@die-zwiebel.de Matthias Schleifer [ms] post@die-zwiebel.de Dr. Barbara Pittner [bp] post@die-zwiebel.de

90

Fotografie Anny Maurer Telefon 09 51 / 9 23 08 85

Anzeigenleitung Manuel Werner Telefon 09 51 / 18 51 70 27 Mobil 01 78 / 9 74 80 80 m.werner@die-zwiebel.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2014 vom 1.1.2014. Anzeigenschluss 20. des Vormonats.

Druck Safner Druck & Verlags-GmbH 96170 Priesendorf www.safner-druck.de

Bamberger Symphoniker

Lichtspiel Kino & Cafe

Mußstraße 1 Telefon 9808220 (Karten) bamberger-symphoniker.de

Untere Königstr. 34 Telefon 26785 www.lichtspielkino.de

Brentano Theater

Live club / Haas säle

Gartenstr. 7 Telefon 54528

Obere Sandstr. 7 Telefon 53304 www.live-club.de

Chapeau Claque Theater Grafensteinstr. 16 Telefon 39333 chapeau-claque-bamberg.de

Cinestar Kino Ludwigstr. 2 Telefon 3028850 www.cinestar.de

Club Kaulberg Unterer Kaulberg 36 Telefon 51953330 www.nana-productions.de

Diözesanmuseum Domplatz 5 Telefon 502316 www.erzbistum-bamberg.de

Erscheinungsweise

E.T.A.-Hoffmann-Theater

die ZWIEBEL (Aufl. 6.000 Ex.) ist monatlich an über 250 Vertriebsstellen in Bamberg kostenfrei erhältlich.

E.T.A.Hoffmann-Platz 1 Telefon 873030 www.theater.bamberg.de

© Copyright 2014 für eigens gestaltete Anzeigen und Texte beim Verlag. Nachdruck und Vervielfältigung, (auch auszugsweise). Wiedergabe durch Film, Fernsehen, Rundfunk sowie Speicherung auf elektronischen Medien nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Namentlich oder mit Autorenkürzel gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung des Verlags wieder.

Historisches Museum Domplatz 7 Telefon 5190746 www.bamberg.de/museum

Jazzclub Bamberg Obere Sandstr. 18 Telefon 53740 www.jcbamberg.de

Künstlerhaus Villa Concordia Concordiastr. 28 Telefon 955010 www.villa-concordia.de

Wichtige Adressen

Bamb. Marionettentheater Untere Sandstr. 30 Telefon 67600 www. bambergermarionettentheater.de

Morphclub Obere Königstr. 39 Telefon 0170/4230208 www.morphclub.org

Städtische Musikschule St.-Getreu-Straße 14 Telefon 509960 www.musikschule.bamberg.de

Naturkundemuseum Fleischstr. 3 Telefon 8631248 www.naturkundemuseumbamberg.de

Odeon Kino & Cafe Luitpoldstr. 25 Telefon 27024 www.lichtspielkino.de

Stadtbücherei Bamberg Obere Königstr. 4a Telefon 981190 stadtbuecherei-bamberg.de

Stadtgalerie Villa Dessauer Hainstr. 4a Telefon 871861 www.bamberg.de/museum Viele weitere Infos unter

www.kultur.bamberg.de


Hier finden Sie die Zwiebel – eine Auswahl von Auslagestellen – Gesamtübersicht auf www.die-zwiebel.de

a.p. männer

Karolinenstraße

Eigenart

Untere Königstraße

Ölkännla

Fortenbachweg

Ahorn-Apotheke

Buger Straße

Elsbeth Müller Vertriebs KG

Michelinstraße

Optik Demmler

Franz-Ludwig-Straße

Antiquariat Lorang

Karolinenstraße

Emilia Mode

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Outfit

Lange Straße

AWO Sozialdienst

Theatergassen

Engel & Völkers

Luitpoldstraße

PhysioVital

Luitpoldstraße

Bäckerei Oppel

Emil-Kemmer-Straße

Fachzentrum MEDICUM

Heinrichsdamm

Praxis „Im Röckeleinskeller“

Laurenzistraße

Bäckerei Schüller

Ottostraße

Fahrradhandel Löwenbrücke

Äußere Löwenbrücke

REHA aktiv

Kärntenstraße

Bäckerei Seel

Lugbank

Friseur Lenhart

Heumarkt

Reisebüro L'TUR

Franz-Ludwig-Straße

Bamberger Genuss-Stübchen

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Gärtnerei Eichfelder

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Restaurant Josch

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Geigenbau van der Heyd

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Rewe Fröhlich

An der Breitenau

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Goldschmiede Volk

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Pödeldorfer Straße

Betten Friedrich

Obere Königstraße

Greiff Mode

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Rösterei M.A.G.

Keßlerstraße

Biomarkt Endres

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Am Luitpoldhain

Blumenkunst Kleberstraße

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Brot- und Feinbäckerei Kunze

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Hotel Rest. Brudermühle

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K&K Gewürzladen

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St. Kilian Apotheke

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Austraße

Kleehof in der Gärtnerstadt

Untere Königstraße

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Café Villa Remeis

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Konditorei Emmie

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Tabak & Presse Almstedt

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rubrik

die ZWIEBEL 10/2014


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