die ZWIEBEL 12-2014

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 Dezember 2014


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Spagat unter dem Tannenbaum

Hand auf’s Herz: Schaffen Sie den alljährlichen Spagat zwischen Weihnachtstrubel und Besinnlichkeit? Die ganze Welt ruft zum Fest der Liebe und des Friedens auf – zugleich veranstaltet man einen Megastress mit Christmas-Shopping (schönes Wort), Pakete verschicken, Wunschlisten abarbeiten, Plätzchen backen, Kränze binden, Weihnachtsfeiern in der Firma… Vielleicht geht es Ihnen ja wie der ZWIEBEL und Sie verspüren eine große Sehnsucht zum Innehalten. Das kann man beispielsweise wunderbar mit einer kleinen Auszeit im Kloster tun – ganz hier in der Nähe. Oder indem man die seit Jahren eingefahrenen Gewohnheiten in der Weih-

nachtszeit einfach mal auf den Kopf stellt und alles ganz anders macht. Sich vor allem Zeit nimmt, die schönen und entspannten Seiten der Adventszeit zu genießen, denn die gibt es wirklich: besinnliche Konzerte, ein gutes Buch oder einen langen Spaziergang durch den (vielleicht sogar) verschneiten Wald. die ZWIEBEL wünscht allseits eine sorgenfreie Weihnachtszeit – und sagt Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, vielen Dank, dass Sie sich weiterhin Monat für Monat für das Bamberger Kulturmagazin begeistern – wir sehen uns 2015! Ihre ZWIEBEL-Redaktion

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Das Lesen Sie im Dezember 2014 in der Zwiebel Kultur Komiker im Rampenlicht Gelauscht: Musikneuheiten Gelesen: Aktuelle Buchrezensionen Erlebt: Rezension

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kurz & knackig die ZWIEBEL 12/2014

Kurz & Knackig Dezember 2014 GrüSSe aus der Ferne

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Seit einer Reportage über die Arbeit des Bamberger Hilfswerks mabuhay vor eineinhalb Jahren hält die ZWIEBEL eine Patenschaft für eine Schülerin auf den Philippinen. Reina Mae Ordinario ist 17 Jahre alt und befindet sich in der Ausbildung zur Englisch- und BiologieLehrerin am Divine World College of Calapan. die ZWIEBEL steht im Mailkontakt mit ihr, und gelegentlich sendet sie uns kleine Beiträge aus ihrem Leben, vor einem Jahr beispielsweise zu dem verheerenden Taifun, aber auch zu freudigen Ereignissen. Ganz oben steht auf den Philippinen das Weihnachtsfest: „Die Weihnachtszeit wird bei den Mansalenos (den Einwohnern ihrer Heimat Mansalay, d. Red.) heiß erwartet. Für manche geht es bereits im September los, mit Weihnachtsliedern in den Häusern und sogar den Büros. Vor allem nachts ist alles sehr lebendig und farbenfroh. Es gibt richtige Wettbewerbe für die Herstellung von Weihnachtsschmuck aus recyceltem Material oder Gegenständen aus der Natur, jeder will den Hauptpreis gewinnen. Eine andere große Tradition sind die Gesänge, die Begabtesten schließen sich zu

kleinen Gruppen zusammen und gehen singend von Tür zu Tür, in der Hoffnung auf etwas „Aguinaldo“, kleine Gaben. Am 16. Dezember beginnt Simbang Gabi, eine neuntägige Serie von Messen ab 3 Uhr morgens, als Symbol des Teilens. So haben in der Noche Buena, der Heiligen Nacht, auch die Ärmsten etwas auf dem Tisch, wenn viele die ganze Nacht und den 25. Dezember hindurch feiern. Auf diesen Tag freuen sich auch die Kinder besonders – viele Spiele und kleine Geschenke von ihren Paten. So feiern die Mansalenos, einfach, aber idealistisch.“ Reina Mae und etliche andere Kinder haben Glück, denn sie können ihrem Leben im Slum durch eine gute Ausbildung entkommen – nur 33 Euro im Monat reichen aus. Viele Kinder, deren Familien mabuhay-Gründer Norbert Engel auf seinen Reisen kennen lernt, suchen aber noch Paten. Wer helfen möchte, schaut unter www.mabuhay-kinderhilfe.de

Was das internet nicht bietet Das Weihnachtsgeschäft, Umsatz mit kleinen und großen Geschenken, hat sich zur Sorge des Einzelhandels stark in Richtung Online-Shopping bewegt. Es scheint ja auch praktisch, aber vieles geht verloren. Der Bummel durch die Geschäfte, die Inspiration gut gefüllter Regale, Düfte, die Glühweinpause zum Aufwärmen. Auf den kunsthandwerklichen Weihnachtsmärkten kommt noch ein Aspekt hinzu: denn dort verkaufen oft die Handwerker und Künstler selber. Ein nettes Gespräch über ihre Arbeit und der persönliche Eindruck sind durch kei-

nen Bildschirm zu ersetzen. Auch in diesem Jahr gibt es wieder schöne Märkte in der Adventszeit. Der traditionelle Markt im Don Bosco Werk St. Josefsheim lockt mit hochwertigem Kunsthandwerk und einem vorweihnachtlichen Rahmenprogramm. Ein Erzähler, Musik, eine Tombola und nicht zuletzt der Mitmachzirkus im Zelt verkürzen die Zeit für Kinder, während sich die Eltern am Samstag, 13.12. von 14 bis 20, am Sonntag, 14.12. von 11 bis 19 Uhr zwischen Baumschmuck und Geschenken umsehen. Am Oberen Stephansberg 7 liegt die St. Johanniskapelle, sie ist neue Heimstatt für den Interkulturellen Weihnachtsmarkt, der im letzten Jahr erstmals stattfand. In Zusammenarbeit mit dem Migrationsbeirat zeigen Menschen aus verschiedenen Kulturen, wie Weihnachten dort gefeiert wird. Dazu passend auch ein buntes Angebot an Kunsthandwerk und internationalen Leckereien. Eine lebende Krippe mit Esel und Schaf stimmt auf Weihnachten ein, Martin Neubauer, Rettl Motschenbacher und Erik Berkenkamp lesen, der spanische Stammtisch und drei Künstler aus der Villa Concordia stellen Weihnachtsbräuche in Spanien vor – ein vielseitiger Markt am Samstag, 13.12. von 13 bis 19, am Sonntag, 14.12. von 11 bis 19 Uhr. „Last Minute“ heißt es am 4. Adventswochenende in der Hainstraße. Glas steht diesmal im Mittelpunkt des kleinsten Bamberger Weihnachtsmarkts. Am 20. und 21. Dezember von 11 bis 20 Uhr besteht Gelegenheit, seine Lieben künstlerisch wertvoll zu beschenken. Sieben Glaskünstler zeigen ihre Werke, die nicht nur schön sein dürfen wie Bilder, Objekte oder Schmuck, sondern auch noch prak-

tisch wie Gläser, Vasen oder Bonbonnieren. Gastgeberin ist wieder Christiane Toewe, die ihre glas-feinen Porzellanarbeiten zeigt. Kunst am und unter dem Baum – wer am 4. Advent noch nichts hat, kann in der Hainstraße 57 fündig werden. Mehr zu Markt und Künstlern unter www.last-minute-bamberg.de

Bamberg Monat für Monat Bamberg für die Wand bieten zwei Kalender mit schönen Stadtansichten. Den Kalender des Stadtarchivs mit historischen Aufnahmen stellte die ZWIEBEL schon im Oktober vor. Jetzt ist im Rahmen der Artenschutzkampagne „Bayerns UrEinwohner“ ein Kalender mit Motiven aus dem Hain erschienen, bei dem der Große Eichenbock, ein Käfer, der bayernweit nur noch im Hain vorkommt, im Mittelpunkt steht. Entstanden ist der Wandkalender im Rahmen eines Fotowettbewerbs, dessen beste Bilder er enthält. Der Kalender ist – solange der Vorrat reicht – kostenlos im Rathaus und im Landratsamt erhältlich.

Ein Schluck buch

Ein kostenloser Kalender ist eher kein würdiges Geschenk – wer Bierfreunde beschenken möchte, für den gibt es ein ganz anderes Objekt. Der Erich Weiß Verlag bringt einen Bildband für die Fans des Gerstensafts heraus, der den Titel „3 Schobbn, 2 Seidla, a U – Bierstadt Bam-


die ZWIEBEL 12/2014 kurz & knackig berg“ trägt. Vor rund zwanzig Jahren haben sechs Fotografen vielerlei rund ums Bamberger Bier im Bild festgehalten – auch eine Form von historischen Ansichten. Nach langer Reifezeit wurde daraus nun ein Bildband, fast genau im üppigen ZWIEBEL-Format, der nicht nur den Genuss, sondern auch die Herstellung des Bamberger Lieblingsgetränks zum Inhalt hat. Der Band ist für 22 Euro in Bamberger Buchhandlungen zu beziehen.

Bamberg kommt groSS raus Noch mehr Geschenkideen gefragt? Wie wär‘s mit einem Plakat? Seit 1976

das legendäre Cover des „New Yorker“ erschien, mit der Grafik der Stadt im Vordergrund und allem anderen Unwesentlichen dahinter verschwindend, kam diese Form der Darstellung in vielen Städten auf. Einer Schweinfurter Studentin verdanken wir es, dass nun auch Bamberg seine Stadtgrafik in diesem Stil hat (vorher hat sie mit ihrer Heimatstadt erstmal geübt). „The New Bamberger“ heißt das Plakat, das die Sehenswürdigkeiten der Stadt (und einige ihrer kommerziellen Leuchttürme) auf einem Wimmelbild vereint. Für 19,90 in der Buchhandlung Hübscher. Oder unter www.thenewbamberger.de. So loben wir uns die Studenten: kaum da, und schon solche Identifkation mit ihrem Studienort.

die andere Künstler/innen gern in der Zukunft fortsetzen dürfen!

kleinstadtDschungel Das letzte Geschenk auf dieser Seite kann man nicht kaufen – denn Bamberg hat es bekommen. Genauer gesagt: der Kunstverein, und das lässt ja hoffen, dass es auch die Bürger der Stadt irgendwann einmal zu Gesicht bekommen. Bis dahin steht die Gabe von Lu Song mit dem Titel „Jungle Path“ sicher verwahrt mit über 1.000 Kollegen im Archiv. Anlass der Überreichung war die Ausstellung des chinesischen Künstlers, der sich bei seinem Besuch der Vernissage sehr von unserer Stadt angetan zeigte. Danke, Herr Lu – eine schöne Tradition,

1. preis neben dem gleis Preiswert ist das Unterstellen im Rad-Haus am Bahnhof. Billig war das Gebäude zwar nicht, aber der Arbeitsgemeinschaft Historischer Städte nun doch einen Preis wert: die Kriterien „Einfügung in die Gebietsstruktur und stadträumliche Relevanz“ und „innovative Nutzer- und Realisierungsmodelle“ haben überzeugt – das Rad-Haus bekommt den 1. Platz des „Bauherrenpreises 2014“. Glückwunsch! [hb]

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bollidigg die ZWIEBEL 12/2014

Mit den Augen des Architekten

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Was war der Auslöser für die Mieterhöhungen? Im freien Wohnungsmarkt wird normalerweise zuerst saniert und dann aufgrund des höheren Wohnwerts die Miete erhöht. In der Gereuth haben wir es genauso gemacht – die Häuser energetisch saniert und dann die Mieten dem Wohnwert angepasst, deswegen wird dort nicht erhöht. Im Rahmen der Untersuchungen zum Mietspiegel, den der Stadtrat beauftragt hat, haben wir aber alle Wohneinheiten untersucht und katalogisiert und dabei festgestellt, dass wir mit den Mieten 2-3 Euro unter dem Bamberger Durchschnitt liegen. Das ist Geld, das uns für die Instandhaltung fehlt. Ich bin aber für die Stadtbau wirtschaftlich verantwortlich und dann muss ich sehen, wie weit kann ich den Spielraum ausschöpfen. Ich kann natürlich sagen, „das machen wir nicht, das ist mittelfristig eine Art Ku n d e n b i n d u n g “, aber wirtschaftlich gesehen geht es nicht. Braucht die Stadtbau überhaupt

Maßnahmen zur Kundenbindung? Die Menschen mieten doch bei Ihnen, weil die Wohnungen einerseits günstig sind und es andererseits ohnehin kaum Wohnungen auf dem Markt gibt. Im Sommer kam ja das Thema vom angeblichen Wohnungsnotstand in Bamberg auf. Ich muss sagen, dafür, dass Wohnraum so knapp sein soll, haben wir ein recht gutes Angebot, im Moment. Aber wer auf der Stadtbau-Website nachschaut, findet außer Studentenappartements fast keine freien Wohnungen. Das liegt daran, dass wir im Leerstandsmanagement bisher noch recht händisch gearbeitet haben. Eine meiner ersten Maßnahmen ist es, in der Vermietabteilung einen Mitarbeiter einzusetzen, der sich ausschließlich darum kümmert, dass kein Mietinteressent ohne ein Angebot aus dem Haus gehen muss. Mit einem neuen Programm gleichen wir die Bedürfnisse ab hinsichtlich Fläche und Miethöhe und haben eine Trefferwahrscheinlichkeit von 70-80%, dass wir den Wünschen des Mieters entsprechen können. Wie ist die Stadtbau denn EDV-technisch überhaupt aufgestellt? Hier werden wir in der nächsten Zeit deutlich investieren. Wir werden digitale Wohnungsübernahmen und -übergaben haben. Bisher sind die Hausmeister in die Wohnungen gefahren, haben sich das angeschaut, dann hier in die Verwaltung, die Papiere raussuchen, kopieren – ewig lange Wege. Künftig bekom-

Foto: Anny Maurer

Neue Besen, sagt man, kehren gut. Der neue Geschäftsführer der Stadtbau, Architekt Veit Bergmann, seit dem 1.10. verantwortlich, führt sich mit einer Mieterhöhung für große Teile des Bestands in sein Amt ein. Grund genug für die ­ZWIEBEL, sich mit ihm über diesen Schritt und seine Vorstellungen für die Zukunft der Stadtbau zu unterhalten.


die ZWIEBEL 12/2014 bollidigg men die Kollegen ein iPad und haben direkt vom Objekt aus Zugriff auf alle notwendigen Unterlagen. Das spart unheimlich Zeit und hilft uns, bestens organisiert zu sein. Das ist Kundenbindung, wie ich sie mir wünsche. Allerdings müssen wir dafür auch viel Geld in die Hand nehmen. Dann können Interessenten auch freie Wohnungen im Internet abrufen? Ja, und noch viel mehr: wir wollen eine digitale Mieterplattform, mit der unsere Mieter einen passwortgeschützten Zugang zu all ihren Daten bekommen. Das wird unsere Mitarbeiter hier entlasten, die sich dann besser um andere Aufgaben kümmern können. Derzeit kleben wir allein im Jahr 4.000 Briefumschläge für die Jahresabrechnungen zu… Wie sehen Sie das Spannungsfeld zwischen der Bereitstellung von Mietwohnungen einerseits und den Bauträgeraktivitäten andrerseits? Wir verstehen uns nach wie vor als sozialen Anbieter von Wohnraum. Alles andere, im hochpreisigen und eigentumsbildenden Wohnbau brauchen wir einfach, um uns eine Quersubventionierung leisten zu können. Verkaufen sich denn zum Beispiel die aktuell entstehenden Wohnungen auf dem ERBAGelände? Wir haben schon einige verkauft und sind mit weiteren im Gespräch. Aber das kann noch etwas besser werden. Dafür möchte ich auch mehr Verkaufskompetenz hier im Haus aufbauen, damit wir nicht auf externen Vertrieb angewiesen sind, der auch wieder Kosten verursacht. Können die Wohnungen, die nicht verkauft werden, nicht einfach vermietet werden? Schon, und die werden wir in dieser Lage auch belegen können, aber sie stehen natür-

lich trotzdem in der Bilanz, belasten das Ergebnis und binden Gelder, die wir für andere Objekte einsetzen könnten. Ihr Vorgänger Heinrich Kemmer ist vielleicht einer der am besten vernetzten Menschen in ganz Bamberg. Wie war der Übergang, und wie gut sind Ihre Verbindungen in der Stadt? Ich bin beruflich ja nun auch schon 22 Jahre in Bamberg verankert und hatte in meiner leitenden Tätigkeit in der Joseph-Stiftung mit vielen Menschen meines Metiers zu tun. Da kommen jetzt sicher noch ein paar dazu. Die Übergabephase hat ausgezeichnet geklappt. Vom ersten Tag an hat Heiner Kemmer sein Büro für mich geräumt und vom Nebenzimmer aus gearbeitet. Jetzt sehen wir uns noch drei Stunden die Woche, um aktuelle Punkte zu besprechen, das gibt einfach auch Sicherheit. Was ändern Sie? Neben den EDV-Neuerungen, von denen wir schon einige angesprochen haben, habe ich intensive Gespräche mit den Mitarbeitern geführt und einige Verändernungen in der Struktur angestoßen, ich habe den Eindruck, das wird ganz gut aufgenommen. Jedenfalls sind alle sehr motiviert und freuen sich, dass wir uns weiterhin für die Zukunft gut aufstellen. Wir haben viele laufende Darlehen auf die günstige Zinslage umgestellt. Für die Gereuth planen wir neben der BasKidHall ein neues Wohnbauprojekt, für das wir uns auch einen neuen Zugang zum preiswerten Bauen vorgenommen haben. Wir bauen Mehrfamilienhäuser ohne Keller, ohne Tiefgarage unter den Häusern. Die Tiefgarage kommt dafür an die Schallschutzwand der Bahnstrecke. Zusammen mit anderen Maßnahmen und optimaler Förderung kommen wir dann auf Herstellungskosten von ca. 1.800 Euro/qm

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bollidigg die ZWIEBEL 12/2014 – bei voller Erfüllung der Energiesparverordnungen und der Besonderheiten des sozialen Wohnungsbaus. Ich hoffe, es kann schon 2016 losgehen. Ihr Vorgänger im Amt war Betriebswirt, Sie sind Architekt. Wie wird sich das auf die Stadtbau auswirken? Ich denke, beide Bereiche sind wichtig. Für das Kaufmännische haben wir zwei gute Prokuristen. Aber ich glaube, bei Aufgaben wie der Konversion und auch im sozialen Wohnungsbau rührt wirtschaftlicher Erfolg nicht daher, dass wir uns nur noch an wirtschaftlichen Gesichtspunkten orientieren. Ich glaube, das ist falsch. Noch mal als Beispiel die Gereuth, die 120 Wohnungen, die dort entstehen. Ich sehe es als unsere Aufgabe, die Häuser so zu bauen, dass die Menschen mehr von ihnen haben, ohne dass es mehr kostet. Man hat zum Beispiel immer so gebaut, dass die Kellerfenster noch Licht haben, also das Erdgeschoss vier Stufen höher liegt. Das führt zu Grünflächen ums Haus, die kein Mensch nutzt. Die oft sogar verwahrlosen. Wenn wir ebenerdig, ohne Keller bauen, können wir den Erdgeschossmietern Grünflächen als Garten anbieten. Das führt zu einer größeren

Verantwortlichkeit für das Haus und einem besseren Wohngefühl. Ich möchte, dass die Menschen eine Wertschätzung erfahren, die ich durchaus mit der Struktur von Gebäuden vermitteln kann. Das ist vielleicht der Vorteil als Architekt. Und wirtschaftlich ist es auch, weil die Leute dann gerne dort wohnen bleiben. Die Konversion wird zu Ihren größten Aufgaben gehören. Was planen Sie? Wir haben unseren Blick zunächst mal auf die Pines Area gerichtet. Das sind an der Ecke Äußere Zollnerstraße/Hauptsmoorstraße 120 Wohneinheiten, dazu das alte Offiziers­ casino, ein tolles Gebäude, das mit der Stadt zusammen ein Informationszentrum für die Stadtentwicklung im Rahmen der Konversion werden könnte. Dieses Quartier würden wir gern kaufen und in unseren Bestand integrieren. Es würde keine Entwicklung des Konversionsareals behindern und auch einen sauberen Gebietsabschluss darstellen. Das wäre neben Gereuth und ERBA dann unser derzeit drittes großes Projekt. Damit hätten Sie 120 von cirka 1200 Wohnungen, die auf dem Kasernengelände

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Aber was wird aus dem Bestand? Wenn wir von einer Zeitachse von 15-20 Jahren ausgehen, werden wir die bestehenden Gebäude nicht über diese Dauer vorhalten können. Aber entscheidend ist der städtebauliche Wettbewerb, der ist die Grundlage für die Verhandlungen mit der BImA, außerdem das Bestandsgutachten hinsichtlich der Altlasten. Aber die Wohnungen im Bestand könnten doch beinahe sofort bezogen werden? Ja, aber wir wissen ja noch gar nicht, ob der Bedarf da ist. Deshalb wollen wir diese erste

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liegen. Hätten Sie die anderen Tausend nicht auch gern? Nein. jetzt erstmal nicht. Wir wollen den Wohnraum, um den Bamberg wachsen soll, über die nächsten 15-20 Jahre verteilt schaffen, durchaus auch mit öffentlichen Partnern aus der Region. Wir wollen uns dabei auch auf die Wohnbedürfnisse der Zukunft einstellen können, die wir heute noch nicht im Detail kennen und das Areal Stück für Stück entlang der städtebaulichen Planung entwickeln. Das wird eine große Nummer, aber ich halte es für den einzigen gangbaren Weg.

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die ZWIEBEL 12/2014 bollidigg Fläche von ca. 120 Wohnungen kaufen, um zu testen, wie die Nachfrage läuft. Auf die ersten Veröffentlichungen dazu haben wir im Moment rund 190 Interessensbekundungen. Rund 20% davon wollen kaufen, allerdings haben wir bisher noch gar nicht über Preise sprechen können, daher wissen wir nicht, wie belastbar das Interesse wirklich ist. die ZWIEBEL hat vor einigen Ausgaben das Thema Fürth ins Gespräch gebracht, wo innerhalb von gut zwei Jahren über 1.200 Wohnungen an Selbstnutzer verkauft oder vermietet wurden. Warum geht das in Bamberg nicht, wer bremst hier? Eigentlich bremst hier niemand. Am 5.12. geht das Eigentum von den Amerikanern an die BImA über. Im Februar wird über den städtebaulichen Wettbewerb entschieden, parallel laufen die Gutachten. Dann erfolgen die Preisverhandlungen auf Basis der beiden Resultate. Ab 31.3. könnte die Stadt die Fläche von der BImA erwerben, und dann wird sie zunächst einen Bebauungsplan aufstellen, nach dem dann gebaut werden kann. Ich finde, das geht alles ziemlich zügig, wenn man die Größe der Fläche und die Chancen für die Stadt in Betracht zieht. Und wenn sich herausstellt, dass die Nachfrage nach den ersten 120 Wohnungen sehr groß ist? Dann könnten wir reagieren und weitere Wohnungen aus dem Bestand auf den Markt bringen. Allerdings muss man auch eines sehen: wo kommen die Interessenten denn her? Von den 1000 möglichen Haushalten kommen vielleicht 500 aus dem Landkreis – das will der Landkreis nicht. Die anderen 500 kommen eventuell aus anderen Wohnungen unseres Bestands – das will ich nicht, denn dann lösen wir ein Problem mit einem anderen, das hat auch für die Stadt keinen

Sinn. Außerdem: wenn wir auf der Konversionsfläche zunächst viele Objekte mit eher niedrigem Wohnwert anbieten, wird es umso schwerer, dieses Areal zu entwickeln. Wir sehen natürlich den sozialen Wohnungsbau als unsere Kernaufgabe, keine Frage. Aber wir müssen ihn uns leisten können, und dazu brauchen wir auch die Projektentwicklung im eigentumsbildenden Bereich als Quersubvention. Die Mieten, die wir im sozialen Wohnungsbau erzielen können, decken die Kosten leider nicht. Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit Gesprächspartnern aus Verwaltung und Politik? Bisher, zum Glück, sehr viel positive. Ich hatte jetzt meine erste Aufsichtsratssitzung, und habe danach viel Zuspruch erhalten, auch von ganz unterschiedlichen Seiten aus dem Stadtrat. Das hat mich schon sehr gefreut, als Bestätigung meiner bisherigen Arbeit. Hier im Haus treffe ich auf tolle Leute, auf sehr viel Engagement und Bereitschaft auch zu Veränderungen. Es macht mir wirklich sehr großen Spaß. Sie sind mit 44 Jahren relativ jung in einem so verantwortungsvollen Amt, sind Sie ihm gewachsen? Ich denke schon, und man hat es mir offensichtlich ja auch zugetraut. Ich denke, es hat neben der fachlichen Qualifikation, die einfach Voraussetzung ist, einerseits meine Bamberg-Verbundheit eine Rolle gespielt. Und nach 15 Jahren bei der Joseph-Stiftung wusste man andererseits auch, dass ich kein Job-Hopper bin, sondern mich dauerhaft mit dem Thema sozialer Wohnungsbau beschäftigt habe. Herr Bergmann, die ZWIEBEL dankt Ihnen für das Gespräch. [hb]

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kultur in sicht die ZWIEBEL 12/2014

symphoniekonzert Konzerthalle do, 4.12.2014, 20.00 Uhr

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Auch die Musik sendet uns im 25. Jahr des Mauerfalls eine Prager Botschaft: nach Bamberg kommt sie in Person von Jakub Hrůša, dem jungen Chefdirigenten der Prager Philharmonie. Aus Böhmen zieht es ihn zum böhmischen Klang unserer Symphoniker, die ihre Wurzeln ja ebenfalls an der Moldau haben, und darum bringt er eben diese für sie mit. Wenige Orchesterwerke sind bekannter als die „Moldau“, doch seltener ist der ganze Zyklus „Mein Vaterland“ zu hören, aus dem sie stammt. Hrůša erzählt an diesem und dem darauffolgenden Abend die ganze Geschichte: von der Burg Vyšherad und ihrer wechselhaften Historie, die zu Lebzeiten Smetanas noch ablesbar war; von der Moldau, die aus zwei Quellen entspringt und sich an ländlichen Szenen vorbei bis in die Elbe schlängelt. Vom Mythos der Šárka, der männermordenden Amazonenkönigin, von Böhmens romantischen Hainen und Fluren, den Hussiten aus Tábor und schließlich dem sagenumwobenen Heer des heiligen Wenzel, das im Berg Blaník schläft und anders als Barbarossa in schlechten Zeiten erwacht.

die bombe e.t.a.-hoffmann-theater do, 4.12.2014, 20.00 Uhr In seiner letzten Spielzeit gibt der scheidende Intendant Rainer Lewandowski noch einmal alles, mit drei eigenen Stücken ist er im Dezember vertreten. Neben der Neuaufnahme von „Palmbülbül“ und dem Seh-Märchen „Sieh, was Du nicht siehst“ platzt nun auch noch „Die Bombe“. Das heißt, sie platzt nicht. Denn das Stück greift die Entwicklung der Atombombe im Dritten Reich auf, an der zahlreiche Wissenschaftler forschten, sie aber zum Glück nicht einsatzbereit machen konnten. Wesentlichen Anteil daran hatte Paul Rosbaud, der als Wissenschaftsjournalist und vermeintlicher Nationalsozialist im Dienste des britischen Geheimdienstes stand und die Alliierten über die deutschen Fortschritte auf dem Laufenden hielt, so dass sie Gegenmaßnahmen ergreifen konnten. Das Bühnenstück zeichnet die Bemühungen der deutschen Wissenschaft um die Endzeitwaffe durch die Jahre nach, bis hin zur Internierung der Forscher im englischen Farm Hall, wo sie freimütig über ihre Leistungen plauderten und und dadurch den Bau der Bombe in den USA beschleunigten.

martin Dahanukar jazzclub sa, 6.12.2014, 21.00 Uhr Migration? In der weiten Welt des Jazz üblich, und stets eine Bereicherung. Ein weiteres Beispiel ist der Schweizer Trompeter Martin Dahanukar, 1968 in München geboren, der seine indischen Wurzeln in einen glasklaren Endsechziger-Jazz einfließen lässt. Mit seinem

sehr versierten Percussionisten Willy Kotoun hat er schon einmal die rhythmische Grundlage dafür, Philip Moll am Kontrabass und Michael Haudenschild, Klavier legen die harmonische Basis einerseits für lyrische Standards, andererseits farbenreiche Eigenkompositionen mit einer strahlenden Trompete und Einflüssen von Weltmusik, zu denen ihn auch die frühe Bekanntschaft mit Miles Davis ermutigte. Wieder einmal macht der Jazzclub neugierig.

heilige nacht historisches museum so, 7.12.2014, 11.00 Uhr

Warum sollen immer nur fränkische Kulturgüter nach Bayern verbracht werden? In der Adventszeit macht es Georg Leumer andersherum und bringt die „Heilige Nacht“, 1917 von Ludwig Thoma verfasst, nicht nur aus seiner Wahlheimat München nach Franken, sondern auch ins Fränkische. Zweimal lässt er die Weihnachtslegende auch in diesem Jahr erklingen, an diesem Tag im Historischen Museum und am 20.12. dann im Treff des E.T.A.-Hoffmann-Theaters. Zu den eingebauten Musikstücken mit Moritatencharakter spielen die „Bamberger Spielleut“ auf: Franz Blaschko, Josef Gentil und Sandra Ruß bauen kleine Werke von Frescobaldi bis Bartók zwischen die besinnlichen Zeilen. In 80 stillen Minuten verzaubert die Geschichte vom armen Paar auf Unterkunftssuche das Publikum und erinnert in der hektischen Weihnachtszeit an den eigentlichen Ursprung des Fests, verbunden mit klarer Kritik an den schon damals herrschenden Umständen, an denen sich seit 100 Jahren weniger geändert hat als denkbar wäre. Wer des Oberbayrischen mächtig ist und Thoma lieber im Original hört, hat dazu bereits am 3. Dezember Gelegenheit, wenn Gerd Anthoff in der Oberen Pfarre liest. Um die Lesung herum spielt dort das Bamberger Streichquartett Mozart, Haydn und Schubert – so garniert würde die Lesung selbst in die Staatskanzlei passen.

barbarisches bamberg Club Kaulberg so, 7.12.2014, 20.00 Uhr

Foto: privat

Kultur in Sicht Dezember 2014

An diesem Abend auf dem Programm also Programmmusik vom Schönsten, abgerundet mit einer weiteren Premiere aus dem „encore“-Zyklus: Poul Ruders hat eine Zugabe komponiert, die exakt auf die Moldau zugeschnitten ist. Orchester und Dirigent werden sie sicher verdienen.


die ZWIEBEL 12/2014 kultur in sicht Manchen ist aber auch gar nichts heilig. Mitten in die schönste Besinnlichkeit platzen fränkische Krimiautoren und feiern ein Hochamt des Mordens und Meuchelns. Thomas Kastura, Friederike Schmöe, Sigi Hirsch, Helmut Vorndran und andere lesen aus ihren besten Krimis und feiern so den Todestag des Schrift-

in seinen Zwanzigern hatte er sicher genug Material und Erfahrung gesammelt, um in den letzten drei Jahren vor seinem Tod mit 38 fünf Krimis aufs Papier zu bringen. Sein Wachtmeister Studer ist ein Polizist mit Herz für die Gestrauchelten, den er sich als Gegenüber sicher öfter gewünscht hätte. Wie brav dagegen seine literarischen fränkischen Nachfahren. Aber dafür leben sie und können an diesem Abend im Club Kaulberg lesen.

lesung mit punsch ob. königstr. 15, rückgeb. di, 9.12.2014, 20.00 Uhr

stellers Friedrich Glauser – zum vierten Mal schon, veranstaltet vom Krimiautorenverband „Das Syndikat“. Glauser gilt als einer der ersten deutschsprachigen Kriminalautoren, nach einem so ausschweifenden wie unglücklichen Leben

TiG heißt das noch junge Theater im Gärtnerviertel, er könnte aber auch TaA heißen: Theater auf Achse. Mangels festen Spielortes wechseln die Räumlichkeiten munter; für die Vorweihnachtszeit hat man in der Klangwerkstatt des Klarinettenbauers Schwenk & Seggelke Unterschlupf gefunden. Am 9., 16. und 17. Dezember serviert ein sechsköpfiges Ensemble Punsch. Das ist jedoch nicht

der einzige Sinn des Abends, sondern im Mittelpunkt stehen literarische Genüsse unter dem Motto „Engel hören und Sterne sehen“. Für ersteres sorgen natürlich besonders die liebreizenden Darstellerinnen Ursula Gumbsch, Heidi Lehnert und Olga Seehafer, für letzteres – der Punsch. Ein Glas ist im Eintritt enthalten, ebenso wie der Anblick von Stephan Bach, Benjamin Bochmann und Martin Habermeyer. Das Programm: bleibt eine Überraschung.

freunde der melancholie palais schrottenberg do, 11.12.2014, 20.00 Uhr Zwei Tage später, zwei Regnitzarme weiter, im Sandgebiet, wird ebenfalls gele-

sen. Aber auch gesungen und gespielt: im dritten Jahr treffen sich die Freunde der Melancholie, für die das WildWuchs Theater wieder ein „nachdenkliches, aber auch kurzweiliges und unterhaltsames“ Programm zusammengestellt hat. In bester Hollywood-Tradition heißt die Episode III „Die Rache der Melancholie“ (und Nummer IV dann wahrscheinlich Die Rückkehr des Sohns der Melancholie). Aber kein Grund, ob monetären Verlusts melancholisch zu werden: Der Eintritt zu dieser Soiree ist frei.

Thorsten havener BRauerei reh, lohndorf fr, 12.12.2014, 20.00 Uhr „Schatz, was denkst Du gerade?“ Millionen Männer fürchten diese Frage, und Millionen Frauen stellen sie. Ein Mensch stellt sie nicht, denn er weiß es: Thorsten Havener ist Gedankenleser. Es wirkt zumindest so, aber eigentlich ist er nur ein guter Beobachter. Ein Experte für Körpersprache und Mimik. Und er schaut

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kultur in sicht die ZWIEBEL 12/2014

so genau hin, dass das kleinste Zwinkern noch Bände spricht. Zu ihm jedenfalls. Neben der Beobachtungsgabe setzt der Mentalist in seinem Programm „Ich weiß, was Du denkst“ auch Hypnose und Suggestion ein, alles aber völlig ungefährlich – nur faszinierend. die ZWIEBEL rät: falls Sie hingehen möchten und Thorsten Havener Sie bittet, den Vornamen einer geliebten Person zu denken, damit er ihn herausfinden kann – dann denken Sie bitte an Ihre Frau! Es könnte sein, dass sie sonst nie wieder fragt: „Was denkst Du gerade?“

die meistersinger cinestar kino sa, 13.12.2014, 18.00 Uhr

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Zum letzten Mal in diesem Jahr öffnet das CineStar einen Saal für die Opernfreunde. Und nichts geringeres als die Meistersinger wird live aus der New Yorker Metropolitan Opera übertragen. Auf der Leinwand stehen u.a. Michael Volle als Hans Sachs und Johan Botha als Walther, am Pult James Levine. In bester Klangqualität erklingt hier Richard Wagners Großwerk um den Sängerwettstreit der Nürnberger Meister, von denen zwei – ein fertiger und ein angehender – um die schöne Eva Pogner werben. Traditio-

Adventskonzert auferstehungskirche so, 14.12.2014, 17.00 Uhr Ein Adventskonzert veranstaltet das Collegium Musicum jedes Jahr. Doch dieses Mal ist es etwas Besonderes: nicht nur besteht das Orchester nunmehr seit 60 Jahren, auch bekommt das Ensemble einen neuen Konzertmeister. Ganz im Zeichen des Barock, stehen diesmal das Violinkonzert a-Moll von Johann Sebastian Bach, das Weihnachtskonzert f-Moll von Locatelli, das Concerto à quattro in G-Dur von Galuppi und das Cembalokonzert d-Moll von Carl Philipp Emanuel Bach auf dem Programm. Für ersteres konnte Prof. Gunther Pohl den 16 Jahre jungen Bamberger Geiger und „Jugend musiziert“-Bundespreisträger Marc Forstner (Foto) gewinnen. Solistin im Cembalokonhert ist Natalia Solotych. Als neuen Konzertmeister begrüßt das Orchester den früheren Konzertmeister der Bamberger Symphoniker und Frankfurter Violinprofessor Walter Forchert.

väterchen frost

weihnachten 1914

Konzerthalle, hegelsaal so, 21.12.2014, 16.00 Uhr

stephanskirche mo, 22.12.2014, 19.00 Uhr

Adventszeit ohne Märchen, das ist für viele Familien nur die halbe Weihnachtsfreude. Neben Grimms Klassikern wie Schneewittchen (7.12.) kommt in diesem Jahr eine osteuropäische Variante nach Bamberg: Väterchen Frost – Morozko ist der Klassiker in Russland. Das Ensemble RUS gastiert mit 28 Künstlern, mit russischen Tänzen, Gesang und Instrumentaleinlagen, zum ersten Mal mit

dieser Geschichte an der Regnitz. Es ist das Märchen von Luba, dem russischen Aschenputtel, das auf dem Weg zum Wasserholen von einer Schneefee in das Reich von Väterchen Frost eingeladen wird. Dieser ist einerseits das Sinnbild des Winters, andererseits bringt er den Kindern am Neujahrstag die Geschenke.Ein guter Grund, sich ihn mal näher anzuschauen: denn auch Musik und Schauspiel können ein Geschenk sein. Russisch muss man dafür nicht können, denn das Bühnengeschehen erklärt sich weitgehend von selbst, darüber hinaus wird die Handlung von der Moderatorin und Schauspielerin Anja Seidel begleitet und für die Kinder und Erwachsenen aufgeschlüsselt.

In der Weihnachtszeit 1914, vor hundert Jahren, hat der Krieg, vielleicht zum letzten Mal, Reste eines menschlichen Gesichts gezeigt. Als man noch nicht verstanden hatte, dass künftig die Maschinen den Krieg beherrschen und den „guten alten“ Kampf Mann gegen Mann ablösen würden, verständigten sich mitten zwischen den Gefechten Deutsche, Engländer und einige Franzosen auf einen mehrtägigen Weihnachtsfrieden. Absurd genug, dass sie dieser Tage teils Geschenke austauschten, abwechselnd und gemeinsam Weihnachtslieder sangen, im Niemandsland Fußball spielten und Kerzen und Tannenbäume auf den Rändern der Schützengräben aufstellten. Noch absurder, dass sie am 26.12. ein letztes „Merry Christmas“ – „Thank You“ übermittelten und danach den Krieg unversehens fortsetzten. An diese Begebenheiten wird in der Stephanskirche mit einer Lesung von Martin Neubauer und Andreas Ulich erinnert, die Zeitzeugenberichte vortragen, gemeinsame Weihnachtslieder schließen sich an. Eine Benefizveranstaltung für „wings of hope“, einen Verein für traumatisierte Kriegsopfer.

latvian voices/ Viva voce KOnzerthalle sa, 27.12.2014, 20.00 Uhr 7:5 für die Damen! Doch das Leben soll ja ein Miteinander sein, und darum wol-

Fotos: Matthias Krug, Regine Burk

Kultur in Sicht Dezember 2014

nalisten werden am Bühnenbild mit originalgetreuer Nürnberger Burg Gefallen finden. Das viereinhalbstündige Werk wird von zwei Pausen unterteilt, Popcorn im Saal ist in diesem Fall verpönt.


die ZWIEBEL 12/2014 kultur in sicht len die sieben Damen der Latvia Voices gemeinsam mit den fünf Jungs von Viva Voce weihnachtliche Stimmung verbreiten. Beide à-capelle-Ensembles singen zusammen klassische Weihnachtslieder, aber auch festliche Neukompositionen, die auf ihre Stimmen abgestimmt wurden. Mag es in der EU auch gelegentlich knirschen: in der Musik, und speziell zu Weihnachten, finden die Völker, hier Deutschland und Lettland friedlich zusammen – und die Bamberger dürfen auch noch zuhören. „Winterzeit, Stille Zeit, die Zeit der Wunder“, so heißt das Programm.

silvesterkonzerte verschiedene orte mi, 31.12.2014 Same procedure as last year? Same procedure as every year! Traditionen entstehen, indem man über Jahre an ihnen festhält. Irgendwann hat man sie liebgewonnen und will nicht mehr darauf verzichten. Was die Silvesterkonzerte angeht, so muss man es auch nicht. Schon um 17 Uhr beginnt das feierliche Silvesterkonzert der Bamberger Symphoniker. Spätromantisch bis impressionistisch wird es mit Berlioz, Debussy und Ravel, auf jeden Fall glänzend und festlich. Mit dem Carnaval Romain geht es turbulent los, weitere Bravourstücke wie Dukas‘ Zauberlehrling, Bolero und La Valse werden von lyrischen Werken wie Prélude à l après-midi d un faune oder dem Poème op. 25 von Chausson mit Alina Ibragimova, Violine gekontert. Ein Sekt- eigentlich sogar ein ChampagnerProgramm, das das Publikum glücklich

berauscht in den Silvesterabend entlässt. Nur die eingefleischtesten Traditionalisten werden nach diesem Abend Beethovens Neunte vermissen. Wer sich sehr beeilt, kommt vielleicht gerade noch rechtzeitig in die Johanniskapelle. Das in langen Jahren mit viel ehrenamtlicher Arbeit restaurierte Haus am Stephansberg steht nun für Kulturveranstaltungen bereit und öffnet am Silvesterabend um 19.00 Uhr zu einer fröhlichen Lesung. Heike Bauer-Banzhaf und Martin Neubauer lesen u.a. Eheliches und Beschwipstes – schon in der Ankündigung ahnt man die Sektlaune zum Jahresausklang. Nicht weit von dort steht mit der Oberen Pfarre ein weiteres Silvesterkonzert auf dem Programm der kulturbegeisterten Feiernden: Barock und Klassik lassen das frisch renovierte Gotteshaus ab 21.00 Uhr noch stärker glänzen. Das Bamberger Streichquartett spielt Werke von Bach, Corelli, Mozart, Buxtehude und Albinoni und verstärkt sich nicht nur um Natalia Solotych am Cembalo, sondern auch um Karl-Heinz Böhm an der Orgel und den neuen Solo-Oboisten der Symphoniker, Ivan Podyomov. Letzterer braucht nach dem anspruchsvollen Programm bei den Symphonikern an diesem Abend besonders viel Ansatz. Nicht minder festlich, doch mit weniger Personaleinsatz klingt die Silvesternacht in der Stephanskirche aus: auch in den letzten Stunden des Jahres, ab 22.00 Uhr, setzt sich die so fleißige wie beliebte Kantorin der Stephansgemeinde an die Mühleisenorgel: Ingrid Kasper verabschiedet das Jahr mit „Pastoralen“ von Johann Sebastian Bach und weiteren Werke von Alexandre Guilmant, César Franck und anderen. [hb]

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scharlotte die ZWIEBEL 12/2014

Scharlottes Welt Das Geheimnis der Jugend

Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel. „Ein Pfund Kirschgelee, bitte!“ Ich weiß, was Sie jetzt denken: „Ein Pfund ist doch für eine Zwiebel viel zu viel.“ Mitnichten! Weihnachten und Silvester stehen kurz bevor. Es

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Den Trick mit dem Kirschgelee hat mir eine Zwiebel auf dem Weihnachtsmarkt verraten. Eine ausgesprochen gutaussehende Frau, mit drallen Kurven und prallen Bäckchen. Nur ihr Teint hat mich etwas irritiert: Sie war knallrot, aber im dunklen Schummerlicht der Weihnachtsmarktbeleuchtung sah das eigentlich gar nicht schlecht aus. Jedenfalls arbeitet die Schöne an einem Süßigkeiten-Stand, zusammen mit Schokobananen, diversen Früchtchen und gerösteten Mandeln. Ihr Pseudonym ist „Liebesapfel“. Ich erkläre mir diese ungewöhnliche Namens-

wahl dadurch, dass der Besitzer des Süßigkeiten-Standes einen stattlichen Preis für die rotangemalte Zwiebel verlangt. Ein Apfel ist meistens größer als eine Zwiebel, also macht ein „Liebesapfel“ mehr her. Vor ein paar Tagen rollte ich an dem Stand vorbei, sah die ungewöhnliche Zwiebel und kam mit Frau Liebesapfel ins Gespräch. Auf meine vorsichtige Nachfrage zu ihrem Teint verriet sie mir, dass sie ihr Gesicht mit Kirschgelee straff hält. Die lauschenden ObstSchokospieße am Stand haben sich halb tot gelacht. Vermutlich traut keiner dieser kümmerlichen Obstreste einer Zwiebel zu, sich mit Gelee zu versorgen. Aber, pah! Ich hab`s gekauft, ich hab` es hier und werde morgen mit meiner neuen Gesichtsmaske bei Frau Liebesapfel und ihren Kollegen vorbeirollen. Mal sehen, wem der schmucke Maronenverkäufer vom Nachbarstand dann die Liebe verspricht: dem gefakten Apfel oder der wahren Zwiebel. [km]

Foto: Henning Brandt

ist höchste Zeit, den Teint ein bisschen auf Vordermann zu bringen. Ja, Sie haben richtig gelesen: Kirschgelee macht schlaffe Zwiebelhaut wieder munter! Und angesichts der kommenden Monate, die ich in einem feuchten Keller oder einer muffigen Speisekammer verbringen werde, ist das auch dringend notwendig.


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Fotos: Martina Schilling, Ivan Podyomov, H. Ölschlegel

Festliche weihnachtsstimmung im „singenden Keilberth-saal“

Das Internet macht´s möglich: In wenigen Augenblicken kann man sich durch Musik-Videos erste Eindrücke von konzertanten Darbietungen jeder Art verschaffen. Und so ist auf der Webseite der Bamberger Weihnachtskonzerte eben auch jenes alljährlich wiederkehrende Gemeinschaftsritual zu sehen und zu hören, das ein Rezensent einst den „singenden KeilberthSaal“ nannte. Das Publikum stimmt bei gedämpftem Licht gemeinsam

mit Chören, Orchester, Solisten und der großen Orgel in ein überaus atmosphärisches, festliches Potpourri bekannter Weihnachtslieder ein, die so genannte Weihnachtssinfonie. Aber dies ist nur der sozusagen quantitative Höhepunkt einer hinreißend familiären Veranstaltung, die unter den Klassik-Konzerten hierzulande ihresgleichen sucht. Alle Freunde des Bamberger Weihnachtskonzerts sind in diesem Jahr dazu eingeladen, sich einen Tag vor Heilig Abend „im Glanz der Sterne“ lauschend auf das Fest zu freuen. Hierbei stehen Händels Orgelkonzert „Der Kuckuck und die Nachtigall“, ein Oboenkonzert von Telemann sowie Mozarts Serenade „Eine kleine Nachtmusik“ im Mittelpunkt der konzertanten Darbietungen der Sinfonietta Bamberg unter Leitung von Symphoniker-Konzertmeister Harald Strauss-Orlovsky (Foto links). Zum ers-

ten Mal in diesem Rahmen zu Gast: Der Kammerchor Nürnberg mit festlichen Adventschören u. a. Johann Sebastian Bachs. Neben den hochkarätigen Auftritten von Sopranistin Martina Schilling (Foto rechts oben), Organistin Markéta Schley-Reindlová und dem neuen Solo-Oboisten der Bamberger Symphoniker Ivan Podyomov (Foto rechts unten) werden auch jugendliche Instrumentalisten sowie Knabensolisten des Bamberger Domchors ihre anrührenden Soli darbieten. Und die Schellenkinder der Musikalischen Schlittenfahrt bezaubern eh durch den Charme ihrer Unbekümmertheit. Einen wichtigen Beitrag zur lebendigen Klangfülle der abschließenden Weihnachtssinfonie leisten in diesem Jahr die gut besetzten Chöre der Maria-WardSchulen.

Bamberger Weihnachtskonzert 2014 „Im Glanz der Sterne“ Dienstag, 23. Dezember 2014 Konzerthalle Bamberg – 20.00 Uhr Sinfonietta Bamberg und Solisten Kammerchor Nürnberg Leitung: Harald Strauss-Orlovsky Karten: BVD Bamberg und übliche Stellen

www.weihnachtssinfonie.de

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 12/2014

Komiker im Rampenlicht Markenzeichen brüchige Stimme und inszeniert nervöses Auftreten. So kennen wir den Komiker Johann König von zahlreichen Bühnenauftritten. Unter dem Titel „Feuer im Haus ist teuer, geh raus!“ präsentiert der Wahlkölner jetzt auch in Bamberg sein aktuelles Humorspektakel. Im Interview mit der ZWIEBEL berichtet er, wie dieses Programm zustande kam, läßt die Meilensteine seiner langjährigen Karriere Revue passieren und erzählt was wir von ihm zukünftig erwarten dürfen.

Sie nennen sich heute Johann König, haben den Geburtsnamen Johann Köhn, nannten sich aber öffentlich auch schon Johann Köhnich. Warum dieses Verwirrspiel? Das weiß ich eigentlich auch nicht mehr so genau. Ich wollte auf der Bühne anders heißen als privat, deshalb das Spiel mit den Namen, aber jetzt bleibt es definitiv bei Johann König.

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Gab es Komiker/Comedians aus Deutschland oder dem Ausland, die Sie zu Beginn Ihrer Karriere als Vorbilder herangezogen haben, an denen Sie sich orientiert haben? Das lief eher ohne große Einflüsse von außen ab. Ich habe mich hingestellt und einfach auf der Bühne draufloserzählt und die Leute haben gelacht. Aber ich selber fand Heinz Erhardt immer toll, dessen Art von zeitlosem Humor mag ich nach wie vor. Der hat mich ja damals schon kopiert.

Foto: HPR

Vor und während der Anfangszeit Ihrer Karriere als Komiker haben Sie eine Ausbildung zum Kinderkrankenpfleger sowie ein SportlehrerStudium abgeschlossen. Wann haben Sie sich entschieden als Vollzeit-Comedian zu arbeiten? Es war eine Art schleichender Prozess. Als ich merkte, dass ich als Komiker meinen Lebensunterhalt verdienen kann, rückte dies immer mehr in den Vordergrund. Am Tag als ich meine Prüfung an der Deutschen Sporthochschule in Köln abgelegt habe, hatte ich abends einen Gastauftritt in der Harald Schmidt-Show im TV. Auch die Prüfer merkten, dass ich nicht bei der Sache war und rieten mir zu einer Entscheidung, die letztendlich Pro Comedy ausfiel.


die ZWIEBEL 12/2014 bamberger kulturleben Welche markanten Eckdaten markieren Ihre Karriere seit Sie mit dem Soloprogramm „Alles Spekulatur!“ 1999 debütierten? Es gibt da nicht das Eine markante Event, es ging tatsächlich stetig bergauf mit den Erfolgen, Schritt für Schritt, von Programm zu Programm. Sie sind in den vergangenen Jahren mit einigen Preisen ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Deutschen Comedypreis als „Entdeckung“ des Jahres“ sowie mit dem Bayerischen Kabarettpreis als „Senkrechtstarter des Jahres“. Welche Bedeutung haben solche Ehrungen für Sie? Sie sind definitiv die Bestätigung für das eigene Können, zumal sie mir in verschiedenen Jahren verliehen wurden. 2001, 2002 und 2005 bekam ich den Publikumspreis des Berliner Kabarett-Theaters Die Wühlmäuse, der mir auch viel bedeutet, da ich damit Berlin geknackt habe. Anfänglich hatte ich die Preise alle im Garten bzw. im Keller stehen, jetzt habe ich sie aber alle sauber gemacht und im Haus aufgestellt. Als Komiker seinen Lebensunterhalt zu verdienen ist durch die heutige Medienlandschaft sicher einfacher geworden, auch Sie sind regelmäßig im Radio und bei Fernseh-Shows zu Gast. Muss man da anders arbeiten als bei der Ausarbeitung eines eigenen Abendprogramms? Ja, das ist der Unterschied. Aber die meisten unterschätzen die Zeit bei TV-Einsätzen, da geht es in der Regel um sechs Minuten. Aber die machen oft genauso viel Arbeit wie ein großes Programm für die Bühne. 2006 erschien Ihr Buchdebüt „Gesammelte Werke“, 2012 veröffentlichten Sie sehr erfolgreich das Lied „Ich hab´ Burn-Out“, ein Titel der kontrovers aufgenommen wurde.

Brauchen Sie diese Ausflüge und weiteren Standbeine wie DVD-Veröffentlichungen und Film-Gastauftritte um Ihre Kreativität auszuleben? Es sind halt Marketing-Tools, die man heutzutage nutzen muss, hat aber weniger mit überschüssiger Kreativität zu tun. Aber natürlich kann ich mehr, als viele Leute den kurzen TV-Auftritten zu entnehmen glauben. Ich trete ja z.B. auch beim Karneval auf und das bereichert mich sehr. Und einen richtigen eigenen Film würde ich gerne auch mal machen, aber da fehlen bisher die konkreten Angebote.

CO NTROLLED CO LLISIONS

ALDONA KUT SEBASTIAN KUHN

hr aktuelles Solo-Programm trägt den Titel „Feuer im Haus ist teuer, geh raus!“. Was verbirgt sich dahinter, welche Themen handeln Sie da abendfüllend ab? Der Titel ist zuhause entstanden, als ein Kind hier mit einem Feuerzeug rumspielte. Der Titel soll das Publikum ins Theater locken und dann sehen wir weiter in Sachen Humorspektakel. Stammt das Programm komplett von Ihnen alleine oder haben Sie dafür mittlerweile einen Pool an Ghostwritern, die Ihnen zur Hand gehen? Komplett von mir alleine, die Versuche mit einem Autorenpool zu arbeiten waren in der Vergangenheit nicht erfolgreich. Aber so spare ich mir auch das Autorengeld. Was macht Johann König in seiner sicher knapp bemessenen Freizeit am liebsten? Ich liege gerne so herum, im Bett oder in der Badewanne. Und auch beim neuen Programm lege ich mich mal einfach so hin… [fk] 13.12.2014, 20.00h, Bamberg/Konzert- und Kongresshalle – www.johannkoenig.com

ERÖFFNUNG 12.12.2014 18 UHR 13.12.2014 - 31.1.2015 DI-DO 10-16 UHR FR-SO 12-18 UHR

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gelauscht die ZWIEBEL 12/2014

Gelauscht Dezember 2014

Es ist also nicht weiter verwunderlich, wenn die Diva als eine der erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten ihren über 75 Millionen verkauften Tonträgern eine weitere siebenstellige Charge folgen lässt. [fk]

Billy idol Aretha Franklin Sings The Great Diva Classics RCA/Sony Music Die musikalische Schaffenskraft von Aretha Franklin, der US-amerikanischen Queen of Soul, ist ungebrochen. Mit „Aretha Franklin Sings The Great Diva Classics“ veröffentlicht die mittlerweile 72-jährige Sängerin/Pianistin ein zehn Stücke umfassendes Hitalbum. Unter der Regie von Clive Davies interpretiert die mehrfache Grammy-Gewinnerin Klas-

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siker von Etta James („At Last“) bis hin zu Sinead O‘Connor („Nothing Compares To You“). Die in den 60er Jahren durch den Hit „Respect“ zu einer Ikone der schwarzen Musik gewordene Franklin zeigt mit Nachdruck, wie viel Seele und Energie in Stücken wie der ersten Single „Rolling In The Deep“ (Adele) oder „You Keep Me Hangin´On“ (The Supremes) steckt. Dafür hat sich die versierte Pianistin sogar selbst ans Klavier gesetzt.

Kings & Queens Of The Underground BFI Records/KLS Der 1955 in England geborene Billy Idol wurde in den späten 70er Jahren als Sänger der Punkband Generation X bekannt, bevor er nach seinem Umzug in die USA ab 1982 zu Weltruhm gelangte. Das Album „Rebel Yell“ markierte den

Höhepunkt seines musikalischen Schaffens als Rock-Ikone der 80er Jahre. In unregelmäßigen Abständen folgten weitere Alben, aber auch vor allem Drogenexzessen geschuldete Auszeiten. Nach einem schweren Motorradunfall Ende der 90er Jahre geläutert, machte er sich an der Seite seines musikalischen Langzeit-Partners Steve Stevens (Gitarre) bereit zum Comeback. Und erstaunlicherweise läuft Billy Idol bei den elf neuen, auf seinem eigenen Label herausgebrachten Titeln, noch einmal zu Höchstform auf. Punk, Rock, Pop – und mit „Can´t Break Me Down“ und

„Save Me Now“ hat er mehr als zwei veritable Hits im Gepäck. [fk]

live The Turn Think Loud Recordings/H´ART 1991 kam ich in den Besitz der ersten Live-EP „Operation Spirit“. Das US-Quartett um den charismatischen Sänger/Songwriter Ed Kowalczyk war die Alternative Rock-Entdeckung schlechthin. Bereits mit dem Debüt „Mental Jewelry“ (1992) begann ihr weltweiter Siegeszug, der mit über 20

Millionen verkaufter Tonträger 2008 im Abschiedsalbum „Live at the Paradiso Amsterdam“ mündete. Mastermind Kowalczyk verließ die Band ein Jahr später für seine Solokarriere. Taylor/ Dahlheimer/Gracey machte zunächst unter dem Namen The Gracious Few weiter. Nachdem Kowalczyk aufgrund interner Querelen nicht an einem Comeback interessiert war, engagierte das Trio Sänger Chris Shinn um Live wiederzubeleben. Leider kann die Band unter ihrem Langzeit-Produzenten Jerry Harrison (The Talking Heads) nicht an die alte Größe anknüpfen. Die elf Titel zwischen „Siren´s Call“ und „Till You Came Around“ sind handwerklich gut gemachter Alternative-Rock, dem aber etwas ganz Prägnantes fehlt: Die

außergewöhnlich markante Stimme Kowalczyks, die Live zu dem machte, was sie bis 2009 waren. [fk]

etana I Rise VP Records/Groove Attack Mit „I Rise“ präsentiert die preisgekrönte jamaikanische Reggae-Sängerin & Songwriterin Etana ihr viertes Album. Unter der Regie von Produzentenlegende Clive Hunt (u.a. Jimmy Cliff, Grace Jones) aufgenommen, erweckt die soulige Rastafari-Anhängerin vor allem

feminine Alltagsgeschichten zum Leben. Ob beim hitverdächtigen Wailers-Cover „Selassie Is The Chapel“, dem sozialkritischen „Jamaica Women“ oder dem hitverdächtigen Titelstück, stets kann Etana auf einen Pool herausragender Instrumentalisten zurückgreifen. Auf höchst anspruchsvolle Art und Weise gelingt es der 31-jährigen Künstlerin aus dem Kingstoner Ghetto August Town, den Spagat zwischen Familie mit zwei Kindern und internationaler Karriere zu bewältigen. Für die erste Singleauskopplung „Richest Girl“ wurde zudem ein überzeugendes Video gedreht. Mit den insgesamt 15 Stücken des Albums setzt Etana daher die Messlatte für weiblichen Reggae erneut auf ein Höchstmaß. [fk]


die ZWIEBEL 12/2014 gelauscht

ina müller

Buster Shuffle

48 Live 105 Music/Sony Music

Naked People Like You Records/ Universal

Ein Jahr nach dem erfolgreichen Studioalbum „48“ präsentiert Wahlhamburgerin Ina Müller einen Show-Mitschnitt aus Flensburg als Doppel-CD & DVD. Die zunächst mit dem Kabarett-Duo Queen Bee, später dann durch die NDR Late Night-Show „Inas Nacht“ bekannt gewordene Sängerin & Entertainerin gönnt sich und ihren Fans keine Pause. Wer sie im Januar 2014 in der brose Arena in

Bamberg erlebt hat, für den ist das Paket „48 Live“ sicher die Anschaffung wert. Ob Ina übers Fremdgehen redet, selbst am Flügel sitzt, oder über weibliche Wallungen schwadroniert – stets stiehlt sie allen die Show. Begleitet von einem kongenialen Musikerteam an ihrer Seite bürgt das Multitalent für erstklassige, abendfüllende Unterhaltung. Voller musikalischer Nuancen, bleibt die textliche Standortbestimmung Ina Müllers außergewöhnlich. Hits wie „Sie schreit nur noch bei Zalando“, „Fünf Schwestern“ oder “Wenn du nicht da bist“ sind selbstverständlich ebenfalls zu hören/sehen. Insgesamt ein authentisches Konzerterlebnis einer brillianten Künstlerin, das Lust auf neuen Output macht. [fk]

Als 2009 das Debüt der Londoner Formation Buster Shuffle erschien, hatte niemand mit dem kometenhaften Aufstieg der Band um Mastermind Jethro Baker gerechnet. Doch mit ihrem Mix aus markantem Piano-Spiel, treibendem Cockney-Ska, erdigem Rock´n Roll und den sofort zündenden Pop-Songs erspielten sich sich rasch eine riesige Fanbase in Eu-

ropa. Mit „Naked“ präsentiert das Sextett aktuell sein drittes Album voller großem Entertainment. Eingängige Tracks wie der Opener „South“, „Naked“ oder „Devon“ charakterisieren erneut ihren erfolgreichen „English Way“, mit „Hound“ und „On Our Way“ gibt es dann sogar noch zwei Bonustitel zu hören. Nicht umsonst werden Buster Shuffle von Fans und Medien gerne mit einer Fusion aus Blur und Madness verglichen. Auf jeden Fall ist es ihnen unter der Regie von Produzent Jamie Ellis (u.a. Florence & The Machine, The Rifles) gelungen, ihre LiveEnergie auch im Studio 1:1 umzusetzen.

Wenn wir uns nah sind, sprechen wir leise. Damit Sie dabei auch weiterhin nichts verpassen, bieten wir unsere ganze Sorgfalt und Expertise auf. Wir nehmen uns Zeit für Sie und beraten Sie gerne. Mit Filialen 2x in Bamberg und 1x in Burgebrach sind wir für Sie da. Besuchen Sie uns und machen Sie jetzt einen kostenlosen Hörtest. Telefon 0951 / 2 47 16 und www.hoergeraete-seifert.de

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lebenswertes die ZWIEBEL 12/2014

Süßer die Locken nie schwingen

Die süße Kim ist ganz entzückt von dem Glitzerhandy: Es sieht super aus, hängt direkt am Ohr und man hat immer einen direkten Draht zum Christkind.

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Fotos: Anny Maurer

Exklusive Bäumchen und geschmückte Damen


die ZWIEBEL 12/2014 lebenswertes Lieber Gans oder Wienerle? Oder doch Forelle blau? Bekommt Mutti ihren Lieblingsduft und Vati einen neuen Rasierer? Die Kinder wollen ein Handy und Tante Erna einen Gutschein über Fußpflege. Nicht zu vergessen, dass noch Plätzchen gebacken, Gedichte gelernt und Lieder geprobt werden wollen. Weihnachten rückt unerbitterlich näher, und da müssen die entscheidenden Fragen endlich geklärt werden.

Neben all den erwähnten Lappalien – von Christi Geburt ganz zu schweigen – gibt es doch zwei entscheidende Dinge, die bis zur Bescherung die Gemüter besonders bewegen: Wie bringe ich meine Locken zum Schwingen, und was lässt den Baum glänzen? Um der Debatte ein für alle mal ein Ende zu bereiten und um des lieben Friedens willen empfiehlt die ZWIEBEL in diesem Jahr einen Kompromiss zwischen Kopf und Baum: schmücken Sie die Haare mit Lametta, Sternen, Kugeln und Glitzerglanz, den

Tannenbaum hingegen mit Silber, Gold und Edelsteinen. Das hat folgende Vorteile: Die Haare können ruhig von Gänsebraten & Co. fettig sein, das sieht keiner. Auch wenn keine Zeit für eine frische Dauerwelle bleibt, locken dafür halt die Glocken. Der Traum von vollem oder längerem Haar erfüllt sich dank Extensions à la Chrismas: Glitzerndes Lametta bringt sofort Fülle. Und unser Freund, der Baum? Mit ihm kann man endlich auf einen Blick zeigen, was sonst das ganze Jahr über in der Schmuckschatulle im Dornröschenschlaf ver-

Glitzer-Extensions aus der Lametta-Packung: Werner Arnold bringt Glanz in die Haare.

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lebenswertes die ZWIEBEL 12/2014 sinkt. Kein Hals hat soviel Kapazität für Ketten wie seine grünen Äste und Zweige, keine Hand soviel Finger wie der Baum Nadeln. Lassen Sie sich inspirieren von dem neuesten Weihnachtstrend „Engelshaar und schmucker Baum“ – und die ZWIEBEL verspricht ein unvergessliches Weihnachten 2014. Sofort offen für den neuesten Trend in Sachen Christmas-Styling zeigte sich Friseur Werner Arnold: Auch wenn in seinem Traditions-Salon in der Nürnberger Straße bereits seit 1950 aktuelle Frisurkreationen geschaffen werden, Christbaumkugeln und Lametta im Haar dürften auch in seinen Räumen ein absolutes Novum sein. Dass schmuckes Haar keine Frage des Alters ist, stellten auf jeden Fall die Frisurmodels unter Beweise: So entschied

Mit Tannenzapfen, Gießkanne, Pilz und Forke im Haar präsentiert sich Rosemarie Arnold im „klassischen“ Bamberger-Gärtner-Look.

sich die vierjährige Kim für viel Pink und Glitzer, was nicht mehr auf den Kopf passte, wurde kurzentschlossen um den Hals gehängt oder einfach in die Hand genommen. Die 17jährige Wiebke ließ lieber Vögel zwitschern als Glocken klingen: das Federensemble nistete sich mit Hilfe des Meisterfriseurs fest in ihrer braunen Haarpracht ein und dürfte locker bis Silvester in ihren Locken weiter brüten – vorausgesetzt, sie verzichtet die nächste Zeit auf Waschen, Kämmen und Föhnen. Arnolds Tochter Lisa (22) war very amused über die englische Christbaum-Kollektion: Rote Telefonzellen, Gardeoffiziere, Doppeldecker-Busse – alles sehr british und zweifelsohne ein ganz heißer Trend. Etwas traditioneller fiel die Frisur von Rosemarie Arnold (81) aus: sie entschied sich für die klassische Bamberger Gärtner-Variante

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Ihre Enkelin Lisa kommt very british daher: auf dem Kopf „parken“ Doppeldeckerbus, Gardeoffizier und Waldi im Schottenlook, an den Ohren bimmeln Telefonzelle und Big Ben. (im Hintergrund staunt Senior-Chef Wilhelm Arnold über das, was man heutzutage so alles in die Haare hängt).


die ZWIEBEL 12/2014 lebenswertes – dennoch: mit grüner Gurke, Gießkanne und Harke im Haar dürfte diese Kreation auch hierzulande eine außergewöhnliche Weihnachtsfrisur sein. Einziger Wermutstropfen beim weihnachtlichen Hairstyling: der schottische Hund in Lisas Haar wollte lieber mit den beiden Salonhunden spielen und hüpfte der jungen Frau vom Kopf. Leider zerbrach er dabei in kleine Stücke – naja, Scherben bringen ja bekanntermaßen Glück. In diesem Sinne: Merry Christmas und Happy New Year! Vielen Dank an den Friseursalon Arnold sowie Farben Ullmann und Zeitreise für die Bereitsstellung des ausgefallenen Weihnachts„Haar“-Schmucks. [sb]

Piep, piep – Wiebke schießt eindeutig den Vogel ab: mit dieser ZwitscherKreation auf dem Kopf und dem Elch um den Hals bietet sie den Tieren ein sicheres Winterquartier.

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ausgestellt die ZWIEBEL 12/2014

ausgestellt Dezember 2014

krippenausstellung landratsamt ludwigstraSSe mo-mi 8-17, do 8-18, fr 8-14 krippen des baumeisters karl-heinz exner bis 9.1.2015

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Bamberger gärtnerey

Samen im Wald_ Gold im fluss

luitpoldstr. 24 mo-fr 10-18, sa 11-16 bekannte bamberger/innen in schürzen von „mode macht mut“ bis 31.12.2014

Villa Concordia mo-do 8-12, 14-16, fr 8-13, sa-so 11-16 Projekt des stipendiaten Jesús Palomino ab 2.12.2014 bis 5.1.2015

himmlische irdenware

ein stern geht auf

gerd müller

Maternkapelle, maternstr. mo-fr 13-17, sa-so 11-17 neue krippen des vereins bamberger krippenfreunde bis 11.1.2015

jazzclub zu den konzerten fotografien bamberger motive

historisches museum mo-so 9-17 Hafnerkrippen aus marktredwitz bis 11.1.2015

blau in der natur regnitzklause mo-so 11-22 naturalistische malerei von lore weiler bis 7.1.2015

bis 15.1.2015

Fotos: Jesús Palomino, privat, Museen der Stadt Bamberg, Gerd Müller, S. Kuhn & VG Bildkunst Bonn, Tobias Bohm, Mario Lorenz

Aktuelle Ausstellungen in Bamberg


die ZWIEBEL 12/2014 ausgestellt

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kostbarkeiten aus dem welterbe

controlled collisions

stadtarchiv, stadtbücherei zu den öffnungszeiten ausgewählte stücke aus den museen des welterbes ab 11.12.2014 bis 16.1.2015

villa dessauer di-do 10-16, fr-so 12-18 jahresausstellung des kunstvereins mit aldona kut und sebastian kuhn ab 13.12.2014 bis 31.1.2015

Michaela Eichwald

zwischen blauhemd und bluejeans

Villa concordia mo-do 8-12, 14-16, fr 8-13, sa-so 11-16 ausstellung der aktuellen stipendiatin

levi-strauss-museum, buttenheim di,do 14-17, sa-so 11-17 jeans in der ddr bis 31.5.2014

ab 13.1. bis 15.2.2015

Neuer genuss in bamberg Seit Oktober finden Sie die LEUPOLDT® Lebkuchen aus Weißenstadt zum ersten Mal in der Bamberger Franz-Ludwig-Straße 8. Lassen Sie sich dort von unseren Geschenkideen inspirieren: „Vier Freunde“ oder die edle LEUPOLDT® Geschenkdose – alle bestückt mit unseren Besonderheiten: Lebkuchen mit den OriginalLikören wie Lazzaroni Amaretto, Cointreau®, Ramazzotti oder Schladerer Schwarzwälder Kirschwasser, die durch Ihre harmonische Verbindung von Lebkuchen und Likör unter Genießern bereits Kultstatus erlangt haben. Der LEUPOLDT® Lebkuchen beginnt mit der Auswahl der besten Rohstoffe. Mandeln und Nüsse werden in einem besonderen Verfahren frisch geröstet und vermahlen. Zusammen mit echtem Lübecker Marzipan, edler Zartbitterschokolade, der ein-

zigartigen LEUPOLDT® Gewürz-Selektion und gesundem Vollkornmehl erhält der LEUPOLDT® Lebkuchen seinen unvergleichlichen Geschmack. Wie Sie ihn seit Kindertagen kennen. Der Saisonshop ist bis Ende Dezember immer Montag bis Freitag 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr und samstags 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr für Sie geöffnet.

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lebenswertes die ZWIEBEL 12/2014

Verdrehte Weihnachten Exklusive Bäumchen und geschmückte Damen/2

Großer Schmuck trifft kleinen Baum: in Begleitung einer echten Kunsttanne besuchte die ZWIEBEL drei Bamberger Juweliere mit der Bitte um Verzierung derselben. Fazit: wem Kerzen und Kugeln zu gewöhnlich sind, kann sein Bäumchen auch mit Ketten und Klunkern festlich schmücken. Dafür müsste sich das Portemonnaie jedoch etwas weiter öffnen.

Edelmetallstudio Edgar Spörlein, Siechenstraße Den Weihnachtsstern auf der Tannenspitze ersetzt im Edelmetallstudio Edgar Spörlein eine dekorativ geschmiedete Schale aus Sterlingsilber. Locker eingestreute Perlen lassen den Halsschmuck strahlen, der dank einer silbergrau schimmernden Seidenschnur auch an Frauenhälsen eine gute Figur macht (Preis 310 Euro).

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Ein goldener Blickfang – und dazu ein massiver – ist der phantasievoll geschliffene Amethyst, der in warmes Gelbgold gefasst wurde. Vier mit Brillanten besetzte, massive „Krappen“ verleihen dem mystisch leuchtenden Stein den nötigen Halt am Finger. Der Ring kostet 3820 Euro.


die ZWIEBEL 12/2014 lebenswertes

Goldschmiede Rainer Volk, Lange Straße

Nicht aus Edelmetall, sondern aus designtem Horn, ist die Halskette, die sich um das Bäumchen schlingt. Vergoldete Silberwürfel lockern die klare Liniengebung des edlen Lametta-Ersatzes auf (Preis 360 Euro). Für den Schluss hat sich Goldschmied Edgar Spörlein einen Silber-Armreif aufgehoben. Die schlichte, aber geschmeidig fließende Form beweist, dass weniger manchmal doch mehr ist (Preis 160 Euro).

Welche Frau braucht schon eine Lichterkette, wenn eine edle Gliederkette aus 925 Sterlingsilber mit Goldbelötung zwischen den Zweigen hängt. Das gute Stück stammt aus der Schmuckwerkstatt Manu in Hammeln und kostet 674 Euro. Schöne Lichtakzente zaubern die Ohrringe aus der polnischen Manufaktur Deko Eko. Der ausgefallene Schmuck aus geschwärztem und vergoldeten Silber

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lebenswertes die ZWIEBEL 12/2014

Schmuckgalerie Zinnober, Keßlerstraße Natürlich: Der Baumschmuck in der Schmuckgalerie Zinnober ist exklusiv. Die Tannenspitze krönt ein Armband von Andrea Frahm, einer Goldschmiedin aus München, aus Perlen und den Edelsteinen Tumalin und Peridot.

hat sich im Design an einem Gürteltier orientiert (sieht aber um einiges besser aus). Preis 88 Euro. Im schimmernden Rotgold umfängt die Halskette von Campur die Tannenzweige. Die Navette-Form des Anhängers ist ebenso schlicht wie bezaubernd (Preis 105 Euro). Dazu passt ein rotgoldener Ring, ebenfalls von Campur und ebenso in Navette-Form, unter den Tannenbaum (Preis 105 Euro).

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Farben Ullmann

die ZWIEBEL 12/2014 lebenswertes

Elisabethenstr. 2b 96049 Bamberg Tel.: 0951/56087

Öffnungszeiten: Mo-Fr 8:30 – 18:00 Uhr Sa 10:00 – 16:00 Uhr

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Ein „Corso Torso Plissee“ (oder einfach nur der schönste Christbaumkugel-Ersatz der Welt) ist der Ring „Marilyn“ von Sabine Ring-Kirschler. Der edle Klunker aus RoséGold ist mit Brillanten besetzt. Der Preis? Auf Anfrage. Weniger Glitzer, aber genauso viel Zauber besitzt der silber-schwarz ruthenierte (also optisch geschwärzte) Ring von Sabine RingKirschler mit ausgefassten Wassertropfen mit Brillanten (Preis 2050 Euro). Ein himmelsblauer Farbtupfer ist der Silberring von Antje Liebscher mit einem oval geschliffenen Topas, der nicht nur Weihnachtsbäume zum Leuchten bringt (Preis 650 Euro).

Den Weihnachtsmann gibt es nicht? Aber geschmiedeten Elfenschmuck schon. Der kommt aus dem Hause Elfcraft in Hamburg und stellt unter anderem Ringe wie das auffällige rote Modell aus der Serie „Believe in your dreams“ her – einen in Silber gefassten Granatstein, der wie eine Krone funkelt (Preis 339 Euro). Zu guter Letzt ein mythisches Ringwunder aus der Goldschmiede von Franziska von Drachenfels aus Pforzheim: ein massiver Silberring mit einem riesigen, in silberne Federn gefassten Mondstein (Preis 1274 Euro). [km] Fotos: Anny Maurer

Bambergs exklusiver Laden für Christbaumschmuck und geschmackvolle Geschenkideen

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gelesen die ZWIEBEL 12/2014

Gelesen Dezember 2014

DREI AUF REISEN DAVID NICHOLLS Kein & Aber, 22,90 € Es gibt sie noch, diese Liebesgeschichten die ganz ohne Kitsch, ohne Plattitüden auskommen und die zugleich in keinster Weise vorhersehbar sind. Mit dem Roman „Drei auf Reisen“ ist dies David Nicholls in einer humorvollen und zugleich nachdenklich stimmenden Weise gelungen. Ich-Erzähler Douglas Timothy Petersen – Engländer, Familienvater und Biochemiker – plant mit seiner Frau Connie und dem gemeinsamen Sohn Albie eine Grand Tour durch Europa. Eine Reise, um Albie „auf die Erwachsenenwelt vorzubereiten, wie im 18. Jahrhundert.“ Der Haken ist nur, dass seine Frau ihm

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unmittelbar vor der Reise verkündet, dass sie sich von Douglas trennen will, da aus ihrer Sicht ihre Ehe zu Ende ist. Dennoch wird die Reise unternommen. Es

ist eine Tour, bei der beide Seiten, Eltern wie Sohn, unendlich viel lernen, in erster Linie über sich selbst. Nicholls erzählt diese Geschichte einer Grand Tour in das Bewusstsein der drei Protagonisten ironisch und lässt sie in Situationen rutschen, die schrill und schräg sind. Doch er tut dies mit einer großen Portion Empathie und Zuneigung zu seinen Figuren, die sie davor bewahren, bloß gestellt zu werden. Eine besondere Geschichte, wie sie nur selten unter den zahlreichen Liebes-, Ehe- und Beziehungsromanzen zu finden ist. [bp]

kruso lutz seiler suhrkamp, 22,95 €

Gedichte, Aufsätze, Erzählungen: diese Formen beherrscht Lutz Seiler so sicher, dass er für diese Genres schon hochkarätig, zum Beispiel mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis, ausgezeichnet wurde. Als „lang erwartet“ kündigt Suhrkamp nun seinen ersten Roman an, und für diesen Erstling Kruso erhält Seiler prompt den Deutschen Buchpreis. Mit Recht: denn der Roman aus einigen Monaten in der Jugend seines Protagonisten Edgar (und teils seiner eigenen), die nicht zufällig kurz vor dem Mauerfall 1989 liegen, ist ein Kunstwerk. Zum Glück nicht eines, durch das man sich in Ergriffen- oder Beflissenheit hindurcharbeiten muss. Denn bei allem Genuss verblüffend dichter, gedankenvoller Sätze gelingt es dem 51-Jährigen, nicht nur Kunst um ihrer selbst willen zu produzieren, sondern auch noch eine spannungsreiche, lebendige Geschichte

zu erzählen. Sie handelt von Ed, dem 24-Jährigen Maurer und Literaturstudenten, der nach dem Unfall seiner Freundin nur weg will aus Halle; nicht einmal aus seinem Land, der DDR, sondern nur an „einen Platz in der Welt, der mich aus allem heraushält.“ Er strandet auf Hiddensee und reiht sich dank des Wohlwollens von Direktor Krombach auf unterster Stufe der „EssKaa“s, der Saisonkräfte, als Abwäscher im Betriebsferienheim Zum Klausner ein. Unter den skurrilen Kollegen sticht besonders Kruso hervor, eigentlich Alexander Krusowitsch, Sohn einer russischen Tänzerin, der heimliche Anführer aller EssKaas der Insel. Seine absurden Rituale verschränken die Abläufe im Lokal mit den Freiheitsträumen der „Schiffbrüchigen“, die auf Hiddensee ankommen, um über die Ostsee aus der DDR zu flüchten. So ist „Kruso“ nicht nur ein Roman über das Thema Freiheit, der zum Jubiläum des Mauerfalls auf den Buchmarkt

für ihn vorgesehenen Leben. Jetzt schien es ihm fremd, aber immer noch für ihn bestimmt. Er fragte sich, ob es dort auf ihn wartete, im Zimmer mit den zwei schäbigen Sesseln, dem Vertiko und der Zitronenpflanze. Einsam und zurückgeblieben, dachte Ed. Das alte Leben, an den Ofen gelehnt. Da stand es herum, ganz allein, nur für sich. Welche Kränkung.“ Die Parallelen zwischen der Erosion des Staats und der des „Klausners“ sind unübersehbar, und in der Tristesse ihrer Existenz dauert es sogar mehrere Tage, bis überhaupt auffällt, dass die Mauer Geschichte ist. Zugleich stemmt sich die Besatzung mit allem Arbeitsethos gegen den Niedergang, erwächst in Ed die Würde der Arbeit, und gelte sie nur der Aufrechterhaltung eines heruntergekommenen Ferienheims. Ein bemerkenswertes Buch, voller präziser Beobachtungen in Nebensätzen und philosophischer Betrachtungen zwischen Spülbecken und Dachkammer. [hb]

sturmböen und windstille kommt, sondern zugleich die Geschichte einer Männerfreundschaft zwischen dem Scheinidol Kruso, dessen Überlegenheit doch nur auf Verzweiflung fußt, und dem zweifelnden Spätjugendlichen Ed mit seinem fragilen Leben, auf das er im Terminkalender zurückschaut. „Es war, als blättere er in den Terminen eines Toten. Dann wieder, als wäre sein altes Leben noch da – ein seltsames Gefühl. Er hatte sich davongestohlen, aus dem

Jean-jacques Sempé diogenes, 34,90 € Der Meister des feinen Strichs gibt sich wieder die Ehre: auch mit 82 Jahren legt Sempé die Feder nicht aus der Hand – warum auch? Er tut nichts anderes und will auch nichts anderes, sagt er von sich selbst: „Ich zeichne die ganze Zeit“. Im Mittelpunkt seiner Karikaturen stehen meist die ganz normalen Leute. So sehr, dass er ihnen sogar einen eigenen Um-


die ZWIEBEL 12/2014 gelesen

zug gönnt: „Ordinary People Pride“ heißt eine Grafik seines neuen Buchs, in der sich die ganz normalen Leute tanzend auf der Straße und auf Anhängern Ihres ganz normalen Alltags freuen – ein augenzwinkernder Schuss gegen die exaltierten „Gay Pride“-Umzüge. Die normalen Leute findet der Franzose aber auch in den großbürgerlichen Wohnungen seines Paris; durchaus auf der Höhe der Zeit, wenn ein freundlicher Herr seine

Gattin vom Balkon aus mit dem Handy durch die Marktgassen dirigiert, damit sie ihrer Nachbarin den besten Käse vor der Nase wegschnappt. Man muss sie einfach liebhaben, die Charaktere von Sempé, die er so sorgsam in seine fein getroffenen Pariser Wimmelbilder hineinmontiert. Ist seine Perspektive auch immer eine erhabene, aus der Mansarde fein beobachtet, schaut er doch nie von oben auf die Menschen herab. [hb]

Wild backen Eveline Wild Pichler-Verlag, € 19,99 Liebe, Ruhe, Platz, Qualität und Übung – dann kann nichts mehr schiefgehen!

Auch beim „Wild backen“ gibt es goldene Regeln für ein gutes Gelingen. Passend zur Jahreszeit hat Meister-Patissière und Fernseh-Bäckerin Eveline Wild ein wunderbares Süßspeisenbuch heraus­ gebracht, das es auch Laien ermöglicht, köstliche Naschkreationen zu zaubern. Einfach und klar werden Grundrezepte erklärt, mit denen sich dann kunstvolle Torten, Kekse, Mehlspeisen und Desserts zaubern lassen. Da die Anleitungen teils auch bebilderte Schritt-für-SchrittErklärungen liefern, eignet sich das Backbuch auch für Anfänger, die mit ausgefallenen Rezepten auftrumpfen möchten, wie zum Beispiel die Gewürzschokoladen-Mousse mit Rotweinbutter-Eis und herbstlichen Früchten beweist. Wer es noch genauer sehen möchte, für den

hält das Buch QR-Codes mit Links zu kurzen Erklär-Videos bereit. [sb] Sollten Sie jetzt auf den Geschmack gekommen sein, so können Sie das „wilde Backbuch“ mit ein bisschen Glück gewinnen: die ZWIEBEL verlost drei Exemplare unter allen Einsendungen mit dem Stichwort „Wild backen“, Schellenbergerstr. 8, 96049 Bamberg oder post@die-zwiebel.de. Viel Glück!

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weihnachtsgrüße die ZWIEBEL 12/2014

Der gestohlene Weihnachtsbaum

Unvergessene Weihnachten. Band 10 36 besinnliche und heitere ZeitzeugenErinnerungen. 192 Seiten, viele Abbildungen, Ortsregister. Zeitgut Verlag, Berlin.

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Weihnachtserlebnisse aus alter Zeit gibt der Zeitzeugen-Verlag heraus. Hier erinnern sich Menschen besonderer, selbst erlebter Geschichten aus Kriegs- und Nachkriegsjahren, aber auch aus jüngerer Zeit, wie diese Begebenheit von Egon Busch aus dem Jahr 1980 zeigt.

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die ZWIEBEL 12/2014 weihnachtsgrüße „Morgen ist schon der vierte Advent und wir haben immer noch keinen Weihnachtsbaum. Weißt du überhaupt, wo es hier welche gibt?“ Meine Tochter schaute mich fragend an, und ihrem Gesichtsausdruck nach zu schließen, hegte sie größte Zweifel in meine Fähigkeiten, jetzt noch einen Baum zu besorgen. „Ist doch ganz einfach“, schaltete sich Sohnemann jetzt ein. „Wir klauen einfach einen. Wozu leben wir denn hier auf dem Land, wo überall welche herumstehen?“ Aber mit diesem Vorschlag kam er bei seiner Schwester übel an: „Erst einen Baum stehlen und dann mit frommem Gesicht Weihnachtslieder darunter singen und aus der Bibel vorlesen. Auf solche Ideen kannst auch nur du kommen.“ Ich mischte mich ein, um zu beschwichtigen,

und erzählte, dass Großvater früher auch jedes Jahr selbst seinen Baum im Wald geschlagen hatte. „Und da wir ja jetzt hier in seinem Haus auf dem Land leben, setzen wir einfach diese Tradition fort.“ „Und wenn dich jemand dabei sieht und dich anzeigt, was dann?“ „Man darf sich halt nicht dabei erwischen lassen“, entgegnete der Filius cool, „das ist die ganze Kunst dabei. Doch wenn du Schiss hast, bleibst du am besten zu Hause. Dann gehen Papa und ich eben alleine. So etwas ist doch eh Männersache.“ Und sie kam dann auch wirklich nicht mit. Wir zogen erst nachmittags los und waren fest davon überzeugt, dass an solch einem nasskalten, nebligen Wintertag außer uns sowie-

so niemand mehr im Wald unterwegs wäre. Doch da hatten wir uns getäuscht! Plötzlich tauchte vor uns im Nebel eine Gestalt auf. Zum Glück schien der Mann gerade intensiv mit seinem Hund beschäftigt zu sein, sonst hätte er uns sehen müssen. So konnten wir noch rechtzeitig ins Gebüsch am Wegrand schlüpfen und abwarten, bis der Förster vorbei war. „Nichts wie herunter vom Weg! Das ist zu gefährlich. Schließlich glaubt uns doch keiner, dass wir nur harmlose Spaziergänger sind, wenn wir hier mit Sack und Werkzeug durch den Wald ziehen.“ Als wir eine halbe Stunde unterwegs waren, fragte mein Sohn plötzlich: „Ja, wann kommen wir denn endlich zu den Weihnachts-

Ihnen allen ein gesegnetes W eihnachtsfest und für 2015 alles Gute! Wir bedanken uns bei unseren Kunden für die gute Zusammenarbeit und wünschen ein Frohes Fest für die Wir bedanken uns beiallen unseren Kunden gute Zusammenarbeit und wünschen allen ein Frohes Fest! Wir bedanken uns bei unseren Kunden für die gute Zusammenarbeit und wünschen allen ein Frohes Fest!

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weihnachtsgrüße die ZWIEBEL 12/2014 bäumen?“ Ich musste gestehen, ich wusste es auch nicht. Aber was noch schlimmer war: Ich wusste nicht einmal mehr, wo wir uns befanden! Und dabei fing es schon allmählich an, dunkel zu werden. „Du bist doch früher mit Großvater immer hier gewesen, du musst dich doch auskennen“, sagte Sohnemann und sah auf einmal gar nicht mehr froh und unternehmungslustig aus. „Aber das ist mehr als 30 Jahre her! Seitdem hat sich hier vieles verändert.“ Schweigend stolperten wir weiter durch den Wald. Zum Glück stießen wir bald auf einen schmalen Weg. Und plötzlich hörten wir Geräusche: „Da sägt doch einer! Los, nichts wie hin! Wo der einen Weihnachtsbaum gefun-

den hat, wird auch für uns noch einer stehen.“ Wir beeilten uns und gelangten auch bald an ein Waldstück mit kleinen Fichten. Der Mann dort schaute in unsere Richtung und schien uns bereits zu erwarten. Er war gerade dabei, sein Bäumchen zusammenzuschnüren, um es besser tragen zu können. „Ziemlich ausgesucht hier“, sagte ich. – Der andere nickte nur. – „Aber uns bleibt nichts anderes übrig, als uns so schnell wie möglich zu bedienen. Es ist ja schon fast dunkel.“ Wir nahmen irgendeinen Baum, und als wir ihn endlich abgesägt hatten, gab uns der Mann noch einen Strick, um ihn zusammenzubinden. Dann stiefelten wir los. Allein wären wir in eine

andere Richtung gegangen. „Ihr könnt euch ganz auf mich verlassen. Ich bin auch von Mannweiler-Cölln und kenne den Weg dorthin genau“, hatte der Mann gesagt und war vorausgegangen. Als wir den Wald verließen, wurden die Wege breiter und wir gingen nebeneinander her. Ich erzählte von früher, wie ich bei den Großeltern hier im Dorf meine Ferien verbracht hatte und wie interessant und spannend es immer war, wenn ich mit Großvater den Weihnachtsbaum klauen gegangen bin. Der andere sagte gar nichts darauf. Wahrscheinlich war er einer von diesen schwerfälligen, wortkargen Leuten, die es ja beinahe überall gibt.

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In manchen Lebenslagen benötigt man mehr Hilfe als in anderen. Scheuen Sie sich nicht diese auch anzunehmen. Viele Hilfen in Stadt und Landkreis Bamberg finden Sie im neuen Demenzwegweiser. Sie sind nicht allein! Die Demenzinitiative wünscht allen an Demenz Erkrankten und ihren Angehörigen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest. Außerdem allen Demenznetzpartnern sowie den Geschulten Partnern ein großes Dankeschön für Ihren tatkräftigen Einsatz!

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die ZWIEBEL 12/2014 weihnachtsgrĂźĂ&#x;e An einem der ersten BauernhĂśfe im Dorf sagte der Fremde plĂśtzlich: „So, gute Nacht auch. Ich wohne hier“, und wandte sich zum Haus. Wir schauten ihm nach. Gleich vorn am Hoftor stand ein Fichtenbäumchen und daran hing ein Schild: „Weihnachtsbäume zu verkaufen.“ Schnell lief ich dem Mann nach, um zu retten, was noch zu retten war. „Ja wenn das so ist, dann wollen wir unseren Baum doch wenigstens bezahlen. Ich meine, bevor sie uns noch anzeigen â€Śâ€œ

Den KrĂźppel, den Sie da abgesägt haben, den hätte ich sowieso nicht verkaufen kĂśnnen. Der ist doch gerade noch zum Verbrennen gut genug. – Und nächstes Jahr kommen Sie gleich zu mir. Wo wir doch jetzt sozusagen alte Bekannte sind. Dann kĂśnnen Sie sich die Sucherei im Wald auch sparen.“

Er winkte ab: „Lassen Sie nur. Wir hatten dieses Jahr so ein gutes Geschäft, dass am Schluss keiner mehr fĂźr uns Ăźbrigblieb. Deshalb musste ich auch heute nachmittag noch einmal in den Wald hinaus. Und auĂ&#x;erdem:

Mit einem groĂ&#x;en DankeschĂśn fĂźr das vergangene Jahr verbinden wir unsere besten WĂźnsche fĂźr Weihnachten und das kommende Jahr. Salon Lenhart • Heumarkt 7

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genuss die ZWIEBEL 12/2014

» www.genuss-landkreis-bamberg.de » www.region.bamberg.de

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Regionale Genüsse zum Verschenken Regionale Produkte sind im Trend. Trend? Nein, es ist viel mehr. Ein Trend ist eine kurzzeitige Moderichtung, die vorbei ist, wenn die Verbraucher etwas neues entdecken. Die Hinwendung zu Produkten der Region hingegen ist eine Frage der Vernunft.

Auch die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie entwickeln sich ähnlich. Riesige Mästereien und Agrarkonzerne, Aufbackbrötchen aus China – Phänomene einer Entwicklung, in der der Preis alles bedeutet und die Qualität fast nichts. Kleine Familienbetriebe, wie sie traditionell in Bamberg und Franken arbeiten, drohen im Preiskampf auf der Strecke zu bleiben.

Die Globalisierung, und mit ihr der Zug zum immer Größeren, zur Monopolbildung, bringt langfristig nur wenigen Menschen Vorteile. Ganze Branchen, wie die Bekleidungsindustrie, sind schon unter Mitnahme sämtlicher Arbeitsplätze aus Deutschland abgewandert in Länder, in denen in großen Einheiten billigst produziert wird.

Um das zu verhindern, setzen viele auf Direktvermarktung, und mit der Initiative „Region Bamberg – weil‘s mich überzeugt“ unterstützen Stadt und Landkreis diese Unternehmen schon seit Jahren tatkräftig. In der jährlich erscheinenden Broschüre sind die mittlerweile über 100 Betriebe aufgeführt, die sich an der Initiative beteiligen. Viele sind auch Mitglied bei regiomino.de, dem Internet-Lieferdienst für regionale Produkte.

Fotos: Henning Brandt

Die gute Adresse für regionale Produkte und Dienstleistungen im Internet!


die ZWIEBEL 12/2014 genuss Mit dem „Schlemmerkistla“ steht seit kurzem ein neues Angebot zur Verfügung, um auch anderen Menschen mit regionalen Produkten eine Freude zu machen. Ein stabiler Karton, bedruckt mit Motiven aus Stadt und Landkreis, wird mit Produkten von „Region Bamberg“-Mitgliedern befüllt und eignet sich somit bestens als persönliches Geschenk aus unserer Heimat. Mit Inhalten wie einem Bocksbeutel Stiftswein vom Michelsberg, einem edlen Apfelsekt der Manufaktur Schilling, Nudeln aus dem Landkreis, Marmelade der Beerenbauer und Wurstwaren der Metzgerei Kalb und vielem mehr eine pfiffige Geschenk­idee für Genießer. Das Besondere am Schlemmerkistla ist, dass es kein festgelegtes Sortiment gibt. So kann das Kistla, das in zwei Größen erhältlich ist, ganz nach Wunsch und Geschmack zusammengestellt werden. Je nach Saison können selbstverständlich auch regionale Obst- und Gemüsesorten ergänzt werden. Außerdem gibt es zur Erntezeit noch das „Gemüsekistla“, das Spezialitäten der Bamberger Gärtner enthält. Da in das Schlemmerkistla nur frische regionale Delikatessen aufgenommen werden, kann es natürlich vorkommen, dass manche Produkte einmal nicht verfügbar sind. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, denn die Natur hält nicht jedes Erzeugnis zu jeder Jahreszeit bereit. Aber in Zeiten ganzjährig verfügbarer Flug-Erdbeeren ein Hinweis, der notwendig erscheint. Erhältlich ist das Schlemmerkistla bei vielen Mitgliedsbetrieben der Regionalinitiative, etwa im Bamberger Stiftsgarten, bei den Metzgereien Kalb und Eichhorn, in den Gärtnereien Dechant, Mussärol und Erdbeerhof Schuster, im Bauernlädla Lips, aber auch im Restaurant Eckerts und im ReweSupermarkt Rudel. Das große Schlemmerkistla im Grundsortiment kostet 30,00 Euro, je nach gewünschter Zusammenstellung sind Abweichungen nach oben und unten möglich. [hb]


ein mensch die ZWIEBEL 12/2014

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die ZWIEBEL 12/2014 ein mensch

Wirf Gold und Silber über mich

Fotos: Anny Maurer, privat

Es war einmal ein kleines Mädchen, das hörte auf den schönen Namen Alexandra. Es ward geboren in der Siebenhügelstadt Bamberg und hatte goldblonde Locken, die ihm sanft über die Schultern rieselten und ein engelsgleiches Lächeln, das die Herzen zum Schmelzen brachte. Doch zu jener Zeit, als andere Mädchen für musizierende Knabenchöre schwärmten, tauchte es lieber in die Abenteuer von Zwergen, Hexen und Prinzessinnen ein. Und so kam es, dass das Mädchen zu einer schönen Frau heranreifte und eines Tages hinauszog in die Welt, um die Menschen mit ihren wundervollen Geschichten zu verzaubern. Seufz, und wenn sie nicht gestorben sind.... Nein, halt, stopp! Alexandra Eyrich (34) kann es überhaupt nicht leiden, wenn Märchen verkitscht werden. Denn Märchen sind für sie gerade in der heutigen Zeit eine Kostbarkeit: überlieferte Volksweisheiten und ganz altes Wissen, Hochsymbolik und Seelenbilder für das Gute und Böse – natürlich immer auch mit dem Wunsch nach einem erlösenden Ende.

Egal wie alt Märchen sind, ihre Inhalte verlieren nie an Aktualität – man muss halt nur genau hinschauen: „Beispielsweise ‚Germany‘s next Topmodel’ – das ist das moderne ‚Schneewittchen’, gesucht wird nämlich die schönste Frau im ganzen Land. Da gibt es Konkurrenzkampf, Neid, Arglist – das sind Gefühle, die die Menschen heute genauso bewegen wie früher.“

„Vielfalt deluxe“ nennt sich die Akademie, deren pädagogische und künstlerische Leitung Alexandra Eyrich innehat. Ihr Weg dorthin wurde begleitet von einer lebenslangen Leidenschaft für Märchen: die Bambergerin lernte Erzieherin (Die Kinder waren ein großartiges „Alibi“dafür, dass die Märchen ganz offiziell in ihren Alltag einzogen), bildete sich weiter zur Märchenpädagogin und Erzähle-

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ein mensch die ZWIEBEL 12/2014

rin, wurde Tanzleiterin und Hospizhelferin, arbeitet als Sprachberaterin und Fortbildungsreferentin, Seminartrainerin und Ausbilderin, Buchautorin und Illustratorin – mit im Gepäck stets die Gebrüder Grimm & Co., die ihre grenzenlose Liebe für Märchen einst im frühen Kindesalter geweckt hatten. Bei all diesen Tätigkeiten ist sie eines jedoch ganz gewiss nicht: eine Märchentante. „Sicherlich denken das die einen oder anderen, wenn beispielsweise eine Gruppe von Managern ein Seminar bei mir gebucht hat. Doch dann merken sie ganz schnell: Hoppla, da steckt ja viel mehr dahinter.. Denn Märchen verfügen mit ihren weisen Aussagen und Inhalten über einen Reichtum an Lösungsstrategien, die sich durchaus auf den heutigen Alltag übertragen lassen.“ Ein überliefertes Sprichwort bringt dies besonders schön auf den Punkt: „Märchen sind nicht nur dazu da, um ein Kind zum Einschlafen zu bringen, sondern auch, um den Erwachsenen zu wecken.“

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Bei Alexandra Eyrich ist die Arbeit mit Märchen in erste Linie jedoch eine Herzensangelegenheit – das gilt besonders für die Arbeit mit Kindern: „Die haben ja fast alle einen Hunger auf permanente Reizüberflutung mit ihren Handys, Laptops und Computerspielen.“ Genau dort will die junge Frau sie abholen und mitnehmen, sie dazu einladen, einmal ganz puristisch eigene Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Dass die kindliche Fantasie dabei durch grausame Geschehnisse in den Märchen beflügelt wird, ist Alexandra Eyrich durchaus bewusst: „Dann sage ich ihnen: Jetzt wird es noch einmal echt hart, am besten nehmt ihr euch alle an die Hand und rückt ganz eng zusammen.“ Natürlich wird


die ZWIEBEL 12/2014 ein mensch hinterher noch einmal gemeinsam über das Gehörte reflektiert, so dass jedes Kind für sich persönlich eine Erfahrung oder Erkenntnis mit nach Hause nehmen kann. Doch die Märchenerzählerin kennt auch die andere Seite, jene, bei der es keine heftigen Reaktionen und Debatten rund um die Geschichte mehr gibt. Dann, wenn sie im Hospiz am Bett eines Sterbenden sitzt und ihm vorliest: „Hier weiß ich manchmal nicht, was bekommt die- oder derjenige noch mit, welche Sinneswahrnehmungen sind noch da. Deshalb arbeite ich oft mit Klang oder Licht, um besser vordringen zu können.“ In solchen Fällen ist es besonders bewegend, wenn sich auf den Monitoren plötzlich die Herzfrequenz ändert – ein kleines, aber berührendes Zeichen dafür, dass Alexandra mit ihrer Erzählkunst Herz und Seele des Zuhörenden erreicht hat. Dass sich Märchen auch wunderbar vertonen lassen, stellte Eyrich erst vor kurzem in Zusammenarbeit mit Ingrid Kaspar bei der Aufführung der „Kleinen Meerjungfrau“ in der Stephanskirche unter Beweis, gleiches gilt für die Inszenierung des Musicals „Dornröschen – die gute Tat zur rechten Zeit“ vor rund zehn Jahren, das sie rückblickend als Meilenstein in ihrer Arbeit mit Märchen betrachtet. Nicht

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ein mensch die ZWIEBEL 12/2014 zu vergessen ihre Auftritte mit der Pianistin Nadine Schuster, die sie in diesem Jahr zur „Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens“ musikalisch begleitet. Mit ihrer sprichwörtlich vielfältigen Kunst hat sich die Bambergerin längst einen Namen im restlichen Deutschland sowie Österreich und der Schweiz gemacht: „Ich bin zwar von ganzem Herzen Bambergerin und hier ist auch mein Domizil, aber ich liebe es anderswo aufzutreten“, schwärmt sie mit leuchtenden Augen. „Einfach auch, weil die Reaktionen der Menschen überall unterschiedlich sind. Die Kölner haben einen anderen Humor als die Hannoveraner, und wir Franken sind sowieso ein ganz anderer Menschenschlag.“ Hinzu kommt, dass die Künstlerin gerne auf Reisen geht – und dabei genauso gerne wieder heimkehrt. „Besonders dankbar bin ich für meine Familie und Freunde, denn ich fühle mich in mein soziales Netzwerk gut eingebettet.“ Vor allem schätzt sie die ganz alten Freunde aus jenen Zeiten, in denen sie noch unbekannt, also „unsichtbar“ war, sich noch keinen Namen als Künstlerin gemacht hat. Da geht es ihr vielleicht ein bisschen wie der Protagonistin aus ihrem Lieblingsmärchen, dem „Aschenputtel“ – frei nach den Gebrüdern Grimm: „Märchen, erzähl’ und beleb’ ich dich, wirf Gold und Silber über mich“ – und so kann von unsichtbar schon lange keine Rede mehr sein. [sb] Termine im Dezember: 16. Dezember 15.30 Uhr: „Die Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens“, Alexandra Eyrich und Nadine Schuster, Sternenhaus, Nürnberg 21. Dezember, 11.30 Uhr: Brunch mit Märchenerzählerin Alexandra Eyrich im Schlossbauernhof zu Stolzenroth. www.vielfalt-deluxe.de

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die ZWIEBEL 12/2014 scharlotte

Erlebt – im november 2014 Malene Mortensen 8.11.2014, Jazzclub

Qualität spricht sich herum: nur gut ein Jahr nach ihrem letzten Auftritt im Jazzclub begeisterte Malene Mortensen erneut die bis auf den letzten Platz gefüllte Spielstätte. Mit der umwerfenden Präsenz der schönen Sängerin wurde nicht jede/r fertig, weshalb ein begeisterter Zuhörer seiner nervösen Begleiterin nachgeben und den zweiten Set statt in Bühnennähe von der Bar aus verfolgen musste. Doch musikalisch war das Pro-

gramm ein Genuss für alle Beteiligten: wer anfänglich vielleicht noch befürchtete, es könnte zu poppig werden, wurde spätestens mit „Temptation“ eines Besseren belehrt: der raffinierte 7/8-Groove mit virtuoser Bass-Line zeigte erstmals, was diese Band drauf hat. Zwischendrin holte die Dänin ihre vergessene Gitarre schnell selbst aus der Garderobe, die kleine Pause füllte das Trio virtuos, bevor mit „Crashed“ eine Power-Ballade einsetzte, in der Mortensen mit großer Leichtigkeit über den tricky 5/4-Takt hinwegsang, den ihr Paul Hinz (p), Johann Dynnesen (b) und William Larsson (dr) zu Füßen legten. Ohnehin ist diese Band der weltweit gefragten Sängerin, frisch aus New York zurück, mehr als würdig: die präzisen, feingliedrigen Grooves des Schlagzeugs, der spielerische Gute-Laune-Bass und das harmonisch tiefschürfende Klavierspiel kennzeichnen drei noch junge Musiker mit dem Zeug zum sehr Großen. Nach der Pause zeigte Malene Mortensen trotzdem erst einmal, wie gut sie auch allein zurechtkommt:

Alone together hieß nicht nur der erste Song im zweiten Set, sie spielte ihn auch allein zur Gitarre, bevor ihre Jungs wieder auf die Bühne durften. Nunmehr vierinstrumental, profitierten die weiteren Stücke davon, dass die Intonationssicherheit der Dänin glatt ein fünftes Instrument ersetzt und so harmonisch allerlei möglich macht. „Mystery Man“ groovt wie die Sau und arbeitet einen Lover auf, der sie abgelegt hat. Der Dummkopf. Es ist November, und wann passt „Misty“ besser? Doch soviel Nebel war nie. Denn La Mortensen hat den alten Standard von Erroll Garner aufs Feinste reharmonisiert, und so wabern neblige Chords durch den Jazzclub, wie er sie auch zu unseligen Raucherzeiten selten erlebt haben dürfte. Ein Abend als Entdeckungsreise in die Welt der Harmonien, mit einer faszinierenden Steuerfrau. Bitte bald wieder! [hb]

ADVENT IM TIERGARTEN NÜRNBERG Lebende Krippe im Kinderzoo 1. Advent 30. November 2014 2. Advent 6./7. Dezember 2014

3. Advent 13./14. Dezember 2014 4. Advent 20./21. Dezember 2014

Heilig Abend 24. Dezember 2014 jeweils von 11 bis 15.30 Uhr

Lichterzug im Tiergarten

Waldweihnacht der Auferstehungskirche

13. Dezember 2014 16.30 Uhr ab Haupteingang (Erwachsene 4 Euro, Kinder frei)

(Zabo) mit Posaunenchor 21. Dezember 2014 16 Uhr ab Haupteingang (Eintritt frei)

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lebenswertes die ZWIEBEL 12/2014

WUNSCH

(MITTELHOCHDEUTSCH) = IDEAL, ERFÜLLUNG, SEGEN usw.; der Wunschartikel zur Jahreszeit

Wir wünschen Ihnen Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr!

AUGUST; man fährt mit der Rhätischen Bahn, blättert entspannt in einem GraubündenMagazin – und hat plötzlich Bamberg vor sich: „Terra Grischuna“ lädt zu einer vorweihnachtlichen Leserreise in die fränkische Weltkulturerbestadt, auf dem Programm stehen u. a. die Symphoniker und ein Ausflug regnitzaufwärts. Den Gästen (zumal den entspannt in einem Bamberg-Magazin blätternden), die vom 4. bis zum 7. Dezember im Bamberger Hof einquartiert sind, sei ein gelungener Aufenthalt gewünscht, mit einem herzlichen „Grüezi!“ und / oder „Allegra!“ Bleiben wir beim Wünschen, saisongemäß. Allen Lesern alles Gute! Besinnlichen Advent! Frohe und gesegnete Feiertage! Und „guten Rutsch“, vor allem denjenigen, die um diese Formulierung herumrutschen. Und für 2015 so vieles – von vornherein freilich im Wissen, dass das Wünschen kaum helfen wird…

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Zum Beispiel: Möge auch in zwölf Monaten noch gelten, was der FT am 25. 7. verkündet hat: „In Franken ist die Maß noch günstig.“ „Noch“ kann hier „vergleichsweise“ bedeuten – und / oder die Drohung „Bald nicht mehr!“ implizieren. In jedem Fall wäre der Wunsch zu vertiefen: Möchten doch nicht immer mehr Leute vergessen, dass dieser unser Staat vor langer Zeit eine / seine Währung mit in die Wiege gelegt bekam, die Deutsche Mark – und dass für alles Gute und Schöne ein Preis in DM gebildet wurde, der sich im Lauf von Zeit und Inflation weiterentwickelte; irgendwann verschwanden die 7-Pfennig-Briefmarken, irgendwann kostete die Maß 4 DM, ir-

gendwann 4,20, sie darf inzwischen ruhig 10 DM kosten. Warum sollte man sich an diese Selbstverständlichkeit erinnern, was ist daran schlimm, wenn es vergessen wird? Nun ja: ein dementsprechendes „Denken in DM“, auch wenn die Staatswährung ihren Namen gewechselt hat, und eine Asymptote der Preiskurve für alles und jedes, eine Linie, die sie bei aller Liebe zur Geldentwertung nicht überschreiten darf, sind doch wohl irgendwie „natürlich“ – und 10 €, also grob gesagt 20 DM, für einen Liter Gerstensaft sind natürlich nicht natürlich, sind längst jenseits der gefühlten allerobersten Obergrenze. Und es geht ja nicht nur um unser Bier. (Wenn man freilich liest, auf dem Immobilienmarkt werde ein „Preissturz“ nicht erwartet, sondern „befürchtet“, sieht man einmal mehr, dass man von Wirtschaft keine Ahnung hat – und bleibt sich trotzdem sicher, dass man mehr davon versteht als alle Experten, die einem einreden wollen, „Gesetze“ der Wirtschaft seien Naturgesetze und nicht von moralisch verantwortlichen Menschen gemachte und angewandte). Daran sollte man denken – und Konsequenzen ziehen. Welche? „Das ist eine gute Frage“… Vielleicht einmal demonstrieren? Dass Bamberg auch 2015 sinnvolle friedliche Demonstrationen erlebt, wäre jedenfalls ein weiterer Wunsch. „Gegen die Verhunzung der deutschen Sprache“ – da wäre die Gegendemonstration interessant; denn wenn an ihr dieselben Leute teilnähmen wie an der gegen „Gegen Asylmissbrauch“ (die nach einer höheren Logik keine „Für Asylmiss-


die ZWIEBEL 12/2014 lebenswertes brauch“ war), so wären sie einem fatalen Missverständnis erlegen, selbst wenn sie nicht „Für die Verhunzung der deutschen Sprache“ wären. Und ebenso lägen sie schief, wenn sie daheim blieben, weil sie das Thema für unwichtig halten – denn Sprache ist die Grundlage des Denkens und falscher Sprachgebrauch die falschen Denkens, ganz einfach (nicht wirklich „ganz einfach“, aber…) Eine Liga für Sauberes Denken braucheten wir; und demonstrieren müsste sie ja gar nicht mit den Füßen, sondern z.B. mit einer LeserBrief-Aktion. „Liebes Intelligenzblatt! Ich kündige hiermit mein Abo für den Fall, dass ich noch ein einziges Mal auf der Sportseite lesen muss, einer dieser unsäglichen Vereine, die Mann- und Meisterschaften zusammenkaufen, habe eine ‚Pleite‘ erlitten – man freut sich, noch halb unausgeschlafen, derart über diese Nachricht, und dann geht’s nur um ein verlorenes Spiel, das ist grausam!“ Was das Modewort „kreieren“ betrifft, darf man in vorsichtigem Optimismus auf die Zeit setzen, die ja auch allmählich die letzten Quarkspeisen, Schokoriegel, Apfelstrudel etc. mit brasilianischem Touch aus den Regalen nimmt. „Er kreiert einen Wurf“: war in einer Basketballreportage zu hören. Homo creator fidibus; aber das geht zu weit. Fassen wir das Problem etwas allgemeiner und wünschen uns: Dass die unsere Zeit prägende Verrohung der Umgangsformen 2015 ein wenig, nur ein ganz klein wenig, langsamer voranschreitet als 2014. Und noch eine kleine Litanei, zu antworten wäre jeweils „Wir bitten drum, wir glauben’s nicht“: Dass es einmal im Monat eine Stunde lang erlaubt ist, allen, die öffentlich hörbar „Scheiße“ sagen, aufs Mau - - -reiß dich zusammen! ; obwohl…

Dass die Bushaltestelle „Schulplatz“, stadtauswärts, endlich wieder an den Schulplatz verlegt wird. (Weil sie erstens eben nicht „Frauenplatz“ heißt und weil sie am Frauenplatz, egal wohin man will, viel weniger nützlich ist als am Schulplatz, weshalb sie wohl auch am Schulplatz angelegt wurde.) Dass wir alle ein bisschen, nur ein ganz kleines bisschen was von dem wieder loswerden, was wir uns leider einmal ohne landesweiten Protest gefallen ließen, was aber wider Erwarten mit der Zeit nicht erträglicher und geistreicher geworden ist: die Sommerzeit; die ununterbrochen ins Fernsehbild eingeblendeten Senderlogos, die seit Jahren jeden Film versauen… Dass wir aufhören, in einer verkehrten Welt zu leben, in der man nicht sagen darf, ein Farbiger sei ein „Neger“ (man wird’s nicht tun! man will ja keinen Ärger mit Dummköpfen; möge das Wort friedlich veralten! aber es geht ums Dürfen), hingegen ungeniert, er trage teure „Klamotten“ – als läge die Beleidigung in jenem, nicht in diesem Wort. Dass ein gewisser skurriler Anarchokonservativismus (der sich auf dieser Seite wieder einmal ausgetobt haben dürfte) 200 Jahre nach Waterloo zwei oder drei Freunde hinzugewinnt. Final ein persönlicher Wunsch für einen jungen Autor – „zu den schönsten Hoffnungen berechtigend“ –: dass er 2015 endlich mit seinem Roman vorankommt. Den Anfang hat er schon: „Er wachte auf; er sah aus dem Fenster. Wieder Wetter. Der Tag war im Eimer.“ Der Roman eigentlich auch.

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lebenswertes die ZWIEBEL 12/2014

Auszeit mit Einkehr

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Fotos: Anny Maurer

Adventszeit, Zeit der Einkehr und Besinnung. Immer mehr Menschen suchen nach Möglichkeiten, der Hektik des Alltags und der Konsumwelt zu entfliehen, damit sie sich endlich besinnen können. Doch wo? Etwa an einem geheimnisvollen Ort wie der Benediktinerinnenabtei Maria Frieden in Kirchschletten bei Zapfendorf – ein Besuch.


die ZWIEBEL 12/2014 lebenswertes Die Tage werden kürzer und schon am späten Nachmittag stellt sich die Dämmerung ein, Zeit eine Kerze anzuzünden. Die Kerze sorgt nicht nur für ein wohlig-warmes Gefühl im Raum, wenn es draußen klirrend kalt ist, ihr Schein bringt oft auch Licht ins Dunkel der Gedankenwelt, in der es in diesen Tagen etwas besinnlicher zugeht als sonst.

eine große Auswahl an Kerzen verkaufen. „Wir machen Taufkerzen, Kommunionkerzen, Hochzeitskerzen, Osterkerzen und natürlich Weihnachtskerzen“, sagt sie. Dazu kommen Engelskerzen, Gewitterkerzen, Kerzen zur Hauseinweihung oder zum Ehejubiläum – eben „Kerzen zu jeder Gelegenheit“, wie es die fröhliche Ordensfrau nennt.

„Besonders jetzt im Advent, der Zeit der Erwartung und Vorfreude auf Weihnachten, ist die Kerze voller Bedeutung“, sagt Mutter Mechthild Thürmer, Äbtissin in der Benediktinerinnenabtei Maria Frieden in Kirchschletten bei Zapfendorf, „je näher man Weihnachten kommt, desto heller wird es bis Jesus, das Licht der Welt, den Christbaum am heiligen Abend erstrahlen lässt.“

Vor rund 25 Jahren haben sich die Benediktinerinnen mit ihrer Kerzenwerkstatt ein zusätzliches Standbein geschaffen. In der Klosteranlage in Kirchschletten konzentriert man sich neben den Kerzen vornehmlich auf Landwirtschaft mit Rindern, Hühnern, der Zucht von Coburger Fuchsschafen und ökologischen Landbau. Während Landwirtschaft und Landbau zur Selbstversorgung und auch zum Verkauf der Erzeugnisse dienen, gehen die Kerzen sowohl national als auch international auf Reisen in alle Welt. „Kerzen von uns

Mutter Mechthild steht im hauseigenen Klosterladen, in dem die Benediktinerinnen

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lebenswertes die ZWIEBEL 12/2014 sind in vielen deutschen katholischen und evangelischen Gemeinden zu finden, aber auch in Moskau, Tokio oder Togo in Afrika“, erzählt die Äbtissin. Hauptkünstlerin ist die japanische Schwester Felicitas, eine von insgesamt 16 Mitschwestern in der Benediktinerinnenabtei auf dem Land. Nicht nur die kunstvollen Kerzen sind es, die den Nonnen das ganze Jahr über einen regen Besucherstrom bescheren. Im „Kloster auf Zeit“ kann jeder fernab von allem Trubel und der Hektik des Alltags zur Ruhe kommen. Wer sich ausgelaugt fühlt, einen Ort der Besinnung sucht, zu sich selbst finden oder auch einfach nur Zeit für sich finden möchte, wird in Kirchschletten herzlich aufgenommen. Im Gästehaus neben dem Kloster kann man sich einbuchen, für einen oder zwei Tage, ein Wochenende oder eine ganze Woche – je nach Bedarf und Wunsch. Die Teilnahme am

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Klosterleben ist freiwillig. Willkommen sind Menschen aller Konfessionen und fernab jeder Konfession, auch Männer natürlich. „Sie müssen nicht vor dem Tor stehen bleiben“, meint Mutter Mechthild und lacht. Das Interesse für das Klosterleben ist groß. „Vermehrt junge Menschen zwischen 25 und 35 Jahren finden in dem, was sie tun und wie sie leben nicht die volle Erfüllung und suchen nach mehr“, sagt die Äbtissin. Die Benediktinerinnenabtei, ein geheimnisvoller Ort fernab vom Trubel wird zur Ruheoase. Die Tagesordnung im Kloster schließt Arbeits- und Gebetszeiten in den Ablauf ein. Für die Nonnen beginnt der Tag bereits um 4:30 Uhr mit dem Aufstehen, um 5:55 Uhr treffen sie sich zur Laudes, dem Morgengebet, in der Klosterkirche. Um 6:30 Uhr feiern die Ordensfrauen die Heilige Messe, danach geht es zum Frühstück und im Anschluss, ab 8:00 Uhr geht jede ihrer Aufgabe nach, bevor um

12:00 Uhr das Chorgebet am Mittag, die Mittagshore, stattfindet. Der Nachmittag obliegt weiterer Aufgaben oder der freien Gestaltung, um 18:00 Uhr folgt das Abendgebet, die Vesper, und um 19:10 Uhr das Vigil bzw. Komplet, ein Stunden- bzw. Schlussgebet. Wer möchte, geht zu den Chorgebeten und auch den Heiligen Messen in der Klosterkirche, eine Glocke macht rechtzeitig darauf aufmerksam. Eine Teilnahmepflicht am Tagesprogramm der Schwestern besteht jedoch nicht. „Man kann auch spazieren gehen, die Tiere anschauen oder ein Buch lesen“, sagt Mutter Mechthild, „wichtig ist es, ruhig zu werden, um sich besser zu erkennen.“ Dabei geht es nicht nur um Einkehr, sondern vielmehr um die Entdeckung der eigenen Talente und auch der Wertschätzung dessen, was man bisher geschafft hat. „Im Alltag erkennen die Menschen oft ihre eigenen Talente gar nicht und vergessen, dass sie auch etwas anderes können“, so die Äbtissin, „etwa,


die ZWIEBEL 12/2014 lebenswertes dass sie einen Bezug zur Natur haben, gut mit Kindern umgehen oder jemanden trösten können.“ Das „Kloster auf Zeit“ im idyllischen Kirchschletten bietet viele Möglichkeiten der Besinnung, ob einzeln oder als Gruppe, zu jeder Jahreszeit. Die Benediktinerinnen unterstützen ihre Gäste dabei, über das Leben nachzudenken. Darüber, was gut und was schlecht gelaufen ist, und sie geben Denkanstöße, zeigen wie wichtig ein rücksichtsvoller Umgang miteinander ist und wie man im Alltag Pausen einrichtet, ohne gleich ein schlechtes Gewissen zu haben. „Wer sich innerlich befreit und übt, sich zu lösen, wird auch achtsamer auf Andere und nimmt seine Mitmenschen anders wahr“, so die Ordensfrau. Und wer einmal erlebt habe wie es ist, wenn man zu sich selbst gefunden hat, möchte es zudem nicht missen. Im Kloster auf Zeit geht es den Schwestern um Werte, Kultur, den Sinn von Gemeinschaft und die Erkenntnis, dass Schweigen gut tun kann. „Man empfindet sich ganz anders, wenn man nicht dauernd redet und es einmal lässt, sich über Andere oder Negatives auszutauschen“, meint die Äbtissin. Auch Struktur im Alltag und das Schärfen der Sinne für die kleinen, schönen Dinge seien wichtig. Das könnten ganz banale Sachen sein, wie etwa, sich an einen gedeckten Tisch zu setzen, gemeinsam zu essen und das Essen zu genießen, ohne darüber nachzudenken, was man noch alles zu erledigen hat und wie vermeintlich knapp doch die Zeit dafür ist. Viele Menschen entdecken das Kloster als Ort der Ruhe und Besinnung für sich neu. „Es gibt immer mehr Menschen, die eine Auszeit brauchen, um Kraft zu tanken, die ihr Leben entschleunigen und kürzer treten wol-

len“, weiß Mutter Mechthild. Derzeit zählt das Gästehaus des Klosters 29 Betten, auch Doppelzimmer und 3-Bett-Zimmer sind vorhanden. Ein weiteres neues Gästehaus auf der Klosteranlage wird gerade saniert. Es soll Übernachtungsmöglichkeiten mit 17 zusätzlichen Betten bieten, dazu einen Speisesaal und einen Seminarraum für Gruppen. Im Mai nächsten Jahres wird es fertig sein und noch mehr Menschen aufnehmen, die sich besinnen wollen im „Kloster auf Zeit“. „So wie die Natur Ruhepausen braucht, braucht sie auch der Mensch“, sagt Mutter Mechthild. Ein meditativer Zwang während der Auszeit besteht dennoch nicht. Das ist das Schöne. [dp] Mehr zum „Kloster auf Zeit“ und der Benediktinerinnenabtei Maria Frieden in Kirchschletten bei Zapfendorf sowie Infos zu den Veranstaltungen im Advent und im Jahreskreis gibt es im Internet unter www. abtei-maria-frieden.de und auch bei Facebook unter Abtei Maria Frieden.

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lebenswertes die ZWIEBEL 12/2014

Weihnachtsstimmung im Klosterladen Seit nunmehr fünf Jahren gibt es ihn schon, den Klosterladen der Karmeliten am Karmelitenplatz unweit des Unteren Kaulbergs. In einem rund 400 Jahre alten Gewölbe am Aufgang zum Karmelitenkloster mit dem berühmten spätromanischen Kreuzgang (im Übrigen dem größten nördlich der Alpen), versprüht der Klosterladen mit einem Mix aus historischer Bausubstanz und moderner Einrichtung eine ganz besondere Atmosphäre. Wer sich für das Weihnachtsfest auf die Suche nach religiösen Geschenken macht, wird hier fündig. Der Klosterladen präsentiert eine große Auswahl an Büchern, CDs, Kalendern mit christlichen Motiven, Grußkarten, Kerzen und reli-

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giösen Artikeln aller Art: Kreuze und Ikonen aus Holz und anderen Materialien, religiöse Kunst, Krippen, Schmuck, Weihrauch und Weihrauchgefäße und vieles mehr. Dazu Lebensmittel aus klösterlicher Herstellung wie Nudeln, Pralinen und Bonbons, Tee, BistumsKaffee oder Bier, sowie Weine und Spirituosen aus regionaler Herstellung nach alten, überlieferten Originalrezepten. Auch Liköransätze als praktische Mischungen und Erzeugnisse der Karmeliten selbst befinden sich darunter. Etwa verschiedene Frühstückskonfitüren wie Holundergelee oder Bratapfelkonfitüre und andere Geschmacksrichtungen. Für die Konfitüren und den hauseigenen Walnuss-Likör aus grünen Walnüssen nach einer Rezeptur von Maria Treben ist Frater Bonifatius Dittrich, der den Klosterladen zusammen mit Christine Spenlen führt, höchstselbst verantwortlich. „Die Nüsse werden im Juni grün geerntet, dann geviertelt und gepresst“, erzählt Dittrich, „ihnen wird eine wohltuende, heilende Wirkung für Magen und Verdauung nachgesagt.“ Das Obst für seine Konfitüren pflückt er ebenfalls selbst. Bevor Dittrich in den Orden eintrat, war er als Bäcker tätig. „Daher kommt vermutlich das Interesse“, sagt der Frater und schmunzelt. Der Klosterladen ist ein offener Laden, in dem sich jeder frei bewegen kann. Da es nur noch wenige Geschäfte mit religiösen Artikeln gibt, kommen vermehrt Leute vorbei, die in bestimmten Lebenssituationen etwas suchen – zum Trost, zur Aufmunterung oder zur Begleitung. Hat der Klosterladen etwas nicht

Fotos: Daniela Pielenhofer

Auf der Suche nach dem besonderen Geschenk mit religiösem Touch muss man schon einen Berg erklimmen – aber hier in der Stadt zum Glück nur den Kaulberg und diesen auch nur zur Hälfte. Denn biegt man dann rechts in den Karmelitenplatz ein, ist man bereits am Ziel: dem Karmeliten-Klosterladen, ein etwas anderes „Haus voller Geschenke“.


die ZWIEBEL 12/2014 lebenswertes vorrätig, weil es beispielsweise von früher ist, kann die Leiterin und gelernte Buchhändlerin Christine Spenlen dies meist besorgen. „Wir wählen traditionelle, sinnvolle und regionale Produkte aus und erfüllen auch Sonderwünsche. Gerade bei Geschenken machen sich die Leute Gedanken über die Form und die Sinnhaftigkeit von dem, was sie kaufen und haben oft eigene Vorstellungen“, sagt sie.

Bistumsbier und Rosenkranz, Krippen und Konfitüre So kommt es, dass sich Kleinigkeiten wie beispielsweise ein Christophorus als Schutzpatron fürs Auto, ein bunter Rosenkranz, ein graviertes Herz aus Olivenholz oder ein Bambolario, das ist das Bamberger Marienarmband mit verschiedenen Abbildungen, großer Beliebtheit erfreuen. Auf Wunsch ist auch die Segnung eines solchen Geschenks durch einen Karmeliten-Bruder möglich. „Der seelsorgliche Aspekt in unserem Laden ist nicht zu unterschätzen“, weiß Spenlen, die nicht nur verkauft, sondern vielmehr auch zuhört und berät, damit die Kunden das Richtige finden.

In der Weihnachtszeit kommen vor allem die Holzschnitzereien aus Olivenholz aus dem Heiligen Land gut an. Dazu ausgewählte Literatur, wie ganz neu das Bamberger Weihnachtsbuch mit Anekdoten und Geschichten aus der Stadt vom Coburger Veste-Verlag. Kleine Mitbringgeschenke zur Einstimmung, etwa zum Advent oder zum Hausgebet, sind zudem beliebt, wie kleine Bücher mit guten Gedanken generell, die man bei Gelegenheit einfach so aus der Tasche zaubern kann. Auch eine schmucke Engelskerze, die im Allgäu nach alter klösterlicher Tradition hergestellt wird, sorgt beim Anblick auf Anhieb für Weihnachtsstimmung. Und natürlich dürfen sich bei so vielen Geschenken nicht nur die Erwachsenen freuen, auch für Kinder vom Kleinkind- bis zum Kommunionalter hält das Sortiment einiges bereit. Dabei sind es nicht nur Frauen, die stundenlang im Klosterladen stöbern, auch viele Männer kommen gerne vorbei und halten sich vergleichsweise lange im Laden auf. „Es ist das Gesamtpaket, das man gerne erkundet“, meint Spenlen und lacht, „wir haben ein Haus voller Geschenke.“ [dp]

Weitere Infos zum Klosterladen und seinem Sortiment gibt es auch im Internet unter www.karmeliten.de (Orte: Bamberg) und bei Facebook unter Karmeliten Klosterladen.

Wir wünschen unseren Kunden ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr!

Mittlerer Kaulberg 29 Tel. 0951/56633

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lebenswertes die ZWIEBEL 12/2014

Weißt Du, wer Du bist? Hashem Yazbek ist ein Suchender. Einer, dem es Spaß macht, auf die großen Fragen des Lebens eine Antwort zu finden – auch wenn die Suche ein Leben lang dauert. Mit 15 Jahren zweifelte er zum ersten Mal an der Existenz Gottes. Mit 28 konfrontierte ihn der Umzug von Syrien nach Deutschland mit der Frage nach seiner eigenen Identität. Und heute, als 40-jähriger Akademiker, sucht er nach der großen Liebe. Damit ist er nicht alleine: Der Informatiker hat in Bamberg mehrere Motivations- und Kontaktgruppen für Gleichgesinnte gegründet. Außerdem bietet Hashem Yazbek Gruppen-Coaching und InternetWorkshops an.

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Herr Yazbek, Sie sind promovierter Informatiker und arbeiten auch in Ihrem Beruf. In Ihrer Freizeit sind Sie in Bamberg aber als Mentor und Coach tätig. Wie kam es zu dieser ungewöhnlichen Mischung? Hashem Yazbek: Seit ich 15 Jahre alt bin, interessiere ich mich für Psychologie, Philosophie und dafür, was uns glücklich macht. Psychologie studieren wollte ich trotzdem nicht, mit 18 wollte ich etwas ganz anderes machen. Aber das Thema hat mich nicht mehr losgelassen. Die Suche nach den Antworten macht mich glücklich. Die Suche nach dem Sinn des eigenen Lebens beschäftigt jeden Menschen irgendwann. Sie wollen aber auch anderen bei ihrer Sinnsuche helfen. Warum? Ich bin kein Psychologe, aber ich habe irgendwann gemerkt, dass ich andere Menschen motivieren kann. Es ist eine Gabe und die

meisten Leute sind doch mit ihrem eigenen Leben nicht zufrieden. Ich habe viele Workshops und Seminare zu psychologischen Themen besucht und einen Haufen Geld dafür bezahlt. Irgendwann habe ich mir gedacht: Das kann ich besser. Und dann habe ich angefangen, Coachings anzubieten. Was machen Sie besser? Wissen Sie, das liegt vielleicht ein wenig an der Mentalität. Ich komme aus Syrien und ich habe bald gemerkt, dass es die Deutschen gerne kompliziert haben. Wenn etwas einfach ist, halten sie es schnell für wertlos. Das wissen auch solche Motivationstrainer und verpacken ihre Botschaften sehr kompliziert. Sie spornen die Menschen an, das Unerreichbare zu erreichen. Aber damit machen sie die Menschen doch nur kaputt. Ich finde, es geht darum, dass der Mensch zufriedener wird. Und das geht auch einfacher.


die ZWIEBEL 12/2014 lebenswertes Wie machen Sie unglückliche Menschen wieder glücklich? Da gibt es natürlich kein Patentrezept, aber ich finde, es gibt zwei wichtige Bausteine. Der eine ist das Selbstvertrauen, und an dem kann man wirklich arbeiten. Ich habe dazu selbst einen Internet-Workshop entwickelt, der auch schon online ist. Der andere Baustein oder die Erkenntnis ist, dass einem im Team so ziemlich alles leichter fällt. Darum biete ich die Motivationsgruppen an. Hier sollen sich Gleichgesinnte treffen und gegenseitig motivieren, um an sich zu arbeiten. Was hat es mit den Kontaktgruppen auf sich? In den Kontaktgruppen geht es einfach darum, Leute kennenzulernen und Anschluss zu finden. Seit drei Jahren veranstalte ich zwei Mal im Monat einen Singletreff. Es gibt aber auch das monatliche Fun Date. Hier steht nicht die Partnersuche im Vordergrund, sondern das Kennenlernen von neuen Leuten. In Zukunft möchte ich auch Speed-Dating anbieten. Sie beschäftigen sich schon so lange damit, was uns glücklich macht. Sind Sie glücklich? Ja, ich bin glücklich. Was mein Glück ausmacht ist das seeli-

sche Gleichgewicht, so eine Mischung aus innerem Frieden, innerer Sicherheit, Stolz und Freude am Leben. Weihnachten steht vor der Tür, für Singles ist das oft eine schwierige Zeit. Was raten Sie Alleinstehenden, denen vor dem Fest der Liebe graut? Die Möglichkeiten sind groß, bei den Kontaktgruppen Leute kennen zu lernen. In den letzten drei Jahren gab es immer ein paar Singles, die ausgemacht haben, den Abend zusammen zu verbringen. Ich vermute, in diesem Jahr werden sich auch ein paar Leute finden. Also, einfach melden. [km] Mehr Informationen zu der Arbeit von Hashem Yazbek unter www.hashemyazbek.de

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Weihnachtliche Kutschfahrt

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Eine kleine blonde Frau mit neongelber Warnweste dirigiert das Chaos: „Nein, Sie müssen leider noch eine Runde warten.“, „Entschuldigung, können Sie noch ein bisschen Platz machen?“, „Ein Kind muss noch auf den Schoss, damit der junge Mann richtig sitzen kann.“ Erst wenn jeder Fahrgast einen Platz gefunden hat, gibt Gabriele Weiss ihrem Mann ein Zeichen. Das Familienunternehmen hat nicht umsonst einen gewerblichen Personenbeförderungsschein. Sicherheit ist oberstes Gebot. Harald Weiss wartet das Nicken seiner Frau ab, dann lässt er auf dem Kutschbock kurz die Zügel schnalzen und los geht die Fahrt.

Die Route abseits des Gundesheimer Weihnachtsmarktes ist eigentlich nicht spektakulär. Parallel zum Markt führt der Weg durch ein für den Verkehr gesperrtes Wohngebiet. Die Stimmung in der Weihnachtskutsche ist umso festlicher: Kutscher und Pferde tragen Nikolausmützen, bunte Lichter blinken und der Nikolaus der Gemeinde Gundelsheim ist zum Singen aufgelegt. Falco und Carino traben in Schrittgeschwindigkeit. Sobald die Straße leer ist, gibt Harald Weiss Gas und lässt die Wallache auf 15 km/h beschleunigen. Die Kinder quietschen vor Freude, manche Erwachsene lachen, Harald Weiss strahlt. Seit bald 15 Jahren lenkt der 57-Jährige Kutschen durch Stadt und Landkreis Bamberg. Momentan ist er der einzige, der gewerbliche Kutschfahrten in der Domstadt anbietet. Das Geschäft läuft gut, davon leben könnte die fünfköpfige Familie aus Bamberg trotzdem nicht. „Ich mache das zum Ausgleich zu meinem Beruf und weil es mir sehr viel Spaß macht“, erklärt der Familienvater. Unter der Woche sitzt Weiss als Elektrotechniker im Büro. Nach Feierabend und am Wochenende ist er bei den Pferden im Stall, transportiert die Kutschen von A nach B, bereitet die nächste Fahrt vor. Immer an seiner Seite: Ehefrau Gabriele. Die beiden sind ein Team. Das bedeutet viel Arbeit, aber auch schöne Stunden zu zweit. „Mit der Frau in der Kutsche durch den Wald zu fahren, das hat schon was“, verrät Harald Weiss mit einem Schmunzeln.

Fotos: Katja Müller, Christa Schäfer Eccard

Der Andrang ist kaum zu stoppen: Sobald Falco und Carino mit dampfenden Leibern und aufgeblähten Nüstern im straffen Trab um die Ecke biegen, formiert sich die wartende Menschenmenge zu einer nach vorwärts drängenden Masse. Dann stehen die Pferde: Menschen purzeln von der Kutsche, Menschen klettern in die Kutsche. Nur der Nikolaus bekommt immer einen Sitzplatz. Willkommen auf dem Gundelsheimer Weihnachtsmarkt.


die ZWIEBEL 12/2014 lebenswertes

Seiner Frau verdankt er auch sein zeitintensives Hobby: „Als ich 18 Jahre alt war, hat sie mich bei einem Reitkurs mit angemeldet. Und dann sind wir am Pferd hängen geblieben.“ So wie die Eltern entwickelten sich auch die drei Töchter zu Pferdenarren. Ein teures Hobby. „Jedes Mal Ponys für die Mädchen zu mieten war zu teuer. So kamen wir auf die Idee, Kutsche zu fahren.“ Schon bald investierte Familie Weiss in eine eigene Kutsche. Mittlerweile hat sie drei: eine Picknickkutsche, in der – je nach Statur – zwölf bis 15 Erwachsene Platz finden; eine kleine Wagonette, in der es vier Erwachsene beziehungsweise sechs Kinder bequem haben und die Hochzeitskutsche „Vis a Vis“ in SchwarzRot – „der absolute Renner bei Hochzeiten“, erzählt Harald Weiss stolz. In den 15 Jahren ihres Unternehmens haben Harald und Gabriele Weiss bald 40 000 Kilometer auf dem Kutschbock zurückgelegt – und das nur mit der kleinen Kutsche. „Die

Wagonette mussten wir schon drei Mal neu bereifen lassen“, so Harald Weiss. Die Hauptsaison der Kutschfahrten ist in den Monaten März bis November. Mit ihren Gästen haben die Kutscher schon einiges erlebt: romantische Hochzeiten, hitzige Bierkellerfahrten, tobende Kindergartengruppen, einen Halt beim Drive-In und anrührende Geburtstage. „Gerade ältere Menschen haben an eine Ausfahrt mit Pferden noch Erinnerungen an früher. Das ist für viele emotional“, erzählt Harald Weiss. Geburtstagskinder bekommen von ihm ein Hufeisen geschenkt. „Da sind alle begeistert.“ Egal, wie die Stimmung auf der Kutsche ist: Moritzburger Falco (14) und Hannoveraner Carino (12) lassen sich davon nicht beirren. „Das Vertrauen ist das Allerwichtigste“, erklärt Harald Weiss, während die Kutsche scheinbar ohne sein Zutun durch die Straßen von Gundelsheim fährt. „Wenn jetzt ein

Beratung in allen Lebenslagen Kinderkrippen Kindergärten Kinderhorte FamilienTreffpunkt Löwenzahn Jugendgästehaus Gästehaus am Hainpark ambulante Pflege Seniorenzentren Angebote für Menschen mit Demenz Sozialpsychiatrie Immerland-Laden Ehrenamt KulturTafel Berufsfachschule für Altenpflege u.v.m. Sie möchten uns unterstützen? Diakonisches Werk Bamberg-Forchheim e.V. Sparkasse Bamberg IBAN: DE73770500000570227710 BIC: BYLADEM1SKB Verwendungszweck „Spende für ...“ oder online unter www.dwbf.de/service/spende

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lebenswertes die ZWIEBEL 12/2014

Doch jetzt brauchen die Pferde erst einmal Ruhe. Drei Stunden lang haben die beiden Wallache etwa 250 Menschen über den Gundelsheimer Weihnachtsmarkt gezogen. „Das sind etwa 2,5 Tonnen pro Fahrt“, sagt Gabriele Weiss und legt Falco eine wärmende Decke übers Fell. Bis das Ehepaar die Pferde in den Stall in Burgebrach gebracht und versorgt hat, werden noch Stunden vergehen. „Und morgen müssen wir die Kutsche nach Reundorf bringen, da fahren wir die Gäste einer Weihnachtsfeier“, ergänzt Harald Weiss. Gestresst wirkt das Kutscherehepaar trotzdem nicht. Vielleicht, weil ihnen ihr Beruf im Blut liegt: Gabriele Weiss´ Großvater war Rittmeister, der Urgroßvater ihres Mannes ein Lohnkutscher. [km]

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© Sascha Bühner, Pieer Kamin, Peter Rees

Feuer ausbrechen würde, würden die beiden trotzdem nicht scheuen, sondern sich auf mich oder meine Frau verlassen.“

Was jetzt so leicht wirkt, war früher ein hartes Stück Arbeit. Das Fahrabzeichen Klasse IV und den Sachkundenachweis für Personenbeförderung der Berufsgenossenschaft gibt es nicht umsonst. Falco und Carino mussten lange mit ihren Besitzern üben, bis sie sich sicher durch den Straßenverkehr bewegten. Noch heute gehören Übungsfahrten mit den verschiedenen Kutschen zu ihrem Alltag. Alle zehn Wochen brauchen die beiden einen Satz neuer Hufe.


die ZWIEBEL 12/2014 zuhause in…

Zuhause im Warum heißen Bamberger Straßen eigentlich, wie sie heißen? die ZWIEBEL geht der Sache auf den Grund. Auf der Suche nach einem winterlichen Straßennamen begeben wir uns zum Jahresschluss auf den Stazinäriweg. Jetzt werden Sie sich fragen, was diese ungewöhnliche Namensgebung mit der kalten Jahreszeit zu tun hat? Ganz einfach, als „Stazinäri“, abgeleitet vom italienischen „scorzonera“ bezeichnen die Bamberger Gärtner liebevoll die Schwarzwurzel, eine Spargelart, die – wenn auch nur noch selten – als feines Wintergemüse zubereitet wird.

Foto: Daniela Pielenhofer

Der Stazinäriweg entstand Ende der 1940er Jahre und ist im damals neuen Gärtnerviertel rund um die Schildstraße beheimatet. Wegen des ungewöhnlichen Namens für das Gemüse, der sich ausschließlich im Bamberger Dialekt eingebürgert hat, gab es anfangs sogar Überlegungen, den Weg einfach Schwarzwurzweg zu nennen. Aber das wäre ja langweilig, befindet sich doch der Süßholzweg gleich nebenan. Seit 2010 gehört die Wortschöpfung Stazinäri neben Mussärol deshalb zum Welterbe. Doch, der Stazinäriweg hieß nicht immer so. Erst 1947 wurde die frühere Boelckestraße, die auf den Jagdflieger Oswald Boelcke zurückging, der im 1. Weltkrieg abgestürzt war und dabei zu Tode kam, in Stazinäriweg umbenannt. Da die Schwarzwurzel das Gemüsesortiment der Bamberger Gärtner wunderbar ergänzte und früher durchaus großflächiger

angebaut wurde, sollte auch sie einen eigenen Weg bekommen, der besser in das Gärtnerviertel passte. Seitdem ist er also da, der Stazinäriweg – einmalig und einzigartig, deutschlandweit. Wobei das schmackhafte Gemüse natürlich auch in anderen Ecken Deutschlands beliebt ist. Schwarzwurzel, der Winterspargel, wurde lange – vor allem zu Zeiten der Pest – als Heilpflanze gereicht. Er enthält viele Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium, Eisen, Vitamin B1 und E, Folsäure und Nitrat, was ihn nach dem Schälen etwas dunkler verfärbt. Erst im beginnenden 18. Jahrhundert hat man auf den kontrollierten Anbaus des Gemüses mit der groben, fast schwarzen Schale, hinter der sich weißes Fleisch mit mildem, leicht nussigem und würzigem Geschmack verbirgt, gesetzt. So landet es bis heute in der Winterzeit leicht gegart und lecker zubereitet auf unseren Tellern. Mmmmmh! All dies war mit freundlicher Unterstützung des Stadtarchivs herauszufinden, das auch in diesem Jahr die Kolumne Straßenname Heft für Heft begleitet hat. Ein herzliches Dankeschön daher an Winfried Theuerer und Kollegen, ohne die man sich – wenn man mit offenen Augen durch die Stadt geht – weiterhin vermutlich Löcher in den Bauch fragen würde, warum die Bamberger Straßen nun einmal so heißen, wie sie heißen. [dp]

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gesundheit die ZWIEBEL 12/2014

Riechen Sie sich gesund

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die ZWIEBEL 12/2014 gesundheit Zur Geburt des Christuskindes brachten sie Gold, Weihrauch und Myrrhe – bereits damals wusste man um die goldwerte Heilkraft bestimmter Pflanzen: So bezeichnet man den Weihrauch als Heiligen unter den ätherischen Ölen mit seiner bewusstseinserweiternden und entspannenden Wirkung. Myrrhe hingegen gilt als klärend, reinigend und zugleich entzündungshemmend. Auch wenn man das Wort Aromatherapie damals noch nicht kannte, so wird sie doch bereits seit Jahrtausenden praktiziert. Erst in jüngster Vergangenheit beschäftigen sich Wissenschaftler verstärkt mit der therapeutischen Bandbreite ätherischer Öle: So konnte Hanns Hatt, Professor für Zellphysiologie an der Bochumer Ruhr-Universität, nachweisen, das der nach Jasmin riechende Dufstoff Gardenia Acetal eine schlaffördernde Wirkung auf das Gehirn ausübt – und zwar mit den gleichen molekularen Mechanismen wie Beru-

higungsmittel aus der Gruppe der Benzodiazepine. Auch weiß man inzwischen, dass zahlreiche ätherische Öle eine antibakterielle und fungizide Wirkung haben. Möglicherweise liegt es genau daran, dass wir in der Winterzeit besonders auf bestimmte Düfte und Aromen reagieren. So wirkt beispielsweise Kiefernöl befreiend auf die Atemwege – dank seiner schleimlösenden und antibakteriellen Inhaltsstoffe. Äußerlich angewandt lindert das Öl Gelenk- und Muskelschmerzen. Also alles Beschwerden, die in der kalten Jahreszeit gehäufter auftreten. Das vor allem bei Backen eingesetzte Gewürz Zimt bringt als Öl Wärme in den Körper, senkt den Blutzuckerspiegel (besonders wichtig in der Plätzchen- und Stollen-Hochsaison!) und wirkt durchblutungsfördernd. Die Vanille sorgt mit ihrem süßen, warmen Duft für Wohlbefinden und Entspannung, wovon man gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit gar nicht genug bekommen kann. Wer unter einem Stimmungstief leidet oder zu Winterdepressionen neigt, dem könnte

mit Orangenöl geholfen werden: Es wirkt stimulierend auf die Zirbeldrüse und ausgleichend auf die Hypophyse. Zugleich stärkt es das Immunsystem, wirkt muskelentspannend und luftreinigend. Doch wie werden ätherische Öle am effektivsten eingesetzt? Wie immer in der Naturheilkunde kommt es dabei ganz auf den einzelnen Menschen sowie seine individuellen Bedürfnisse und Beschwerden an. Ätherische Öle können zur Inhalation genutzt werden, in der Aromamassage, als Tee oder Kompresse, zur Beduftung von Räumen, aber ebenso als Badezusatz oder in der Sauna und natürlich auch in der Hautpflege. Doch Vorsicht! Wie bei allen Arzneimitteln kann es zu Nebenwirkungen kommen und viele Öle haben eine allergieauslösende oder toxische Wirkung – vor allem wenn sie unverdünnt eingesetzt werden. Deshalb sollte man bei chronisch kranken Menschen, Schwangeren und Kindern immer erst Rücksprache mit einem kundigen Therapeuten halten. In jedem Fall lohnt es sich, daheim eine kleine Hausapotheke aus

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gesundheit die ZWIEBEL 12/2014

ätherischen Ölen für alltägliche Wehwehchen zusammenzustellen – sei es um bestehende Beschwerden zu lindern oder einigen Erkrankungen vorzubeugen. Wählen Sie gegen

Erkältung z.B. Ackerminze, Eukalyptus, Immortelle, Ingwer, Latschkiefer, Lavendel, Minze,Teebaum, Thymian oder Zitrone.

Erschöpfung z.B: Thuja, Vetiver (allgemein), Angelika, Bergamotte, Estragon, Rose, Thymian, Wacholder oder Zeder (körperlich), Geranie, Lavendel, Melisse oder Rosmarin (nervlich).

Hautprobleme z.B. Birke, Cistrose, Geranie, Kamille, Kiefer, Lavendel, Rose, Salbei, Thymian, Ysop, Zeder oder Zitrone.

Kopfschmerzen z.B. Ackerminze, Ingwer, Lavendel, Majoran, Melisse, Minze, Rose oder Thymian.

Kreislaufprobleme z.B. Knoblauch, Lavendel, Rosmarin, Thymian, Zimt oder Zypresse.

Magen- und Verdauungsbeschwerden

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z.B. Angelika, Anis, Bohnenkraut, Dill, Estragon, Fenchel, Koriander, Kümmel, Muskatnuss, Oregano oder Schafgarbe.

Rückenschmerzen z.B. Ackerminze, Lavendel, Minze, Niaouli, Rosmarin, Thymian oder Wachholder.

Schlafstörungen z.B. Angelika, Basilikum, Bergamotte, Estragon, Fenchel, Lavendel, Melisse, Orange, Rosenholz oder Sandelholz. Wie vielseitig jedes einzelne ätherische Öl einsetzbar sein kann, lässt sich wunderbar am (sehr naheliegenden) Beispiel der Zwiebel zeigen: Allium cepa (Zwiebel): Für die Herstellung von 1 l Öl benötig man zehn Tonnen Zwiebeln, die durch Wasserdampf destilliert werden. Der Duft ist scharf und würzig, die wirksamen Inhaltstoffe sind Campesterol, Catechol und Kaempferol. Ihr Element ist

das Feuer und ihre Signatur der Jupiter. Die Zwiebel wirkt antibakteriell, harntreibend, krampf- und schleimlösend, sie belebt die Seele, in dem sie trübe und dunkle Gedanken vertreibt, ausserdem blockiert sie negative Schwingungen. Äusserlich kann man frische Zwiebeln bei Ohrentzündungen, Insektenstichen sowie Geschwüren, Furunkeln, Abzessen und Wunden einsetzen. Für Kompressen verwendet man bis zu 20 Tropfen des Öls in einem Glas abgekochten Wasser. Innerlich hilft die Zwiebel gegen Appetitlosigkeit, Arteriosklerose, Arthritis, Bluthochdruck, Durchfall, Gallensteine, Gicht, Neuralgien, Rheuma, Schwäche, Stoffwechselstörung, Verschleimung und Wassersucht. Wer hätte das gedacht – sogar in der Aromatherapie findet die Zwiebel ihren Platz. [sb] Die Autorin Syke Brandt ist Journalistin und Heilpraktikerin in Bamberg


die ZWIEBEL 12/2014 cartoon – gerd bauer

Gerd Bauer

illustriert die ZWIEBEL jeden Monat mit einem seiner typischen ­Cartoons, die das fränkische Lebensgefühl auf den Punkt bringen.

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ausgehen die ZWIEBEL 12/2014

piotr anderszewski

Ausgehen Dezember 2014

European Outdoor Film Tour 14/15 konzerthalle, hegelsaal mo, 8.12.2014, 20.00 uhr

klavier-solorezital mit dem „artist in residence“ der bamberger symphoniker, bach, bartók, szymanowski

spektakuläre Outdoorsportund Abenteuerfilme

martin Dahanukar

lesung mit punsch

jazzclub sa, 6.12.2014, 21.00 Uhr*

ob. königstr. 15, rückgeb. di, 9.12.2014, 20.00 Uhr*

cool jazz-trompeter mit trio und indisch/Afrikanischen einflüssen

weihnachtliche lesung mit dem tig – theater im gärtnerviertel auch 16. und 17.12.

symphoniekonzert

heilige nacht

Konzerthalle do, 4.12.2014, 20.00 Uhr*

historisches museum so, 7.12.2014, 11.00 Uhr*

freunde der melancholie

Smetana: Mein vaterland mit den Bamberger symphonikern unter Jakub Hrůša (Prag)

Ludwig Thomas weihnachts­ legende auf fränkisch, mit georg leumer und den bamberger Spielleut, auch 20.12., e.t.a.-hoffmann-th.

die bombe

barbarisches bamberg

stipendiaten­ konzert spiegelsaal der harmonie di, 2.12.2014, 19.00 Uhr opernabend des RichardWagner-Verbands mit Ralitsa Ralinova und Jan Szurgot

e.t.a.-hoffmann-theater do, 4.12.2014, 20.00 Uhr*

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Konzerthalle sa, 6.12.2014, 20.00 uhr

bühnenstück von rainer lewandowski um die forschung zur deutschen atombombe

Club Kaulberg so, 7.12.2014, 20.00 Uhr* krimilesung mit friederike schmöe, thomas kastura, sigi hirsch und weiteren

*Ausführliche Informationen siehe „Kultur in Sicht“ ab Seite 12

palais schrottenberg do, 11.12.2014, 20.00 Uhr* Lesung/Gesang/Schauspiel mit dem wildwuchs theater auch 19. und 28.1.2

Thorsten havener BRauerei reh, lohndorf fr, 12.12.2014, 20.00 Uhr* „Ich weiSS, was du denkst“: show mit dem mentalisten und gedankenleser

tannenbaum­ geschichten brentano-theater ab fr, 12.12.2014, 20.00 uhr geschichten rund um den baum mit martin neubauer, auch 17., 21., 23., 24.12.

Boxgalopp stilbruch, sandstraSSe fr, 12.12.2014, 21.00 Uhr KOnzert zum Release der neuen CD „Baddsch! Bäng! Bumm!“

Heinz becker

die meistersinger

konzerthalle, hegelsaal do, 11.12.2014, 20.00 Uhr

cinestar kino sa, 13.12.2014, 18.00 Uhr*

gerd dudenhöffer mit seinem saarländischen alter ego

übertragung live aus der metropolitan opera new york, ltg. james levine


die ZWIEBEL 12/2014 ausgehen

Johann könig

weihnachten 1914

the gospel people

silvesterkonzert

konzerthalle sa, 13.12.2014, 20.00 uhr

stephanskirche mo, 22.12.2014, 19.00 Uhr*

Konzerthalle, hegelsaal fr, 26.12.2014, 19.00 uhr

konzerthalle mi, 31.12.2014, 17.00 uhr*

komiker mit sprachwitz, s. interview seite 18/19

Lesung zum „Weihnachts­ frieden“ im 1. weltkrieg, mit martin neubauer und andreas ulich

gute-laune-weihnachtsmusik aus aller welt von dem amerikanischen starensemble

bamberger symphoniker u.a. mit ravel, dukas, debussy, berlioz

12 tenors

Broilers Noir Live

zwischen d. jahren

konzerthalle, hegelsaal mi, 17.12.2014, 20.00 Uhr

brose arena mo, 22.12.2014, 20.00 uhr

nürnberger str. 23 sa, 27.12.2014, 17.00 uhr

Literarisches Feuerwerk

12 tenöre (nicht nur) in weihnachtslaune

rockkonzert mit den shootingstars der punkrockszene 2014

lesung „zwischen den jahren, zwischen den zeilen“ in der poetry art galerie mit sigi hirsch, thomas kastura und klaus gasseleder

Kurzfilmtag

bamberger weihnachtskonzert

latvian voices/ Viva voce

konzerthalle di, 23.12.2014, 20.00 uhr

KOnzerthalle sa, 27.12.2014, 20.00 Uhr*

verschiedene orte so, 21.12.2014 Kurzfilme an kreativen orten in der stadt, liste unter www.kurzfilmtag.com

festliches konzert mit der sinfonietta bamberg, chören und solisten unter harald strauSS-orlovsky

weihnachtliche klänge mit den lettischen und deutschen à-cappella-bands

väterchen frost

Nussknacker

Konzerthalle, hegelsaal so, 21.12.2014, 16.00 Uhr*

Konzerthalle fr, 26.12.2014, 16.00 uhr

Sebastian Reich & Amanda

russischer märchen­ klassiker mit schauspiel, tanz und gesang

tschaikowskis ballett­ klassiker mit dem russischen Staatstheater

KOnzerthalle so, 28.12.2014, 18.00 uhr comedy-show mit dem würzburger bauchredner und seinem nilpferd

St. Johanniskappele Mi, 31.12.2014, 19.00Uhr* Lesung: texte zur silvester­ nacht – martin neubauer, Heike bauer-banzhaf

silvesterkonzert obere pfarre, kaulberg mi, 31.12.2014, 21.00 uhr* barock und klassik mit dem bamberger streichquartett und solisten

silvesterkonzert stephanskirche mi, 31.12.2014, 22.00 uhr* orgelmusik von bach, guilmant, franck und anderen, mit ingrid kasper

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impressum & adressen die ZWIEBEL 12/2014

Impressum Verlag

Satz

Zwiebelverlag GbR Henning Brandt & Manuel Werner Schellenbergerstraße 8 96049 Bamberg

Henning Brandt grafik@die-zwiebel.de

Telefon 09 51 / 51 93 95 - 0 Telefax 09 51 / 51 93 95 - 55 www.die-zwiebel.de post@die-zwiebel.de

Chefredakteur Henning Brandt [hb] (V.i.S.d.P.) h.brandt@die-zwiebel.de

Redaktion Katja Müller [km] k.mueller@die-zwiebel.de Daniela Pielenhofer [dp] d.pielenhofer@ die-zwiebel.de Syke Brandt [sb] www.globuli-bamberg.de Frank Keil [fk] f.keil@die-zwiebel.de Matthias Schleifer [ms] post@die-zwiebel.de Dr. Barbara Pittner [bp] post@die-zwiebel.de

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Fotografie Anny Maurer Telefon 09 51 / 9 23 08 85

Anzeigenleitung Manuel Werner Telefon 09 51 / 18 51 70 27 Mobil 01 78 / 9 74 80 80 m.werner@die-zwiebel.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2014 vom 1.1.2014. Anzeigenschluss 20. des Vormonats.

Druck Safner Druck & Verlags-GmbH 96170 Priesendorf www.safner-druck.de

Bamberger Symphoniker

Lichtspiel Kino & Cafe

Mußstraße 1 Telefon 9808220 (Karten) bamberger-symphoniker.de

Untere Königstr. 34 Telefon 26785 www.lichtspielkino.de

Brentano Theater

Live club / Haas säle

Gartenstr. 7 Telefon 54528

Obere Sandstr. 7 Telefon 53304 www.live-club.de

Chapeau Claque Theater Grafensteinstr. 16 Telefon 39333 chapeau-claque-bamberg.de

Cinestar Kino Ludwigstr. 2 Telefon 3028850 www.cinestar.de

Club Kaulberg Unterer Kaulberg 36 Telefon 51953330 www.nana-productions.de

Diözesanmuseum Domplatz 5 Telefon 502316 www.erzbistum-bamberg.de

Erscheinungsweise

E.T.A.-Hoffmann-Theater

die ZWIEBEL (Aufl. 6.000 Ex.) ist monatlich an über 250 Vertriebsstellen in Bamberg kostenfrei erhältlich.

E.T.A.Hoffmann-Platz 1 Telefon 873030 www.theater.bamberg.de

© Copyright 2014 für eigens gestaltete Anzeigen und Texte beim Verlag. Nachdruck und Vervielfältigung, (auch auszugsweise). Wiedergabe durch Film, Fernsehen, Rundfunk sowie Speicherung auf elektronischen Medien nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Namentlich oder mit Autorenkürzel gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung des Verlags wieder.

Historisches Museum Domplatz 7 Telefon 5190746 www.bamberg.de/museum

Jazzclub Bamberg Obere Sandstr. 18 Telefon 53740 www.jcbamberg.de

Künstlerhaus Villa Concordia Concordiastr. 28 Telefon 955010 www.villa-concordia.de

Wichtige Adressen

Bamb. Marionettentheater Untere Sandstr. 30 Telefon 67600 www. bambergermarionettentheater.de

Morphclub Obere Königstr. 39 Telefon 0170/4230208 www.morphclub.org

Städtische Musikschule St.-Getreu-Straße 14 Telefon 509960 www.musikschule.bamberg.de

Naturkundemuseum Fleischstr. 3 Telefon 8631248 www.naturkundemuseumbamberg.de

Odeon Kino & Cafe Luitpoldstr. 25 Telefon 27024 www.lichtspielkino.de

Stadtbücherei Bamberg Obere Königstr. 4a Telefon 981190 stadtbuecherei-bamberg.de

Stadtgalerie Villa Dessauer Hainstr. 4a Telefon 871861 www.bamberg.de/museum Viele weitere Infos unter

www.kultur.bamberg.de


Hier finden Sie die Zwiebel – eine Auswahl von Auslagestellen – Gesamtübersicht auf www.die-zwiebel.de

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Karolinenstraße

Die Teegießerei

Pfahlplätzchen

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Hauptwachstraße

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Geyerswörthstraße

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Kunstkontor

Obere Brücke

Apotheke am Kranen

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Lady-Fit

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AWO-Seniorenzentrum

Hauptsmoorstraße

Edelmetallstudio Bamberg

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Logopädie Först & Mansaré

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rubrik

die ZWIEBEL 12/2014


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