die ZWIEBEL 11-2014

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wiebel Z Magazin fĂźr das lebenswerte Bamberg

Kultur Genuss Portraits Lebenswertes Veranstaltungen Aktuelles aus Bamberg

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 November 2014


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die ZWIEBEL 11/2014

HERZLICH WILLKOMMEN AUF DEM HANDTHALER STOLLBERG! Schon von weitem ist die heutige Ruine Stollburg und Frankens höchst gelegener Weinberg zu sehen. Die einst mächtige Burganlage wurde vermutlich im 12. Jahrhundert von den Herren von Stollberg erbaut und war ab 1303 Sitz eines Würzburger Amtsmannes. 1525 wurde sie im Bauernkrieg fast völlig zerstört. Heute ist nur noch ein rund 14 m hoher Rest eines Bergfriedes, kleinere Mauer- und Gewölbereste und ein verschütteter Kellereingang erhalten. Es wird vermutet, dass der große Minnesänger Walther von der Vogelweide dort geboren wurde. Die Weinstube Stollburg kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Seit mehr als 50 Jahren schmiegt sie sich wie ein Schwalbennest an einen der schönsten Weinberge Frankens.

Inmitten des höchsten Weinberges Frankens liegt die Weinstube Stollburg. Von der Terrasse hat man einen der schönsten Panoramablicke ins Steigerwaldvorland. Man kann am Horizont den Schwanberg, Dettelbach und Würzburg sehen.

Von hier aus kann man gestärkt die 267 Stufen bis hinauf zur Burgruine erklimmen.

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die ZWIEBEL 11/2014 gruß aus der küche

Im tiefen Tal

Da konnte man sich bis Mitte Oktober vorgaukeln, dass wir immer noch Sommer haben: Sonnig und warm war es – und dann mit einem Mal kam sie: die nasse, stürmische, kalte Herbstzeit. Brrrhhh! Der November ist schon ein harter Monat: Allerheiligen, Allerseelen, Totensonntag, dunkle Tage, lange Nächte – es ist die trübste Zeit im Jahr: Die Stimmung sinkt auf den tiefsten Tiefpunkt, dafür erreicht die Zahl der an Depressionen Erkrankten ihren jährlichen Höhepunkt.

bringen – das alles können Lichtblicke im trüben Alltagsgrau sein. die ZWIEBEL hat sich mal umgeschaut, was man in diesen Tagen in Bamberg unternehmen kann – auch und ganz besonders, wenn man alleine ist und einem die Decke auf den Kopf fällt. Dabei hat sie eine Menge toller Freizeitaktivitäten entdeckt, mit denen die Zeit gleich viel schneller vergeht und: ehe man sich versieht ist erster Advent und man kann sich schon mal auf Weihnachten freuen…

Umso wichtiger, sich gerade im November schöne Dinge vorzunehmen, den inneren Schweinehund zu bekämpfen und trotz Wind und Wetter vor die Tür zu treten: Sich an der frischen Luft bewegen, Freunde treffen, ins Kino gehen oder einfach einen kuscheligen Abend in der Sauna ver-

Also: Lassen Sie es sich einfach gut ergehen und schlagen Sie dem Novemberblues ein Schnippchen. Vielleicht können Ihnen die folgenden Seiten dabei behilflich sein. Ihre ZWIEBEL-Redaktion

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Zeit für eine neue Frisur? „Es gibt keine bestimmte Frisurenmo­ de“, sagt Thomas Schramm, Friseur­ meister und Mitinhaber von SCHRAMM HAARformer in der Schützenstraße 2b. Frau trägt das Haar lang oder kurz, mit oder ohne Pony, als Bob oder Stufen­ bob geschnitten – getragen wird, was gefällt. Dabei kommt natürlich auch

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Farbe ins Spiel: Blond-, Natur- und Rot­ töne sind nach wie vor gefragt. Bei den Männern steht „men-reshade“ hoch im Kurs, eine Technik, die das Grau nicht

komplett abdeckt, aber kaschiert und so dem Haar mehr Glanz verleiht. Für Frauen und Männer gleichermaßen ist der „Undercut“ eine Frisurenvariante, die man derzeit als Trend bezeichnen kann. „Früher wurde die Mode jedem aufgesetzt, heute steht der Typ im Vor­ dergrund, dem sich die Frisur anpasst“, weiß der Friseurmeister, „entscheidend sind die Kleidung, die Gesichtsform und die Haare – die Frisur optimiert das Ge­ samtbild.“ SCHRAMM HAARformer macht die Fri­ sur typgerecht, dafür steht das Famili­ enunternehmen seit Jahrzehnten. Das erste Geschäft wurde vor 55 Jahren in der Fischstraße gegründet. Damals bo­ ten Reinhold Schramm und seine Frau Christa Damen- und Herrenfrisuren

sowie Kosmetikberatung an. Anfang der 1970er Jahre kam auch eine eigene Perücken-Boutique hinzu, deren aus­

gewähltes Sortiment bis weit über die Domstadt hinaus Absatz fand. Den Salon SCHRAMM HAARformer in der Schützenstraße führt Thomas Schramm seit 1992. An dem klassischen Unternehmensziel, durch meisterliches Können ein modernes Styling für die Kunden zu erreichen, hat sich über die Jahrzehnte hinweg nichts geändert. „Für uns stehen die Haare im Mittelpunkt“, meint Schramm, „von der Pflege über die Farbe und den Schnitt bis hin zur Frisur.“ Viele Jahre hat Thomas Schramm für verschiede­ ne Frisurkosmetikfirmen als Trainer und Bühnen­ akteur gearbeitet. Auch war er acht Jahre beim „Bund Deutscher Haarfor­ mer“ im Modekolleg aktiv. Als neuen

Kosmetikpartner für seinen Salon hat er sich Anfang 2014 für die amerikanische Firma „REDKEN“ entschieden. Das sechsköpfige Team von SCHRAMM HAARformer erfüllt den Kunden na­ hezu jeden Frisurenwunsch, auch zu besonderen Anlässen, wie Hochzeiten oder Familienfeiern, bei denen edle und ausgefallene Steckfrisuren gefragt sind. „Unser Publikum ist bunt gemischt“, sagt der Friseurmeister, „es gibt sogar die ein oder anderen treuen Kunden, die noch die Anfänge im elterlichen Betrieb kennen.“ Zeit für die Kunden, kompe­ tente Beratung und hohe Qualität in der Bearbeitung der Haare haben eben kein Verfallsdatum. [dp] SCHRAMM HAARformer Schützenstr. 2b • 96047 Bambg. Tel. 09 51 / 2 79 79 www.schramm-haarformer.de

Fotos: Daniela Pielenhofer

Bei SCHRAMM HAARformer in der Schützenstraße 2b stehen Qualität, die HAARE und der Typ, der sie trägt, im Vordergrund. Ein Konzept, das überzeugt – seit nunmehr 55 Jahren.


Das Lesen Sie im November 2014 in der Zwiebel Kultur Bambergs schönste Saiten Magische Illuminationen Ganz großes Kino Das Bamberger Intelligenzblatt Neue Volksmusik aus Oberbayern Gelauscht: Musikneuheiten Brandherde, die unter die Haut gehen Gelesen: Aktuelle Buchrezensionen

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Lebenswertes Scharlottes Welt Ein Puzzle aus großen und kleinen Scherben Fragen, die der November stellt Was von Bamberg bleibt Herbstmarsch statt Novemberblues

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Veranstaltungen Kultur in Sicht Ausgestellt: Aktuelle Ausstellungen

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kurz & knackig die ZWIEBEL 11/2014

Kurz & Knackig November 2014 Vom säen und ernten

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Wenn schon, denn schon: wenn Brose sich schon in Bamberg niederlässt, ist man auch mit ganzem Herzen dabei und achtet die alten Bamberger Berufe. Den des Gärtners etwa, der seine Äcker fleißig düngt, um einen ansehnlichen Er­ trag einzufahren. Politische Landschafts­ pflege heißt es in Fachkreisen, wenn mehr oder weniger wüchsigen Partei­ pflänzchen ein warmer Geldregen von interessierter Seite gespendet wird. Dass neuerdings auch die GAL in das Blickfeld freigiebiger Spender rückt, irritiert ne­ ben der Öffentlichkeit am meisten die Bedachten selber. Interessant auch das Prozedere: anstatt den ausgewählten Parteien eine Über­ weisung oder einen Scheck auszuferti­ gen, fragt Brose zunächst bei den Frak­ tionen an, ob eine Spende denn genehm sei? Das ist sicher nur höflich gedacht, man möchte ja nicht aufdringlich sein. Die Fraktionen dürfen jedoch keine Spenden annehmen und gehen unter­ schiedlich mit dem Dilemma um. Am wenigsten Probleme hatte naturge­ mäß die CSU. Als erfahrene Spenden­ empfängerin reichte sie den Antrag an

den Kreisverband der Partei weiter. Da merkt man die ganze Routine: hier sitzen Profis in der Spendenverarbeitung. Die GAL hingegen stand vor neuen Anfor­ derungen: sind wir unmoralisch, wenn wir das Geld nehmen? Eine Mehrheit der Mitglieder meinte nein, auch hier ver­ einnahmte die Partei die an die Fraktion adressierte Summe. Der Bamberger Genosse der Bosse hat hingegen eher eine Posse fabriziert. Die SPD-Fraktion wollte ihr Scherflein zwar zu Recht nicht annehmen, aber auf die elegante Weiterleitung an die Partei kam man offensichtlich nicht. Eine Dis­ kussion fand auch nicht statt; vermutlich wollte man die Mitglieder nicht durch plötzliche Offenheit erschrecken. Darum sicherheitshalber: abgelehnt. Das schö­ ne Wahlkampfgeld für 2020 weg. Dafür das Gewissen beruhigt und die Grünen geärgert. Interessant das Statement der FDP: die längste Mitteilung verfassten die, die leer ausgingen. Der Schmerz über die Bedeutungslosigkeit muss tief sitzen, wenn man mit Begriffen wie „Wähler­ betrug“ gegen die Grünen keilt. Dabei müsste nur die Nennung von Namen wie Flick oder Gauselmann die Gelben rot werden lassen. Auch die Linke entblödet sich nicht, der GAL „vielleicht“ Käuflichkeit (bei einer Spende zwei Jahre nach der Entschei­ dung) zu unterstellen, um im Nachsatz noch larmoyant darauf hinzuweisen, dass „linke Entscheidungen sich nicht kaufen lassen, da können noch so viele Nullen an der Eins stehen“. Si tacuis­ ses… Spenden an Parteien sind per se proble­ matisch. So lange sie nicht verboten sind (und wer würde so ein Verbot betreiben

wollen?) kann es nur heißen: hinterher hinschauen. Wenn es dumm läuft für Brose, scheitern Abstimmungen zu Fra­ gen der Ansiedlung demnächst an der GAL: weil sie es sich kaum noch leisten kann, dafür zu stimmen.

Kostenfrei – spaSS dabei Familien können sich jetzt Kultur leisten: am jedem ersten Sonntag dürfen Fami­ lien die Museen der Stadt Bamberg kos­ tenlos besuchen. Wobei „Familie“ groß­ zügig definiert wird – freier Eintritt für alle unter 18 und ihre Begleitpersonen. Schon am 2. November geht‘s los: auf in die Bamberger Museen, da gibt‘s viel zu entdecken! die ZWIEBEL meint: Super! Und der erste Schritt zu Londoner Verhältnissen – dort sind alle staatlichen Museen seit 2001 kostenlos zugänglich…

kinder leicht anmelden Und noch eine Runde Lob an die Stadt: jetzt gibt es nämlich WebKiTa. Damit wird die Vergabe von Kindergartenplät­ zen sowohl für Eltern als auch für die Tagesstätten deutlich einfacher, meint OB Andreas Starke. Denn bislang muss­ ten Eltern auf der Suche nach einen Kindergartenplatz von Einrichtung zu Einrichtung hasten, um ihr Kind auf die Warteliste zu setzen. Lange Wege, viele Termine. Und wenn ein Platz gefunden war, haben viele sich nicht der Mühe

unterzogen, die anderen Bewerbungen zurückzuziehen, so dass diese Plätze weiterhin als belegt registriert waren. Dem beugt nun die neue Internetseite vor, die nicht nur Anmeldemöglichkeiten anbietet, sondern auch die wichtigsten Informationen jedes Kindergartens be­ reithält, unabhängig vom Träger.

stattliche summ-e

Nicht jede Spende macht Ärger. Die al­ lermeisten machen sogar Freude, und diesmal auch in Bienenkreisen. Denn auf der Erba-Insel soll eine „Info-Wabe“ entstehen, in der Spaziergänger, aber auch Schulklassen mehr über die Bienen, ihren Nutzen und ihre Haltung erfahren. Die freundlichen Honigspender haben es ja derzeit nicht leicht: schon von der Varroa-Milbe bedroht, kommt nun auch noch die Amerikanische Faulbrut dazu – und die ausufernde Mais-Monokultur sorgt in vielen Regionen dafür, dass pol­ lenreiche Blüten immer seltener werden. Information ist darum alles, damit auch der Nachwuchs für das Imkerhobby be­ geistert werden kann. Die Rewe-Märkte im Raum Bamberg, 16 Stück an der Zahl, haben nun 16.000 Euro gespendet, um den Aufbau des Bienen-Infozentrums zu unterstützen. Rewe Rudel an der Würzburger Straße hält sogar ein eigenes Bienenvolk und war daher besonders leicht für die gute Tat zu begeistern. Schon im Frühjahr soll die 50 qm große Info-Wabe aufge­ stellt sein, für die mediale Ausstattung werden unter www.bienen-leben-in-­ bamberg.de weitere Spender gesucht.


die ZWIEBEL 11/2014 kurz & knackig

Halbzeit

Seit sechs Monaten halten sich die ak­ tuellen Stipendiaten der Villa Concordia nun schon in Bamberg auf. Für etliche von ihnen wohl ein Wendepunkt, denn gerade jetzt im November stellen meh­ rere sich oder ein Werk vor. Den Anfang macht am 4. November der spanische Autor Javier Salinas. Auf zwei Gedichtbände und fünf Romane kann er bereits zurückblicken und tut dies am Dienstagabend. Eine Woche später, am 11. November, schließt sich sein Kollege Ricardo Me­ néndez Salmón mit einer Lesung an. Er erregte Aufmerksamkeit als wichtiger Autor der Gegenwart mit seiner „Trilo­ gie des Bösen“, die sowohl den Zweiten Weltkrieg als auch die Terroranschläge von Madrid thematisiert. Auf Deutsch liest Direktorin Nora Gomringer aus sei­ nem Werk vor. Keinen weiten Weg in ihre Heimat hat Kerstin Specht, die am 17. November erstmals liest. Die gebürtige Kronache­ rin verfasste ihre ersten Theaterstücke um Themen aus dieser Region, lebt seit dem Studium in München. Mit dem „Else -Lasker-Schüler-Preis“ erhielt sie bereits die höchstdotierte Auszeichnung für das dramatische Werk in Deutschland. Schon am 19. November wird es musika­ lisch – im Film. Das Lichtspielkino zeigt „Rheingold – Gesichter eines Flusses, zu dem Komponist Steffen Wick die Film­ musik schuf. Am 26. November schließlich präsentiert sich der Komponist Alberto Posadas dem Bamberger Publikum. Ihn interessieren

auch Nebengebiete wie die Übertragung architektonischer Räume auf die Musik. An diesem Abend spricht er über sein Werk und lässt es auch erklingen: Szy­ mon Kaca spielt sein Stück „Sinolon“ für Solo-Klarinette. Fortlaufende Ausstellungen von Jesús Palomino im Rathaus und Antonio R. Montesinos in der Villa Concordia runden das reichhaltige Angebot im November ab. Alle Veranstaltungen in der Villa Concordia beginnen um 19 Uhr und sind kostenfrei.

durchblick gesucht

Daniela Reinfelder will es diesmal genau wissen. Zusammen mit ihrem Mit-BuBen beantragt sie Transparenz: eine Kostenaufstellung der jüngsten Sanierungsmaßnahmen an stadteige­ nen Denkmalobjekten will sie über den Stadtrat einfordern. Musikschule Alte Propstei, Einzeldenkmal Nürnberger Straße und Villa Schröppel haben enor­ me Ausgaben verschlungen, im letzten Fall mutmaßlich auch durch unsachge­ mäße Maßnahmen (die ZWIEBEL berich­ tete). Zugleich waren hohe Zuschüsse zugesagt – jetzt will die BuB einen Strich drunter ziehen und nachrechnen. Stadtkämmerer Bertram Felix hatte nach Angaben der Wählergemeinschaft schon im vergangenen Jahr die Offenlegung zugesagt. Andere Antragsteller wissen jedoch: die Schubladen im Bürgermeis­ teramt sind tief, und eine Zustimmung des Stadtrats ist noch lange keine Aus­ führung. Man darf gespannt sein, was hier wann ans Licht kommt. [hb]

Bevor des erschta Lichtla brennt KUNST, KULTUR & KREATIVE GESCHENKE Konzert Violinenklänge Mira Rauh, Anika Schmidt

Tanzgruppe Ohmstraße Licht und Schatten

Singen mit Saskia Reich

Wilhelm Wolpert liest „sei fröhlicha, fränkischa Weihnachtsgschichtli“

Lampenfieber – Das RehaWe-Theater Eine Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens

Percussionduo Sarah Rempe – Felix Uttenreuther

Konzert Ensemble der Englischen Fräulein

Konzert Harfenlichter

Werkstattbühne »Das Ohmstraßen-Theater« – Die Lausbuben

Vorführungen: · Stuhlflechten · Bau Veeh-Harfe · Adesse – Kaffeerösten · Ausstellung Lebenskunst und vieles mehr

Konzert Sängerinnen der Mädchenkantorei am Bamberger Dom

Dazu kulinarische Spezialitäten!

22. November 11 bis 20 Uhr rkstatt Moosstraße 114

We 96050 Bamberg

LebenshilfeWerkstätten

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Bamberg


bamberger kulturleben die ZWIEBEL 11/2014

Bambergs schönste Saiten Vielseitig, abwechslungsreich, faszinierend – all diese Eigenschaften zeichnen Gitarrenmusik aus. Die 20. Bamberger Gitarrentage erfüllen dies ganz und gar und für den Verein Neues Palais e.V., den Veranstalter der 20. Bamberger Gitarrentage, sind diese der Höhepunkt des Jahresprogramms , wie Petra Schwarz, 1. Vorsitzende des Vereins, sagt. Aus einer Vielzahl von Bewerbungen wurden die Künstler herausgesucht, deren Programm die „Vielfältigkeit des Saiteninstruments abbildet“, so Petra Schwarz. Den Auftakt der diesjährigen Reihe bildet am 1. November Srdjan Bulat mit seinem Kon-

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zert im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia. Der preisgekrönte Gitarrist aus Split, Kroatien, spielt an diesem Abend unter anderem Werke von Bach, Albeniz, Rodrigo, Tarrega, Legnani oder Sulek und stellt damit die Vielfältigkeit und Virtuosität seines Könnens dar. Eine gänzlich andere, aber nicht minder faszinierende Richtung vertritt Jacques Stotzem mit seiner Accoustic Rock Guitar, mit der er am 8. November im Grünen Saal in der Harmonie am Schillerplatz gastiert. Der Belgier zählt zu den vielseitigsten Fingerstyle- Gitarristen und über die Jahre hinweg hat er einen

Foto: Friend ’n Fellow

Die 20. Bamberger Gitarrentage sind ein Muss für Freunde des Blues, Freestyle, Soul und der persischen Musik – Auftakt am 1. November im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia


die ZWIEBEL 11/2014 bamberger kulturleben eigenen, unverkennbaren Stil entwickelt. Zu seinem Repertoire zählen stimmungsvolle Balladen ebenso wie rockige Nummern eines Jimi Hendrix oder eines Rory Gallagher. Dreizehn CDs liegen inzwischen von ihm vor. 2006 erschien „Catch the Spirit“, eine CD mit Arrangements von Rockklassikern, die den Sprung in die belgischen Charts schaffte. Bei seinem Konzert im Rahmen der 20. Bamberger Gitarrentage präsentiert Jacques Stotzem Eigenkompositionen und Auszüge aus seiner neuen CD „Catch the spirit II“. Am 14. November entführt der iranische Musiker Hossein Alizadeh im Spiegelsaal der Harmonie in die Welt der persischen Musik. Nach seinem Abschluss am Konservatorium studierte der aus Teheran stammende Musiker Komposition und Persische Musik an der Fakultät der Schönen Künste der Universität Teheran. In Berlin setzte er sein Studium der Komposition und Musikwissenschaften fort. Zahlreiche Tourneen führten ihn in die USA und nach Europa, wo er unter anderem in der Béjart Ballet Company von Maurice Béjart spielte. 2007 wurde Hossein Alizadeh gemeinsam mit dem armenischen Musiker Djivan Gasparyan für das Album „The Endless Vision“ für den Grammy Award nominiert und 2008 wurde er zum „herausragendsten Musiker des Jahres“ gewählt. Neben seiner musikalischen Virtuosität ist der iranische Künstler außerdem Forscher, Lehrer und Radif-Bewahrer. Sie hat eine fantastische Stimme, er einen Gitarrenklang mit nahezu „orchestraler Intensität“. Am 22. November treten „Friend‘n Fellow“ ebenfalls im Spiegelsaal der Harmonie auf. Die Reduktion auf das Wesentliche – so lässt sich der Stil von Constanze Friend und Thomas Fellow am treffendsten beschreiben. Blues, Jazz und Soul sind ihre musikalischen

Wurzeln, zu denen sie auch an diesem Abend zurückkehren. Sie standen gemeinsam mit Ray Charles, Al Jarreau oder Luther Allison auf den Bühnen der Welt. Im Spiegelsaal werden sie auch das Bamberger Publikum mit ihren „virtuosen Klangreisen“ begeistern. Die vielfältigen Spielarten des Country Blues erwarten das Publikum am 29. November, wenn Willie Salomon und Rainer Brunn die diesjährigen Bamberger Gitarrentage im Grünen Saal der Harmonie ausklingen lassen. Das Spiel mit dem Bottleneck auf der National Steel Guitar ist das Markenzeichen von Willie Salomon. Er zählt zu der Spitze der Bluesmusiker und stand mit namhaften Musikern wie Alexis Korner, Champion Jack Dupree, John Long, Louisina Red, Little Willie Littelfield, Paul Geremia, Roger Hubbard, Peter Finger, Bert Deivert oder Dakota Dave Hull auf der Bühne. Rainer Brunn brachte sich das Gitarrespiel autodidaktisch bei und konzentriert sich auf Ragtime, Fingerstyle und Blues. Nach seinem klassischen Musikstudium am Konservatorium in Nürnberg komponierte er vornehmlich und veröffentlichte zahlreiche seiner Stücke bei Edition Margauy in Berlin. Als klassischer Gitarrist trat er als Solist oder auch mit Carlo Domeniconi, Dietmar Ungerank und Ewa Margareta Cyran auf. Seiner Begeisterung für die irische und amerikanische Folkmusik folgend, war er zwanzig Jahre lang Gitarrist der Irish-Folk-Formation „Musgrave“. Nach weiteren Auftritten mit den Formationen „Asylum String Band“ und „Accoustic Drive“ spielt Rainer Brunn seit 2012 gemeinsam mit Willie Salomon. Alle Konzerte der 20. Bamberger Gitarrentage beginnen um 20 Uhr, Einlass ist ab 19.30 Uhr. www.palais-bamberg.de. [bp]

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kultur in sicht die ZWIEBEL 11/2014

Kultur in Sicht November 2014

ihre Art, was sich aus den Resten unserer Zivilisation noch alles machen lässt. Das preisgekrönte Duo musiziert urkomisch Bairisches, Bach und Beat. Wer Hilfe leisten will, die ankommt, hat an diesem Abend Gelegenheit, sich selbst vom Er­ folg seiner Spenden zu überzeugen.

viel schmerz Benefizabend spiegelsaal der harmonie sa, 1.11.2014, 19.30 Uhr

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In der Mai-Ausgabe berichtete die ZWIE­ BEL über das Bamberger Ehepaar Alex­ andra und Frank Schmitz, das sich ange­ sichts des Elends an vielen Orten der Welt dafür entschieden hat, sich hier in der „Ersten Welt“ mit dem Notwendigsten zu bescheiden und Zeit, Energie und Geld in Hilfsprojekte für die Brennpunkte der Armut zu stecken. „friends help friends“ entstand, ein Netzwerk von Freunden und Bekannten, das dieses Engagement unterstützt. Dabei gehen die Spenden zu 100% an die Bedürftigen, da das Paar neben seiner Zeit auch die Reisekosten zu den Aktivitäten selbst aus seinem Ein­ kommen investiert. Fünf Jahre ist die Ini­ tiative nun alt – ein Benefizabend blickt zurück auf die Aktivitäten dieser Zeit, die Projekte, die insbesondere in Indien den Ärmsten geholfen haben. Eine ProjektDokumentation mit eindrucksvollen Filmen und Fotos belegt den Fortschritt, der erzielt werden konnte, sogar „Miss Brasilien“ kommt (aus Shanghai!) und bewirbt ein Hilfsprojekt des Vereins, das auf der Müllkippe „Jardim Granacho“ in Rio helfen soll. Im zweiten Teil legt die Band „Alpen Sperrmüll“ los und zeigt auf

Jazzclub mo, 3.11.2014, 20.00 Uhr Wer schon im Frieden am Leben leidet, für den ist der Krieg schnell der Tod: das Schicksal Georg Trakls in einem Satz. Im Werk des österreichischen Dichters des Expressionismus treffen sich Wut und Melancholie, Trauer und Drogen­ wahn. Zum Ausdruck gebracht in rund 100 Gedichten, die zum Teil posthum erschienen und sich von zunächst spätromantischer Schwermut über ex­ pressionistische Sprachgewalt hin zu apokalyptischen Beschreibungen der Kriegserlebnisse entwickelten. All das in nur 27 Jahren; am 3. November 2014 starb Trakl an einer Überdosis Kokain, mit der er nach einer von Kameraden vereitelten Selbsttötung aus dem Grau­ en als Militärapotheker an der galizi­ schen Front fliehen wollte. Im Rahmen von„Bamberg liest“ erinnern Künstler an den Poeten: Martin Neubau­ er liest Gedichte und Briefe Trakls, Martin Beyer liest aus seinem Trakl-Roman „Alle Wasser fließen ins Meer“, Roni hat einen Trakl-Kurzfilm produziert und Oliver Le­ derer nähert sich dem Österreicher zu seinem 100. Todestag am Klavier. Eine Ausstellung von Fotografien zeigt den Salzburger in verschiedenen Situationen seines kurzen Lebens.

hin und her pfarrheim st. gangolf ab do, 6.11.2014, 19.30 Uhr Die Dramen, aber auch die Komödien Ödön von Horvaths sind Zeitgeschichte der ausgehenden Weimarer Republik und des frühen Faschismus, vermischt gern mit dem Humor der k.u.k.-Zeit, die zwar zur Schaffensphase des jung ver­ storbenen Schriftstellers und Theater­ autors schon Geschichte war. Doch seine Vita ist ein Abbild der Doppelmonarchie: in Rijeka geboren, in Budapest, Press­ burg und Wien aufgewachsen, kam der Abiturient 1919 nach München und be­ gann, sich schon im Studium als Autor zu etablieren. Vordergründig hat „Hin und Her“, das die Gangolfer Kreuzgangspiele an vier Abenden ab dem 6.9. aufführen, die absurde Bürokratie obrigkeitsstaatli­ cher Amtsstuben zum Thema. Denn der nach 50 Jahren abgeschobene Apothe­ ker Ferdinand Havlicek darf mangels ver­ längerter Staatsbürgerschaft nicht mehr in sein Geburtsland einreisen und steht nun auf der Grenzbrücke zwischen zwei ignoranten Grenzbeamten. Im Subtext klingt jedoch deutlich die Flüchtlings­ problematik an, die heute, wenn auch unter anderen Vorzeichen, so aktuell ist wie zur Entstehungszeit 1934.

Bonhoeffer in harlem erlöserkirche/Gemeindezent. fr, 7.11.2014, 19.30 Uhr Vor gut einem Jahr zog moderne Kunst ihre Kreise in Bamberg: „Circles“ hieß die Austellung, die der in Bamberg gebürti­

ge Galerist Alexander Ochs-Barwinek or­ ganisierte. Zwei Werke verblieben in der Stadt: während der erzwungene Stand­ ort Schönleinsplatz noch immer auf sei­ ne acht roten Männchen wartet, wurde der Teppich „Bonhoeffer in Harlem“ vom Fleck weg in der Erlöserkirche heimisch. John Young, australisch-chinesischer Künstler, schuf das Textilkunstwerk nach der Auseinandersetzung mit der Person des Theologen Dietrich Bonhoeffer. Dieses Wochenende ist Werk und Inspi­ rator gewidmet: am Freitagabend ein Vortrag und Gespräch mit der Theologin Prof. Dr. Renate Wind über Bonhoeffers Leben und Wirken. Am Samstag um 16 Uhr eine Präsentation von John Youngs Arbeiten und am Sonntag um 10 Uhr die Eröffnung der Dauerausstellung „Bon­ hoeffer in Harlem“ im Gottesdienst, in der Erlöserkirche, die im Jahr 1934 der Barmer Theologischen Erklärung gegen den Nationalsozialismus geweiht wurde. Der Künstler ist an diesem Wochenende anwesend.

lochamer lieder Harmoniesäle fr, 7.11.2014, 20.00 Uhr Nur wenige Liederbücher geben Aus­ kunft über das weltliche Liedgut im Spätmittelalter. Eines davon entstand im Fränkischen um das Jahr 1450 und ist nach einem seiner ersten Besitzer, dem Nürnberger Wolflein von Lochamr benannt. 50 vorwiegend einstimmige Lieder sind darin notiert, die teilweise heute noch bekannt sind. Einzelne Lie­ der lassen sich sogar ihren Verfassern, darunter Oswald von Wolkenstein, zu­ ordnen. Die Notation lässt vermuten,


die ZWIEBEL 11/2014 kultur in sicht dass nur Text und Melodie vorgegeben waren, während die Harmonik und Be­ gleitung der Improvisation des Vortra­ genden überlassen wurde. Das Metropol Musik Kollektiv hat sich zur Aufgabe gemacht, Werke mit Ur­ sprung in der Metropolregion Nürnberg zur Aufführung zu bringen. Es setzt sich aus Berufsmusikern, Hochschuldozenten und namhaften Künstlern zusammen und repräsentiert in seinem Orchester Musiker der Klassik gleichberechtigt mit Musikern des Jazz. Aus den Mitgliedern bilden sich ständig wechselnde Ensem­ bles, abhängig von den aufzuführenden Werken. Die Musik des Lochamer-Lie­ derbuches wird einerseits im Original, andrerseits in Bearbeitung durch Kom­ ponisten von Metropol Musik aufgeführt

Des vetters eckfenster e.t.a.-hoffmann-haus sa, 8.11.2014, 20.00 Uhr Als E.T.A. Hoffmann in seinen letzten Lebensmonaten gelähmt zuhause sitzt, verarbeitet er – natürlich – auch diese Erfahrung in ein literarisches Werk. Wohl ahnend, dass es zu Ende geht, nutzt er das Stilmittel der dialogischen Erzäh­ lung, Lebensweisheit an die Nachwelt weiterzugeben. In „Des Vetters Eckfens­

ter“ kommt ein junger Mann zu seinem Vetter, einem an den Lehnstuhl gefessel­ ten Schriftsteller, der am Eckfenster sitzt und das Treiben auf dem Theaterplatz beobachtet. Die Verwandten tauschen sich aus über das Gesehene, und dabei nutzt der todkranke Autor das Gespräch, um dem Besucher den richtigen Blick auf die Menschen, die Grundlage der Lite­ ratur, nahezubringen. Martin Neubauer und Andreas Ulich lesen den Dialog im E.T.A.-Hoffmann-Haus am Schillerplatz, das zwar kein Eck-, aber wenigstens ein Fenster zum Theaterplatz hat (auch wenn Hoffmann seinerzeit auf den Ber­ liner Gendarmenmarkt blickte). Mögli­ cherweise wird aus diesem Fenster mehr auf den Menschen geschaut, als es der­ zeit diagonal gegenüber der Fall ist.

sacred Concert St. Kunigund, gartenstadt so, 9.11.2014, 17.00 Uhr Duke Ellington, zeitlebens ein sehr gläu­ biger Mensch, ist als Schöpfer zahlrei­ cher Swing-Klassiker und überragender Bigband-Leader bekannt. Doch 1966 schrieb er mit seinem Sacred Concert eine Art Oratorium für Chor, Solisten – und Bigband. Religiöse Texte mit vielseitigen Swingmelodien brachten Pep in die Kir­ chen. Zwei weitere Varianten des Sacred Concert entstanden 1968 und 1973 bei­ nahe als work in progress, denn Ellington tourte immer wieder mit diesem Konzert und änderte die Reihenfolge der Stücke und die Arrangements fast jedesmal. Der

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kultur in sicht die ZWIEBEL 11/2014

Kultur in Sicht November 2014 Grund lag darin, dass Ellington zwar sei­ ne Bigband dabei hatte, jedoch keinen mitreisenden Chor finanzieren konnte und so mit einem Ensemble vom jewei­ ligen Auftrittsort spielte. Daher war der Chorsatz auch unisono gehalten, denn eine Probe musste genügen. Zudem war Ellington kein Chorexperte. 1993 wurde der dänische Komponist und Arrangeur John Høybye gebeten, einen Workshop zum Werk zu halten. In Ermangelung einer Partitur setzte er gemeinsam mit Peder Pedersen den Chor neu und traf eine Auswahl aus den zahlreichen Songs der Sacred Concerts. Diese Version, jetzt mit mehrstimmigem Chorsatz, ist die heute meistaufgeführte. Sie kommt am 9.11. in die Kunigunden- und eine Woche später, am 16.11 in die Erlöser­ kirche. Die Bigband stellt das BlueTrain Orchestra der Musikschule Bamberg, es singt Chorissima aus Gundelsheim, und als Solisten wurden Agnes Lepp und der Steptänzer Klaus Bleis verpflichtet, alles unter der Gesamtleitung von Thomas Wolf. Eine Bamberger Erstaufführung!

Clown, du hast… club kaulberg do, 13.11.2014, 20.00 Uhr

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Manche Berufe waren im Dritten Reich einfach lebensgefährlich – und der des Kabarettisten gehörte definitiv dazu. Wer sich auf die Seite des Systems schlug, hatte nichts zu befürchten, aber außer Parteigenossen auch keine Zu­ schauer. Wer den Nationalsozialismus zum Thema seines Programms machte, konnte allenfalls im Verborgenen tätig werden. Die rege Szene der Zwanziger­ jahre emigrierte überwiegend, zum Bei­ spiel nach London, wo das Exilkabarett Laterndl Hitler-Reden über den Rund­ funk parodierte. Wenige, wie Werner Finck, schafften es, sich in Deutschland trotz kritischer Aussagen über die Zeit zu retten. Im neuen Programm „Clown, Du hast Deine Stellung verloren“ spüren Gertie Baumgärtel und Pianist Martin Greim dem besonderen Humor jener Zeit nach, als Größen wie Erich Kästner, Karl Va­ lentin oder Klaus Mann für das Kabarett schrieben.

Die Stühle Palais schrottenberg sa, 15.11.2014, 20.00 Uhr Leere Stühle, die nur in der Phantasie ihrer Eigentümer besetzt sind, sehen wir jedes Jahr zu Silvester. Sie scheinen eine Spezialität des Alters zu sein. Viel­ leicht ein Hinweis darauf, dass man erst 90 Jahre alt werden muss, um Dinge zu erkennen, die jenseits des Erkennbaren liegen. Im Gegensatz zu Miss Sophie, die mit ihren längst verstorbenen Freun­ den und ihren jeweiligen Eigenheiten einen harmlosen Spaß hat, erhoffen sich Poppet und Semiramis mit ihren 95 und 94 Jahren, die unsichtbaren Gäste

mit der Quintessenz ihres Lebens zu erhellen. In Eugène Ionescos Farce „Die Stühle“ nimmt die ganze Welt im Turm des Ehepaars Platz – sofern es sie noch gibt, denn die Welt, die wir kennen, ist zerstört. Ein Redner wird erwartet, der eigens engagiert wurde, um die letzte Weisheit der Hauptfiguren in angemes­ sene Worte zu kleiden. Je mehr unsicht­ bare Honoratioren eintreffen, umso hek­ tischer wird es für das betagte Paar, das die Leere seines Lebens ordnen muss. Das junge WildWuchs-Theater wagt sich wieder an ein großes Werk, das je­ doch für kleine Besetzungen ideal ist. Dass zwischen dem Alter der Darsteller und dem der Dargestellten mit rund 70 Jahren ein ganzes Leben liegt, muss kein Nachteil sein. Denn die im Stück zum Ausdruck gebrachte Leere beginnt nicht selten schon in der Jugend, oder noch früher. Ein starker Stoff aus dem Absurden Theater für eine Bühne, die Mut hat. Und den hat das WildWuchsTheater schon öfter bewiesen. Auch 19./27./30.11.

viva la heimat Jazzclub fr, 21.11.2014, 20.00 Uhr Wenn Franken nach all den Jahrzehnten bayrischer Vorherrschaft zum dritten Jahrtausend nun doch sogar ein eigenes Ministerium bekommt – ein Heimatmi­ nisterium als Unterabteilung von Söders Finanzressort – ist das Grund genug für den Wahlbamberger Kabarettisten Mäc Härder, jetzt auch (wahl-)heimattreu auf die Bühne zu kommen: „Viva la Heimat“ heißt das neue Programm. Die Premiere steigt an diesem Abend im Jazzkeller,

und wie immer erwartet den Zuschauer eine Mischung aus frankozentrischem Kabarett und Jonglage. Der italophile Titel soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es um Franken in den Spielarten Ober-, Unter, und Mittel- geht, und wie­ der einmal wird der Komiker versuchen, die Gemütsmenschen im Publikum von den Stühlen zu reißen. Dass er in dieser Hinsicht hartnäckig bleibt, muss man ihm hoch anrechnen, denn bekanntlich sind Zuschauer in anderen Landesteilen leichter zu begeistern. Vielleicht, weil er einen besonders guten Draht zu den Göttern der Franken hat (also, den an­ deren neben Söder): diese wird er im neuen Programm vorstellen. Und weil heute nichts und niemand mehr ohne das Internet auskommt, hat Härder sich des Online-Forums für das Heimatmi­ nisterium angenommen. Einer muss es schließlich tun, und die Chancen stehen gut, dass es nicht allzu ernst wird.

was ist genug? palais Schrottenberg fr, 21.11.2014, 20.00 Uhr Wenn ein Schattentheaterspieler das Licht ausknipst – dann ist alles weg: Das Licht – und der Schatten. Seine we­ sentlichen Arbeitswerkzeuge. Norbert Götz, der seit vielen Jahren in der Alten Hofhaltung Licht und Schatten auf die Bamberger Geschichte wirft, wagt den Schritt trotzdem. Denn ihm bleibt: seine Stimme. Eine Erzählerin aus Südafrika hat ihm vor vielen Jahren eine Geschichte ein­ gepflanzt, die heraus möchte. „Was ist genug?“, das ist die zentrale Frage, um die sie sich dreht, und ganz besonders in


die ZWIEBEL 11/2014 kultur in sicht

Foto: Norbert Götz

Afrika dreht sich sehr viel darum. Ferti­ ge Antworten hat Götz nicht gefunden, nicht mal im Zentralen Fragenbeant­ wortungsinstrument unserer Zeit, dem Internet. Die Frage ist zu philosophisch, um sich ihr mit Berechnungen zu nä­ hern, zumal sie auch Was und nicht Wie­ viel lautet. Es müssen also Geschichten, alte Geschichten her, um das Rätsel ein­

zukreisen; jene, die durch das Erzählen über Generationen ein Eigenleben und ihre eigene Philosophie gewonnen ha­ ben. Solche Geschichten hat der Schat­ tentheatermann gefunden, sogar aus­ rechend viele, um einen ganzen Abend damit zu füllen. Was ist genug? An diesem Abend, und auch am 22., 28. und 29.11.: die Stimme von Norbert Götz.

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die Acht frauen

milow

Das letzte Band

e.t.a.-hoffmann-theater sa, 22.11.2014, 19.30 Uhr

brose arena mi, 26.11.2014, 20.00 Uhr

e.t.a.-hoffmann-theater fr, 28.11.2014, 19.30 Uhr

Paradeauftritt für die Damenriege des Bamberger Theaters: acht weibliche Rol­ len sind bei Robert Thomas‘ Komödie zu besetzen, in der sich alles darum dreht, die Mörderin des einzigen Mannes in einem eingeschneiten Landhaus zu fin­ den. Das ist gar nicht so einfach, denn ein Motiv hat jede. Jede hat ihre Leiche im Keller, und das ist nicht zwangsläu­ fig die des Hausherrn. So wenig sie sich gegenseitig über den Weg trauen, so ge­ ring ist doch das Interesse, Ermittlungs­ hilfe von außen zu holen. Sieben von acht sind schließlich unschuldig, und es liegt dicker Schnee. Also wird selbst untersucht und jede Gelegenheit ge­ nutzt, den anderen eins auszuwischen. Ist dieses Stück von 1961 ein Seitenhieb auf „Frauen unter sich?“ Aber nicht doch. Nur eine harmlose Boulevardkomödie. die ZWIEBEL meint: gehen Sie hin, wer weiß, wie lange es diese Gattung hier noch gibt.

Von diesen Momenten träumt jeder ­Musiker: dass man eine kleine Bühne bucht für seinen kleinen Auftritt mit sich, einem Mikrofon und einer Gitarre – und plötzlich passiert etwas zufälliges. Und dann wird die kleine Bühne zu klein, und die hastig beschaffte mittlere auch noch, und dann steht man plötzlich vor Tausenden Menschen mit leuchtenden Augen, die ihr Idol bewundern. Das ist Milow 2009 passiert, dem sympathi­ schen 33-jährigen Belgier, der als Sin­ ger/Songwriter unterwegs ist und mit gefühlvoller Stimme Lieder zwischen Folk, Pop und Softrock vorträgt. Mit der Akustikversion eines Rap-Hits, neben­ bei bei einem Besuch eines Brüsseler Radiosenders aufgenommen, startete Milow eine vierjährige Tournee, die ihn als Star ausspuckte. Nach einigen Mo­ naten der Ruhe legte er 2013 wieder los und kommt jetzt mit „You Must Be Crazy“ zurück.

Das passt: Eckhart Neuberg, am E.T.A.Hoffmann-Theater auf die großen Männerrollen abonniert (Jedermann, König Lear, Mephisto, um nur einige zu nennen), darf mit dem Ein-PersonenStück von Samuel Beckett in die Zukunft schauen. Hoffentlich nicht seine eigene, denn im Gewölbekeller der Spielstätte sitzt an diesem Abend ein alter, verwahr­ loster Mann, Typ abgehalfterter Clown, vor seinem Tonbandgerät und isst eine Banane, als Rückgriff auf die weiterhin in uns steckenden Gene unserer Vorfahren. Er schaut, oder besser: lauscht zurück, in seine besseren Jahre, denen er nur noch mit Hohn für seinen jugendlichen Überschwang als Schriftsteller-Aspirant und seine Verirrungen der Liebe begeg­ nen kann. Er greift zum Mikrofon und beginnt, sein Leben zu kommentieren – denn zurückspulen kann er es nicht. Klingt nach intensivem Theater mit ei­ nem großen Darsteller.

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kultur in sicht die ZWIEBEL 11/2014

Kultur in Sicht November 2014 Bastian sick Erich von Däniken konzerthalle fr, 28.11.2014, 20.00 Uhr

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Nein, diese beiden Autoren kommen nicht gemeinsam in die Bamberger Konzerthalle, vielmehr ist es ein zufäl­ liges Aufeinandertreffen zur selben Zeit am selben Ort. Obwohl: es hätte schon Charme, wenn Bastian Sick seine sprach­ lichen Feinkorrekturen einmal auf die Verunreinigung der deutschen Sprache durch Außerirdische anwenden würde. Bis dahin nimmt sich der Spiegel-Autor im Keilberth-Saal weiterhin der terristri­ schen Schmunzelfehler an. Und da gibt es genug: „Füllen Sie sich wie zuhause!“ lautet das Motto, und es bleibt nur zu hoffen, dass Sick oder seine Zuträger diese Aufforderung in einem Restaurant gefunden haben, damit sie wenigstens noch etwas Sinn ergibt. Oft sind es ja nur einzelne Buchstaben, die für eine völlige Umkehrung der eigentlichen Wortbe­ deutung sorgen – wie in der Drogerie, die für „hautstrafende Creme“ warb. Wer also mit gebührendem Abstand zur Schulzeit erneut Lust hat auf etwas Deutschunterricht, so unterhaltsam wie selten vor dem Schulabschluss, für den hält der „Deutschlehrer der Nation“ wie­

der Lektionen bereit. Im Hegelsaal liest zu gleicher Zeit Erich von Däniken. Noch immer ist der 79-Jährige mit seinem Lieblingsthema, der Prä-Astronautik un­ terwegs. Dieser Theorie zufolge landeten in der Frühzeit Außerirdische auf un­ serem Planeten und halfen den frühen Hochkulturen bei der Errichtung ihrer sagenhaften Bauwerke. Dem Schweizer Autor nach wären die Ägypter zum Bau der Pyramiden, die Kelten zum Bau von Stonehenge nie in der Lage gewesen. In den Grundrissen mancher Bauwerke ent­ deckt der rein archäologisch herleitende Autor die Struktur von Landebahnen Gesteinsproben nehmender Roboter. Die frühen Kulturen hätten diese Wesen als Götter verehrt und so den Weg für die Religionen geebnet. Steile Thesen, aber mit seinen nie wissenschaftlich belegten Theorien hat der Schriftsteller zahlreiche Bücher gefüllt und rund 63 Millionen mal verkauft.

christoph spendel jazzkeller sa, 29.11.2014, 21.00 Uhr Weihnachten? Bei Erscheinen dieser ZWIEBEL Ende Oktober noch in weiter Ferne. Doch schon vier Wochen spä­ ter geht der Advent los. Die ultimative Einstimmung findet am 29. November im Sand statt: nachmittags auf den Ad­ ventsmarkt um die Elisabethenkirche, wo wie jedes Jahr zahlreiche kleine Stände mit handwerklichen Genuss- und Geschenkideen zu entdecken sind. Am frühen Abend zu einem adventlichen Menü – an Gelegenheiten dazu wird es keinen Mangel haben – und zum krönenden Abschluss in den Jazzkeller.

Denn an diesem Abend zieht auch in das Gewölbe die Weihnachtsstimmung ein: mit dem Christoph Spendel Christ­ mas Jazz Trio. „Weihnachtslieder sind für mich wunderbare Jazz- und Popsongs, die nach allen Regeln des Jazz und Pop arrangiert und reharmonisiert werden können“, sagt der Frankfurter Pianist und macht von dieser Option reichlich Gebrauch. Die deutschen Klassiker kom­ men uns hierher blue note-beladen auf leisen Kufen entgegen: Kling, Glöckchen, klingelingeling mit feinen Synkopen; Stille Nacht als warmherzige 6/8-Ballade und O Tannenbaum mutiert zur groovi­ gen Nummer. Auch die amerikanischen Standards hat das Trio drauf: Jingle Bells ist ohne Bing Crosby auch mal schön. Selbst Last Christmas von Wham lässt sich bestens ertragen. Ein würdiger Start in die Adventszeit, und ideal terminiert.

symphoniekonzert Konzerthalle sa, 29.11.2014, 2o.00 Uhr Das Programm der Bamberger Sympho­ niker: neuerdings mit Motto! „Sympho­ nische Landschaften“ stehen in dieser Saison im Mittelpunkt, und einige be­ sonders schöne (und populäre) Land­ schaftsmalereien hört das Publikum an diesem Samstag. Zwischen Frankreich und Skandinavien pendelt das Pro­ gramm: Debussys »Prélude à l‘aprèsmidi d‘un faune« geht auf ein Gedicht von Mallarmé von 1865 zurück, das auch Edouard Manet zu einem Bild inspirierte – Impressionismus total. Eine nordisch aufgefasste Variante des selben Stoffs, der Sage von Pan und Syrinx, lieferte der Däne Carl Nielsen 1918 ab, in der natur­

gemäß die Holzbläser im Mittelpunkt stehen. Ravels Ballett-Suite „Daphnis und Chloé“, 1912 für Dhiagilevs berühmte Ballets Russes komponiert, fußt ebenfalls auf einer Geschichte der griechischen Anti­ ke, dem bukolischen Roman von Longos über zwei Findelkinder und ihre Liebe füreinander, in der eine Syrinx, eine Panflöte, eine wesentliche Rolle spielt. Aus diesen grichischen Familienbanden schert allein „Tapiola“ von Jean Sibeli­ us aus: nach dem finnischen Jagd- und Waldgott Tapio benannt, thematisiert die symphonische Dichtung eher die nordischen Wälder als die griechischen Weiden. In jedem Fall ein Konzertabend für die Naturliebhaber in der Musik.

kleine dreigroschenmusik spiegelsaal der harmonie so, 30.11.2014, 11.00 Uhr Viele Aufführungen hat die Dreigro­ schenoper erlebt – das erfolgreichste deutsche Stück im 20. Jahrhundert. Da­ mit auch kleinere Ensembles die popu­ lären Lieder wie Die Moritat von Macky Messer oder den Kanonensong spielen konnten, arbeitete Kurt Weill schon 1928 die „Kleine Dreigroschenmusik“ als Suite aus dem Hauptwerk aus. Anlässlich ei­ nes Benefizkonzertes zum Welt-Aids-Tag spielt das Lehrerensemble der Kreismu­ sikschule dieses Werk als Matinée, unter der Leitung des früheren Soloflötisten der Bamberger Symphoniker, Prof. Gun­ ther Pohl. Ferner spielt das KontrabassDuo Double-Bass mit den aktuellen Symphonikern Christian Hellwich und Matyas Nemeth. [hb]


Magische Illuminationen Die Lichthöfe der IG Aktive Mitte: seit 2009 zeigt der rege Verein, wie ein „Event“ aussehen kann, das nicht unter kommerziellen Gesichtspunkten zur Umsatzerzielung kreiert wurde, sondern durch das Engagement einer aktiven Bürgerschaft entsteht. Am 8. November feiert sich das Viertel zwischen Gärtnerstadt, Theuerstadt und Königstraße wieder selbst und lädt ganz Bamberg dazu ein.

Niedermaier lässt ihre gute Beziehung nach Brasilien spielen – Caipi meets Glühbier. Die Holzschmiede in der Oberen Königstraße öffnet für Gitarren- und Akkordeonmusik. Die Lebensmittelretter werden am Lichtspielkino aktiv. Girl Punk im Außenposten JUZ, Margartendamm. Das TiG – Theater im Gärtnerviertel zeigt stummes Schauspiel in der Unt. Königstraße 35.

Wie jedes Jahr locken Gaumenfreuden und pfiffige Aktivitäten mit und ohne Licht, und wer jedes Jahr gedacht hat, nun würde es ob der Vielzahl der unterschiedlichen Attraktionen wirklich nichts Neues mehr geben können, der irrt erneut. Am Spielplatz Färbergasse belebt eine Theaterperformance das Karussell mit Feuer und Projektion. Das Kontakt Kulturfestival präsentiert den Laufenden Kunstbetrieb: Bilder und Plastiken werden durch die Straßen getragen – Art to go, sozusagen. Die Bioland Gärtnerei von Sebastian

Und das sind nur einige der Attraktionen. Doch das Schönste werden wie jedes Jahr die gemütlichen, illuminierten Innenhöfe sein, die mit ihrer Vielfalt und der privaten Wohnzimmer-Atmosphäre den Charme des gar nicht mehr so kleinen Stadtteilfests ausmachen. Um 18 Uhr geht‘s los mit der Eröffnung am Eiscafé Bassanese, und mit viel Livemusik, Aufführungen und Köstlichkeiten kann es ein langer Abend werden. [hb]

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die ZWIEBEL 11/2014 bamberger kulturleben


lebenswertes die ZWIEBEL 11/2014

Ganz großes Kino 48. internationale

48th Hof International Film Festival

hofer filmtage 21. - 26. 10. 2014

Manche meinen, Hof versinke 359 Tage im Jahr mehr oder weniger in einen tiefen Dornröschenschlaf – vielleicht, um sich dann an den restlichen sechs Tagen als höchst ausgeschlafene, international anerkannte Filmmetropole zu präsentieren? In jedem Fall haben die 48. Hofer Filmtage einmal mehr gezeigt, dass sie durchaus mit den großen Festivals mithalten können. Stars wie Hannelore Elsner, Heike Makatsch oder Dominic Raacke gaben sich die Klinke in die Hand, Produktionen aus Frankreich, USA, Israel, Dänemark oder Österreich sorgten für internationales Flair. Was in den 60er Jahren als Studentenprojekt gestartet ist, hat sich unter der Leitung von Heinz Badewitz zu einer renommierten Veranstaltung entwickelt, die ein fixer Termin im Kalender von Regisseuren, Darstellern und Produzenten ist.

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Hier ein paar Highlights von den rund 130 Spielfilmen, Dokumentationen und Kurzfilmen aus dem diesjährigen Programm.

Viel Humor – auch gegenüber den eigenen Schwächen – zeigte die Jury bei der Verleihung des Förderpreises Neues Deutsches Kino 2014: Mit „Der Kuckuck und Der Esel“ hat Andreas Arnstedt nämlich einen Streifen gedreht, der die Filmbranche auf höchst unterhaltsame Weise bloßstellt. Immerhin geht es darum, dass sich Conrad Weitzmann (Thilo Prothmann) seit Jahren bemüht, dem Fernsehmann Stuckradt Halmer (Jan H. Stahlberg) sein Skript „Der Orangenhain“ schmackhaft zu machen. Wie dessen TV-Dauerbrenner „Schneeflocken auf Sylt“ (mit hitverdächtiger Titelmelodie!!) soll Weitzmanns Geschichte über die Liebe seiner Eltern ein echter Straßenfeger werden. Da Stuckradt ihn offensichtlich nicht zur Kenntnis nimmt, entführt Conrad den Fernsehredakteur, um nach monatelanger „Zusammenarbeit“ festzustellen, dass es noch mächtigere Entscheider im Filmbusiness gibt: Nach der bitteren Erkenntnis, dass kein unabhängiges Filmemachen in Deutschland möglich ist, muss Conrad wohl oder übel über Leichen gehen. „Auf das Leben“ lautet der Titel des zutiefst bewegenden Films von Uwe Janson: Darin spielt Hannelore Elsner die jüdische Sängerin Ruth, die ihre verletzte Seele hinter Scharfzüngigkeit und Sarkasmus verbirgt. Bei der Zwangsräumung ihrer Wohnung lernt sie Jonas (Max Riemelt) kennen. Wegen seiner MSErkrankung hat der junge Mann sein altes Leben komplett hinter sich gelassen und lebt in einem alten Kleinbus. Ruth und Jonas – beide empfinden ihre Situation als hoffnungs- und ausweglos – entdecken im Laufe der Zeit, wie eng ihre Schicksale miteinander verbunden

sind. Atmophärisch wunderbar eingefangene Bilder, zwei großartige Hautpdarsteller sowie der unglaublich berührende Gesang der jungen Ruth (Sharon Brauner) machen diesen Film zu einem Juwel. Hannelore Elsner bewegt sich zielstrebig und mutig in Richtung große, alte Dame des deutschen Films und Max Riemelt zeigt, dass er längst der Rolle des Nachwuchstalents entwachsen ist. Ebenfalls sehr bewegend und zugleich wachrüttelnd ist „Der letzte Tanz“ von Regisseur und Psychiater Houchang Allahyari: Die zunehmend enge Beziehung zwischen dem jungen Zivildienstleistenden Karl Streiner (Daniel Strässer) und der angeblich dementen Patientin Julia Eckert (unglaublich: die 87jährige Erni Mangold) entwickelt sich in eine für die Umwelt nicht nachvollziehbare Liasion. Plötzlich findet Karl sich hinter Gittern wieder – und der Zuschauer muss sich der Frage stellen: Was ist moralisch richtig und falsch an der Liebe? Ein mutiger Film aus Österreich, der im Frühjahr 2015 ins Kino kommt – hoffentlich auch in Bamberg. Das Schlimmste war für Greta Klingsberg, dass sie ihren Eltern nie sagen konnte, was damals passiert ist, damals in Theresienstadt. In dem Dokumentarfilm „Wiedersehen mit Brundibar“ rollt Regisseur Douglas Wolfsperger ein Stück fast vergessene Nazivergangenheit auf: Die Kinderoper „Brundibar“ diente Hitler zur Verschleierung seiner grausamen Machenschaften: „Seht her, wie gut es den jüdischen Kindern in Theresienstadt geht.“ Dass die Besetzung ständig wechselte, weil immer wieder Mädchen und Jungen abtrans-


die ZWIEBEL 11/2014 lebenswertes portiert wurden, konnte man in den Propagandaberichten nicht sehen. Berlin im 21. Jahrhundert: Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen sollen in der Theatergruppe „Die Zwiefachen“ die Kinderoper Brundibar spielen. Oh, neee! Nicht schon wieder so ein Holocaust-Zeug! Doch dann fahren sie mit Greta Klingsberg nach Theresienstadt – und gemeinsam mit der Zeitzeugin erspüren sie erstmals, was Holocaust wirklich bedeutet. Die unglaublich charismatische Greta berührt die Herzen, weil sie trotz oder gerade wegen ihrer Vergangenheit vor Lebensfreude nur so sprüht. Da ist nichts von Verbitterung und Hass, sondern sie zeigt den Jugendlichen, die Schönheiten des Lebens. Und so singen die Kindern auf der Berliner Schaubühne auf einmal voller Leidenschaft und mit glühenden Herzen ihre Lieder. So bewegend, dass nicht nur Greta weinen muss, sondern die Kinozuschauer ebenfalls feuchte Augen bekommen. Vielleicht hätten die Protagonisten aus „Wir sind jung, wir sind stark“ auch etwas über Brundibar erfahren sollen, denn das, was

1992 in Rostock-Lichtenhagen passierte, lässt ungute Erinnerungen hochkommen. Fliegende Molotow-Cocktails auf das Sonnenblumenhaus, in dem asylsuchende Vietnamesen wohnten – mehrere hundert Randalierer, bis zu 3000 applaudierende Schaulustige: auch rassistische Ausschreitungen begleiteten den Weg in das vereinte Deutschland. Der diesjährige Auftaktfilm von Burhan Qurbani mit Jonas Nay und Devid Striesow in den Hauptrollen nimmt sich eines heiklen Stücks jüngster deutscher Geschichte an und ist ein gelungener Beitrag zur aktuellen Debatte um das Thema Asylrecht. Die 48. Hofer Filmtage zeigten sich politisch hochmotiviert und gaben dem Publikum manch Nachdenkenswertes mit auf dem Heimweg. Bleibt zu hoffen, dass solche Filmperlen demnächst auch zu uns auf die Leinwand kommen. Ansonsten kann man sich ja damit trösten, dass im kommende Jahr der Hofer Dornröschenschlaf erneut für sechs Tage unterbrochen wird und man jede Menge Filme sehen kann, die ordentlich wachrütteln. [sb]

Foto: Julia Terjung

Hannelore Elsner und Andreas Schmidt in „Auf das Leben“

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erlebt die ZWIEBEL 11/2014

Nicht nett im bett Dreier, TiG, 2.10.2014, BettenFriedrich

Bereits im Kindergarten hängte er Strafzettel an die Dreiräder, Recht und

ein Ende gesetzt wird, nimmt seinen Lauf. „Deine Frau liegt unter meinem Bett.“ „Das würde sie nie machen, das ist ihr zu primitiv.“ Wohlwissend, dass die schmerzhafte Wahrheit provokant ver­ packt serviert wird. Doch hier will sich keiner die Blöße geben, der Liebhaber gesteht sich seine Liebe nur im Stillen ein, der betrogene Ehemann behauptet, mit seiner Frau gemeinsames Spiel zu treiben – nur die Geliebte öffnet für ei­ nen Augenblick ihr Herz. Doch kann man sie wirklich ernst nehmen? Mit „Dreier“ von Jens Roselt feierte das neu gegrün­ dete „TiG – Theater im Gärtnerviertel“ eine gelungene Premiere. Zwischen Pyjamas, Negligés und Betten erfreuten sich die Zuschauer am ambitionierten Spiel der Darsteller genauso wie an der

ungewöhnlichen Kulisse im Bettenhaus Friedrich. Das mobile Theater sorgt für eine frische Brise im Gärtnerviertel, und man darf gespannt sein, welche Örtlich­ keiten das Ensemble rund um Regisseu­ rin Nina Lorenz demnächst zur Bühne machen wird. Eines steht jetzt bereits fest: Bambergs Kulturleben ist um eine inspirierende und innovative Schauspiel­ truppe reicher geworden. [sb] Die nächsten Vorstellungen sind am 13. und 14. November, auf Grund der großen Nachfrage gibt es eventuell weitere Ter­ mine, akutelle Infos hierzu unter: www. tig-bamberg.de

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© Sascha Bühner, Pieer Kamin, Peter Rees

Erlebt – im Oktober 2014

Ordnung sind sein Lebenselixier – und nun muss sich der erfolgreiche Anwalt (Stephan Bach) in der Rolle des gehörn­ ten Ehemanns wiederfinden. Betrogen nicht nur von der eigenen Gattin (Ursu­ la Gumbsch), sondern auch vom besten Freund aus Kindergartenzeiten (Benja­ min Bochmann). Doch so einfach ist das in „Dreier“ nicht, denn der vermeintlich „Gehörnte“ ist gut drauf, was er mittels überzeugender Ge­ sangseinlage demonstriert: „I feel good“. Lediglich ein Bett dient dem DarstellerTrio in „Dreier“ als Bühne: zwischen Sei­ den(!)kissen und -laken liefern sie sich eine Schlacht der ge- und enttäuschten Gefühle: Wer liebt wen oder doch nicht? Wer weiß wirklich Bescheid? Ein Katzund Mausspiel, dem erst mit Rattengift


die ZWIEBEL 11/2014 scharlotte

Scharlottes Welt Himmel und Hölle Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel.

Wir Zwiebeln sind anders – zu keinem Zeitpunkt ist mir das so bewusst geworden wie im November: Die Menschen trauern, gedenken ihrer Verstorbenen, legen Gestecke auf die Gräber – es ist ein wahrhaft düsterer Monat für die menschliche Seele. Allein der Gedanke, dass die Toten ihre letzte Ruhe in der Erde finden – das ist schon komisch. Werden wir Zwiebeln doch aus der Erde geboren. Außerdem ist der November für uns eine tolle Zeit: Wir sind noch jung und knackig, werden auf den Marktständen zur Schau gestellt, gekauft und dann liebevoll über den Winter gelagert. Und zwar gemeinsam mit unseren Freunden, Verwandten und Bekannten. Mit etwas Glück haben wir viele Monate lang jede Menge Spaß miteinander. Allerdings: immer wieder werden ein oder zwei von uns von der Gruppe entfernt. Angeblich handelt es sich hierbei um Auserwählte, die Karriere in der Küche machen sollen. Was genau dort mit ihnen passiert,

n doTa n a l i g lub A lttanzp C z n a We dert m i n i n K i e rer Zu at yle h t L e s l d z p r a m an op Ju ‘Roll Stand hule für T b 50+ D H p i H ness ock‘n ildungssc oTanzen a m fü t R i F e i a g b m Zumb Salsa Boo liche Aus ubAgiland nzprogra ss H ltta end fox z Cl itne Disco e und Jug Kindertan tein im We Zumba F oog r ar le La lehre foxSalsaB lic z für Pa Jumpsty Standard n a T isco für ll op end HipH Rock‘n‘Ro ngsschule n ab 50+D e und Jug Kin e u ie ar ze pstyl l ür Pa Boog heAusbild ilandoTan f m u m J ic Ag gram s HipHop ock‘n‘Rol b o r endlFall u l wissen wir alle nicht – aufgjeden ist noch p C z es an eR z rtanz Weltt umba Fitn lsa Boogi landoTan keine Zwiebel wieder zurückgekommen. m Kinde teUnd i n i a i Z S g r La was mir auch Sorgen macht:adie lehre cofox anz ClubA elttanzpr z s i n d rd Menschen D a T t + für weinen jedes Mal, wenn sie eine von ab 50 yle Kinder atein im W rer Zum huleuns abn c e s z t n geholt haben. ps Ta zleh rd L n a o m a d d u T n J n r a a t p ü gil 50+ D ll S Ho le f o b p u i a R h ‘ H c n n ‘ s s ze fü es wird ie Rock gs Da stellt man sich schon die Frage: FitnWas ildun ilando Tan rogramm g b o s o u B A s aus uns, wenn wir nicht mehr daSsind? alsa Komliche nz ClubAg Welttanzp ba Fitne d n e m g a men wir in den Himmel? Oder kehrendinJu n den le Kindert Latein im zlehrer Zu u d Schoß der Erde zurück? Was bleibt, wennpwir ar sty Tan Jum hat‘Roll Stand chule für einmal gehen müssen? Meine Cousine ss ‘n Rock sbildung mir da neulich eine echte Horrorgeschichte eAu erzählt: Angeblich lösen wir Zwiebeln lichuns einfach in Luft auf, unser Hausmensch soll darüber sogar mächtig geklagt haben: „Diese Blähungen sind die Hölle.“ Da kann einem schon Angst und Bange werden. Ich für meinen Teil habe jedenfalls beschlossen, nicht sang- und klanglos unterzugehen, sondern bis zum letzten Atemzug von mir hören zu lassen. Vorher gedenke ich jedoch, im Kreise meiner Lieben gut über den Winter zu kommen. Und dann sehen wir weiter… [sb]

Tanzschule Scholz Ohmstraße 13 96050 Bamberg Telefon (0951) 1 20 12 info@tanzschule-scholz.de www.tanzschule-scholz.de

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ausgestellt die ZWIEBEL 11/2014

ausgestellt November 2014

lichtwerkstatt

Intervalle

ludwigstr. 22 mo-fr 18-22, sa-so 14-22 jahresausstellung des fotografie-vereins lichtwerkstatt ab 7.11. bis 16.11.2014

villa dessauer di-do 10-16, fr-so 12-18 landschaftsFotografien von Sonja Ismayr, Volkerhinniger-preis 2014 bis 23.11.2014

was bin ich?

eisen und erdpech

über den dächern

altes rathaus di-so 9.30-16.30

gertraudenstraSSe 10 fr-sa 17-20, so 11-17 neue Arbeitsserie „Eisen und Bitumen auf Bütten“ von bernd wagenhäuser bis 7.12.2014

vhs im alten e-werk mo-fr 8-21.30, sa 8-17.30

berufe in porzellan bis 23.11.2014

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ergebnisse der fotogra­ fischen erkundung mit jürgen schraudner bis 23.12.2014

Antonio Ruiz Montesinos Villa Concordia mo-do 8-12, 14-16, fr 8-13, sa-so 11-16 fotografien und installation bis 23.11.2014

tierisches/ menschliches zinnober, keSSlerstraSSe mo-fr 10-18, sa 10-16 malerei und skulpturen der künstlerin annette girke bis 24.12.2014

Fotos: Tobias Bohm, privat, Gerd Müller, Museen der Stadt Bamberg

Aktuelle Ausstellungen in Bamberg


die ZWIEBEL 11/2014 ausgestellt

anzeige

„Zwischen Blauhemd und Bluejeans – Jeans in der DDR“

Bamberger gärtnerey luitpoldstr. 24 mo-fr 10-18, sa 11-16 bekannte bamberger/innen in schürzen von „mode macht mut“ bis 31.12.2014

gerd müller jazzclub zu den konzerten fotografien bamberger motive bis 15.1.2015

blau in der natur regnitzklause mo-so 11-22 naturalistische malerei von lore weiler bis 7.1.2015

zwischen blauhemd und bluejeans levi-strauss-museum, buttenheim di,do 14-17, sa-so 11-17 jeans in der ddr bis 31.5.2014

„Jeans sind eine Einstellung und keine Hosen!“ Mit diesem Ausruf sprach Edgar Wibeau, Protagonist aus Ulrich Plenz­ dorfs „Die neuen Leiden des jungen W.“, der heranwachenden DDR-Generation 1972 aus der Seele. Eine Jeans, das war in der DDR mehr als nur ein Kleidungs­ stück: Für die Jugend waren „Nietenho­ sen“ ein Sehnsuchtsobjekt und als ein mühsam ergattertes Stück Westen oft auch ein politisches Statement. In den Augen der DDR-Führung waren sie der Stoff gewordene dekadente Lebensstil des kapitalistischen Westens. Die SED sah das blaue Beinkleid lange als Sym­ bol des Klassenfeindes und versuchte durch Jeans-Verbote die „Einflüsse der amerikanischen Unkultur“ zu unterbin­ den. Wer Jeans trug, war in ihren Augen Gammler oder Klassenfeind und hatte zuweilen mit Schikanen und Sanktio­ nen zu kämpfen. „Kein Einlass in Nie­ tenhosen“ hieß es in Tanzlokalen oder in der Schule. Um das heute alltägliche Kleidungsstück entbrannte jenseits der Mauer ein Kräftemessen zwischen re­ bellierender Jugend und kontrollieren­ der Staatsgewalt. Doch allen Verboten zum Trotz bahnte sich die Jeansmode beständig ihren Weg in die DDR-Beklei­ dungskultur: Ob im Westpaket, auf dem Schwarzmarkt, selbstgeschneidert oder als vietnamesisches Plagiat – die Jeans war nicht mehr aufzuhalten. Schließlich mußte die DDR-Führung dem öffentli­ chen Druck nachgeben und stieg mit Ho­ sen namens „Shanty“, „Boxer“, „Wisent“ und „Goldfuchs“ selbst in die Jeanspro­ duktion ein.

Anlässlich des 25. Jubiläums des Mau­ erfalls widmet sich das Levi Strauss Mu­ seum Buttenheim in seiner kommenden Sonderausstellung den zahlreichen Be­ deutungen und Rollen, die das Kult- und Kulturobjekt „Jeans“ in 40 Jahren DDR einnahm. Die Schau erzählt die wechsel­ volle Geschichte der Denim-Hose im so­ zialistischen Teil Deutschlands – von der anfänglich verpönten und verbotenen West-Erfindung hin zum tausendfach hergestellten Ost-Produkt. Die „Nieten­ hose“ präsentiert sich den Ausstellungs­ besuchern in all den Facetten, in denen sie sich zu DDR-Zeiten zeigte: als Man­ gelware und Sehnsuchtsobjekt, als heiß begehrte Modeschöpfung und teuer ge­ handeltes Schmuggelgut, als „Unkultur“ und Feindbild, als politisches Statement und Identifikationsobjekt oder schlicht als Alltagskleidung. Seit dem Tag der Deutschen Einheit, am 3. Oktober 2014, ist die Sonderausstel­ lung „Jeans in der DDR“ für Besucher geöffnet. Mit zahlreichen Ausstellungs­ stücken, Zeitdokumenten und HandsOn-Objekten lädt sie ihre Gäste auf eine Reise in die noch junge Vergangenheit der DDR-Geschichte ein. Sie berichtet von hart verdienten und geschmug­ gelten ersten Levi’s, von eigenhändig gestalteten DIY-Hosen oder von bis zur Auflösung getragenen Jeansjacken. Die persönlichen Erinnerungen hinter den gehegten und gepflegten Einzelstücken zeigen uns die Jeans so als Erinnerungs­ speicher, Symbol und wichtiges Zeugnis Deutsch-Deutscher Geschichte. www.levi-strauss-museum.de

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 11/2014

Das Bamberger Intelligenzblatt – ein Vorläufer des modernen Anzeigenblatts Der Begriff „Intelligenzblatt“ mag heutigen Lesern merkwürdig erscheinen. Gemeint ist damit jedoch weder die Intelligenz der Zeitungsmacher oder die der Leser; vielmehr steht „Intelligenz“ für Nachricht bzw. Information. „Intelligenzblatt“ bezeichnet also ein Mitteilungsblatt, in dem amtliche Bekanntmachungen und Anzeigen veröffentlicht wurden.

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Wie der Name bereits andeutet, war das von dem Hofdrucker Johann Georg Christoph Gertner (1709–1786) und seinen Erben herausgegebene Intelligenzblatt kein unabhängiges journalistisches Organ, sondern das offizielle Verkündungsblatt des Stadt- und Landesherrn, des Bamberger Fürstbischofs, und seiner Regierung. Die Leser – bei denen es sich vor allem um bischöfliche Beamte, Pfarrer, Lehrer und wohlhabende Bürger gehandelt haben dürfte – wurden darin über obrigkeitliche Ver-

Fotos: Lara Müller, Stadtarchiv Bamberg

Nach englischen und französischen Vorbildern entstanden solche Intelligenzblätter im 18. Jahrhundert auch in zahlreichen deutschen Städten und Territorien. Den Anfang machte 1722 die Reichsstadt Frankfurt am Main. Gut drei Jahrzehnte später, im Januar 1754, erschienen erstmals die „Hochfürstlich-Bambergischen Frag- und Anzeig-Nachrichten“, deren etwas umständlicher Titel Ende 1786 in „Hochfürstlich Bambergisches Intelligenzblatt“ geändert wurde. Unter diesem Titel erschien das Periodikum bis zur Eingliederung des Hochstifts Bamberg in das Kurfürstentum Bayern 1802.


die ZWIEBEL 11/2014 bamberger kulturleben

ordnungen, gerichtliche Ladungen, Konkurse, Zwangsversteigerungen, öffentliche Ausschreibungen und die aktuellen Marktpreise informiert. Seit 1755 erschien das Blatt zweimal pro Woche – immer dienstags und freitags – und hatte pro Ausgabe einen Umfang von einem halben bis zu einem Bogen. Die amtlichen Mitteilungen wurden im Laufe der Jahre um „Neuigkeiten“, Anekdoten, moralisch-belehrende Beiträge und Gedichte ergänzt. Wenn Hinrichtungen von verurteilten Verbrechern anstanden, brachte die Hofdruckerei eine Extraausgabe heraus, in der die Taten des Delinquenten und das gegen ihn verhängte Strafmaß verkündet wurden. Ein vom Fürstbischof unabhängiges Periodikum entstand erst 1795, als Gérard Gley – ein gebürtiger Elsässer, der vor der Französischen Revolution nach Franken geflohen war – die „Bamberger Zeitung“ gründete. Obwohl die Regierung Form und Inhalt des Intelligenzblatts kontrollierte, hatten die Einwohner Bambergs wie auch Fremde die Möglichkeit, ihre Anliegen durch Annoncen kundzutun: Das Intelligenzblatt veröffentliche Werbeanzeigen von Händlern, Schaustellern und Künstlern, Verlust- und Fundmeldungen, Stellengesuche und -angebote, Immobilienanzeigen sowie Geburts- und Todesannoncen. Aus diesen Annoncen lässt sich beispielsweise ermitteln, mit welchen Waren Bamberger Kaufleute und Krämer handelten. Der aus der

Nähe von Mergentheim stammende Johann Stephan Leist beispielsweise, der 1757 eine Bamberger Bürgertochter heiratete, einen Laden an der Unteren Brücke betrieb und 1800 als reicher Mann starb, warb darin für so unterschiedliche Güter wie Seefisch und Käse (die in katholischen Gebieten als Fastenspeisen gefragt waren), Mineralwasser, französische Weine und Liköre, Wundbalsam, „Kolonialwaren“ wie Zucker, Tee, Kaffee und Tabak, Gewürze und bayerisches Scheibensalz. Außerdem konnte man bei Leist Lotterielose kaufen, und einmal hatte er sogar ein Klavier im Angebot.

Waren aus Franken und der welt Zweimal im Jahr, im Mai und Oktober, zogen die als Handelsmessen bezeichneten Jahrmärkte zahlreiche auswärtige Händler an, von denen einige das Intelligenzblatt nutzten, um für ihre Waren zu werben. Die meisten Messehändler kamen aus fränkischen Städten wie Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bayreuth und Würzburg, aber auch Augsburger und Frankfurter Kaufleute, Sachsen, Böhmen, Schweizer, Italiener, Franzosen und Holländer befanden sich unter ihnen. Oft hatten diese Messehändler Waren im Angebot, die in Bamberg noch wenig geläufig waren. Leonhard Frieß aus Erlangen kam im Oktober 1760 mit Woll- und Baumwollstrümpfen sowie feinen Stoffen auf die Bamberger Messe; Carl Schuberth aus Sachsen und Matthias Raab aus Karlsbad reisten im folgenden Herbst mit

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Farben Ullmann

die ZWIEBEL 11/2014 bamberger kulturleben

Dresdener Porzellan und böhmischen Zinnwaren an, und die Nürnberger Konditorin Barbara Oehlschleglin erfreute die Messebesucher über Jahre hinweg mit Süßwaren und Leckereien. Der Italiener Carlo Antonio Maglia brachte Mailänder Seidenwaren, Parfüms, Schokolade und Tabaksdosen auf die Herbstmesse des Jahres 1767. In einer Zeit, in der materielle Güter wesentlich kostbarer waren als in unserer heutigen Konsumgesellschaft, präsentierten die Handelsmessen eine ungewöhnlich vielfältige Warenwelt. Die Jahrmärkte lockten aber auch Schausteller und Tierführer an: Hier bekamen die Bambergerinnen und Bamberger Menschenaffen, Elefanten, Kamele und mechanische Kunstwerke zu sehen. Taschenspieler, Seiltänzer und Gaukler gaben ihre Künste zum Besten, und Vorführungen kleinwüchsiger und „exotischer“ Menschen befriedigten die Neugier des Publikums. Im Mai 1775 etwa wurde eine Artistentruppe angepriesen, zu der „ein Engländischer Luftspringer“, eine „kleine Venetianerin“ und ein „wilder Mann“ gehörten; Letzterer konnte angeblich Kieselsteine zerbeißen. Überhaupt ist das Intelligenzblatt eine wichtige Quelle für das Kultur- und Freizeitangebot in der fürstbischöflichen Residenzstadt, da hier Auftritte reisender Schauspieltruppen und Virtuosen sowie Bälle und Konzerte angekündigt wurden. Im August 1772 konnte man in der Langen Straße „sehenswürdige Kunststücke“ des englischen Kunstreiters William Wear bestaunen; die Besucher seiner Vorstellung wurden ausdrücklich gebeten, keine Hunde mitzubringen. Eine Theatertruppe, die im Frühjahr 1778 in Bamberg gastierte, führte neben zahlreichen heute

vergessenen Komödien und Trauerspielen auch Goethes „Clavigo“ und Lessings „Minna von Barnhelm“ auf. 1789 wurde dem „hohen gnädigen, auch hochzuverehrenden Publikum“ ein besonderes musikalisches Ereignis angekündigt: Im Rahmen eines Extrakonzerts wurde „eine neue hier noch nie gehörte Oppera: die Entführung aus dem Serail, vom Herrn Mozart gegeben …; die Musik von dieser Oppera ist ausserordentlich schön und geschmackvoll, das lustige und die öfters darinn vorkommende türkische Musik wird jedem Zuhörer satsames Vergnügen verschaffen.“

Elisabethenstr. 2b 96049 Bamberg Tel.: 0951/56087

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entlaufene lehrjungen gesucht Schließlich erfährt man aus dem Intelligenzblatt auch eine Menge über den Bildungsund Arbeitsmarkt in einer Stadt des 18. Jahrhunderts: Handwerksmeister gaben bekannt, dass ihnen Lehrjungen „entlaufen“ waren, junge Männer mit guten Umgangsformen und einer schönen Handschrift suchten eine Anstellung als Diener oder Sekretär, und die Tochter eines Hofhandwerkers erteilte 1789 Unterricht im Harfenspiel. Wiederholt begegnen Angebote, die Fremdsprachen Italienisch und Französisch zu unterrichten, die damals noch nicht Teil des schulischen Lehrplans waren, deren Beherrschung aber als Ausweis von Vornehmheit und Weltläufigkeit galt. Wie diese Beispiele zeigen, erweisen sich die Anzeigen im Bamberger Intelligenzblatt somit als wahre Fundgrube für die Kultur- und Alltagsgeschichte der Stadt im 18. Jahrhundert. Der Autor Mark Häberlein ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Bamberg

Bambergs exklusiver Laden für Christbaumschmuck und geschmackvolle Geschenkideen

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 11/2014

Im Gros der neuen bayrischen Volksmusik zwischen Django 3000, Kofelgschroa und LaBrassBanda bildet das Septett aus Vagen im Mangfalltal eine Ausnahme. Die Gruppe um den Bandleader und unsereren Interviewpartner Hubert Meixner (Absolvent des Richard Strauss-Konservatoriums in München) verbindet bayrische Volksmusik mit südamerikanischen Klängen wie Salsa und Cha Cha Cha. Nachdem die Vagener Dorfmusikanten 2000 eine Kubareise absolviert hatten, reifte die Idee, ihre Musik mit kubanischen Rhythmen aufzupeppen. 2003 waren die CubaBoarischen dann geboren. Aufgrund von fünf Alben-Veröffentlichungen zwischen 2007-2013, regelmäßiger TV- und Radio-Präsenz und dank unermüdlichen Tourens ist der Bekanntheitsgrad der CubaBoarischen bayernweit stetig gestiegen. Mit ihrer fünften CD im Gepäck kommt die Formation jetzt auch nach Bamberg.

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Was verbirgt sich hinter dem aktuellen Tourneemotto: „Saludos und Grüaß Gott“, mit dem sich die Band derzeit auf Tournee durch Deutschland befindet? Es handelt sich um eine herzliche kubanischbayrische Einladung zu unseren Konzerten, die immer mit einer kurzen musikalischen Reise auf die Zuckerinsel Kuba verbunden ist.

mit der Gruppe Nueva Imagen war nur im Rahmen der Frühjahrstournee 2014, aber aufgrund des großen Erfolgs ist eine Wiederholung in Planung. Den Spass, den wir im Studio, auf der Bühne und z.B. bei der BRSendung „Musi und Gesang im Wirtshaus“ zusammen hatten, läßt die Vorfreude auf das Wiedersehen enorm steigen.

Gehören zur Besetzung für die aktuelle Tournee auch Musiker aus Südamerika bzw. aus Kuba und wenn ja, werden diese auch in Bamberg dabei sein? Zur aktuellen Besetzung gehören keine südamerikanischen Musiker, die Erweiterung

Sie kombinieren bayrische Musik mit karibischen Sounds. Hat sich auch in Kuba die Musikszene in den letzten Jahren verändert? Es ist ganz normal, dass sich die Musik in Bayern und auf Kuba immer neue Wege sucht. Mit der wachsenden Globalisierung

Foto: Die Cubaboarischen

Neue Volksmusik aus Oberbayern


die ZWIEBEL 11/2014 bamberger kulturleben werden musikalische Einflüsse aus anderen Ländern überall immer stärker. Den jungen kubanischen Musikern, von denen viele eine exzellente musikalische Ausbildung an verschiedenen Hochschulen geniessen, wird es mit der einfachen kubanischen Volksmusik zu langweilig. Die Arrangements werden daher um Elemente aus HipHop, Jazz, Pop und Elektronik erweitert. Einer unserer Songs, der Titel „Rehragout“, spiegelt dies gut wider. Was können wir als Deutsche von den Kubanern lernen, was können wir uns abschauen? Wir können von den Kubanern lernen, dass wir uns einfach mehr Zeit lassen sollten. Eine kubanische Reiseleiterin sagte uns auf einer der letzten Reisen: „Ihr Europäer habt die Uhr, wir Kubaner haben die Zeit!“. Das hat mich sehr beeindruckt. 2013 erschien mit „Bienvenidos! Cuba Bei Uns Dahoam“ das letzte Album der Band, wann ist mit einem Nachfolger zu rechnen? Und gibt es schon eine Art ´roten musikalischen Faden´ dafür? Mit einem neuem Album der Band ist frühestens im Sommer 2015 zu rechnen. Einen roten Faden gibt es, aber das wird eine Überraschung! Wir wollen immer Neues ausprobieren, dies wird sich dann auch auf die Instrumentierung und die Musik auswirken. 2009 und 2012 hat die Band zusammen mit Fans Reisen nach Kuba unternommen, wie sehen solche Fanreisen aus? Wir fliegen mit bis zu 140 Fans nach Kuba. Es handelt sich um eine musikalische Rundreise mit den Zielen Havanna, Trinidad und Varadero. Wir zeigen unseren Fans auf diesen Reisen wie die CubaBoarischen die kubanische Musik kennengelernt haben und stellen Ihnen unsere kubanischen Musikerkollegen vor. Umrahmt wird die ganze Reise von verschie-

denen gemeinsamen Konzerten. Wir machen die bayrisch-kubanische Freundschaft für unsere Fans vor Ort hör- und erlebbar. Die CubaBoarischen werden von einem großen Freundeskreis unterstützt, zudem gibt es sogenannte VIP-Mitgliedschaften. Wieviele Fans nutzen dieses kostenpflichtige Angebot mittlerweile? Einige hundert Fans sind mittlerweile Mitglied in unserem VIP-Club. Für die Mitglieder gibt es immer vergünstigte Konditionen z. B. bei Konzertkartenverkäufen sowie bei unseren Reisebuchungen. Die Band wurde 2000 gegründet, seit wann können die Bandmitglieder dank der CubaBoarischen ihren Lebensunterhalt durch die Musik bestreiten? Die meisten Musiker haben neben den CubaBoarischen noch andere Tätigkeiten, wie z.B. als Bauingenieur, Innenausstatter oder als Unternehmensberater. Langfristig wäre es natürlich schön, wenn wir alle komplett von der Musik leben könnten, auch mit Familie. Am wichtigsten ist es uns aber, dass unsere Begeisterung für diese Art von Musik noch lange anhält. Denn wir machen ja eigentlich schon seit unserer Jugend zusammen Musik, wenn auch anfänglich in den unterschiedlichsten Besetzungen. [fk]

21.11.2014 Bamberg/Konzerthalle-Hegelsaal Weitere Informationen: www.diecubaboarischen.de

Brotprüfung 2014

12x

„Sehr Gut“

Kaiserbrötchen Passauer Mehrkornbrötchen Roggenvollkornbrot Roggenvollkornmehrkornbrot Bamberger Rauchbierbrot Kürbiskernbrot Tiroler Fladen Bauernlaib hell Französisches Landbrot Französisches Landbrot mit Oliven Französisches Landbrot mit Tomaten Lugbank 8 · Dominikanerstraße 8 Gaustadter Hauptstraße 131

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www. bambergerhoernla.de


gelauscht die ZWIEBEL 11/2014

Gelauscht November 2014

seinen Milchbauern-Solidaritäts-Rap „40 Cent“ zum Besten. Und siehe da, die Blasmusik-Combo fand sich bereits kurz nach Veröffentlichung des Albums auf Platz 4 der deutschen Musikcharts wie­ der. [fk]

Flavia Coelho La Brass Banda Kiah Royal Sony Music Sie sind die Stars der neuen bayrischen Volksmusik. Längst im Mainstream angekommen, erfüllt sich das Oktett um Bandleader Stefan Dettl mit der CD „Kiah Royal“ einen langgehegten Traum: Die Aufnahmen zu diesem UnpluggedAlbum fanden in einem Kuhstall statt. Die Stücke zwischen „VW Jetta“ und „Tecno“ wurden konsequent umarran­

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giert, Akustik statt Elektrik-Instrumente eingesetzt. Zwei Tage brauchten die Oberbayern für die Aufnahmen, die jetzt als CD, Vinyl und auf DVD auch den Fans zugänglich sind. Und es ist schon erstaunlich, wie naturnah man La Brass Banda jetzt erleben kann. Diese Ruhe schätzten auch die Gäste, die den Weg in das Höllthal fanden. Rocko Schamo­ ni ist auf „Der Mond“ zu hören, TrioAltmeister Stephan Remmler bei „Keine Sterne in Athen“ und Christoph Well gibt

Mundo Meu flowfish records/ Brokensilence Drei Jahre nach ihrem erfolgreichen Debüt „Bossa muffin“ präsentiert Flavia Coelho mit „Mundo Meu“ einen hörens­ werten Nachfolger. Die in Paris lebende Brasilianerin aus Rio de Janeiro zeigt sich darauf erneut als unterhaltsame, stets gefühlvolle Weltenbummlerin, deren musikalisches Spektrum bei den insgesamt 15 Stücken auf der Musik ih­

rer Heimat aufbaut. Die von Attila Vagh produzierte CD wird zwischen dem Ope­ ner „Por Cima“ bis hin zu „Nossa Regiao“ durch die Zutaten aus Afrobeat, Funk, HipHop und Reggae veredelt. Nachdem Flavia Coelho in den letzten Jahren ein gefragter Gast auf europäischen Bühnen war, wurden auch immer mehr Kollegen auf sie aufmerksam. Nicht weiter ver­ wunderlich also, dass auf „Mundo Meu“ gleich mehrere Gäste, darunter Patrice und Speech (Arrested Development) zu hören sind. Im Dezember und Januar wird Flavia Coelho auf der Release-Tour

ihre mitreissenden Party-Rhythmen auch in einigen deutschen Clubs vorstel­ len. [fk]

Udo Jürgens & seine Gäste Mitten im Leben – Das Tribute Album Ariola/Sony Music Am 30. September feierte Udo Jürgens seinen 80sten Geburtstag. Und seit Mitte Oktober präsentiert der gebürtige Ös­ terreicher seinen zahlreichen Fans das mittlerweile 54. Album als Komponist und Sänger. Darauf huldigt die (inter) nationale Musik- und TV-Welt im Rah­ men einer großen Geburtstagsgala dem Entertainer, der heute als Legende gilt.

Zahlreiche musikalische Gäste, darunter Helene Fischer, Annett Louisan, Jamie Cullum und Chris de Burgh, performen die bekanntesten Songs von Udo Jürgens in ihrer persönlichen Version. Jürgens Karriere begann bereits 1950, als der damals 16jährige einen KomponistenWettbewerb gewann, heute ist er der erfolgreichste Unterhaltungskünstler im deutschsprachigen Raum. Da lässt er es sich natürlich nicht nehmen, anlässlich seiner Geburtstagsfeierlichkeiten selber zum Mikrophon zu greifen. Unterstützt von seinen langjärigen Wegbegleitern, der Pepe Lienhard Band, gibt der Jubilar auf der Doppel-CD auch Orginalversio­

nen wie „Griechischer Wein“ und „Mit 66 Jahren“ zum Besten, die sicher auch bei seiner laufenden Tournee nicht fehlen werden. [fk]

Fabi/Silvestri/Gazzé Il Padrone Della Festa Sony Music Drei der populärsten und zugleich facet­ tenreichsten italienischen Popmusiker haben sich für die Aufnahmen zum Al­ bum „Il Padrone Della Festa“ zusammen­ getan. Aus einer Jam-Session auf einer gemeinsamen Reise für die NGO CUAMM in den Sudan entstand zunächst die ers­ te Single „Life Is Sweet“, später folgten 11 weitere Aufnahmen, die das Album komplettieren. Die drei befreundeten Musiker kennen sich schon seit den frü­ hen 90er Jahren aus Rom und haben solo bereits zahlreiche CDs veröffent­ licht. Auch im Ausland sind sie keine Un­ bekannten mehr, haben u.a. mit Stefan Eicher, Herbert Grönemeyer und Stewart Copeland zusammengearbeitet. Dieser

Fakt schlägt sich auch in der Qualität ih­ rer Kooperation nieder, auch die zweite Single „L´Amore Non Esiste“ ist musika­ lisch anspruchsvoll und sprüht vor ge­ sellschaftlichem Engagement. Nach ei­ ner sehr erfolgreichen Arena-Tournee in Italien sind 2015 auch weitere Auftritte in Deutschland geplant. [fk]


die ZWIEBEL 11/2014 gelauscht

Groundation

Thomas Beimel

A Miracle Soulbeats Records/ Brokensilence

canti minori Valve Records

Die beliebte kalifornische Dub- und Roots-Reggae-Band Groundation ver­ öffentlicht mit „A Miracle“ ihren lan­ gerwarteten achten Longplayer. Seit ihrer Gründung im Jahr 1998 und zahl­ reichen erfolgreich verkauften Alben wie zuletzt „Building An Ark“ (2012) hat sich die Band um Sänger/Gitarrist Harrison Stafford einen weltweit mehr als respektablen Ruf erspielt. „A Mi­ racle“ bietet zehn brandneue Songs, welche die stetige musikalische Weiter­ entwicklung der Band dokumentieren. Produziert wurde das Album von den

Gründungsmitgliedern Urani/Stafford selbst. Intelligente und engagierte Texte treffen auf ausladende Songs marke „Liberation Call“ mit raffinier­ ten Instrumental- und Solopassagen. Der Mix aus beseeltem Roots-Reggae und experimentell-jazzigen FusionElementen prägt mehr denn je den unverkennbaren Sound der neunköpfi­ gen Band. Zudem konnten die ex-Bob Marley-Backgroundsängerinnen Mar­ cia Griffiths und Judy Mowatt als Gäste gewonnen werden. [fk]

In allen Jahrhunderten haben Bibel­ verse Komponisten inspiriert, häufiger im Auftrag, doch oft auch freiwillig. Thomas Beimel, 2005 Stipendiat der Villa Concordia, wählte Strophen aus, die das Elementare besingen: Wasser, Wellen, Wachteln. Vom Dufay Ensemble Nürnberg eingespielt, entwickeln sich aus einfacher Harmonik spannungs­ reiche, swingende Gesänge. Der Psalm sicut cervis für Chor, Pauken und Posau­ nenquartett thematisiert die Diskre­ panz zwischen der Suche nach Religion und dem, was den Menschen dazu seit Jahrhunderten angeboten wird: köst­ lich leiern die Posaunen dem durch die Pauken aufgewühlten Chor alte Choräle entgegen, die im Geschnatter unter­ gehen. Es singt der Musica Vica-Chor unter Ingrid Kasper mit Musikern der Symphoniker. Althochdeutsche Pilger­ lieder mit gesungenen Instrumenten singt die Schola Bamberg unter Werner Pees. Der zweite, instrumentale Teil glänzt mit dem nachdenklichen „zeit­ licher rat“, einer Musik der Erinnerung für 12 Instrumente und dem jüngsten Werk, „little language song“ für die Spieluhr von Franz Tröger. Hörenswerte Bamberger Spuren in der Neuen Musik. [hb]

Wenn wir uns nah sind, sprechen wir leise. Damit Sie dabei auch weiterhin nichts verpassen, bieten wir unsere ganze Sorgfalt und Expertise auf. Wir nehmen uns Zeit für Sie und beraten Sie gerne. Mit Filialen 2x in Bamberg und 1x in Burgebrach sind wir für Sie da. Besuchen Sie uns und machen Sie jetzt einen kostenlosen Hörtest. Telefon 0951 / 2 47 16 und www.hoergeraete-seifert.de

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 11/2014

Brandherde, die unter die Haut gehen Entwurf von Miriam Giessler und Hubert Sandmann gewinnt bundesweiten Kunstwettbewerb des Bürgervereins Bamberg-Mitte zur Gestaltung eines „Hexenmahnmals“ in Bamberg das künftig an die Hexenverfolgungen im 17. Jahrhundert, die in Bamberg gewütet haben, erinnern soll. „Bisher“, erklärt Kulturreferent und zweiter Bürgermeister Dr. Christian Lange bei der Präsentation, „gibt es kein Mahnmal dieser Art in der Stadt“ und dankt dem Bürgerverein Bamberg-Mitte für dessen Initiative. Bamberg nimmt bei der Hexenverfolgung, die ein europaweites Phänomen darstellt, eine erschreckende Sonderstellung ein in der Hubert Sandmann und Miriam Giessler (Künstler), Dr. Markus Hörsch (Juryvorsitzender, Dr. Christian Lange (Zweiter Bürgermeister und Kulturreferent), Sabine Sauer (Vorsitzende Bürgerverein Bamberg-Mitte), v.l.n.r.

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Zahl der Opfer und der Verfahren. Rund eintausend Frauen, Männer und Kinder wurden in den Jahren zwischen 1612 und 1630/31 nach unerträglichen Folterungen in Bamberg hingerichtet. Der Brief des Bamberger Bürgermeisters Johannes Junius aus dem Hexengefängnis aus dem Jahre 1628 legt Zeugnis ab von dem unsagbaren Vorgehen gegen die Beschuldigten. 400 Jahre später, 2012, fasst der Bürgerverein Bamberg-Mitte den Beschluss, die Aufstellung eines Mahnmals zur Hexenverfolgung zu initiieren. Ein Unternehmen, das sich als sehr umfangreich und arbeitsintensiv entwickelt, erinnert sich Sabine Sauer, die erste Vorsitzende des Bürgervereins Bamberg-Mitte. Doch sie betont: „Die Hexenverfolgung ist eine immerwährende Narbe und wir sind es den Opfern schuldig, an ihr Leid zu erinnern.“ Unterstützt von der Stadt Bamberg wurde der Wettbewerb bundesweit ausgeschrieben mit dem Ziel, „die künstlerische Gestaltung eines Mahnmals, das an die Verfolgung, Erniedrigung, Folterung und Ermordung von vermeintlichen Hexen im Hochstift Bamberg erinnert und gleichzeitig mahnend und anregend in die Gegenwart und Zukunft zu wirken, sich aktiv gegen Vorurteile, Ausgrenzungen, Denunziation, Machtmissbrauch und einseitiges Denken zu engagieren.“ Rund 180 Einsendungen trafen ein, über die eine

Foto: Stadt Bamberg, Pressestelle

Dieser Entwurf verfehlt seine Wirkung nicht. Unter einer dünnen Cor-Ten-Stahlplatte schimmern fünf rotglühende Male hindurch. Wundmalen gleich gehen sie förmlich unter die Haut des Betrachters. Im RenaissanceSaal in Schloss Geyerswörth, dem ursprünglichen Sitz der Bamberger Fürstbischöfe, stellen das Künstlerpaar Miriam Giessler und Hubert Sandmann aus Essen ihren Entwurf eines „Hexenmahnmals“ vor, mit dem sie den bundesweiten Kunstwettbewerb des Bürgervereins Bamberg-Mitte zur Gestaltung eines „Hexenmahnmals“ gewonnen haben,


die ZWIEBEL 11/2014 bamberger kulturleben Jury unter der Leitung des Kunsthistorikers Dr. Markus Hörsch zu entscheiden hatte. Die Vielzahl der Entwürfe sei dem Thema geschuldet, so der Kunsthistoriker, und er ergänzt: „Jene Entwürfe, die einen esoterischen Hexenkult, Pentagramme, nackte Frauen oder Scheiterhaufen darstellten, sind direkt ausgeschieden.“ In den drei Stufen wählten die Jury-Mitglieder – unter ihnen der Künstler Erwin Wortelkamp, die erste Vorsitzende des Kunstvereins Bamberg Dr. Barbara Kahle, die Vorsitzende des Berufsverbandes Bildender Künstler Oberfranken Christiane Toewe, die Leiterin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia Nora Gomringer, Alt-Bürgermeister Werner Hipelius und der jetzige zweite Bürgermeister Dr. Christian Lange, Dr. Karin Dengler-Schreiber, Bürgervereinsvorsitzende Sabine Sauer, Dr. Britta Distler sowie Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Günter Dippold – den Gewinnerentwurf aus. Die „Wunden-Thematik“ des Entwurfs des Essener Künstlerpaares überzeugte die Jury, so Markus Hörsch. „Es ist ein durchgängiges Thema in der Kunst und dies spricht auch für das Lichtobjekt von Miriam Giessler und Hubert Sandmann.“ Die Künstler sehen in ihrem Entwurf das „abstrahierte Bild eines Brandmals oder eines Brandeisens auf der Haut der Stadt.“ Cor-Ten-Stahl ist sehr widerstandsfähig, der „menschlichen Haut nicht unähnlich“, so Miriam Giessler. Unter der Stahlplatte verbirgt sich eine rötlich gefärbte Acrylglasplatte, deren Wirkung durch LED-Lichter verstärkt wird, so dass glutartige Lichteffekte entstehen. Mit einer Tiefe von 3 Metern und einer Länge von 7,50 Metern schwebt das Objekt circa 25 Zentimeter über dem Boden. Miriam Giessler wollte zudem weg von der „obligatorischen Stele.“ Es seien wesentlich mehr Frauen als Hexen verbrannt worden als Männer, und

so war es ein Anliegen der Künstlerin, dem Mahnmal einen „weiblichen Ausdruck“ zu verleihen, der nicht in die Höhe, sondern in die Tiefe, in die Breite geht. Im nächsten Jahr soll das Lichtobjekt unmittelbar hinter Schloss Geyerswörth auf dem historischen Kopfsteinpflaster installiert werden. Dieser Platz war im Vorfeld von der Kommission „Kunst im öffentlichen Raum“ als Standort des künftigen Mahnmals vorgeschlagen. worden. Für Sabine Sauer stellt dies keinen Widerspruch dar. „Das Mahnmal soll natürlich an die Opfer erinnern, aber es steckt noch mehr dahinter“, so die Bürgervereinsvorsitzende. „Es soll an eine Systematik erinnern, die sich in der Geschichte immer wiederholt: aus Fanatismus gepaart mit Angst entsteht ein Denken, dass es einen Feind gibt, der vernichtet werden muss.“ Die Kosten für diese Kunst im öffentlichen Raum, mit welcher die Stadt Bamberg eine neue Formensprache betritt, belaufen sich auf insgesamt 50.000 Euro, von denen der Bürgerverein Bamberg-Mitte 10.000 Euro selbst trägt. Zahlreiche Einzelspender, der Lions Club Bamberg, die Sparkassenstiftung, die Oberfrankenstiftung sowie die Stadt Bamberg, die den Platz für das Mahnmal zur Verfügung stellt und sich in Form von Sachleistungen an der Aufstellung beteiligen wird, haben sich an der Finanzierung beteiligt. Ferner liegen dem Bayerischen Kulturfonds und dem Erzbistum Bamberg Zuschussanträge vor. [bp] Wer die Aufstellung des Mahnmals zur Hexenverfolgung unterstützen möchte, kann unter dem Stichort „Mahnmal“ auf folgendes Konto einzahlen: BV Bamberg-Mitte, Sparkasse Bamberg: Konto-Nr. 578 008 500, BLZ: 770 500 00.

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Unsere Öffnungszeiten November - März: Sa & So: 11.00 Uhr - 16.00 Uhr Feiertage: 13.00 Uhr - 16.00 Uhr Mo: geschlossen Di - Fr: für Schulklassen und Gruppen nach Vereinbarung

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lebenswertes die ZWIEBEL 11/2014

Ein Puzzle aus großen und kleinen Scherben

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Universität Bamberg lädt zur „Archäologischen Werkstatt“ ein und macht archäologische Funde auch für Laien zugänglich


die ZWIEBEL 11/2014 lebenswertes

Auf den Schränken und den Tischen an der Wand reiht sich Kiste an Kiste. In jeder dieser Kisten befinden sich Tüten, in denen säuberlich beschriftet unterschiedliche Fundstücke abgepackt sind. Ein Fundzettel mit genauen Angaben gibt Auskunft über den Fundort. Britta Ziegler, Diplom Ausgrabungs-Ingenieurin am Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit der Universität Bamberg, nimmt eine der Plastiktüten in die Hand und legt jedes der Fundstücke vorsichtig auf den Tisch.

Fotos: Anny Maurer

Auf den ersten Blick erschließt sich nicht, was die ursprüngliche Natur dieser Scherben war. Einem Puzzle gleich müssen nun die einzelnen Teile zusammen gefügt werden und dann gibt sich langsam die einstmalige Form der Scherben zu erkennen: ein Becher, eine Ofenkachel oder der Fuß eines Trinkgefässes. Doch bis dahin braucht es Zeit, Geduld und Fingerspitzengefühl. Eigenschaften, welche die Teilnehmer der „Archäologischen Werkstatt“ der Universität Bamberg zweifelsohne mitbringen. Gudrun Schell betrachtet die einzelnen Fundstücke, liest die Signaturen und konzentriert sich auf die Stücke, die noch nicht beschriftet sind. Die Schulbuchredakteurin hat sich schon immer für Archäologie interessiert und hat nun die Zeit, „das zu tun, was ich möchte.“ Ebenso wie Claus Schaffranek hat Gudrun Schell die „Archäologische Sommer-Akademie“ besucht, welche die Universität Bamberg im August diesen Jahres zum ersten Mal durchgeführt

hat. Vorträge und Workshops vermittelten den Teilnehmern die Grundkenntnisse zum Umgang mit archäologischem Fundmaterial. Die Akademie richtete sich an Laien, Ehrenamtliche und Schüler mit dem Ziel, die Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit einem breiten Personenkreis nahe zu bringen. Ein Vorhaben, das bei den Teilnehmern der „Archäologischen Werkstatt“, die seit dem 10. Oktober an jedem Freitagnachmittag ab 12.30 Uhr in den Räumen der Universität

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lebenswertes die ZWIEBEL 11/2014 Am Kranen 14, angeboten wird, offenbar auf fruchtbaren Boden gefallen ist.

Niemand puzzelt ins Blaue hinein: Britta Ziegler informiert die Teilnehmer Claus Schaffranek und Gudrun Schell über die Fundorte der Ausgrabungsstücke

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Doch bevor es los geht, gibt Britta Ziegler einen Überblick über den Fundort der Stücke, bei dem es sich um die Burg Fürth am Berg bei Neustadt im Landkreis Coburg handelt. „Die Universität hat dort mehrere Kampagnen durchgeführt“, so die Dozentin. Die Funde stammen überwiegend aus dem 12. und 13. Jahrhundert und der frühen Neuzeit.

Obgleich die Burg umfassend vermessen und die Historie der Anlage bekannt ist, kann dort heute nicht mehr gegraben werden. Ein ausführlicher Grabungsbericht liegt vor und Britta Ziegler erklärt den Teilnehmern der „Archäologischen Werkstatt“ die Fundstelle mit ihren Eigenheiten. Für die Archäologen wäre es interessant, die Burg in den verschiedenen Phasen zu sehen, die dann auch eventuell Aufschluss über die „ominösen Mauern im Burghof“ geben würden. Sicher ist, dass die


die ZWIEBEL 11/2014 lebenswertes Burg „mehreren Zerstörungen in verschiedenen Auseinandersetzungen“ ausgeliefert war. Zu den Fundstücken gehören Gefäßkeramiken, Ofenkacheln oder einzelne Teile von Bechern, und nun liegt es in den Händen der Archäologen – Profis wie Laien –, die Trouvaillen zu sortieren und richtig zusammen zu legen. Ein Großteil der Fundstücke, die erfolgreich zusammen gesetzt werden, geht an den Förderverein Fürther Burg e.V. zurück, der eine Ausstellung über die Burg plant. Claus Schaffranek beugt sich über die einzelnen Stücke, die vor ihm auf dem Arbeitstisch liegen. Nach der Praxis im Rahmen der Sommer-Akademie hat er einen neuen Zugang zur Archäologie gefunden. Er ist begeistert von der archäologischen Vielfalt, die sich in der Region findet. „Für viele findet Archäologie meistens in Ägypten, Griechenland oder im Vorderen Orient statt, aber hier vor Ort findet sich noch viel mehr“, so der HobbyArchäologe. Neben den Fundstücken liegt das notwendige Handwerk für die anstehenden Arbeiten: ein Skalpell, Zahnbürsten, Wattestäbchen, ein Fläschchen Aceton zur Reinigung, Lack und Stifte. „Es haften immer wieder kleinere Partikel an den Fundstücken, die entfernt werden müssen“, erläutert Britta Ziegler. Vor der Beschriftung werden die Fundstücke mit einer Lackschicht überzogen, damit die Farbe des Stiftes nicht in die Oberfläche des Fundstücks einzieht und die ursprüngliche Farbe verändert. Wenn die einzelnen Teile zusammen geklebt werden, kommen sie zur Stabilisierung in eine Kiste, die mit Senfkörnern angefüllt ist. „Senfkörner geben Stabilität, da sie sich ideal der Form anpassen und sie lassen sich nach dem Trocknen leicht entfernen“, erklärt die Ausgrabungsexpertin.

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lebenswertes die ZWIEBEL 11/2014 An Arbeit hat es keinen Mangel: die Archäologische Werkstatt freut sich auf weitere Teilnehmer

16 Uhr am 31. Oktober, 7., 14., 21., 28. November, 5., 12., 19. Dezember und im neuen Jahr am 9., 16., 23. und 30. Januar. Treffpunkt ist jeweils R. 00.11, Am Kranen 14, 96047 Bamberg. Es wird eine Teilnahmegebühr von 20 Euro erhoben und die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Weitere Informationen unter: Otto-Friedrich-Universität Bamberg Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit Dipl.-Ausgrabungsing. Britta Ziegler, M.A. Am Kranen 14 96045 Bamberg Telefon +49 951 / 863 - 2377, E-Mail britta.ziegler@uni-bamberg.de. [bp]

Für Marie Fischer ist die Archäologie ein für sie neues Gebiet einer Disziplin, die sie fasziniert: Geschichte. „Geschichte ist klasse!“ Seit der 6. Klasse begeistert sich die Schülerin der Maria-Ward-Realschule für dieses Fach, verpasst keine Geschichtsstunde und widmet ihre freie Zeit weiterführenden Dokumentationen. In der „Archäologischen Werkstatt“ kann sie Geschichte förmlich in die Hand nehmen und sie widmet sich mit Geduld und Akribie dem bunten Puzzle der Fundstücke. Auf sie und die anderen Teilnehmer der „Archäologischen Werkstatt“ warten noch zahlreiche archäologische Puzzlestücke, die zusammen gesetzt werden wollen.

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Die nächsten Termine der „Archäologischen Werkstatt“ sind in der Zeit von 12.30 Uhr bis


die ZWIEBEL 11/2014 anzeige

Lebendiges Holz seit 25 Jahren Silbernes Firmenjubiläum in der Schweitzerstraße: die Schreinerei Pornschlegel feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Am 8. und 9. November, „Tag des Schreiners“, lädt der Meisterbetrieb in seine Räume in der Alten Faktorei ein. Neben aktuellen Arbeiten ist kreative Floristik zu erleben, Biokaffee und Kuchen sowie Gaumenfreuden des Spitzenkochs Wesley Matthysen erwarten die Besucher, und wer sich schnell entscheidet, kann vom 25-tägigen Jubiläumsrabatt auf raumplus-Einbauschränke und Naturmatratzen von ProNatura profitieren. Diese beiden Unternehmen sind einige der langjährigen Partner von Schreinermeister Norbert Pornschlegel und seiner Frau (und Schreinerin) Hiltrud J. Pornschlegel. Ihre Produkte ergänzen sich bestens mit dem Anspruch, hochwertige und stilvolle Einrich-

tungen und Möbelstücke in vorwiegend ökologischer Ausrichtung herzustellen. So lassen sich etwa die Naturmatratzen von ProNatura auf den Schläfer einstellen – und auch nach Jahren noch verändern, falls die Schlafgewohnheiten gewechselt haben. „Das sind Schlafsysteme für‘s Leben“, betont Hiltrud Pornschlegel, die Zusatzqualifikationen für Wohn- und Einrichtungsberatung und Feng Shui absolviert hat und somit auch eine umfassende Schlafplatzoptimierung anbieten kann. Für die raumplus-Partnerschaft spricht, dass die haltbaren und leichtläufigen Beschläge dieser Raumteiler- und Schiebetürsysteme einerseits benutzerfreundlich sind, andrerseits vielseitig kombiniert werden können. Auch mit den Möbelentwürfen der Schreinerei Pornschlegel: so werden oft Elemente des raumplus-Systems als Türen oder Fronten von dem fünfköpfigen Team passend zur Einrichtung gestaltet. Dabei tritt die Vorliebe der Pornschlegels für besondere heimische Hölzer in den Vordergrund: „Wir nutzen die Schönheit des Holzes und versuchen, es in das Design zu integrieren“, erläutert Norbert Pornschlegel. Dabei fallen insbesondere stark gemaserte Oberflächen, Astlöcher oder Wurzelhölzer ins Auge. „Uns reizen gerade Stücke, die für den Möbelbau oft nicht mehr verarbeitet werden, weil sie besonders individuelle

Merkmale zeigen. Diese arbeiten wir liebevoll heraus und machen damit unsere maßgefertigten Küchen und Möbel zu etwas ganz besonderem.“ Bei der ökologischen Ausrichtung des Unternehmens wird besonders auf wohngesunde Oberflächen geachtet. Wachse und Öle erhalten seit den Anfängen der Schreinerei 1989 in der Egelseestraße den Vorzug vor verschlossenen, lackierten Flächen. Auch aus für den Kunden praktischen Gründen: denn mit etwas feinem Schleifpapier und einem Öl lassen sich Schmutz und kleine Schäden leicht beheben, damit das Möbelstück noch nach Jahren gut aussieht. Auch in anderer Hinsicht hebt sich das engagierte Handwerksunternehmen vom Üblichen ab: „Bei uns gibt es keine Fließbandarbeit“, betont Hiltrud Pornschlegel. Jeder Mitarbeiter hat die Verantwortung für seinen Auftrag, von der Holzauswahl bis zum letzten Schliff und der sauberen Montage. So entwickeln sich wertvolle Kenntnisse und eine besondere Verbundenheit mit dem Unternehmen und den eigenhändig gefertigten Produkten: „Mit dem Abgeben des Möbels an den Kunden übergibt man zugleich ein Stück von sich selbst“, meint die Schreinerin und weiß, dass sich diese Hingabe auch auf das Werkstück – und seinen neuen künftigen Standort – überträgt. Samstag, 8.11..2014, 14 - 17 Uhr Sonntag, 9.11.2014, 11 - 17 Uhr Schweitzerstraße 12 Telefon 9 23 01 90 www.pornschlegel.de

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gelesen die ZWIEBEL 11/2014

Gelesen November 2014

Die Frau des Gouverneurs Michael Wallner Luchterhand, 19,99 € Lübeck 1928: Es ist nicht gerade Lie­ be und Leidenschaft, was Carlotta und Christian verbindet – eher hanseatischer Pragmatismus. Der Chemiker und die Tochter eines Stahlwerkbesitzers bilden nach außen ein perfektes Paar. Zur Er­ schließung von Nickelvorkommen für die heimische Produktion reisen die bei­ den gemeinsam nach Kuba – ein wahrer Horrortripp für Christian: die schwüle, flirrende Hitze macht dem jungen Mann schwer zu schaffen, zugleich widern ihn die gesellschaftlichen Konventionen an, die diese Reise mit sich bringt. Die Situa­

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tion ändert sich schlagartig, als er Yami­ lé kennenlernt, die Gattin eines despoti­ schen Provinzgouverneurs. Der Deutsche ist sofort Feuer und Flamme für die

geheimnisvolle Frau – und ahnt nicht, dass er sich mit seinen Gefühlen in eine höchst prekäre Lage manövriert. Auch wenn Wallners Werk mitunter ein wenig schwülstig daher kommt, so ist es doch höchst spannend, in die goldenen 20er Jahre vor der großen Weltwirtschafts­ krise einzutauchen. Auch die präzise re­ cherchierten historischen Hintergründe um das Militärregime unter Machado y Morales sowie den in eine Revolution gipfelnden Widerstand in der Bevölke­ rung schließen manche Lücke aus dem Geschichtsunterricht und machen das Buch umso lesenswerter. [sb]

Mein fremdes Leben Joshua Ferris Luchterhand, € 19,99 Eigentlich ist ein Zahnarzt nur ein halber Arzt, findet Paul O’Rourke – vielmehr sieht er in seiner Berufung eine gewisse Ähnlichkeit mit der eines Leichenbe­ statters: Was tot ist, flickt er so zurecht, dass ein lebensechter Eindruck entsteht („Molaren stehen aufrecht wie Grabstei­ ne.“) Nur was schmerzt, macht er wieder heil. Zugleich analysiert er schonunglos den Zustand seiner Patienten: So die Eltern eines kleinen Mädchens von der überbesorgten Helikopter-Sorte, Mutter Ende dreißig, Typ Stillkuh, Vollwert-Ge­ müsekiste aus der Region. Vater mit ge­ trimmtem Vollbart im Freizeithemd, Typ nachhaltiger Volvo-Fahrer. Und dann hat das Kind sieben Löcher, obwohl es ein Leben lang nur Bio-Siegel-zertifizierte Lebensmittel bekommen hat. Es war der süße Lutscher zum Einschlafen, der das Elend verursacht hat. O’Rourkes Zahn­

arztpraxis ist ein Luxustempel, der ihn eigentlich nur frustiert. Privat führt er ein von kurzen Affären unterbrochenes Single-Dasein in New York, dessen see­ lische Verarmung er relativ emotionslos

zur Kenntnis nimmt. Das wahre Leben scheint an ihm vorbeizurauschen. Das ändert sich, als jemand in seinem Namen Homepage, Facebook-Seite und TwitterAccount eröffnet. Plötzlich entsteht ein Paralleluniversum – jemand versucht in seinem Namen seinem Dasein einen neuen Rahmen zu geben. Ohnmächtig muss O’Rourke mitansehen, wie seine virtuelles Ich immer stärker wird, ganz allmählich vernachlässigt er sein wirkli­ ches Leben, gerät in den Sog einer frem­ den Welt und droht dabei seine eigene Identitität zu verlieren. Joshua Ferris überrascht mit einem außergewöhn­ lichen Schreibstil: nüchtern- analysie­ rend, zynisch-humorvoll und dabei von verblüffender Schönheit und Brillianz. Auch wenn er ihn letztendlich nicht er­ halten hat, so war er doch zu Recht als erster Amerikaner für den Man Booker Prize 2014 nominiert. [sb]

PFAUENINSEL THOMAS HETTCHE Kiepenheuer & Witsch, 19,99 €

Es gibt sie noch, diese Bücher, die den Leser mit den ersten Sätzen gefangen nehmen und bis zum Schluss nicht mehr loslassen. „Pfaueninsel“ von Thomas Hettche ist solch ein Text, der fasziniert und dessen Lektüre schlichtweg Ver­ gnügen bereitet. Neben der Geschichte, die in ihren Bann zieht, ist dies auch der Sprache geschuldet, die elegant und zugleich drastisch das Geschehen schil­ dert. Inmitten der Havel liegt die Insel, auf der sich Bewohner, die an Exotik kaum zu überbieten sind, tummeln: Zwerge,

Riesen, Mohren, Tiere und Pflanzen aus aller Herren Länder. Gartenkünstler, un­ ter ihnen Peter Joseph Lenné, gestalten sie nach den Moden der jeweiligen Zeit. So entsteht ein „preußisches Arkadi­ en“ mit einem höchst zerbrechlichen Gleichgewicht. Im Mittelpunkt des Ge­ schehens steht Marie, eine Zwergin, das Schlossfräulein der Insel. Ihre Gestalt ruft Mitleid, Begehren und Abscheu her­ vor. Sie ist Mensch, liebt und will geliebt werden und scheitert doch immer wie­ der an ihrem Selbstbild. Sie ist, wie ein Großteil der Insulaner, eine Kreatur, ein „Monster“. Das vermeintliche „Paradies“ endet in einer Katastrophe und ist zu­ gleich Erlösung für die Hauptfigur. Eine Geschichte um Liebe, um Zeit und um die Würde eines Menschen, die bis zuletzt in ihren Bann zieht. [bp]


die ZWIEBEL 11/2014 gelesen

Denken Sie doch selber Stefan Dudas Midas management, 17,90 € Einmal im Jahr ein Management-Rat­ geber, das darf schon sein. Nicht öfter, denn die meisten sind dermaßen ähnlich gestrickt, dass es auffällt, wenn man sie zu schnell hintereinander liest. „Denken Sie doch selber“ ist da keine Ausnah­ me, hängt seine Lebensbetrachtungen jedoch an einem Medium auf, das wir (fast) alle kennen: dem Fernsehen. Wenn Ihr Leben ein Film wäre – wür­ den Sie einschalten? Die provokante Frage führt auf den Punkt und will den Leser wecken, der Tag um Tag vor dem Fernseher verdöst, indem er anderen Menschen beim Leben zuschaut, anstatt selbst aktiv zu werden. Der Mensch er­ lebt nicht mehr, er lässt erleben. Autor Dudas plädiert nachhaltig dafür, den Einfluss auf das eigene Leben zurückzu­ gewinnen und empfiehlt: „Erhöhen Sie Ihre persönliche Einschaltquote!“. Wie das geht, blättert er immer eng am Me­

dium Fernsehen auf: Casting-Shows, der Besuch von Peter Zwegat, Frauentausch im Dschungelcamp, aktuell und durch­ aus mit Witz arbeitet sich der Sprecher und Coach durch die Quotentiefs des menschlichen Daseins und gibt Empfeh­ lungen aus seiner Praxis. Diese durchaus nicht nur von Erfolgen, denn auch aus Fehlern Anderer lässt sich lernen. Wie in den meisten Lebensratgebern steht auch in diesem Buch wenig Neues. Die Leistung dieser Werke liegt darin, das Bekannte wieder ans Licht zu holen

und die Leser zu motivieren, die Proble­ me auch anzugehen. Wenn das wie bei Dudas humorvoll geschieht und an die Lebenswelt der Leser anknüpft, hat es seinen Zweck bereits erfüllt. Die Umset­ zung der Anregungen bleibt einem oh­ nehin allein vorbehalten. [hb]

Wir brauchen neue namen noviolet bulawayo suhrkamp, 21,95 € Gute Nachrichten aus Afrika sind selten. Vor allem das, was wir für gute Nach­ richten halten. In Afrika selbst sehen gute Nachrichten ganz anders aus. In der Blechhüttensiedlung „Paradise“ ist es für die 10-jährige Darling schon eine gute Nachricht, wenn der Wachmann im Luxusviertel „Budapest“ nebenan einge­ schlafen ist und sie mit ihren Freunden Bastard, Godknows und der schwange­ ren 11-jährigen Chipo Guaven klauen gehen kann. Ihr Leben in dem namenlo­ sen afrikanischen Land ist entbehrungs­ reich, gefährlich und für die meisten Erwachsenen in ihrem Umfeld keinen Gedanken wert. Und doch nimmt die Halbwaise ihr Leben mit Selbstverständ­ lichkeit, wie alle Kinder dieser Welt, und findet ihre Inseln zum Glücklichsein an ganz unvermuteten Orten. Doch „Wir brauchen neue Namen“ ist kei­ ne Sozialromantik. In unglaublich klarer,

dabei fröhlicher Sprache zieht Darling den Leser an der Hand durch das Slum, zum Besuch eines Spendenlasters der NGOs, zum skurrilen Gottesdienst mit Prophet Revelations Bitchington Mborro, zur Wahl, die die Erwachsenen mit so viel Hoffnung auf den Wandel verknüpfen, um hinterher feststellen zu müssen, dass die neuen Machthaber genauso korrupt sind wie die alten. Afrikanischen Kinder­ alltag von innen beschreiben, das kann so glaubwürdig nur, wer wie die junge Autorin Bulawayo dort aufgewachsen ist. Wie ihre Hauptfigur kommt sie als Jugendliche in die USA und erlebt den Kulturschock, ebenso wie die Sehnsucht nach der Heimat, mag sie auch noch so zerstört und wenig lebenswert sein. Ein kraftvolles Buch, das aus gutem Grund ein weltweiter Erfolg wurde. [hb]

Buchpräsentation Am Donnerstag, 13. November um 19.30 Uhr stellen Stefan Fröhling und Markus Huck ihre Biographie vor:

Tilman Riemenschneider Meister, Ratsherr, Revolutionär Eintritt 5,– / 3,– €

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lebenswertes die ZWIEBEL 11/2014

Fragen, die der November stellt Erwärmendes für kühlere Tage

Die Nebel wallen, die Blätter fallen: der Hirbscht ist da – mit bunten Stunden, aber mit grauen Tagen auch, an denen bange Fragen die Seele beschleichen. „Fragen, die das Leben stellt“, wie sie Ulrich Roski in einem Lied gesammelt hat. „Was will ein Atheist in Pfaffenhofen?“ Aber auch weniger tiefgründig-philosophische. Zum Beispiel: Ist „Schland“ ein Wort – oder nicht viel eher ein rotziger Auswurf von undefinierbarer Farbe? Und wenn letzteres, wie kommt es dann in den Duden? Oder: Ist in der Äußerung der designierten Intendantin des E. T. A. Hoffmann-Theaters, unter ihrer Obhut sollten die Klassiker nicht komplett entstellt werden (nach dem FT vom 15. Januar), die Betonung auf „komplett“ zu legen, und auf wieviel Entstellung darf man sich demgemäß freuen? Oder (bleibt fortan weg): Warum verkehren auf der Strecke der Linie 902 Gelenkbusse prinzipiell nur in aller Herrgottsfrühe, sodass man sich, speziell am Sonntag um 6, im leeren Großwagen ganz klein und verlassen fühlt, zu jeder anderen Zeit aber eher nach zwanzig Zentimetern Einsamkeit sehnt? Sind betriebsinterne Gründe, sofern sie vorliegen, wirklich dem Interesse der Fahrgäste an einem Minimum an Atemluft, Bewegungsspielraum und der Möglichkeit, ohne Boxtraining auszusteigen, übergeordnet?

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Wird hier manchmal übertrieben? Und ändert sich deshalb nur recht selten – immer-

hin: danke für diese seltenen Fälle! – etwas an dem, was angeschmitzt wird? Weiter! Was ist beknackter: die Annahme, eine landesweit relevante Anzahl von Kunden nehme vom Supermarkt den Einkaufswagen mit und lasse ihn auf Nimmerwiedersehen verschwinden, oder: dass es offenbar so ist (sonst wäre ja kein Pfand einzuwerfen, das dem Laden dann beim Einkauf entgeht)? Etwas anderes! Sind’s nur ganz wenige, die sich bei der Vorstellung, in Zukunft die Qualität ihres Sperrmülls mit einer Amtsperson ihres Vertrauens besprechen zu sollen, denkbar unwohl fühlen (dass andere Kommunen

ebenso verfahren, ist kein Argument, solange nicht auch nachgeahmt wird, was anderswo positiv ist)? Man wirft ja nichts Giftiges und nichts ekelhaft Klebriges weg, nicht dass jemand meint… – aber Müll bleibt Müll und tunlichst anonym. Oder ist etwas wie Schamgefühl in diesem Fall tatsächlich unangebracht? Und warum mussten gerade bei der letzten Sperrmüllabfuhr in meinem Wohnviertel so viele anonyme Mitbürger eine derartige Sauerei veranstalten, dass man eine an sich reichlich absurde Verwaltungsidee plötzlich vernünftig und menschenfreundlich finden könnte?


die ZWIEBEL 11/2014 lebenswertes

Warum werden bei dieser Gelegenheit so viele Gegenstände entsorgt, die, freilich: soweit das vom Augenschein her zu beurteilen ist, noch sehr hübsch und funktionstüchtig wirken? Bzw., wenn die Luxusmentalität fremder Leute andere einen feuchten Kehricht (gehört nicht auf den Sperrmüll!) angeht: Ist es wirklich moralisch verwerflich, wenn sich die eine oder andere nicht mit Luxus gesegnete Person am Ausgesonderten bedient und wenn die Polizei nicht streng darauf achtet, dass etwas auch verlässlich geschreddert und bloß ja nicht weiterbenutzt wird?

Sollte die kluge Ich-mach’s-spontan-Lady doch als animierendes Vorbild tauglich sein, zumal für Jugendliche, denen damit staatlich-gesellschaftlicher Autorität beruhigend versichert wird, es sei ganz normal, sich oft unverhofft mit einer fremden Person, von der scheint‘s nur der untere Teil wahrnehmbar ist, in einer Kiste wiederzufinden, dagegen könne man sich einfach nicht wehren, Selbstbeherrschung mache neurotisch? Oder sollte es nicht doch eher heißen: „Wenn du’s unbedingt unkontrolliert machen musst, dann mach’s in Dreiteufelsnamen ‘mit‘ “?

Wird hier manchmal unzulässig vereinfacht? Ist es gerade wieder geschehen?

Selbstbeherrschung, ein gutes Stichwort! Man fordere sie zunächst einmal von sich selbst. Natürlich muss man nicht jede Frage ausformulieren, die einem in den Kopf kommt – und ist es passiert, kann man dem Drang, sie zu beantworten, widerstehen. Zur Übung hier noch eine Handvoll Nüsse – versuchen Sie einfach, sie nicht zu knacken, nicht nur nicht komplett, sondern gar nicht, es wird Ihnen gut tun:

Und wenn man schon akzeptiert, dass privater Dreck nicht in die Öffentlichkeit gehört: was ist dann vom Handy im Bus zu halten? (Keine ganz neue Frage vielleicht – aber welcher Unterschied besteht eigentlich zwischen Gérard Depardieu, der in einem Flugzeug einmal Siewissenschon nicht auf der Toilette gemacht haben soll, und dem Normalbürger, der mitten in einem Fahrzeug der Linie 902 das unsterbliche „Hallo, ich bin hier im Bus“ ausscheidet?) Schon wieder übertrieben? Oder ist man, umgekehrt, zu selbstkritisch, wenn man sich plötzlich seines Missvergnügens vor jener Plakatwand nicht mehr sicher ist, von der herab eine Frau, die, nun ja, als attraktiv und nicht unsympathisch gelten mag, verkündet, klar habe sie immer Kondome dabei, mit denen sie’s mache; „unverhofft kommt oft“?

Kommt etwas Besseres nach? Wann wird’s mal endlich wieder Schaltjahr? Wie viele Hunde sind wie vieler Hasen Tod? Wie stünden wir da, hätte es keinen Ersten Weltkrieg gegeben? Kann man aus der ZWIEBEL noch mehr Anagramme herausholen als „ZEILWEB – BZW. EILE“ (Werbespruch für einen Frankfurter Domänennamen?) und „LEB ZWEI!“ (mysteriöser guter Rat)? Was ist besser: mit seinem Latein am Ende zu sein oder sein Pulver verschossen zu haben? Wie dämlich muss man sein? [ms]

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Fotos: Daniela Pielenhofer

lebenswertes die ZWIEBEL 11/2014


die ZWIEBEL 11/2014 lebenswertes

Was von Bamberg bleibt Wer durch Bamberg tourt, nimmt viele schöne Erinnerungen und natürlich auch ein paar Souvenirs aus der Weltkulturerbestadt mit. Was bei Bambergs Touristen in der Einkaufstüte landet, wollte die ZWIEBEL einmal herausfinden. Ein Besuch im Souvenirladen Manger in der Dominikanerstraße.

Wie sollte es in der Bierstadt Bamberg anders sein – auf Platz 1 der beliebtesten Touristensouvenirs steht unangefochten das Bier der Bamberger Brauereien, bunt gemischt im praktischen Holztragerl. Wer Bamberger Bier von seinem Ausflug in die Weltkulturerbestadt mit nach Hause bringt, entscheidet sich meist auch für einen dazu passenden Bierkrug mit Bamberg-Motiv. Der Bierkrug (primär als Seidla, versteht sich) landet demnach auf Platz 2 der Souvenirrangliste.

gefolgt von Postkarten und Büchern auf Platz 4 und individuellen Erinnerungsstücken wie etwa Bierdeckeln aus Holz oder Brotzeitbrettern mit Gravur auf Platz 5. Danach kommen heimische Schnäpse und Liköre und natürlich Kuckucksuhren, die zwar eigentlich im Schwarzwald beheimatet sind, aber auch in einem Bamberger Souvenirladen nicht fehlen dürfen und während der Hauptsaison von April bis Oktober auch hier regen Absatz finden.

Platz 3 teilen sich T-Shirts, Kühlschrankmagnete in allen Formen und Farben sowie Glasund Porzellanprodukte wie etwa Weizenund Weingläser mit Bamberg-Motiv. Dicht

„Welches Produkt am beliebtesten bei den Touristen ist, ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich“, sagt Martina Manger von Manger Souvenirs & Geschenke in der Dominikanerstra-

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lebenswertes die ZWIEBEL 11/2014

ße. Bei Manger gibt es tausende Souvenirs aus der Domstadt zu kaufen – und das bereits seit 1909. Auf über 150 Quadratmetern reihen sich Erinnerungsstücke bis hoch an die Decke. Souvenirjäger finden dort alles, was das Herz begehrt und manchmal sogar reduzierte Artikel. „Aus Platzmangel setzen wir auch ab und an den Rotstift an“, meint Martina Manger. Besonders im Frühjahr, wenn die neuen Messeartikel ankommen und der Laden wieder ein wenig umdekoriert wird.

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Zwischen fünf und 20 Souvenirs kauft ein Tourist bei Manger im Schnitt ein und trägt diese stolz nach Hause. Was in der Bamberger Einkaufstüte landet, ist völlig unterschiedlich, lässt sich aber je nach Nationalität der Besucher ziemlich genau vorhersagen. „Japaner kaufen gerne Kühlschrankmagnete, Postkarten und andere kleine Erinnerungsstücke, während Amerikaner Kuckucksuhren und T-Shirts bevorzugen“, weiß Manger „Kunden aus Russland kaufen alles querbeet.“ Letztere gelten auch als besonders kauffreudig, weshalb Manger in der Saison eigens zwei russischsprachige Mitarbeiterinnen beschäftigt. „Während sich Amerikaner und Australier mit Händen und Füßen verständigen, möchten russische Touristen gerne in ihrer Landesspra-


die ZWIEBEL 11/2014 lebenswertes che bedient werden“, erzählt Manger. Auch darauf habe man sich neben der ständigen Ausweitung des Sortiments in den letzten Jahren eingestellt. Das alteingesessene Souvenirgeschäft hat schon viele Trends kommen und gehen sehen. „Es gibt jedes Jahr immer mal einen neuen Trend“, meint Martina Manger, „heuer steht die Eule hoch im Kurs.“ Als Figur oder abgebildet auf einer Tasse trifft die Eule in diesem Jahr den Geschmack vieler Touristen, wohingegen der Zenit für Taschen

mit Bamberg-Schriftzug und Bamberg-Schirmen langsam überschritten sei. Im Souvenirgeschäft an der Ecke zur Sandstraße sind klassische und witzige Souvenirs, wie etwa der pfiffige Flaschenverschluss aus Zinn, gleichermaßen gefragt, wenn auch die Kauflaune im Sommer besonders hoch ist. „Im Sommer vergeht die Zeit schnell, im Winter ist nicht so viel los“, meint Manger. Trotz verkürzter Öffnungszeiten zwischen Allerheiligen und Ostern bleibt den Souvenirjägern dennoch genug Zeit, um sich bei Manger in Ruhe nach den passenden Geschenken für die Daheimgebliebenen umzusehen. Dass die Wahl dabei häufig auf das Biertragerl fällt, erklärt sich nahezu von selbst: wer nicht auf Dauer in den Genuss der Traumstadt kommt, kann diese daheim zumindest „erschmecken“. [dp]

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Willkommen in Eltmann Hier beginnt der Süden

Umrahmt von den Erhebungen des nördlichen Steigerwaldes liegt die Stadt Eltmann unterhalb eines mächtigen Burgturms idyllisch am Main. Beschaulich und geschichtsträchtig ist der Ort, den man auch als Tor des Südens bezeichnen könnte, orientiert man sich an den Aussagen des großen Dichters Goethe. Begeistert über die Gegend rund um Eltmann, schrieb der Schriftsteller vor etwa 200 Jahren: „Hier

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bei uns im nördlichen Steigerwald beginnt der Süden“. Und wer Eltmann besucht, der gibt ihm sicher recht.Beim Spaziergang durch den Ort entdeckt man malerische Fachwerkhäuser, barocke Kirchen und lernt herzliche Menschen kennen. Und es scheint, um noch einmal mit Goethe zu sprechen, als sei hier der Himmel deutlich blauer und das Leben ohne Hast leichter.

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In dieser Richtung bietet der November einiges. So steht in Eltmann vom 7.-10.11. die Martini-Kirchweih an, zu der sich sowohl die Gastronomie als auch der Einzelhandel auf Ihren Besuch freuen. Am 29. November ab 13 Uhr steht zum bereits achten Mal die Wallburg-Weihnacht an. Sie sehen: es lohnt sich Eltmann noch besser kennen zu lernen. Besuchen Sie uns, wir freuen uns auf Sie.

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Herbstmarsch statt Novemberblues

Sportlich im November: warum nicht mal mit netten Leuten Volleyball spielen?

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Vorbei ist die Zeit geselliger Keller-Abende, ausgiebiger Fahrradtouren durch die Fränkische Schweiz oder fröhlichen Badevergnügens am Regnizufer. Bevor jedoch die Stimmung endgültig auf den Nullpunkt sinkt, könnte man ja mal schauen, was auch in der trüben Jahreszeit den Gute-Laune-Pegel wieder anheben könnte.

Grundsätzlich ist es natürlich hilfreich, wenn man sich aufrafft und den eigenen vier Wänden für ein paar Stündchen den Rücken zukehrt. Immerhin bietet Bamberg jede Menge an Kulturprogramm und Veranstaltungen: Ob in Theater, Kino, Konzert, Lesung oder Ausstellung – man kommt unter Leute und auf andere Gedanken. Doch all das sind na-

Foto: Oliver Sinnemann

Draußen ist es stürmisch und kalt, der Regen prasselt ans Fenster, die Sonne kommt überhaupt nicht mehr richtig durch, drinnen läuft der Fernseher mit der x-ten Spielfilmwiederholung, Koch-Soap oder „Entdecke den Star in dir-Sendung“, zum Lesen fehlt irgendwie die Ruhe – dafür fällt einem die Decke auf den Kopf: es ist November.


die ZWIEBEL 11/2014 lebenswertes türlich Aktivitäten, die zu zweit oder mit mehreren gleich viel mehr Spaß machen. Ein Grund dafür, warum Oliver Sinnemann vor einigen Jahren www.bambergtreff.de ins Leben gerufen hat: „Bamberg ist eine so tolle Stadt, die ganz viel Freizeitaktivitäten bietet“, schwärmt der gebürtige Ruhrgebietler. „Deshalb gibt es unsere Website, die sich an alle richtet, die nette, neue Leute kennenlernen und etwas unternehmen möchten.“ Das Konzept ist ganz einfach: Man kann sich auf der Seite anmelden und jederzeit Termine im Kalender vermerken oder sich für eingetragene Veranstaltungen anmelden: So trifft man sich im Kino, auf der Kleiderbörse oder bei einer Irish Session, spielt gemeinsam Volleyball – dem Freizeitspaß sind keine Grenzen gesetzt, sogar eine Anfrage zum Fallschirm-

springen am Wochenende kann man im Kalender finden. Einmal im Monat gibt es dann noch einen Stammtisch, damit man auch mal die Gesichter hinter den Terminvorschlägen kennenlernen kann. „Daraus sind schon viele Freundschaften entstanden, wir haben sogar ein Ehepaar, dass sich in unserer Gruppe kennengelernt hat“, berichtet Sinnemann. Ihm liegt vor allem daran, dass nicht alle Aktvitäten gleich mit Geldausgaben verbunden sind. „Nicht jeder kann es sich leisten, ins Konzert oder schön Essen zu gehen – trotzdem möchte man ja etwas mit anderen Leuten unternehmen. Und dafür soll der Bambergtreff Raum und Gelegenheit geben.“ Für kleines Geld (1 Euro Raummiete) bietet auch die Spielegruppe Bamberg wöchent-

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Samstag, 8. Nov. 2014, 12 Uhr

lich viel Spaß und Geselligkeit : Seit über 20 Jahren trifft man sich jeden Dienstag zum Knobeln, Karteln, Kniffeln und mehr. „Statt daheim allein, lieber vielschichtig über den Tagesalltag und die Altersgrenzen hinweg gemeinsam nicht mehr einsam das Gehirn trainieren und gewinnen wie verlieren.“ Geradezu philosophisch hat sich hier ein Mitglied über die gemeinsamen Spielabende ausgelassen. Derzeitige Favoriten sind BuBu (Burgen in Burgund) und Stone Age („Das Spiel ist dann vorbei, wenn ich gewonnen hab’!“) Grundsätzlich ist man immer offen für alle möglichen Spielvarianten. „Nur Schafkopf, Doppelkopf, Skat und Schach kommen bei uns nicht vor“, so Klaus Rothlauf von der Spielegruppe. „Da gibt es bereits ge-

Entspannend und gut für die Atemwege: ein Besuch in der Salzgrotte

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nug Stammtischrunden, in denen das regelmäßig gespielt werden.“ Zwischen acht und 15 Leute aller Altersgruppen kommen in der Regel zu den Spieleabenden, neue Gesichter sind jederzeit willkommen. Treffpunkt ist jeweils dienstags ab 19.30 Uhr im Tennisheim, Dr.-Robert-Pfleger-Straße 7 – Anmeldung ist nicht erforderlich. Ein weiteres Spiele-Highlight kommt am 7. bis 9. November – dann findet nämlich bereits zum sechsten Mal „Bamberg spielt“ im Jugendwerk, Egelseestr. 51, statt – natürlich unter Beteiligung der Spielegruppe Bamberg. Auch hier braucht man sich nicht anzumelden: einfach mal spontan vorbeikommen, eine Menge neue Spiele entdecken, nette Leute treffen und jede Menge Spaß haben.

Foto: Klaus Rothlauf

lebenswertes die ZWIEBEL 11/2014


Foto: Stadtwerke Bamberg

die ZWIEBEL 11/2014 lebenswertes Wer im Beruf oder Alltag großem Stress ausgesetzt ist, möchte es möglicherweise ein wenig ruhiger angehen lassen. Trotzdem muss man ja nicht daheim auf dem Sofa sitzen bleiben, sondern kann sich einfach mal ein bisschen Urlaub und Wellness zwischendrin gönnen. Immerhin verfügt Bamberg mit dem Bambados (Foto rechts) über eine ausgedehnte Bade- und Saunalandschaft, die einen schnell das ungemütliche Wetter vergessen lässt. Oder wie wäre es mit wohltuendem Meeresklima – gleich um die Ecke? Eine Stunde Aufenthalt in der SalzOase, Untere Königstraße 25, soll den gleichen Effekt wie ein 48stündiger Kurzaufenthalt an der Nordsee haben. In dem grottenartigen Raum wurden die Wände mit 13 Tonnen naturgewachsenem, 250 Millionen Jahre altem HimalayaSalz ausgekleidet – auf bequemen Liegen kann man sich bei leiser Meditationsmusik wunderbar entspannen und zugleich viel für Gesundheit und Wohlbefinden tun. Die natürliche Heilkraft des Salzes ist entzündungshemmend, reinigt die Atemwege, wirkt Allergien entgegen und kann sogar Stress oder depressive Verstimmungen vermindern. Wer mag, gönnt sich die Luxusvariante und run-

det den Aufenthalt mit Solenebel und Sauerstoffinhalationen ab. Bei all den verlockenden Freizeitangeboten darf man nicht vergessen, dass Bamberg eine Stadt mit vielen schönen Grün- und Erholungsflächen ist. Ein strammer Fußmarsch durch den Hain, ein Rundgang um die Altenburg, ein Bummel durch die Altstadt oder ein Spaziergang entlang der Regnitz und übers Erbagelände sind auch bei ungemütlichem Wetter ein Erlebnis. Wie heißt es doch so

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schön: Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung. Und nach etwas Bewegung an der frischen Luft steigt nicht nur die Stimmung – auch der heimische Platz auf dem Sofa wirkt plötzlich viel einladender und gemütlicher. Hat man sich doch ein bisschen Faulheit verdient und womöglich nun auch die Muße, ein schönes Buch zu lesen. Dazu eine schöne heiße Tasse Tee oder ein feines Gläschen Rotwein – und dann wirkt der November auf einmal nur noch halb so trüb. [sb]

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Kinderstube: wenn er groß ist, will er mal ein Mischwald werden

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Zwischen Wild und Wald Wildfleisch ist in Herbst und Winter eine gefragte Abwechslung auf dem Speiseplan. Doch für Reh und Wildschwein gilt: ohne Jagd kein Fleisch. Und kein Mischwald, ergänzt Stephan Keilholz.

vermehren. Ulmen und Erlen machen sich bereits rar im Wald, auch Eschen werden häufiger befallen als früher. Dafür werden jetzt öfter Lärchen und Douglasien gepflanzt, denen Experten eine bessere Anpassung an höhere Temperaturen bescheinigen.

Der Forstbetriebsleiter mit Sitz in Forchheim ist zuständig für die Staatswälder rund um Bamberg und blickt in die Zukunft: „Wir wissen nicht sicher, wie sich der Wald in Zeiten des Klimawandels über die Jahrzehnte entwickeln wird. Also müssen wir für Vielfalt sorgen.“ Das Problem: manche Baumarten sind für wärmere Temperaturen weniger geeignet – sei es, weil sie Wärme nicht gut vertragen oder weil sich ihre Schädlinge stärker

Doch was hat das mit der Jagd zu tun? „Junge Baumtriebe sind die Leibspeise von Rehen“, erläutert Keilholz. „Früher hat man einfach Zäune um die Anpflanzungen gezogen, das ist heute gesellschaftlich nicht mehr gewollt.“ Offene Wälder wünschen sich die Bürger, und keine Monokulturen mehr. „Wenn wir Mischwälder wollen, müssen wir verhindern, dass das Wild sich die leckersten Sorten raussucht und die Triebe verbeißt“, betont der

Foto: Stephan Keilholz

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die ZWIEBEL 11/2014 genuss Forstexperte. Die Alternative sieht trist aus: Eichen- und Tannentriebe schmecken dem Rehwild am besten; können sie sich nicht entwickeln, setzt sich nur die am schnellsten wachsende Sorte durch – und der vermeintliche Naturwald wird zur Monokultur. Eine Bestätigung dieser Theorie ergaben Versuche, in denen Teile von Neuanpflanzungen eingezäunt wurden: nur innerhalb des Zauns entwickelte sich der gewünschte Mischwald, außerhalb davon herrschte bald Sortenarmut. Die Gesellschaftsjagden, die der staatliche Forstbetrieb mehrfach im Jahr organisiert, übernehmen dabei die Funktion, die früher die Großräuber innehatten: Luchs, Wolf und Bär hielten einst den Wildbestand im Gleichgewicht. Seit diese Arten vom Menschen aus Westeuropa verdrängt, fast ausgerottet wurden, fehlt das Korrektiv im Wald. Dazu kommen die verbesserten Lebensbedingungen: durch die Luftverschmutzung gegenüber früheren Zeiten regnen jährlich bis zu 30 kg Stickstoff ab – ein perfekter Dünger für Bäume und Büsche, die üppig wachsen und dem Wild beste Nahrungsversorgung sichern. Das Zufüttern über eine Krippe haben die Forst-

ämter in normalen Wintern längst eingestellt, da die Tiere gut genährt sind. Auch Wildschweine freuen sich: zusätzlich zu den vielen Eicheln und Bucheckern sorgt Mais auf den Feldern für einen gedeckten Tisch. In guten Jahren steigt die Reproduktionsrate steil an, Stephan Keilholz berichtet von Rotten mit hundert Sauen, die in Franken schon gesichtet wurden. In Großstadtnähe fallen Wildschweine bereits in Wohnsiedlungen ein und verwüsten die Gärten. Um diesen Überpopulationen zu begegnen, lassen die Staatsforsten auf ihren knapp 14.000 Hektar jagen: gut 1.000 Rehe und 600 Wildschweine wurden 2013 zur Strecke gebracht, ihr Fleisch an die Genießer der Region verkauft. Die Abgabe erfolgt im ganzen Stück oder portioniert und vakuumiert. Dass der Fleischkonsum heute kritischer betrachtet wird, macht dem Forstbetriebsleiter keine Sorgen: „Die Tiere aus unseren Wäldern sind unter besten Bedingungen aufgewachsen, waren viel in Bewegung und haben artgerecht gelebt – was man vom Fleisch aus der

Wildfleisch von Rehwild und Wildschweinen Bezugsmöglichkeit aus den Staatswäldern rund um Bamberg: Forstbetrieb Forchheim, Karolinger Straße 28, 91301 Forchheim, Tel. 0 91 91 / 7 22 10; ; info-forchheim@baysf.de; Verkaufsaktionen am 27.11./04.12./11.12./18.12., jeweils von 13:30 – 16:00 Uhr („solange Vorrat reicht“) www.baysf.de

Discountertheke nicht immer sagen kann.“ Auch sind die Anforderungen an die Jäger höher geworden: das Bild der fröhlichen Jagdpartie, die mit reichlich Zielwasser auf alles schießt, was sich bewegt, ist überholt. Erst jüngst wurde einem Jäger der Jagdschein wegen „nur“ 0,5 Promille Alkohol rechtmäßig entzogen. Auf über 90% schätzt der Fachmann die Quote der ohne quälendes Leiden waidmännisch erlegten Tiere ein; neben dem Jagdschein müssen Jäger auch erfolgreiche Übungen am Schießstand nachweisen – und den Finger vom Abzug nehmen, wenn ein sauberer Treffer nicht gewährleistet ist. Dazu kommt, dass alle Tiere, die in den Verkauf kommen, auf Caesium-Belastung getestet wurden – noch für viele Jahre hinterlässt Tschernobyl seine Folgen. „Die Jagd findet heute sicher bewusster statt“, meint Stephan Keilholz abschließend, „es geht nicht darum, um jeden Preis massenhaft Tiere zu erlegen, sondern Wald und Wild im Gleichgewicht zu halten“. Einen Wald ohne Tiere wolle schließlich auch niemand. Am wenigsten die Jäger. [hb]


54 Fotos: Henning Brandt, Piet채t Freudensprung GmbH

ein mensch die ZWIEBEL 11/2014


die ZWIEBEL 11/2014 ein mensch

Dem Tode nah „Jede Familie, jeder Fall ist anders.“ Ruhig und freundlich erzählt Jasmin Hutzler von ihrem Arbeitsalltag im Bamberger Bestattungsinstitut Pietät. Die 23-Jährige ist Bestattungsfachkraft, ein Beruf, der sie, wie sie selbst sagt, „ganz und gar ausfüllt.“ Die junge, modisch gekleidete Frau empfängt ihre Besucher im Foyer des Bamberger Bestattungsinstituts in der Baunacher Straße. Die Räume sind hell und strahlen Ruhe aus. Ruhe, das ist das, was viele Menschen, die hierher kommen, brauchen. Jasmin Hutzler nimmt sich der Hinterbliebenen an, berät oder hört einfach zu, was ihr Eltern, Kinder oder Ehepartner über die Verstorbenen erzählen. Nach zahlreichen Begegnungen weiß sie, dass es kein Patentrezept für solch ein Beratungsgespräch gibt, dass jede Situation eine andere ist. Meist dauern die Gespräche zwischen ein bis zwei Stunden. Doch es gibt Fälle, da fühlen sich diese zwei wie vier Stunden an und die junge Bestattungsfachkraft muss erst einmal frische Luft tanken, um einen klaren Kopf zu bekommen. Zu ihrem Beruf kam sie per Zufall. Während ihrer Schulzeit musste sie ein Berufs-Praktikum absolvieren, doch sie wusste nicht, in welche Richtung es gehen soll. Sicher war nur, dass eine Tätigkeit in einem Büro für sie nicht in Frage kam. Sie wollte eine abwechslungsreiche Tätigkeit, die sie erfüllt. Der Blick in die Gelben Seiten brachte sie zum Bestattungsinstitut Pietät, das zum damaligen Zeitpunkt

seinen Sitz noch in der Siechenstraße hatte. Es interessierte sie, was sich hinter einem Bestattungsunternehmen verbirgt und so erkundigte sie sich nach der Möglichkeit eines Praktikums, wurde angenommen und direkt nach dem ersten Tag wusste sie: „Ich werde Bestatterin.“ Nach ihrem Realschulabschluss bewarb sie sich erneut bei dem Unternehmen Pietät und begann am 1. September 2008 mit ihrer Ausbildung zur Bestattungsfachkraft. Eine Entscheidung, welche die junge Frau noch keinen Augenblick bereut hat. Über drei Jahre hinweg lernte sie in dem Bamberger Betrieb, besuchte die Berufsschule in Bad Kissingen und die überbetriebliche Weiterbildung im Bundesbildungszentrum der Bestatter in Münnerstadt. Hier stand die Praxis im Vordergrund und Jasmin Hutzler lernte unter anderem, wie Gräber ausgehoben werden: „Wir haben hier alles über Gräber gelernt und sie zwei- bis dreimal pro Tag selbst ausgehoben, mal mit der Hand, mal mit dem Bagger.“ Ein Wissen, das sie in Bamberg nicht umsetzen muss, da die Stadt das Ausheben der Gräber übernimmt. Ein Umstand, den sie zu schätzen weiß. Die theoretischen Unterlagen ihrer Ausbildung hat Jasmin Hutzler in drei dicken Ordner zusammen gefasst. Dort stehen alle Informationen zu den relevanten Themen, wie Buchhaltung, Gesetze, etwa zur Bestattung oder Desinfektion, Vorschriften zur Totenruhe, Stoff-, Holzarten- und Blumenkunde oder musikalische Bildung. „Man bekommt ein Gefühl dafür, was musikalisch zu der jeweiligen Person passt“, erzählt die Bestattungsfachkraft und

sie weiß, ob klassische oder moderne Musik die richtige Wahl für eine Bestattungsfeier ist. Ein wichtiges Thema in der Ausbildung war auch die psychologische Schulung. „Jeder Mensch reagiert anders auf Trauer, geht anders damit um“, so die Erfahrung der jungen Frau. Familien, in denen alles geplant ist, die wissen, welcher Sarg mit welchen Decken und welchem Kopfkissen in Frage kommt und wie die Trauerfeier ablaufen soll, sind selten. Viel öfter sieht sie sich mit der Situation konfrontiert, dass die Trauernden völlig ratlos und auf die Hilfe der Bestattungsfachkraft angewiesen sind. Dann berät sie bei der Auswahl des Sargs, erkundigt sich nach den notwendigen Urkunden und Unterlagen,

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ein mensch die ZWIEBEL 11/2014 spricht Termine ab, klärt die Frage nach dem Blumenschmuck, dem Sterbebild, den Trauerbriefen und der Kondolenzliste. „Wir nehmen den Hinterbliebenen alle Tätigkeiten und Gänge ab, die im Zusammenhang mit einem Todesfall entstehen.“ Angst vor den Toten kennt Jasmin Hutzler nicht. Sie war bei Polizeieinsätzen dabei und fährt mit, um die Verstorbenen abzuholen, wäscht sie, kleidet sie an und bettet sie in den Sarg, bahrt sie auf, wenn es gewünscht ist. Die Art, wie ein Mensch gestorben ist, spielt für sie eine untergeordnete Rolle. Wenngleich es auch an ihr nicht spurlos vorüber geht, ob ein älterer Mensch nach langer Krankheit stirbt oder ein junger Mensch durch einen Unfall aus dem Leben gerissen wird. In solchen Fällen kann es sein, dass sie mit den Hinterbliebenen einfach schweigt, um der Trauer ausreichend Platz zu bieten. Für sie nimmt die Beratung der Hinterbliebenen den wichtigsten Teil ihrer beruflichen Tätigkeit ein. Dafür braucht es Einfühlungsvermögen, Kreativität, Fingerspitzengefühl und manchmal „muss man eben improvisieren,“ ergänzt sie.

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Von Anfang an hatte die junge Frau bei der Wahl ihres Berufs die Unterstützung ihrer Eltern und der Unternehmerfamilie Freudensprung. „Ich konnte mit allen Fragen zu meinem Chef kommen und mir wurde immer wieder Hilfe angeboten“, erzählt Jasmin Hutzler. Sie lernte viel von ihrem Senior- und ihrem Juniorchef sowie von den Kollegen, indem sie bei den Gesprächen mit den Hinterbliebenen als aufmerksame Zuhörerin dabei war. „Anfänglich habe ich es vermieden, die Gespräche mit den Familien der Verstorbenen allein zu führen“, erinnert sie sich. Heute geht sie souverän mit den Situationen um. Fach-

kundig berät sie bei der Wahl des geeigneten Sarges und dessen Auskleidung. Hier ist die Auswahl im Bestattungsinstitut Pietät groß.

Es gibt einfache, schlichte Särge ebenso wie solche, die aufwendig verarbeitet und ausgestattet sind. „Natürlich machen wir auch Sonderanfertigungen“, so die Fachfrau. Nicht minder vielfältig ist die Zahl der Urnen. Auch hier hört Jasmin Hutzler in den Gesprächen genau hin und unterstützt bei der Auswahl, wenn bei den Hinterbliebenen Unschlüssigkeit besteht. Nach ihrer Meinung sollte ein „persönlicher Bezug zur Urne“ bestehen und da gibt es eine Vielzahl von Motiven, unter denen ausgewählt werden kann. Für die junge Frau ist der Tod kein Tabuthema und sie merkt, dass sich zunehmend mehr Menschen offen und ohne Angst damit beschäftigen. Auch die Medien haben die Thematik aufgenommen, so ihre Beobachtung und insbesondere ältere Menschen kommen zu ihr, um sich zu erkundigen, was im Todesfall zu tun ist, oder sehen sich in der Ausstellung verschiedene Särge an. „Die meisten kommen nach einem ersten Gespräch wieder und machen eine Bestattungsvorsorge.“ Das heißt, sie legen die Form der Bestattung, den Ablauf der Trauerfeier und alle weiteren Punkte fest und nehmen ihren Hinterbliebenen damit einen Großteil der Entscheidungen ab. Auch in ihrer eigenen Familie wurde man in dieser Hinsicht schon aktiv. „Meine Mutter und meine Großmutter haben solch eine Bestattungsvorsorge bereits abgeschlossen“, berichtet die Bestattungsfachkraft. Der Beruf des Bestatters ist erst seit 2003 ein Ausbildungsberuf; 2007 trat die Verordnung über die Berufsausbildung zur Bestattungsfachkraft in Kraft. Das, was früher Totengräber, Leichenfrauen, Schreiner, Floristen und der städtische Bestattungsdienst gemacht haben, ist nun in einem Beruf zusammen gefasst. Langeweile kennt sie nicht, so Jasmin Hutzler. Sie schätzt an ihrem Beruf die


die ZWIEBEL 11/2014 ein mensch Abwechslung, die Kreativität und Fingerspitzengefühl fordert. Zugleich ist es für sie ein erfüllender Beruf: „Ich weiß, wenn ich abends nach Hause komme, dass ich anderen Menschen geholfen habe“, lautet ihr Fazit. Und sie weiß um die Verantwortung, die sie trägt, denn die Hinterbliebenen, die zu ihr kommen, vertrauen ihr „ihre Liebsten“ an. In den vergangenen Jahren macht sich ein Wandel in der Bestattungskultur bemerkbar. Die Feuerbestattungen haben zugenommen, seit Jasmin Hutzler ihre Ausbildung begonnen hat, wie auch die Zahl der anonymen Bestattungen gestiegen ist. Gleichzeitig wächst die Zahl der Trauerfeiern, die im kleinen Kreis vonstatten gehen. Gleich geblieben ist hingegen der Wunsch, sich von dem Verstorbenen am offenen Sarg zu verabschieden. Hier bietet das Bestattungsinstitut Pietät geeignete Räume, so dass die Hinterbliebenen ganz privat und zu jeder Zeit Abschied nehmen können. Jasmin Hutzler geht offen mit dem Thema Tod um, ebenso ihre Familie, ihr Freund und der Freundeskreis. Diese Unterstützung weiß die junge Frau zu schätzen, die von sich selbst

sagt, dass sie ihre Arbeit gedanklich nicht mit nach Hause nimmt. „Ich verlasse mein Büro und lasse das Geschäftliche im Geschäft.“ In ihrer Freizeit geht sie lange und ausgiebig spazieren, besucht ein Fitness-Studio, verbringt viel Zeit mit ihrer Familie, den Haus-

tieren und ihren Freunden. „Ich vertue meine Zeit nicht, gehe bewusst mit ihr um und verschiebe nichts.“ Diese Einstellung ist dann doch ihrem Beruf geschuldet, wie die junge Bestattungsfachkraft freimütig einräumt. [bp]

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zuhause in… die ZWIEBEL 11/2014

Zuhause in der Warum heißen Bamberger Straßen eigentlich, wie sie heißen? die ZWIEBEL geht der Sache auf den Grund.

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Tatsächlich war Molitor zu Zeiten des Barock ein wichtiger Unternehmer der Stadt. Als Obermüller hatte er die Steinmühlen der Oberen Mühlen sowie die Brudermühlen der Unteren Mühlen unter sich. Bambergs Mühlenkomplexe waren wichtige Energielieferanten und im Mittelalter die einzigen Maschinenbetriebe, die Wasserdruck in Energie umwandelten. Die Mühlen waren die Vorformen der heutigen Industriebetriebe, sie dienten zum Verrichten von vielerlei Arbeiten: zum Beispiel zum Öl pressen, zerkleinern von Baumrinde für die Ledergerber,

Tuch walken, Holz sägen, mahlen von Pulver aus Erzgestein, Steine polieren und Drähte ziehen. Neben den Korn- und Weizenmühlen gab es in der Stadt auch zwei Malzmühlen, eine Ölmühle sowie eine Loh-, Schleif- und Papiermühle. Zu den Mühlenkomplexen gehörten mehrere Gebäude im Fluss mit zahlreichen Rädern. Zwischen den Armen der Regnitz und den Mühlen lagen kleinere Inseln, die „Wörthe“, wie das Mühlwörth, das Geyerswörth, das Abtswörth und das Zinkenwörth. Im 15. Jahrhundert gab es so viele Mühlen, dass der Wasserdruck für die vielen Mühlräder nicht mehr ausreichte. 1825 drehten sich 40 Mühlräder in Bamberg, da die Stadt immer bevölkerungsreicher und die Arbeitsprozesse immer differenzierter wurde, wofür sehr viel Energie benötigt wurde. Da Mühlgebäude stark von Brand und Hochwasser bedroht waren, unterhielten die Betreiber die Mühlen nicht alleine. Zwischen dem Domkapitel als Lehensherr und den Müllern stand die Besitzerschicht der Teilhaber. Entsprechend ihrer Anteile wurden sie an

den Erträgen der Mühle mit einer sogenannten Mitz bedacht. Die Teilhaberschaft im Mühlverband sorgte aber nicht nur für den Wideraufbau einer Mühle, sondern auch für Modernisierungen, wie etwa die Einrichtung neuer Mahlgänge. Der Obermüller Johann Caspar Molitor war für den gemeinschaftlichen Bauunterhalt und die Regelung der allgemeinen Aufgaben für die Stein- und die Brudermühlen zuständig. Eine Mühle aus Stein zu bauen war trotz der Feuergefahr ungewöhnlich. Noch heute bestehen die ältesten Teile des Hauses Obere Mühlbrücke 4 aus dem Steinhaus der Steinernen Mühle, das von Molitor als Obermüller bewohnt wurde. Erst 1795 wurde der Steinmühlverband aufgelöst und an Pächter verkauft. Die Unteren Mühlen gehen auf die Stamm-Mühle am linken Flussufer, die Brudermühle, zurück. Auch der Brudermühlverband wurde nach der Säkularisation aufgelöst. Neben den Stein- und den Brudermühlen gab es noch die Mühlen beim Rathaus, zu denen die älteste Bamberger Mühle gehörte, sowie die Fischmühlen auf der anderen Seite der Unteren Brücke. [dp]

Foto: Daniela Pielenhofer

Die Molitorgasse ist ein kleiner Fußweg, von der Oberen Mühlbrücke zur Concordiastraße am Unteren Stephansberg. Namensgeber des kleinen Gässchens ist der Obermüller Johann Caspar Molitor (1696-1786). Molitor stammte aus Bürgstadt bei Miltenberg und heiratete 1719 in Bamberg Maria Katharina Löhr, mit der er sechs Kinder bekam. Nach dem frühen Tod seiner Frau wandelt er seinen Familiennamen „Müller“ in „Molitor“ um, was dem Lateinischen für „Unternehmer“ entspricht und heiratete 1743 erneut, diesmal die Bambergerin Barbara Bauer.


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gesundheit die ZWIEBEL 11/2014

Wenn die Gefühle Trauer tragen Sind es Tage wie Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag und Totensonntag, die so auf die Stimmung drücken oder ist es die dunkle Jahreszeit? Rund neun Prozent der deutschen Bevölkerung leiden an Winterdepressionen, darunter dreimal mehr Frauen als Männer. Man fühlt sich müde und schlapp, zieht sich zurück, ist antriebslos, leistungsschwach und leidet unter Schlaf- und Appetitstörungen. Und über allem liegt ein Gefühl von grenzenloser Traurigkeit.

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Tatsächlich ist mittlerweile erwiesen, dass es einen engen Zusammenhang zwischen der Anzahl an Sonnenstunden und dem psychischen Wohlbefinden gibt. So leiden in Skandinavien deutlich mehr Menschen an depressiven Verstimmungen als in den südlichen Mittelmeerländern – einfach, weil die Anzahl an Sonnenstunden im Norden im Winter sehr niedrig ist, bis hin zu Wochen ununterbrochener Dunkelheit. Deshalb empfehlen Experten den Betroffenen als erste Maßnahme eine Lichttherapie: Dabei werden die Patienten täglich mit künstlichem Licht – vergleichbar mit dem Sonnenlichtspektrum ohne schädliche UV-Strahlung – behandelt. Erfahrungsgemäß bessert sich bei den meisten die Stimmung nach wenigen Sitzungen. Eine „natürliche“ Therapie für „leichtere Fälle“ ist die regelmäßige Bewegung an der frischen Luft – auch wenn sich die Sonne nur selten zeigt, ist die Bestrahlung doch rund zehnmal stärker als in Büro- oder Wohnräumen.

Unterstützend wirken kann Johanniskraut, das seit Jahrtausenden bekannt ist für seine stimmungsaufhellende Wirkung. Darüber hinaus erhöht es die Lichtempfindlichkeit, so dass dadurch ein Mangel ausgeglichen werden kann. Nun gibt es aber auch diese andere Form von Traurigkeit, die einen vor allem in der den dunklen Monaten des Jahres begleitet: die Trauer um das, was man verloren hat. Gedenkt man doch gerade jetzt jener Menschen, die nicht mehr bei uns sind, die ihren

Platz in unserem Leben verlassen haben. Das muss nicht zwangsläufig durch den Tod passieren – auch andere Verluste können schwer wiegen und eine große Lücke hinterlassen: eine Trennung oder Scheidung, der Abschied aus dem Arbeitsleben, eine schwere Erkrankung – immer wenn im Leben etwas geschieht, das an seinen Grundfesten rüttelt, sehen wir uns konfrontiert mit einem Gefühl von Hilflosigkeit und Leere. Damit sich daraus keine Depression entwickelt, ist es besonders wichtig, mit solchen Lebenskrisen umgehen zu lernen. Gerade in einer Gesellschaft, wo


die ZWIEBEL 11/2014 gesundheit vor allem Leistung, Erfolg und Ausstrahlung von allergrößter Bedeutung sind, finden Trauer und Verlust nur wenig Raum. So kann es durchaus hilfreich sein, sich bewusst mit seiner Traurigkeit auseinanderzusetzen, sie einfach zuzulassen. Die amerikanische Autorin Louise Hay beschäftigt sich seit vielen Jahrzehnten mit der Auswirkung von positiven und negativen Denkstrukturen auf die psychische und physische Gesundheit. In ihrem neusten Buch „Heile Dein Herz“, das sie zusammen mit dem Trauer-Experten David Kessler geschrieben hat, zeigt sie interessante Wege für die Bewältigung solcher Lebenskrisen auf. Es ist ein bisschen wie beim halbvollen und halbleeren Glas Wein – alles eine Frage der Sichtweise. Ein Beispiel: Nach einer Trennung oder gar dem Tod des geliebten Partners denkt man häufig: „Ich werde nie wieder glücklich sein und nie wieder so lieben können.“ Solch eine Denkweise – permanent verinnerlicht – führt letzendlich zu der Überzeugung, dass man tatsächlich nie wieder glücklich sein wird. Und auch nie wieder lieben kann. Eine andere Möglichkeit mit solch einem großen Verlust umzuge-

hen wäre: „Ich habe in meinem Leben eine wunderbare Liebe erlebt und bin dankbar dafür.“ Und vielleicht irgendwann, wenn die schlimmstenWunden verheilt sind: „Ich bin wieder offen für die Liebe oder neue Erfahrungen im Leben.“ Letztendlich geht es doch immer darum, loslassen zu können und sich frei zu machen für zukünftige Erfahrungen und Erlebnisse. Wird unser Dasein doch von Geburt an vom Abschiednehmen begleitet: Wir verlassen Kindergarten, Schule, Elternhaus; verlieren Freunde, trennen uns vom Partner, ziehen in eine andere Stadt – jeder Neuanfang bedeutet Abschied, aber auch jeder Abschied bedeutet einen Neuanfang. Es ist natürlich immer leicht dahin gesagt: „Wird schon wieder, denk positiv.“ Für jemanden, der ganz tief in der Trauer steckt oder an einer schweren Depression leidet, helfen solche gut gemeinten „Psychotipps“ nicht weiter: Hier ist es wichtig, sich in die professionellen Hände eine Psychotherapeuten oder Psychiaters zu begeben – mitunter benötigt man auch eine medikamentöse Therapie. Je-

doch bei zeitlich begrenzten depressiven Verstimmungen kann es durchaus hilfreich sein, der Trauer mit einer anderen Sichtweise entgegenzutreten. Darüber hinaus lassen sich psychische Schwankungen häufig auch mit naturheilkundlichen Mitteln stabilisieren. Neben dem bereits oben erwähnten Johanniskraut gibt es zahlreiche Kräuter, Pflanzen und andere Substanzen, die sich wohltuend auf die Stimmung auswirken. So helfen Lavendel, Baldrian, Hafer, Passionsblume oder Hopfen bei Schlafstörungen und Unruhezuständen. Rosmarin, Engelwurz oder Wermut lassen sich bei Antriebsschwäche einsetzen. Nicht zu vergessen, die Homöopathie: hier gibt es zahlreiche „Kummermittel“ wie Ignatia, Natrium muriaticum, Cocculus oder Cimicifuga, die behutsam dazu dazu beitragen können, Trauer, Abschied und Verlust leichter zu verarbeiten. Wichtig ist auch bei diesen Mitteln – wie in jeder anderen medikamentösen Therapie – sich vorher fachkundig beraten zu lassen. [sb] Unsere Autorin Syke Brandt ist Journalistin und Heilpraktikerin in Bamberg

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gesundheit die ZWIEBEL 11/2014

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muß das Herz bei jedem Lebensruf Bereit zum Abschied sein und Neubeginne, Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern In andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen, Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten. Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen, Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen. Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde Uns neuen Räumen jung entgegen senden, Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden... Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde! Hermann Hesse

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die ZWIEBEL 11/2014 cartoon – gerd bauer

Gerd Bauer illustriert die ZWIEBEL jeden Monat mit einem seiner typischen ­Cartoons, die das fränkische Lebensgefühl auf den Punkt bringen.

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ausgehen die ZWIEBEL 11/2014

viel schmerz

Ausgehen November 2014

Bonhoeffer in harlem erlöserkirche/Gemeindezent. fr, 7.11.2014, 19.30 Uhr*

sacred Concert St. Kunigund, gartenstadt so, 9.11.2014, 17.00 Uhr*

lesungen, film und musik zum 100. todestag des expressionistischen dichters georg trakl

Bonhoeffer –leben und wirken, mit john young, mehr am 8. und 9.11.

Die Katze

lochamer lieder

Odeon kino di, 4.11.2014, 22.00 Uhr

Harmoniesäle fr, 7.11.2014, 20.00 Uhr*

Das krimihighlight von 1988, kommentiert von Regisseur dominik graf

kollektiv metropol musik mit originalen und bearbeitungen aus dem lochamer-Liederbuch

Benefizabend

hin und her

spiegelsaal der harmonie sa, 1.11.2014, 19.30 Uhr*

pfarrheim st. gangolf ab do, 6.11.2014, 19.30 Uhr*

Des vetters eckfenster

multimediavortrag und konzert zugunsten von friends help friends

Komödie von Ödön von horvath im rahmen der gangolfer kreuzgangspiele, bis 9.11.

lesung des werks von e.t.a. hoffmann mit martin neubauer und andreas ulich

8,50 m2 leben

Peter Sadlo

lichthöfe

Die Stühle

Lichtspielkino so, 2.11.2014, 11.00 Uhr

bürgersaal stegaurach fr, 7.11.2014, 19.30 uhr

königstraSSe und umgebung sa, 8.11.2014, ab 18.00 uhr

Gefängnisalltag in der jva ebrach, filmmatinee und gespräch mit dem Filmemacher Pfarrer Alexander Titz

abschlusskonzert des percussion-meisterkurses in der reihe „haus marteau auf reisen“

zahlreiche aufführungen, installationen, aktionen, s.seite 15

Palais schrottenberg sa, 15.11.2014, 20.00 Uhr* der klassiker von eugéne ionesco mit dem wildwuchs theater

bamberger Gitarrentage villa concordia sa, 1.11.2014, 20.00 Uhr auftaktkonzert, weitere termine (andere orte) s.seite 8/9

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Jazzclub mo, 3.11.2014, 20.00 Uhr*

*Ausführliche Informationen siehe „Kultur in Sicht“ ab Seite 10

e.t.a.-hoffmann-haus sa, 8.11.2014, 20.00 Uhr*

oratorium von duke ellington, mit bluetrain orchestra und chorissima, auch 16.11. erlöserkirche

licht­ verschmutzung a.d.universität 5, raum 00.24 do, 13.11.14, 14.00 & 16.00 uhr lesung von paul bogard, internationaler experte für lichtverschmutzung

Clown, du hast… club kaulberg do, 13.11.2014, 20.00 Uhr* kabarett im dritten reich, mit gertie baumgärtel und martin Greim


die ZWIEBEL 11/2014 ausgehen

eu-handelsverträge

cubaboarische

das niveau

christoph spendel

friedrichstr. 2, KHG 17.11.2014, 19.30 uhr

konzerthalle, hegelsaal fr, 21.11.2014, 20.00 uhr

konzerthalle, hegelsaal sa, 22.11.2014, 20.00 uhr

jazzkeller sa, 29.11.2014, 21.00 Uhr*

vortrag und diskussion mit Dr. Boniface Mabanza über eu-abkommen mit afrika und ihre auswirkungen

konzert mit mix aus bayrischen und kubanischen einflüssen, s. seite 26/27

berliner comedy-folk duo mit gitarrenmusik und improvisierter stand upcomedy

Christmas jazz trio: weihnachtslieder im jazzgewand

20 jahre

Alois im Wunderland

milow

symphoniekonzert

brose arena mi, 26.11.2014, 20.00 Uhr*

Konzerthalle sa, 29.11.2014, 2o.00 Uhr*

belgischer singer/ Songwriter mit seinen aktuellen hits

symphonische landschaften mit werken von ravel, debussy, sibelius, nielsen

am holzmarkt 2, aula 18.11.2014, 18.00 uhr

brauerei reh, lohndorf fr, 21.11.2014, 20.00 uhr

dirk bayer feiert 20 jahre kulturarbeit, mit timm full, f. herrnleben u.a. Maria ward-schule

neues programm der spaSSkapelle „die bayerischen löwen“

viva la heimat

barbier von sevilla

Das letzte Band

berganza-preis

Jazzclub fr, 21.11.2014, 20.00 Uhr*

cinestar kino sa, 22.11.2014, 19.00 uhr

e.t.a.-hoffmann-theater fr, 28.11.2014, 19.30 Uhr*

villa dessauer so, 30.11.2014, 11.00 uhr

premiere des neuen programms von mäc härder

live aus der metropolitan opera, new york: die oper von rossini, inszenierung von bartlett sher

ein-personen-stück von samuel beckett, mit eckhart neuberg

preisverleihung an hany lyer, gefängnisseelsorger und kunstvermittler

was ist genug?

die Acht frauen

palais Schrottenberg fr, 21.11.2014, 20.00 Uhr*

e.t.a.-hoffmann-theater sa, 22.11.2014, 19.30 Uhr*

Bastian sick Erich von Däniken

kleine dreigroschenmusik

konzerthalle fr, 28.11.2014, 20.00 Uhr*

spiegelsaal der harmonie so, 30.11.2014, 11.00 Uhr*

ein abend mit erzählungen des schattentheaterspielers norbert götz

boulevardkomödie von robert thomas

lesungen in keilberth- und hegelsaal

lehrerkonhzert der musikschule ba land zum welt-aids-tag

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impressum & adressen die ZWIEBEL 11/2014

Impressum Verlag

Satz

Zwiebelverlag GbR Henning Brandt & Manuel Werner Schellenbergerstraße 8 96049 Bamberg

Henning Brandt grafik@die-zwiebel.de

Telefon 09 51 / 51 93 95 - 0 Telefax 09 51 / 51 93 95 - 55 www.die-zwiebel.de post@die-zwiebel.de

Chefredakteur Henning Brandt [hb] (V.i.S.d.P.) h.brandt@die-zwiebel.de

Redaktion Katja Müller [km] k.mueller@die-zwiebel.de Daniela Pielenhofer [dp] d.pielenhofer@ die-zwiebel.de Syke Brandt [sb] www.globuli-bamberg.de Frank Keil [fk] f.keil@die-zwiebel.de Matthias Schleifer [ms] post@die-zwiebel.de Dr. Barbara Pittner [bp] post@die-zwiebel.de

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Fotografie Anny Maurer Telefon 09 51 / 9 23 08 85

Anzeigenleitung Manuel Werner Telefon 09 51 / 18 51 70 27 Mobil 01 78 / 9 74 80 80 m.werner@die-zwiebel.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2014 vom 1.1.2014. Anzeigenschluss 20. des Vormonats.

Druck Safner Druck & Verlags-GmbH 96170 Priesendorf www.safner-druck.de

Bamberger Symphoniker

Lichtspiel Kino & Cafe

Mußstraße 1 Telefon 9808220 (Karten) bamberger-symphoniker.de

Untere Königstr. 34 Telefon 26785 www.lichtspielkino.de

Brentano Theater

Live club / Haas säle

Gartenstr. 7 Telefon 54528

Obere Sandstr. 7 Telefon 53304 www.live-club.de

Chapeau Claque Theater Grafensteinstr. 16 Telefon 39333 chapeau-claque-bamberg.de

Cinestar Kino Ludwigstr. 2 Telefon 3028850 www.cinestar.de

Club Kaulberg Unterer Kaulberg 36 Telefon 51953330 www.nana-productions.de

Diözesanmuseum Domplatz 5 Telefon 502316 www.erzbistum-bamberg.de

Erscheinungsweise

E.T.A.-Hoffmann-Theater

die ZWIEBEL (Aufl. 6.000 Ex.) ist monatlich an über 250 Vertriebsstellen in Bamberg kostenfrei erhältlich.

E.T.A.Hoffmann-Platz 1 Telefon 873030 www.theater.bamberg.de

© Copyright 2014 für eigens gestaltete Anzeigen und Texte beim Verlag. Nachdruck und Vervielfältigung, (auch auszugsweise). Wiedergabe durch Film, Fernsehen, Rundfunk sowie Speicherung auf elektronischen Medien nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Namentlich oder mit Autorenkürzel gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung des Verlags wieder.

Historisches Museum Domplatz 7 Telefon 5190746 www.bamberg.de/museum

Jazzclub Bamberg Obere Sandstr. 18 Telefon 53740 www.jcbamberg.de

Künstlerhaus Villa Concordia Concordiastr. 28 Telefon 955010 www.villa-concordia.de

Wichtige Adressen

Bamb. Marionettentheater Untere Sandstr. 30 Telefon 67600 www. bambergermarionettentheater.de

Morphclub Obere Königstr. 39 Telefon 0170/4230208 www.morphclub.org

Städtische Musikschule St.-Getreu-Straße 14 Telefon 509960 www.musikschule.bamberg.de

Naturkundemuseum Fleischstr. 3 Telefon 8631248 www.naturkundemuseumbamberg.de

Odeon Kino & Cafe Luitpoldstr. 25 Telefon 27024 www.lichtspielkino.de

Stadtbücherei Bamberg Obere Königstr. 4a Telefon 981190 stadtbuecherei-bamberg.de

Stadtgalerie Villa Dessauer Hainstr. 4a Telefon 871861 www.bamberg.de/museum Viele weitere Infos unter

www.kultur.bamberg.de


Hier finden Sie die Zwiebel – eine Auswahl von Auslagestellen – Gesamtübersicht auf www.die-zwiebel.de

Alt Ringlein

Dominikanerstraße

Geigenberger

Troppauplatz

Palais Schrottenberg

Kasernstraße

Autohaus Sperber

Kunigundendamm

Goldzeit

Kleberstraße

Perückenstudio am Klinikum

Buger Straße

Bäckerei & Café Stuber

Zweidlerweg

Gunreben - Holz kreativ

Jäckstraße

Physio Team Hohlstein

Schwarzenbergstr-

Bäckerei Dresel

Pödeldorfer Straße

Helmut Pötzinger

Schützenstraße

Picasso Wellness-Lounge

Memmelsdorfer Str.

Bäckerei Postler

Lange Straße

Herr Heilmann - Gute Bücher Karolinenstraße

Poldi - Mode für Kinder

Dominikanerstraße

Bäckerei Seel

Gaustadter Hauptstr.

Historisches Museum

Domplatz

Reha-Zentrum Heyd

Amselstraße

Bellino Café / Lounge

Emil-Kemmer-Straße

Hotel am Blumenhaus

Amalienstraße

Reisebüro Schiele

Lange Straße

Bianco Rosso Nero

Lange Straße

Hotel Bamberger Hof

Schönleinsplatz

Restaurant Efendi

Urbanstraße

Bioland Seb. Niedermaier

Mittelstraße

Hotel Europa

Untere Königstraße

Restaurant Sirtaki

Pödeldorfer Straße

Blumen Stubner

Hallstadter Straße

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Theatergassen

Restaurant Weierich

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Lichtenhaidestraße

Hotel Molitor

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Rewe Köppl

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Hotel Nepomuk

Obere Mühlbrücke

Ristorante da Francesco

Am Michelsberg

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Büro Spies

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Schmuck und Uhren

Hauptwachstraße

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Kinesiolog. Naturheilpraxis

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Konditorei Café Raab

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Sprachinstitut Treffpunkt

Hauptwachstraße

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Coaching-Akademie

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Lebenswert

Keßlerstraße

Stadtbücherei Bamberg

Obere Königstraße

Dehner Garten-Center

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Lungenärztl. Praxis

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Städtische Musikschule

Luitpoldstraße

Delikatess-Müller

Obere Königstraße

Mahr's Bräu

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Heinrichsdamm

Martin-Apotheke

Grüner Markt

Tambosi

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Edeka aktiv markt Stadter

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Metzgerei Olma

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Ergotherapie M. Albert

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Teehaus Scharnke

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Feinbäckerei Kerling

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Promenadestraße

Mohren-Haus

Obere Brücke

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FitVital Gesundheitszentrum

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Mokka Makan

Vorderer Graben

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Frischfrucht-Konrad

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Nähzentrum Bamberg

Brennerstraße

Weinfachh. Scharfenberg

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Memmelsdorfer Str.

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Luitpoldstraße

Wohnen & Mode Feldbaum

Obere Brücke

Gärtnerei Böhmerwiese

Heiliggrabstraße

Odeon Kino

Luitpoldstraße

Zeitlos

Geyerswörthplatz

Gaststätte Zum Domreiter

Dominikanerstraße

Optic Art

Gaustadter Hauptstr.

Zöllner Moden

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rubrik

die ZWIEBEL 11/2014

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