die ZWIEBEL 2-2015

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wiebel Z Magazin fĂźr das lebenswerte Bamberg

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 Februar 2015


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die ZWIEBEL 2/2015

Wo Einkaufen noch ein Erlebnis ist und Stilrichtungen. Wenn die rote Hose von Angels nicht passt, dann wird Blue Fire, 2 Biz oder Gil Bret anprobiert.

Kennen Sie das auch: Sie stehen in der Umkleidekabine und die Hose passt vorne und hinten nicht? Sie müssen sich wieder anziehen und im Laden eine andere Größe oder Form suchen. Oder Sie bestellen im Internet ein Teil aus der neuen Frühjahrskollektion und stellen beim Auspacken fest, dass das Gelb viel blasser ist als auf dem Bildschirm, von der Qualität ganz zu schweigen. Nicht immer ist Shopping ein Erfolgserlebnis.

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Anders im Modehaus Hartmann: hier nimmt man sich noch Zeit für die Kundin – angefangen bei der Auswahl der Kleidungsstücke über die diskrete Betreuung in der Umkleidekabine bis hin zur richtigen Größe, Farbe und Qualität. Hier wird Mode nicht nach Namen und Designern sortiert, sondern nach Farben

Das Modehaus Hartmann ist noch eines der wenigen familiengeführten Einzelhandelgeschäfte in Bamberg. Eines der wenigen, das sich gegen die Modeketten und Versandhäuser behaupten kann. Auch wenn es immer schwerer wird, wie Karl-Hans Hartmann unumwunden zugibt. „Man muss schon mit besonderem Service aufwarten, um sich in der heutigen Zeit durchzusetzen.“ Eines seiner stärksten „Argumente“ ist Ehefrau Anna Maria: die ausgebildete Farb- und Stilberaterin ist ein wahrer Segen für die modebewusste Frau jeden Alters. Sie erkennt meist auf den ersten Blick, welche Größe, Farbe und Form die jeweils richtige für die Kundin ist. Darüber hinaus bietet das Modehaus ausfallene Marken, die man nicht an jeder Ecke bekommt und die einen ganz individuellen Kleidungsstil ermöglichen. Bei so viel Service wundert es nicht, dass das Familienunternehmen immer wieder zu Bambergs Nr. 1 in Sachen Betreuung und Kundenfreundlichkeit gewählt wird. „Viele kommen bereits seit Jahrzehnten zu uns, oft sind es sogar mehrer Generationen aus einer Familie.“ Denn auch hier unterscheidet das Unternehmen sich von der Konkurrenz: Das Modeangebot richtet sich an Frauen aller Altersklassen, es gibt

sowohl freche und witzige Klamotten für die Youngsters bis hin zur eleganten Garderobe für die reifere Dame. Selbstverständlich freut sich Karl-Hans Hartmann über seine treuen Kunden, doch besteht auch der Wunsch nach mehr Laufkundschaft: „Dadurch, dass unser Geschäft von den Marktständen größtenteils verdeckt wird, kommen nur wenige Bamberg-Besucher an unserem Schaufenster vorbei. Sie haben also gar nicht die Möglichkeit, einen Blick auf unser Sortiment zu werden.“ Glücklicherweise finden jedoch die Stammkundinnen auch weiterhin den Weg zum Modehaus und suchen dort den gewohnten Service und die persönliche Beratung. Allen anderen sei empfohlen, einfach mal einen Blick hinter die Marktstände zu werfen. Es lohnt sich. Denn das, was das Modehaus Hartmann an Service zu bieten hat, gehört andernorts oft der Vergangenheit an. Modehaus Hartmann Grüner Markt 6 • 96047 Bamberg Tel. 0951/24413 www.modehaus-hartmann.de


die ZWIEBEL 2/2015 gruß aus der küche

Zwei mal drei macht vier…

...widdewiddewitt und drei macht neune, ich mach‘ mir die Welt – widdewiddewie sie mir gefällt… Nicht nur Pippi Langstrumpf hat so ihre Probleme mit dem Einmaleins. Überhaupt: Lernen will gelernt sein. Und je älter man wird, desto schwerer tut man sich. Trotzdem gibt es immer mehr Menschen, die noch im hohen Alter die Schulbank drücken, ganz nach dem Motto: Man lernt nie aus! Ob französisch parlieren, vegan kochen, entspannt atmen oder auch kräftig in den Dudelsack blasen – das Angebot an Erwachsenenbildung ist extrem vielseitig. Wer dieser Tage lieber fünfe gerade sein lässt, holt vermutlich seine Pappnase hervor und fei-

ert feucht-fröhlich Fasching, bevor die karge Fastenzeit eingeläutet wird. Wobei diese im Februar durchaus einiges an „sündenfreien“ Höhepunkten zu bieten hat: Einer davon sind gewiss die 25. Bamberger Kurzfilmtage, die ihre Gäste und Kinofreunde von nah und fern anläßlich ihres Jubiläums mit vielen Überraschungen begeistern. Kurzum: Das Angebot an Bildung und Kultur in Bamberg lässt kaum zu wünschen übrig. Zum Glück. In diesem Sinne: eine gute Zeit! Ihre ZWIEBEL-Redaktion

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Gastfreundschaft seit 1457 Im Brauereigasthof „Drei Kronen“ mit angrenzendem Hotel in Memmelsdorf kann man fränkische Gastfreundschaft unweit des städtischen Trubels ganz unbeschwert erleben. Mit „Gastfreundschaft ist unser Bier – seit 1457“ setzt der Familienbetrieb auf Tradition und dem Franken höchstes Gut: selbstgebrautes Bier, auch in den Speisen. Im Hotel und Brauereigasthof „Drei Kronen“ in Memmelsdorf stehen fränkische Gastfreundschaft und selbstgebrautes Bier an oberster Stelle. Über Generationen hinweg hat sich der alteingesessene Familienbetrieb, der seit nunmehr 555 Jahren besteht und sich direkt gegenüber der Kirche befindet, Traditionsbewusstsein, Bodenständigkeit und Authentizität bewahrt. Heute finden sich diese Werte inmitten moderner Ausstattung durch

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umfangreiche Renovierungsmaßnahmen in den letzten Jahren und drei Kronen aus aller Welt, die die Familie gesammelt hat, wieder. Sie verleihen der Brauereigaststätte eine besondere Wohlfühl-Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt.

den „Brauherrenspieß“, den „Brauerkarpfen in Bierbrotbröseln“ oder die „Beschwipste Jungrinderleber mit bieriger Kräuter-Zwiebel-Soße“ wie auch die „Brauhausgrillpfanne“ und die „Bierbratwürste“. Mmmh – gut portioniert und garantiert lecker!

Nahezu 100 Gäste finden in der Guten Stube, dem Kachelofen-Zimmer, dem TerrassenZimmer und dem Bräustübla Platz. Während sich der Spiegelsaal und das Bamberger Zimmer vor allem für Familienfeiern und Tagungen eignen, bietet das angrenzende Hotel eine Vielzahl an Übernachtungsmöglichkeiten auf dem neuesten Stand.

Sein „Drei Kronen“ Bier – als Kellerpils, Lager, Stöffla und Spezialbier wie etwa zur Fastenzeit ab Aschermittwoch – braut der Chef Hans-Ludwig Straub in der hauseigenen Brauerei zudem mehrmals wöchentlich selbst. Wer ein Fan vom Stöffla ist, findet es auf der Speisekarte neben der flüssigen Form auch im Brot oder im dazugehörigen Senf, den die Familie nach einem eigenen Rezept mit Rauchbier herstellen lässt.

Bei einem Blick auf die Speisekarte mit typisch fränkischen Gerichten aus regionalen Erzeugnissen stechen vor allem die kulinarischen Highlights, die mit einem Schuss hauseigenem Bier zubereitet werden, ins Auge. Da gibt es das „Braumeisterschnitzel“ und

Einheimische und Touristen können dem fränkischen Bierbrauer sogar selbst einmal über die Schulter schauen. In einer kurzweiligen Brauereiführung, dem „Bierkulinarium“ mit anschließender Kostprobe und einem bierigen Menü, kommen nicht nur Bierkenner auf den Geschmack. Aber auch andere kulinarische und kulturelle Events gibt es im Brauereigasthof „Drei Kronen“, wie etwa den fränkischen Theatersommer mit 4-GangMenü und spannender Theatereinlage in der Brauereigaststätte. [dp] Brauereigasthof Drei Kronen Hauptstraße 19 • 96117 Memmelsdorf Tel. 09 51 / 9 44 33 - 0 www.drei-kronen.de Jetzt Karten für den „Fränkischen Theater­ sommer“ am 19. April für 59 Euro pro Person in der Brauereigaststätte sichern!


Das Lesen Sie im Februar 2015 in der Zwiebel Kultur Lange Abende für kurze Filme Erlebt: Kulturrezensionen Klavierkabarett in Reimkultur Gelauscht: Musikneuheiten Gelesen: Aktuelle Buchrezensionen

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Veranstaltungen Kultur in Sicht Ausgestellt: Aktuelle Ausstellungen Ausgehen: Ausgewählte Veranstaltungen

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kurz & knackig die ZWIEBEL 2/2015

Kurz & Knackig Februar 2015 Toor! Toor! Toor! Bamberg ist Waldmeister!

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Der Ausgleich ist gefallen! Im Spiel Stadtspitze gegen Bürger steht es kurz vor der Halbzeit 1:1. Nach dem kraftvollen Beginn des FC Harmonie GroKo unter Trainer Starke, der schon kurz nach der Spielfeldfreigabe in der Conversion Arena das Städtebauliche Entwicklungskonzept im Kasten des Gegners versenkte, konnte sich die zunächst noch verschlafene Bürgerschaft im Laufe des Spiels berappeln. Die Taktik des Teams Rathaus, die trainerlose Truppe mit Geplänkel im Mittelfeld, der sogenannten Bürgerbeteiligung, in Schach zu halten, erwies sich als wirkunglos. Vielmehr nahmen die Bürger den Ball interessiert auf und spielten ihre zahlenmäßige Überlegenheit aus. Durch den wachsenden Druck landete das Sportgerät schließlich im Tor der OB-Truppe, wobei der genaue Torschütze nicht zu ermitteln war. Trainer Starke räumte aber in einer Ansprache auf der VIP-Tribüne ein, dass man einen Treffer kassiert habe und den Forderungen der Bürgerschaft stärker nachkomme. Man sei bereit, den Siegespreis der Begegnung um mehrere Hundert Wohnungen

aufzustocken. Im Übrigen habe man das schon immer gewollt und sei nur missverstanden worden. Vereinzelte Spieler der städtischen Mannschaft wollten den Treffer jedoch nicht kommentarlos hinnehmen und richteten schwere Vorwürfe gegen Schiedsrichter Wehner, der das Team der Bürger angefeuert und damit seine Neutralität verletzt haben soll. In einer schriftlichen Erklärung verweist der Unparteiische darauf, es sei seine Aufgabe, beide Seiten zu berücksichtigen, für taktische Fehler eines Teams sei er jedoch nicht verantwortlich. Das zwischenzeitliche Spielergebnis ist umso erstaunlicher, als das Profiteam der Stadtspitze einerseits unter großem Erwartungsdruck seiner einflussreichen Fans aus Wirtschaftskreisen steht, die für den Siegesfall mit Gewerbesteuerprämien winken, welche den Bau prächtiger Denkmäler zu Ehren des Teams ermöglichen würden. Die Bürgerschaft hingegen wirkt weder organisiert noch ausreichend trainiert für die volle Spieldistanz, hat jedoch einen moralischen Trumpf in der Hand – finanziert sie doch das städtische Team und sogar seine sechs CoTrainer aus renommierten Planungsbüros. Motiviert werden die Amateure vor allem durch die Hoffnung auf günstigen Wohnraum. In der bevorstehenden Halbzeitpause werden die Berater ihre Empfehlungen für die zweite Spielhälfte aussprechen. Das Team Stadtrat muss sich dann für das weitere Vorgehen festlegen. Entscheidende Bedeutung kommt jedoch dem Stadioneigentümer Bima zu, der den Sieg im Falle eines Unentschiedens nach eigenem Gutdünken vergeben kann. Dass dabei vor allem finanzielle

Überlegungen im Vordergrund stehen, lässt die Spvgg Bürgerschaft das Schlimmste befürchten: dass große Teile des Siegespreises bis zu einer Wiederbebauung verfallen und sie ihn am Ende scheibchenweise, dafür zum doppelten Preis kaufen können – von den Fans des FC Harmonie GroKo.

Hinterm horizont geht‘s weiter Markt hat Tradition, Markt bedeutet (meist) regionale Produkte, Markt machen kleine Familienunternehmen, Markt heißt frische Produkte statt Fertigkost. Markt ist gut. Grüner Markt bedeutet derzeit aber: Stadt in der Stadt. Budengasse in Bestlage, während die Einzelhändler, die horrende Mieten zahlen, hinter Plastikplanen verschwinden. Grüner Markt ist nicht gut. Nicht gut aufgestellt, zur Zeit. Dagegen wenden sich verstärkt Einzelhändler der Innenstadt, die keine Lust mehr haben, sich ohne Veränderung ihres Standorts in schlechtere Lagen verdrängen zu lassen. Ein Vorschlag lautet, die Stände statt in endloser Reihe Rücken an Rücken aufstellen zu lassen, quer zum Kundenlauf. So bleiben die Standorte der Marktbeschicker gewährleistet, doch der Durchblick auf die Schaufenster der Handelshäuser ist möglich. Andere Variante: zwischen den Ständen muss soviel Platz gelassen werden wie die Stände breit sind. Es werden von der Stadt nur so viele Konzessionen vergeben, wie es der Platz in dieser Anordnung zulässt, wer darüber hinaus in die

Stadt will, kommt auf den Maxplatz. Oder ganz anders: wo steht eigentlich geschrieben, dass jeder Tag Markttag sein muss? Natürlich gibt es gewisse Traditionen, doch es gibt auch große Veränderungen im Einkaufsverhalten, die die Zahl der Marktbeschicker bereits reduziert haben. Andere Städte gleicher Größenordnung wie Bamberg haben beispielsweise Mittwoch und Samstag als Markttag. Die Bürger wissen das und kommen an diesen Tagen in Scharen in die Stadt, verbinden Markteinkauf mit Schaufensterbummel. Das Angebot an Marktständen ist reichlich und vielfältig, da diese konzentrierten Einkaufstage für die Händler attraktiv sind. Lieber zweimal ordentlichen Umsatz als sechsmal niedrigen – und an den Zwischentagen werden andere Orte in der Umgebung bedient. Städte mit solcher Marktordnung füllen ganze Maxplätze ohne Probleme mit attraktiven und gut besuchten Märkten. Es gibt Alternativen – doch die fordern Beweglichkeit. Ist das schon zu viel verlangt?

Ciao, Bella italia!

Italien der Fünfziger: für Nachkriegsdeutschland das Sehnsuchtsland schlechthin. Die Sonne, das Meer, La Dolce Vita und die einfachen und preiswerten Restaurants voller unbekannter Genüsse. Auf diesen Spuren wandelt ab dem 7. bis Ende Februar das Aposto am Schloss Geyerswörth. „Italiener in New York“ heißt eine Aktion, während der man den doch sehr neuzeitlichen Glas-


die ZWIEBEL 2/2015 kurz & knackig bau des mediterranen Lokals in das Ambiente eines italienischen Restaurants der Fünfziger verwandeln möchte. Auch die Karte soll sich anpassen und „Klassiker der italienischen Küche der 50er“ bereithalten. die ZWIEBEL vermutet, dass man trotzdem nicht mit Lire zahlen kann.

Für Bildung und zukunft Ein weiterer Schülerjahrgang sieht mit der bald beginnenden Abiturprüfung dem Ende der Schulzeit entgegen. Und nicht jeder, der demnächst das Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife in

Händen hält, weiß schon, in welche Richtung er oder sie sich beruflich orientieren möchte. Hilfestellung bietet wieder die Studienmesse:BA, die Stadt und Landkreis mit wachsendem Erfolg in der Konzerthalle veranstalten. Hochschulen und Unternehmen werben dort am 28. Februar von 10 bis 15 Uhr für ihre Ausbildungsangebote, die sich vor allem an Abiturienten, Fach- und Berufsoberschüler richten. In fünf Vortragsräumen wird über die einzelnen Angebote informiert. Der Eintritt ist kostenlos.

wasser auf die falschen mühlen

Praktisch für eine Partei, wenn man seine Leute in den richtigen Behörden angesiedelt hat. In Bayern hat die CSU natürlich jahrzehntelange Erfahrung, und die spielt sie hier gerade wieder aus. Dass sich der für Bamberg zuständige Abteilungsleiter des Wasserwirtschaftsamts Kronach, Hans Joachim Rost, auch um die Unteren Mühlen kümmert, ist nicht weiter verwunderlich. Das ist Teil seines Jobs. Wenn er in Ausübung seines Jobs Kontakte zu einem Unternehmer hat, der Wasserkraftwerke betreibt und diesen für eine Investition in Bamberg interessiert, ist das auch nicht weiter verwunderlich, sondern immer noch: Teil seines Jobs. Verwunderlich wird es erst, wenn dieser Beamte Mitglied der CSU ist und diese

eventuelle Investition, die er qua Amt befördert hat, als öffentlichkeitswirksames Wasser auf die Mühlen der Partei umleitet. Denn auch die weitere Beteiligte, die Bamberger Stadtwerke GmbH, hat mit der CSU nichts zu tun. Stolz teilt Fraktionschef Müller mit, dass zwischen Kraus und den Stadtwerken nun ein Vertrag geschlossen sei, der eine städtebauliche Lösung für die seit Jahren brachliegende Sterzermühle ermögliche. Das ist allerdings, was den Hochbau betrifft, Sache der Bauverwaltung, des Stadtrats, und wiederum nicht der CSU. Bei allem Verständnis dafür, der in dieser Sache viel zu lange untätigen Stadt eine Nase drehen zu wollen: Beamte sind ihrem Dienstherrn verpflichtet, nicht der Partei. Nicht mal in Bayern. [hb]

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 2/2015

Lange Abende für kurze Filme Sie sind das älteste Kurzfilmfestival in Bayern und mittlerweile längst Kult – in diesem Jahr feiern die Bamberger Kurzfilmtage vom 23. 2. bis 1.3. ihr 25. Jubiläum. Mit rund 40 Veranstaltungen auf sechs Leinwänden sowie 150 Filmbeiträgen

„My strange grandfather“: nur ein verwirrter oder ein kreativer Kopf?

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hat sich das Festival zu einem Magnet für Filmschaffende aus aller Welt entwickelt. Oscar-Preisträger wie Florian Henckel von Donnersmarck oder Pepe Danquart, Hollywoodstars wie Michael Ballhaus und Tom Tykwer, aber auch „Lokal-

matadoren“ wie Paul Maar haben als Mitwirkende und Paten die Filmtage geprägt. Rund 5000 Zuschauer kommen Jahr für Jahr, über 70 Filmemacher präsentieren ihre Werke persönlich und bieten die Möglichkeit zum direkten Gespräch.


die ZWIEBEL 2/2015 bamberger kulturleben Gleich zur Eröffnung wird den Zuschauern ein neu aufbereitetes Stück Kinogeschichte geboten: Bei „Eine Reise zu Georges Méliès“ handelt es sich um drei frühe Stummfilme des Filmpioniers, die von Steffen Wick, Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia, vertont wurden. Méliès gilt als Erfinder des narrativen Films und der Special Effects, seine „Reise zum Mond“ aus dem Jahr 1902 ist als erster Sciene Fiction in die Filmgeschichte eingegangen. Apropos Filmgeschichte: Als besonderes Highlight zum Silberjubililäum gibt es in diesem Jahr eine beindruckende Retrospektive in fünf Filmblöcken aus den Jahren 1991 bis 2014. Dabei kommen sowohl Nostalgiker als auch Festivalneulinge voll auf ihre Kosten, denn zu sehen gibt es prämierte Streifen aus allen Bereichen, von denen viele auch international große Erfolge gefeiert haben. Wie in jedem Jahr findet auch zum Jubiläum ein aktueller Wettbewerb um die begehrte Siegertrophäe, einen schokoladigen „Bamberger Reiter“, statt: Werke aus den Bereichen Spielfilm, Dokumentarfilm, Kinderfilm oder Regionalfilm, aber auch abgedrehte Streifen jenseits des Mainstreams stellen sich der Konkurrenz.

„Die Reise zum Mond“ von Georges Méliès (1902) wird von Steffen Wick neu vertont gezeigt.

Ein kleiner Konflikt zwischen Kindern spiegelt die kritische Lage im Kaukasus. Mit wenigen Worten machen kleine Darsteller großes Kino: „Das Mädchen aus Gori“ wurde schon mit dem Kurzfilmpreis der Murnaustiftung ausgezeichnet.

Russischer Film im Fokus

Fotos: PR

Einblick in die russische Filmkunst bekommen die Zuschauer in dem Spezial Russland, bei dem das renommierte „St. Petersburg International Festival of Debut and Student Film Beginning“ eine spannende Auswahl an russischen Produktionen der vergangenen Jahre präsentieren wird. Einen ganz besonderen cineastischen Leckerbissen präsentiert die Stadtbücherei anläss-

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 2/2015 lich des diesjährigen Festivals: mit Märcheninterpretation im Kurzfilm unter dem Titel „Und wenn sie nicht gestorben sind...“ werden Meisterstücke von 1899 bis 2011 über die Leinwand flimmern – ein tolles Erlebnis für kleine und große Kinofans.

Meisterstücke wie „Die goldene Gans“ von Lotte Reiniger, 1947 kommen in diesem Jahr in einer eigenen Märchen-Rolle auf die Leinwand

Exklusive Preview zur Bamberger Geschichte Wie immer gibt es an den Kurzfilmtagen auch einen langen Spielfilm – mit „Die Seelen im Feuer“ bekommen die Zuschauer am 1. März eine exklusive Preview des in Bamberg produzierten Historiendramas zu sehen. Ein Film, in dem es sich um das vor allem in der Domstadt heftig diskutierte Thema Hexenverbrennung dreht: Im Jahr 1630 – auf dem Höhepunkt der Hexenverfolgung – zittern die Bamberger Bürger vor den Machenschaften des skrupelosen Fürstbischofs Fuchs von Dornheim. So geraten unbescholtene Menschen in den Verdacht der Ketzerei und landen auf dem Scheiterhaufen. Mittendrin der junge Arztsohn Cornelius und seine große Liebe Johanna, eine Apothekerstochter. Beide landen im Intrigennetz des gierigen Fürstbischofs und müssen um ihr Leben fürchten. Dank starker Darsteller wie Mark Waschke, Silke Bodenbender, Axel Milberg und Richy Müller, aber auch durch die historischen Originalschauplätze werden die Zuschauer auf beeindruckende Weise in Bambergs düstere Vergangenheit entführt.

„Oberfranken dreht auf“

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Heimatkolorit bietet auch der Wettbewerb Regionalfilm – allerdings aus eindeutig erfreulicherer Perspektive: Ob per Steilflug über die Giechburg oder mit einem Tänzchen in Bambergs Gassen – bei „Oberfranken dreht auf“ werden Dialekt, Tradition, Kulinarisches,

„Seelen im Feuer“: exklusiv vorab am Drehort gezeigt

Kleider machen Liebe – oder auch nicht, wenn der Liebe „Die Jacke“ im Wege steht, wie im gleichnamigen Film von Patrick Vollrath.


die ZWIEBEL 2/2015 bamberger kulturleben Kulturelles, Heiteres und Ernstes aus der Region ins Visier genommen.

Fotos:PR, Schott & Kreutzer

Künstlerischer Pate der diesjährigen Kurzfilmtage ist der Schauspieler Thomas Kügel: in der Nähe von Bamberg geboren hat sich der 54jährige inzwischen bundesweit einen Namen gemacht – so kennt man ihn aus dem Kieler Tatort und „Heiter bis tödlich“ ebenso wie aus „Dampfnudelblues“ oder „Erbsen auf halb 6“, 2012 feierte er an der Seite von Tom Hanks und Halle Berry sein Hollywood-Debüt in „Cloud Atlas“ und bringt somit auch ein wenig internationales Flair mit auf das Kinofestival. Bamberger Filmfreunden sei also dringend geraten, sich die Abende der letzten Februarwoche freizuhalten. Wer dafür nicht die Zeit findet, sollte sich in jedem Fall den Sonntagabend, 1.3., vormerken: Von 16 bis 24 Uhr laufen die „best of“-Beiträge, dann werden noch einmal alle Publikumslieblinge und Preisträgerfilme gezeigt. [sb] www.bamberger-kurzfilmtage.de

Die Macht der Liebesbriefe thematisiert „Boles“, der Animationsfilm von der slowenischen Regisseurin Špela Cadež

„Jesus abroad“, ein Dokumentarfilm von Jan Mocka läuft in der Kategorie „Suchen und Finden“

Thomas Kügel ist als Franke im Kieler „Tatort“ ebenso erfolgreich wie mit dem tiefbayrischen „Dampfnudelblues“. Er kehrt zu den Kurzfilmtagen als künstlerischer Pate in die Heimat zurück.

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kultur in sicht die ZWIEBEL 2/2015

Pippo Pollina Rheingold – Gesichter eines Flusses Bamberger hof, schönleinspl. mo, 2.2.2015, 19.30 Uhr

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Im Zuge der „von oben“-Filme, die nach der Nordsee und den Alpen nun auch Vater Rhein aus der Hubschrauberperspektive abbilden, entstand „Rheingold – Gesichter eines Flusses“. Gold wert war Europas wohl bedeutendster Strom für viele Generationen, mit seinem unerschöpflichen Vorrat an lebenbringendem Wasser, mit seinem Fischbestand und als Transportweg, aber auch als Inspiration für Künstler vor allem der Romantik. Für den ganz großen Erfolg mussten seine Nutzer freilich wie bei Wagner der Liebe abschwören; Kernkraftwerke und Chemiegiganten wie BASF siedeln an seinen Ufern und sorgten lange für Erwärmung und Verschmutzung. Passend zum Namen entlehnten die Macher des Naturfilms, der dieser Tage als DVD in die Läden kommt, auch die Musik aus dem ersten Teil des Rings des Nibelungen. Der junge Komponist und derzeitige Stipendiat der Villa Concordia, Steffen Wick, war an der Vertonung des Kinofilms beteiligt. Auf Einladung

KOnzerthalle, Hegelsaal di, 3.2.2015, 20.00 Uhr Geschichte wiederholt sich nicht? Ziemlich genau 31 Jahre vor dem Attentat auf Charlie Hebdo starb im sizilianischen Catania der Chefredakteur Giuseppe Fava, der in seinem Monatsmagazin immer wieder über die Verstrickungen zwischen Politik und Mafia berichtet hat. Letztere ermordete den engagierten Journalisten und Schriftsteller an seinem Arbeitsplatz, dem von ihm gegründeten Theater. Der Anschlag bedeutete für ei-

zin journalistisch engagiert, warf er nun beides hin und wollte die Menschen durch Musik überzeugen. Drei Jahre als Straßenmusiker mit eigenen, kämpferischen Liedern folgten und zeigten Pollina seinen Weg. Die Bekanntschaft mit dem Schweizer Liedermacher Linard Bardill wirkte sich karrierefördernd aus, und so steht der smarte Italiener nun seit 30 Jahren auf den Bühnen Europas und begeistert seine Fans. Viele sehen vor allem den gutaussehenden südländischen Charmebolzen, doch ohne seine Erlebnisse in jungen Jahren wären der Tiefgang und die Melancholie, die in seinen Chansons immer wieder durchscheinen, kaum glaubwürdig. Mit über 200 Liedern ist sein Repertoire groß genug für ein „best of“, das auch das Motto der diesjährigen Tournee mit seinen Musikern Max Kämmerling (Gitarre) und Roberto Petroli (Saxophon) darstellt. Vorerst letzte Gelegenheit für Pollina-Fans, denn zum Tournee-Abschluss im August hat der Wahl-Züricher eine Konzertpause „bis mindestens 2017“ angekündigt.

Schrecklich komisch brentano theater do, 5.2.2015, 20.00 Uhr

nen jungen Mann einen Wendepunkt in seinem Leben. Hatte Giuseppe „Pippo“ Pollina zuvor Jura studiert und sich im Kampf gegen die Mafia in Favas Maga-

Ehe – für nicht wenige ein Anlass, zu geistigen Getränken zu greifen. Dies tun auch Martin Neubauer und Heike BauerBanzhaf in ihrem neuen Programm zur Faschingszeit, in dem sie den endlosen Freuden und Schrecknissen des Ehestands auf den Grund gehen. Fröhlich, wie es der fünften Jahreszeit geziemt, aber natürlich auch hintergründig. Den

Rahmen für das Programm bildet Tucholskys verzweifelter Versuch, ein Ehepaar einen Witz erzählen zu lassen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die eingestreuten Szenen weiterer Autoren ein besseres (und überhaupt ein) Ende nehmen als dieses 1931 verfasste Streitgespräch, in dem der harmlose Versuch, einem Freund eine Pointe zu servieren, im Fiasko endet. Die beiden Akteure bereiten einen Abend als Paartherapie, aber klugerweise haben sie mehrere Termine vorgesehen (auch 11., 13., 14., 19.2.), so dass Sie sicherheitshalber getrennt hingehen können.

der arme heinrich e.t.a.-hoffmann-theater fr, 6.2.2015, 20.00 Uhr Eine der zentralen Verserzählungen des Hochmittelalters ist „Der arme Heinrich“ von Hartmann von Aue. In der einfachen Geschichte wird der reiche und anständige Edelmann Heinrich von Aussatz befallen, von dem ihn nur das Herzblut einer Jungfrau befreien kann. Die Tochter eines Bauern, bei dem er sich verborgen hält, bedauert ihn und sieht im Leben nach dem Opfertod mehr Sinn als in ihrem kargen irdischen Dasein. Die beiden reisen gen Süden, zu einem Arzt, der die Heilung vollziehen soll. Doch im letzten Moment zögert Heinrich, das Opfer anzunehmen, sieht seine Krankheit als Gottes Prüfung und tritt mit dem verschonten Mädchen die Rückreise an, während der er wundersam geheilt wird. Die beiden heiraten alle Standesunterschiede hinweg und leben glücklich in ewiger Seligkeit.

Foto: Brigitte Kuehn

Kultur in Sicht Februar 2015

des Richard-Wagner-Verbands Bamberg berichtet er an diesem Abend von dieser und weiteren Arbeiten im Rahmen seines sehr vielseitigen Werks, das neben seinem Hauptinstrument, dem Klavier, auch ungewöhnlich zusammengesetzte Ensembles erklingen lässt.


die ZWIEBEL 2/2015 kultur in sicht Dieser Stoff hat über die Jahrhunderte zahlreiche Adaptionen erfahren, insbesondere in der Romantik. Auch die Brüder Grimm fanden Gefallen an dem erhabenen Motiv und verfassten eine Nachdichtung. In jüngerer Zeit hat Tankred Dorst die Erzählung als Grundlage für sein Theaterstück „Die Legende vom armen Heinrich“ verwendet, das 1997 uraufgeführt wurde. Mit einem Chor brachte er ein Element des antiken Dramas ein und verstärkte mit einer Zwischenstation in einem dekadenten Fürstenhof den Aspekt der Versuchung sowohl für Heinrich als auch für das im Original unbenannte Bauernmädchen Elsa. Aus diesem Stück entstand später ein Libretto für eine Oper von Ernst August Klötzke, die 2001 zur Uraufführung kam. Die Bamberger Universität veranstaltet eine Tagung zum „Armen Heinrich“ und lässt in diesem Rahmen Dorst und Klötzke diskutieren – über ihre Werke, ihre Zusammenarbeit, den Stoff und seine heutige Bedeutung.

eckart von hirschhausen brose-arena do, 12.2.2015, 20.00 Uhr Mitten im Faschingstrubel wird es ernst. Jedenfalls das Thema: Medizin und Wunderheilung. Aber wer Eckart von Hirschhausen kennt, weiß, es hält sich mit dem Ernst sehr in Grenzen. Der Comedian gewordene Mediziner versteht es wie kaum jemand, Wissen mit Spaß unter das Volk zu bringen, und sein Publikum selbst in den lustigsten Augenblicken zum Nachdenken zu bringen, ohne

dabei groß den Zeigefinger erheben zu müssen. Seine Themen sind neben allerlei Kuriosem über den menschlichen Körper eben auch unser absurdes Gesundheitssystem, das nicht Gesundsein, sondern Kranksein belohnt und die in ihm Beschäftigten aufreibt. Für sein berufliches Schaffen hat er sich das Zitat von Voltaire zu eigen gemacht: „Medizin ist die Kunst, dem Patienten die Zeit zu vertreiben, die der Körper braucht, um sich selbst zu helfen.“ Und obwohl schulmedizinisch ausgebildet, respektiert Hirschhausen durchaus manche sogenannte Alternativmedizin. Wie die Homöopathie, die „den wissenschaftlichen Beweis ihrer Wirksamkeit noch liefern muss“, was manche pseudowissenschaftlichen Eiferer gegen jede Empirik als generell unmöglich betrachten. „Wir sind gut in Akutmedizin und lausig im Begleiten von chronischen Krankheiten“, sagt der Dr. med. und wünscht sich mehr Zeit für die Patienten im Mediziner­alltag. Bis dahin gilt für den Frankfurter die Devise „Lachen ist gesund“, wovon sich auch an diesem Abendprogramm mit dem Titel „Wunderheiler“ zahlreiche Bamberger überzeugen können.

Wer rettet wen? lichtspielkino ab do, 12.2.2015 Die Finanzwelt ist schwer zu verstehen. Und es wird viel dafür getan, dass das so bleibt. Denn solange sich in der Bevölkerung der Eindruck hält, man könne unser Finanzsystem ohnehin nicht ohne VWLStudium überblicken, misstraut man einfachen Erklärungen und einfachen

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Lösungen. Dabei gibt es sie. Sie haben allerdings den Nachteil, für die Profiteure des status quo Verschlechterungen mit sich zu bringen. Es sind nur wenige, die betroffen wären, doch der Effekt wäre immens. Gerade hat das britische Oxfam-Institut errechnet, dass ab 2016 das oberste eine Prozent der Weltbevölkerung im Besitz des halben Vermögens der Erde ist. Kein Wunder also, dass vielerorts Mangel herrscht. Der Finanzsektor beschleunigt diese Entwicklung täglich. Seine Bereitschaft, die Aufklärung darüber zu finanzieren, zum Beispiel in Form von Filmen, ist natürlich gering. Daher brauchen mutige Filmemacher andere Geldquellen. Für die Finanzierung von „Wer rettet wen?“ wurde auf das Crowdfunding zurückgegriffen, viele interessierte Bürger Europas haben einen Betrag von rund 180.000 Euro zusammengetragen, mit dem dieser Film realisiert werden konnte. Aktuell hat die EZB Anleihenkäufe von über einer Billion Euro in Aussicht gestellt, um Währung und Finanzmarkt bei Laune zu halten. Gleichzeitig arbeiten mitten in Europa Menschen für Hungerlöhne, in manchen Ländern ist die Hälfte der Jugend arbeitslos und ohne Perspektive. Der Film von Leslie Franke und Herdolor Lorenz stellt die Positionen gegenüber und zeichnet die Geschichte

Iolanta/Herzog blaubarts burg cinestar Sa, 14.2.2015, 18.30 Uhr Eine besondere Spezialität bringt das CineStar über den Atlantik: eine Doppelaufführung aus der Met um die Themen Licht und Dunkel. Zunächst „Jolanthe“ von Tschaikowski mit Anna Netrebko in der Titelrolle. Die Königstochter ist blind, wird von ihrem Vater aber auch noch unwissend gehalten – niemand darf in ihrer Gegenwart vom Licht, von der Natur oder auch dem Stand ihres Vaters reden. Ein Arzt verspricht Heilung, doch müsse die Patientin zuvor alles erfahren, um genug Sehnsucht nach der Sehkraft zu entwickeln. Nachdem der Vater ablehnt, braucht es die Hilfe zweier rivalisierender Edelleute, um das Happy End herbeizuführen. An das einaktige Werk schließt sich Bartóks einzige Oper „Herzog Blaubarts Burg“ an. Hier verläuft die Handlung umgekehrt: die Heldin Judith will Licht in die Burg des Finsterlings bringen und

becirct ihn erfolgreich, ihr Tür um Tür der geheimnisvollen Kammern zu öffnen. Doch sie übertreibt es und endet schließlich im siebten Raum unter Blaubarts Ex-Frauen – als „Nacht“. Das impressionistische Werk, das vor allem durch die

sein Stück so zusammen: „Zehn Akteure. Fünf Akte. 24 Sze­nen und 6 Zwi­schen­ spiele. Ein Online-​Forum. YouTube, Twit­ter, SMS. Zwi­schen­drin Musik und Tanz. Und ein Piccolöchen.“ Turbulentes Theater also im Studio, unterhaltend und zugleich erklärend, diese moderne Schöpfungsgeschichte aus der Bibel unserer Tage, dem Sparbuch.

falstaff musikalische Schilderung der Kammern besticht, galt zunächst als unaufführbar und kam erst nach sieben Jahren auf die Bühne. Beide Opern hat Mariusz Trelinski inszeniert und sich vom Film Noir inspirieren lassen.

Schuld und schein e.t.a.-hoffmann-theater sa, 14.2.2015, 20.00 Uhr Gleiches Thema, anderes Medium: nur zwei Tage nach dem aufschlussreichen Film über die Finanzkrise hebt sich im E.T.A.-Hoffmann-Theater der Vorhang für das selbe Thema. „Schuld und Schein“ ist „ein Geldstück“ und erklärt die Zusammenhänge. Doch anders als ein dokumentarischer Film hat das Bühnenstück kreativere Möglichkeiten, wenn es Figuren aufbaut wie den Kleinsparer, der herrlich naiv immer wieder an der Nase herumgeführt wird oder „Herrn Kaiser“, bei dem bereits der Name über den Zusammenhang zwischen Staatenlenkern und Wirtschaftskonzernen nachdenken lässt. Der Autor selbst, Ulf Schmidt, fasst

konzerthalle s0, 15.2.2015, 17.00 Uhr Zu allen Zeiten kam der beleibte Genießer, humorvoll und gern etwas großspurig auftretend, auf der Bühne besser an als der hagere, asketische Gegenspieler, von Rechtschaffenheit durchdrungen. Falstaff ist der Archetyp dieses Hedonisten, der einerseits verkörpert, was man genießt oder gern genießen würde, aber auch den Spott zu ertragen hat, mit dem man dieses Verlangen bemänteln kann. Gleich in drei von Shakespeares Werken taucht der Lebemann auf, und vor allem „Die lustigen Weiber von Windsor“ hat Guiseppe Verdi 1891 zur Grundlage seiner Bearbeitung genommen. Wiewohl Verdis letzte Oper, setzte er mit seiner Vertonung einen Impuls, der die Komische Oper italienischer Prägung neu inspirierte. Nach dem großen Erfolg mit der konzertanten „Ring“-Aufführung 2013 nehmen sich die Bamberger Symphoniker in diesem Jahr Verdis „Falstaff“ an und haben erneut eine Starbesetzung an Sängern für diesen Abend verpflichten können. In der Titelrolle Željko Lučić, der bereits den Macbeth an der Met gab, den Falstaff

Foto: Marty Sohl/Metropolitan Opera

Kultur in Sicht Februar 2015

der Rettung erst von Banken, dann von Staaten nach. Der Film folgt auch den Spuren der Finanzwirtschaft in der Politik, zeigt auf, dass Goldman Sachs einen Finanzminister nach dem anderen stellt. Doch auch Gegenvorschläge kommen zu Wort, Ökonomen präsentieren Konzepte für die Zügelung des Kapitalmarkts und seiner schädlichen Auswirkungen. Wie das der „Good Bank“, die die Staaten hätten bilden können zum Schutz der Einlagen ihrer Bürger – anstatt ihnen über „Bad Banks“ die Wettrisiken des Finanzcasinos aufzubürden.


die ZWIEBEL 2/2015 kultur in sicht 2009 als Krönung seiner Laufbahn ansah – und ihn erstmals vor einem Jahr an der Frankfurter Oper und jetzt mit den Bambergern ausfüllt. Die Sopranpartie der Alice Ford, treibende Kraft hinter der Intrige zu Falstaffs Schaden, singt Eva Mei, die diese Rolle schon mit Zubin Mehta aufgeführt hat und sie ab dem Herbst an der Mailänder Scala verkörpert. An selbem Ort hat Fabio Capitanucci bereits ihren Gatten gesungen, während die Partie des jugendlichen Tenors Fenton mit Paolo Fanale ausgezeichnet besetzt ist, der damit in Paris und New York debütierte. Große Namen, große Oper für Jonathan Nott und seine Bamberger.

jochen schimmang villa concordia di, 17.2.2015, 19.00 Uhr Immer wieder gern kehren Stipendiaten in die Villa Concordia zurück – auch der Schriftsteller Jochen Schimmang macht da keine Ausnahme. Dieses Mal kommt er mit einem neuen Buch im Gepäck: „Grenzen, Ränder, Niemandsländer“ heißt der Titel, in dem er Grenzerfahrungen aus dem Zonenrandgebiet oder von der holländischen Grenze verarbeitet, an den Transitweg durch die DDR erinnert oder an gefährliche Kinderspiele unter dem Bahndamm. Solche Nicht-Orte zu entdecken, die genausogut auf dem Dachboden oder in der früheren „Besatzungszone“ liegen können, lädt der Autor mit seiner Lesung ein. Vielleicht auch in unserer Stadt gerade besonders aktuell, die dabei ist, ihre jahrzehntelangen Nicht-Orte und Besatzungszonen zu integrieren.

die romantische fliege e.t.a.-hoffmann-haus sa, 21.2.2015, 19.30 Uhr Tiere spielten bei E.T.A. Hoffmann eine literarisch große Rolle: Kater Murr und der sprechende Hund Berganza trugen ganze Erzählungen. Im Januar nahm sich der Schauspieler Andreas Ulich des Schimpansen Milo an, der sich in Windeseile die Fähigkeiten seiner weiterentwickelten früheren Artgenossen aneignet. Für die Lesung im Februar nun hat es ihm die Fliege angetan: in Das fremde Kind verwandelt sich der ungeliebte Hauslehrer in einen Brummer, „eine abscheuliche große Fliege die eine Perücke trägt, und Schuhe und Strümpfe“, und verfolgt „mit abscheulichem Sumsen und Brummen“ den märchenhaften Spielgefährten seiner Schüler, eben das fremde Kind. Auch hier Parallelen zu Kafka, wie schon beim Affen und dessen „Bericht für eine Akademie“. Und weitere Romantiker haben sich mit den Fluginsekten beschäftigt: Chamisso in seinem Vermächtnis, Eichendorff, Hebbel, Immermann: es summt am Schillerplatz 26.

lyambiko Jazzclub so, 22.2.2015, 20.00 Uhr Zwei starke Frauenstimmen im JazzclubFebruar: nach Esther Kaiser und ihrem Quartett am 7.2. kommt Lyambiko an diesem Tag zum „Starkonzert“ vorbei. Schon vor einigen Jahren begeisterte sie die Bamberger Jazzfreunde und hat seit-

25. Bamberger 23. Februar bis 1. März 2015

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kultur in sicht die ZWIEBEL 2/2015 dem große Erfolge in der deutschen und internationalen Jazzszene gefeiert. Die vielseitige Sängerin fühlt sich in Latin, Ballade, Swing und leicht poppigen Nummern gleichermaßen zuhause und hat mit Marque Lowenthal (p), Robin Draganic (b) und Heinrich Köbberling (dr) eine ebenso versierte Rhythmusgruppe mitgebracht. Ihre Eigenkompositionen ergänzt sie aus den unerschöpflichen Seiten des Real Book und nimmt ihr Publikum mit ihrer direkten und klaren Stimme gefangen. [hb]

Udo Jürgens brose-arena do, 26.2.2015, 20.00 Uhr

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Für fünf Mark kaufte ich meiner Mutter die Single „Griechischer Wein“ – sie ertönte in Dauerschleife beim Putzen im Wohnzimmer, mit 17 hatte auch ich blondes Haar, mit 20 interviewte ich ihn (mit hochrotem Kopf und schweißnassen Händen) anlässlich seines 50. Geburtstages. Jedoch nicht „Hautnah“. Als ich von zu Hause auszog, sang er mit Tochter Jenny „Ich wünsch’ dir Liebe ohne Leiden“. Danach verschwand Udo Jürgens für Jahre aus meinem Bewusstsein. Doch irgendwann als Ehefrau und dreifache Mutter kam ein Abend im Kreise von Freunden, plötzlich grölten alle „Ich war noch niemals in New York“ und „Aber bitte mit Sahne“, unerwartet textsicher und vor allem laut – bis die Nachbarn an die Wand klopften: dies ist „Ein ehrenwertes Haus“. Irgendwie war er immer da, wirkte unsterblich – auch noch mit 80 Jahren „Mitten im Leben.“ Ich hätte ihn zu gerne noch einmal interviewt – so kurz

vor meinem 50. Geburtstag. Und dann vielleicht noch einmal „Mit 66 Jahren“. Doch es sollte anders kommen, „Warum nur, warum?“ Ich werde am 26. Februar eine Kerze anzünden, daran denken „Was wichtig ist“ und vielleicht – dieses Mal allerdings ganz leise – vor mich hin summen: „Mercie Cherie“. [sb]

modigliani quartet konzerthalle fr, 27.2.2015, 20.00 Uhr Wieder hat der Bamberger Musikverein ein international höchst renommiertes Streichquartett nach Bamberg gelockt. Das Modigliani Quartett bestreitet das fünfte Konzert der Saison mit Schuberts bekanntem Streichquartett Es-Dur op. 125/1, das zwar spät herausgegeben wurde, aber doch zu seinen jüngeren Werken, die für das Familienquartett entstanden, zählt. Recht unbekannt hingegen ist das Streichquartett Nr. 1 e-Moll op. 112 von Camille Saint-Saëns. Es ist eher kein Jugendwerk, sondern entstand in seinen Sechzigern, als der Stern des einst bewunderten Jungkomponisten bereits gesunken war und man ihm vorwarf, noch immer kein Streichquartett geschrieben zu haben; er könne es wohl nicht. Dieses Quartett war mehr als eine Trotzreaktion: wie ein Lichtstrom empfindet es Loïc Rio, der 2. Violinist des Modigliani Quartetts und verweist auch auf die äußerst virtuosen Passagen für die Violinen, die zur Uraufführung 1899 immerhin in den Händen des berühmten Eugène Ysaÿe lagen. Den Abschluss bildet Ravels nur wenige Jahre jüngeres Quartett F-Dur.

semestereröffnung VHS im alten E-Werk sa, 28.2.2015, 16.00 Uhr Unter neuer Leitung startet die Bamberger Volkshochschule in das Sommersemester. Den ersten Termin der umfangreichen Vortragsreihe der VHS übernimmt die neue Leiterin und DürerExpertin Dr. Anna Scherbaum selbst und stellt nicht nur das Programm, sondern auch sich selbst den interessierten Bamberger Bürgerinnen und Bürgern vor. „Melencolia I oder was Dürers Denkbild mit der Bamberger Volkshochschule zu tun hat“ lautet ihr Thema des Nachmittags, in dem sie den komplexen Kupferstich mit der Vielfalt der VHS in Beziehung setzt. Musik und ein internationales Buffet runden die Auftaktveranstaltung ab.

ter aus, den Heiligen Gral zu finden, und unter großem Kokosnussgeklapper und in Begleitung einer fidelen Revuetruppe haben sie ihre kleine Armee bald bei­ nander. Unter der musikalischen Leitung von Konrad Haas reiht sich ein Song an den anderen, nur kurz unterbrochen von Killerkaninchen, Franzosen und einer Menge schwarzem Humor. [hb]

Erlebt – im januar 2015

Das hässliche junge Entlein

spamalot e.t.a.-hoffmann-theater sa, 28.2.2015, 19.30 Uhr Als hätten sie es geahnt, hat das Ensemble des E.T.A.-Hoffmann-Theaters den ganzen März über nochmal richtig Spaß: mit Monty Pythons Spamalot kommt das Erfolgsmusical von Eric Idle und John Du Prez als große Musikproduktion auf die Bühne. Nie war die Suche nach dem Heiligen Gral amüsanter, und für das Musical wurde der Stoff der „Ritter der Kokosnuss“ – ein Klassiker für Python-Fans – nochmal um etliche Lieder aufgepeppt. Natürlich darf auch der Python-Hit schlechthin nicht fehlen: „Always Look On The Bright Side Of Life“. King Arthur sendet seine vier besten Rit-

11.1.2015, Chapeau Claque

Bis zum letzten Platz war das kleine Werkstatttheater in der Grafensteinstraße 16 gefüllt. In der Bühnenmitte: ein überdimensioniert großes weißes Ei, das die Entenmutter fleißig bebrütete, bis ihre Küken schlüpften. Doch es sollte sich überraschend noch ein weiteres Küken in dem Ei aufhalten. Die Geschichte vom hässlichen Entlein, das niemand mochte, weil es „Viel zu groß!, viel zu hässlich! Viel zu ungewöhnlich!“ schien, so dass es vom Entenhof fortgejagt wurde und seinen Weg in die große weite Welt antrat, um herauszufinden, wer es war – nämlich am Ende ein schöner junger Schwan – wurde von Martin Neubauer in einer


die ZWIEBEL 2/2015 erlebt neuen, modernen Fassung präsentiert. Da gab es die liebevolle Entenmutter, die jedes ihrer Kinder annahm – egal, ob es groß oder klein war. Die neugierige Nachbarsente, die der Entenmutter prophezeite, dass es sich hierbei sicher um eine Pute handeln würde. Dazu die gefürchtete „Mutter Ente“, die, niemals verlegen um eine harte Entscheidung, beschloss, dass das Entlein nicht auf dem Hof bleiben kann. Besonders humorvoll und nah am Puls der Zeit kamen die Wildgänse daher. Mit Ghetto-Blaster und witzigen RapSongs heizten sie dem Publikum richtig ein. Das fleißige Huhn hingegen, das seinen treuen Bauern nie verlässt, war dem Entlein dann doch etwas zu bieder. Es erkannte, dass es so nicht sein wollte, ebenso wenig wie das Spielzeug eines Kindes, das bei der Großmutter lebte und jede Menge Langeweile hatte. Über eine Stunde hinweg behauptete sich das Entlein in der Welt. Es war mal froh, mal traurig, mal voller Elan und dann wieder völlig desillusioniert. Den drei Schauspielerinnen Vanessa Fischer

(Entlein), Rebecca Raguse und Susanna Bauernfeind, die in ihren Rollen in den jeweiligen Szenen rotierten und auch die Bühne zwischenzeitlich selbst umbauten, gelang es wunderbar, die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Begleitet von starken Sounds und einem wandelbaren wie wirkungsvollem Bühnenbild, wurden Emotionen hautnah transportiert. Da alle Märchen am Ende zum Glück gut ausgehen, war dieser Theaternachmittag mit den Kleinen voll und ganz gelungen. Auch wenn die ein oder anderen Eindrücke beim zu Bett gehen für regen Diskussionsstoff sorgten. Eine letzte Vorstellung des Weihnachtsstückes gibt es am 15. Februar um 15 Uhr. [dp]

Ein Mord ohne Zeugen 19.1.2015, Theater am Michelsberg

So viele Zeugen – und trotzdem hat keiner den Mord gesehen: Bei der Premiere

des „Tarte d’Ort Bamberg“ im Theater am Michelsberg drängten sich rund 100 Gäste, um dem Ermittlerduo Olga Seehafer (Theater im Gärtnerviertel) und Florian Federl (E.T.A.-Hoffmann-Theater) bei der Aufklärung eines absurd-komischen Mordfalls zuzusehen. Punkt 20.15 Uhr startete das Improvisationstheater nach Vorbild des Tatorts im Ersten. Das Besondere: Weder die Zuschauer noch die Schauspieler wussten, wer der Mörder war. Die Ermittler wurden zu einem Mordfall gerufen, dessen Indizien das Publikum per Zuruf beisteuerte: einen Friedhof, ein Kreuz und ein KaninchenTattoo. Zu schauspielern ohne zu wissen, wie es in der nächsten Minute weiter geht – diese Herausforderung meisterten die Darsteller mit Bravour. Falls einer doch einmal ins Stolpern geriet, brachte ihm das nur einen zusätzlichen Lacher ein. Und bevor eine Szene ins Leere lief oder drohte zu langatmig zu werden, rief einer der Schauspieler „Schnitt“ und schon spielte die Geschichte an einem anderen Ort/mit anderen Darstellern weiter.

Wenn sich der Fernseh-Tatort doch auch so leicht optimieren ließe… Während Olga Seehafer als hysterischinternetphobische Kommissarin und Olli Zipp als ihr beinharter Kollege ermittelten, schlüpften ihre Kolleg/inn/en in verschiedene Rollen. Johanna Waldhoff (Improtheatergruppe Pipperlapupp der Uni Bamberg) gab mal die Bestatterin und mal die Haushälterin; Thomas Paulmann und Felix Forsbach (beide Anonyme Improniker) hatten als AltHerren-Duo die Lacher auf ihrer Seite. Nicht zu vergessen Jakob Fischer (Sänger und Gitarrist der Band Brotmüller), der gekonnt moderierte und den Soundtrack zum Stück lieferte – natürlich improvisiert. Die Schauspieler wollen künftig in Serie ermitteln und suchen dafür noch Tatorte, an denen sie spielen können. Kontakt unter BambergTatort@web.de [km]


bamberger kulturleben die ZWIEBEL 2/2015

Klavierkabarett in Reimkultur

Wikipedia bezeichnet Sie als Musik-Kabarettist, Liedermacher, Schauspieler und Poet. Wie würden Sie sich selber charakterisieren, wo sehen Sie Ihren künstlerischen Schwerpunkt?

Ich sage gerne, wer mich in eine Schublade stecken will, der braucht eine Kommode. Im Grunde treffen alle diese Bezeichnungen zu, aber zuerst bin ich mal Liedermacher am Kla-

vier. Ich habe nicht nur einen Schwerpunkt, ich bin neugierig und erweitere mein Spektrum stetig. Ich habe mir weitere Instrumente beigebracht, wie Mundharmonika, Ukulele und Cajon. Zum Klavierkabarett kam dann das Schauspielen in meinem Solo-Theater „König Ödipus“ hinzu und nun ein ganzes Orchesterprogramm mit fulminanten Tanzeinlagen. Haben Sie bereits als Schüler/Student mit Sprache experimentiert und wann sind Sie zum ersten Mal mit ihrer Art von Poesie und Musik erfolgreich vor Publikum aufgetreten? Ich habe bereits als Schüler Gedichte geschrieben und in einem regen Briefwechsel mit meiner Patentante in Reimen formuliert. Meine ersten Auftritte hatte ich bereits zu Schulzeiten, zunächst als Teil von Schulkonzerten und schließlich am 16. November 1996 mit meinem ersten Solokonzert in der Aula. Die Liebe mit all ihren Facetten ist ein stets wiederkehrendes Thema in ihrer Arbeit. Warum gerade die Liebe? Ich glaube, Liebe versetzt uns erst in die Lage, die Dinge zu tun, die wir tun. Im Idealfall ist die Liebe die Motivation für all unser Handeln, Denken und Fühlen.

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In der Regel treten Sie bei Ihren abendfüllenden Programmen alleine auf, für „Swingende Notwendigkeit“ arbeiten Sie mit dem Capital Dance Orchestra zusammen. Wie kam es dazu?

Foto: Carsten Dapper

Hören, Sehen, Lesen – Bodo Wartke ist als Künstler allgegenwärtig. Im Februar dann wieder auf deutschen Bühnen, zusammen mit The Capital Dance Orchestra und dem Programm „Swingende Notwendigkeit“. Da haben sich zwei gefunden! Der preisgekrönte Klavierkabarettist Bodo Wartke, der sich mit „Swingende Notwendigkeit“ einen Traum erfüllt, und David Canisius, Dirigent und Geiger, für den Swing ein Lebensgefühl ist, das er mit dem Capital Dance Orchestra in die Welt trägt. Genug Stoff für ein ausführliches Gespräch mit dem sympathischen Multitalent Wartke, der wirklich viel zu erzählen hat.


die ZWIEBEL 2/2015 bamberger kulturleben

Wie meistens entwickeln sich die besten Projekte aus glücklichen Zufällen. David Canisius, der musikalische Leiter des Capital Dance Orchestras, und ich sind uns 2011 am Wiener Flughafen begegnet. Wir kamen ins Gespräch und ich lud David zu meinem „Noah“-Konzert in der Wiener Stadthalle ein. David saß im Saal und hörte vor seinem inneren Ohr viele von meinen Arrangements im Big Band Sound. Beim Lindy Exchange in Berlin haben wir uns dann wieder getroffen. Ich war zum Tanzen da und David spielte mit dem Orchester an dem Abend. Er ist an mich herangetreten und hat mir von seiner Idee erzählt und so haben wir das gemeinsame Projekt Swingende Notwendigkeit entwickelt. Sie präsentieren dabei eine Art Best OfProgramm mit Pauken und Trompeten, wer war an der Auswahl dieser Highlights Ihrer bisherigen Karriere beteiligt? Beteiligt waren David, mein Regisseur Sven Schütze und ich. Mit Jonas Schoen-Philbert holten wir uns einen fantastischen Arrangeur ins Boot. Er kennt das Orchester, kann sich sehr gut auf uns einlassen und das Beste aus dem Ensemble herauskitzeln. Jonas arrangierte drei meiner Stücke: „Claudia“, „Das letzte Stück“ und „Logik“, quasi als Testballon. Diese Lieder haben wir bei der Jubiläumsveranstaltung zu den Berliner Festspielen aufgeführt und dann war klar, das läuft! Seit 1996 haben Sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, was bedeuten Ihnen diese und welcher Preis/welche Auszeichnung genießt dabei einen besonders hohen Stellenwert? Der Deutsche Kleinkunstpreis, der mir 2004 im Mainzer Unterhaus verliehen wurde, ist der Ritterschlag für mich und meine Bühnenkunst gewesen. Bis zu dem Zeitpunkt war ich

der jüngste Preisträger und es war nicht der Nachwuchspreis, den ich erhielt, sondern der Preis in der Sparte Chanson. Eine unglaubliche Ehre! Von allen anderen Preisen liegen mir die Publikumspreise sehr am Herzen. Da haben die Menschen im Saal entschieden und keine Jury. Was mir allerdings nie wirklich gefiel, war der Konkurrenzgedanke, der Wettbewerben eigen ist. Gerade Kleinkunst ist so facettenreich, da kann ein Wettbewerb der unterschiedlichsten Kunstformen den Künstlerinnen und Künstlern gar nicht gerecht werden. Es ist nicht ganz leicht, die große Zahl ihrer Programme und Projekte zu erfassen, würden Sie sich als Workaholic bezeichnen? Wie und womit verbringt ein Bodo Wartke seine knappe Freizeit? Ich empfinde es nicht als Arbeit, wenn ich meiner Kunst nachgehe. Ich tue in meiner Freizeit gerne Dinge, die für meine Arbeit wichtig oder bedeutsam sind, zum Beispiel Klavierspielen. Und wenn ich nicht Klavier spiele, bin ich mit Freunden unterwegs. „Swingende Notwendigkeit“ läuft seit 2013, im Februar 2015 kommen Sie damit nach Bamberg. Wird die Tournee 2015 im größeren Stil fortgesetzt oder arbeiten Sie bereits an gänzlich Neuem? Die Orchester-Tour wird 2016 fortgesetzt, danach wird es ein zweites Orchester-Programm geben. Zurzeit arbeite ich bereits an meinem fünften Klavierkabarettprogramm, das im Herbst 2015 Premiere haben wird, und ich schreibe an „Antigone“, der Fortsetzung meines Solo-Theaterstücks „König Ödipus“. [fk] 21.02.2015, 20.00 Uhr, brose Arena www.bodowartke.de

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gelauscht die ZWIEBEL 2/2015

Gelauscht Februar 2015

afrokubanischen Einflüssen mit leichter Hand in ihren europäischen Bossa NovaExkursionen verarbeitet haben, hört sich immer wieder beschwingt und bodenständig an. Nicht weiter verwunderlich also, dass die Band bei Fans und Kritikern im höchsten Maß positiv punktet. Dieses Jazz-World-Music-Fusion-Feuerwerk ist daher uneingeschränkt empfehlenswert. [fk]

Hotel Bossa Nova Desordem & Progresso enja/Soulfood

Mit „Desordem & Progresso“ präsentiert das Quartett Hotel Bossa Nova aus Wiesbaden erneut einen kongenialen Mix aus Jazz und Bossa Nova. Im Zusammenspiel versiert, lassen das stimmliche Aushängeschild Liza da Costa sowie ihre musikalischen Mitstreiter Sonntag/Stamm/ Höhn bei allen Stücken zwischen „Largo

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de Camoes“ und „Flor (Flower)“ keine Wünsche offen. Hotel Bossa Nova sind gemeinsam einen langen Weg gegangen, der sie auf viele internationale Bühnen geführt hat. Die dort erworbene Reife und Perfektion können sie bei ihrem fünften Album im Studio ideal umsetzen. Was sie an Fado (Liza da Costa ist gebürtige Portugiesin), Samba und

La Confianza Trotzdem SPV Recordings/SPV

Crossover. die Mischung aus Alternative Rock, Metal und Hardcore war in den 90er Jahren äußerst populär und aus den internationalen Charts nicht wegzudenken. Deutsche Bands wie Such A Surge, die Farmer Boys oder die H-Blockx konnten sich auch international etablieren, bevor diese Stilrichtung an Popularität

verlor. Mit La Confianza schickt sich ein Qartett aus Selb an, erfolgreich auf eingangs erwähnten Spuren zu wandeln. Mit dem von Guano Apes-Schlagzeuger Dennis Poschwatta produzierten neuen Songs auf „Trotzdem!“ hat die Band nochmals einen gewaltigen Schritt nach vorn gemacht. Zahlreiche Einflüsse, ein großes stilistisches Spektrum, aussage-

kräftige Texte: La Confianza gewinnen mit Stücken wie „Stillstand“ und „Bewegung“ eindrucksvoll an Fahrt. In Zusammenarbeit mit der Scoop Entertainment GmbH, die u.a. auch schon Bosse groß gemacht hat, rocken La Confianza zuversichtlich nach vorne. Noch ist es ein langer Weg auf den Spuren von Rage Against The Machine oder Sick Of It All, aber die Jungs aus dem Fichtelgebirge haben sich vielversprechend auf den Weg gemacht. [fk]

Tilia Focus Ambulance Recordings/ Irascible Hinter Tilia verbirgt sich die junge Schweizer Sängerin Daniela Hallauer, die sich als Sängerin/Songwriterin in ihrer Heimat bereits einen guten Ruf erworben hat. Für ihr Debütalbum „Focus“ konnte sie Reto Peter (u.a. Counting Crows und Green Day) als namhaften Produzenten

gewinnen. Er hat es geschafft, die 11 Stücke zwischen Folk, Pop und IndieSounds mit viel Tiefgang in Szene zu setzen. Von „Island“ über „Jane Austen‘s Hidden Track“ bis hin zu „Abschlusslied“ klingt das gesamte Werk von Tilia, die darauf auch als Gitarristin und Pianistin

zu hören ist, sehnsüchtig bis verträumt. Die raffinierten Arrangements werden mit einigen Gästen in Szene gesetzt. Viele träumen vom Erfolg mit der Musik. Wenige machen Musik, um erfolgreich zu träumen. Während immer wieder Musik für die Nacht geschaffen wird, schreibt sie nicht nur mit der Vorabsingle „Head Over Heels“ den Soundtrack zum Morgengrauen. Und zumindest bis nach Österreich und Deutschland dürfte es die Künstlerin aus dem Aargau spielend und spielerisch leicht schaffen. [fk]

The Apemen Live@Das Modul Detour Records

Die 1992 gegründete Mod-Band aus Saarbrücken stand im Sommer 2013 nach einer neunjährigen Pause wieder auf der Bühne. Den Fans und dem Quartett gefiel dies gleichermaßen gut, sodass sich Sänger Tom Platte, Bassist Matthias ’Nuß’ Mühlum, Gitarrist Markus Brixius und Schlagzeuger Thommy Rau

zu einer dauerhaften Reunion entschlossen. Im Stile ihrer Vorbilder wie The Kinks, The Who oder The Small Faces haben sie im heimischen Modul-Club eine Live-CD eingespielt, die ein stilechtes SixtiesRevival bedeutet. In Großbritannien,


die ZWIEBEL 2/2015 gelauscht wo man sie liebevoll ’mad chimpanzees on speed’ nennt, knüpfen sie mit Detour Records als Label nun an alte gemeinsame Erfolge an. Und auch hierzulande stößt ihre Mischung aus R & B, Soul und Beat, die nach wie vor durch Punkrockund Powerpop-Einflüsse bereichert wird, auf großes Interesse. Nicht weiter verwunderlich also, dass die 13 Stücke von „Live@Das Modul, unter denen sich Hits wie „Phantacity“, „Mary Anne“ und „She´s Gotta Get A Little Love“ befinden, ihre charismatische, energiegeladene Bühnenshow 1:1 auf Vinyl transportiert. Ein großer Wurf, der richtig Lust auf ein neues Studioalbum macht. [fk]

B-Tight Retro Raid/Grooveattack

B-Tight ist ein afrodeutscher Rapper aus Berlin, der seine HipHop-Karriere zusammen mit Sido unter dem Projekt-

Stücke aufnehmen werden. Und zumindest das Video zu „Wer Will Was Machen“ stieß bei diesen bereits auf enormen Zuspruch. [fk]

dunkelbunt namen Royal TS startete. Nach dem experimentelleren letzten Album „Drinne“, das rockig ausfiel, kehrt B-Tight mit den 14 Titeln auf „Retro“ zu seinen Wurzeln zurück. Von „Nummr Einz“ über „Feuerkugeln“ bis hin zu „Retro“ klingt das gesamte deutschsprachige Werk hart, ohne Blatt vor dem Mund, aber immer mit einer Prise Humor versehen. Auch in Sachen Beats macht B-Tight keine Kompromisse. Dank der eingeladenen Gäste/Freunde wie Eko Fresh, mit dem B-Tight gerade auf Tournee war, gewinnt die CD zudem an Abwechslung. Sicher ist B-Tight nach wie vor ein Typ der polarisiert, den einen zu aggressiv und zu obszön, den anderen dafür extrem nah am wirklichen Großstadt-Leben. Jetzt bleibt abzuwarten, wie die Fans seine neuen

vorwiegend mit US-Gründerzeit-Musik wie Bluegrass, Hillbilly und Country zu einem tanzbaren, elektronischen Cocktail verbindet. Die insgesamt 13 Tracks sind ein persönliches Echo aus basslastigen Beats und modernen Clubsounds auf sieben Nordamerika-Reisen, die

Mountain Jumper dr/Broken Silence

Neben der Musik gilt seine Leidenschaft den Gewürzen. Die Rede ist vom gebürtigen Hamburger Ulf Lindemann alias dunkelbunt, der seit 2001 als freischaffender Künstler in Wien lebt. Das Multitalent (Musiker, Produzent, DJ und Labelchef) ist ein Pionier der sogenannten Electroswing-Szene. Dabei fusionierte er vorwiegend osteuropäische Folklore mit Swing und arbeitete auf acht Albenveröffentlichungen seit 2003 u.a. schon mit Fanfare Ciocarlia und dem Boban Markovic Orchestra zusammen. Auf seinem neuen Album „Mountain Jumper“ bleibt er der osteuropäischen Musik treu, die er

dunkelbunt in den vergangenen Jahren machte. Und mit „Egal“ liefert er dazu einen ersten hitverdächtigen Anspieltipp. [fk]

• Baugrunduntersuchungen • Rettungsgrabungen Jochen Scherbaum M.A. Unterer Kaulberg 2 • 96049 Bamberg fon 0951 5190366 • fax 0951 5190367 www.scherbaum-archaeologie.de


lebenswertes die ZWIEBEL 2/2015

„Es klingt, als hätten wir geübt!“ Wer durch die Stockwerke des neuen Musikschulgebäudes am Michelsberg geht, hört alle paar Meter ein anderes Instrument: hier Klavieretüden, da Tonleitern auf dem Cello und dort die ersten Piepser einer Blockflöte. Fleißige Kinder, denkt man und erfreut sich am Eifer der jungen Schülerinnen und Schüler. Doch die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht gering, dass hinter den schweren Türen der frisch renovierten Alten Propstei keine Grundschulkinder ihre Lektionen nehmen, sondern Erwachsene. Denn nicht wenige ihrer „Schüler“ haben das Schulalter längst hinter sich gelassen, wie zwei Lehrkräfte berichten.

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„Mit Hänschen klein kann ich meine erwachsenen Lerner nicht mehr begeistern“, erzählt Dorothea Lieb, die an der städtischen Musikschule Blockflöte unterrichtet. Das typische Einstiegsinstrument erleichtert Kindern das Lernen durch Literatur, die sie häufig schon vom Singen kennen. Doch Erwachsene wollen nicht so gerne Melodien aus der Kinderwelt einüben. Kein Problem, so legt die Musikpädagogin ihren volljährigen Eleven beispielsweise Tänze aus der Renaissance vor. „Erwachsene lernen schwerer durch Nachahmung“, so eine ihrer Beobachtungen. Die Unbefangenheit der Kinderzeit ist abgelegt, die Ratio übt mit und kontrolliert die erbrachte Leistung fortwährend selbst. „Oft spielen sie mir vor und erklären mir hinterher gleich, was sie falsch gemacht haben.“ Dieser rationalere Zugang erleichtert den Unterricht einerseits, weil die Selbstkontrolle der Lernenden den Lehrern die Beurteilung der Leistung abnimmt. Doch andrerseits ist mit dem selbstkritischen Herangehen als Erwachsener auch eine Zurückhaltung verbunden, die es dem Musiker schwer bis unmöglich macht, sich dem Spiel zu öffnen und seine Musik bereits unterhalb der Schwelle der

Perfektion zu genießen. „Erwachsene müssen sich eindeutig stärker überwinden, mit ihrer Musik auch einmal aufzutreten“, hat Dorothea Lieb beobachtet. Es sei weniger die Furcht, überhaupt vor Zuhörer zu treten als vielmehr die Angst vor einer Blamage und das höhere Fehlerbewusstsein, das ein Vorspiel für viele ausgewachsene Musikschüler zur Zitterpartie werden lässt.

Kinder als Antrieb für Späteinsteiger Doch warum greifen Menschen überhaupt jenseits der Schulzeit erstmals zu Flöte oder Bogen? Häufiger Antrieb sind die eigenen Kinder, wie Dorothea Lieb feststellt. Wenn


die ZWIEBEL 2/2015 lebenswertes der Nachwuchs im Grundschulalter mit einem Instrument beginnt, nehmen häufig auch Väter oder Mütter Unterricht. Zum einen aus Neugier, welcher Herausforderung sich der Nachwuchs nun stellt. Zum anderen auch mit dem Ziel, später gemeinsam musizieren zu können.

Fotos: Clipdealer, Pressestelle Stadt Bamberg

Noch öfter erlebt die Musiklehrerin jedoch ein weiteres Szenario: dass das Kind mit dem Instrumentalunterricht aufhört und ein Elternteil anschließend damit beginnt. Ob die Motivation darin liegt, die vermeintliche Scharte auszuwetzen oder liebgewonnene Töne weiterhin erklingen sollen, ist ungeklärt – Hauptsache Musik. Nicht selten beginnen Erwachsene jedoch auch ohne kindliche Motivation mit Instrumentalunterricht. „Dann steht oft der Wunsch im Vordergrund, sich musikalisch auszudrücken, selber produktiv zu sein“, berichtet Dorothea Lieb. Diesen Wunsch kennt auch Jürgen Roeder, der an der Musikschule das Cello unterrichtet. Er hat jedoch beobachtet, dass Einsteiger im Erwachsenenalter meist bereits eine Affinität zur Musik haben. Sei es, dass sie als Kind schon ein anderes Instrument erlernt haben oder sich zumindest aktiv hörend mit Musik auseinandersetzen. Gänzlich musikalisch unbeleckte Interessenten seien selten, eher hätten sie sich schon vor Jahren in das Instrument verliebt oder trügen den Wunsch, selbst aktiv zu werden, schon länger mit sich herum. Auch Endsechziger steigen bisweilen noch in den Instrumentalunterricht ein, dabei ist oft der Abschluss des Berufslebens Antrieb für einen Neubeginn. Die Chancen dafür, als Späteinsteiger erfolgreich zu lernen, beurteilt Roeder sehr gut: „Das Hirn ist auch bei Erwachsenen noch genauso lernfähig. Auch wenn sich die Quer-

verbindungen im Gehirn in jungen Jahren schneller vernetzen, haben Erwachsene dafür Lernerfahrung und bessere Lerntechniken erworben.“ Zugleich seien Erwachsene mit sich jedoch sehr streng: „Wenn man etwas macht, dann muss es auch funktionieren“, beobachtet der Teamleiter der Fachgruppe Streichinstrumente. Neben häufig fehlender Lockerheit sind bei vielen Lernern im Erwachsenenalter zwei weitere Hürden zu überwinden: zum einen ist es im Berufsalltag oft schwierig, die notwendige Regelmäßigkeit bei Unterricht und Übungszeit einzuhalten. Außerdem sind mit wachsendem Alter Bewegungsmuster stärker eingeschliffen, die Anpassung an die Erfordernisse eines neuen Instruments erfolgt nicht so leicht wie bei Kindern. Das kann sich jedoch auch als Vorteil erweisen, nämlich bei Wiedereinsteigern, wie Jürgen Roeder beobachtet hat: „Das ist wie beim Fahrradfahren, wer das mal gelernt hat, kann auch nach zwanzig Jahren aufsteigen und losfahren. Wer ein Instrument wieder aufnimmt, das er schon als Kind gelernt hat, kann beinahe wieder an dem Punkt anfangen, an dem er schon einmal stand. Das Bewegungsgedächtnis ist einfach sehr stabil.“

Ensembles mit Spielfreude Erwachsene Schüler(-innen) der Musikschule, die ihr Instrument einigermaßen beherrschen und nicht nur allein für sich spielen möchten, können sich dem Streicherensemble für Erwachsene anschließen, das Jürgen Roeder leitet. „Es gibt ja zwei sehr unterschiedliche Gründe, Musik zu machen: nämlich die musikalischen Vorgaben zu erfüllen, Stücke also fehlerfrei wiederzugeben – oder das Erlebnis von Musik an sich zu genießen.“ Letzteres ist das Ziel seines Ensembles: die Freude am Zusammenspiel ist hier wichtiger als die Perfektion. Dank einer gewissen Fehlertoleranz aller Beteiligten wird das Gemeinschaftserlebnis in Timing und Ausdruck gefunden. „Auch wer vielleicht im Einzelspiel manche Ansprüche nicht immer erfüllen kann, die er an sich stellt, merkt doch im Ensemble: im Gesamtklang sind wir gut.“ Ein Teilnehmer hat es mit den Worten auf den Punkt gebracht: „Es klingt, als hätten wir geübt!“ Das bemerken auch Zuhörer, wie Roeder weiß, denn trotz des ein oder anderen Ausrutschers klingt dieses Streicherensemble „lustvoller“ als ein Klangkörper, dessen

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lebenswertes die ZWIEBEL 2/2015

Teilnehmer vor allem bemüht sind, Fehler zu vermeiden. Ältere Menschen, die Musik machen möchten, ohne ein Instrument zu beherrschen kann seit kurzem auch geholfen werden. Während es für die Jüngsten die musikalische Früherziehung gibt, die ihnen den Weg in die Welt der Klänge spielerisch ebnet, bietet die städtische Musikschule Senioren eine ähnliche Musikgruppe an: seit 2013 heißt es „Musik für Menschen ab Sechzig“. Nach einer Weiterbildung, die auch ein Musikprojekt im Seniorenheim umfasste, stieß Dorothea Lieb bei der Leitung der städtischen Musikschule auf offene Ohren für eine Fortführung. In diesem Kreis treffen sich derzeit 7 Teilnehmer(innen) zum wöchentlichen Spaß am Klang. Ein Drittel von ihnen besitzt keinerlei musikalische Vorbildung – und wird mit den anderen doch musikalisch tätig beim Singen, Trommeln, Tanzen, mit Body Percussion und Stabspielen. Obwohl man keine Noten zu lesen können braucht, erklingen in der wöchentlichen Musikstunde doch Werke aller Epochen und Kulturkreise – zwischen Kompositionen der Alten Musik und Tänzen aus Ghana ist alles möglich. Die Teilnehmer sind mit Begeisterung dabei, und so hofft Dorothea Lieb, dass sich weitere Musikfreunde diesem Spielkreisangebot anschließen. Zwischen sechs und zwölf Musikern sind möglich, und egal ob mit Instrumentenkenntnis oder ohne: die Spielfreude steht immer im Mittelpunkt. Denn es ist nie zu spät für Spaß an der Musik. [hb]

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Auch Hans kann‘s Lernen oder gar Studieren im fortgeschrittenen Alter – davor haben die meisten Menschen eine gehörige Portion Respekt: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“ Auf der anderen Seite wird man in der heutigen Zeit geradezu gezwungen, immer wieder dazu zu lernen. Sei es durch die rasante technische Entwicklung, berufliche Veränderungen oder einfach, um sich geistig fit zu halten. Tatsache allerdings ist, dass man im kindlichen Alltag leichter lernt – oft auch aus Neugier oder Entdeckerfreude. Zudem werden gerade in den ersten Lebensjahren Denkstrukturen im Gehirn gebildet, vergleichbar mit einem Autobahnnetz. Je mehr Verbindungen es gibt, um so größer die Möglichkeiten, Zusammenhänge herzustellen und vernetzt zu denken. Dennoch ist der Mensch bis ins hohe Alter lernfähig. Mehr noch: oft fällt es sogar leichter, Informationen zu verstehen und richtig zu speichern, einfach weil die vorliegenden Erfahrungen und ein Grundwissen das Lernen erleichtern. Dennoch ist es nicht einfach, lebenslang antrainierte Denkstrukturen zu modifizieren oder gar zu verlassen. Auch der Trick mit dem Buch unter dem Kopfkissen klappt im Alter immer noch nicht, man muss sich sein Wissen schon selbst erarbeiten, doch es lohnt sich. Hier ein paar einfache Tricks, die dabei helfen, das Gehirn richtig auf Trab zu bringen.

Auf die Uhr achten Die meisten Menschen lernen am besten zwischen 9 und 12 Uhr sowie zwischen 15 und 18 Uhr. Je nach Chronotyp kann es

leichte Abweichungen geben, aber Tatsache ist: der nächtliche Schlaf ist wichtig. Außerdem ist das menschliche Gehirn selten länger als sechs Stunden intensiv aufnahmefähig.

Der richtige Arbeitsplatz Wer lernt, braucht Ruhe – falls möglich, verzichtet man in dieser Zeit auf Handy und E-Mails. Auch sollte die Raumtemperatur passen: 18 bis 20 Grad sind perfekt, zu viel Wärme macht müde. Zwischendrin immer mal lüften. Genauso wichtig: Ausreichend Licht. Am besten man lernt immer am gleichen Platz, dann schaltet das Gehirn automatisch auf Arbeitsmodus.

Den Überblick behalten Vor allem am Anfang nimmt man sich zu viel vor und resigniert dann recht schnell. Da hilft es, sich einen Überblick zu verschaffen: Was hat Priorität und wieviel Stoff ist pro Lerneinheit zu schaffen? Sinnvoll ist es auch, Zeit für die Wiederholung des Gelernten einzuplanen.

Gut zu sich sein Lernen soll und kann (!) Spaß machen. Das gelingt jedoch nur, wenn man nicht zu viel von sich verlangt. Deshalb immer Pausen einplanen und auf seine Bedürfnisse achten: Dazu gehören Bewegung an der frischen Luft, eine gesunde Ernährung, aber auch Auszeiten, in denen man sich für das bisher Erreichte belohnt. [sb]


die ZWIEBEL 2/2015 scharlotte Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel.

Scharlottes Welt Essen ohne zwiebel-leid

Foto: Katja Müller

Als Kannibalismus wird das Verzehren von Artgenossen oder Teilen derselben bezeichnet. Insbesondere versteht man darunter den Verzehr von Menschenfleisch durch Menschen (Anthropophagie). Aber ganz ehrlich: Wenn Zwiebeln andere Zwiebeln verspeisen, dann ist das doch auch nicht besser, oder? Darum habe ich mich dazu entschlossen, zum Jahreswechsel (gut, eine gewisse Vorbereitungszeit braucht man – ist denn wirklich schon Februar?) meine Ernährung komplett umzustellen. Weg vom Kannibalismus, hin zum Veganismus. Vegane Menschen essen kein Fleisch, keine Eier und auch keine Milchprodukte. Für Veganer sind alle Lebensmittel tabu, die von Tieren stammen. In Deutschland ernähren sich fast 600 000 Menschen so und was für die gut ist, kann einer einzelnen Zwiebel ja nicht schaden. Ich dachte, ich wäre mit dieser Ernährungs- und Lebensweise auf der (vor Zwiebeln sicheren) Seite. Bin ich aber nicht. Jetzt raten Sie mal, was die Grundlage der

meisten veganen Gerichte ist. Richtig geraten: Zwiebeln. Also musste ich weiter suchen und fand meine kulinarische Erlösung ausgerechnet in Indien. Dort gibt es die Religion des Jainismus, deren Anhänger sich auf eine besondere Art vegetarisch ernähren. Weil sie nach dem Ideal der Nichtverletzung von Lebewesen streben, ernähren sich Jainas so, dass weder Tier noch Pflanze dafür sterben müssen. Unter anderem meiden sie auch Wurzelgemüse. Beim Ausgraben bestünde nämlich die Möglichkeit, kleinen Lebewesen Schaden zuzufügen. Das bedeutet, dass in jainistischem Essen keine Zwiebeln und auch kein Knoblauch zu finden sind. Jippie! Ich saß schon im Reisebüro, um einen Flug ins Land meiner Sehnsüchte zu buchen, als mir die nette Reiseverkehrskauffrau ein wichtiges Detail verriet: Die Jainisten gehören in Indien einer Minderheit an. Die meisten Inder ernähren sich nämlich vegetarisch – mit viel Knoblauch und noch mehr Zwiebeln. [km]

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lebenswertes die ZWIEBEL 2/2015

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die ZWIEBEL 2/2015 ein mensch

Es pfeift aus jedem Loch Bill Montgomerys Hobby ist laut, sehr laut sogar. Wenn der 64-Jährige die Backen aufbläst und in das Mundstück pustet, murren die vier Pfeifen seines Dudelsacks in einer Lautstärke, die ihm die Aufmerksamkeit der gesamten Nachbarschaft sichert. Glücklicherweise kennt man den freundlichen Schotten schon von diversen Nachbarschaftsfesten und Feiern. Wenn Bill Montgomery spielt, dann wird meistens auch getanzt.

Fotos: Anny Maurer

Die Wohnzimmerregale der kleinen Mietswohnung in Unterhaid sind vollgestopft mit Büchern, DVDs, CDs und Noten. Mittendrin sitzt Bill Montgomery, schlank und großgewachsen, in den Händen ein Notenbuch und zu Füßen einen schwarzen Musikkoffer. Gerade erzählt er, wie er sich das Dudelsackspielen beigebracht hat – als Autodidakt. „Mein Vater war Dudelsackspieler und als Kind habe ich die Noten gelernt, dann aber wieder aufgehört. Nach dem Tod meines Vaters 1987 hatte keines meiner drei Geschwister Interesse an dem Instrument, also habe ich angefangen, Dudelsack zu spielen.“ Bill Montgomery ist ein waschechter Schotte und in einem Vorort von Glasgow aufgewachsen. Er unterrichtete in seiner Heimat Deutsch und Französisch, bevor er 1985 mit Ehefrau Brid und Töchterchen Shona nach Bamberg kam. Warum er ausgerechnet in Oberfranken gelandet ist? „Ich hatte die Wahl zwischen Frankfurt, Aschaffenburg und Bamberg. Weil mir die Bamberger Symphoniker ein Begriff waren, habe ich mich für Bamberg entschieden“, erzählt Montgomery.

Heute lehrt an der Euro-Schule Englisch und lebt er mit seiner Frau (57) und zwei Katzen in Unterhaid. Tochter Shona (36) ist schon lange erwachsen und ausgezogen. Den Sommerurlaub verbringt die Familie meistens in Schottland. „Und der Dudelsack fährt meistens mit“, schließt Montgomery. Der Dudelsack: ein imposantes Instrument, das die meiste Zeit in einem schwarzen Instrumentenkoffer im Schlaf-

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ein mensch die ZWIEBEL 2/2015

zimmer lagert. Bevor es gespielt werden kann, muss Montgomery die drei großen Bordunpfeifen zusammenbauen, die später über seine Schultern nach hinten ragen. Die Luft wird durch ein Mundrohr in den Luftsack geblasen und die Melodie spielt der Musiker auf der – na? – Melodiepfeife. Obwohl Montgomery anfangs ordentlich pusten muss, kann ihm beim Spielen die Luft nicht ausgehen. Denn der Luftvorrat im Dudelsack ermöglicht es dem Spieler, beliebig zu atmen, ohne dass eine Spielpause entsteht.

Ein Jahr bis zum Ton aus dem Dudelsack „Eigentlich ist es ein relativ einfaches Instrument, weil es nur neun Töne gibt“, erklärt Montgomery. Doch gerade deswegen kommt es auf die Zwischentöne an, diese kleinen Schlenker, die die einzelnen Noten miteinander verbinden. Ein Jahr dauert es etwa, bis Montgomerys Schüler zum ersten Mal auf dem Dudelsack spielen.

Eintönig? Von wegen! Neun Töne bietet die Melodiepfeife des Dudelsacks an.

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Wenn der Schotte die Sackpfeife bläst, trägt er dabei nur selten einen traditionellen schottischen Kilt. „Nur bei Auftritten“, sagt er und natürlich nicht, wenn er seine knapp 30 Schüler an der Volkshochschule Bamberg unterrichte. Drei Kurse gibt Montgomery dort derzeit – für Anfänger, Mittelstufe und Fortgeschrittene. Weil der Dudelsack ein so lautes Instrument ist, werden neue Stücke immer zuerst auf dem Practise Chanter eingeübt. Diese Flöte, meistens aus Kunststoff, wird genauso gespielt wie die Spielpfeife des Dudelsacks und besitzt vorne sieben Grifflöcher sowie ein Griffloch für den linken Daumen. „Wenn wir später alle zusammen Dudelsack spielen, tragen wir einen Ohrenschutz“, ergänzt Montgomery.


die ZWIEBEL 2/2015 ein mensch

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Job Management

Dann haben wir etwas für Sie! Für namhafte Unternehmen suchen wir Sie (m/w) als

u Mechatroniker Call-Center-Agent Inbound u Energieelektroniker Er selbst übe zuhause nur, „wenn ich weiß dass die Nachbar nicht da sind“. Die Lautstärke lässt sich nämlich nicht regulieren. Wenn die Luft erstmal in die Pfeifen strömt, gibt es kein Zurück mehr. „Ich denke das ist der Grund, warum nur noch im Norden Schottlands und im Westen Irlands Dudelsack gespielt wird – überall dort, wo wenige Leute wohnen“, witzelt Montgomery. Für ein Ständchen zu Ehren der ZWIEBEL schlüpft Montgomery in die schottische Tracht und führt die Besucher auf einen nahe gelegenen Sportplatz. „Hier stören wir niemanden“, sagt er. Trotzdem erscheinen schon nach den ersten Tönen neugierige Gesichter an den Fenstern der angrenzenden Häuser. Doch die Leute lächeln, während Montgomery eine Kostprobe schottischer Märsche und Tanzmusik gibt.

Es ist ein exotisches Bild, wie Bill Montgomery mit weißen Kniestrümpfen und grünem Schottenrock auf einem fränkischen Fußballrasen steht und Dudelsack spielt. Dabei sehen die Zuschauer nicht einmal die feinen Details seiner Garderobe, etwa das schwarze Messer aus Horn, das Sgian dubh, das (als Zeichen friedlicher Absicht) deutlich sichtbar in Montgomerys rechtem Strumpf steckt. Auch der Sporran (Schottisch für „Geldbeutel“) gehört zur traditionellen Kleidung der Bewohner der schottischen Highlands. Er ersetzt an dem sonst taschenlosen Kilt die Hosentasche. Nicht zu vergessen der Kilt Pin, ein Anstecker, der das Familienwappen der Montgomerys zeigt: eine Frau, die in der einen Hand einen bärtigen Männerkopf und in der anderen einen Anker hält. Montgomerys Ahnen scheinen ein recht kriegerisches Völkchen gewesen zu sein. [km]

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ausgestellt die ZWIEBEL 2/2015

ausgestellt Februar 2015

Michaela Eichwald Villa concordia mo-do 8-12, 14-16, fr 8-13, sa-so 11-16 ausstellung der aktuellen stipendiatin bis 15.2.2015

universum galerie kleinod mi-fr 15-18, sa 10-14 Bilder von Günter Först und Sonja Leistner ab 25.2. bis 21.3.2015

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auf den spuren von Engeln und Seelen

Don’t Worry

Dasdemed Sampil

galerie kleinod mi-fr 15-18, sa 10-14

E.t.a.-hoffmann-theater di-sa 10-13, mi 16-18 und zu den vorführungen

Arbeiten in öl un d acryl von Deenesh Ghyczy, untere sandstr. 37 ab 29.1.2015 bis 21.2.2015

Jonas Göb

Wallfahrtsmuseum GöSSweinstein sa-so 10-17

jazzclub An konzerttagen ab 18.00 uhr bamberger motive in fotografie und malerei

Engelbretter: Kunst-Stelen der Malerin Bali Tollak bis 3.5.2015

bis 16.5.2015

eindringliche Gemälde des künstlers aus der mongolei ab 23.1.2015 bis 8.3.2015

zwischen blauhemd und bluejeans levi-strauss-museum, buttenheim di,do 14-17, sa-so 11-17 jeans in der ddr bis 31.5.2015

Fotos: PRTobias Bohm

Aktuelle Ausstellungen in Bamberg


die ZWIEBEL 2/2015 zuhause in…

Zuhause in der Warum heißen Bamberger Straßen eigentlich, wie sie heißen? die ZWIEBEL geht der Sache auf den Grund.

Die Schrottenberggasse zweigt von der Unteren Sandstraße ab und führt in südöstlicher Richtung hinauf zur Aufseßstraße. Ursprünglich wurde sie auch Hader- oder Feilsgasse genannt. Zu Zeiten des Mittelalters befand sich dort ein Judenfriedhof, der Ende des 15. Jahrhunderts aufgelassen wurde.

Foto: Daniela Pielenhofer

Die heutige Schrottenberggasse geht zurück auf Wolf Philipp Freiherr von Schrottenberg, Hofkavalier und Obermarschall des barocken Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn. Von Schrottenberg erwarb um 1715 mehrere Häuser in der Gasse sowie angrenzende Anwesen in der Unteren Sandstraße, die zusammen den „Schrottenberghof“ bildeten. Wolf Philipp entstammte einer ursprünglich in der Steiermark beheimateten Familie. Im Alter von 12 Jahren wurde er nach dem Tod des Vaters von der Mutter zu deren entferntem Verwandten und Domherren Philipp Valentin Voit von Rieneck als Page nach Bamberg geschickt. Zum Edelknaben erzogen verrichtete Wolf Philipp seine Dienste über Jahrzehnte hinweg unter insgesamt vier Fürstbischöfen: von Rieneck, von Dernbach, von Stauffenberg und von Schönborn.

Mit 21 Jahren wurde Wolf Philipp der Sitte der damaligen Zeit entsprechend als Kavalier auf Reisen geschickt. Drei bis vier Jahre lang besuchte er verschiedene Universitäten in Deutschland, Frankreich und Italien. Als späterer Diplomat sollten ihm die Auslandsreisen von Vorteil sein. So wurde er 1670 zum fürstbischöflichen Oberamtmann von Lichtenfels und 1672 zum adligen Hofrat und Oberamtmann ernannt. Auch nach seiner Heirat im Jahr 1674 mit Maria Juliana von Erthal blieb von Schrottenberg dem Dienst im Zeichen der Fürstbischöfe treu. Neben dem Bauwesen und der Rechtsprechung über das Personal hatte er auch die Vierämterstube, das Hoffurieramt, die Hofmusik und die Hofgärtnerei inne. Durch Ämterakkumulation (wie 1695 die Übernahme der Aufgaben als kurfürstlicher und fürstlicher geheimer Rat von Mainz und Bamberg) erreichte von Schrottenberg die höchstmögliche gesellschaftliche Position am fürstbischöflichen Hof. Er galt als einer der engsten Mitarbeiter des Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn. Sowohl diplomatisch als auch bei der Ausführung seiner künstlerischen Baupläne leistete er diesem wichtige Dienste. Demnach

reihte er sich auch in den Kreis der „Baudirigierungsgötter“ ein, die sich um den vom „Bauwurmb“ befallenen Kurfürsten versammelten. Wolf Philipp erwarb auch selbst Güter auf dem Land. 1684 zunächst in Untermelsendorf bei Schlüsselfeld, was ihm die Aufnahme in die Reichsritterschaft des Kantons Steigerwald einbrachte. Nach diesem sozialen Aufstieg seitens der Standesgenossen, die von Schrottenberg fortan endgültig in Franken akzeptierten, kam der Erwerb von Gütern in Treppendorf und Reichmannsdorf hinzu. Seinen Einfluss krönte er, wie es der Kurfürst zeitgleich in Pommersfelden tat, mit dem Bau eines prachtvollen Schlosses in Reichmannsdorf aus der Hand des begehrten Baumeisters Johann Dientzenhofer. Die Fertigstellung des Schlosses sollte er jedoch nicht mehr erleben. Von Schrottenberg starb im Oktober 1715 in seinem Bamberger Haus in der Dominikanerstraße im Alter von 75 Jahren. Er wurde in der Dominikanerkirche begraben. Bis heute befindet sich Schloss Reichmannsdorf samt der zugehörigen Güter im Besitz seiner Nachkommen und hat sich inzwischen zum 4-Sterne-Hotel mit Golfplatz gewandelt. [dp]

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lebenswertes die ZWIEBEL 2/2015

Lernen? Ich???

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ren? Nein? Dann gehören Sie zu der Mehrheit der Bamberger. Für die interessierte Minderheit bietet die Volkshochschule (VHS) Bamberg Jahr für Jahr eine Handvoll so ge-

nannter Orchideen-Kurse an – Veranstaltungen mit Themen abseits des Mainstream, die nur eine geringe Zahl von Teilnehmern anlocken – und trotzdem gehegt werden.

Fotos: VHS Bamberg

Wollten Sie schon immer das Latein ihrer Jugend auffrischen, mehr über moderne Komponisten wie Paul Hindemith erfahren oder als Pantomime ein Stück einstudie-


die ZWIEBEL 2/2015 lebenswertes Weniger Kursteilnehmer bedeuten weniger Geld. Und da Bildung leider kostet, kann sich die Volkshochschule Bamberg nur eine begrenzte Zahl an wenig(er) nachgefragten Angeboten leisten. „Ein Kurs bei uns hat laut Satzung im Minimum elf Teilnehmer. Aus didaktischen Gründen können wir die Teilnehmerzahlen aber herabsetzen, dann wird die Kursgebühre entsprechend höher“, erklärt Vhs-Leiterin Anna Scherbaum. Wobei „höher“ wirklich nicht hoch ist. „Didaktische Gründe“, das sind aktuelle Themen oder städtische Zusammenhänge, manchmal auch sehr motiviert-interessierte Bürger oder Dozenten. „Manchmal wollen wir bestimmte Themen auch anschieben“, erklärt Anna Scherbaum. Einer der Schwerpunkte des Frühjahrssemesters 2015 (Start: 2. März) liege beispielsweise auf der 1000-Jahr-Feier

des Klosters St. Michael. Dazu gibt es einen Vortrag über medizinisches Wissen in der Frühen Neuzeit mit dem interessanten Titel „Drecksapotheke und bittersüße Medizin“. Des Weiteren gehören der Workshop „Faszination Blau – Von der Bild­idee zur edlen Druckgrafik“ oder ein Schwedisch-Sprachkurs zu den Exoten der Volkshochschule. „Insgesamt bieten wir im Frühjahrssemester 876 Kurse, 172 Führungen und 11 Fahrten an. Letztes Jahr kamen knapp 58 000 Teilnehmer zu uns“, schließt Anna Scherbaum.

„Endlich Zeit für Latein und die Kultur der Antike“ Wie viele Teilnehmen sich am 11. März zu seinem Kurs „Endlich Zeit für Latein und die Kultur der Antike“ einfinden werden, weiß

Hans Deuerling selbst noch nicht. Der Studiendirektor im Ruhestand hat 31 Jahre lang Latein, Deutsch und Philosophie am MariaWard-Gymnasium in Bamberg gelehrt, die Ruhe des Ruhestands aber nicht lange ausgehalten. „Ich gehöre zu der Generation, die auch nach der Pensionierung gerne weiterarbeitet“, erklärt er. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht. Obwohl seine Pensionierung gerade einmal ein Jahr her ist, arbeitet der 66-Jährige mittlerweile für vier Bildungsträger: als Elternzeit-Vertretung für eine Lehrerkollegin an seiner alten Schule, als Dozent an der Universität Bamberg und ab März an der Volkshochschule. Seit dreieinhalb Jahren bietet er außerdem an der Kolping-Akademie für Menschen ab 50 Jahren den Studiengang „Kultur des Abendlandes“ an. „Ich bin eine Ich-AG in

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lebenswertes die ZWIEBEL 2/2015 Sachen Bildung“, erklärt Hans Deuerling und es schwingt ein wenig Stolz in seiner Stimme mit. Den Unterschied beim Unterrichten von Jugendlichen und Erwachsenen hat er sehr schnell erfahren. „Menschen, die jahrelange Berufserfahrung und im Leben schon einiges geleistet haben, sind sehr viel fordernder, was den Inhalt und auch die Kompetenz des Dozenten betrifft“, sagt er und ergänzt: „Dafür muss ich nicht für Disziplin sorgen.“

„Musik: Klassiker der Moderne IV-Paul Hindemith (1895-1963)“ Der Name Gerhard Weinzierl ist Musikliebhabern an der VHS Bamberg ein Begriff. Seit bald fünf Jahren erweitert der 73-Jährige den Musikhorizont seiner Kursteilnehmer. Acht bis zehn sind es, die pro Semester die Kursreihe des pensionieren Gymnasialmusiklehrers „Klassiker der Moderne“ besuchen. Nach seiner Pensionierung 2006 habe er sich 2009 nach neuen Aufgaben umgesehen, erzählt er, und im Unterrichten von Erwachsenen gefunden. In diesem Semester stehen das Leben und Werk von Paul Hindemith auf dem Programm. „Junge Leute kommen nicht in meinen Kurs. Der findet ja auch vormittags statt“, erklärt er. Dennoch sieht er keinen Unterschied im Unterrichten von Alt und Jung. „Höchstens den, dass die Erwachsenen freiwillig kommen und nicht in dem Zwiespalt zwischen Pflicht und Freiwilligkeit stecken.“

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In seinem Kurs möchte Weinzierl den Zugang zur Musik erleichtern. „Ich spüre schon, dass es manchen schwerfällt, sich für moderne Komponisten des 20. Jahrhunderts zu öffnen. Dabei haben wir jetzt schon das 21. Jahrhundert“, sagt er. Ganz bei null fängt er bei seinen Teilnehmern nicht an. „Die meisten sind Angehörige des Bildungsbürgertums und interessieren sich für Klassik oder Oper“,

weiß Weinzierl. Diesen „geübten Hörern“ will der 73-Jährige mithilfe von Hörbeispielen klar machen, wo Paul Hindemith bewusst andere musikalische Wege gegangen ist, weil die alten Mittel ausgeschöpft waren. Dazu setzt sich der Musiklehrer auch gerne selbst ans Klavier.

„Pantomime – Die leise Kunst“ Maria Krumm arbeitet schon seit Jahren mit Kindern und mit Erwachsenen. Die 65-Jährige betreibt das Kinder- und Jugendtheater in Coburg. Seit etwa zwölf Jahren gibt sie außerdem an der Bamberger Volkshochschule Pantomi-

Ein Tuch, zwei Stäbe und das Schwarzlicht: für Pantomimen schon eine Menge Requisiten


die ZWIEBEL 2/2015 lebenswertes mik-Kurse für Erwachsene. Die Theaterpädagogin mit dem Schwerpunkt Kinderzirkus und Pantomimik weiß, dass das Spiel ohne Wort eine große Kunst ist. „Da kann man sich nicht hinter Worten verstecken“, erklärt sie. Das zweistündige Training bei der VHS gliedert sie in Körpertraining und Grundlagentechnik. „Man kann nur mit einem weichen Körper arbeiten. Darum dehnen und lockern wir uns am Anfang zur Musik“, erläutert sie. Das anschließende Erlernen der Grundtechniken sei das ABC, das die Improvisation auf der Bühne später erst ermögliche. Pantomime will gelernt sein: Es gibt zwölf verschiedene Gangarten (davon allein drei in Zeitlupe) und unzählige Darstellungsformen. „Wie stelle ich einen Gegenstand dar, ohne dass er da ist? Und wie drücke ich Gefühle aus?“, zählt Maria Krumm nur einige der Herausforderungen des stummen Spiels auf. Requisiten sind bei der wortlosen Kunst die absolute Ausnahme. Dennoch arbeitet Maria Krumm nicht nur klassisch, sondern bindet auch moderne Elemente und Ausdruckstanz ein. Sie selbst tritt dabei übrigens nicht auf die Bühne und spielt ihren Kursteilnehmer auch nur äußerst selten etwas vor. „Jeder Mensch hat seine eigene Art sich auszudrücken. Wenn ich traurig bin, sieht das anders aus als bei jemand anderem. Ich möchte, dass meine Teilnehmer ihren eigenen Stil entwickeln und mich nicht nachmachen“, sagt sie. Sechs Teilnehmer hat der Kurs momentan, die meisten davon Frauen. „Wir freuen uns aber über jeden, der neu dazukommt“, wirbt Maria Krumm. Für die Theaterpädagogin, die die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liebt, hat das Unterrichten von Erwachsenen zwei entscheidende Vorteile: „Ich muss nicht so autoritär sein und die Erwachsenen sehen Gott sei Dank nicht so viel Fernsehen.“ Warum das so wichtig ist? „Die meisten Kinder und Jugendlichen orientieren sich in ihrem Spiel an dem, was sie aus dem Fernsehen kennen. Oft ist das Mord und Totschlag“, weiß Maria Krumm. An der Motivation von Jung und Alt ändere das aber nichts. [km] Das Wintersemester der VHS-Pantomimen schließt traditionell mit der Aufführung eines Stücks, das die Gruppe am 9. Februar um 20 Uhr im großen Saal des Alten E-Werks präsentiert. Volkshochschule Bamberg Stadt Tränkgasse 4 • 96052 Bamberg Telefon 09 51 / 87 - 11 08 www.vhs-bamberg.de

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gelesen die ZWIEBEL 2/2015

Gelesen Februar 2015

LIEBST DU MICH EIGENTLICH? Mascha Kaléko dtv 9,90 € Ihre Gedichte bestechen durch ihre klare Sprache, die zuweilen ironisch, melancholisch oder zärtlich klingt. Je nachdem, an wen sie sich wendet, mit wem oder worüber sie spricht. In ihren Briefen an ihren Mann Chemjo Vinaver findet Mascha Kaléko nicht minder deutliche Worte, mit denen sie ihm von ihren Erlebnissen in Deutschland berichtet. Zu Beginn des Jahres 1956 reist die Lyrikerin erstmals nach ihrer Emigration in die USA zunächst nach Hamburg, dann München, schließlich Berlin, Ascona und zuletzt Rom. Die Tage sind angefüllt mit Le-

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sungen, Vorträgen, Treffen mit Autoren und Verlegern, Theater- oder Museumsbesuchen. Neben den Erzählungen über

diese Ereignisse, zeichnet sich Kaléko als scharfe Beobachterin ihrer Zeit und ihrer Umgebung aus: „Berlin ist erschütternd. Kaputt bis auf Ku-Damm und Tauentzien, die schöner sind als 5th Avenue – für meinen Geschmack. […], die Stadt ist ein Trümmerfeld.“ Ihr kritischer Blick fällt ebenso auf die Menschen, denen sie in den Städten begegnet: „Sehe auch gräßliche Nazifressen, auch unter jungen Leuten, sehr verroht.“ Ihre detaillierten Berichte sind ein kritisches, lesenswertes Zeitdokument der BRD der 50er Jahre, in denen die Kriegsfolgen noch sichtbar und spürbar waren. . [bp]

DIE SACHE MIT DEM GLÜCK Matthew Quick Kindler, 18,95 € Man muss sie einfach mögen. Diese wunderbar skurrilen, gelegentlich etwas chaotischen, liebenswerten, hoffnungslosen und zugleich unendlich starken Typen dieses Romans. Sie alle befinden sich auf der Suche nach ihrem Platz im Leben und in der Welt. Sie finden ihn schließlich, wenn auch auf Umwegen. Aber gerade das macht sie so sympathisch, so lebensnah. Bartholomew, 39, lebt, seit er denken kann, bei seiner Mutter und hat sie bis zu ihrem Tod gepflegt. Beim Aufräumen findet er in ihrer Wäsche-Kommode einen Brief von Richard Gere an sie, in dem der Schauspieler zum Boykott gegen die Olympischen Spiele in China aufruft. Wegen Tibet. Bartholomew nimmt diesen Brief zum Anlass, seinerseits Briefe an Richard Gere zu schreiben und erzählt ihm darin alles,

dürfen ihre Sehenswürdigkeiten den interessierten Touristen unterbreiten. Diese müssen nicht unbedingt von weit her kommen. Denn auch dem Bamberger Stadtbewohner dürfte es neu sein, dass sich Betzenstein als Frankens kleinste Stadt bezeichnen darf, dass Gunzenhausen der Lieblingsort eines als „wilden Markgrafen“ bekannten was ihm in den Sinn kommt. So entsteht ein berührendes, witziges und philosophisches Amalgam aus skurrilen Alltagsepisoden, behutsamer Liebesgeschichte, Überlegungen zum Buddhismus und zur Synchronizität sowie philosophischen Betrachtungen über das Glück des Augenblicks. Ergebnis: Das Buch lässt den Leser nicht los. Es wirkt nach und die Versuchung ist groß, mit der Lektüre der Briefe an Richard Gere noch einmal ganz von vorne zu beginnen. [bp]

der kleinstadtverführer franken thilo castner ars vivendi, 13,90 € Bamberg, Nürnberg, Bayreuth: Städte dieser Größe ist ausreichend historische und kulturelle Bedeutung zu eigen, um ganze Stadtführer zu bestücken. Doch Franken ist auch an kleineren Juwelen nicht arm. In den üblichen Reiseführern werden sie oft nur am Rande gewürdigt, als Nebenziele in der Peripherie der jeweiligen Metropole. Mit dem neuen „Kleinstadt-Verführer 2“ rückt der ars vivendi-Verlag auch die fränkischen Kleinodien ins rechte Licht: Städte wie Schwabach, Feuchtwangen oder Ebern werden hier vorgestellt und

Hohenzollers war oder Tilman Riemenschneider das Glockenspiel der Stadt Ochsenfurt mit dem nickenden Kopf eines Bürgermeister bedacht hat. Ein Buch also voller Anregungen für Tagesausflüge – 25 Kleinstadttouren in alle Richtungen des Frankenlands, in denen auch die lukullischen Aspekte nicht zu kurz kommen. [hb]

Magische Kraftorte in Franken Fritz Fenzl Rosenheimer Verlagshaus, 16,95 € Können Sie zum Bamberger Reiter „emporsehen“, ohne den Katalog der klassischen Ritter-Tugenden in den Sinn zu bekommen? Ehre, Treue, Frömmigkeit, Zucht, Maß, Stetigkeit, halt einfach Anständigkeit und Erfurcht vor Schöpfung, Gott und Leben? Nun, das dürfte so


die ZWIEBEL 2/2015 gelesen schwer nicht sein – schließlich hat jeder Mensch seinen ganz persönlichen Blickwinkel. Autor Fritz Fenzl betrachtet seit vielen Jahren Orte in Deutschland und Österreich – und immer wieder entdeckt er eine gewisse Magie. Für ihn verändern Orte, sie transformieren den Körper, den Geist, die Welt- und Weltensicht. Als studierter Theologe und Kunsthistoriker mag das so sein – für manchen Leser

ren Berücksichtigung es immer zu einer falschen Auslegung der Offenbarung komme, sind nicht für jedermann nachvollziehbar. Dennoch ist sein neuestes Werk durchaus lesens- und sehenswert: künstlerisch ambitionierte Fotos in magischen Farben und eine ungewöhnliche Interpretation fränkischer Kulturgüter laden zweifelsohne dazu ein, solche Plätze mal wieder zu besuchen und mit anderen Augen zu betrachten. Ob ein jeder die „Welt hinter der Welt“ zu entdecken vermag, sollte man dann ganz der Magie des jeweiligen Kraftortes überlassen. [sb]

Teenie-Leaks muten seine Schlüsse über das „geomystische Geheimnis“ eines Ortes eher skurril an. Auch sein Bezug zu den vier Hauptepochen der Weltgeschichte („Die vier Zeitalter der Kraftorte“), ohne de-

Paul Bühre Ullstein, 16,99€ Danke, Paul! Endlich haben wir Mütter, Väter, Tanten, Onkel und Großeltern den Durchblick! So seid Ihr also wirklich drauf

– Ihr Teens von heute. Ganz schön mutig von Dir, mal so richtig auszupacken. Schon immer wollten wir wissen, wie das mit den Unterhosen ist, deren Designer-Label lässig aus den tiefergelegten Jeans herausblitzen. Und warum Schüler, die auf Handys starren (die Ziegen kommen ja erst im Mannesalter), nicht an der frischen Luft Fußball spielen. Auch dass kiffende Eltern ein schweres Erbe sein können, von bescheuerten Vornamen ganz zu schweigen, schreit aus Eurer Perspektive ja geradezu nach einer Spende ins Therapie-Sparschwein. Zum Glück gehörst Du zur oberhammmergeilsten-krassesten Gangster-Antischul-

Gruppe – Himmel stell’ Dir bloß mal vor, Du wärst Teil der x47MKKD89SY’s! Nicht, dass wir alles verstehen, was Du uns sagen willst. Aber wenigstens haben wir jetzt eine leise Ahnung, wie Ihr heutzutage so tickt (Whats-going-App?) Auch für die Tatsache, dass Du Dich am Ende des Buchs so nett bei Deinen Eltern entschuldigst (eigentlich sind sie ja „Die tollsten Eltern der Welt“) zeigt, dass wir uns nicht wirklich Sorgen um Euch machen müssen. [sb]

Alle reden vom Klimawandel – was wissen wir wirklich? Am Dienstag, 10. Februar um 19.30 Uhr spricht der MikroMeteorologe Prof. Dr. Thomas Foken bei uns über den Klimawandel, seine Hintergründe und stellt Bücher vor, die sowohl für Laien als auch für Lehrer und politische Verantwortungsträger geeignet sind, dieses spannende Gebiet besser zu verstehen.

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lebenswertes die ZWIEBEL 2/2015

Wo Jung und Alt gemeinsam lernen Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg ist so beliebt, dass die Hochschule seit langem mit Platzproblemen kämpft. Für Ältere ist dort trotzdem ein Stuhl frei. Knapp 100 Gasthörer besuchen momentan Lehrveranstaltungen der Uni, die meisten dieser Studenten sind

zwischen 60 und 75 Jahre alt. Wer auch noch im Alter lernen will, muss eine allgemeine Hochschulreife oder die Mittlere Reife vorweisen, um eine der vier Fakultäten besuchen zu dürfen. Ein Gespräch mit Maria Steger, Leiterin der Studierendenkanzlei.

Frau Steger, wie viele Gasthörer studieren an der Universität Bamberg? Maria Steger: Im Wintersemester 2014/2015 haben wir 96 Gasthörerinnen und Gasthörer an der Universität Bamberg eingeschrieben, davon 47 Frauen und 49 Männer. Der Älteste ist Jahrgang 1933 und die Jüngste, eine Schülerin im Frühstudium, gerade einmal 17 Jahre alt. Im Sommersemester sind es deutlich weniger Gasthörerinnen und Gasthörer, etwa 70. Viele genießen da lieber das schöne Wetter. Welche Fächer sind bei den Gasthörern besonders beliebt? Die meisten gönnen sich geisteswissenschaftliche Bildung. Vorlesungen in Theologie, Psychologie, Kunst oder Geschichte sind der Renner. Im Prinzip steht den Gasthörern und Gasthörerinnen alles offen, meistens belegen sie aber Vorlesungen. Bei Übungen und Tutorien haben unsere regulären Studierenden Vorrang. Für eine Teilnahme an Sprachkursen muss man eine entsprechende Zulassung durch die jeweilige Dozentin oder den Dozenten nachweisen.

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In Bamberg studieren insgesamt 13 466 Studenten an der Uni. Ist da überhaupt noch Platz für Gasthörer? Natürlich, bisher sind sich die beiden Gruppen, wenn man denn von Gruppen sprechen will, nicht ins Gehege gekommen. Die Gasthörer und Gasthörerinnen sitzen gemeinsam mit den Studierenden in den Vorlesungen. Falls sie Seminare oder Übungen besuchen möchten, kann die Teilnehmerzahl begrenzt sein; in diesem Fall haben Studierende Vorrang.


die ZWIEBEL 2/2015 lebenswertes

VWA Nürnberg – Zweigakademie Bamberg Der Weg zum Erfolg – auch ohne Abitur

Was sind das für Leute, die sich als Gasthörer einschreiben? Viele kommen, wenn sie in Rente gehen und bleiben jahrelang – oft bis sie versterben. Ich erinnere mich an eine ältere Dame, die sogar mit 95 Jahren noch Veranstaltungen besuchte, aber nur noch solche, deren Räume im Parterre lagen oder mit dem Aufzug zu erreichen waren. Es sind aber auch Menschen aus allen Altersstufen, die sich einfach für einzelne Wissensgebiete interessieren. Können Gasthörer einen Studienabschluss erwerben? Wer Gasthörerin und Gasthörer ist, kann keine Prüfungs- oder Studienleistungen erbringen. Einzige Ausnahme sind die Frühstudierenden, das sind besonders begabte Schüler und Schülerinnen, die bereits während ihrer Schulzeit an der Universität zugelassen werden. Sie können maximal sechs Semesterwochenstundenbelegen und auch Leistungsnachweise erbringen, die bei ihrem späteren Studium angerechnet werden.

Weiterbildung ist das A und O für beruflichen Erfolg. Die VWA Nürnberg bietet Ihnen berufsbegleitende Studiengänge an - eine attraktive Möglichkeit, die eigene Karriere zu fördern. 8 Mit der VWA Nürnberg haben mehr als 7.000 Studierende die Chance für ihren beruflichen Aufstieg genutzt. Berufstätige, die sich nach abgeschlossener Berufsausbildung weiterbilden wollen, können sich in einem sieben-semestrigen Abendstudium für Führungsaufgaben qualifizieren. Praxiserfahrene Hochschullehrer und wissenschaftlich ausgebildete Praktiker vermitteln vertiefte Kenntnisse in Wirtschaftswissenschaften, systematische Grundkenntnisse im Privatrecht und im Öffentlichen Recht sowie Methoden für das Erkennen und Lösen von Managementproblemen.

Die Zulassung zu allen Studiengängen ist auch ohne Abitur möglich. Erforderlich ist Mittlere Reife oder Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen kaufmännischen Ausbildung und einer anschließenden etwa einjährigen Praxis.

www.meineVWA.de

Seit 2012 bieten wir neben dem Gaststudium auch die Möglichkeit, ein so genanntes Modulstudium zu absolvieren. Dabei werden verschiedene Lehrveranstaltungen zu einem bestimmten Thema zu einem Modul zusammengefasst, um wissenschaftliche oder berufliche Qualifikationen zu erwerben. Man kann maximal drei Module belegen und jedes mit einer Prüfung abschließen.

Nähere Informationen unter

Davon abgesehen steht natürlich allen, die die Zugangsvoraussetzung haben, die Möglichkeit eines Vollzeit- oder Teilzeitstudiums offen. Mit der Einschränkung, dass man sich nach Vollendung des 55ten Lebensjahres nicht mehr für ein zulassungsbeschränktes Fach bewerben kann. Aber die meisten unserer Angebote sind ohnehin nicht beschränkt.

Bauen Sie mit uns Ihre Karriere!

Wie teuer ist ein Gaststudium? Der Semesterbeitrag richtet sich nach der Zahl der Semesterwochenstunden. Bis zu vier Semesterwochenstunden kosten 100 Euro pro Semester, fünf bis acht 200 Euro und neun oder mehr Semesterwochenstunden liegen bei 300 Euro pro Semester. [km] Mehr Infos unter www.uni-bamberg.de oder direkt in der Studierendenkanzlei der Universität, Kapuzinerstr. 25 /Rückgebäude, Telefon 0951/863-1024. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.00 Uhr und Montag von 13.30 bis 15.00 Uhr.

Studium neben dem Beruf Weiterbildung auf Hochschulniveau mit der VWA VWAin Bamberg Bamberg Start der neuen Studiengänge im Herbst 2013: 2016:  Betriebswirt/in (VWA)  Betriebswirt (VWA) mit den Schwerpunkten  Betriebswirt (VWA) mit Schwerpunkt • Industrie/Dienstleistung Gesundheitsund Sozialmanagement • Gesundheitswirtschaft • Öffentliche Verwaltung (VWA)  Verwaltungs-Betriebswirt • Wirtschaftsinformatik  Bachelor-Studiengänge in Zusammenarbeit  Bachelor-Studiengänge in Zusammenarbeit mit der Hochschule HochschuleHof Hofoder oderder der mit der Steinbeis Hochschule Berlin Steinbeis Hochschule Berlin

Vorlesungen ca. 3 mal pro Woche von 18.00 – 21.00 Uhr 6 Semester + 1 Prüfungssemester Ihre Fragen beantworten wir gerne unter 0951 / 87 14 03 oder zwa-bamberg@vwa-nuernberg.de Zweigakademien in Ansbach, Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof

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lebenswertes die ZWIEBEL 2/2015

Die Narren sind los, fangt sie ein! Unterwegs in Gaudistan ob „er“ wohl um 18 Uhr bei sich daheim sein werde und schließlich die Befürchtung in seine Träume mitnehmen; auch nach Monaten ist das Problem noch ungelöst. Aus gewöhnlich schlecht bzw. falsch unterrichteter Quelle verlautet, dass die eklatante Beeinträchtigung des Fahrkomforts, die aus dem weitgehenden oder gar schon vollständigen Verschwinden des Telefonierverbots im Bus resultiert, auf das ggf. freilich die Fahrer mit einer Durchsage hinweisen müssten – dass diese, kurz gesagt: Nervenplage mit einer Tarifsenkung ausgeglichen werden soll. (Sie soll! Sie sollte!! Oder nicht?)

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Erlebnis Stadtbuslinie 902 / 19.11.2014, 14 Uhr 25 – eine ganz nahe Frauenstimme: „Ich befürchte, dass er, wenn er um 17 Uhr 30 seine Freundin an der Uni abholt, um 18 Uhr nicht bei sich daheim ist“ – und dann musste man sich, ob man wollte oder nicht, man bekam ja keine Reaktion des eigentlichen Adressaten mit, stundenlang Sorgen machen,

Aber freilich: es war der 19. 11. – acht Tage nach dem 11. 11.; das erklärt wohl alles. Die Zeit der Jecken, helau & alaaf! Allerdings stellt sich dann gleich die Frage, wer in der geschilderten Situation der größere Narr war – eventuell der übersensible Mitfahrgast? Der sich kurz zuvor wieder einmal schwarz geärgert hatte, als er vom Haltepunkt der Linie 928 am ZOB in den abfahrbereiten Bus gegenüber springen wollte, stattdessen aber knapp vor der Willy-Lessing-Straße ausgespien wurde, weil sich die 928 nach irgendwessen unerforschlichem, nirgends öffentlich dokumentierten Ratschluss in die dort startende 921 verwandelt hatte. Fünfzehn Minuten weg. Naja – allerorten und allseits Narretei, wie Falstaff sagt. Nachdem er fassungslos unter www.stadtwerke-bamberg. de/bus gelesen hat, dass Meinungsforscher

für diesen Bus Spitzenwerte ermittelt haben, nach Befragung von Kunden in dreißig Städten. Nicht von dreißig Kunden, die Angabe ist schon korrekt. Der Ärger über fünfzehn belanglose Minütchen ist natürlich auch irgendwie närrisch – ein entspannter Umgang mit der Zeit, frei von Hektik, Panik, Stress, wird zurecht empfohlen; lasst euch nicht jagen und hetzen – doch die Verhältnisse, sie sind nicht so, man ist hin und wieder gezwungen, eher kleinlich angesetzte Termine einzuhalten. Und man möchte freiwillig trödeln, nicht gezwungenermaßen. Tja, wenn’s hier gut ist: wie mag’s dann anderswo aussehen? Begeben wir uns auf die Suche, z. B. in die Stammlande des närrischen Frohsinns, nach Nordrhein-Westfalen, so haben wir vielleicht unter anderem Immerath mit der Karnevalsgesellschaft Seckschürger von 2001 e. V. auf der seit Jahren ergänzten Liste lohnender Ziele – und den sog. „Immerather Dom“. Aber: steht er noch? Oder ist die gewaltige Basilika bereits abgerissen, da sie der Erweiterung des Braunkohletagebaus Garzweiler II ebenso im Weg steht wie der gesamte, zur Umsiedlung anstehende Ort? Und noch eine Frage: wird mit so einem Deal zwischen Mitra und Abrissbirne das Ideal einer „armen Kirche“ verwirklicht? Dass es um ein neugotisches Bauwerk ästhetisch eh‘ nicht schade ist, ließe sich als unangemessen


? T I E Z H C HO

die ZWIEBEL 2/2015 lebenswertes

Save-the-Date-Karten Einladungen • Danksagungen • Platzkärtchen • Hochzeitszeitungen • Plakate und vieles mehr! • •

snobistisch bewerten, falls so argumentiert werden sollte. Möglicherweise eignet sich der „Immerather Dom“ aber in einem anderen, nicht unbedingt erfreulichen Sinn als Symbol für die arme Kirche in Deutschland.

sagen sollten; dergleichen ist nicht aufzuhalten. Irgendwann ist das bisher Falsche „richtig“; entscheidend ist, dass man das nicht als Argument für totale Wurstigkeit und totalen Relativismus auffasst.

Auch für die Kirche von Bamberg? Das hängt natürlich nicht zuletzt davon ab, ob in der südlichen Festungsstadt Forchheim Pfr. Battert von „Verklärung Christi“ wieder eine Faschingspredigt hält… Sollte der Gottesdienst im Fernsehen übertragen werden, kann man sich, nebenbei, schon auf die Narretei gefasst machen, dass mit antiklerikal banausischer Pingeligkeit, um kein Sekündchen zu überziehen (Zeit, Zeit! siehe oben!), das Orgelspiel zum Auszug ausgeblendet wird. Der Geistliche geht samt den Ministranten, okay; die Gemeinde dürfte ruhig bis zum Schlussakkord dem Musiker Achtung erweisen, der ja seinerseits ad maiorem dei gloriam tätig ist.

Wenden wir uns, von gelehrten Abstraktionen und von Freising aus, den Bistümern Freiburg und Rottenburg zu – bzw. der Region der alemannischen Fasnet. Wer dorthin reist, könnte einen eleganten Umweg nehmen und einen Abstecher nach Bammental machen – diese 6500-Seelen-Gemeinde an der Grenze von Odenwald und Kraichgau kennt der Bamberger, der seine Stadt am Bahnfahrkartenautomaten Buchstaben für Buchstaben eingibt: zuletzt hat er noch die schwere Wahl zwischen zwei Bams (nicht zwischen „zwei Alternativen“, nebenbei: die „Alternative“ ist die Entscheidungssituation.) Es gibt weitaus weniger harmlose Narreteien, als diesen sehenswerten „Nachbarn“ einmal zu besuchen. Er liegt an der Elsenz; schon zur Römerzeit gab es Besiedlung, ein Ortsteil wird in einer Urkunde von 769 erwähnt, „Benemaden“ 1016. St. Dionysius und die evangelische Kirche sind anscheinend nicht davon bedroht, sozialen Zwecken zugeführt zu werden, als Bausteine einer besseren Zukunft. Also auf nach Bammental! Bescheidenere Ulknudeln können sich allerdings auch per pedes mit Bammersdorf begnügen. Z. B. von Forchheim (s. o.) aus – über die Jägersburg. Humba humba halali! [ms]

Das alles kann einen im Übrigen durchaus irre machen – aber nie und nimmer kirre, nicht zahm und gefügig, kann einen nicht um den Finger wickeln, wie ähnlich die Wörter auch klingen mögen. Ein Beispiel für Bedeutungsbzw. Sprachwandel durch Unwissenheit, wie er in Zeiten allgemeiner Schulbildung und kontrollierten öffentlichen Sprechens eigentlich nicht mehr vorkommen dürfte – aber, um auch einmal München zu würdigen: es wohnen mittlerweile so viele im Lehel, die nicht wissen, dass sie „Leechl“ (oder so ähnlich)

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gesundheit die ZWIEBEL 2/2015

Vitamin D – Wunderwaffe gegen chronische Krankheiten? 42

Sie sind häufig erkältet? Leiden unter Diabetes, Paradontose oder HerzKreislauf-Beschwerden? Fühlen sich müde und erschöpft oder gar depressiv? Dann leiden Sie möglicherweise unter einem chronischen Mangel an Vitamin D.


die ZWIEBEL 2/2015 gesundheit Um es gleich vorwegzunehmen: nichts wird in der Nährstoffversorgung so sehr unterschätzt wie dieses Vitamin. Wurde es lange Zeit lediglich zum Schutz vor Osteoporose empfohlen, diskutiert die Wissenschaft heute, ob es nicht auch in der Prophylaxe gegen Krebs, Demenz und zahlreiche andere chronische Erkrankungen eine entscheidende Rolle spielen könnte. Die gesamte Vitamin D-Gruppe besteht aus mehreren biologischen Wirkstoffen, die als Calciferole bezeichnet werden; die für den Menschen wichtigsten sind das in Pflanzen enthaltene Ergocalciferol, auch Vitamin D2 genannt, sowie das Cholecalciferol (D3), das in tierischen Lebensmitteln vorkommt. Vor allem aber wird Vitamin D im menschlichen Organismus mit Hilfe von Sonnenstrahlen gebildet. Daher ist der Begriff Vitamin streng genommen falsch, es entspricht in seiner Wirkung eher einem Hormon: erst seine aktive Form, das Calcitriol, stimuliert die Aufnahme von Calcium in den Dünndarm, reguliert den Calciumstoffwechsel im Knochensystem und ist über die Nieren auch an der Blutdruckregulation beteiligt. Mittlerweile haben

Forscher herausgefunden, dass in fast allen anderen Organen ebenfalls Calcitriol gebildet wird und dort gewebespezifische Zellfunktionen ausübt. Auch wenn noch keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen, so lassen Studien vermuten, dass der Vitamin-D-Stoffwechsel eine große Bedeutung in der Krebsprophylaxe spielen könnte. Anderen chronischen Leiden wie Herz-Kreislauf-Problemen, Autoimmunerkrankungen sowie psychischen Störungen könnte womöglich mit einer ausreichenden Versorgung ebenfalls entgegengewirkt werden. Einer britischen Studie zufolge führt Vitamin D-Mangel insbesondere bei älteren Menschen zu einer nachlassenden Gehirnleistung, kognitiven Beeinträchtigungen sowie Angst und Depressionen. Vom Risiko häufiger Knochenfrakturen ganz zu schweigen. Doch auch jüngere Menschen leiden – gerade in den Wintermonaten – unter Mangelerscheinungen, schätzungsweise sind dann bis zu 80 Prozent der Bevölkerung unterversorgt. Zwar lässt sich Vitamin D auch über

Syke Brandt Heilpraktikerin (BDH) Klassische Homöopathie Ohr-Akupunktur Dorn-Breuß-Therapie NEU: In der Naturheilpraxis Reuthner Georgenstraße 15 96052 Bamberg Telefon 0951/519 39 519 E-Mail sb@globuli-bamberg.de

die Nahrung zuführen, in erster Linie wird es jedoch unter Einwirkung von UV-B-Strahlen der Sonne gebildet. So können an einem schönen Sonnentag bis zu 20.000 I.E. Vitamin D entstehen. Allerdings: alles was sich zwischen Sonnenstrahlen und Haut befindet, mindert die Wirkung. Das gilt nicht nur für Kleidung oder Fenster, sondern insbesondere für Sonnenschutzcreme. Doch diese wird von Hautärzten dringend zum Schutz gegen Hautkrebs empfohlen. Hier genau liegt die Crux: Die UV-Spektren, die zu Sonnenbrand und Bräunung der Haut führen, sind zugleich für die Vitamin-D-Synthese verantwortlich. Deshalb empfehlen Wissenschaftler einen regelmäßigen, dafür jedoch maßvollen Aufenthalt im Sonnenlicht. Laut WHO genügt es, während der Sommermonate bereits dreimal wöchentlich 5 bis 15 Minuten Gesicht und Arme der Sonnenstrahlung auszusetzen, um ausreichend Vitamin D zu bilden. Wichtig sei, die Haut langsam an die Sonne zu gewöhnen, um Rötungen und Verbrennungen zu vermeiden. In den Wintermonaten kann es hingegen sinnvoll sein, den Vitaminspiegel durch eine Ernährungsumstellung oder eine medikamentöse Substitution zu steigern. Le-

Klassische Homöopathie – Ziel ist es, nicht nur die Krankheitssymptome zu beseitigen, sondern vor allem deren Ursprung zu behandeln. Dazu gehört die Auswahl eines individuellen homöopathischen Mittels, das sich am akuten oder chronischen Beschwerdebild des Patienten orientiert. Ohr-Akupunktur – hierbei wird das Ohr als Mikrosystem betrachtet, auf dem sich der menschliche Körper mit seinen Organen noch einmal abbildet. Mit Nadeln oder Magneten werden bestimmte Punkte aktiviert, um organische und funktionelle Störungen zu beseitigen. Dorn-Therapie – mit dieser sanften Wirbelsäulen-Behandlung können Muskeln, Faszien und Nerven sowie innere Organe und deren Meridiane positiv beeinflusst werden. Bei der Breuß-Massage handelt es sich um eine Wirbelsäulenmassage, die sich auch mit der Dorn-Therapie kombinieren lässt.


gesundheit die ZWIEBEL 2/2015

40 Jahre 60 Jahre 70 Jahre

bensmittel mit einem hohen Vitamin-D-Gehalt sind Lebertran, fettreiche Fischarten wie Hering, Lachs und Sardinen sowie Rinderleber. Doch auch Milch- und Eierprodukte sind, ebenso wie Pilze und Avocados, wertvolle Vitamin-D-Lieferanten. Da allerdings bis zu 90 Prozent des in unserem Körper vorhandenen Vitamin D durch den Einfluss von Sonnenlicht synthetisiert werden, ist es häufig sinnvoll, Mangelerscheinungen durch Einnahme von Ergänzungspräparaten vorzubeugen. Zuvor sollte man aber auf jeden Fall mit einem einfachen Bluttest seinen Vitamin-D-Spiegel bestimmen lassen. Besonders wichtig ist eine ausreichende Versorgung unter anderem bei folgenden Krankheits- und Beschwerdebildern:

Muskelschwäche Die Skelettmuskulatur kann nur richtig arbeiten, wenn die Vitamin-D-Rezeptoren ihrer Zellen ausreichend versorgt werden.

Bei Vitamin D-Mangel kommt es zum gestörten Calcium-Stoffwechsel mit den Folgen einer verminderten Knochendichte – von der gefürchteten Osteoporose sind vor allem ältere Menschen betroffen. Normal

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Reduzierte Knochenmasse

Osteoporose


die ZWIEBEL 2/2015 gesundheit

Hypertonie

Psychische Erkrankungen

Untersuchungen der Harvard University ergaben, dass bei Frauen mit niedrigen Vitamin D-Werten ein um 67 Prozent erhöhtes Bluthochdruckrisiko besteht.

Auch die Vitamin-D-Rezeptoren im Gehirn müssen ausreichend versorgt werden, das gilt vor allem prophylaktisch für die geistige Entwicklung bei Kindern. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Vitamin D bei Depressionen, Multipler Sklerose, Demenz oder Parkinson eine Schlüsselrolle zukommen könnte.

Atemwegserkrankungen Sowohl grippale Infekte als auch AsthmaAnfälle können durch zusätzliche Vitamin-DGaben deutlich reduziert werden.

Diabetes Laut einer finnischen Studie über den Zeitraum von 31 Jahren konnte durch VitaminD-Substitution bei Neugeborenen das Diabetes-Risiko um 80 Prozent vermindert werden.

Nierenerkrankungen Patienten mit fortgeschrittenen Nierenerkrankungen, insbesondere Dialyse-Patienten, sind nicht in der Lage, Vitamin D in Calciferol umzuwandeln. Deshalb benötigen sie dringend Analoga, um den Kalzium-Stoffwechsel aufrecht zu erhalten.

Paradontose Ohne Vitamin D können keine antimikrobiellen Verbindungen wie Defensine und Cathelicidine gebildet werden. Diese sind jedoch notwendig, um chronischen, bakteriell bedingten Zahnfleischerkrankungen entgegenzuwirken.

Krebs Vermutlich besteht ein Zusammenhang zwischen hoher Vitamin-D-Aufnahme und einem geringerem Brust- und Darmkrebsrisiko. Auch bereits bestehende Tumore ließen sich womöglich durch höhere Vitamin-D-Dosen reduzieren. Doch Vorsicht: man kann Vitamin D auch überdosieren, bis hin zu einer tödlichen Vergiftung. Allerdings entsteht solch eine Hypervitaminose erst bei über Monate dauernder Einnahme der zehnfachen Dosis.

Die gute Adresse für regionale Produkte und Dienstleistungen im Internet! » www.genuss-landkreis-bamberg.de » www.region.bamberg.de

Als Richtwert empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Erwachsenen, insbesondere Schwangeren, Stillenden und Senioren, 800 I.E. (=20 Mikrogramm) Vitamin D pro Tag. Bei Mangelerscheinungen kann die Dosis erhöht werden, hier lassen Sie sich am besten von Ihrem behandelnden Therapeuten beraten. [sb]

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gesundheit die ZWIEBEL 2/2015

Heilpflanze im Portrait Der Nieswurz – Helleborus

Beim Nieswurz muss man vor allem wissen, dass es sich um eine hochgiftige Pflanze handelt, die sehr behutsam eingesetzt werden sollte. Am bekanntesten ist hierzulande die Christrose, der helleborus niger (schwarzer Nieswurz), darüber hinaus gibt es noch weitere Arten wie den stinkenden, den grünen und den orientalischen Nieswurz. Sie alle gehören zur Familie der Hahnenfußgewächse. Die Pflanzen wachsen vor allem in mittleren Berghöhen, wobei die Christrose mitten im Winter blüht, während der grüne Nieswurz im Frühling erste Blüten treibt.

Seit vielen Jahrtausenden nutzen die Menschen die Heilkraft der Pflanzen. Durch die moderne Medizin ist vieles von dem alten Wissen in Vergessenheit geraten, doch in jüngster Zeit gewinnt die Naturheilkunde immer mehr an Bedeutung. Deshalb stellt die ZWIEBEL jetzt jeden Monat eine Heilpflanze und ihre therapeutische Wirkung vor.

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Bereits im Altertum nutzte man die Wurzel der Pflanze, um einen Niesreiz auszulösen. Ging man in der antiken Säftelehre doch davon aus, dass vor allem der ausgeschiedene Schleim verantwortlich für nervöse Störungen und psychische Leiden sei. Darüber hinaus behandelte man Herzschwäche, Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, Epilepsie und Wahnsinn mit Helleborus-Pflanzen und nutzte die desinfizierenden Wirkung der Wurzel bei Hauterkrankungen und Zahnschmerzen. Selbstverständlich wurde in kriegerischen Auseinandersetzungen auch nicht gezögert,

die hochtoxische Pflanze als tödliches Gift einzusetzen. Eine spezielle Rolle kam im übrigen dem stinkenden Nieswurz zu: er galt lange Zeit als höchsteffektiv in der Läusebekämpfung. Eine Heilpflanze, prädestiniert für besondere Aufgaben. Heutzutage nutzt man vor allem die Heilkraft des helleborus niger, der Christrose. Mit dem Wirkstoff Alkaloid Cyclopamin erhofft man sich möglicherweise Erfolge in der Krebstherapie – allerdings liegen hier noch keine ausreichenden Forschungsergebnisse vor. In der Homöopathie findet die Christrose hochverdünnt ihren Einsatz bei Erkrankungen des Zentralnervensystems, bei Herz-KreislaufProblemen sowie Beschwerden von Nieren und dem Magen-Darm-Trakt. Unabhängig von ihrer Heilwirkung ist diese Art des Nieswurz in jedem Falle eines: eine prächtig anzusehende Erscheinung! [sb] Wichtig: Heilpflanzen können Nebenwirkun­ gen haben, einige wirken in hoher Dosierung sogar toxisch. Bitte stimmen Sie sich – vor allem bei bestehenden Erkrankungen – immer mit Ihrem behandelndenTherapeuten ab.


die ZWIEBEL 2/2015 cartoon – gerd bauer

Gerd Bauer

illustriert die ZWIEBEL jeden Monat mit einem seiner typischen ­Cartoons, die das fränkische Lebensgefühl auf den Punkt bringen.

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ausgehen die ZWIEBEL 2/2015

Pippo Pollina

der arme heinrich

Wer rettet wen?

KOnzerthalle, Hegelsaal di, 3.2.2015, 20.00 Uhr*

e.t.a.-hoffmann-theater fr, 6.2.2015, 20.00 Uhr*

lichtspielkino ab do, 12.2.2015*

der italienische barde mit einem „best of“-programm aus seinen über 200 chansons

Diskussion mit tankred dorst und ernst august klötzke über ihr werk zu der mittelalterlichen erzählung

dokumentarfilm über die bankenkrise und die rettung der finanzwirtschaft

orgel­konzert

stefan verra

konzerthalle so, 1.2.2015, 17.00 Uhr

konzerthalle, hegelsaal mi, 4.2.2015, 20.00 Uhr

symphonischer karneval

Iolanta/Herzog blaubarts burg

Konzerthalle so, 8.2.2015, 17.00 uhr

cinestar Sa, 14.2.2015, 18.30 Uhr*

Anna-Viktoria Baltrusch und Sebastian Küchler-Blessing mit werken von mozart, merkel, mendelssohn u.a.

unterhaltung rund um das thema körpersprache – männlich und weiblich

heiterer maskenzug mit dem staatsorchester braun­ schweig unter gerd schaller

doppelaufführung mit anna netrebko, live aus der met, new york

the merchant of venice

Schrecklich komisch

a bissla lieb…

Schuld und schein

E.t.a.-hoffmann-theater mo, 2.2.2015, 19.00 Uhr

brentano theater do, 5.2.2015, 20.00 Uhr*

VHS im alten e-werk mo, 9.2.2015, 20.00 uhr

e.t.a.-hoffmann-theater sa, 14.2.2015, 20.00 Uhr*

die pantomimegruppe der vhs mit ihrem neuen programm, s. seite 32 ff.

farce über die funktion unseres geld- und wirtschaftssystems

falstaff

Ausgehen Februar 2015

shakespeares „Kaufmann von venedig“ in englischer sprache

martin neubauer und heike bauer-banzhaf über die tücken des ehelebens

Rheingold – Gesichter eines Flusses

anonyme improniker

eckart von hirschhausen

jazzclub fr, 6.2.2015, 20.30 Uhr

brose-arena do, 12.2.2015, 20.00 Uhr*

Bamberger hof, schönleinspl. mo, 2.2.2015, 19.30 Uhr*

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Komponist steffen wicke spricht über seine filmmusik

das bamberger improvi­ sationstheater mit der „Fabulösen februarshow“

*Ausführliche Informationen siehe „Kultur in Sicht“ ab Seite 12

der arzt und comedian über medizin und wunderheilung

konzerthalle s0, 15.2.2015, 17.00 Uhr* konzertante aufführung von verdis komischer oper mit starensemble und den bamberger symphonikern


die ZWIEBEL 2/2015 ausgehen

jochen schimmang

artpassion

villa concordia di, 17.2.2015, 19.00 Uhr*

ob. königstraSSe 15 sa, 21.2.2015, 20.00 uhr

lesung des früheren stipendiaten aus seinem neuen buch „Grenzen, ränder, niemandsländer“

triokonzert in der klangwerkstatt schwenk & seggelke – von klassik bis jazz

die zwei gitarristen mit ehrlichen sounds und der frage „Wo bleibt die musik?“

vortrag von leiterin dr. anna scherbuam „Dürers melencolia I und die bamberger vhs“

Günter Grünwald

lyambiko

modigliani quartet

spamalot

konzerthalle, hegelsaal do, 19.2.2015, 20.00 Uhr

Jazzclub so, 22.2.2015, 20.00 Uhr*

konzerthalle fr, 27.2.2015, 20.00 Uhr*

e.t.a.-hoffmann-theater sa, 28.2.2015, 19.30 Uhr*

der ingolstädter kabarettist kommt mit seinem programm „Da sagt der grünwald stop!“

starkonzert mit der deutschafrikanischen sängerin und ihrem trio

konzert des musikvereins mit dem weltberühmten streichquartett aus frankreich

premiere des kultmusicals von monty python über die suche nach dem heiligen gral

die romantische fliege

kurzfilmtage

shades of schmalz 3

moonwalker

villa concordia mo, 23.2.2015, 20.00 uhr

club kaulberg fr, 27.2.2015, 20.00 uhr

konzerthalle sa, 28.2.2015, 20.00 uhr

lesung mit andreas ulich über die fliege in der literatur

eröffnung der 25. kurzfilm­ tage mit stummfilmvertonungen von steffen wick

der dritte teil – gnadenlos – mit schundliteratur, gelesen von ursula gumbsch und hanuta gonzales

michael jackson tribute show mit liveband, gesang und tanzensemble

bodo wartke

symphoniekonzert

studienmesse:BA

ringel-jazz

brose-arena sa, 21.2.2015, 20.00 uhr

konzerthalle mi, 25.2.2015, 20.00 uhr

konzerthalle sa, 28.2.2015, 10.00 uhr

club kaulberg sa, 28.2.2015, 20.00 uhr

„Swingende notwendigkeit“ – klavierkabarett und jazzorchester im stil der tanzpaläste, s. seite 18

die bamberger symphoniker unter robin ticciati mit toshio hosokawa, alban berg und jean sibelius, auch 26.2.

hochschulen und unternehmen präsentieren ihre ausbildungsangebote

barbara bernt und jochen schott verbinden ringelnatzgedichte und jazzklänge

e.t.a.-hoffmann-haus sa, 21.2.2015, 19.30 Uhr*

schmidbauer/ kälberer konzerthalle, hegelsaal do, 26.2.2015, 20.00 uhr

semestereröffnung VHS im alten E-Werk sa, 28.2.2015, 16.00 Uhr*

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impressum & adressen die ZWIEBEL 2/2015

Impressum Verlag

Satz

Zwiebelverlag Inh. Henning Brandt Schellenbergerstraße 8 96049 Bamberg

Henning Brandt grafik@die-zwiebel.de

Telefon 09 51 / 51 93 95 - 0 Telefax 09 51 / 51 93 95 - 55

Fotografie Anny Maurer Telefon 09 51 / 9 23 08 85

Anzeigen www.die-zwiebel.de post@die-zwiebel.de

Chefredakteur Henning Brandt [hb] (V.i.S.d.P.) h.brandt@die-zwiebel.de

Redaktion Katja Müller [km] k.mueller@die-zwiebel.de Daniela Pielenhofer [dp] d.pielenhofer@ die-zwiebel.de Syke Brandt [sb] www.globuli-bamberg.de Frank Keil [fk] f.keil@die-zwiebel.de Matthias Schleifer [ms] post@die-zwiebel.de Dr. Barbara Pittner [bp] post@die-zwiebel.de

50

N.N. Telefon 09 51 / 51 93 95 - 0 anzeigen@die-zwiebel.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2015 vom 1.1.2015. Anzeigenschluss 20. des Vormonats.

Druck Safner Druck & Verlags-GmbH 96170 Priesendorf www.safner-druck.de

Bamberger Symphoniker

Lichtspiel Kino & Cafe

Mußstraße 1 Telefon 9808220 (Karten) bamberger-symphoniker.de

Untere Königstr. 34 Telefon 26785 www.lichtspielkino.de

Brentano Theater

Live club / Haas säle

Gartenstr. 7 Telefon 54528

Obere Sandstr. 7 Telefon 53304 www.live-club.de

Chapeau Claque Theater Grafensteinstr. 16 Telefon 39333 chapeau-claque-bamberg.de

Cinestar Kino Ludwigstr. 2 Telefon 3028850 www.cinestar.de

Club Kaulberg Unterer Kaulberg 36 Telefon 51953330 www.nana-productions.de

Diözesanmuseum

Erscheinungsweise

Domplatz 5 Telefon 502316 www.erzbistum-bamberg.de

die ZWIEBEL (Aufl. 6.000 Ex.) ist monatlich an über 250 Vertriebsstellen in Bamberg kostenfrei erhältlich.

E.T.A.Hoffmann-Platz 1 Telefon 873030 www.theater.bamberg.de

© Copyright 2015 für eigens gestaltete Anzeigen und Texte beim Verlag. Nachdruck und Vervielfältigung, (auch auszugsweise). Wiedergabe durch Film, Fernsehen, Rundfunk sowie Speicherung auf elektronischen Medien nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Namentlich oder mit Autorenkürzel gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung des Verlags wieder.

E.T.A.-Hoffmann-Theater

Historisches Museum Domplatz 7 Telefon 5190746 www.bamberg.de/museum

Jazzclub Bamberg Obere Sandstr. 18 Telefon 53740 www.jcbamberg.de

Künstlerhaus Villa Concordia Concordiastr. 28 Telefon 955010 www.villa-concordia.de

Wichtige Adressen

Bamb. Marionettentheater Untere Sandstr. 30 Telefon 67600 www. bambergermarionettentheater.de

Morphclub Obere Königstr. 39 Telefon 0170/4230208 www.morphclub.org

Städtische Musikschule St.-Getreu-Straße 14 Telefon 509960 www.musikschule.bamberg.de

Naturkundemuseum Fleischstr. 3 Telefon 8631248 www.naturkundemuseumbamberg.de

Odeon Kino & Cafe Luitpoldstr. 25 Telefon 27024 www.lichtspielkino.de

Stadtbücherei Bamberg Obere Königstr. 4a Telefon 981190 stadtbuecherei-bamberg.de

Stadtgalerie Villa Dessauer Hainstr. 4a Telefon 871861 www.bamberg.de/museum Viele weitere Infos unter

www.kultur.bamberg.de


die ZWIEBEL 2/2015

auslagestellen

Hier finden Sie die Zwiebel – eine Auswahl von Auslagestellen – Gesamtübersicht auf www.die-zwiebel.de

Alt Ringlein

Dominikanerstraße

FitVital Gesundheitszentrum

Moosstraße

Optik Dassler

Kleberstraße

Antiquariat Lorang

Karolinenstraße

Friseur Gül Grassl

Graf-Stauffenberg-Pl.

Outfit

Lange Straße

Apotheke am Kranen

Obstmarkt

Fuchsbau

Memmelsdorfer Str.

Pelikan

Untere Sandstraße

AWO-Seniorenzentrum

Hauptsmoorstraße

Gärtnerei Böhmerwiese

Heiliggrabstraße

Poldi - Mode für Kinder

Dominikanerstraße

AYK Sonnenstudio

Pödeldorfer Straße

Geigenberger

Troppauplatz

Praxis „Im Röckeleinskeller“

Laurenzistraße

Bäckerei Kerling

Obere Königstraße

Genuss-Stübchen

Obere Sandstraße

Reformhaus „Quelle“

Keßlerstraße

Bäckerei Oppel

Emil-Kemmer-Straße

Gunreben - Holz kreativ

Jäckstraße

REHA aktiv

Kärntenstraße

Bäckerei Postler

Lange Straße

Hampel Bekleidung

Promenadestraße

Restaurant Kleehof

Untere Königstraße

Bäckerei Seel

Gaustadter Hauptstr.

Historisches Museum

Domplatz

Restaurant Sirtaki

Pödeldorfer Straße

Bamberger TKS

Geyerswörthstraße

Hörgeräte Seifert

Buger Straße

REWE-Markt Rudel

Würzburger Straße

Bamberger Waschsalon

Untere Königstraße

Hotel Andres

Heiliggrabstraße

Rondo

Schönleinsplatz

Barockhotel am Dom

Vorderer Bach

Hotel Bamberger Hof

Schönleinsplatz

Salon Gitte

Am Luitpoldhain

BFS für Altenpflege

Hainstraße

Hotel Café Bergschlösschen

Am Bundleshof

Schuh im Hof

Hauptwachstraße

Blumen Hohe

Nürnberger Straße

Hotel Goldener Adler

Lichtenf. Str., Hallst.

Sell Moden

Hauptwachstraße

Blumen Stubner

Hallstadter Straße

Hotel Ibis

Theatergassen

Sonnenwelten

Heinrichstraße

Bolero

Judenstraße

Hotel Weierich

Lugbank

Tabak & Presse Almstedt

Austraße

Bootshaus im Hain

Mühlwörth

Hübscher Buch & Medien

Grüner Markt

Tante Emma Laden

Michelsberger Straße

Boutique Der Blitz

Heumarkt

Kluge Spiel & Technik

Zwerggasse

Taverna Georgios

Kunigundenruhstr.

Brücken-Apotheke

Heinrichsdamm

Kugler Schreibwaren

Mittlerer Kaulberg

Teegießerei

Pfahlplätzchen

Café Abseits

Pödeldorfer Straße

Kunstkontor

Obere Brücke

Teehaus Scharnke

Lange Straße

Cafe am Dom

Ringleinsgasse

Lady-Fit

Lichtenhaidestraße

Töppner Holzspielwaren

Kleberstraße

Café Cador

Obstmarkt

Landratsamt

Ludwigstraße

TTL Hallstadt

Emil-Kemmer-Straße

CariThek

Obere Königstraße

Lebenswert

Keßlerstraße

Vespino

Fortenbachweg

City-Markt Massak

Lange Straße

Malort Bamberg

Kapuzinerstraße

Vita Apotheke

Promenadestraße

Collibri

Austraße

Malzfabrik Weyermann

Brennerstraße

Volk Goldschmiede

Lange Straße

Cosma Nail

Amalienstraße

Martin-Apotheke

Grüner Markt

VR Bank Bamberg

Hauptstr., Bischberg

Dr. Goewe

Luitpoldstraße

Metzgerei Alt

Erlichstraße

Zahn Damenmoden

Kleberstraße

Edeka Döll

Ottostraße

Metzgerei Kalb

Theuerstadt

Zahnarztpraxis Dr. Müller

Hainstraße

Edelmetallstudio

Siechenstraße

Metzner Schreibwaren

Hauptwachstraße

Zimmers Obstgarten

Hohe-Kreuz-Straße

Elsbeth Müller

Michelinstr., Hallst.

Mode macht Mut

Luitpoldstraße

Ergotherapie M.Albert

Amselstr., Bischberg

Müller Feinkost

Obere Königstraße

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Mo - Fr: Sa:

8.00 - 19.00 Uhr 9.00 - 16.00 Uhr

Telefon: 09 51 / 70 04 92-0

www.heldsche-apotheken.de /BambergerApotheken


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