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die ZWIEBEL 11/2012 rubrik
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Magazin fĂźr das lebenswerte Bamberg
Kostenlos
 November 2012
Kultur Genuss Portraits Lebenswertes Veranstaltungen Aktuelles aus Bamberg
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Reif für die Insel? Pödeldorfer Straße 174 96050 Bamberg Telefon 77-5555 Mehr über mein neues Urlaubsziel in Bamberg unter www.bambados.de oder www.bambados.de/facebook
die ZWIEBEL 11/2012 gruß aus der küche
Bloß kein Trübsal blasen...
Es gibt ja den etwas widersprüchlichen Begriff „Zwischen den Jahren“ – gemeint ist damit die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Dabei fühlt sich der Monat November viel mehr nach „zwischen den Jahren“ an: Immerhin entdeckt man bereits im August bei 30°C im Schatten die ersten Lebkuchenherzen und Weihnachtsmänner im Supermarktregal. Da sich zu dieser Zeit selten schon so richtige Vorfreude auf den Heiligen Abend einstellen mag, genießt man meistens noch den Spätsommer bei italienischen Antipasti und Vino tinto auf der Gartenterasse. Verabschiedet sich der Sommer dann allmählich, hat man sich so an den Anblick von Weihnachtsartikeln gewöhnt, dass auch jetzt das Herz noch nicht so recht höher schlagen mag. Im Gegenteil: Schließlich trauert man noch dem Sommer nach und tut sich schwer, Freundschaft mit trü-
ben Herbsttagen, Ofenwärme und Regentropfen zu schließen. Erst wenn es richtig ernst wird, der Adventskranz auf den Tisch kommt, die Keksdosen mit duftenden Plätzchen gefüllt werden, dann kommt langsam die Freude auf Weihnachten, Gemütlichkeit und Besinnlichkeit auf. Zwischen all dem liegt halt der November – bevor Sie jetzt aber so richtig Trübsal blasen, blättern Sie einfach weiter: Hier finden Sie die schönsten Seiten für die nächsten 30 Tage – tolle Veranstaltungen, interessante Menschen, spannende Bücher, schöne Musik und vieles mehr, was dem Monat November aus dem „Zwischentief“ heraushelfen dürfte. Ihre ZWIEBEL-Redaktion
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scharlotte die ZWIEBEL 11/2012
Scharlottes Welt
Sie sind wieder da: die Studenten. In ihren viel zu luftigen Kleidchen (Mädchen) und extrem tief hängenden Hosen (Jungen) machen sie die Innenstadt bunter und lauter. Aber doch bestimmt auch kränker. Oder? Ich meine: Wie stark müssen Abwehrkräfte sein, um bei so wenig textiler Unterstützung eine so eisige Breitseite abzufangen? Nicht auszudenken, wenn sich die über 12.500 Studenten gleichzeitig erkälten würden. Die etwa 30 Apotheken in Bamberg wären voll ausgelastet! Obwohl: Die älteren Semester haben bestimmt schon aus diversen Grippal-Infekten ihre Lehren und danach auch mehr (an-)gezogen. Ich möchte nicht altklug klingen: Gutes Aussehen und die Gesundheit lassen sich nun
einmal schwer vereinen. Ich weiß das aus Erfahrung – da muss man Prioritäten setzen. Ich zum Beispiel sehe am besten angedünstet aus, mein Onkel Toni angeschwitzt oder in Scheiben. Auf dem Schneidbrett habe ich ihn auch zum letzten Mal gesehen. Auf so ein alltägliches Gut wie die Gesundheit nimmt doch heutzutage keiner mehr Rücksicht. Einfach die nächste Zwiebel in den Einkaufskorb und fertig. Als hätten Zwiebeln keine Seele. Und weil wir gerade dabei sind: Auch Bamberg hat eine Seele, ach, eine Bestimmung: Wir sind Weltkulturerbe! Und weil wir das sind, können die jungen Dinger unserer alten Stadt ruhig ein bisschen Respekt entgegenbringen. Also rauf mit den Hosen und mehr Wolle um die Leiber – damit wir nicht
alle krank werden! Wer bis hierher geduldig auf die Erwähnung des „Zwiebellooks“ gewartet hat, bitte sehr: Liebes Jungvolk, zieht Euch mehrere Schichten übereinander an! Ihr könnt es Euch schließlich leisten. Wenn ich meine Schalen abwerfe, bin ich geliefert. [kk]
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Foto: Katja Kölbl
Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel.
Das Lesen Sie im November 2012 in der Zwiebel Kultur Bamberger Lichthöfe Gelesen: Buchrezensionen Gelauscht: Musikneuheiten
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Gesundheit & Genuss Heißes für kalte Tage Brot-Zeit in Bamberg Region Bamberg: Seelspitzen Von der Stirne heiß…
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Portraits Der meisterliche Schliff
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Lebenswertes Im rechten Licht besehen Mit Schirm, Charme und Stil Der Tod: immer präsent und doch tabu? Kolumne: Scharlottes Welt Gerd Bauer: Cartoon
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Veranstaltungen Kultur in Sicht Ausgehen: Veranstaltungen im Überblick
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Ob dieses Blatt je geahnt hat, dass es nochmal in einer ZWIEBEL recycelt wird? Fotografiert hat‘s janpietruszk@clipdealer.de
Aktuelles aus Bamberg Bollidigg: Achtung Satiregefahr! Kurz & Knackig: was Bamberger bewegt
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Auslagestellen: hier gibt‘s die ZWIEBEL Impressum, Wichtige Adressen
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bollidigg die ZWIEBEL 11/2012
Gedenken im Abseits? Jetzt ist es soweit: ein Mahnmal für die Opfer der „Hexen“verfolgung soll her. Das übergroße Interesse der Bürger an diesem Thema – die Pressestelle spricht von 3000 Bürgern, die die Veranstaltungen der Themenwochen besucht haben – hat die letzten Zweifler überzeugt, dass es notwendig ist, sich auch mit diesem Teil der Bamberger Geschichte auseinanderzusetzen und ihm im öffentlichen Raum einen Platz zu geben. Der Bürgerverein Mitte nimmt das in die Hand, gemeinsam mit Kunstverein und dem Berufsverband Bildender Künstler wird ein zweistufiger Wettbewerb ausgelobt. Der geplante Standort überzeugt jedoch nur teilweise: hinter Schloss Geyerswörth, dem Kanal zugewandt, soll das Mahnmal entstehen. Ein ebenso hübsches wie totes Eck. Grundsätzlich ist Geyerswörth eine gute Adresse – von hier aus regierten die Fürstbischöfe, deren Schreckensherrschaft um die 1.000 Unschuldige im Hochstift Bamberg das Leben kostete. Doch vielleicht besser: einmal um die Ecke – dorthin, wo Tausende
Touristen ankommen, wenn sie ihre Stadtführungen beim TKS beginnen. 100 Meter, die einen Unterschied machen. Den Worten des Bürgervereins nach soll das Mahnmal nicht nur Selbstzweck sein, sondern gemahnen „an eine Systematik, die es in der Geschichte immer gegeben hat und heute leider immer noch gibt: Aus Fanatismus gepaart mit Angst entsteht ein Denken, dass es einen Feind gibt, der vernichtet werden muss. Und aus der Erkenntnis, dass Opfer und Diskriminierungen bis heute immer nach der gleichen Systematik entstehen, ergibt sich u. E. die Verpflichtung, der Opfer zu gedenken und in der Gegenwart gegenüber jeder Form von Fanatismus und Diskriminierung wachsam zu sein“. Gut gesprochen, Frau Sauer! Aber dann sollte es auch im Licht der Öffentlichkeit stehen – nicht im schönen Halbschatten eines lauschigen Ambientes abseits der Wege.
Finanziert wird das Mahnmal zum Teil vom Bürgerverein Mitte aus Erlösen des Antikmarkts. Spenden sind aber erwünscht und nötig: Konto 578 008 500 bei der Sparkasse (BLZ 770 500 00). Sicher möchten sich auch Stadt und Kirche angemessen beteiligen – und sieht Kulturbürgermeister Hipelius (3.v.l.) nicht ganz so aus, als wenn er auch den Rechtsnachfolger der Fürstbischöfe, Ministerpräsidenten Seehofer, einmal auf eine Gabe des Freistaats ansprechen möchte?
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Geld hat Bamberg ja bekanntlich im Überfluss. Nur so ist es zu erklären, dass die Stadt ihrem Flugplatz nicht nur die rechtlich notwendige Verbreiterung der Landebahn gönnt, sondern gleich noch ein paar Kilometer Zaun und eine Abfertigungshalle für Passagiere bauen will. Angeblich ebenfalls notwendig. Falsch, sagt die GAL, denn sie hat in Haßfurt einen höherberechtigten Flugplatz
ohne Zaun ausgemacht. Das sollte wohl auch in Bamberg möglich sein. Und Passagierflüge? Vielleicht zwei am Tag, überwiegend von Brose. Wenn deren neue Bauten erst mal fertig sind, wird Herr Stoschek sich garantiert eine eigene Tür zum Flugfeld (und, wenn vorhanden auch in den Zaun) einbauen lassen. Wer braucht da noch
eine Abfertigungshalle? In Zeiten, in denen Eltern Klassenräume streichen, weil die Stadt dafür kein Geld hat, sind solche Geschenke fehl am Platz. Nur in einem Punkt liegt die GAL daneben: die kostenintensive unterirdische Verlegung der Stromtrasse ist sinnvoll. Natürlich fliegen die Flugzeuge normalerweise drüber. Aber normalerweise gehen auch keine AKWs kaputt...
Foto: Pressestelle Stadt Bamberg
Abgehoben
die ZWIEBEL 11/2012 bollidigg
Wunschzettel für‘s Rathaus Kinder haben Wünsche – das weiß nicht nur das Sams. Doch Kinder haben keine Wunschpunkte. Die hat nur das Sams. Sie wissen aber, wer Wünsche erfüllen kann: der Oberbürgermeister (siehe links unten). Also schrieben die Kinder der Bamberger Montessorischule, inspiriert durch einen Theaterbesuch im Chapeau Claque, ein Wunschbuch an das Stadt oberhaupt. Und da sind gute Ideen dabei: zum Beispiel ein ICE-Anschluss der Schule, die am Jakobsplatz steht. Ist nicht ohnehin eine Tunnellösung für Bamberg im Gespräch? Und wenn man schon mal gräbt, macht man halt den Tunnel etwas breiter und hat die Bergverbindungsstraße gleich mit im Sack. Verkehrsprobleme im Berggebiet ade. Genial, diese Kinder!
Oder der Wunsch nach einem Kindermuseum. Nicht um sich, sondern um ihre Kunst auszustellen. Prima Idee – das wird der letzte Impuls, den die Kunsthalle Kesselhaus noch zur Realisierung braucht. Bedenklich ist aber dieser Wunsch: „Ich wünsche mir ein Pferd, das einmal die Woche auf den Maxplatz kommt und auf dem alle Kinder reiten dürfen“, schreibt und malt ein Kind. Wenn das nur nicht Meister Stieringer* hört! Dann bleibt es nicht bei einem Pferd, sondern wir haben im Nu ein wöchentliches „Bamberg reitet“ inklusive Bull-Riding, Public Wiehering und Kutschenparade, gesponsert vom Tourismusverband Reit im Winkl. [hb]
*aber sowas von knapp vor Redaktionsschluss: Klaus Stieringer ist Kulturmanager des Jahres 2012 – die ZWIEBEL gratuliert!
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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 11/2012
g a t l l a s n o i t Redak Schule r e d n i
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Wer sich in Bamberg für Musik interessiert, kann sich den 3. Dezember schon mal im Kalender markieren. Denn an diesem Tag soll der "Tonabnehmer" mit einer Auflage von stolzen 1.000 Exemplaren in Bamberger Geschäften erscheinen. Doch in der nachmittäglichen Doppelstunde an einem Montag Mitte Oktober liegt dieses Datum noch in weiter Ferne, und zunächst ist einmal Krisenbewältigung angesagt: Die Abgabe der Beiträge liegt hinter dem Plan zurück, das Layoutteam sieht seine Felle davonschwimmen, während die Anzeigenabteilung mit der Ansprache potenzieller Inserenten noch gar nicht beginnen konnte. Planung tut not – und Disziplin. Deutschlehrer Martin Stübinger baut Druck auf. Der Anspruch, den das 9-köpfige Team an sich und sein Produkt hat, ist nämlich durchaus ein professioneller. Und deshalb müssen sich alle zusammenraufen.
Fotos: Franziska Schäfer
Kultur scheint ansteckend zu sein: Seit dem Erscheinen der ZWIEBEL schießen die Kulturzeitschriften beinahe wie Pilze aus dem Boden. Ist es so einfach, mit einem Printtitel auf den Bamberger Markt zu kommen? Wie einfach das ist – oder auch nicht – merken gerade die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars Deutsch in der 11. Klasse des ETA-Hoffmann-Gymnasiums. Denn ihr Projekt heißt: Tonabnehmer – das einmalige Musikmagazin.
die ZWIEBEL 11/2012 bamberger kulturleben Gar nicht so einfach, denn anders als eine "echte" Redaktion haben die Schülerinnen und Schüler noch jede Menge anderes zu tun: die Seminararbeiten stehen an, für Klausuren ist zu lernen, zudem jobben manche nebenbei. Fast schon ein Wunder, dass immerhin eine vierseitige Nullnummer fertig auf den Tischen im 3. Stock des Schulhauses am Stephansberg liegt. Das provisorische Titelbild wirkt jedenfalls: eine junge Rocklady, mit der E-Gitarre voll in Aktion – Dynamik, Power. Das Fotoshooting mit dem "richtigen" Model aus der Parallelklasse hat tags zuvor stattgefunden, das Cover ist schon mal im Kasten. Auch das Aufmacherthema ist bereits gesetzt, und für ein DJ-Portrait und eine Bandvorstellung sind immerhin Text und Bilder da. Der Teufel steckt im Detail: wie groß soll die Schrift sein,
damit sie lesefreundlich ist und trotzdem viel Information vermittelt werden kann? Wie baut man einen spannenden Text auf? Und wie illustriert man ein Thema, wenn die Künstleragentur die Bilder nicht rausrückt? die ZWIEBEL durfte mit ein paar Tipps helfen, aber ihre Hausaufgaben müssen die Schüler wie immer selbst erledigen. Das ist zugleich das Spannende an der Sache, denn die Verantwortung für Inhalt und Gestaltung liegt letztlich in Händen der Schüler. Und Zeitdruck hin, Bequemlichkeit her: fallen lassen will das Team sein Projekt nicht, trotz aller Probleme. Bei einer Abstimmung darüber, ob man nochmal alles gibt, damit der "Tonabnehmer" erscheinen kann, heben sich nur wenige Hände dagegen. Bamberg darf sich also weiter auf ein „einmaliges“ Musikmagazin freuen. [hb]
Wie wirkt mein Text im Layout? Noch verbesserungswürdig, nach den Mienen von Schülerredakteurin Christina Fiedler und Deutschlehrer Martin Stübinger zu urteilen...
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kurz & knackig die ZWIEBEL 11/2012
Auf gutem Weg
Früher waren es DDR-Päckchen, die großzügige (West-)Deutsche in Massen verschickt haben. Heute ist die Not 2000 Kilometer weiter, und sie ist größer, als sie es in Ostdeutschland je war. Es ist beschämend, dass ein EU-Land wie Rumänien noch immer Hilfssendungen für die Ärmsten braucht, doch der Ärger darüber hilft den Kindern nicht. Was den Kindern hilft, sind Aktionen, wie sie der Serviceclub Round Table seit 12 Jahren durchführt: ein Konvoi von 20 LKW macht sich Anfang Dezember auf den Weg nach Rumänien, Moldawien und in die Ukraine.
Leselampe zücken und die ganze Nacht schmökern. Natürlich gilt das Angebot nicht nur für Einzelpersonen, auch Paare oder Familien dürfen gern kommen. Bekanntermaßen macht Lesen aber hungrig. Kein Problem, denn dafür ist das Hotel Schloss Reichmannsdorf mit im Boot und vorsorgt die Ladenschläfer mit einem guten Frühstück. Die Anmeldung erfolgt über www.bamberg-liest.de, der Spaß kostet 37 Euro pro Person, Kinder bis 12 kostenfrei, wenn die Eltern dabei sind.
Gesunde Sportförderung
LAUF! Das ist 1. eine Stadt bei Nürnberg, vor allem aber 2. die imperative Aufforderung, sich in Bewegung zu setzen. Und dazu passend 3. die Abkürzung für Lebe
Buchträume
Charlie wünscht sich nichts sehnlicher Aktiv Und Fit! Dahinter verbirgt sich ein als einen Besuch in der Schokoladenfa- Programm, das Kinder zu Sport und Bebrik, und von ähnlicher Wirkung ist eine wegung ermuntert und das Bewusstsein Buchhandlung auf den Bücherwurm. für gesunde Ernährung wecken soll. Am Wie schön muss es sein, dort neinmal ble 10. November ist der dritte Bamberger rou d taberg Beladen mit rund 60.000 Päckchen für übernachten zu dürfen… Das geht Tag des Sports. Dann stellen sich zwibam Weihnachtspäckchen dortige Kindergärten, Schulen, Kranken- jetzt – das Literaturfestival „Bamberg schen 14.00 und 17.00 Uhr zahlreiche Für Kinder inund NotBehindertenein– Helfen Sie mit! liest“ macht‘s möglich und der Collibri e und Waisenhäuser mberg.d Sportvereine in der Stechert Arena vor. Schenken auch Sie ein Stück Freude und unterstützen Sie die t187-ba .r w w w Weihnachtspäckchen-Aktion von Round Table und Ladies’ Circlemacht Deutschland! richtungen. mit. Immer Samstag abend im Eine gute Gelegenheit, auch seltene Aus Leuchtende Bamberg ist Johannes Spies seit drei So November können Leseratten dort in ein Sportarten kennenzulernen, etwa FechKinderaugen... helfen Sie mit: Das kann hinein: Jahre... unddabei. Er bittet auch dieses Jahr extra aufgebautes Bett schlüpfen, dieWürfelspiele,ten oder Kunstradfahren. Packen Sie ein oder mehrere Päck Spielsachen, Karten-, zwar überall auf der Welt! Seit mittlerweile 12 Jahren
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fährt der Round Table Weihnachtspäckchenkonvoi im Dezember nach Rumänien, Ukraine und Moldawien, um auch den ärmsten Kindern in Europa ein Weihnachtspäckchen persönlich überreichen zu können. Auch dieses Jahr rollen am 1. Dezember wieder 20 LKWs mit etwa 60.000 Päckchen
chen je in Größe eines Schuhkartons zu schönen Geschenken.
Unten finden Sie einen Abschnitt, auf dem Sie uns bitte markieren, für welches Alter und Geschlecht der Inhalt geeignet
Teddybären, Puppen, Jojos, Aufkleber, Spielzeugautos, Bälle, Haarschmuck, Poster...
Neue Kinderkleidung, z.B. Mützen/
Um dieses Ereignis zu unterstützen, haben auch die Vegetarier vom gleichnamigen -bund fleißig gesammelt und auf der Landesgartenschau zum Thementag „Klima und Ernährung“ ihre Alternativen zum Fleisch verkauft. Es kam die Summe von 222 Euro zusammen (wieviel hat wohl das Catering zur gleichen Zeit mit Bratwurst und Fleischküchla umgesetzt?), die den Veranstaltern des „Tags des Sports“ (iSO e.V.) feierlich überreicht wurden.
Harmonie in der Harmonie
Die Gitarre stammt zwar von der Laute ab, ist selbst aber eher leise. Das passt gut in die dezente Atmosphäre des Grünen Saals der Harmonie, in dem der Verein Neues Palais seine immerhin schon 18. Gitarrentage veranstaltet. Keine schlechte Wahl, seit das Palais abhanden kam. Vier gut zusammengestellte Konzerte finden im November statt. Den Anfang macht am 3.11. Otto Tolonen, der – nein, nichts von Ernst Jandl, sondern Musik von John Dowland und die Royal Winter Music von Werner Henze spielt. Letzere besteht aus zwei Sonaten über Gestalten von Shakespeare, komponiert in den Siebzigern für Julian Bream. Etwas mehr Platz – daher der Spiegelsaal am 10.11. – benötigt Kemal Dinc mit seinem Drama Ensemble. Der Meister des Saz alias Bağlama lässt anatolische Klänge ertönen und kommt mit Cello und Klavier bzw. Perkussion – eine äußerst interessante Klangkombination.
Foto: Büro Spies, Pressestelle Stadt Bamberg
Kurz & Knackig November 2012
um Päckchenspenden, die noch bis zum 26. November bei Büro Spies in Hallstadt, Juwelier Triebel an der Unteren Brücke, der Brücken-Apotheke an der Luitpoldbrücke und im Autohaus Dotterweich, Steinsdorf abgegeben werden können. Auch die städtischen Schulen sammeln. Jedes Päckchen wird einem Kind persönlich überreicht, daher sollten die Geschenke zusammenpassen und Alter und Geschlecht außen gut erkennbar vermerkt sein. Gebraucht wird vieles: neue Kinderkleidung, Schulbedarf, Spielzeug, Hygieneartikel. Gegenstände, die Strom benötigen, abgetragene Kleidung oder deutsche Bücher sind nicht geeignet. Kommt noch ein kleiner Gruß eines Kindes aus Deutschland dazu, freuen sich die Empfänger noch einmal mehr – und nicht selten, so berichtet Spies, ist das Päckchen aus Deutschland das einzige Geschenk, das die Kinder bekommen. Packen Sie es also bitte schön ein! Unter www.rt187-bamberg.de gibt es weitere Informationen.
die ZWIEBEL 11/2012 kurz & knackig Dieses Trio bringt eine orientalische Würze in die Gitarrentage. Tempi d‘oro, die goldenen Zeiten der Gitarre, sie müssen recht lange angedauert haben: denn unter diesem Motto treten Christian Gruber und Peter Maklar am 16.11. auf – und spielen ein Repertoire von William Byrd (*1540) bis Egberto Gismonti (*1947). Gut für die Zuhörer, die außerdem Musik von Debussy oder Mertz erwartet. Bluesig schließt die Konzertreihe am 24.11. Dann kommen Willie Salomon und Rainer Brunn, bringen ihre alten Gitarren und eine Menge Bluesfeeling mit. Nicht zu vergessen ein Klavier, denn Willie Salomon ist nicht nur einer der führenden Bluesgitarristen, sondern spielt auch noch exzellent Boogie Woogie.
Spielen Jungs heute noch Quartett? Die großen vielleicht bald wieder. Denn jetzt gibt es das Bamberger Kneipenquartett. Der Preis von 9,95 ist zwar nicht ganz taschengeldtauglich, aber dafür enthält das Werk auch Gutscheine diverser Lokalitäten im Wert von 90 Euro. 32 Locations d2
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sind abgebildet und messen sich nicht in Litern pro Stunde, sondern zum Beispiel in der Anzahl der Getränke auf der Karte oder dem Bierpreis. Ein Bamberger Insider war den Nürnberger Herausgebern bei der Recherche behilflich – alles ganz authentisch. Bis hin zur Entfernung zur nächsten Bushaltestelle. Falls man den Heimweg nicht kriechen mag.
Überall dabei
Leben heißt dabei sein. Das gilt ganz besonders für Behinderte, die es im Alltag aufgrund ihrer Einschränkungen ohnehin schwer haben. Einfache Dinge wie ein Kinobesuch sind oft schon eine Hürde. Darum veranstaltet die Aktion Mensch vom 22. November bis zum 4. Dezember ein kleines, aber aufwändiges Filmfestival im Lichtspielkino. Gezeigt werden sechs Filme, die jeder auf seine Art eine Behinderung thematisieren. Und mehr noch: alle Filme sind voll zugänglich. Dass der Kinosaal barrierefrei zu erreichen ist, sollte ohnehin klar sein. Doch es sind auch Kopfhörer für Schwerhörige verfügbar, Träger von Hörgeräten können sich über eine Induktionsschleife einklinken, dazu Untertitel für Hörgeschädigte und bei Diskussionen ein Gebärdendolmetscher. Blinde und sehbehinderte Menschen erleben die
Filme mit Audiodeskription. Sämtliche Empfangsgeräte stehen an der Kinokasse zum Ausleihen bereit, größere Besuchergruppen sollten sich möglichst vorher anmelden. Zum Auftakt in „Rachels Weg“ am 22. 11. wird der Alltag einer australischen Sexarbeiterin dokumentiert, die sich auf Besuche bei Behinderten spezialisiert hat. Die Protagonistin Rachel Wotton kommt persönlich nach Bamberg zur anschließenden Diskussion. Am 29.11. begleitet die schwedische Produktion „Die Kunst, sich die Schuhe zu binden“ eine Gruppe geistig behinderter Menschen, die auf der Bühne dem Alltag entfliehen. Die Gruppe OBA der Lebenshilfe fühlt sich angesprochen und gestaltet ein Vorprogramm. Tags darauf „Deaf Jam“: Poetry Slam können auch Gehörlose, und das nicht nur im Film, sondern anschließend auch live mit Christian Ritter. Alle Vorstellungen beginnen um 18.45 Uhr, zum Teil wird zuvor ein Vorprogramm angeboten. [hb]
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Licht im öffentlichen Raum. Die Plensa-Skulpturen tauchen derzeit gewohnte Plätze der Stadt in ungewohntes Licht. Farbige LEDs im Inneren der Figuren sorgen für ein geheimnisvolles Wechselspiel und ganz nebenbei verändern sie auch die Stimmung. So fühlt man sich vielleicht an manchen Orten wohler, die einem noch vor Beginn der Ausstellung eher nüchtern erschienen, da diese jetzt in einem anderen, neuen Licht erscheinen.
Foto: Uschi Schlicht – www.schlichtspiel.de
lebenswertes die ZWIEBEL 11/2012
die ZWIEBEL 11/2012 lebenswertes
Foto: licht.de
Nahezu 17 Millionen Farben können aus den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau via kleiner Leuchtdioden gemischt werden. Dabei können Lichtfarben viel mehr, als nur zu beleuchten. Nehmen wir farbiges Licht wahr, produziert unser Körper stimmungsaufhellende Substanzen. Eine Eigenschaft, die nicht nur das Sehen schöner macht, sondern auch das Wohlbefinden steigert.
Im rechten Licht besehen
Unsere Stimmung wird aber nicht nur von farbigem Licht beeinflusst – Licht ist vielmehr ein Lebenselixier. Das natürliche Licht steuert unsere innere Uhr. Die Lichtverhältnisse, die sich ständig im Tages- und auch im Jahreslauf verändern, bestimmen unseren Tagesund Nachtrhythmus, lassen uns bei Aufgang der Sonne aktiv werden und zu Beginn der Dämmerung müde. Licht macht zudem das Sehen erst möglich, schafft Orientierung, gibt Räumen eine Atmosphäre und wirkt sich generell positiv auf Seele und Körper aus. Besonders jetzt, in der kalten Jahreszeit, suchen wir nach motivierenden Lichtquellen – eine Art Seelendoping, wenn die Tage immer kürzer werden und die Tristesse des Novembers
uns einholt. Licht ist demzufolge auch ein Motivator, geht man zunächst vom natürlichen Tageslicht und dessen Bedeutung für den menschlichen Biorhythmus aus.
Der Tagesablauf – vom Licht bestimmt Mit dynamischem Kunstlicht versucht man heute, Tageslichtverläufe zu simulieren. Durch die Steuerung des Blauanteils lässt sich biologisch wirksames Licht erzeugen. Ein großer Vorteil, den sich Pflegeheime, Krankenhäuser und Schulen zu Nutzen machen. Studien haben gezeigt, dass das so genannte „Circadiane Licht“ beispielsweise den ge-
störten Tages- und Nachtrhythmus dementer Patienten positiv beeinflusst, in dem sie tagsüber aktiviert werden und gegen Abend durch die Dimmung und die Reduktion des Blauanteils zur Ruhe kommen. Im Gegenzug dazu machen es intelligente Beleuchtungssysteme durch die Erhöhung des Blauanteils zu bestimmten Phasen auch möglich, die Leistungsfähigkeit und Konzentration, beispielsweise in der Schule zu steigern. Bestimmungsfaktoren für das Kunstlicht sind dabei die Lichtausbeute, die Lichtfarbe, die Farbwiedergabe und die Beleuchtungsstärke. Letztere ist am Arbeitsplatz mit mindestens 500 Lux sogar vorgeschrieben. Der Lichtbe-
Akzente in warmem Licht setzen drei Einbaustrahler. Sie beleuchten nicht nur die Bilder, sondern tragen zum gemütlichen Gesamteindruck des Raumes bei.
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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 11/2012 darf wiederum erhöht sich mit dem steigenden Lebensalter von allein – Licht wirkt sich also entscheidend auf den Wohlfühlfaktor und die Lebensqualität aus.
Das richtige Licht für jeden Wohnbereich Um zuhause optimale Lichtbedingungen für den individuellen Wohlfühlfaktor zu schaffen, müssen die einzelnen Bereiche der Wohnung genauer unter die Lupe genommen werden. Ob beim Zubereiten von Speisen in der Küche, beim Essen in gemütlicher Runde am Tisch, beim Entspannen in der Leseecke oder in der Badewanne. Eine Lichtregie, die gut durchdacht ist, sorgt für den gewünschten Komfort und die Atmosphäre in den einzelnen Räumen. Mit ihr können sich Räume verändern und Farben verbessern – gute Gründe, dem Stimmungsmacher Licht viel Aufmerksamkeit zu schenken.
Hier friert nicht mal die Lampe selbst – Licht und Wärme in einem. Und das mit Nachhaltigkeit: die Wolle stammt von Schafen aus den Tiroler Bergen und ist bis in die Herde zurückzuverfolgen. Gesehen bei www.einrichten-design.de
Doch eine einzelne Leuchte – abgesehen von der guten alten Kerze – zaubert wenig Stimmung. Vielmehr ist es die Beleuchtung als Ganzes, mit der Räume ihrer Funktion entsprechend ausgestattet werden. In der Architektur gibt es hierfür eigens Lichtplaner. Sie fangen nicht nur so viel Tageslicht wie möglich ein, indem sie Gebäude nach der Sonne ausrichten, sondern entwerfen für einzelne Räume eigene Lichtkonzepte. In den eigenen vier Wänden dient die Beleuchtung zur Orientierung, hebt bestimmte
Plätze hervor, an denen sie für das Sehen gebraucht wird und soll inszenieren, indem sie Stimmungen erzeugt. Gutes Licht ist demnach nicht nur eine Designfrage der Leuchte, vielmehr spielen auch deren Platzierung im Raum, die Lampe beziehungsweise das Leuchtmittel im Inneren und die Lichtmenge eine Rolle. Einleuchtend, dass eine einzelne Leuchte all diese Aufgaben nicht erfüllen kann – die Mischung macht‘s.
Kein lichtfarben-Mischmasch verursachen Deckenfluter, Wandleuchten, Schienen- oder Seilsysteme, Tisch- und Stehleuchten für All-
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Bodeneinbauleuchten sehen nicht nur edel aus, sie geben auch Orientierung und Sicherheit. Spots und Strahler akzentuieren. Foto: licht.de
die ZWIEBEL 11/2012 lebenswertes Viele Leuchten für ein gutes Licht: vor allem die Unterschrankleuchten sind wichtig für die Küchenarbeit. Foto: licht.de
gemeinbeleuchtung, behagliches und gerichtetes Licht sowie Akzente, mit denen der Blick auf bestimmte Möbel oder Einrichtungsgegenstände fällt, können Teil dieser Mischung sein. Beim fröhlichen Kombinieren gilt es allerdings, unbedingt auf annähernd gleiche Lichtfarben im Raum zu achten. Kaltweiss und Warmweiss am gleichen Ort machen sich nicht gut. Helles, kühleres Licht ist beispielsweise eher dem Badezimmer zuzuordnen, da es erfrischend wirkt, während warme Lichttöne in den Wohn-/Essbereich gehören, da sie für Entspannung sorgen. Neben der Wahl der geeigneten Lichtfarbe ist auch die Qualität des Leuchtmittels entscheidend: Farbwiedergabe, Bestandteile, Verfüg-
barkeit, Energieverbrauch und Lebensdauer – wer sich damit auseinandersetzt, hat die Qual der Wahl zwischen Energiesparlampe und LED, wobei sich letztere rasant weiterentwickelt. Und wie sieht die Zukunft des künstlichen Lichts aus? Vielleicht aus leuchtenden Lichtfolien, mit denen man eines Tages seine Tapete selbst basteln kann – wer weiß? [dp]
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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 11/2012
Bei einem Rundweg der besonderen Art durch die Nacht erwartet die Besucher ein spannendes Programm in den Hinterhöfen der Oberen und Unteren Königstraße, der Luitpoldstraße und der Gärtnerstadt. Dabei gibt es nicht nur geheimnisvoll beleuchtete Ecken und Winkel fernab der Straße zu entdecken, sondern auch die „Linde im Licht“ in der Theuerstadt, eine „Gärtnerei in Licht & Schatten“ in der Heiliggrabstraße, das „Schatten-Theater“ in der Luitpoldstraße oder die „Illuminationen im Gärtner- und Häckermuseum“ in der Mittelstraße.
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Das Thema Licht wird zudem umrahmt von vielen weiteren Kultur-Highlights wie etwa einem Nachtflohmarkt, Lesungen, einem Klarinetten-Konzert und einer Modenschau. Bei so viel kulturellen Hochgenüssen dürfen natürlich auch die kulinarischen nicht fehlen, beispielsweise in der „Oriental-Bar“ oder beim „Chill’n’Grill“ und den „Italienischen Leckereien“ in der Unteren Königstraße. Jede Menge Musik und Live-Musik gibt es natürlich obendrein sowie „Feines für alle Sinne im Liebighof“ in der Letzengasse oder mit „Lustwandeln im barocken Garten“ und einer „Offenen Werkstatt“ noch mehr Geheimnisvolles für Kunst- und Kulturliebhaber. An 22 Stationen haben sich Bürger und Gewerbetreibende der Interessengemeinschaft
Aktive Mitte bunt gemischte Aktionen für die „Lichthöfe 2012“ überlegt. „So vielfältig wie das Viertel, so vielfältig sind auch die Veranstaltungen“, sagt Patrick Moos, einer der beiden Straßenmanager. Moos war von Anfang an dabei. Inzwischen gibt es die Lichthöfe schon seit vier Jahren – und sie haben sich etabliert. Rund 800 Besucher kamen im letzten Jahr, dieses Jahr sollen es noch mehr werden. „Am Anfang stand die Überlegung, welches Fest für die Königstraße mit ihren vielen Innenhöfen, die man nicht sieht, und das Gärtnerviertel mit den tollen Gärten wohl am geeignetsten ist“, erzählt Moos. Nach und nach habe sich der Kulturaspekt und der Austausch darüber gefestigt, so dass für die
Fotos: Anny Maurer
Illuminationen im öffentlichen Raum gibt es auch in diesem Jahr wieder beim Kulturfest „Lichthöfe“ am 17. November von 18 Uhr bis 22 Uhr in der Stadtmitte.
die ZWIEBEL 11/2012 bamberger kulturleben Lichthöfe sogar neue Räume entstehen, wobei Licht das verbindende Element darstelle, meint Moos. Kollegin Sandra Trunk, die ebenfalls als Straßenmanagerin für die „IG Aktive Mitte“ tätig ist, erstellte einen eigenen Lichtplan als Leitfaden für die Besucher. Dieser zeigt nicht nur den Rundweg, sondern auch, was an welcher Lichtstation passiert. „Wegen des großen Interesses haben wir in diesem Jahr die Lichtstationen von 14 auf 22 erweitert“, sagt Trunk.
Nicht nur Innenhöfe, auch Außenfassaden stehen anlässlich der „Lichthöfe“ in einem ganz neuen Licht da, wie dieses Gebäude in der Oberen Königstraße bei der letztjährigen Veranstaltung.
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Dennoch seien die Lichthöfe ein Kulturfest fernab der Großveranstaltung: „Wir wollen die Individualität der einzelnen Höfe und den kleinen Rahmen beibehalten – jeder Innenhof ist eine Welt für sich“, so Trunk. Es mache sehr viel Spaß, die nachbarschaftlichen Beziehungen, in denen sich Ideen entwickelten und ein Netzwerk entstehe, zu beobachten. Der Schwerpunkt Kunst und Kultur soll bei den Lichthöfen auch in Zukunft bleiben: „Ich wünsche mir, dass die Veranstaltung wächst, ohne ihren Zauber, ihre Mystik oder ihren Pioniergeist zu verlieren.“ [dp]
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kultur in sicht die ZWIEBEL 11/2012
Angelo Branduardi Konzerthalle Fr, 2.11.2012, 20.00 Uhr Zwei Geiger machten Ende der Siebzigerjahre in Deutschland Furore: Herman van Veen, der nachdenkliche Feingeist hatte „ein zärtliches Gefühl“ und schon damals wenig Haare auf dem Kopf, während Angelo Branduardi mit wallender Mähne über die Bühne hüpfte und unbekümmert „La Pulce d‘acqua“ sang und spielte. So unterschiedlich ihre Charaktere, eines war ihnen gemeinsam: die friedensbewegten Frauen schmolzen dahin. Über 30 Jahre später sind beide Musiker immer noch erfolgreich auf den Bühnen unterwegs, als leuchtende Beispiele dafür, dass man auch im
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Musikbusiness jahrzehntelang Qualität abliefern und sich dabei trotzdem neuen Ideen öffnen kann. Van Veen wandte sich der Weltmusik und dem Kinderschutz zu, während Branduardi das geistliche Lied und die Musik des Mittelalters integriert.
Basler Totentanz Domplatz So, 4.11.2012, 15.00 &16.00 Uhr Wenn bei einer Veranstaltung vom Totentanz die Rede ist, hat das normalerweise nichts Gutes zu bedeuten. Weder für die Ausführenden noch das Publikum (das dann in der Regel gar nicht da ist). Anders am 4. November: dann führt das Ensemble des museumspädagogischen Vereins AGIL eine Version des Basler Totentanzes auf. Die Darstellung geht zurück auf ein Gemälde, das um 1440 auf die Basler Friedhofsmauer gemalt und bis zum Abriss 1805 mehrere Male im Stil der jeweiligen Zeit restauriert wurde. In der Entstehungszeit und schon zuvor war die Beschäftigung mit dem Tod (anders als heute, mehr dazu weiter hinten) Bestandteil des Alltags. Totentänze als Bilder mahnen die Lebenden, dass auch ihre Zeit kommen wird – welchem Stand sie auch immer angehören. Diese Szenen, die im Basler Werk teilweise von Versen begleitet wurden, bringt AGIL mit
Unterstützung des Kunsthandels Senger am passenden Ort mit zwölf Darstellern in historischen Kostümen rund um den Domplatz auf die Bühne. Mit ihnen die Lebens- und Gedankenwelt des ausgehenden Mittelalters – lebensnäher kann Geschichte kaum sein. Ins Leben zurück führt uns dann um 17.00 Uhr (gutes Timing!) der Maulbronner Kammerchor im Dom: Gesungen wird ein Konzert um „Liebe und Leid“ mit Werken u.a. von Gustav Mahler und John Rutter.
The Dubliners KOnzerthalle So, 4.11.2012, 20.00 Uhr Irish Folk Music hat viele Fans und einen Namen: The Dubliners. Seit 1962 touren irische Musiker in dieser Band durch die Welt und haben einen großen Anteil an der Verbreitung der fröhlichen Gesänge mit Herz, die immer ein wenig nach Pub und Whiskey (mit e!) klingen. Dass in diesem Jahr mit Barney McKenna das letzte Gründungsmitglied starb (er war mit seinem umgestimmten Tenorbanjo das Vorbild für viele irische Musiker), tut der Originalität keinen Abbruch: Der nunmehr dienstälteste „Dubliner“, Séan Cannon, ist auch schon fast 30 Jahre dabei. Eine ganze Reihe irischer Traditionals, manche durch die Dubliners aus der Vergessenheit gerettet, durchzieht die Diskographie der „ältesten Boygroup der Welt“. Titel wie „Whiskey in the Jar“, „Molly Malone“ oder „Dirty Old Town“ klingen live gespielt einfach am schönsten – inklusive des Gläserklingens im Hintergrund zu Banjo, Fiddle, Gitarre und Tin Whistle.
Entwerdung VR-Bank, Schönleinsplatz Di, 6.11.2012, 19.00 Uhr Kleine und große Vermögen vor der Entwertung zu schützen ist die Aufgabe der Banken. Nicht immer gelingt es, eher führt derzeit die Erhaltung der großen (eigenen) Bestände zur Entwertung der kleinen (fremden). Wie passend daher der Ort der Ausstellung von Petra Münch: im Kundenzentrum der VR Bank zeigt sie ihre jüngsten Arbeiten unter dem Titel „Entwerdung“. Ist das nur ein frankonisierter Wertverlust oder die Umkehr eines Schöpfungsprozesses? Fragen Sie die Künstlerin auf der Vernissage! Sie hat außerdem jedem ihrer Bilder – diese entstanden unter Vorarbeit der ZWIEBEL-Fotografin Anny Maurer – eine passende Komposition von Franz Tröger zur Seite gestellt. Bis zum 30.1.2013 sind die Werke zu den Öffnungszeiten zu sehen.
Vom AugenmaSS Überwältigt E.T.a.-Hoffm.-Theater, Studio Fr, 9.11.2012, 20.00 Uhr „Geistig behindert“: zwei Wörter, die gut auf eine Schublade passen. Doch diese Schublade ist eigentlich eine Wundertüte. Von außen betrachtet so winzig klein wie der Raum, den geistig Behinderte unfreiwillig im täglichen Leben der Gesellschaft einnehmen. Doch innen drin so riesig, dass auch große Talente und unvermutete Begabungen hineinpassen. Wie Georg Paulmichel. Der Südtiroler absolvierte die Mittelschule (wovon viele träumen) und begann schon bald
Foto: Angelo Branduardi
Kultur in Sicht November 2012
Trotzdem bleibt er er selbst: unüberhörbar die fröhliche Grundstimmung seiner Stücke, in denen er die volksliedhaften Melodien mit Bass und Schlagzeug aufpopt und mit feinen Gitarrenpickings und Streicherklängen untermalt. Warum sein Management glaubt, ihn als „Teufelsgeiger“ verkaufen zu müssen, erschließt sich nicht, denn das wilde, virtuose Geigenspiel hat er gar nicht nötig, um sein Publikum zu begeistern. Seine Gute-Laune-Musik auf anspruchsvollem Niveau findet noch immer ihre Fans. Gerade unter Frauen – egal, was sie heute bewegt.
die ZWIEBEL 11/2012 kultur in sicht
Fotos: Lebenshilfe, Thorsten Wingenfelder
zu schreiben. In seinen Büchern bürstet er die Sprache auf und schöpft neue Wortverbindungen aus dem Vollen, etwa zu seinem Lebensplan: „Die Studierzeit habe ich abgesenst. Das Schulbankdrücken habe ich abgelegt wie Heu und Stroh. Ich bin ins Künstleralter gekommen und bleibe dort, bis die Lebensabweisung droht.“ Aus seinen Erzählungen liest Nora Gomringer auf der Studiobühne des Theaters. Doch ist das nicht alles, denn die Wundertüte hat noch mehr zu bieten: Paulmichels Texte werden von der
Theatergruppe der OBA, der Offenen Behindertenarbeiten Bamberg szenisch dargestellt. Unter Regie von Harald Rink (Anonyme Improniker) übersetzen sie die Wortspiele in assoziative Szenen und beschließen damit das OBA-Kulturfes-
tival zum 25-jährigen Bestehen 2012. Weitere Vorstellungen am 10. und 11. November.
20 Jahre Äh-Werker VHS, Altes E-Werk Fr, 9.11.2012, 20.00 Uhr Kabarett in der Volkshochschule – das soll gehen? Das geht! In Bamberg schon seit 20 Jahren. Der Ex-BR-Redakteur und DG-Lehrer Manfred Kopetzky („KO“) hat 1992 an der VHS ein Ensemble zusammengestellt, von dem sich manche bis heute trotz 20 Jahren Kursgebühr nicht trennen konnten. In den Jahren entstanden (ohne die Best-ofs) 14 Programme, in denen den Zuschauern die kleinen Bamberger und großen bundesdeutschen Probleme um die Ohren gehauen wurden. In bester klassischer Manier des Nummernkabaretts. Zum Jubiläum erwartet das Publikum eine Auswahl von Themen aus 20 Jahren, die noch heute aktuell sind. die ZWIEBEL tippt auf: Brücken, Bischöfe und (Stadtrats-)Bosten.
2. Promikellnern
Salut Salon
Hotel Residenzschloss sa, 10.11.2012, 19.00 Uhr
Konzerthalle sa, 10.11.2012, 19.30 Uhr
Wenn Sie Bamberger „Prominenten“ bei echter Arbeit zusehen möchten, hat die ZWIEBEL einen Tipp parat: gehen Sie am 10. ins Residenzschloss. Dort wird zwar ein Menü serviert, doch das Essen ist diesmal Nebensache (wie alles, wenn „Promis“ involviert sind). Sonst hieße es ja nicht „Promikellnern“. Man weiß gar nicht, an welchen Tisch man sich setzen möchte: an den, wo Bambergs erste Pressedame Ulrike Siebenhaar mal was Frisches auftischt? Oder möchte man die letzte Gelegenheit nutzen, von Philipp M. Froben (Mediengruppe Oberfranken) vor seinem Abgang nach Köln noch einmal umsorgt zu werden? Und Sparkassenchef Konrad Gottschall kann ja statt saftiger Zinsen auch mal ein saftiges Steak bringen. Sie sehen: hier sind 69 Euro (4 Gänge inkl. Getränke) gut angelegt. Denn die fließen einem wohltätigen Zweck zu.
Es soll ja Menschen geben mit Berührungsangst vor Klassik. Die E-Musik als so ernst fürchten, wie sie heißt (und nicht selten auch ist). Für diese Menschen wurde Salut Salon gegründet, und seit zehn Jahren touren die vier Frauen des Ensembles nun schon durch die Konzertsäle der Welt. Der Satz, den sie nach dem Konzert am CD-Stand am häufigs-
ten hören, ist nach eigener Aussage „Das war ja gar nicht so schlimm!“. Es wäre aber schade, wenn ihr Auftritt nur als eine Art Flugangst-Kurs für Symphobiker verstanden würde. Dafür sind sie einfach zu gut; wenn sie Vivaldis
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kultur in sicht die ZWIEBEL 11/2012
Jahreszeiten nach Aufstrich und Faden veralbern, dann geschieht das auf musikalisch höchstem Niveau, gleiches gilt für das anrührende Klavierstück zu drei Händen mit ihrer Handpuppe Oskar. Den Spaß haben Publikum und Musikerinnen zu gleichen Teilen, und wenn das hehre Ziel auch nicht gleich lauten muss, die Klassik für immer von Ernst und Erhabenheit zu befreien, so fügen sie dieser Kunstgattung doch eine fröhliche, aber nicht flache Facette zu. Und das kann ihr ja nur gut tun.
Wortfront Club Kaulberg s0, 11.11.2012, 20.00 Uhr
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Ein Starkonzert kündigt der Club Kaulberg an, und das ist für die kleine, intime Spielstätte von Arnd Rühlmann nicht übertrieben: es kommt Wortfront, das sind Sandra Kreisler, die Tochter von Georg Kreisler und Topsy Küppers, mit Roger Stein. Ihren Bandnamen verstehen sie nicht martialisch, eher sehen sie sich an der vordersten Front der Sprache. Und das vor allem gesungen. Mit eindeutigen Texten und klaren Worten, in allen Stilrichtungen zwischen Chanson und Hiphop, und weil Schubladen nun mal sein müssen, haben sie ihre eigene
Farben_froh Café Kunstpause Ab M0, 12.11.2012 Fotografien und Aquarelle von Gerhard Wolfrum zeigt das Café Kunstpause bis zum 1.2.2013. Die Arbeiten des Architekten übertragen den Blick für Proportionen auf das Medium Fotografie. Mehrere Motive wachsen zu einer Geschichte zusammen, ergänzt um das Aquarell als Gegensatz zur digitalen Welt. Das ganze farbenfroh, aber auch monochrom – so teilt es der Künstler mit.
Rechte Szene in Franken Stephanskirche, Gewölbe Di, 13.11.2012, 20.00 Uhr In der Begleitung der Ausstellung zum Hesselberg als Aufmarschort der NSDAP, die noch bis zum 18. November in der Stephanskirche zu sehen ist, läuft auch der Vortrag über die heutigen „Rechten“. Womit ja korrekterweise die Rechtsex tremisten gemeint sind, die auch in Franken sehr viel mehr Unwesen treiben als gemeinhin bekannt ist. Der engagierte Journalist Robert Andreasch gilt als ausgewiesener Kenner der süddeutschen Szene. Er sieht seit Ende 2011 verstärkte Aktivitäten gerade in Franken und beleuchtet die Hintergründe. Wie die Neonazis versuchen, vor allem Ju-
gendliche als Verstärkung zu gewinnen und welche Ziele sie verfolgen, berichtet Andreasch unter Moderation von Martin Becher, Ev. Bildungswerk.
Breeze Jazzclub Sa, 17.11.2012, 21.00 Uhr Warum läuft im Radio eigentlich so viel einfallslose Musik mit dummen Texten? Es geht doch auch anders! Wie, das führt beispielsweise die Bamberger Formation Breeze vor: gut zu hörende Melodien mit kleinen, interessanten Brüchen, gespielt von guten Musikern in einer Besetzung, die das übliche Bandschema von Bass, Schlagzeug, Gitarre, Keyboard um die Klänge von Vibraphon und Marimba bereichert. Dazu intelligente Texte aus Leben und Träumen, kraftvoll und mit viel guter Laune gesungen – fertig ist ein Song, der aufhorchen lässt statt einzuschläfern. Schade, dass es Breeze bisher nicht nennenswert ins Radio geschafft hat. Solche Musik kommt wohl allenfalls auf Bayern 8 um 03.55 Uhr kurz vor den Nachrichten. Es empfiehlt sich also, das Quintett live anzuhören. Gelegenheit bietet der Jazzclub, in dem Heike Schmitt am 17. ihre starke Stimme erhebt, unterstützt von Johannes Klehr (beide steuern auch die meisten Texte und Kompositionen bei) an Piano und Mallets. Symphoniker Christian Hellwich entlockt seinem Kon-
trabass andere Töne als im Hauptberuf, Hans Beyer sorgt mit der Gitarre für das harmonische Gerüst, der neue Drummer Kilian Ellner für den Beat. Wer braucht da noch ein Radio?
Hagel und Haut Lichtspielkino Mo, 19.11.2012, 19.00 Uhr Komponieren: das ist ein hehres Werk hochbegabter Einzelgänger, die über ihrem Klavier brüten und ab und zu ein vollgeschriebenes Blatt rausreichen. Oder? Oder ein langwieriger Prozess, der für ein Stück schon mal ein Jahr oder mehr dauern kann und weniger vom Wissen als vom Forschen bestimmt ist. Annette Schmucki, derzeitige Stipendiatin in der Villa Concordia, wurde über zwei Jahre hinweg vom Filmkollektiv Zürich um Regisseur und Autor Urs Graf begleitet. Wie sie Sprachlaut und musikalischen Laut verbindet, mit Hagelkörnern experimentiert und alles einfließen lässt in ein Werk, das am Ende ein musikalisches sein wird. Das filmische Ergebnis wird nun im Beisein von Regisseur und Künstlerin im Lichtspielkino präsentiert, eine Diskussion mit Dr. Rolf-Bernhard Essig als Moderator schließt sich an.
„Warum immer ich?“ Jazzclub Fr, 23.11.2012, 20.00 Uhr Im tiefsten November, wenn die Verzweiflung am größten ist, taucht die Frage aller Fragen auf: „Warum immer ich?“ Es stellt sie Annette Grabiger, die in ihrem ersten Solo-Programm den
Foto: Breeze
Kultur in Sicht November 2012
erfunden, den Deutschen Kammerpop. Vielleicht Liedermacherei 2.0, vielleicht gesungenes Kabarett, nur besser. Von kleinen Stars, die größere Aufmerksamkeit verdient haben.
die ZWIEBEL 11/2012 kultur in sicht Tücken des Alltags auf den Grund geht. Bohrende Probleme wie „Warum bleibt immer bei mir die Karte im Geldautomaten stecken?“ bleiben nicht im Raum stehen, sondern sollen sich „stilsicher in wunderbare Pointen verwandeln“, wie die Presseinfo verspricht. Das glaubt die ZWIEBEL gern und drückt die Daumen für viele Premierengäste. Vielleicht kommt dann die Karte auch öfter wieder raus.
Toutou E.T.A.-Hoffm.-Theater, Studio Sa, 24.11.2012, 20.00 Uhr Der Hund ist weg! Alex und Zoé in heller Aufregung! Doch nach dem ersten
Schock drängen sich Zweifel auf: hatte dieser Hund etwa einen Grund? Oder hat Alex ihn mit Absicht beim Gassigehen „vergessen“? Hat Toutou sich gegrämt, als Zoé ihn „Mistvieh“ nannte, nur wegen der Bewässerung ihrer Orchidee? Die gegenseitigen Schuldzuweisungen werden nur kurz vom Besuch des Freundes und Hundehassers Paul unterbrochen – und gehen kurz darauf in wechselnden Koalitionen in dieser ménagerie à trois weiter. Heißt es nicht immer, mit einem Hund kommt man ins Gespräch? Ohne Hund offensichtlich noch besser! Sogar in eine wutgeladene Beziehungskomödie, wie sie Nadine Panjas, Volker J. Ringe und Florian Walter auf die Bühne bringen. Weitere Vorstellungen bis zum 9. Dezember.
Ich Weltkind
Adventsmarkt
Villa Dessauer Di, 27.11.2012, 19.00 Uhr
Elisabethenplatz Fr, 30.11. bis So, 2.12.2012
Das Werk Gabriele Münters steht im Zentrum dieses Abends im 50. Todesjahr der Malerin, Zeichnerin und Fotografin. Gudrun Schury liest aus ihrer in diesem Jahr erschienenen Biografie und stellt nicht nur die bekannteren Gemälde vor, sondern ordnet auch das weitere Werk der Künstlerin ein. Die Partnerin von Wassily Kandinsky, eine früh emanzipierte Frau, schuf und sammelte expressionistische Kunst, die sie über die Nazizeit retten konnte. Eine Veranstaltung von Kunstverein Bamberg und Buchhandlung Collibri.
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Ein Adventsmarkt als Kulturtermin? Dieser schon! Denn hier steht nicht der Kommerz mit chinesischem Nippes auf dem Programm, sondern kleine Stände mit vielen handgemachten Kostbarkeiten. Und Köstlichkeiten, denn etwas zu naschen darf auf keinem Adventsmarkt fehlen. Kunst und Musik gibt es außerdem, zum Beispiel Schmiedekunst oder das Freitagabendkonzert mit Schülern des KHG. Am Samstagabend dann „Ox und Esel“ mit fränkischer Volxmusik. Aber dann ist ja schon Dezember und es kommt eine neue ZWIEBEL. [hb]
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die ZWIEBEL 11/2012 ein mensch Rüdiger Schmiedel ist Glasgraveur mit Leib und Seele. Auf der Suche nach seltener Glaskunst treffen sich Touristen und Individualisten in der Ideenschmiede des wohl einzigen Meisters seines Fachs in der Region. Fotos: Anny Maurer
Der meisterliche Schliff
Handgeschliffenes Kristallglas, wohin das Auge blickt: bunte Vasen, verspielte Wein-Karaffen, prunkvolle Servierschalen, schmucke Dosen und Trinkgläser aller Art. Der kleine Laden in der Unteren Sandstraße mit der Nummer zwei birgt seltene und außergewöhnliche Dekore auf hochwertigem Glas in seinen Vitrinen – handgeschliffen.
Für Rüdiger Schmiedel gibt es nahezu keine Idee, die er nicht verwirklichen kann. Der Glasgraveur macht „vom ersten Gedanken bis zum fertigen Stück alles selbst“. Im Grunde könne man auch fast alles nachschleifen, was es irgendwann einmal gab, sagt er. „Nur dasselbe Glas bekommt man mit Sicherheit nicht mehr.“
Es ist der Laden des weit und breit einzigen Glasgraveurs. Ein Beruf, der in diesen Tagen fast in Vergessenheit geraten ist, gäbe es nicht diesen kleinen, unscheinbaren Laden am Rande der Touristen-Meile mit den „Überfang-Römern“, eine Weinglas-Serie samt Krug, die in Farbe und Machart Erinnerungen an die alt-böhmische Glastradition weckt und daran, dass in irgendeinem Wohnzimmer-Buffet der Familie schon einmal solches Glas stand, das nur zu ganz besonderen Anlässen hervorgeholt wurde.
Gerade fünf Quadratmeter groß ist seine Werkstatt, die zum Laden gehört und auch von außen einsehbar ist. Durch die Fensterscheibe kann man ihm bei einem Spaziergang bei der Arbeit zusehen oder im Laden über die Schulter schauen, wie der eigene Auftrag Stück für Stück Form annimmt.
Auch heute noch sind es die besonderen Anlässe, durch die sich die Ladentür öffnet. Kun-
den aus aller Welt – Sammler, Liebhaber und Leute, die eben das Besondere suchen, geben sich hier die Klinke in die Hand. Oft mit dem Wunsch, alte Dekore wieder aufleben zu lassen oder einen eigenen Entwurf, ein Familienwappen, ein Anwesen oder Ähnliches vom Meister auf Glas verewigen zu lassen.
Heute arbeitet Schmiedel an einer Vase aus Überfang-Glas im modernen Design. Das Dekor aus roten Bändern, die sich um die Vase schlingen, hat er selbst entworfen. Am Gravurbock sitzend dreht er jetzt die Vase geschickt elegant in der Hand. Die große Gravurscheibe schleift sich tief in die erste,
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ein mensch die ZWIEBEL 11/2012 rubinrote Schicht, bis sie die zweite, weiße Glassicht in der Art eines Cameo-Schnitts erreicht. Die rubinrote Schicht bleibt erhaben stehen – fast erweckt es den Eindruck, als würde sie sich von der weißen Glasschicht abheben. Eine Arbeit, die neben Fantasie und handwerklichem Können vor allem eine ruhige Hand, gute Augen und Geduld erfordere, sagt er, senkt den Kopf und schaut spitzbübisch über seine Brille. Gelernt hat Schmiedel den Beruf des Glasgraveurs, „die Königsdisziplin des Glasschliffs“, in seiner Heimat Fichtelberg im Fichtelgebirge. Für ihn, dessen Familie über Generationen hinweg in der Glasveredelung tätig war, lag das nahe. Bereits seine Großmutter beschäftigte sich mit der Herstellung von Christbaumschmuck, seine Eltern fertigten Glasknöpfe und Lüsterteile für Kronleuchter an.
„Ich habe als Kind die Liebe meiner Eltern zur Glasgravur bestaunt – daraus ist dann später tatsächlich mein Beruf geworden“, erzählt er. Der dreijährigen Lehrzeit folgten neun Jahre Beschäftigung im Ausbildungsbetrieb. Dann kam der Meisterbrief und mit ihm 1975 der Wechsel in ein anderes Unternehmen. Seit 1993 arbeitet Schmiedel selbständig in der eigenen kleinen Glasschleiferei hier in der Domstadt. Er graviert mit Kunststeinen, mit Diamant, aber auch mit Kupfer – „der edelsten und teuersten Art der Glasgravur“, wie er verrät und zeigt eines seiner Lieblingsstücke: Eine Schale mit einem Mann, der nackt zusammengekauert auf dem Boden sitzt. Das Werk entstand 1993 – verkauft hat er es bis heute nicht. „Es gibt ein paar Stücke, von denen kann ich mich einfach nicht trennen“, gesteht Schmiedel, „ganz egal, welcher Preis mir dafür schon geboten wurde. Wobei manchmal auch Kunden vorbeikommen, die mich zum Verkauf eines Lieblingsstücks überreden, aber das ist eher selten.“
Glaskunst von New York bis Sydney
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Weniger selten hingegen ist es, dass sich die Leute über seine in akribischer Genauigkeit hergestellten Kunstwerke freuen – ob der Hexentanz auf dem Windlicht, die Heiligen Drei Könige auf den Bordeaux-Gläsern oder die vier Kardinalstugenden samt Bischofswappen auf einem Pokal zum 1000-jährigen Domjubiläum. „Wenn man sieht, wie der Kunde sich freut, freut man sich selbst“, sagt er. Inzwischen stehen einige seiner Einzelstücke auch in New York, in Sydney, im arabischen Raum und natürlich in der bayerischen Landeshauptstadt. Immer wieder kommen Touristen in seinem Laden vorbei und bestellen sich ihren Herzenswunsch. Das Päckchen verschickt er Wochen später ebenfalls eigenhändig. „Bis auf einmal kam bisher alles an“,
die ZWIEBEL 11/2012 ein mensch erzählt der 61-Jährige. Tatsächlich sei es ihm passiert, dass ein Paket mit einer verrückten Vase auf einem amerikanischen Postamt fast verloren ging, nach einem halben Jahr glücklicherweise aber doch noch auftauchte und zugestellt werden konnte. Angebote, ganz in den USA oder Kanada zu arbeiten, hat er bisher ausgeschlagen. Letztendlich habe es ihn nach mehreren Reisen in seinen kleinen Laden in die WeltkulturerbeStadt zurückgezogen, meint Schmiedel. Er graviere dann doch lieber die Publikumspreise für „Bamberg zaubert“, den „Schüler- und Jugendpreis“ beim Fischerstechen auf der alljährlichen Sandkirchweih sowie den „Wanderpokal der Fischerstecher“ und seit 2004 auch den Sozialpreis der Bamberger Wohlfahrtsverbände.
Die Antiquitäten von morgen Schmiedel versteht sich nicht wirklich als „Künstler“ oder „Designer“, wobei er anders als viele seiner Branche mit Vorliebe moderne Sachen macht, sondern vielmehr als jemand,
der schlichtweg das Handwerk beherrscht und nach wie vor viele Ideen hat. „Ich fürchte, die Ideen gehen mir nie aus. Im Laufe der Jahre hat sich ein ganzer Karton mit Skizzen und Entwürfen angesammelt“, sagt Schmiedel, lacht verschmitzt und nimmt nachdenklich seine Brille ab. „Wenn ich das alles verwirklichen wollte, müsste ich 100 Jahre alt werden.“ Daran, auch einmal jemanden auszubilden, hat er schon öfter gedacht, doch der Beruf des Glasgraveurs stirbt praktisch aus. Zwar werde an den Glasfachschulen weiterhin ausgebildet, aber die jungen Leute würden nach der Ausbildung lieber etwas anderes machen, meint er. „Das ist sehr schade. Früher hat man noch gewusst, wie es geht und es gekonnt, dann hat man es nur noch gewusst und heute weiß man es nur noch so ungefähr“, sagt Schmiedel. Dabei hat der Beruf in seinen Augen nach wie vor so viel Bleibendes: „Ich mache die Antiquitäten von Morgen.“ [dp] www.schmiedel-glas.de
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gelauscht die ZWIEBEL 11/2012
Fiddler´s Green Acoustic Pub Crawl Deaf Shepherd Recordings Seit 1990 sind Fiddler´s Green aus Erlangen für ihre Nichtbeachtung der herkömmlichen Folk-Grenzen bekannt. Trotz Umbesetzungen über die Jahre hinweg, hat die Qualität ihrer Musik nie gelitten. Mit dem Live-Akustik-Album „Acoustic Pub Crawl“ kommt das Sextett
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den Ursprüngen ganz nah. Die Band um Sänger Ralf „Albi“ Albers macht zwar noch immer „Irish Independent Speed Folk“, nur dieses Mal eben mit rein akustischen Instrumenten. Unter den 17 ausgewählten Stücken befinden sich sowohl Fiddler‘s Green-Klassiker („The Jolly Beggar“ oder „Bugger Off“) wie
Dr. Woggle & the radio Weinheim City Live Rocking Records/ Broken Silence
neuem Material bereits fest ins Auge gefasst hat. Denn nicht umsonst wurde man 2006 mit dem Deutschen Rock- & Pop-Preis in zwei Kategorien ausgezeichnet.
INA Müller Live 105 Music/Sony
Als Sängerin und Entertainerin hat Ina Müller auf ihrer aktuellen Doppel-CD „Live“ für jede Stimmung das passende
Die Formation Dr. Woggle & the radio gehörte zwischen der Gründung 1997 und der letzten regulären CD „Rockers!“ aus dem Jahr 2007 zu den gefragtesten deutschen Bands zwischen Ska, Rocksteady und Reggae. Mit „Weinheim City Live“ präsentiert das badische Septett um Sänger Nikolaus Knapp sozusagen eine Best Of, aufgenommen im bekannten Szene-Club, dem Café Central. Vom Opener „Pressure“ bis hin zu „Bring Love“ wird deutlich, warum Dr. Woggle & the
radio bei Fans und Medien durchaus geschätzt werden. Hier sind gute Musiker mit viel Liebe zum Detail am Werk. Die Live-CD ist als aktuelles Lebenszeichen der Band zu werten, die Aufnahmen von
Material dabei. Die 24 Titel und Geschichten enthalten einen mitreissenden Zusammenschnitt vom ersten Teil ihrer Tournee „Das Wär Dein Lied Gewesen“, die derzeit fortgesetzt wird. Weiblich, liiert und über 40, fährt die bundesweit u.a. durch die Late Night-Show „Inas Nacht“ bekannt gewordene Künstlerin, die ihre Karriere mit dem Kabarett-Duo Queen Bee Mitte der 90er Jahre begann, erneut ihr ganzes Können auf. Begleitet wird sie dabei von einer kongenial agierenden Bigband, die der zweifachen Echo-Gewinnerin aber stets genügend Raum zur „naturgewaltigen“ Entfal-
tung gibt. Ob Pop, Uptempo-Nummer, Ballade oder Reggae und selbst beim plattdeutschen „Nees In Wind“, beweist sie nachhaltig, dass man zusammen mit ihr stets einen humorigen „Live“-Abend erleben kann.
Robert Soko Balkan Beats Soundlab Piranha Musik/Alive AG Robert Soko stammt aus Bosnien und hat Berlin im Jahr 1990 zu seiner Wahlheimat gemacht. Dort begann er als DJ erfolgreich Balkan Beats-Parties zu veranstalten, reiste damit in den Folgejahren sogar um die Welt. In Zusammenarbeit mit dem Rumänen Florian Mikuta entstand aktuell das Album „Balkan Beats Soundlab“, auf dem sich insgesamt 17 Remixe von Dancefloor-erprobten Hits aus Osteuropa bzw. mit osteuropä-
ischem Hintergrund befinden. U.a. beim Ziveli Orkestar, dem Shukar Collective, dem Antwerp Gipsy Ska Orkestra oder Deladap mischen sich neu interpretierte Folksongs mit HipHop, Elektronik und Disco zu einem neuen Stil. In den meisten Fällen ist dies äußerst kreativ, fesselnd und kommt nicht nur beim tanzverrückten Party-Publikum bestens an.
Foto: Sandra Ludewig
Gelauscht November 2012
auch bekannte Traditionals („Irish Rover“). Allesamt beweisen sie: Der Spieltrieb dieser Band ist auch nach 22 Jahren ungebrochen. Und authentisch geht es auch auf der Bühne zu, wo Fiddler‘s Green akustisch und elektrisch verstärkt im November/Dezember u.a. in Geiselwind und Nürnberg zu erleben sind.
die ZWIEBEL 11/2012 gelauscht
KISS Monster Universal Music
Foto: Brian Lowe
KISS fügen ihrem Lebenswerk einen weiteren Rock´n Roll-Meilenstein hinzu: „Monster“, das aktuelle, 12 Stücke umfassende 20. Album der US-Amerikaner, wurde von Paul Stanley und Greg Collins in Kalifornien produziert. Die Stücke vom Radio-Hit und Opener „Hell Or Hallelujah“ bis hin zu „Last Chance“ zeigen Gene Simmons, Tommy Thayer, Eric Singer und Paul Stanley von ihrer klassischen Rock-Seite, auf Balladen wurde bewusst verzichtet. 40 Jahre ist die Band jetzt im
Geschäft, ihr Repertoire umfasst unzählige Hits, und KISS sind nach wie vor in Topform. Über 100 Millionen verkaufter Tonträger weltweit sprechen eine eigene
Sprache, von der Allianz zwischen KISS und dem Rock´n Roll. Ob bei „Shout Mercy“, „The Devil Is Me“ oder „Freak“, alle Stücke sind eine gelungene Hommage an die eigene Jugend und die Musik, mit der die Schockrocker aufgewachsen sind. Fazit: „All For The Love Of Rock´n Roll“!
Hans Soellner SoSoSo Trikont/Indigo
Mit „mei Zuastand“ zog der 56jährige bayerische Rastafari Hans Söllner im letzten Jahr eine persönliche Bilanz seiner 30jährigen Karriere. Die Lieder der CD erzählten von erlebten Zuständen aus seinem Leben, die er auch auf Wunsch seiner vielen Fans ausgewählt hatte. Jetzt legt er mit „SoSoSo“ ein neues Album vor, 11 Stücke, eingespielt mit seiner Band Bayaman Sissdem und ohne. Stilistisch angesiedelt sind die Songs erneut zwischen Folk, Country und Reggae. „Die Zustände bleiben immer dieselben,
Dank Lead-Sängerin Gwen Stefani gelang No Doubt 1995 der internationale Durchbruch mit dem Album „Tragic Kingdom“. Drei weitere Alben, eine längere Bandpause und zahlreiche Soloprojekte folgten, bevor die für ihre energetischen Live-Shows bekannte Band eine Reunion und ein neues Album ankündigte. Und „Push And Shove“ enttäuscht nicht. Gwen Stefani, Tom Dumont (Gitarre), nur der Rhythmus ändert sich“ sagt der Outlaw aus Bad Reichenhall dazu. Seine Lieder wie „Kibe voi Tränen“ oder „Durch eia Politik“ spiegeln Wut und Verzweiflung wider. Aber die Hoffnung ist immer die größte Kraft in Söllners Liedern wie z.B. bei „Die Liebe“ oder „Allgäuer Mädel“, einer Reminiszenz an seine bayerische Heimat. Poetisch, kritisch und stets engagiert setzt Hans Söllner damit seine Karriere fort.
No Doubt Push And Shove Interscope/Universal
Tony Kanal (Bass) und Adrian Young (Schlagzeug) machen mit 11 Stücken deutlich, warum Mittelmäßigkeit bei ihnen nach wie vor ein Fremdwort ist. Herausgekommen ist eine bewährte Mischung aus poppigem Ska und wavigem Rock, versehen mit einer unaufdringlichen Prise Elektronik. [fk]
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lebenswertes die ZWIEBEL 11/2012
Mit Schirm,Charme und Stil Novemberzeit ist Regenzeit. Damit die Tristesse nicht ungebremst auf das Gemüt trifft, lohnt es sich, Vorkehrungen zu treffen: Am besten, man errichtet zwischen sich und dem regenverhangenen Himmel eine leuchtende Barriere – mit einem Regenschirm. Doch Schirm ist nicht gleich Schirm.
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Auch kleine Schirme können Großes leisten – zumindest gemeinsam. Der leuchtende Herbststrauß aus blau, türkis, gelb und lila (der Regenbogen-Schirm ist eine private Leihgabe) vertreibt düstere Gedanken und macht gute Laune. Einzeln liegen die Winzlinge leicht in der Hand. Schon beim Öffnen beschleicht den Nutzer allerdings der Gedanke, den zarten Plastikschieber zum Öffnen des Schirms lieber nicht zu ruckartig zu betätigen. Wer Wetterextreme meidet, kann sich unter den bunten Baldachinen trotzdem trocken von A nach B begeben. Falls die Punkte nicht zu weit auseinander liegen. Gesehen bei Karstadt (7,99 Euro).
Fotos: Anny Maurer
Die meisten Billig-Exemplare machen schon bei einer leichten Brise (mit etwa 20 Kilometer pro Stunde) schlapp und müssen entsorgt werden. Ein trauriges Spiel, das aber die meisten Deutschen regelmä-
die ZWIEBEL 11/2012 lebenswertes
ßig betreiben. Denn etwa 90 Prozent der pro Jahr gekauften Regenschirme sind Wegwerfprodukte. So wächst ein Berg aus Draht und Stoffresten jedes Jahr aufs Neue. Erst recht, wenn man bedenkt, dass allein in Deutschland jährlich etwa 25 Millionen Regenschirme verkauft werden. So gesehen ist man es der Umwelt (und dem Modebewusstsein seiner Mitmenschen) schuldig, Regenschauern mit mehr Niveau und Nachhaltigkeit zu begegnen. Dafür haben wir einige Vorschläge vor der bunten Herbstkulisse des Hainparks fotografiert. Ein besonderer Dank gilt dabei unserer Statistin Virginie, die tropfsicher mit Eimer und Gießkanne hantierte.
Sehr gelenkig ist der schwarz-weiß gemusterte Regenschirm der Marke reisenthel. Der Schirm in innovativer AchteckForm besitzt ein flexibles Gestänge mit Spezialfeder. Selbst, wenn bei einem Sturm sein Innerstes nach außen gekehrt wird, ist nichts verloren. Man wird zwar nass – aber man muss sich keinen neuen Schirm kaufen. Der Hersteller wirbt schließlich mit dem Prädikat „sturmsicher“– und nicht mit „regenfest“. Da das Gerät eine Stockspitze und einen klassischen Griff besitzt, kann man es auch in einem Herbststurm gut festhalten. Gesehen bei Licht & Design (19,95 Euro).
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lebenswertes die ZWIEBEL 11/2012 O la la: Diesem Schönling sieht man gerne länger hinterher. Der Name „Long AC Knit Illusion Brown“ ist zwar unaussprechlich. Im Bamberger Fachhandel versteht man die Kurzform „der Braune, der wie gestrickt aussieht“ aber sicherlich auch. Anstelle der Farbe ist hier das Muster ein Hingucker. Durch die gute Verarbeitung mit Spitze und Haltegriff lässt man das Schmuckstück ungern wieder los. Gesehen bei Handschuh Grund (Knirps, 59,-Euro).
Der Star unter unseren Testschirmen liegt auf dem Bild ganz vorne im Gras: Das Modell „Elegance“ in zarten Türkis- und Blautönen ringt auch Schmuddelwetter etwas Majestätisches ab. Die damit kombinierten, braunen Streifen erden die Erwartungen. Denn nein, auch unter diesem Schirm wird nicht plötzlich die Sonne scheinen. Doch darunter schreitet eine Prinzessin. Gesehen bei Handschuh Grund (85,- Euro).
Eine gute Figur macht dieser kleine, orangefarbene Taschenschirm. Allerdings nur in der Handtasche. Mit Wasser hat der kleine Kerl durchaus Berührungsängste. Der Schirm aus Polyester saugt sich recht schnell mit Wasser voll. Dazu dringt das Nass durch die einfachen Nähte. Unser Redaktionshund hätte auf diesem undichten Schiff unmöglich die Regnitz überqueren können. Wollte er glücklicherweise auch nicht. Das orange Schirmchen jedenfalls ist für Kurzstrecken, aber keine heftigen Regenschauer gedacht. Gesehen bei Karstadt (4,99 Euro).
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die ZWIEBEL 11/2012 lebenswertes Ein regenfestes Schmuckstück ist der „Plaid Berry“. Das Stickmuster in Brombeertönen schafft ein farbenfrohes Dach, unter dem man gerne Schutz vor dem Regen sucht. Fortgeschrittene kombinieren den Schirm mit den entsprechenden, farblich abgestimmten Gummistiefeln. Das Wetter wird dadurch zwar nicht besser, aber ein kurzer Blick nach oben sorgt unter diesem Schirm garantiert für bessere Laune. Gesehen bei Handschuh Grund (49,90 Euro). Wer seinen Schirm groß rausbringen will, kann sich schon einmal ein Datum vormerken: Am 13. März 2013 ist der „Öffne-drinneneinen-Regenschirm-Tag“. Mutige öffnen dann ihren Regenschirm innerhalb geschlossener Gebäude – obwohl das angeblich Unglück bringt. Ob an diesem Aberglaube wirklich etwas dran ist, wird man sehen. Eingeführt wurde der „Open Your Umbrella Indoors Day“ 2003. Hier noch ein paar Stichpunkte, mit denen Sie beim Kauf ihres nächsten Regenschirms als Experte glänzen können: Fragen Sie nach, wie oft der Schirm vernäht wurde. Je dichter
die Nähte, desto trockener ist es unter dem Schirm. Ein heikler Punkt bei der Verarbeitung ist oft die „Krone“ – der mittig platzierte, runde Kreis unter der Schirmspitze. Auch hier lohnt es sich nachzufragen, ob die „Krone“ dicht ist. Stabilität entsteht durch zwei Komponenten: die Anzahl der Speichen ( je mehr, desto besser) und das Material. Die meisten Schirme sind aus Polyester. Für eine bessere Wasserdichte sorgt eine zusätzliche Beschichtung mit Teflon. Darauf perlt das Wasser in Tropfen ab – und schießt nicht in Strömen herunter. [kk]
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gelesen die ZWIEBEL 11/2012
Gelesen November 2012
wegungen scheinen für ein paar Tage sicherer. Ein Buch, das Herz und Seele erwärmt, schmunzeln lässt und zum Nachdenken anregt. Perfekt für einen gemütlichen Herbsttag auf dem Sofa. [sb]
Die Hexenbrenner von Franken Das Haus des Vaters Ángela Pradelli Rotpunktverlag, 19,90 € Sie hat Ramón die Kleider ihres kürzlich verstorbenen Vaters vermacht – wenn sie ihn jetzt in dem karierten Hemd bei der Gartenarbeit sieht, zieht sich ihr Herz zusammen. Die beiden alten Männer waren beste Freunde, haben viele glorreiche Momente geteilt. Die Tochter teilt jetzt mit Ramón die Erinnerung, versucht gemeinsam mit ihm den Verlust zu überwinden. Die argentinische Autorin Ángela Pradelli erzählt in ihrem heiteren und poetischen Roman über den Alltag der Menschen aus einfachen Verhältnissen. Wie beispielsweise Ramón sich Haare, Augenbrauen und Koteletten schwarz
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färben lässen – im Friseursalon des Seniorenzentrums. „Sieben Pesos fürs Färben plus drei Pesos für den Schnitt.“ Danach wirkt er immer verjüngt und seine Be-
Ralph Kloos, Thomas Göltl Sutton Verlag 19,95 € In der ausführlichen öffentlichen Diskussion um die „Hexen“verfolgung des frühen 17. Jahrhunderts in Bamberg meldet sich nun auch Ralph Kloos mit einem neuen Buch zu Wort. Seit Jahren arbeitet er an der Forschung zu diesem Thema, doch anders als die oft wenig sichtbare wissenschaftliche Forschung versuchte er mit großem Eifer, die Öffentlichkeit an seinen Erkenntnissen teilhaben zu lassen. Das glückte nur selten, wähnte er sich doch sehr schnell der „Zensur“, gar der Bedrohung ausgesetzt, weil offizielle Stellen und Medien nicht bereit waren, auf die bisweilen recht holzschnittartigen Schuldzuweisungen Kloos‘ einzugehen. Seitdem ist viel Zeit vergangen, die beide Seiten genutzt haben. Die Kommission unter Stadtarchivar Dr. Robert Zink hat weitergeforscht und die Erkenntnisse verständlich aufbereitet; die Themenwochen im Oktober waren die Früchte dieser Arbeit und haben großes Interesse geweckt. Kloos hingegen scheint in seinen Urteilen milder geworden – in der Quellenforschung liegen beide Seiten gar nicht so weit auseinander. In der Bewertung schon eher: stellenweise ist im Buch zwar noch immer davon die Rede, dass „unschuldige
Menschen von der katholischen Kirche verbrannt“ wurden. Doch die Erkenntnis „Im Grunde tut man der Kirche heute ein bisschen unrecht in der Schuldzuweisung“, da die weltlichen Gerichte ihre Macht immer mehr ausgespielt hätten, kann auch als Schritt zu einer Versachlichung der Diskussion gesehen werden. Das vorliegende Buch ist insgesamt nicht frei von subjektiven Wertungen. Die Grenze zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und persönlichen Wertungen wird häufig überschritten, das macht das Buch zwar gut lesbar, geht aber zu Lasten der Glaubwürdigkeit. Unter den Abbildungen befinden sich mehrere Computergrafiken, die nicht nur der
Veranschaulichung dienen (wie im Kapitel über das Malefizhaus), sondern auch der Erzeugung dramatischer Stimmung dienen, das Titelbild allen voran. Insofern ist der Beitrag des Buchs zum wissenschaftlichen Diskurs begrenzt. Was bedauerlich ist, denn das angesammelte Wissen der Autoren könnte durchaus seinen Beitrag leisten – wären da nicht die Ressentiments aus der Vergangenheit. Trotzdem stehen die Zeichen nicht schlecht: Kloos muss man zubilligen, durch seinen wenn auch in den Mitteln bisweilen überzogenen Einsatz das Thema verstärkt auf die Agenda gesetzt zu haben. Stadt, Kirche und Wissenschaft haben das Interesse der Öffentlichkeit ernst genommen und seriös bedient.
Wird nun auch noch mit einem Mahnmal der Verbrechen in würdiger Weise erinnert, erfüllt sich eine alte Forderung vieler. Mit diesem Symbol müsste es eigentlich möglich sein, die Emotionen tiefer zu hängen und an der weiteren Forschung zu arbeiten. Der Tonfall im Blog des Autors (malefiz.blogspot.de) gibt allerdings wenig Anlass zur Hoffnung – schade. [hb]
Die Statisten Kiran Nagarkar A1 Verlag 28,00 € Sie sind aufgewachsen in den Mietskasernen Bombays: Ravan, der Taxifahrer, und Eddie, der Rausschmeisser. Beide träumen sie von der Glitzerwelt Bollywoods. Auf dem Weg zum großen Ziel machen sie Musik auf Hochzeitsgesellschaften, werden um ihre Gage geprellt und erleiden ständig neue Rückschläge. Dennoch versuchen sie immer wieder, der Enge ihrer katholischen und hinduistischen Familien zu entfliehen und die ganz große Karriere zu machen. Soweit die Geschichte – was „Die Statisten“ so lesens- und liebenswert macht, sind der beissende Humor und liebevolle Spott des Autoren Nagarkar: ihm gelingt ein authentisches Porträt der indischen Weltstadt Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre, man taucht ein in den rasan-
die ZWIEBEL 11/2012 gelesen ten Alltag und Trubel dieser Metropole, verfällt ihrem Rhythmus und verliebt sich trotz aller Grausamkeit, Korruption und Gewalt in diese Stadt und die Menschen, die in ihr leben. [sb]
„Mia san mia“ sind die anderen
zung zu Bayern. Es scheint ohnehin zum fränkischen Selbstbild zu gehören, sich nicht aus sich selbst heraus zu definieren, sondern aus dem Gegensatz zu anderen. Wobei es im Vergleich mit Oberbayern natürlich leicht fällt, sympathisch rüberzukommen. Doch so leicht lässt sie den Franken nicht von der Leine: „Packt
Mia Pittroff Conbook, 11,95 € Heimatbücher ziehen immer: die daheim sind, kaufen es aus Stolz, Touristen als Erinnerung. Schon 11 Heimatbücher hat der Conbook-Verlag herausgegeben, und jetzt ist auch Franken dran. Wir befinden uns in geselliger Runde mit Berlin und Ostfriesland, dem Saarland oder Tirol. Vertreten sind wir durch Mia Pittroff, Kabarettistin und Germanistin. Eine gute Wahl! Schon im Vorwort räumt sie ein, dass nicht alle Franken aus glücklichen Bauersfamilien mit zehn Kindern stammen, sondern auch eine Kindheit am Bayreuther Autobahnzubringer zum Erfolg führen kann. Schwerpunkt ist natürlich, der Titel sagt es schon, die Abgren-
infos ab, und auch diese sind niemals trocken reiseführerisch, sondern immer mit der Prise Humor versehen, die unterhaltsame Information ausmacht. Und deswegen zieht dieses Heimatbuch immer: die Eingeborenen drücken es dem auswärtigen Besuch in die Hand, damit sie nicht so viel reden müssen. Die zugereisten lesen nach, wo sie hier eigentlich gelandet sind. Und die Touristen müssen daheim erst mal nachlesen, was sie alles versäumt haben. Bassd scho! [hb]
Schutz vor Burn out man einige zentrale Vorurteile in einen Satz, könnte dieser lauten: Der Franke ist maulfaul, träge und leicht zurückgeblieben, isst gern herzhaft und ist wenig offen für Neues und Unbekanntes, und das nicht nur in kulinarischer Hinsicht.“ Touché, aber sie macht‘s auch wieder gut mit einer Liebeserklärung an den Leberkäs und der ausführlichen Betrachtung des fränkischen Dialekts. Ohnehin eine Stärke des 250 Seiten starken Werks: komödiantische Kapitel wechseln sich fröhlich mit Hintergrund-
Dr. Manfred Nelting Mosaik-Verlag, 21,99 €
Nicht schon wieder Burn Out, alle reden davon, alle haben es. Dabei gibt es das Wort doch erst seit Anfang der 70er Jahre und man fragt sich, was die Menschen früher gehabt haben… Nun gibt es also wieder ein neues Buch zu diesem Thema, Autor ist Dr. Manfred Nelting, Facharzt für psychosomatische Medizin, Psychotherapie, Allgemeinmedizin und
Homöopathie. Und eines muss man dem Mann lassen: Nelting erklärt nicht nur, was Burn Out ist, wie es dazu kommt, sondern gibt dem Leser auch echte Hilfestellungen an die Hand. Zum einen legt er den Finger in die offene Wunde: Was bringt uns zum Burn Out, was läuft falsch in unserer Gesellschaft und wie kann ich mich den zahlreichen Fallstricken entziehen? Dann zeigt er die Zusammenhänge zwischen unserem Lebenstil, den daraus resultierenden Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder auch Depression auf – lässt aber auch hier den Leser nicht allein, sondern bietet Bewältigungsstrategien an. Damit es dann auch noch mit der praktischen Umsetzung klappt, liegt dem Buch eine DVD bei, auf der Neltings Frau Elke – eine erfahrene Qi GongLehrerin – praktische Körper- und Entspannungsübungen für den Alltag zeigt. [sb]
Mark Twain – ganz persönlich Zweisprachige Lesung (Rolf-Bernhard Essig und Benjamin Wilson) aus der geheimen Autobiographie von Mark Twain. Musik: von „Stinkwater, TN“ Erfrischung: guter Bourbon 8. November um 19:30 Uhr in der Buchhandlung. Machen Sie sich auf einen total Twain’schen Abend gefasst: bunt, sarkastisch, eigenwillig, überraschend!
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nachdenkliches die ZWIEBEL 11/2012
Der Tod – immer präsent und doch tabu? „Sterben kann gar nicht so schwer sein, bisher hat es noch jeder geschafft“ (Norman Mailer)
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Wenn die Blätter von den Bäumen fallen, heisst es endgültig Abschied nehmen – vom Sommer, den langen Tagen und lauen Nächten. Es ist Herbst und das Jahr neigt sich zum Ende. Es beginnt die trübste und dunkelste Jahreszeit, in der sich nur allzu leicht Melancholie in unsere Herzen schleicht. Schon wieder ein Jahr vorbei, wie schnell doch die Zeit vergeht. November – Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag – kein anderer Monat macht uns unsere Vergänglichkeit bewusster.
Geburt, Leben und Sterben fanden früher hauptsächlich daheim im Kreise der Familie statt – Seniorenheime waren längst noch nicht verbreitet und die Spitäler waren in erster Linie für die Kranken da. Heute gibt es immer mehr Menschen, die noch „nie im Leben einen Toten gesehen“, geschweige denn jemanden bis zum letzten Atemzug gepflegt und begleitet haben. Früher waren es die Angehörigen, die den Verstorbenen wuschen
Foto: illu@clipdealer.de
Da gibt es den stillen, einsamen Tod, den plötzlichen Unfalltod, den Tod nach langem Siechtum und den Tod, der Schlagzeilen macht – durch Krieg, Mord oder Suizid. In unseren Medien wurde noch nie so viel und so öffentlich gestorben wie heute – und doch ist der Tod ein Thema, das die meisten von uns – immer dann, wenn es persönlich wird – gerne beiseite schieben. Schließlich werden wir alle immer älter und bleiben dabei dennoch jünger. In unserem Alltag bleibt wenig Raum für die eigene Sterblichkeit und die der anderen. Neben Jugendwahn und damit verbundener Fitness bis ins hohe Alter dürfte vor allem die heutige Bestattungskultur den Umgang mit dem Tod verändert haben.
die ZWIEBEL 11/2012 nachdenkliches
und ankleideten. Nachbarn und Freunde kamen, um Abschied zu nehmen und Totenwache zu halten. Totenwache – ein Wort, das in unserem Sprachschatz kaum noch eine Rolle spielt.
Vorsorgen mit PIETÄT. Sorgen Sie vor und bestimmen Sie Ihren Abschied
Heute sterben die meisten Menschen in Kliniken oder Altersheimen. Kümmerte sich nach dem Ableben früher die Familie um alle Formalitäten, die Floristen für die Blumengebinde, den Schreiner für den Sarg, den Totengräber zur Aushebung der letzten Ruhestätte und vor allem den Pfarrer für die Trauerrede, übernimmt diese Aufgaben inzwischen in der Regel ein Bestattungsunternehmen. Man kann wählen zwischen Erd- und Feuerbestattung, kirchlicher und weltlicher Trauerzeremonie, anonymer Bestattung oder auch einer Körperspende für die Forschung. Der Tod ist gut organisiert; doch trotz – oder vielleicht auch gerade wegen – aller Berührungsängste lässt er uns nicht los.
selbst. Besuchen Sie uns in unserem außergewöhnlichen Neubau im Norden Bambergs. In modernen, lichten Beratungsräumen beantworten wir Ihnen gerne alle Fragen, die sich bei einem Trauerfall ergeben. Sorgen Sie vor und nehmen Sie Ihren Angehörigen schwierige Entscheidungen ab. Ihre kompetenten Ansprechpartner des Bestattungsinstituts PIETÄT beraten Sie ausführlich über die Möglichkeiten der Vorsorge und auf Wunsch auch über die
Vielleicht, weil wir alle in unserem Leben bereits Menschen verloren haben und tagtäglich die schmerzvolle Lücke verspüren, die geblieben ist. Weil wir alle wissen, wie unwiederbringlich das Leben ist, wie endgültig der Tod. Denn auch wenn die Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr in eine Richtung des Verdrängens geht, so gibt es auch – wie überall im Leben – Gegenbewegungen für einen offenen und direkten Umgang mit dem Tod. In Hospizhäusern können Angehörige jederzeit vorbeikommen und die letzte Zeit gemeinsam mit dem Sterbenden verbringen. Bestattungsunternehmen bieten Abschiedräume an, in denen man in aller Ruhe den Toten ehren kann. Der Schmerz bekommt wieder Raum. So wie die Geburt eines Menschen mit Schmerzen verbunden ist, so ist es auch beim Sterben. Diesen Schmerz zuzulassen, sich ihm zu stellen und bewusst Abschied zu nehmen, mag der erste Schritt auf dem Weg in das weitere Leben ohne den geliebten Menschen sein. So wie auch der November jedes Jahr vom Dezember abgelöst wird und mit ihm die besinnliche Weihnachtszeit dem Alltag ein neues Gesicht verleiht. [sb]
finanzielle Absicherung: Kuratorium Deutsche Bestattungskultur GmbH
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Ihr Leben – Ihr Abschied.
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genuss die ZWIEBEL 11/2012
Heißes für kalte Tage
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Foto: Igor Klimov
Wenn es draußen stürmt und schneit, werden selbst hartgesottene Kaffeejunkies zu Teetrinker. Denn kein Getränk vermittelt (abseits von Weihnachtsmärkten) ein so gemütliches Wohlgefühl wie eine Tasse dampfender Tee.
die ZWIEBEL 11/2012 genuss
In der Teegießerei am Pfahlplätzchen ist es um 11 Uhr morgens noch ruhig – Zeit, eine Tasse Tee zu genießen. Nur welchen? Über 70 verschiedene Sorten stehen auf der Karte. Inhaberin Brigitte Vitus empfiehlt einen „kräftigen Schwarzen“ zum Wachwerden: Die „Ostfriesische Sonntagsmischung“ ist ein hochwertiger Assam Brokentee mit echten Bourbon-Vanillestücken – der will genossen werden, so wie es bei den Ostfriesen üblich ist. Zuerst gibt man die weißen Kluntjes in die Tasse. „Wenn Sie den Tee auf den Kandis gießen, muss es krachen wie ein Eisberg“, erklärt Brigitte Vitus. Dann nimmt sie einen Löffel Sahne aus dem beigestellten Kännchen und lässt sie vorsichtig am Tassenrand hineingleiten. „Jetzt kommen die OstfriesenWölkchen“, sagt sie und betrachtet lächelnd die sahnigen Tropfen auf der Teeoberfläche. „Und jetzt – trinken. Aber nicht umrühren!“ Eine Alternative, um „klar im Geist“ zu werden, ist der japanische Matcha. Der Halb-
schattentee entwickelt eine sehr intensive, grüne Farbe. Nach der Ernte werden die Teeblätter gedämpft, getrocknet und anschließend in Steinmühlen zu feinem Pulver verarbeitet. Bei der japanischen Teezeremonie schlägt man den feinpulvrigen Grüntee mit einem Bambusbesen in einer Schale schaumig. In der Teegießerei gehört zum Gedeck ein Milchaufschäumer, um dem Tee möglichst viel Sauerstoff zuzuführen. Brigitte Vitus vergleicht den Geschmack des Getränkes gerne mit „grüner Schokolade. Weil er so rund und weich schmeckt“. Aber auch ein leichter Algengeschmack ist nicht zu leugnen. Matcha gilt als besonders edle Teesorte und kostet dementsprechend viel. Pro Schale werden (nur) ein bis zwei Gramm Teepulver benötigt. Zu guter Letzt, und weil es nicht schaden kann, noch eine Tasse Tee mit dem „Kraut der Unsterblichkeit“, den Jiao Gu Lan-Kugeln. Jiao Gu Lan ist eine in Asien, vor allem in China wild wachsende Hängepflanze. Sie wird in
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genuss die ZWIEBEL 11/2012
Dann heißt es wieder hinaus in die Kälte und auf zu einem Bummel durch die Teeläden der Innenstadt. Mit dem Beginn der Herbst- und Winterzeit hat sich auch deren Sortiment verändert. Die frisch-fruchtigen Früchtetees, die im Sommer gerne als Eistees getrunken werden, sind in den Regalen etwas weiter nach hinten gewandert und haben vermehrt klassischen, herbstlichen Teesorten wie dem Schwarztee Earl Grey Platz gemacht.
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Ein weiterer wiederkehrender Liebling in der Herbst- und Winterzeit ist Chai-Tee. Der Gewürztee aus Indien mit Zimt, schwarzem Pfeffer, Ingwer und Kardamon muss 20 Minuten auf dem Herd köcheln, bevor er mit Milch und Honig serviert wird. Da die meisten Menschen sich aber nicht die Zeit nehmen, gibt es Chai auch in Beuteln und als Instantpulver. Dann allerdings basiert der Gewürztee auf
Schwarztee – und hat nicht mehr die belebende Wirkung auf den Stoffwechsel wie der Gewürztee. Auch dem Grüntee wird viel Gutes nachgesagt – er soll angeblich Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Doch obwohl er so gesund ist, schmecken manche Sorten für Teeeinsteiger recht grasig. Als Alternative empfiehlt sich da eine Tasse Weißer Tee. Der gehört zwar auch zu den Grüntees, schmeckt aber weniger intensiv, denn er ist sehr großblättrig und von einer feinen Milde. Ein besonders edler Teegenuss ist der „Milky Oolong“. Oolong-Tee ist nur halbfermentiert und liegt deshalb geschmacklich zwischen schwarzem und grünem Tee. Die Blätter des „Milky Oolong“ werden über erhitzter Milch gedämpft, so dass sich der milchige Geschmack im Charakter des Tees einprägt. Bei dem wunderbar cremig-weichen Geschmack ist es egal, welches Wetter draußen tobt. Und der nächste Sommer? Der kann warten… [kk]
Fotos: ellie82@stock.xchng
der chinesischen Heilkunde seit Generationen als Heilpflanze für Tee verwendet. Es wird ihr eine ähnliche Wirkung wie dem Ginseng zugeschrieben. Seine ungewöhnliche Form, die Kügelchen, bekommt der Kräutertee durch die Zugabe von Glukose. Sein Geschmack ist sehr besonders: eine Mischung aus Anis und Lakritze.
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Brot-Zeit in Bamberg verschiedenen Bands in ganz Deutschland auf. Seit 1999 steht sie als Solistin beim RockRequiem, einem Projekt mit Rockmusik und Klassik, auf der Bühne.
Wer einmal den Weg in den Brotladen findet, kommt wieder. Nur so lässt sich erklären, wie sich der kleine Laden in der Bamberger Fleischstraße ohne Werbung oder irgendeine Veränderung des Ladenkonzepts seit 65 Jahren halten kann. Denn in die Ecke hinter dem Maxplatz kommt keine Laufkundschaft.
Fotos: Anny Maurer
Hierher kommen nur Menschen, die das Besondere suchen: Brote aus reinem Natursauerteig, mit frischen Gewürzen – ganz ohne Zusätze. Außerdem gibt es hier auch eine Auswahl an Wurst- und Schinkenspezialitäten aus dem Umland. Hinter der Ladentheke steht seit 1976 Gerda Windt-Köhler. Sie hat das Geschäft, das bis 1960 ein Kolonialwarenladen war, 1988 von ihren Eltern übernommen. „Wir verkaufen nur das, was uns auch selbst schmeckt“, sagt die 51-Jährige. Und: „Ich mag den direkten Kontakt zu meinen Kunden. Außerdem kann ich nur so wissen, was bei ihnen gut ankommt und was nicht.“ Darum hat sich die Bambergerin auch dagegen entschieden, eine weitere Filiale zu eröffnen oder den Laden zu vergrößern. Wohl auch, weil ihr der Brotladen in seiner jetzigen Form die Freiheit gibt, ihrer zweiten großen Leidenschaft nachzugehen: dem Gesang. Gerda Windt-Köhler tritt als Profisängerin seit über 30 Jahren mit
Doch zurück zum Brotladen: Einige kleine Familienbetriebe aus dem Bamberger Umland backen das Brot nach den genauen Vorgaben der Besitzerin. Größtenteils sind es sogar Rezepte, die nur im Brotladen verkauft werden. Eines davon ist für den Gewürzfladen – von Beginn an der Verkaufsschlager unter den Broten. In stattlichen Rädern wird er angeliefert, zusammen mit Holzofenbroten, Römischbrot aus hellem Roggenmehl und vielen anderen. Freitag und Samstag bietet Gerda Windt-Köhler 40 verschiedene Brotsorten an. Beim Verkauf wird sie von Freundinnen unterstützt, die stundenweise aushelfen. Die naturbelassenen Produkte aus dem
Brotladen finden sogar den Weg in die ganze Welt. Eine stattliche Zahl von Stammkunden, viele davon ehemalige Bamberger Studenten, lassen sich das Stück Heimat nach Schweden, Irland, Schottland oder Norwegen schicken. Wegen der dicken Kruste, die durch die lange Backzeit – meist im Holzofen – entsteht, ist das Brot viele Tage haltbar. „Ich bin dankbar, dass unsere Stammkunden dem Laden schon seit so vielen Jahren die Treue halten. Ohne sie gäbe es den Brotladen nicht“, sagt Gerda Windt-Köhler. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. [kk]
Der Brotladen Fleischstraße 3, 96047 Bamberg 09 51 / 4 74 47 www.derbrotladen.de mehlbox@derbrotladen.de Montag – Donnerstag 10:00 - 16:00 Uhr Freitag 10:00 - 18:00 Uhr Samstag 9:00 - 13:00 Uhr
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genuss die ZWIEBEL 11/2012
Ein göttliches Geschmackserlebnis: Bamberger Seelenspitzen Gutes Essen hält ja bekanntlich Leib und Seele zusammen – wenn man das ganze auf die Spitze treiben möchte, sollte man sich einfach den Bamberger Seelenspitzen hingeben: Hauchzarter Knusperteig, der feinbuttrig die Geschmacksknospen verwöhnt – und schon fühlt man sich wie im siebten Himmel.
Und genau das ist ja auch der überlieferte Sinn dieser köstlichen Bäckerspezialiät gewesen: Sie sollte die Menschen vor dem Höllenfeuer retten. Denn ursprünglich wurden Seelenspitzen als Dankesgabe verschenkt – als Gegenleistung erhielt man ein Fürbittengebet für das Seelenheil und die Erlösung der Verstorbenen vom Fegefeuer. Wer nun vermutet, dass das alte Gebäck vor allem zu Allerseelen Hochkonjunktur hatte, der irrt: Bereits 1495 verzeichnete der Schreiber des Bamberger Katharinenspitals Ausgaben für „Seelenspitzen alle Freitag“. Nutznießer dieser großherzigen Spenden waren die so-
genannten „Seelenleute“ – also Bedürftige oder Spitalbewohner. Wer sich heute das alte Kultgebäck schmecken lässt, hat vermutlich weniger sein Seelenheil im Sinn, als viel mehr Genuss pur. Hergestellt wird die Bamberger Spezialität nämlich aus ganz einfachen, aber hochwertigen Zutaten: Das waren ursprünglich feinstes Mehl, frischer Topfen, sahnige Butter, frische Eier, Zucker, Vanille und Hirschhornsalz, heute ist es eher ein buttriger Hefeblätterteig, der für dieses einmalige Geschmackserlebnis sorgt. Im Prinzip unterscheiden sich die Seelenspitzen dabei kaum vom ebenfalls berühmten Bamberger
40 www.bambergerhoernla.de
die ZWIEBEL 11/2012 genuss Hörnchen – lediglich die Form ist eine ganz andere. Natürlich erzählt man sich auch hierzu eine Legende: Und zwar gab es bereits vor Christi Geburt die Tradition des „Haaropfers“ – man schnitt sich die Haare ab, um sich in die Obhut eines Höheren zu begeben, von dem man sich Schutz und Stärke erhoffte. Später wurde das Haarofer durch ein Brotopfer abgelöst – daraus entwickelte sich der Seelenzopf: die Seelenspitze. Eine weitere Tradition war in frühchristlicher Zeit, das Gebäck auf die Gräber zu legen, als Fürbitte zum Einlass in den Himmel. An Allerseelen legte man die Seelenspitzen über Nacht auf den Tisch in der Wohnstube, damit die armen Seelen etwas zum Essen vorfänden. Zugleich wurde die gute Stube erstmals geheizt, damit die „Gäste“ es warm hatten. Viele Bamberger und Besucher der Domstadt sind aber auch der Überzeugung, dass
es die Traditionsbäckerei Seel gewesen sein muss, die dem Butterzopf ihren Namen verliehen hatte. Das ist zwar recht naheliegend, entspricht jedoch keinesfalls den Tatsachen. Allerdings versteht sich die Bäckerei Seel hervorragend auf die Herstellung der Seelenspitzen: als Bamberg ältester Bäckereibetrieb im Herzen des mittelalterlichen Siedlungskerns zwischen Dom- und Kaulberg wurde das heutige Familienunternehmen erstmals im 15. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Genauso wie das klassische Bamberger Hörnla gehören auch die Seelenspitzen somit seit vielen Jahrzehnten zu den Backspezialitäten des Betriebes – und zwar weit über die Grenzen Bambergs hinaus. Die Mitgliedschaft in „Region Bamberg – weil‘s mich überzeugt“ ist da natürlich Ehrensache. Sogar der „Feinschmecker“ hat das Traditionsunternehmen von Bäckermeister Alfred Seel jun. bereits ausgezeichnet – als eine der besten Bäckereien Deutschland. Den Seelenspitzen sei Dank!
[sb]
Probieren Sie doch einfach einmal eine herbstliche Marmelade zu den knuprigen Seelenspitzen – dazu ein Tässchen feinen Tee oder einen Milchkaffee: einfach himmlisch.
Foto: Bilderpflücker@pixelio.de
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Herbstmarmelade: 350 g Kürbis 350 g Birnen 300 g Äpfel 400 ml Traubensaft Zitronenschale 500g Gelierzucker (1:3) Die Früchte schälen und putzen, in kleine Würfel schneiden, mit Traubensaft, Zitronenschale und Gelierzucker verrühren und 3 Minuten sprudelnd kochen. Sofort in Gläser füllen.
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gesundheit die ZWIEBEL 11/2012
Von der Stirne heiß… Wenn draußen der Wind um die Ecken pfeift, die Regentropfen gegen die Fensterscheiben prasseln und die Temperaturen in den Keller gehen, dann kann eine „Sitzung im Schwitzkasten“ durchaus segensreich sein: Saunieren hebt nicht nur die Stimmung, sondern bringt auch das Immunsystem auf Trab.
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die ZWIEBEL 11/2012 gesundheit
Fotos: srugina@clipdealer.de, B+S Finnlandsauna
Bereits vor Urzeiten haben die Menschen die Heilkraft des Schwitzens für sich entdeckt – damals wurden vorzugsweise im ostasiatischem Raum Erdlöcher mit heißen Steinen erwärmt. Rund 2500 Jahre alte Schriftstücke berichten von reinigenden Schwitzkuren in mit glühenden Steinen erhitzten Zelten – einige Völker beendeten mit diesem Ritual sogar ihre Totenbestattungen. In dem fürs Saunieren berühmten Finnland begann man erst vor rund zwei Jahrtausenden mit dem Schwitzen im „Raum aus Holz“ (finn. „Sauna“). Mittlerweile gilt die Sauna als Wellness- und Gesundheitsoase in aller Herren Länder: Ob im türkischen Hamam, in der russischen Banja oder der nordamerikanischen Schwitzhütte Inipi, im mexikanischen Ternazcal sowie im Dampfbad, der Aufgusssauna, im Sanarium oder in der Blockhaussauna: überall auf der Welt wird für Gesundheit und Wohlbefinden geschwitzt. Dabei gilt der Schweiß in unserer Gesellschaft eigentlich als anrüchig und unangenehm. Nicht umsonst gibt es einen Riesenmarkt für Deos und Antiperspirants – Körpergeruch und Schweißflecken auf der Kleidung sind verpönt und gelten als peinlich. Schweiß – ein Zeichen für Unreinheit und mangelnde Körperhygiene? Eigentlich sorgt er für das genaue Gegenteil – Schweiß reinigt den Körper von Giften, toxischen Belastungen und Krankheitserregern. Wer nicht schwitzt, behält diese Substanzen im Körper, wo sie möglicherweise vielmehr Schaden anrichten können. Ausserdem reguliert der Schweiß unsere Körpertemperatur – ob an einem heißen Sommertag, nach körperlicher Anstrengung, bei Fieber oder eben in der Sauna.
Dennoch ist das „gewollte Schwitzen“ nicht uneingeschränkt jedem zu empfehlen. Auch ist es ratsam, beim Saunieren ein paar wichtige Regeln zu beachten. Denn was beim gesunden Menschen das Immunsystem trainiert, kann für Kranke verhängnisvoll sein: So sollte man niemals mit einer Erkältung oder einem fieberhaften Infekt in die Sauna gehen. Die Belastung für Herz und Kreislauf wäre viel zu groß, zumal der Körper ja bereits vollauf damit beschäftigt ist, gegen die
Wer jedoch körperlich fit ist, braucht lediglich ein paar Grundregeln zu beachten: Nicht mit leerem Magen oder direkt nach dem Essen in die Sauna gehen. Vorher immer duschen – das ist hygienisch und entfernt auch den Fettfilm auf der Haut. Danach gut abtrocknen – trockene Haut schwitzt besser. Hitze steigt nach oben – deshalb auf die unteren Sitzbänke ausweichen, wenn es zu heiß wird. Man kann ein bis drei Saunagänge von rund 15 Minuten machen, sollte die Sauna jedoch immer verlassen, wenn man sich unwohl fühlt. Nach dem Saunagang immer duschen, den besten Effekt fürs Immunsystem erzielt man durch kalte Güsse und Frischluft. Danach kann man sich ein wärmendes Fußbad gönnen.
Krankheitserreger zu kämpfen. Auch Patienten mit Bluthochdruck, Venenleiden, Herzerkrankungen und Schilddrüsenstörungen ist vom Schwitzen bei Höchsttemperaturen abzuraten. Für sie eignen sich – nach ärztlicher Absprache – vielmehr die Biosauna oder das Sanarium, beide sind deutlich niedriger temperiert und somit weniger anstrengend für das Herz- und Kreislaufsystem. Gleiches gilt für Schwangere – vor allem in den ersten drei Monaten und kurz vor der Niederkunft.
Und noch etwas: den Flüssigkeitsverlust sollte man erst nach dem letzten Saunagang ausgleichen – zuviel Trinken zwischen den Gängen vermindert die Schadstoffausscheidung und den Reinigungseffekt. Fruchtsaftschorlen oder Mineralwasser sind wegen ihres hohen Mineralienanteils am besten geeignet, Alkohol sollte tabu sein – lediglich in der russischen Banja ist man einem Bierchen zwischen den Gängen nicht ganz abgeneig. Die Behauptung, dass Wodka einen prima Aufguss ergeben soll, darf man jedoch getrost in die Gerüchteküche verbannen. [sb]
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gesundheit die ZWIEBEL 11/2012
Hier eine Übersicht der gängigsten Saunaarten: Banja
Bio-Sauna/ Sanarium
Caldarium
Temperatur: 50°C – 70°C
Temperatur: 50°C – 60°C
Temperatur: 40-50°C
Luftfeuchtigkeit: sehr hoch
Luftfeuchtigkeit: mittel
Luftfeuchtigkeit: hoch
Aufgüsse: ja
Aufgüsse: ja
Aufgüsse: nein
Diese russische “Sauna” ist eine Art Badehaus und besteht aus mindestens zwei bis drei Räumen: Schwitzraum, Waschraum und Ruheraum. Außer im Schwitzraum darf man sich mit den Mitsaunenden unterhalten und gemeinsam etwas trinken, das kann Tee sein, aber man hat auch nichts gegen ein, zwei Bierchen...
Die Bio-Sauna ist eine mildere Variante der klassischen Sauna. Sie entspannt sowohl mit ätherischen Ölen als auch mit Lichttherapie. Hier kann man deutlich länger verweilen, da sie weniger anstrengend und belastend für Herz und Kreislauf ist.
Die Caldarium ist ein römisches Dampfbad und ähnelt sehr dem türkischen Hamam, wobei jeder Saunagang zusätzlich mit ätherischen Ölen verfeinert wird. Dieses Bad ist kreislaufschonend und entspannt die Muskulatur.
Dampfbad Temperatur: 40°C – 55°C Luftfeuchtigkeit: sehr hoch Aufgüsse: nein
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In der Bambados-Backofensauna schwitzen nicht nur die Gäste, sondern auch ein Brot im Ofen, das zum Aufguss angeschnitten wird.
Foto: Stadtwerke Bamberg
Das Dampfbad ist ein typisches Schwitzbad mit einer saunaähnlichen Wirkung. Dabei wird die sehr hohe Luftfeuchtigkeit mit Hilfe eines Dampfkessels erzielt. Diese Art des Schwitzens lindert vor allem Beschwerden der Atemwege.
die ZWIEBEL 11/2012 gesundheit
Klassische Sauna
Hamam
Erdsauna
Temperatur: 80°C – 100°C
Temperatur: bis zu 50°C
Temperatur: 110°C – 130°C
Luftfeuchtigkeit: niedrig
Luftfeuchtigkeit: hoch
Luftfeuchtigkeit: niedrig
Aufgüsse: ja
Aufgüsse: nein
Aufgüsse: mild
Die klassische Sauna kann sowohl ein Raum, aber auch ein kleines Saunahaus sein. Diese Form der Sauna ist komplett mit Holz ausgekleidet und wird mit einem Steinofen betrieben.. Um das Hitzegefühl zu verstärken, werden in regelmäßigen Abständen sogenannte Aufgüsse vollzogen. Die Sitzbänke sind auf mehrere Ebenen verteilt, oben ist es am heißesten. Innerhalb der Sauna ist Schwitzen angesagt, außerhalb das Abkühlen und Ruhen.
Das Hamam ist ein türkisches, luftfeuchtes Dampfbad, welches in mehrere, unterschiedlich temperierte Bereiche unterteilt ist. Der erste Raum nennt sich “Göbbek”. Hier herrschen Temperaturen von rund 50°C. Beim “Maslakh” handelt es sich um einen Ruheraum mit etwa 40°C Wärme. Anschließend geht man in den “Sogukluk” auch hier ist es bis zu 40°C warm. Am Ende verweilt man noch im “Halvet” – dort lässt man sich mit einem Ziegenhaar-Handschuh einseifen, es folgt eine wohltuende Körpermassage oder auch abhärtende Kalt-Warm-Wassergüsse – beides fördert die Durchblutung und sorgt im Anschluss für wohltuenden Schlaf.
Die Erdsauna ist die Urform der normalen Sauna. Es wird eine Bodenwanne in die Erde eingelassen, die mit Steinen vermauert ist. Anschließend wird der Saunakomplex in diese Wanne gesetzt und zwar so, dass die Sauna bis zur Hälfte in der Erde versinkt. Diese Saunen bestehen überwiegend aus Kiefernholz. Erhitzt wird der gesamte Komplex mit einem Holzofen.
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22.10.2012 13:18 Uhr
Die Autorin Syke Brandt ist Journalistin und Heilpraktikerin in Bamberg. Am 19. November hält sie einen Vortrag zum Thema „Homöopathie in den Wechseljahren“ in der Herzog Max-Apotheke, Bamberg Anmeldung: www.herzogmaxapotheke.de
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Termine Adventsausstellung Samstag, 24. November 2012 Sonntag, 25. November 2012
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Spiegelsaal der Harmonie sa, 10.11.2012, 20.00 Uhr
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zahlreiche Vereine stellen ihre Sportarten vor
orientalische Musik mit Saz, Cello und Klavier im Rahmen der 18. Gitarrentage
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2. Promikellnern
Wortfront
Konzerthalle Fr, 2.11.2012, 20.00 Uhr
Landratsamt, LudwigstraSSe D0, 8.11.2012, 16.30 Uhr
Hotel Residenzschloss sa, 10.11.2012, 19.00 Uhr
Club Kaulberg s0, 11.11.2012, 20.00 Uhr
Der italienische Barde mit der Geige verbreitet Dolce Vita in der Konzerthalle
Vernissage zur Ausstellung mit Bildern von Gerhard Klarmann
Vier Gänge-menü, von fachfremden aushilfen für den guten Zweck serviert
Sandra Kreisler und Roger Stein singen „Deutschen Kammerpop“: klare Worte frech gesungen
Basler Totentanz
Vom AugenmaSS Überwältigt
Salut Salon
Farben_froh
Konzerthalle sa, 10.11.2012, 19.30 Uhr
Café Kunstpause Ab M0, 12.11.2012
Nora Gomringer liest Georg Paulmichl mit Darstellung der OBA-Theatergruppe
Vier frauen krempeln die klassik um – ein klavierquartett der anderen art
Ausstellung mit Fotografien und Aquarellen von Gerhard Wolfrum
The Dubliners
20 Jahre Äh-Werker
Uta Köbernick
KOnzerthalle So, 4.11.2012, 20.00 Uhr
VHS, Altes E-Werk Fr, 9.11.2012, 20.00 Uhr
Morphclub sa, 10.11.2012, 20.00 Uhr
Rechte Szene in Franken
Irish Folk Music mit den originalen – hier bleibt kein „Whiskey in the Jar“
Kabarett in der VHS: ährinnerungen aus Programmen von 20 Jahren
Mehrfach Preisgekrönte Schweizer Schauspielerin und Liedermacherin: „Rabenlieder“
Ausgehen November 2012
Domplatz So, 4.11.2012, 15.00 &16.00 Uhr Historische Darstellung spätmittelalterlicher Lebens- und TodesAnsichten
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E.T.a.-Hoffm.-Theater, Studio Fr, 9.11.2012, 20.00 Uhr
Stephanskirche, Gewölbe Di, 13.11.2012, 20.00 Uhr Vortrag zu Aktivitäten von Neonazis in franken
die ZWIEBEL 11/2012 ausgehen
Wine, Food & Jazz
La Paloma
Hofbräu Do, 15.11.2012, abends Fr, 16.11.2012, Abends
Villa Concordia Mi, 21.11.2012, 20.00 Uhr
Willie Salomon/ Rainer Brunn Grüner Saal der Harmonie Sa, 24.11.2012, 19.30 Uhr
kammerkonzert Konzerthalle So, 25.11.2012, 17.oo Uhr
Verkostung neu Entdeckter Weine mit Rotweinbratwürsten und jazz
Günter Baby Sommer und Ulrich Gumpert mit zeitgenössischem europäischem jazz
weltbester blues von zwei echten spezialisten
Aimez-vous Brahms? fragen die Bamberger symphoniker und spielen zwei klavierquintette
Lichthöfe
Rachels weg
Toutou
Ich Weltkind
KönigstraSSe, Gärtnerstadt Sa, 17.11.2012, ab 18.00 Uhr
Lichtspielkino do, 22.11.2012, 18.45 Uhr
E.T.A.-Hoffm.-Theater, Studio Sa, 24.11.2012, 20.00 Uhr
Villa Dessauer Di, 27.11.2012, 19.00 Uhr
Illuminationen und Kulturveranstaltungen In Höfen und Häusern
Dokumentation über und mit Rachel wotton, australien im Rahmen des Aktion MenschFestivals „Überall dabei“
Premiere der Beziehungs komödie rund um den hund
Gudrun Schury liest aus ihrer biografie Gabriele Münters
Breeze
„Warum immer ich?“
Orgelkonzert
Jazzclub Sa, 17.11.2012, 21.00 Uhr
Jazzclub Fr, 23.11.2012, 20.00 Uhr
Die toten, bösen Wiener
„soulful acoustic“: Intelligente Jazz/popmusik aus bamberg
annette grabiger alias „Annette von bamberg“ mit der premiere ihres 1. solocomedyprogramms
Hagel und Haut
BErganza Preis
Lichtspielkino Mo, 19.11.2012, 19.00 Uhr
Villa Dessauer Sa, 24.11.2012, 16.00 Uhr
Zwei Jahre auf den Spuren der Villa ConcordiaStipendiatin Annette Schmucki
Gerhard Schlötzer erhält den berganza-preis, zugleich vernissage seiner Aus stellung „linien und achsen“
Club Kaulberg Sa, 24.11.2012, 20.00 Uhr Gerti baumgärtel und Arnd Rühlmann singen kreisler und hirsch – premiere
Frantisek Uhlir Team jazzClub Sa, 24.11.2012, 21.00 Uhr Fortsetzung der pragreihe mit spitzenjazz aus tschechien
Dom Mi, 28.11.2012, 20.00 Uhr Abschlusskonzert der Reihe im domjubiläumsjahr, dom organist markus Williger spielt zum thema „Endzeit“
Adventsmarkt Elisabethenplatz Fr, 30.11. bis So, 2.12.2012 kleiner, freundlicher adventsmarkt – schöne einstimmung auf die weihnachtszeit
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impressum & adressen die ZWIEBEL 11/2012
Impressum Verlag
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Anzeigenleitung Manuel Werner Telefon 09 51 / 18 51 70 27 Mobil 01 78 / 9 74 80 80 m.werner@die-zwiebel.de
Chefredakteur Henning Brandt [hb] (V.i.S.d.P.) h.brandt@die-zwiebel.de
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2012 vom 1.1.2012. Anzeigenschluss 20. des Vormonats.
Druck Redaktion Katja Kölbl [kk] k.koelbl@die-zwiebel.de Daniela Pielenhofer [dp] d.pielenhofer@ die-zwiebel.de Syke Brandt [sb] www.globuli-bamberg.de Frank Keil [fk] f.keil@die-zwiebel.de Jürgen Gräßer [jg] post@die-zwiebel.de
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Henning Brandt grafik@die-zwiebel.de
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Erscheinungsweise die ZWIEBEL (Aufl. 6.000 Ex.) ist monatlich an über 250 Vertriebsstellen in Bamberg kostenfrei erhältlich. © Copyright 2012 für eigens gestaltete Anzeigen und Texte beim Verlag. Nachdruck und Vervielfältigung, (auch auszugsweise). Wiedergabe durch Film, Fernsehen, Rundfunk sowie Speicherung auf elektronischen Medien nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Namentlich oder mit Autorenkürzel gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung des Verlags wieder.
Bamberger Symphoniker
Lichtspiel Kino & Cafe
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Brentano Theater
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Jazzclub Bamberg Obere Sandstr. 18 Telefon 53740 www.jcbamberg.de
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Stadtgalerie Villa Dessauer Hainstr. 4a Telefon 871861 www.bamberg.de/museum Viele weitere Infos unter
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Hier finden Sie die Zwiebel – eine Auswahl von Auslagestellen – Gesamtübersicht auf www.die-zwiebel.de AOK Bamberg
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