Mit Texten von Otto Br端hlmann
Felslandschaften in den Glarner Alpen
vertikale ebenen
Fridolin Walcher
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Was entscheidet dar端ber, was wir sind: wohin wir gehen oder woher wir kommen?
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Hast du das auch schon gespĂźrt: dass in der Grossartigkeit und Ruhe der Berge das Einzige, das nicht dazu gehĂśrt, du selber bist?
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Was liegt zwischen der sprachlosen Welt des Tiers und der Bewusstseinshelle des Menschen? Was zwischen dem Empfinden des Säuglings und dem Wissen des Erwachsenen? Was zwischen Nichtbegreifen und Verstehen? Übergänge, Dämmerungen: Wie schön ist am Morgen die unaufhaltbare Heraufkunft des Lichts, wie ergreifend der Abend, wenn langsam der Tag in die Nacht hinein schmilzt.
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Die Gipfel, von denen aus es in allen Richtungen abwärts geht, haben mich kaum je gelockt. Immer habe ich die Übergänge und die Durchgänge gesucht, die Pässe, die Lücken, die Furten. Damit weiss ich mich verwandt mit den Geschicken aller Völker zu allen Zeiten − und mit dem Plan des Lebens überhaupt.
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In der Mittagshitze einen steilen Hang hinauf klimmen, eine รถde Gerรถllhalde queren: warum tu ich das freiwillig? Empfinde ich die ร berwindung von Unlust als Lust? Verlockt mich das Menschenferne, das MenschenFeindliche, das Menschenleere?