Folder Praktikum - OEH Wahl 2009

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GRAS – Grüne & Alternative StudentInnen

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Ausgenutzt

Daher fordern wir für alle Praktika: • Mindesteinkommen 800€/Monat • Maximaldauer 5 Monate • Soziale & arbeitsrechtliche Mindeststandards • Einbindung in den Kollektivvertrag • PraktikantInnenausbildungsgesetz • Stipendiensystem für Praktika im NGO-Bereich • Qualitätsstandards: Ansprechperson, Einschulung, Feedback • Praktikum = Ausbildung ≠ Billigarbeit

Arbeiten als Luxus? Bei zwei Drittel der StudentInnen und selbst der AbsolventInnen müssen zusätzlich die Eltern als Ersatzeinkommensquelle einspringen. Daher können Praktika überhaupt nur von einer privilegierten Gruppe gemacht werden, viele können sich diesen „Luxus“ nicht leisten. Versuchen sie es doch, ergibt sich oft eine Parallele zu „working poor“: Armut trotz Arbeit und Ausbildung.

GRAS Uni Wien – wien@gras.at GRAS Juridicum Wien – jus@gras.at GRAS WU Wien – wu-info@gras.at GRAS TU Wien – tu-wien@gras.at Kunstrasen Musikuni Wien – kunstrasen@gras.at bagru*GRAS*boku BoKu – bagru.boku@gras.at GRAS Linz – info@gras-linz.at PUFL-GRAS Innsbruck – pufl@gras.at GRAS Med Innsbruck – med-ibk@gras.at GRAS KF Uni Graz – gras.graz@gmx.at BLATT-GRAS TU Graz – blatt@gras.at GRAS Med Graz – gras.meduni-graz@gmx.at GRAS Salzburg – salzburg@gras.at GRAS Klagenfurt – klagenfurt@gras.at GRAS Bund – aktiv@gras.at

MHV: GRAS - Grüne und Alternative StudentInnen, Lindengasse 40, 1070 Wien

Faires

Praktik

Du bist dran!

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um!


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Wir zahlen uns die Arbeit nicht selbst!

Seilschaften, soziale Selektion und Diskriminierung

StudentInnen, die Praktika absolvieren, arbeiten prekär (= in unsicheren Arbeitsverhältnissen), unterbezahlt und unversichert.

Überstunden, Wochenendarbeit, Zeitdruck, Unterbezahlung, fehlende soziale Absicherung und mangelnde Mitbestimmung im Betrieb sind die Faktoren, die in Summe das Prekariat bilden. Zahlreichen Studien zu Folge sind Frauen von prekären Praktika deutlich stärker als Männer betroffen: Sie absolvieren wesentlich häufiger Praktika – nach dem Studium sind es sogar fast nur Frauen, die auch ein zweites Praktikum ableisten – und werden für diese geringer oder gar nicht bezahlt. Darüber hinaus sind für gute Praktikumsplätze oft Verbindungen, Netzwerke und Seilschaften notwendig, was einmal mehr zu sozialer Selektion und nicht selten zu struktureller Diskriminierung von Frauen führt, sowie Personen aus bildungsfernem Umfeld von passenden Arbeitsplätzen fernhält.

Kein Gehalt, keine Versicherung, um 6 Uhr aufgestanden – und dann doch nur Café gekocht? Wenn so auch deine „Ferien“ ausgesehen haben, bist du kein Einzelfall: JedeR von uns absolviert durchschnittlich drei Praktika; mindestens eines davon unbezahlt. Häufig ohne Vertrag, arbeiten wir bis zu 40 Wochenstunden, jedeR Siebente macht sogar Überstunden während des Praktikums – und der uns eigentlich zustehende Urlaub wird nicht einmal erwähnt. Obwohl Praktika unserer Ausbildung dienen sollen, wird oft auf unsere Qualifikationen keine Rücksicht genommen. Ist das Praktikum dann vorbei, bekommen wir oft nicht einmal Feedback oder ein Arbeitszeugnis. Ganz zu schweigen von einem guten Job: Nur bei 20 % führt dieses prekäre Ausbeutungsverhältnis auch zu einer Anstellung.

Zwei Teufelskreise Wenn wir unbezahlte Praktika in den Ferien oder neben der Uni absolvieren, müssen die meisten von uns daneben bzw. davor noch jobben – um die Lebenserhaltungskosten während des Praktikums bestreiten zu können. Darunter leidet mangels Zeit das Studium. Im schlimmsten Fall verlieren wir unsere Beihilfen und müssen dank ÖVP wieder Studiengebühren zahlen. Außerdem: Je mehr wir gratis oder unterbezahlt arbeiten müssen, umso weniger reguläre Stellen werden angeboten.


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