Weltwoche Stil Nr. 1 März/April 2010

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Es sind Details,

die auf Stilfragen die Antworten liefern.

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mONICAS WELT

Alles über die Bellucci (und den Mann, der sie noch schöner macht). Sowie neue Frühlingsmode, kostbarer Schmuck, schicke Accessoires. Plus ein edles Chalet in Crans−Montana

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Stil

No. 1 März/April 2010


Es sind Details,

die auf Stilfragen die Antworten liefern.

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Weltwoche Stil No. 1 editorial

Ihr MArK VAN HUiSSeliNG

MärZ/April 2010

s3

bild MArc Wetli (13pHoto.cH)

liebe leSeriN, lieber leSer

«endlich Frühling» stand vor einem Jahr auf der titelseite unserer Sonderausgabe. Und dieser Satz entsprach bestimmt dem lebensgefühl vieler leser sowie unserer Mitarbeiter. Dann schneite es an dem tag, als die Zeitschrift in den briefkästen und Kiosken lag. Dieses Mal steht «Monicas Welt» vorne drauf, das ist irgendwie eine sicherere Wahl. Was ich sagen will: Wir spüren den Frühling wieder, endlich. egal, ob das Wort auf der titelseite steht oder nicht – wir versuchen, ihnen mit dieser Ausgabe das dazugehörende Gefühl zu vermitteln. Und, das mag jetzt etwas überheblich daherkommen, wir finden, es sei uns gelungen. Weil wir Mode und Stil, Accessoires, Autos, Schmuck, reiseziele et cetera vorstellen, die das leben schöner und das lebensgefühl besser machen. immer, und erst recht in diesem Frühjahr. Das ist, natürlich, nicht bloss unsere leistung. es ist einfacher, eine Zeitschrift, die für gute Stimmung sorgt, zu gestalten, wenn die Designer so gute Arbeit geleistet haben, wie sie das für diese Saison getan haben. Die Modewelt, nebenbei, ist der richtigen Welt immer ein Jahr voraus, was die Herstellung von Kollektionen angeht, auf jeden Fall. Das heisst, die Kleider, die jetzt in den Geschäften zu kaufen sind, wurden vor mindestens einem Jahr gezeichnet. Vor einem Jahr war die Stimmung weniger gut als heute, was die Wirtschaft betrifft zum beispiel, und das führt in den meisten Fällen zu schönen Kollektionen (schlechte Zeiten, gute Kleider; oder gibt es jemanden, der sich nicht freut, wenn Mädchen wie unser Model links im bild, in Versace, aussehen?). Wenn wir gerade von guter geleisteter Arbeit und schönen Augenblicken sprechen: Wir haben seit dieser Ausgabe einen neuen Art-Director (lesen Sie bitte mehr darüber auf Seite 6). Und Sie haben mit dieser Weltwoche -Stil-Ausgabe No. 1 eine Zeitschrift mit neuen Schriften und neuem layout in den Händen. Wir hoffen, dass sie ihnen so gut gefällt und so viel Spass macht wie uns.


www.chaneln5.com



Weltwoche Stil No. 1

mitarbeiter dieser ausgabe

No.  1

senka stütz,

s

No.  2

No.  3   philipp prinz von hessen

sandra bauknecht

ist ab dieser Ausgabe unsere Redaktorin für Mode und Stil. Zudem ein Glücksfall für diese Zeitschrift. Denn jemanden zu suchen, der sich im Auftrag durch Tausende neue Kleider, Schuhe, Taschen usw. arbeitet, ist nicht einfach. Man muss stattdessen jemanden finden, der das sowieso tut. Aus Interesse, Leidenschaft und, im Fall von Sandra, einem weiteren Grund: Die ehemalige Marie Claire Redaktorin verfasst einen sogenannten Fashion-Blog (sandrascloset.com) im World Wide Web. Dort stellt sie täglich Kleider, Schuhe, Taschen und vieles mehr du jour vor. Trotzdem, so sieht es aus, hat die Münchnerin, die seit zirka fünf Jahren in Zürich lebt, noch freie Zeit, zum Beispiel für einen Essay über ihren Luxus (Seite 18). Ihre Auswahl von Must-haveObjekten für dieses Frühjahr gibt es ab Seite 20.

hat nicht nur einen guten Namen, er ist auch ein guter Fotograf. Natürlich wissen wir ebenfalls, dass es nicht reicht, das so hinzuschreiben, «actions speak louder than words», sagt man in New York, wo Philipp lebt. Und action von ihm zeigen wir auf Seiten 70/71, das heisst, wir zeigen ein Porträt, das er von Gisela Rich, der Autorin unserer Reise­ kolumne dieses Hefts (über Ibiza), aufgenommen hat. Es handelt sich dabei um Philipps einziges Bild in dieser Ausgabe. Aber, um eine weitere Redensart zu bringen: «Der gute Schneider näht wenig Anzüge.»

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No.  4

m irko borsche und alexis zurflüh

sind unsere neuen Art-Directors und verantwortlich dafür, dass diese Zeitschrift ab heute anders aussieht. Borsche (links im Bild ganz unten) hat mit seinem Münchner «Bureau» (so nennt er die Agentur) in den vergangenen Jahren, sagen wir, ziemlich viele Preise gewonnen (Vollauflistung auf zirka acht Seiten seiner Homepage mirkoborsche.com; zum Beispiel «Visual Leader des Jahres 2007» für die Gestaltung von Jetzt, SZMagazin, Neon oder Mini Magazin). Für unser Stilheft, das dieses Jahr sechs Mal erscheint, haben er und sein Mitarbeiter Alexis Zurflüh das Layout überarbeitet sowie eine Schrift mit Namen «Benjamin» (Weiterentwicklung der «Franklin») entworfen. Alexis hat die Arbeit an dieser Ausgabe in Zürich zudem als so etwas wie eine Reise zurück in seine Kindheit erlebt – er ist in Baden und Zürich aufgewachsen.

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märz/april 2010

Bilder  julian baumann, philipp von hessen, johannes von gross

Marketingleiterin der HolyGruppe (Strellson, Windsor), arbeitet und lebt in Kreuzlingen. Auf dem Papier, auf ­jeden Fall. In der Wirklichkeit arbeitet sie auch in Berlin, Mailand, New York . . . Und leben tut sie, tatsächlich, ab und zu an Wochenenden wenigstens, in Kreuzlingen, wo es ihr gefällt, nebenbei (sonst lebt sie im Flugzeug oder in ihrem Auto). Unser Foto­shooting mit ihr, für das sie ihre Tasche aufmachte und den Inhalt zeigte, fand im «Kaufleuten» statt, einem ihrer liebsten Restaurants. Das befindet sich in Zürich. Das Ergebnis des Shootings bzw. den Inhalt von Senkas Tasche finden Sie am Schluss dieser Zeitschrift, auf Seite 74.



Weltwoche Stil No. 1

inhalt Et Dieu . . . Créa La Femme. Monica Bellucci spricht über ihr Leben als Schauspielerin

und Rouge-Dior-Model und über ihr Leben als Frau und Mutter. Einblicke in den Alltag des glanzvollsten Stars von Frankreich ab

Seite

36

s

Bild  Eric Nehr für christian dior parfums

Make-up : Diorskin Nude 030, Diorblush 733, Style Liner Pencil 098, Khôl Pencil 099, 5 Couleurs Designer 708, Mascara Iconic Extrême 090, Sérum de Rouge 760; Mode von Dior .

märz/april 2010


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Weltwoche StiL No. 1

inhalt

Kosmetische Spitzenleistungen erfordern Körpereinsatz – tyen, artDirector von Dior kosmetik (vorne), über seine arbeit, ab SEitE 44

SEitE

No. 24

muSt-havES

Nouveau Glam – die Femme fatale trägt durchsichtige Stoffe und zeigt, was sie hat, zum Beispiel Lingerie No. 26

muSt-havES

Sport-Couture – Der trendigste Weg aufs Siegertreppchen s 10

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paris embouteillé par Balenciaga – sowie elf weitere Frühlingsparfüms, ab SEitE 30

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No. 03

EDitoriaL

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No. 06

mitarBEitEr DiESEr auSgaBE

SEitE

No. 14

imprESSum

SEitE

No. 16

mvhS DigESt

SEitE

Die wichtigsten Entwicklungen der Saison SEitE

No. 1

mEiN LuxuS

mode-Bloggerin Sandra Bauknecht über die Bedeutung von Luxus – und warum er gefährlich werden kann

No. 20

No. 2

muSt-havES

Back to Nature – zeitgemässer Eco-Chic ist bequem und geht auf hohen absätzen

muSt-havES

Combat-Chic – mit unseren modetaktischen anweisungen fällt die guerillakämpferin selbst im Camouflage-outfit auf SEitE

No. 22

muSt-havES

Graphic Order – kontrastreiche Liebeserklärungen von Weiss an Schwarz – und umgekehrt

Ein must-have dieses Frühjahrs – Kleid von Pucci

märz/apriL 2010

Bilder aLExiS zurFLüh, tyEN

SEitE


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Weltwoche Stil No. 1

inhalt Willkommen zu Hause – Chalet in Crans mit Wohnzimmer zum Drinbleiben, ab Seite 48 seite  No.  52   planet clarins

Von ein paar pflanzlichen Ölen  zu einem weltumspannenden Beauty-Konzern in fünfzig Jahren

seite  No.  70   mein ibiza

Autorin Gisela Rich schreibt über himmlische Tage in der balearischen Hölle

seite  No.  64   reisen

Das lange, luxuriöse Wochenende in der Welthauptstadt – London

seite  No.  72   fragebogen

seite  No.  74   meine tasche

s 12

Senka Stütz gewährt intime Einblicke – nicht von sich, aber sie zeigt ihren Tascheninhalt, immerhin

Car and Girl  oder weshalb der Range Rover Sport seine Fahrer schöner macht, ab Seite 68

Chanel in China  – Die Kollektion «Paris–Shanghai», ab Seite 56 märz/april 2010

Illustration  gregory gilbert-lodge

Berndt Hauptkorn beantwortet Fragen über Fragen


D A S PA R F U M . E I N E N E U E E S S E N Z

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Impressum Herausgeberin: Weltwoche Verlags AG, Förrlibuckstrasse 70, Postfach, 8021 Zürich Redaktion: Telefon 043 444 57 00, Fax 043 444 56 69, E-Mail: redaktionAweltwoche.ch, E-Mail: leserbriefeAweltwoche.ch Verlag: Tel. 043 444 57 00, Fax 043 444 56 07, E-Mail: verlagAweltwoche.ch Internet: www.weltwoche.ch Abo-Service: Tel. 043 444 57 01,

Fax 043 444 50 91, E-Mail: aboserviceAweltwoche.ch Jahresabonnement Inland Fr. 203.– (inkl. MwSt.) E-Mail-Adressen:

vorname.nameAweltwoche.ch Gründer:

Karl von Schumacher (1894–1957) Verleger und Chefredaktor:

Roger Köppel Redaktionsleiter:

Mark van Huisseling Art Direction: Mirko Borsche, Alexis Zurflüh (Bureau Mirko Borsche) Produktionschef: David Schnapp Fotoproduktion/Bildredaktion:

Christophe Bosset Produktion: Oliver Schmuki Layout: Catharina Clajus (Leitung), Franziska Altmann, Rudi-Renoir Appoldt Internet: Andreas Thut (Leitung) Korrektorat: Cornelia Bernegger und Rita Kempter (Leitung), Sybille Brütsch-Prévôt, Jacqueline Byland, Iwona Eberle, Eva Koenig Mitarbeiter dieser Ausgabe:

Art/Bild: Julian Baumann, Gregory Gilbert-Lodge, Eric Nehr, New Future Graphic, Tyen, Johannes von Gross, Philipp von Hessen, Alexis Zurflüh Text/Redaktion: Sandra Bauknecht, Gisela Rich, Katrin Roth, Oliver Schmuki, Senka Stütz, Raphael Suter Sekretariat: Miriam Schoch (Leitung), Inga-Maj Hojaij-Huber Verlagsleitung: Maike Juchler,

Sandro Rüegger Marketing: Ivo Schneider (Leitung) Anzeigenverkauf: Christine Lesnik (Leitung), Marco Chini, Angela Scasascia-Prisciantelli Anzeigeninnendienst: Anina Gross, Laura Bazzigher, Tel. 043 444 57 02, Fax 043 444 56 07 E-Mail: anzeigenidAweltwoche.ch Druck: Ringier Print Zofingen AG

Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet.

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Weltwoche Stil No. 1

branchenreport

Mvhs Digest

Die wichtigsten Entwicklungen der Saison in der Damen- und Herrenmode,

der Uhrenbranche, Autoindustrie sowie in der Unterhaltungselektronik. Von Mark Van Huisseling

military-chic und die rückkehr des clogs

s 16

Weiche anzüge nach harter landung

Es hört sich nicht sympathisch an, aber wirtschaftlich schlechte Zeiten bringen gute Kleider hervor. Weil die Modemacher Kollektionen entwerfen müssen, die die Stimmung verbessern und deshalb gekauft werden. Und weil die Modebranche einen Vorlauf von einem Jahr hat gegenüber der richtigen Welt, darf man sich auf gutgekleidete Männer freuen in diesem Frühjahr. Die wichtigsten Kleidungs­ stücke sind immer noch Jackett und Hose, doch wird der neue Anzug diese Saison etwas weicher und etwas getragener (more used/less sharp) daherkommen. Der Grund dafür, stand in der Neuen Zürcher Zeitung, sei, dass steife Stoffe und konservative Elemente «als Folge der Selbstdemontage der ehemaligen Helden der Wall Street», zurzeit keine Konjunktur haben. Was aber immer Konjunktur hat, ist, gut auszusehen.

Sinngemäss gilt für Damenmode, was bei der Herrenmode zu erkennen ist (schlechte Zeiten, gute Kleidung). Freuen wir uns also auf die warmen Monate vor uns. Das Stück, das man als Frau im kommenden Sommer haben muss, ist eine Jacke von Balmain im Armee-Stil (Military Chic ist vielleicht die Mode der Saison und Nicolas Ghesquière der Rockstar unter den Designern), dazu gehen Shorts besonders gut. Ein weiterer wichtiger Trend ist das sogenannte «Lingerie Dressing» – Wäsche wird alltagstauglich, BHs dürfen, ja sollen sichtbar sein unter transparenten Blusen oder gleich ausschliesslich getragen werden. Was Männer dagegen ein wenig weniger freuen dürfte: Der gefragteste Schuh ist der Clog.

aussen nostalgie, innen innovation

gegen die demokratisierung

Extremsportler für gutes gewissen

Ökologisch korrekter(er) Lifestyle verändert die Automobilindustrie. «Am unteren Ende fahren mehr Der Dezember des ver­ sparsame Kleinwagen, irgendwo in der oberen gangenen Jahres war, endlich, wieder einmal ein Mitte Limousinen von guter Geschäftsmonat – Mercedes mit HybridanKunden aus Asien kauften trieb, und am oberen Ende Schweizer Uhren wie vor findet man eine Leistungsder Finanz- und Wirtshow der Bio-Supersportschaftskrise. Es könnte aller», sagt mein Kollege und so sein, dass die Zurückhal- Weltwoche-Autotester tung vorbei ist. Das wäre David Schnapp. Bentley gut, nicht nur für die z. B. stellte mit der neuesUhrenanbieter, auch für ten Version der Continendie Käufer. Denn die Hertal-Reihe einen leichter steller zeigen mit ihren gewordenen Super-Gran­ neuen Kollek­tionen, dass Turismo vor (2 Sitzplätze, sie wieder machen, was sie Carboneinlagen, 630 PS am besten können: Uhren aus turboaufgeladenem mit technischem FortW12-Motor; 438 100 Franschritt entwickeln. Z. B. ken). Etwas vom Besten das dünnste Automatikdaran (neben Kraft aus werk der Welt (2,35 mm, in 800 Newtonmetern, die der «Altiplano» von Piaget) dank Traktionskontrolle oder die verbesserte Wecker­ auch bei Nässe resp. Schnee armbanduhr «Memovox» auf die Strasse gebracht von Jaeger-LeCoultre (Auto- wird): Der «Supersports» matikwerk mit 28 000 tankt Bioethanol. Viel Halbschwingungen pro Leistung, ökologisch einMinute; Bild oben). Und vernehmlich auf die Strasse IWC stellt die «Yacht-Club» gebracht – das dürfte die vor, die an ihre Portugieser Zukunft des Autos mit Verbrennungsmotor sein. anschliesst.

märz/april 2010

Dank iPod, iTunes etc. ist Musik zwar überall, jederzeit bezugs- und abspielbereit. Das Problem aber: die Qualität. Wer seinen iPod einmal an eine hochwertige Stereoanlage anschliesst, wird enttäuscht sein – der Klang entspricht in der Regel nicht den Erwartungen, selbst wenn die MP3-Quellen bestens komprimiert wurden. Die Lösung: High-End, hochwertige Stereoanlagen, die teurer sind als ein Sport­ wagen. Kollege Schnapp, Technik-Kolumnist der Weltwoche, rät zu einem Blick ins Angebot der Berliner Manufaktur Burmester. Der ReferenceCD-Spieler der AudioExperten ist zwar nicht unter 43 000 Franken zu haben, aber erstens ist der Kauf ein Statement. Und zweitens ist einem Musik etwas wert, nicht wahr?



Weltwoche Stil No. 1

mein luxus

sandra bauknecht

unsere autorin geniesst den Zauber, der von einem

mit viel Liebe hergestellten Kleidungsstück ausgeht. Dennoch ist Mode für die Betreiberin eines Fashion-Blogs bloss der zweitgrösste Luxus. julian baumann (Bild)

exquisiten Stoff, die edle Verarbeitung und die meist spezielle Schnittführung. Oft ist es wie das Werk eines begnadeten Künstlers. Es geht mir nie darum, einen Designer vorzuführen, sondern immer um die Liebe zum Stück selbst. Die Kunst eines persönlichen Stils liegt meist darin, Edles mit Günstigem, Neues mit Altem zu kombinieren. Einen Trend zu setzen, gelingt nur dann, wenn man an sich selbst glaubt, man sich in seiner Haut und der erworbenen Hülle wohl fühlt. Mir Zeit zu nehmen, Sachen zu kreieren, Outfits zu stylen, auch anderen dabei zu helfen, ist für mich pure Freude. Menschen so gut zu erkennen, dass man ihnen die eigene Richtung weisen kann. Deshalb

«Schaut man näher hin,

s 18

erkennt man, wie viel Macht Mode zu Füssen liegt.»

Hat Freude daran, anderen den Weg zum eigenen Stil zu weisen: Sandra Bauknecht.

Das Thema Luxus ist gefährlich.

Schwelgt man zu sehr darin, wird man gerne von seinen Mitmenschen verrissen. Luxus ist etwas Relatives, Persönliches, ein für jeden anders empfundenes Gut. Während in vielen Teilen unserer Erde Freiheit noch ein Luxus ist, den nur wenige Privilegierte geniessen dürfen, können wir in unserer westlichen Welt aus einer Vielzahl von Möglichkeiten schöpfen: Es gibt für uns materiellen Luxus (teuren Schmuck, die Jacht im Mittelmeer usw.), emotionalen Luxus (den Menschen lieben zu können, den man möchte, sich nicht in einer Zwangsehe zu befinden usw.) oder zeitlichen Luxus (etwas nur zur Freude tun zu können). Für mich persönlich ist Luxus Entscheidungsfreiheit, schon seit meiner Kindheit. Meine Eltern leiteten mich, gaben mir aber genügend Spielraum, meine eigenen Vorlie-

ben zu entfalten. So entwickelte sich sehr früh meine Passion für Design, der ich mit einem Modedesign-Studium folgte. Es ist Luxus, einen Job ausüben zu können, der einem immer wieder absolute Erfüllung bietet. In meiner Tätigkeit als Moderedaktorin bei Marie Claire  hatte ich tagtäglich mit Luxus­ objekten zu tun. Trotz der Menge habe ich ­niemals die Wertschätzung verloren. Luxus wird ­gefährlich, wenn er langweilig wird, und schon fast diktatorisch, wenn man sich nicht freut, weil einem etwas gefällt, sondern weil man glaubt, etwas besitzen oder tun zu müssen, um andere zu beeindrucken. Design ist purer Luxus für mich, die Möglichkeit, sich am Besonderen zu erfreuen. Die Schönheit eines Kleidungsstückes oder Accessoires, das mit viel Liebe zum Detail hergestellt wurde, kann ich von Herzen geniessen – den märz/april 2010

nahm ich mir den Luxus heraus, meine eigene Zeitschrift als Fashion-Blog zu lancieren. Auf der Website sandrascloset.com gebe ich Insidertipps, lasse den Leser an meinen Erlebnissen in der Modewelt teilhaben und zeige die Musthaves der Saison – ­oft schneller als Printmedien. Oft wird Mode belächelt und als etwas nicht Notwendiges, sprich Luxus, abgetan. Schaut man näher hin, erkennt man, wie viel Macht ihr zu Füssen liegt. Kulturen, Kunst, Musik, Filme, Strömungen manifestieren sich in ihr. Selbst Finanzleute schauen mittlerweile zu den Schauen für die neuen Kollektionen, um zukünftige Richtungen für die Wirtschaft zu erkennen. Trotz allem darf man nie den Blick für das Wesentliche verlieren. Es bedeutet mir viel, mich denen zu widmen, für die Luxus bedeutet, fliessend Wasser, ein Dach über dem Kopf oder eine tägliche Mahlzeit zu haben. Deshalb bin ich ehrenamtlich im Komitee für die Gala des Swiss Red Cross. Das Beste kommt immer zum Schluss: Mein persönlich wichtigster und grösster Luxus ist die Zeit mit meiner kleinen Familie, das Geniessen unserer Dreisamkeit und Liebe, die Möglichkeit und Zeit zu haben, meine Tochter selbst zu ­erziehen und ihr hoffentlich ein gutes Verständnis von positivem und negativem Luxus mit auf den Weg zu geben. sandra bauknecht war Moderedaktorin von Marie Claire, heute ist sie Herausgeberin des Fashion-Blogs www.sandrascloset.com. Sie ist verheiratet mit Dr. Gero Bauknecht und lebt in Zürich.


guebelin.ch

New Yo r k made by Gübelin.

Eine lustvolle Neuinterpretation des Art Déco mit der Grandezza der aufregendsten Metropole: Die neue New York Kollektion aus den Ateliers von Gübelin. Sie überrascht mit Feueremail in kontrastreicher Farbigkeit, glänzt mit Weissgold und wird überstrahlt durch Brillanten und seltene Smaragde aus Sandawana und Kolumbien.


Weltwoche STIl No. 1

must−haves So vIele SCHöNe SACHeN, So WeNIG ZeIT? DAruM HABeN WIr Für SIe

die Modeschauen besucht und Kollektionen durchkämmt. Wir zeigen Ihnen die Sachen, die man jetzt tragen (oder wenigstens kennen) muss – unterteilt in die fünf Themen der Saison. von SANDrA BAuKNeCHT

combat−chic Outfit von stella mccartney, Preis a. A.

Tasche von louis vuitton, Fr. 2780.– Jacke von louis vuitton, Fr. 3750.–

Sandalen von chloÉ, Fr. 468.–

ie wollen diesen Sommer ganz vorne liegen? Dann müssen Sie an die Front. Allerdings wird Ihnen die Deckung in den angesagten Militärjacken schwerfallen. CamouflageMuster räkeln sich auf den femininen Silhouetten der Guerilla-Kämpferinnen. Mit verschiedenen Khakitönen in Kombination wird Stellung bezogen, und in Hotpants oder im Minirock gehen Sie aus Nahkämpfen als Siegerin hervor. Die Schlammfarbe ist das neue Schwarz. Zerrissene Teile sind kein Angriff auf die Geschmacksnerven, sondern das Markenzeichen der neuen rebellischen Modesoldatin. Christophe Decarnin ist mit seiner Balmain-Kollektion Trendsetter. Welcher Designer wird Sie wohl rekrutieren?

Schuhe von jimmy choo, Fr. 1017.– MÄrZ/APrIl 2010

Outfit von balmain, Jacke: Fr. 36 234.–, Top: Fr. 1405.–, Hose: Fr. 2115.–

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Outfit von jean paul gaultier, Jacke: Fr. 1739.–, rock: Fr. 676.–

s 20

Tasche von ysl, Fr. 2921.–

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Weltwoche STIl No. 1

MuST-HAveS

graphic order

eS MuSS NICHT IMMer SCHWArZ oDer WeISS SeIN. Beiden

zusammen steht im Zusammenspiel mit grafischen Prints ein kontrastreicher Sommer bevor. Klar strukturiert, architektonisch scharf geschnitten, präsentiert sich ein Neuanfang zweier altbekannter Gegensätze. ie laufstege sind schon oft von schwarzweissen looks überflutet worden. In dieser Saison ist die klassische Farbkombination beliebter denn je. Durch akkurate Formen, op-Art-elemente und interessante Drucke strahlt sie jedoch jetzt eine schon fast futuristische Stärke aus. Das Duo zeitloser Moderne hat sich einmal mehr neu erfunden. Gegensätze sind die Formeln für den grossen Auftritt mit kleinem Aufwand. einfach einen schwarzen Gürtel über ein weisses Kleid ziehen – oder umgekehrt –, und Sie avancieren umgehend zur Stilikone. Den Abschluss bilden die Accessoires, die reich an Kontrastmitteln sind. Zu diesem Trend das No-go ist: Farbe.

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Haut. Transparenz, lingerie als Tagesgarderobe und leuchtende Farben, uni oder wild gemustert. Sinnlich und lebensfroh präsentiert sich die Ex­ zentrikerin im kurzen, engen Mini und wird zur Diva der Moderne erkoren.

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eine falsche Scheu! Zeigen Sie, was Sie haben. Die sonst verpönten BH-Träger avancieren zum Fashion-Statement. Das Darunter bekommt mehr Aufmerksamkeit als das Darüber. leichte, durchsichtige Chiffonstoffe wirken in bunten, schillernden Farben besonders verführerisch und umschmeicheln den Körper. Kleider sind mit rüschen, Drapierungen und verzierungen echte liebeserklärungen an die moderne Femme fatale. So stehlen Sie allen die Show. Transparenz steht auch bei den Accessoires hoch im Kurs. Nicht nur das Sicherheitspersonal am Flughafen wird den neuen Trend der PvC-Taschen lieben, denn Geheimnisse gibt es so keine mehr.

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Sonnenbrille von gucci, Fr. 265.–

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und sensationelle Zukunftsvisionen begleiten am Tag und in der Nacht durch den Wettkampf des lebens. Mit diesem Easy Chic ist der Sieg sicher.

s 26

Tasche von chanel, Fr. 2530.– unkten Sie diesen Sommer mit sportlichen referenzen. Die Designer trugen ihre Wettkämpfe in diversen Disziplinen auf den laufstegen aus. Ganz vorn liegen nautische Streifen, die zwischen vintage-Charme und Moderne pendeln. Die maritimen, frischen looks läuten den Frühling ein. Wenn es heiss wird, reiten Sie im Scuba-outfit am besten auf der Welle. Der Neoprenanzug mutiert zum Cocktailkleid. enganliegende Hightech-Materialien, digitale Prints und die Trendfarbe Blau stehen hier auf dem Siegertreppchen. Klassisch und elegant zeigen sich vom Tennis inspirierte outfits. Mit diesem retroGlam für Champions gewinnen Sie jedes Spiel.

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back to nature

DIe lIeBe Zur NATur WeCKT eINe Neue BeSINNlICHKeIT. Umweltfreundliche, organische Materialien sind im Einklang mit dem Zeitgeist. ZWeCKMÄSSIG uND BequeM Soll eS SeIN. Dennoch wird dem Ruf nach draussen nur in High Heels gefolgt. Schuhe von bottega veneta, tiefer Keil: Fr. 930.– hoher Keil: Fr. 1160.–

co-Chic» ist das Stichwort. ungesäumte Nähte und risse im Material stehen für eine neue lässigkeit. Bei den Stoffen darf es ruhig etwas rauer zugehen. Die Farbpalette beherbergt sanfte Naturtöne und wäre die perfekte Grundierung für ein landschaftsgemälde. Cleane looks, die sowohl tagsüber als auch abends funktionieren, verleihen der Trägerin eine gewisse Nonchalance. Bei den Accessoires ist die liebe zum Detail gross. Der Fokus liegt mit besonders schönen Gürteln auf der Taille. Gewöhnen Sie sich schon mal an das Geräusch von Holzpantinen auf Asphalt, denn Clogs, vorzugsweise mit hohem Absatz, sind in diesem Sommer nicht wegzudenken.

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sogar auf ein und dieselbe Palette zugreifen. Für florale Freuden sorgen Freesie, Veilchen, Mohn, Jasmin, Ylang-Ylang, Lavendel oder Safran.

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Weltwoche Stil No. 1

«ich bin ich bin gla

und ich habe deN text

oliver Schmuki

bilder eric Nehr für chriStiaN dior parfumS

moNica bellucci iSt die erSte italieNiSche SchauSpieleriN,

die zu gina lollobrigida und Sophia loren aufschliessen konnte. Uns erzählte sie, worin sie gut ist, was sie nicht kann und was einen Mann für sie attraktiv macht. märz/april 2010


riNge uNter augeN»

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weiblich, mourös,


«schönheit, sinnlichkeit und weiblichkeit sind nicht an ein bestimmtes alter gekoppelt.»

Monica Bellucci – Diva mit rationalem Bewusstsein.



Weltwoche Stil No. 1

M

onica Bellucci ist eine zweideutige Diva. Und damit ist nicht ihre – heute bereits normal an­mutende – Berufsbezeichnung, Model/Schau­

nicht lange auf sich warten – die Auftraggeber heissen Dolce & Gabbana oder Elle  und Vogue  und sitzen in Mailand und Paris. Die Karriere- und Wohnort­ wechsel sowie die sprachliche Fle­ xibilität der Süditalienerin sind aber nur ein Teil der Erklärungs­ versuche für Belluccis Wandelbar­ keit. Der andere ist ihr Entschluss, 1990 in den fiktionalen Film vor­ zustossen. Denn um Unsterblich­

sie einen Hehl aus ihrer Präferenz für das Mysteriöse im Menschen – und im Mann – gemacht. Diese Präferenz lebt Monica Bellucci mit dem französischen Schauspieler Vincent Cassel aus. Ihn lernte sie am Set von «L’appartement» (1996) kennen. Schon zehnmal stand das GlanzPaar seither vor der Kamera. Als die beiden – als Experiment sozu­ sagen – einen Porno drehen wollen,

«ich gäbe ohne zweifel mein eigenes leben,

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ginge es darum, dasjenige meiner Tochter zu retten.» Bellucci besitzt alle Attribute, die die perfekte Mutter auszeichnen. spielerin, gemeint. Sondern ihr Facettenreichtum, der auf ihrer Fähigkeit fusst, in den unwahr­ scheinlichsten Momenten Gegen­ sätzliches zu verkörpern. Soeben noch sündig, erscheint sie fast im selben Moment unschuldig. Jetzt gerade wollüstig, mutet sie auf einen zweiten Blick plötzlich ganz ehrbar an. Privat in der Rolle der fürsorglichen Mutter, ist sie beruf­ lich im Skandalfilm zu Hause. Sie wächst im italienischen Um­ brien auf, mit sechzehn beginnt sie ihr Jurastudium an der Universität Perugia mit Modelaufträgen zu finanzieren. Erste Mandate lassen

keit zu erlangen, das war Bellucci damals klar, würde Zelluloid von­ nöten sein (heute ein Digitalpro­ jektor). Es dauerte keine zwei Jahre und die junge Actrice erhielt von Francis Ford Coppola in «Bram Stoker’s Dracula» (1992) einen Miniauftritt als gierige Gespielin des transsilvanischen Grafen, der ihr Gesicht mitsamt falschen Eck­ zähnen international bekannt machte. Somit dürfte es Coppolas Caster gewesen sein, der Belluccis Dürsten nach dem Dunklen, Bösen und Verborgenen zuerst erkannt hatte und mit seiner Wahl ihre Laufbahn zündete. Denn nie hat

Beruflich im Skandalfilm zu Hause («Irréversible»).

Im interview gibt die Bellucci das geheimnis ihrer schönheit preis.

Und spricht über Sinnlichkeit von Frauen um die vierzig.

Auf Fotos und in Filmen vereinen Sie Sinnliches mit Betörung und Erotik. Gleichzeitig erscheinen Sie meist sehr stark, dominierend und als Herrin Ihrer Lage. Können Sie diesen Eindruck bestätigen? Meine Arbeit erlaubt es mir ge­ wissermassen, mehrere Leben zu führen. Das ist für mich das Fas­ zinierende: Ich kann mit meinem Image spielen, muss davor keine Angst haben und kann es sogar durchbrechen. Der Unterschied zwischen der Person, die ich in Wirklichkeit bin, und dem Image, das ich projiziere, ist mir sehr bewusst. Wir Schauspielerinnen machen zwar Filme und posieren für Fotografien, jedoch haben wir keine Kontrolle über das Image, das von diesen Bildern konstruiert wird. Die Leute haben eine Idee davon, wer wir tatsächlich sind, und möglicherweise trifft davon ein Teil zu. Aber dennoch ist es längst nicht die ganze Wahrheit.

entscheiden sie sich im letzten Moment dafür, in Gaspar Noés Rachethriller «Irréversible» (2002) mitzuwirken. Es ist dieser Film, der die in Bellucci schlummernde dunkle Seite in einer ungeschnit­ tenen, skandalerregenden neun­ minütigen Vergewaltigungsszene nur allzu explizit macht. Indessen ist das Ehepaar seit elf Jahren verheiratet und in Er­ wartung des zweiten Kindes (Toch­ ter Deva ist im September 2004 geboren). Und Monica Bellucci ist, nach Auftritten in «Matrix», «Sheitan», «The Passion of the Christ», «Shoot ’Em Up» oder «Malèna» die derzeit gefragteste Schauspielerin Italiens. Von Sophia Loren, Gina Lollobrigida und Claudia Cardinale trennen sie in der Liga der italienischen Lein­ Wie gelingt es Ihnen, diese beiden wandverführerinnen nur noch Seiten in Balance zu halten? Aufzählungszeichen. Und dies zu Ich denke, ein Problem entsteht einem Zeitpunkt, in dem ein dann, wenn die Grenzen nicht Modehaus wie Dior, für welches mehr klar gezogen werden, oder sobald eine Schauspielerin denkt, Bellucci seit vier Jahren Werbung macht (und schon viel länger in­ sie entspräche ihrem Image. Erbli­ offiziell als Muse tätig ist), sie noch cke ich mich selbst in einer dieser als Modell für Make-up und Ge­ wundervollen Dior-Kampagnen, so sichtspflege einsetzt. fällt es mir schwer, zu sagen, das Belluccis Reize, ihr symmet­ sei ich. Vielleicht ist das ein Teil risches Gesicht, ihre von Üppigkeit von mir. Ich bin weiblich, ich mag und Weiblichkeit gezeichnete ba­ es, hübsch und glamourös zu sein, rocke Körperfigur sind das eine. aber es gibt auch jene Morgen, an Das andere ist ihr Bewusstsein, denen ich bin wie jede andere Frau dass ihr Körper Modelliermasse ist, manchmal auch. Dann habe ich noch nüchterner gesagt, Arbeit­ schwarze Ringe unter den Augen sutensil. Dieses Wissen lässt sie be­ und bin müde, mein Kind muss rechnend erscheinen, aber letztlich zur Schule, und ich bin spät dran unterstreicht es einzig die gesunde – dieses Leben kennt jede Mutter. Distanz, die sie zu ihrem Rollen­ bild hat, ihre Professionalität und Welcher Film wühlt Sie emotional am stärksten auf und weshalb? ihren geschärften Realitätssinn. Jene Attribute, die sie gleichzeitig «Irréversible» von Gaspar Noé. zur perfekten Mutter machen. Darin spiele ich ein Vergewalti­

märz/april 2010


Die Vorteile von Aluminium und Karbon sind schneller gef체hlt als erz채hlt. Der neue Audi R8 Spyder mit Audi Space Frame-Technologie.


Weltwoche Stil No. 1 gungsopfer. Diese Rolle gab mir eine Vorstellung dessen, was Frau­ en durchmachen, denen ein derar­ tiger Missbrauch widerfährt. Viele von ihnen leiden danach ein Leben lang an den psychischen Proble­ men, die in der Folge entstehen.

Mit Vincent Cassel , ihrem Ehemann seit elf Jahren (unten). Mit Hélène Arnault, Tyen, dem Kreativdirektor von Dior Kosmetik, und Dior-Modedesigner John Galliano (ganz unten, von links). Mehr über Make-up-Kreateur Tyen lesen Sie  ab Seite 44.

Was macht einen Mann attraktiv? Da jeder über einen ganz spezi­ fischen Geschmack verfügt, lassen sich hier keine allgemeingültigen Aussagen machen. Persönlich fühle ich mich zu einem Mann hingezogen, der einen starken Charakter und ein sanftmütiges Herz hat – zu meinem Ehe­ mann Vincent [Cassel, d. Red.]. Ich wähne mich glücklich, ihn, meinen Seelenpartner, vor zwölf Jahren gefunden zu haben.

Welchen Stellenwert haben Kosmetika in Ihrem Leben? Einen hohen. Der Job der Schau­ spielerin ist eine sehr feminine Tätigkeit, und sie bedeutet für mich, dass ich ständig gesehen werde und andere mich betrach­ ten. Deshalb bietet mir Make-up auch einen gewissen Schutz. Mit Make-up verhält es sich wie mit Absatzschuhen. Beides dient einer Frau als Rüstung; beides erlaubt es uns, uns distanzieren zu können; beides sind aber auch Formen der Grosszügigkeit, da man in beiden Fällen dem Gefühl folgt, sich gleichzeitig für sich selbst, aber auch für andere schön zu machen. Hat sich der Stellenwert von Schönheitsprodukten für Sie verändert? Das Tragen von Kosmetika ist etwas, das ich geniesse, seit ich

Welches sind die grössten Verlockungen in Ihrem Leben? Keine Ahnung, um sie geht es mir nicht. Mein Leben besitzt die Farbe der Leidenschaft. Das Leben als erwachsene Frau ist ein sehr schöner Teil meines Lebens. Auf alle Fälle fühle ich mich heute besser als in sehr jungen Jahren.

gegen Ende meiner TeenagerJahre angefangen habe, sie zu benutzen. Man könnte mich eine Kosmetiksüchtige nennen.

Welche Schönheitstipps können Sie anderen Frauen mitgeben? Dass man das Make-up vor dem Zubettgehen immer entfernen und am Morgen sein Gesicht mit kaltem Wasser waschen soll, um die Haut zu aktivieren. Ihr Lieblingskleidungsstück? Es gibt zwei: Das eine ist ein beiger, klassischer Regenmantel von Dolce & Gabbana, das ande­ re ein schwarzer Männeranzug von John Galliano für Dior. Wofür mussten Sie hart kämpfen, um es zu bekommen? Ich denke, ich darf behaupten, dass ich das Glück hatte, immer einen Job gehabt zu haben, der mir Spass bereitet hat. Aber um

dahin zu kommen, wo ich heute bin, habe ich auch hart gearbei­ tet. Ich bin nicht der Typ, der wie verrückt um etwas kämpft, das ich gerne möchte – ausser es han­ delt sich um etwas sehr Privates, wofür es sich zu kämpfen lohnt.

Wie weit würden Sie gehen, um etwas, das Sie lieben, zu retten? Ich gäbe ohne Zweifel mein eigenes Leben, ginge es darum, dasje­ nige meiner Tochter zu retten. Wie lautet Ihre Definition von Liebe? Liebe ist, eine Person richtig zu lieben, ihre guten und schlechten Seiten gleichermassen, und sie so zu akzeptieren, wie sie ist, ohne etwas an ihr ändern zu wollen. Und worin unterscheidet sich Liebe von Lust? Jemanden zu lieben, heisst, tiefe Gefühle für eine Person zu empfinden, die sich nicht er­

«liebe ist, die schlechten und guten Seiten einer Person gleichermassen zu lieben;

sie so zu akzeptieren, wie sie ist, ohne etwas an ihr ändern zu wollen.» märz/april 2010

Welche Vorteile ergeben sich Ihrer Ansicht nach für Ihre Tochter Deva dadurch, dass sie mit einer italienischen Mutter und einem französischen Vater aufwächst? Sicherlich, dass sie leicht ver­ schiedene Sprachen lernt. Sie spricht ebenso gut Italienisch wie Französisch. Und jetzt, im Alter von fünf Jahren, fängt sie bereits an Englisch zu verstehen, da wir arbeitsbedingt viel reisen. Ich glaube, Deva entwickelt sich zu einer wahrhaften Europäerin. Ist es ihr bewusst, dass sie ein Teil einer sehr speziellen Familie ist? Noch ist sie zu jung, um das zu realisieren. Sie weiss aber, dass ihr Vater und ich beide im Filmbusiness tätig sind, was für sie nichts Spezielles ist. Nebst unserer Arbeit unterscheidet sich unsere Art zu leben aber nicht von jener anderer Leute. Ich will auch, dass Deva wie die anderen Kinder in ihrem Alter leben kann. Welches sind Ihre Lieblingsrestaurants in London und Paris? In Paris die Restaurants im «Hôtel Plaza Athénée» und im «Hôtel Costes»; in London das «Nobu», ein japanisches Restaurant.

Bilder Elisabetta A. Villa (WireImage, Getty Images)

s 42

Was ist das Wichtigste, was Ihre Eltern Ihnen beigebracht haben? Respekt vor anderen. Und Bescheidenheit. Mit welchen Worten und Attributen würden Sie Ihre Rolle als Diors bekanntestes Gesicht beschreiben? Für Dior ein Schönheitssymbol repräsentieren zu dürfen, ist etwas sehr Rührendes, was meiner Weib­ lichkeit natürlich schmeichelt. Als Dior damals auf mich zukam, war ich gerade vierzig geworden und hatte soeben erst meine Tochter zur Welt gebracht. Ich finde es wundervoll, dass ein Schönheits­ konzern wie Dior auch reifere Frauen miteinbezieht. Frauen über vierzig werden üblicherweise für Hautpflege- oder Anti-Aging-Pro­ dukte verpflichtet. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mein Gesicht für Make-up-Produkte wie Lippen­ stift, Mascara oder Grundierungen einsetzen könnte. Dieser Entscheid hat für mich Symbolgehalt.

klären lassen. Lust hingegen ist eine physische Anziehung, die nicht gleichzeitig bedeutet, dass man die andere Person liebt.


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Weltwoche STil  no. 1

s 44

Bilder  Tyen

märz/april 2010


Der� �������������� Farbenmeister von  Dior   Tyen s Make-up macht Frauen schön Von

A

ls der sechzehn­ jährige Vietnamese Tyen nach Paris kam, konnte er kein Wort Französisch. Oder Englisch. Er war sprachlos, im wahrsten Sinne des Wortes. Das sind – vorsichtig ­ausgedrückt – suboptimale Startbedingungen für einen schüchternen Teenager, der sich möglichst rasch in einer neuen Heimat ein­leben sollte. Heute ist es kaum vorstellbar, dass diesem Mann je die Worte gefehlt haben. Der ­57-Jährige, der seinen für europäische Zungen viel zu komplizierten Nachnamen ein­ fach abgelegt hat, spricht atembe­ raubend schnell. Er scheint kaum Luft zu holen, die Sätze sprudeln förmlich aus ihm heraus, dazu hat er immer ein breites Lächeln auf dem Gesicht. Damals aber, vor rund vierzig Jahren, war ihm nicht zum Lachen zumute. Die besorg­ ten Eltern schickten ihren un­ glücklichen Sprössling auf die Kunsthochschule, «weil man in diesem Metier nicht reden muss, um sich auszudrücken». Ein klarer Fall von parentaler Intuition. «An

s 45

KAtrin Roth

der Kunsthochschule begann mei­ ne kreative Karriere.» Ursprünglich wollte er sich zum Innenarchitekten ausbilden lassen, aber als ein Engagement an der Pariser Oper winkte, legte er diese Pläne auf Eis: «Sie suchten damals Studenten, die den   Maskenbildnern auf der Basis ­historischer Dokumente Vorlagen aufzeichneten.» Seine Arbeit über­ zeugte, bald durfte Tyen selbst bei den Schauspielern Hand anlegen, und wenige Monate später gehörte er zum festen Team der Masken­ bildner. Die folgenden sechs Jahre verdiente er seinen Lebensunterhalt mit Puderquaste, Wimperntusche und Lippenstift. Damit schminkte Tyen nicht nur die Schauspieler   an der Pariser Oper, sondern auch   Models, die für Titelblätter und   Fotostrecken in renommierten Hochglanzmagazinen wie Elle, Vogue  und Vanity Fair  posierten. Es war ein aufregendes Leben zwi­ schen Paris und New York, er ar­ beitete mit Fotografen wie Richard Avedon, Irving Penn und Arthur   Elgort: «Zu dieser Zeit gab es etwa vier oder fünf berühmte Make-up-

Artisten in der Modewelt, und ich war stolz, einer von ihnen zu sein.» Sein Talent blieb auch den   Verantwortlichen der Firma Dior Kosmetik nicht verborgen, die ihn 1979 unter Vertrag nahmen – als Nachfolger für Make-up -créateur Serge Lutens, der zu einem ande­ ren Konzern wechselte. Es war der Auftakt einer äusserst erfolg­ reichen Zusammenarbeit, die mittlerweile über dreissig ­Jahre andauert. Heute ist Tyen bei Dior Kosmetik das, was John Galliano bei Dior Mode ist: die zentrale Fi­ gur, die alle Fäden in der Hand hat; «ich bin überall involviert, von der Farbauswahl einer neuen Make-up-Kollektion bis zur Lan­ cierung der Produkte». Das vietna­ mesische Multitalent ist verant­ wortlich für den optischen Auftritt von Dior Kosmetik und ­somit   Kreativdirektor, Chef­visagist und Hausfotograf in ­Personalunion. Rund ein halbes Jahr dauert die Entwicklung eines neuen Looks, der jeweils verschiedene Farbpaletten für Augen, Lippen, Wangen und Nägel umfasst. ­Unterstützung erhält Tyen von

seinem fünfzehnköpfigen Team, das ihm Farbideen liefert und so lange Anpassungen vornimmt, bis der Meister zufrieden ist. Um den neuen Look passend in Szene zu setzen, stellt sich Tyen seit vielen Jahren persönlich hinter die Kame­ ra. «Als ich 1984 meine erste Eigen­ kreation für Dior auf den Markt brachte, fand ich keinen Foto­ grafen, der die Werbe­kampagne nach meinen Wünschen umsetzen konnte. Also machte ich es selbst.» Seither ­t ummeln sich die schöns­ ten ­Frauen vor seiner Linse: von Linda Evangelista über Helena Christensen bis hin zur heutigen First Lady Frankreichs, Carla ­Bruni. Und ­natürlich Monica ­Bellucci, «meine Seelenverwandte und meine Muse». Bei einem Shooting für die französische Elle  hat er die italie­ nische Schauspielerin zum ersten Mal getroffen. Zwanzig Jahre ist das her: «Ich sah sie und dachte: ‹Mein Gott, die ist aber dick für ein Model.› Es war mir schleierhaft, warum man sie als Model gebucht hatte, mit diesem Décolleté. Da­ mals hat man im Modebusiness


keine Brüste gesehen, und dann kam sie. Oh, là, là!» Tyen lacht lauthals, sein ganzer Körper vibriert. Es ist Mittagszeit, eben hat er die Lobby des altehr­ würdigen Pariser Hotels ­«Plaza Athénée» betreten, wo er zum   Essen verabredet ist. Stürmisch be­ grüsst er alle Anwesenden. Bevor er sich auf dem Sofa installiert, dra­ piert er die Kissen zu einem klei­

gekleideter Menschen hervor, die sich hier zum Businesslunch oder Tête-à-Tête treffen. Was nieman­ den zu stören scheint, er ist offen­ sichtlich ein gerngesehener und häufiger Gast hier. Er nennt die Kellnerinnen beim Namen, verteilt Küsschen und Komplimente: «Die­ ser Teint – belle, belle, belle!» Nach wenigen Minuten kommt er zurück an den Tisch, mit einem

«Damals hat man im modebusiness keine brüste gesehen, und dann kam Bellucci. Oh, là, là!» nen Nest. Auf die verdutzten Blicke seines Umfeldes reagiert er mit   lautem Lachen, um im nächsten Atemzug seine Umhängetasche zu öffnen: «Da – ist er nicht umwer­ fend? Er heisst Tihon, das ist viet­ namesisch und heisst ‹Däum­ ling›.» Die Begeisterung gilt einem weissen Chihuahua-Baby, das mit würdiger Miene herausklettert und sich sofort in den Kissen zu­ sammenrollt, wo es die weiteren Lobpreisungen seines Besitzers verschläft. Erst das Klingeln seines Handys lenkt Tyen von seinem Hund ab, und er verzieht sich in   eine ruhige Ecke der Halle. Dort sieht man ihn lachen und gestikulieren: ein älterer Mann, rundlich, kahl, salopp gekleidet mit Gesundheitsschuhen, Cargo­ hose und einem verwaschenen Ka­ puzenpullover. Wie ein Paradiesvo­ gel sticht er aus der Menge elegant

verschmitzten Lächeln auf den   Lippen: «Eben noch haben wir von ihr gesprochen, und nun ruft sie mich an. Das war Monica!» Über den Inhalt des Gespräches lässt   er sich nichts entlocken. «Wir   haben etwas Geschäftliches be­ sprochen, aber noch ist nichts spruchreif.» Lieber erzählt er,   warum la Bellucci für ihn die per­ fekte Frau verkörpert – innerlich wie äusserlich: «Sie ist aufrichtig, ehrlich und treu. Eine richtige Frau, kein Model, sondern eine   natürliche Schönheit.» Diese Schönheit weiss Tyen ge­ konnt und vor allem lukrativ um­ zusetzen. Als er vor zwei Jahren mit Bellucci das Werbefoto für den Dior-Duft «Hypnotic Poison» reali­ sierte, explodierten die Verkaufs­ zahlen: «Kaum war die Kampagne mit Monica lanciert, paff!, kam das Parfüm von Platz 40 in der Best­

sellerliste unter die Top 15. Nur wegen dieses einen Bilds!» Drei Dior-Make-up-Produkte werden pro Minute allein in der Schweiz verkauft. Das Mutterhaus LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy), zu dem Christian Dior Parfums (Parfüm, Make-up, Pflege) gehört, erzielte in der Sparte «Par­ füm und Kosmetik» 2009 einen Gewinn von 291 Millionen Euro, 28 Prozent davon mit Make-up-Arti­ keln. Im Geschäftsbericht wird Christian Dior Parfums hervorge­ hoben als Brand, der in den Haupt­ absatzmärkten überdurchschnitt­ lich gut abschnitt. Tyen, sichtlich stolz: «Das ist der Grund, warum ich seit dreissig Jahren bei Dior bin: Ich sorge für gute Umsätze.» Ein leises Bellen unterbricht die Analyse seines Schaffens:   Tihon ist aufgewacht und bean­ sprucht fortan die volle Aufmerk­ samkeit seines Herrchens, das ihm Häppchen und Kauknochen vor­ legt. Nichts davon interessiert den Welpen, der lieber am Etikett sei­ nes pinkfarbenen Hundemäntel­ chens knabbert, worauf sich ein vietnamesischer Redeschwall über ihn ergiesst – vergeblich versucht Tyen, den Hund von seiner Tätig­ keit abzuhalten. Es ist das erste Mal, dass er in seiner Mutterspra­ che spricht, bisher parlierte er in tadellosem Französisch. Lediglich sein leichter Akzent erinnert daran, dass ihm einst die Worte fehlten.

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Make−up–Produkte, die Tyen empfiehlt:

1. Lippenstift: «Er gibt dem   Gesicht Leuchtkraft. Jede   Frau sollte einen Lippenstift in der Tasche haben. Egal,   ob grosse, kleine, volle oder dünne Lippen – bei der   heutigen Auswahl findet sich für jedes Gesicht die   passende Farbe.» 2. Wimperntusche: «Weckt   den Blick auf und betont   die Augen.» 3. Puder: «Mattiert unschön glänzende Stellen.» 4. Fond de Teint: «Macht die Haut schön glatt, gleicht Un­ ebenheiten aus.»

Beauty−klassiker aus der hand von Tyen:

-

«5 Couleurs»-Palette, ein Lidschattenensemble, das Tyen 1987 entwickelt hat und seither jedes Jahr in   neuen Schattierungen und Texturen präsentiert. - «Rouge Diorific», ein luxu­ riös verpackter und beson­ ders lang haftender Lippen­ stift aus dem Jahr 1997. - Im gleichen Jahr kreierte Tyen eine Mascara für die Haare, mit der man sich selbst Strähnchen färben kann, die einen Tag lang halten. - Die Kollektion «Lumière noir» von 1999, bestehend aus Eyeliner, Nagellack und Haarmascara, die nur im schwarzen Licht sichtbar werden. - Puder «Dentelle» aus der Frühlingskollektion 2010: Die mit Spitzenrelief ge­ schmückte Puderdose hat Kultpotenzial.

Bilder  Tyen

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Weltwoche Stil No. 1


polina semionova photographed by michel comte


Weltwoche Stil No. 1

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walliser tage

jedes Chalet braucht einen raum, in dem man sich trifft,

findet die Innenarchitektin Marina Wenger. Decken und Wände im Wohn- und Treffzimmer ihres Apartments in Crans hat sie mit einheimischen HÜlzern verkleidet.

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indische nächte

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FĂźr den Master-Bedroom gingen die Hausherrin und ihr Mann aus dem Tal in die Welt: Die Holzpaneele hinter dem Kopf des Betts

kommen aus Indien (Lampenschirme von der Mutter gestrickt). Und das Ganze zeigt, dass alles SchĂśne irgendwie zusammenpasst.


Weltwoche Stil No. 1 die Innenarchitektin Marina Wenger hat in Crans-

Als «persönlich und contemporary» beschreibt Marina Wenger ihren Stil. Es fehlt ein drittes Adjektiv, findet man: gemütlich (Blick in das Esszimmer).

Montana ein Chalet eingerichtet, nur nach ihren Wünschen und innert kürzester Zeit. Es war für sie fast ein Traumprojekt.

Von Mark van huisseling

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D

ie Voraussetzungen waren gut, dass dieses Chalet vielleicht der liebste Auftrag der Innen­architektin werden sollte: Es handelt sich bei der 300-Quadratmeter-Wohnung in einem vierstöckigen Mehrfamilienhaus-Neubau am Sonnenhang oberhalb des Zentrums von Crans nämlich um ihre eigene. Nach bloss acht Monaten war das Chalet bereit für Marina Wenger und ihre Familie. «Das Wichtigste an einer Ferienwohnung ist, dass es einen grossen Raum gibt, in dem sich alle Bewohner treffen können», sagt die Inneneinrichterin aus Meyrin im Kanton Genf. Damit es für diesen Raum genug Platz gibt, habe sie den Master-Bedroom sowie die Schlafzimmer der Kinder und für Gäste im Verhältnis klein gehalten. Das heisst, diese Zimmer sind vielleicht klein, wenn man ihre Fläche misst. Es fällt einem aber nicht auf, wenn man sich darin befindet, man würde sie eher als «gemütlich» beschreiben. In den vergangenen zwölf Jahren, seit Marina Wenger selb­ständig arbeitet (ihre Firma heisst «Version M»), hat sie sehr verschiedene und sehr verschieden grosse Räume gestaltet – ein Loftbüro auf 150 Quadratmetern in Nyon etwa oder ein Einfamilienhaus mit 1800 Quadratmetern Wohnfläche am Genfersee. Das erste Haus, das sie umbaute, war ein Bauernhaus, das sie mit ihrem Mann zusammen kaufte. Sie seien mit dem Architekten nicht zufrieden gewesen. Also habe sie, die einmal die Hotelfachschule in Lausanne abschloss, die Bauleitung übernommen. Und sei so in den Beruf hineingewachsen. Ihren Stil bezeichnet sie als «persönlich». Wenn man etwas genauer sein möchte, kann man ihn zudem als contemporary  beschrei­

Es muss nicht immer St. Moritz sein – Crans ist die Sonnenterrasse des Wallis. Balkon im zweitobersten Stock; Badezimmer mit Dachfenster (rechts).

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ben. Und als Mischung von, sagen wir, «hier und dort». In ihrem Chalet in Crans gibt es z. B. in den Schlafzimmern Schranktüren oder Truhen, die einem zuerst wie echte Walliser Bauernmöbel vorkommen. Bis man genau hinsieht und heraus­ findet, dass irgendetwas an den Schnitzereien und Verzierungen anders ist, als man es erwartet – die Türen und Truhen sind aus Indien. Am liebsten möchte sie mit jedem Auftrag etwas vollkommen Neues anfangen, sagt Marina Wenger. Das soll nicht heissen, sie möchte ihre Art, einen Raum zu gestalten, immer ändern. Sondern immer vor einer neuen Ausgangslage stehen. In der Vergangenheit war es ein Weinkeller; ein Haus in den Bergen Italiens, ein Haus am Strand in Asien. In der Zukunft, falls sie es sich wünschen könnte, möchte sie ein Boutiquehotel, gerne ebenfalls am Meer, bauen und einrichten. Und/oder eine Segeljacht. «Das wäre mein Traum­ projekt.» Wirklich? Wenn man sich in ihrem Chalet in Crans befindet, meint man, sie habe ihr Traum­ projekt bereits verwirklicht.

FÜR MÄNNER, DIE AUCH IN IHR AUSSEHEN INVESTIEREN Marina Wengers Tipps für Crans−Montana

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WAS MÄNNER WOLLEN


Weltwoche Stil No. 1

Planet

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clarins Oder von ein paar pflanzlichen ölen zu einem weltumspannenden beau t y-konzer n in fünfzig Jahren

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der chef und mitbesitzer von clarins, christian courtin-clarins,

war früher Rugbyspieler. Heute ist sein Beruf, die geheimen Wünsche der Frauen zu kennen – und zu erfüllen. Von Mark van Huisseling

W

Clarins ist Skin-Care-Marktführer in Europa. Pflegeprodukte für den Körper sind die Spezialität.

Mitarbeiter (davon 7500 Frauen), dukten für Männer macht bloss der Umsatz erreichte 1 Milliarde sieben Prozent des Geschäfts aus). Euro im Jahr 2008. Oder, mit ande- Noch bevor man ihn mit dem Satz, ren Worten und wie sie einmal in falls Skin-Care wirke, sei das doch Time standen: «Was 1954 mit ein mehr Ergebnis des sogenannten paar pflanzlichen Ölen begann, ist Placebo-Effekts und weniger von heute ein weltumspannender «Technik», herausfordern kann, Beauty-Konzern.» geht der Rugbyspieler von sich aus Die interessanteste Frage, die darauf ein: Skin-Care müsse wirman erfolgreichen Menschen stelken. Aber dazu komme, zweitens, len soll, ist: «Warum haben Sie der Traum der Kundin, dass die Erfolg?» Schade bloss, dass sie darCreme schön mache. Man müsse auf meistens keine Antwort geben also nicht nur Anbieter von techkönnen oder wollen (oder beides). nisch guten Produkten sein, man Von Courtin bekommt man fast müsse auch die Wünsche der Fraueine. «Der Schlüssel zum Erfolg: en erfüllen. Ohne, und das sei Man muss den Frauen geben, was wichtig, zu übertreiben. Ein Reklasie wollen.» Das habe ihm sein Vamefoto von Clarins für eine Creme ter beigebracht, der Firmengrüngegen Cellulite zeigt eine junge, der und Erbauer des empire, Jacques schlanke Frau auf einem Fahrrad. Courtin-Clarins (geboren Jacques Die Botschaft: Die Creme ist wichCourtin, «Clarins», den Firmenna- tig und richtig, aber es braucht men, hängte er an, als das Untermehr. Dass man sich bewegt zum nehmen erfolgreich wurde). FrauBeispiel, dass man sich gut ernährt en zu geben, was sie wollen, sei sein usw. «So ehrlich muss man sein», Antrieb gewesen. Und ist darum sagt Courtin. der erste Satz im Buch des Vaters Im Geschäft mit Düften ist das über seine Laufbahn: «La réussite Anspruchsvollste, überhaupt been beauté» (in englischer Übersetmerkt zu werden. Vor 30 Jahren kazung: «A Beautiful Success»). Bloss, men ungefähr 25 neue Düfte jährwas wollen Frauen? «Einfach», sagt lich heraus. Im Jahr 2008 waren es Christian Courtin, «länger jung 600. Die meisten davon haben aussehen, schöne Haut haben, kaum Zukunft – von den zurzeit träumen.» Voilà, die Beschreibung 10 bestverkauften Damenparfüms für den Weg von einer Million auf sind 9 älter als 20 Jahre (z. B. eine Milliarde innert fünfzig Jah«Chanel No. 5», «Opium», «Cool ren, in zehn Worten. Water»; «Angel» von Thierry MugDie zwei Bereiche von Clarins – ler, Platz 3, ist «erst» 18 Jahre alt). Hautpflege und Parfüms – unterMacht es Sinn, einen weiteren Duft scheiden sich recht stark, obwohl zu entwickeln und verkaufen zu man vielleicht meint, es gehe um wollen? Courtin findet, ja. Und dasselbe, um Schönheit oder, stellte darum vergangenes Jahr anders ausgedrückt, Eitelkeit. Bei z. B. den Männerduft «The Esder Hautpflege hat man es, in sence» von Porsche Design vor. Courtins Worten, eher mit «tech(Parfüms für Männer machen im nischen» Produkten zu tun; bei Ganzen ein Drittel des Umsatzes Düften dagegen ist die Vermarkmit Düften aus.) Der «Essence»tung das Wichtigste. Die EntwickDuft befindet sich in einem türkislung von erfolgreichen Hautpflege- farbenen Flakon mit metallisch produkten vergleicht er mit einer aussehendem Rahmen. Ist die «Schatzsuche» – es sei gut, wenn Verpackung, sozusagen, die Botman eine schöne Geschichte erzäh- schaft? Nein, sagt er. Die Verpalen könne über eine Creme, aber ckung soll gut aussehen und pasam Schluss zähle das Ergebnis. sen, klar. Aber vor allem müsse der Frauen, die Skin-Care verwenden, Duft stimmen. «Sonst wäre man müssen überzeugt sein von deren als Anbieter ein flanker.» Ein Qualität, sonst habe sie keine flanker?  Ein Wort aus der RugbyChance (der Anteil von Pflegeprowelt, natürlich (ein Spieler, der auf

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enn man eine Verabredung hat mit dem Präsidenten eines Unternehmens, das Hautpflegeprodukte und Parfüms verkauft, stellt man sich auf dem Weg nach Paris vor, wie der Gesprächspartner aus­ sehen könnte. Und obwohl das ein Klischee ist, erwartet man irgendwie einen Mann wie vom Set von «La cage aux folles» («der erste weltweit erfolgreiche Film aus dem Drag-Queen-Milieu», Wikipedia). Am Sitz der Firma angekommen, einem gutunterhaltenen Gebäude, das aussieht wie eines der anderen Mehrfamilienhäuser dieser Strasse in Neuilly-sur-Seine – einem Vorort, zehn Minuten entfernt von den Champs-Elysées –, trifft man einen Mann, der ziemlich anders

ist. Mehr wie ein Darsteller aus, sagen wir, «Gladiator» bzw. einer, der den Box- oder Football-Coach spielt, weil er etwas älter ist als Russell Crowe. Christian CourtinClarins, Präsident und Mitbesitzer von Clarins, ist gross, hat breite Schultern und einen starken Hals. Er war, als er jünger war und weniger arbeitete, Rugbyspieler. Doch es ist bereits ein paar Jahre her, dass der 60-Jährige we­ niger arbeitete. Er ist seit 1974 in dem Unternehmen, das sein Vater gründete. Angefangen hatte er als «Direktor der internationalen Geschäfte», in einer Abteilung, die es zuvor nicht gab – weil es kein in­ ternationales Geschäft gab (Clarins verkaufte bloss in Frankreich Waren, der Umsatz lag umgerechnet bei zirka einer Million Euro). In den vergangenen 36 Jahren hat Courtin 128 Länder «aufgemacht», wie er es nennt. Das heisst, heute sind Pflegeprodukte, die zirka 60 Prozent des Geschäfts ausmachen, sowie Parfüms, die Clarins etwa unter den Namen Thierry Mugler oder Loris Azzaro herstellt und vertreibt, in Frankreich und 128 weiteren Ländern zu haben. In Europa ist die Firma mit ihrem Skin-CareAngebot – Gesichts-, Körper- und Männerpflege sowie Sonnenschutz – führend (16 Prozent Marktanteil). Das Unternehmen hat rund 8000


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Weltwoche Stil No. 1

Eine solche Figur kommt nicht nur aus der Tube, Bewegung und gesundes Essen helfen, sagt der Mann, dessen Name auf der Tube steht. einen Pass wartet). Für Courtin ist ein  flanker  so etwas wie ein «Abstauber» im Fussball. Und so einer will er nicht sein. «Man muss den Magen haben, einen starken Duft zu entwerfen, einen mit Charakter. Der darum nicht allen gefällt.» «The Essence» ist, von mir aus gesehen, ein Duft, der gut zu Män-

Clarins macht zurzeit gute Geschäfte, sagt Courtin. Das, sagen wir, überrascht. Denn im vergangenen, wirtschaftlich schwierigen Jahr wurde im Ganzen weniger Geld ausgegeben für Pflegeprodukte und Düfte. Eine Er­klärung: Arbeitslosigkeit hat auch die sogenannte Mittelklasse getroffen.

hältnis zu der Leistung sein, die der Kunde nachvollziehen kann. (Courtin: «Ich verkaufe keine Gesichtscremes für 300 Euro oder mehr.») Und schliesslich, ist er sicher, nütze es der Firma, dass man schon seit vielen Jahren etwa auf tierische Bestandteile verzichte und für die Herstellung nur Pflanzen aus kontrolliertem Anbau verwende (das Unternehmen beschäftigt eigene Bauern als Lieferanten von Rohstoffen). Im Jahr 2008 hat Courtin die Minderheitsanteile der Firma, die nicht der Familie gehörten, sondern fremden Anlegern, zurückgekauft. Aus der Publikums­ gesellschaft wurde, wieder, ein Familienunternehmen (sein jüngerer Bruder, Olivier, ist Direktor von Clarins). Der Rückkauf der Aktien kostete 800 Millionen Euro (1,25 Milliarden Franken). Für Christian Courtin die bessere Ausgangslage, das Unternehmen weiter erfolgreich zu führen, sagt er. «Ich habe lieber mit Banken, die mir Kredite geben, zu tun, als mit Anlegern, die nur Renditen wollen.» Ein interessanter Entscheid, gefällt zu einem interessanten Zeitpunkt – Courtin ist, wie geschrieben, sechzig Jahre alt. Das heisst, er ist, obwohl Rugbyspieler, kein junger Mann mehr. Er hat in einem Alter, in dem andere Männer verkaufen, seine Firma zurückgekauft. Vermutlich weil er Dinge weiss, die andere Männer nicht wissen – was Frauen wollen zum Beispiel.

«Angel» von Thierry Mugler, die Marke gehört Clarins, ist ein Parfüm, das

man entweder liebt oder hasst (das sagt nicht der Schreiber; das findet der Chef).

nern passt, die man sich in einem Porsche vorstellen kann. Aber es ist wohl wirklich kein Duft, der jedem Mann und, wichtiger, jeder Frau an ihrem Mann gefällt. Doch mit dieser Ausgangslage hat man Erfahrung bei Clarins. Und nimmt sie nicht als Problem wahr, sondern als erfolgversprechend: Auch «Angel» von Thierry Mugler, die Marke gehört Clarins, ist ein Parfüm, das man entweder liebt oder hasst (das sagt nicht der Schreiber; das findet der Chef, der es liebt). Doch, wie gesagt, es ist einer der bestverkauften Düfte der Welt.

Und wer keine Stelle mehr hat, hat weniger verfügbares Einkommen, kann sich bestimmte Dinge nicht mehr leisten. Clarins dagegen hat in einem kleiner werdenden Markt seinen Anteil vergrössern können. Dafür sieht der Chef zwei Gründe: Die Produkte, die seine Firma ver­ kauft, seien für viele Kunden weniger Luxusgüter, mehr «premium necessity», etwas Unverzichtbares. Und, zweitens, Waren von Clarins seien «best quality at VIP prices». Was er sagen will, seine Pflegeprodukte dürfen ihren Preis haben, doch der muss in einem Ver-

Christian Courtin-clarins , 60, hat 8000 Mitarbeiter, davon 7500 Frauen. Seine Firma Clarins setzt jährlich eine Milliarde Euro um mit Skin-Care und Parfüms.

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Die Top 4

Produkte von Clarins

Cre me Haute Exigence Jour

Eine Tagescreme, die nicht nur den Teint auffrischt, sondern der Hautoberfläche gleichzeitig mehr Spannkraft verleiht. Und nicht zuletzt werden auch Fältchen geglättet. Dafür verantwortlich sind Mikroperlen. (Preis: Fr. 139.–)

Baume Corps Super Hydratant

Perfekt nach der abendlichen Dusche. Der gehaltvolle CremeBalsam mit unaufdringlichem Geruch zieht sofort ein und stellt sich als sehr beruhigend heraus. Durch intensive Feuchtigkeits­ zufuhr besonders für trockene Haut geeignet. (Preis: Fr. 53.–)

Parfüm «Angel» von Thierry Mugler

Schon die Verpackung ist an Extravaganz kaum zu über­ treffen: Das asymmetrische Flakon von «Angel» kann nur gelegt, nicht gestellt werden. Im Beschrieb des Her­stellers fallen Adjektive wie «sexy», «provokant» und «unkonventionell». Warm und süss dank Honig, Caramel, Vanille und Schokolade. (Preis: EdP, 50 ml, Fr. 155.–)

Lift Anti−Rides Jour

Die Jugend verlängernde Tagespflege. Mit WeichweizenProteinen, weissem Tee und Lapsana ideal für anspruchsvolle Haut ab vierzig. Stärkt die natürlichen Abwehrkräfte der Haut und entspannt die Gesichtszüge. (Preis: Fr. 109.–)


CHRONO CLASSIC LADY DIAMOND 3'// "# 1 .4 &.,+,%. -&#+3#.( 5 ** "#)/0 &)%#&71/# / 0'+'#.0 1+" -,)'#.0 *'0 96 Vollschliff-Diamanten 1$ "#. 8+#00# . 0 5 //#."'!&0 '/ #0#. 5 . 04$#/0#/ ".#'$ !& #/!&'!&0#0#/ 1+" #+0/-'#%#)0#/ -&'.%) / 5 1*'+#/4'#.#+"# #'%#. 5 Dunkel-karamelfarbenes Zifferblatt mit weissen Perlmutt-Chronographenzähler 1 //#+"#/ ( . *#)$ . #+#/ ) +4)#"#. .* +" '* ))'% 0,. ,,( 5 &.# . +0'# 5 #$

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coco chanel war niemals in china karl lagerfeld dagegen schon, und er hat uns etwas mitgebracht — die kollektion «Paris–Shanghai »

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Bild Max Mustermann

Farbig und opulent – das gilt für Kleidung wie auch für Accessoires. Armbänder aus Metall, Plexiglas und Email (Fr. 2266.– und Fr. 2910.–), Ohrringe aus Metall, Email und Glasperlen (Fr. 4262.–) .

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Weltwoche Stil No. 1 Alle Hände voll zu tun: beim Versuch, Lagerfelds Fusion-Couture unter einen Hut zu bringen.

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Nicht alle Blicke sind verstohlen (rechte Seite): Das Model links trägt Colliers (Metall, Plexiglas, Glasperlen, Fr. 1427.–, Fr. 1975.–, Fr. 2912.–) und eine Brosche (Metall, Natur­ steine, Fr. 658.–). Das Model rechts trägt Ohrringe (Metall, Email, Glasperlen, Fr. 4265.–).

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Bild Max Mustermann

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Blick­magnete (diese Seite): Ohrringe aus Email und Glasperlen (Fr. 4262.–) und Colliers aus Metall, Natursteinen und Strass (Fr. 1426.– und Fr. 2266.–).

Geheimnisse für den Arm und die Hand: antike, vergoldete Geldbörse aus oxydiertem Metall (rechte Seite, unten rechts) und Armschmuck aus Metall und Email (rechte Seite, oben links, Fr. 2603.– und Fr. 4226.–).



Weltwoche Stil No. 1 Viele Objekte tragen die Handschrift ihrer Erfinderin: Gabrielle Bonheur «Coco» Chanel.

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Schön, wenn es passt: Lagerfelds Kollektion ist auch inspiriert von der chinesischen Terrakotta-Armee.

Von oliver schmuki

Die neuste Chanel-Kollektion

verneigt sich vor der schnell wachsenden Hafenstadt in Fernost mit Geschichte. Sie heisst «Paris– Shanghai» und ist, in einer Nussschale, eurasische Fusion-Couture made by Karl Lagerfeld. Er präsentierte vor kurzem seine neuste, achte Chanel-Edition an einer Fashion-Show in Schanghai. Wobei der Ausdruck «FashionShow» der Realität nicht wirklich gerecht wird. Bei dem Event handelte es sich nämlich um eine auf einem 85 Meter langen und im Huangpu-Fluss verankerten Frachtkahn inszenierte Traum­ sequenz mit durchgehend fantastischen Zügen. Zu Musikstücken von Charlotte Gainsbourg, Kraftwerk oder Roxy Music glitten die Models vor atemberaubender Kulisse scheinbar über das Wasser. Dort, in der Stadt, die als Inbegriff konstanter Evolution gilt, wurde ein wahres Potpourri an Stilelementen, Inspirationen und Ein-

flüssen serviert. Heldinnen aus dem amerikanischen wie dem chinesischen Kino wechselten sich ab mit einer Armada von TerrakottaSöldnerinnen und -Söldnern; dort konnte man sich am Chic der dreissiger Jahre ergötzen, hier an der Opulenz des Kaiserhofs. Diese optischen Eindrücke zu verorten und zu verarbeiten, wäre ein ganz schön schwieriges Unterfangen gewesen. Wäre gewesen, hätte Karl Lagerfeld der Show keine Erklärungshilfe vorangestellt. Doch um französisches Kunst-

handwerk und asiatische Opiumhöhlenästhetik in ein einheitliches Mieder zu zwängen, spulte er die Kerngedanken der Kollektion auf und kreierte eine backstory. Sie dient als Benutzerhandbuch, sozusagen, und lässt Rückschlüsse auf Entstehung, Konzept und Umsetzung der neuen Kollektion zu. Dieser Prolog heisst «Paris– Shanghai: A Fantasy» und trägt den Untertitel «Die Reise, die Coco Chanel nur geträumt hat». Daherkommen tut dieser in der Gestalt eines 22-minütigen Kurzfilms, geschrieben von Karl Lagerfeld himself,  der überdies gleich noch als Regisseur Hand und Handschühchen angelegt hat. Das Ganze ist ein stilistischer Trip von West nach Ost, eben nach Schanghai, wo Gabrielle Bonheur «Coco» Chanel zu Lebzeiten nie hingereist war. Auf ihrer Reise trifft sie eine Vielzahl von Personen an: adelige Chinesen, Schauspieler Hollywoods, An­gehörige der Noblesse, ein proletarisches Arbeiterpärchen und gar einen jungen chinesischen Kaiser. Der Stil der Vorkommenden mutet oft exotisch an, ist aber wie-

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dererkennbar. Er ist ein Geheimnis, das wir als Mythos kennen, dessen Romantik aber nicht bloss kosmopolitisches Theater darstellt. Und er ist ein Querschnitt der, grob gesagt, letzten einhundert Jahre Modegeschichte besagter Kulturen. Konsequenterweise wechselt auch Chanel während der fiktiven Reise – wir sehen sie als junge und als ältere Frau – oft das Tenue. Aber ob in Tweed, im schwarzen Ensemble, mit legendärer MatelasséTasche oder üppigem Schmuck: Ihre Handschrift ist immer konventionsfrei, deutlich, unverkennbar. Genau wie jene Lagerfelds. Farblich ist die Kollektion, übrigens, mehrheitlich in schwarze, rote, mitternachtsblaue und khaki­ farbene Töne getunkt. Die dünnen Hemdsärmel erinnern in ihrer Form an Pagoden. Lederstiefel mit Korksohlen und wertvolle Sandalen foutieren sich um geografische Herkunft oder sozialen Status. Und die verzierten oder mit Pailletten besetzten Lamm- und Satin­ taschen stammen eindeutig von einem Ort, wo die Fantasie regiert – Chanels Fantasie.


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reisen Das lange, luxuriöse Wochenende in der Welthauptstadt Von Mark Van Huisseling (Text) und New Future Graphic (Illustrationen)

A

teil Upper Norwood? Doch jetzt entschied ich mich für «The Dorchester», das Fünf-SterneHaus in Central London, an der Park Lane. (Andere Hotels, die ich empfehle: «The Con­ naught», «Claridge’s», «Blakes Hotel» oder «Baglioni Hotel».) Ein Aufenthalt in einem Fünf-Sterne-Haus ist mehr als ein schönes Zimmer mit einem guten Bett, es ist eine welthauptstädtische Erfahrung sozusagen und very stylish indeed. Wem das noch nicht reicht, der bekommt zwei weitere Gründe, weshalb man sich bei der Hotelauswahl für ein möglichst hoch bewertetes Haus entscheiden soll: In London gibt es, trotz der Grösse der Stadt und der grossen Zahl kultureller Angebote, verhältnismässig wenig öffentliche Räume. Es gibt zwar die sogenannten chattering classes, das sind Leute, die sich an Cocktailempfängen oder Dinnerpartys treffen, um zu klatschen, doch es gibt keine Café-Society wie in Paris, Wien, Berlin oder sogar Zürich. Vielleicht auch, weil es kaum Cafés gibt, in die zu gehen sich lohnt. Das ist der Augenblick, wo man sich als Kontinentaleuropäer freut, dass es in dem Hotel, in dem man wohnt, eine Halle gibt, im «Dorchester» heisst sie «The Promenade», wo man Menschen im Hotel treffen oder ansehen kann. Oder wo man britische Zeitungen lesen

es gibt keine Café-Society wie in Paris, Wien, Berlin oder sogar

Zürich. Vielleicht auch, weil es kaum Cafés gibt, in die zu gehen sich lohnt. (und bei den meisten anderen Gegenständen eigentlich auch). Eine Anfrage bei HRS Hotel Reservation Service zum Beispiel für einen Aufenthalt von, sagen wir, Freitag kommender Woche bis am darauffolgenden Montag ergab 273 freie Hotels mit Angeboten für Zimmer von Fr. 60.70 (zwei Personen, eine Nacht, inklusive Frühstück) bis Fr. 848.36 (ohne Frühstück). Damals, ah, sweet bird of youth, hätte ich vielleicht das 60.70-Franken-Hotel genommen, obwohl – wo genau befindet sich schon wieder der Stadt-

kann, diese sind wirklich besser gemacht in meinen Augen als die, die es bei uns oder in Deutschland zu lesen gibt (ausser, of course, die Weltwoche). In Londoner Hotelhallen, übrigens, sollte man keinen Kaffee oder Espresso bestellen, es dauert fast immer und überall sehr lange, bis er gebracht wird, und er schmeckt fast nie. Man nimmt Champagner, Chardonnay, Sherry oder Whisky; guten, schnellen Espresso trinkt man in einem Lokal von «Costa Coffee», «Coffee Republic», «Caffè Nero» et cetera, und zwar

im Stehen, man will nicht ewig Zeit verbringen in einer Kaffeekette. Zweitens: Im Fünf-Sterne-Hotel gibt es einen Concierge. Das ist Ihr Reiseleiter, ohne den man in London weniger erleben wird. Die Stadt ist, wie geschrieben, eine (oder sogar die) Welthauptstadt, wenn es um Restaurants geht. Und auch das kulturelle Angebot ist breit und tief. Das ist gut und einer der Gründe, neben dem Hotel, warum man hinfuhr. Bloss, was nützen einem die besten Restaurants und interessantesten Veranstaltungen, wenn man keinen Tisch bzw. keine Eintrittskarte bekommt? Enter the concierge. Er bekommt den Tisch, den Sie nicht bekommen. Unfair? Stimmt. Aber it is what it is – und wer auf die Hauptnummer des Restaurants du jour anruft, von seinem ausländischen Mobiltelefon, kann kein Gast sein, den man haben will als maître d’. Und falls auch der Concierge des Fünf-Sterne-Hotels etwa im «Scott’s» (Austern, Fische, Schalentiere, in Mayfair) oder «Zuma» (verschiedene asiatische Küchen; glanzvolle, gut­aussehende Gäste, in Knightsbridge) bloss einen Tisch von 18 bis 19.30 Uhr oder nach 23 Uhr reservieren lassen kann, weiss man wenigstens, dass man die zurzeit ­gefragtesten Restaurants gefunden hat. Zudem wird er einen Besuch in den, sagen wir, zweitgefragtesten Restaurants vorschlagen (und dort einen Tisch bekommen, zu einer zivilisierteren Zeit). In «The Ivy» (Küche ähnlich wie «Scott’s», in Covent Garden), im ­«Hakkasan» (ähnlich wie «Zuma», in Soho) oder in «The Wolseley» (französische und, nicht lachen, britische Küche, in Piccadilly). Und natürlich hilft er auch, wenn man Karten benötigt für Theatervorstellungen, Museums­ besuche usw. Ausserhalb des Hotels gibt es auch eine Welt, natürlich. Wer einkaufen gehen will, kann das zu Fuss tun. Bruton Street (mit Geschäften von Stella McCartney, Brioni, Matthew Williamson, Diane von Furstenberg, Maison Martin Margie-

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ls ich vor zirka 25 Jahren zum ersten Mal nach London reiste, war die Wichtigkeit der Dinge, die ich für den Aufenthalt plante, genau andersrum als heute. Mir ging es damals darum, an möglichst viele New-Wave-Konzerte gehen zu können und in möglichst viele Klubs reinzukommen. Ferner interessierten mich, in absteigender Reihenfolge, Plattenläden, Kleider- und Schuhgeschäfte, der Coiffeur­ salon mit Namen «Smile» an der King’s Road (wo Bryan Ferry sich die Haare schneiden liess), Restaurants und Hotels. Das heisst, Hotels an sich interessierten mich nicht, ich benötigte einfach irgendeine Unterkunft, in der es ein Bett gab, wo ich ein paar Stunden am Tag resp. in der Nacht verbringen konnte, sowie eine Dusche, im besten Fall im Zimmer. Bei meiner Reise nach London vor wenigen Wochen entschied ich dann als Erstes, ganz klar, in welchem Hotel ich wohnen möchte. Ich möchte nicht sagen, ich fuhr wegen des Hotels nach London, aber der Entwurf ist nicht völlig falsch. Die Auswahl, kann man sagen, ist gross, sehr gross. Schliesslich ist London so etwas wie die Welthauptstadt, wenn es um Hotels geht. Und wenn es um Restaurants geht ebenfalls


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No. 1 Freemasons Arms

Man nennt es «GastroPub», und es handelt sich dabei um ein Lokal, gelegen am Rand von Hampstead Heath, einer Art Allmend, wo man hingeht für den Sunday roast. Der schmeckt gut, und man isst ihn spät (ab 14 Uhr). Im Sommer draussen.

Wer meinen Rat befolgt, fliegt erstens mit Swiss und zweitens nach und von London City.

Zudem empfehle ich, am späten Montagmorgen retourzufliegen, nicht am Sonntagabend (Flüge immer voll, Flughafenangestellte immer schlecht gelaunt).

32 downshire hill, nw3 1nt

Tel. +44 207 433 6811 www.freemasonsarms.co.uk

No. 2 The Brew House at Kenwood House

In dem ehemaligen Herrenhaus im Parkland von Hampstead Heath gibt es ein Restaurant. Es liegt noch ein wenig schöner als das «Freemasons Arms», aber das Essen kommt nicht ganz an das des Mitbewerbers heran. Hampstead lane, nw3 7jr

Tel. +44 208 341 5384 www.companyofcooks.com

Wer gerne einkauft, wird Selfridges lieben. Wer gerne Kleidung und/oder Accessoires einkauft, wird vielleicht sogar sagen, das Geschäft sei eine Reise nach London wert. Aber, Vorsicht, Menschen (und Partner), die nicht gerne einkaufen, sollte man nicht mitnehmen. Bei Andrang, samstags, ist Shopping dort nur für starke Nerven. 400 Oxford street, w1a 1ab

Tel. +44 113 369 8040 www.selfridges.com

No. 4 Zuma

Immer in diesem Japaner fragt man sich: «Weshalb gibt es das nicht auch bei uns?» (Gutes Essen, sehr gute Stimmung, schöne Gäste.) Vermutlich weil man diese Mischung nicht hinbekommt. Das ist schade, aber irgendwie auch in Ordnung, dass nicht alles überall geht. Ein Wort zum Reservieren eines Tisches: schwierig. Gehen Sie trotzdem hin, und essen Sie an der Bar. 5 raphael street, sw7 1dl

Tel. +44 207 584 1010 www.zumarestaurant.com

Der Flughafen im Osten der Stadt ist zwar auf den ersten Blick weniger gut gelegen als Heath­ row (westlich von London), aber da es sich um einen kleinen Flughafen, hauptsächlich für Geschäftsreisende, handelt, kommt man schneller durch die Sicherheits- und Einreisekontrolle. Wer zu Zweifeln neigt, behaupte ich, wird mir spätestens dann Glauben schenken, wenn er einmal vor der Immigration in ­Heathrow ­wartet, hinter 300 Passagieren aus Pakistan oder, auch gut, Russland. Und zudem empfehle ich, am späten Montagmorgen retourzufliegen, nicht am Sonntagabend (Flüge immer voll, Flughafenangestellte immer schlecht gelaunt). Dann hat man nämlich auch noch einen ­ganzen Sonntag zur Verfügung in London. Und Shopping war gestern, obwohl die Geschäfte geöffnet wären. Am Sonntag in London, finde ich, sollte man tun, was die Londoner tun. Nach dem Frühstück im Hotel liest man Zeitung. Und um die Mittagszeit fährt man nach Hamp­stead, ein Viertel im Norden der Stadt. Dort liegt die ­«Heath», eine Art Allmend, mit Wald, Wiesen, einem See sowie dem Parliament Hill. Dieser Aussichtspunkt hilft, das Vorurteil zu widerlegen, London habe keine Skyline. Falsch, London hat eine Skyline. Und erst noch eine schöne ­(Canary Wharf, Barbican Centre, St Paul’s Cathedral; «the Gherkin», die Gurke von Norman Foster für die Swiss Re, usw.). Anschliessend ist der richtige Zeitpunkt für ein spätes Mittagessen (15 Uhr), den Sunday roast. Etwa in dem Pub «The Freemasons Arms», praktischerweise am Rand der Heath gelegen. Oder im «Brew House Cafe», einem Nebengebäude von «Kenwood House», dem ehemaligen Herrenhaus in dem offenen Parkland. Und wer vergessen hat, in dem einen oder anderen Lokal seinen Tisch rechtzeitig reservieren zu lassen (Concierge), findet wahrscheinlich irgendwo in Hampstead, in den Geschäftsstrassen Haverstock Hill oder Rosslyn Hill zum Beispiel, noch ein paar freie Plätze. Den kurzen Rest des Nachmittags oder Abends verbringt man dann am besten in dem Spa seines Hotels. Oder in der Halle. Oder – wenn in London, tun, was Londoner tun – an der Bar.

Wenn man in einer grossen Stadt unterwegs ist, hat man manchmal Hunger zu, sagen wir, Unzeiten. Und wenn man dann nicht in ein amerikanisches Restaurant (McDonald’s) will, kann man auch in ein britisches. In «The Wolseley» gibt es für solche Fälle eine kleine Karte resp. den Afternoon Tea et cetera. Sich stilvoller zwischenzuverpflegen als in diesem Grand Cafe in einem grand building, ist schwierig, ist es nicht?

160 Piccadilly, w1j 9eb

Tel. +44 207 499 6996 www.thewolseley.com

No. 6 The Dorchester

Ein gutes Hotel ist ein Zuhause weg von zu Hause, sagt man. Und während einer Städtereise ist ein gutes Hotel zusätzlich eine homebase, die man benötigt, um sich auszuruhen für den nächsten Einkaufsausflug oder das nächste Abendessen in einem Superrestaurant. Speaking of which – mit der Hilfe des Concierge des guten Hotels bekommen Sie dann auch einen Tisch in einem Superrestaurant. park lane, w1k 1qa

Tel. +44 207 629 8888 www.thedorchester.com

No. 7 Scott’s

Es gibt in jeder Stadt ein bestes Fisch-und-Schalentiere-Restaurant. Und es gibt in jeder Stadt ein Restaurant, in das die schönsten, interessantesten und berühmtesten Menschen gehen. Es gibt aber nicht in jeder Stadt ein Restaurant, das beide Eigenschaften zusammenbringt. Das «Scott’s» ist ein solches Restaurant. Versuchen Sie, einen Tisch zu bekommen. Aber nicht auf die Nummer, die oben steht, anrufen. Sondern gut aussehen und hingehen. Mit Geduld sowie der Bereitschaft, an der (wirklich schönen) Bar zu essen, erreicht man das Ziel. 20 mount street, w1k 2he

Tel. +44 207 495 7309 www.scotts-restaurant.com

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No. 3 Selfridges

la) ist bloss ein paar Minuten entfernt von «The Dorchester». Ebenfalls nicht viel weiter weg ist die Bond Street (keine Aufzählung der Geschäfte hier, der Platz würde nicht reichen). Oder dann gleich die Oxford Street. In dieser langen Strasse gibt es auch Geschäfte, die nicht ganz so fashionable sind, dass sie es verdienen, in dieser Zeitschrift zu erscheinen. Aber das ist ja heute sogar an der Zürcher Bahnhofstrasse so. Was aber, in meinen Augen, sehenswert ist: die Anzahl Menschen, die sich an einem be­ liebigen Tag zu einer beliebigen Zeit in der Oxford Street befinden. Was ist los? Bleiben die Geschäfte in den kommenden, sagen wir, fünf Tagen ­geschlossen? Gibt es alles zum halben Preis oder so? Ganz bestimmt nicht, zweimal nein, wir sind schliesslich im Vereinigten Königreich, einer Nation von Ladenbesitzern (diese Zeile ist nicht von mir, sondern von Napo­ leon Bonaparte). Es liegt mehr daran, dass Shopping in the UK  so etwas ist wie Fernsehen oder im Garten arbeiten – eine Beschäftigung, die für sich reicht und nicht unbedingt auf ein Ziel ausgerichtet ist. Es ist also egal, ob man etwas Passendes findet und/oder kauft (resp. schaut, im TV, bzw. den Garten upgradet). Wo man aber ziemlich sicher etwas Passendes findet und/oder kauft, ist in dem Warenhaus mit Namen Selfridges & Co (in der Oxford Street, immer noch). Auf den fünf Stockwerken gibt es vermutlich Kleidung, Schuhe, Accessoires, Kosmetika, Schreibwaren et cetera von jeder Marke, die es wert ist, dass man sie ver­ kauft als Ladenbesitzer. Von mir aus gesehen handelt es sich bei Selfridges & Co um die beste one-stop shopping-­Adresse der Stadt. Nein, ich habe Harrods und Harvey Nichols nicht vergessen. Beide sind, logisch, super in dem, was sie machen. Aber, und das ist jetzt strenges Urteilen auf grösster Höhe, bei Harrods ist man, von mir aus gesehen, manchmal ein bisschen langsam, wenn es darum geht, neue oder junge Marken aufzunehmen, und bei «Harvey Nicks» ist das Angebot zwar breit (viele Schuhe, Taschen, Gürtel z. B.), aber nicht tief (es hat bloss die Grössen, Farben, Längen, die es hat, im Lager nachschauen lassen manchmal zwecklos). Wer meinen Rat befolgt, fliegt erstens mit Swiss und zweitens nach und von London City.

No. 5 The Wolseley


Weltwoche Stil No. 1

Die seiteN für den Mann

das stilmobil

Für manche Leute stehen SUVs für das Schlechte auf der Welt.

Das müssen Leute sein, die noch nie einen Range Rover Sport fuhren.

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Von Mark van Huisseling (Text) und Gregory Gilbert-Lodge (Illustration)

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K

meines Maserati.) So sehe ich es auf jeden Fall. Und ich sehe es so, obwohl ich die Vorwürfe, die man sogenannten SUVs resp. deren Fahrern macht, teilweise auch gehört habe. Und ich habe ferner den viele Seiten langen Artikel von Malcolm Gladwell im New Yorker  gelesen, in dem zur Hauptsache stand, dass SUVs irgendwie für alles Schlechte in der Welt stehen sollen. (In dem Text kommt das Wort «Reptilienhirn» vor – dieses soll dafür verantwortlich sein, dass man sich in einem grossen Wagen mit Fahrersitz auf grösserer Höhe anderen Autofahrern überlegen fühle und deshalb mit mehr Mut unterwegs sei und mehr Unfälle verursache.) Ob das stimmt, weiss man nicht genau. Ich sehe es wie Churchill oder Goebbels (man weiss auch nicht genau, wer es gesagt hat): «Ich traue

und kommt edler daher als der Land Rover Discovery («Das Multitalent», steht in den Verkaufsunterlagen über diese Ausführung), doch es ist preiswerter und ein wenig, sagen wir, schmäler – «kleiner» wäre irgendwie kein treffendes Wort – als der Range Rover ohne das Wort «Sport» hinter dem Namen («Dynamik» resp. «Vollkommenheit»). Der grosse Motor mit 506 PS heisst «Supercharged». Das ist vielleicht ein ein wenig komplizierter Name (Rover Sport 5.0 V8 Supercharged), aber eigentlich liefert das Auto resp. der Motor genau das, was an der Heckklappe steht: eine aufgeladene Maschine, aufgeladen durch einen Kompressor, damit das gesagt ist. Und das führt dazu, dass man, wie es eine soccer mom, die einen SC fährt, beschreibt, damit fast über die Strassen fliegen kann. Und, falls man

der wagen, wie ein guter dunkelblauer anzug bzw. ein gutes dunkelblaues abendkleid, hat es nicht nötig, selber zu glänzen,

sondern kann es sich erlauben, den Glanz, der von ihm ausgeht, auf seinen Fahrer zu übertragen. traktiver aussehende Frau war the redhead, meine Freundin). Woran liegt es, dass man in einem Range Rover schöner wird? Vermutlich daran, dass der Range Rover ein schönes Auto ist. Aber nicht nur. Es liegt auch daran, finde ich, dass der Wagen, wie ein guter dunkelblauer Anzug bzw. ein gutes dunkelblaues Abendkleid, es nicht nötig hat, selber zu glänzen, sondern es sich erlauben kann, den Glanz, der von ihm ausgeht, auf seinen Fahrer zu übertragen. Man hatte mir den Wagen, übrigens, in «Buckingham Blue» überlassen, das vermutlich das zweitschönste Blau ist, das ich bis jetzt an einem Auto gesehen habe. (Das schönste: «Blu Oceano»

keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe.» Mein Reptilienhirn, auf jeden Fall, gab mir von Anfang an ein gutes Gefühl oder, treffender gesagt, ich fühlte mich classy  in dem Range Rover. Und das Letzte, was ich wollte, war, mutiger als sonst unterwegs zu sein und vielleicht einen Unfall zu verursachen. Weil das überhaupt nicht classy  wäre und dabei nicht bloss das schöne Auto kaputtgegangen wäre, sondern auch das schöne Bild, das ich, so sagte man mir, darin abgegeben habe. Jetzt interessiert hoffentlich noch, wie sich der Range Rover Sport fährt. Dieses Modell, nur kurz, ist so etwas wie das Modell für Markeneinsteiger. Es ist teurer

nicht aufpasst, recht schnell den Ausweis abgeben kann, für drei Monate oder so. Mit anderen Worten, die Maschine ist wirklich aufgeladen. Ich sehe darin nichts Schlechtes, nebenbei. Es tut gut zu wissen, finde ich, ein Auto zu haben, das könnte, wenn man wollte. Auch weil man dann nicht mehr wollen muss. Wer dagegen mehr Fahrerglück findet in einem Wagen, dem er mehr abverlangen darf, dem empfehle ich den 6-Zylinder-Turbodiesel. Um es in einem Satz zu sagen: Ich mochte den «Kleinen» sehr. Sein Motor mit 245 PS zieht «wie ein Esel», hätte man gesagt, bevor man SUVs mit mehr als doppelt so vielen Pferdestärken kennenge-

lernt hatte. Und, das ist ja banal, aber man schreibt es gerne: Er verbraucht wenig Treibstoff (unter 10 Liter Diesel/100 km), zudem sieht er ebenfalls gut aus, was die Energieeffizienz angeht (Kategorie C). Beide Autos respektive Motorenvarianten haben mich auch bei Fahrten auf nicht schwarzgeräumten Strassen überzeugt. Mit dem «Grossen» kletterte ich zu dem Maiensäss oberhalb von Klosters, das sich nach einem Aufstieg befindet, der dafür sorgt, dass mein Bekannter recht wenig Besuch bekommt (no problem). Und in dem «Kleinen» fuhr ich vor ein Chalet in Crans-Montana, das leider, in meinen Augen, viel weniger abgelegen und viel einfacher zu erreichen war, als die Bewohnerin erzählt hatte. Ich fuhr dann absichtlich an dem Haus vorbei, bis ich einen Waldweg entdeckte, wo man den Vierradantrieb richtig brauchen konnte, und kam mir dann ein wenig vor wie der Architekt aus der Audi-Werbung, der 500 Kilometer oder so zurückfährt zu einem Kunden, bei dem er seinen Bic-Kugelschreiber während einer Sitzung liegenliess. Auszusetzen gibt es eigentlich nichts an den beiden Range Rovers. Das heisst, ein Auto wieder abgeben müssen, das einen schön machte und gut aussehen liess, ist nicht schön. Aber zwei solche Autos nacheinander zurück nach Safenwil fahren zu müssen, ist irgendwie hart. Bei den von unserem Autor gefahrenen Modellen handelt es sich um den Range Rover Sport 5.0 V8 Supercharged mit 8 Zylindern, 4999 ccm und 506 PS (Benzinmotor, Energieeffizienz-Kategorie G) für 124 200 Franken sowie den Range Rover Sport 3.0 TDV6 HSE mit 6 Zylindern, 2993 ccm und 245 PS (Turbodiesel, EnergieeffizienzKategorie C) für 90 900 Franken.

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leider machen Leute, sagt man. Und wer einmal das richtige Auto gefahren ist, sagt von da an, auch Autos machen Leute. Ein solches richtiges Auto ist z. B. der neue Range Rover Sport (um welches Modell bzw. welchen Motor es sich dabei genau handelt, ist nicht so wichtig). Es ist einfach so, dass der Range Rover einen als Mann irgendwie besser, männlicher aussehen lässt, wenn man darin sitzt, auf dem Fahrersitz, of course. Das behaupte, nebenbei, nicht bloss ich, das haben mir Frauen gesagt. Umgekehrt, interessanterweise, sieht eine Frau darin ebenfalls besser aus, attraktiver, finde ich, und zwar auf dem Fahrer- und dem Beifahrersitz (ich muss zugeben, dass ich Partei bin – die in meinen Augen noch besser und at-


Weltwoche Stil No. 1

Mein Ibiza

Ein Wochenende in der Hölle Die Insel sei nur etwas für hippies, zugedröhnte Raver und

betrunkene Engländer, meinen viele. Schade für sie, aber umso besser für die, die es besser wissen. Von GISELA RICH

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D

er Sommer steht vor der Tür, und bei einem kleinen Abendessen an einem Mittwoch fragt mich die Gastge­ berin, was ich denn so vorhabe. «Ich flieg morgen nach Ibiza fürs Wo­ chenende», sage ich. Normalerweise fahr ich dort für den ganzen Som­ mer hin, aber nächste Woche ist noch eine Veranstaltung, also reicht’s nur für einen Kurztrip. Die Miene der Gastgeberin ver­ zieht sich. «Ibiza?», sagt sie, als hätte ich gerade ihre­ Familie be­ leidigt. «Wieso gehst du nach Ibiza? Wer Klasse hat, fährt nach Mar­bella oder St-Tropez, aber doch nicht nach Ibiza!» Ja, Ibiza ist eben nur was für Hippies, ­zugedröhnte Raver und be­ trunkene ­englische Massentouris­ ten. Eine Ansammlung von MegaKlubs, in denen diese schreckliche Techno-­Musik läuft, die doch schon seit den ­Neunzigern out ist. Selbst die Toten Hosen sprachen von Ibiza als «Hölle der Wiedergeburt». Die amerikanische Vanity Fair  kommt in ihrer Reportage zum Schluss: We’re not coming back. Ja, woanders ist man besser aufgehoben. Rund 200 Franken kostet der Flug in die Hölle. Edelweiss, Helve­ tic oder Air Berlin  fliegen fast täglich direkt von Zürich, sonst kann man problemlos über Mallorca oder ­Barcelona fliegen. Ein Kompliment an die Airlines; der Service während des eineinhalbstündigen Flugs ist immer hervorragend. Beim Anflug sieht man links den mystischen Fel­ sen Sa Galera auf der Baleareninsel Es Vedrà, der, so sagt man, die Inspi­ ration für die Sirenen der «Odyssee» war. Vom Flughafen sind es nur zehn Minuten bis zu meinem Häus­ chen in Ses Salines. Auf Ibiza fährt man höchstens dreissig bis vierzig Minuten von einem Ende ans ande­ re. Die neue Autobahn, die für viel Aufregung gesorgt hat, hat zumin­

dest die Verkehrssituation erheblich verbessert. Mal abgesehen von den Pla­ katen, die die Strassen dominieren, ist hier nichts vom Massentouris­ mus zu sehen. Die Ironie ist, dass Ibiza trotz seinem schlechten Ruf eine der grünsten und unverbau­ testen Mittelmeerdestinationen ist. Solange man San Antonio und ein oder zwei andere Orte meidet, ist man hier (dank extrem strengen Bauverboten) von unberührter Na­ tur umgeben. Die Liste der ­Reichen und Schönen, die auf dieser klei­ nen Insel residieren, überrascht auch manchen Snob, der Ibiza nur von den oben genannten Vorurtei­ len kennt. Die Aldi-Familie, Tho­ mas Anders, James Blunt, Jade Jag­ ger, Jil Sander, «Mick» Flick, Guy Laliberté und viele andere haben hier ihre ­Sommerresidenz. Hinzu kommen die wiederkehrenden Jacht-Besucher wie Domenico Dol­ ce und Stefano Gabbana, Roberto Cavalli, Paul ­Allen und eine ganze Armee von russischen Oligarchen und anderen Milliardären aus aller Welt. Alle sind da, aber man sieht sie kaum, weil man sich trotz der hohen Anzahl an Promis, die sich auf der Insel tummeln, aus dem Weg gehen und anonym bleiben kann. Auf Ibiza geht es nicht da­ rum, gesehen zu werden, sondern darum, zu relaxen, zu feiern und das zu machen, was man will, ohne dass es irgendjemanden interes­ siert. Diese Gelassenheit macht Ibi­ za so besonders. Selbst während der Diktatur ­Francos war Ibiza ein Hort der Toleranz und Freiheit.

Wenn es so etwas wie eine Gold­ küste auf Ibiza gibt, dann liegt diese im Süden ­(Ses Salines) und Südwesten (Cala Jondal, ­Porroig, Vista Alegre, Cala Vadella, Cala Tarida . . .). ­­Der unberührte Norden und Nordwesten ist auch traum­ haft, leider aber ein bisschen von der Action entfernt, die mit einer dreissigminütigen Fahrt aber er­ reichbar ist. Die Ostküste finde ich persönlich nicht so schön wie den Rest der Insel. Das liegt wahr­ scheinlich daran, dass die Sicht nicht so spektakulär ist und die Strände und Buchten nicht ganz so toll sind wie sonstwo auf der Insel. Weiter im Inland hat es auch sehr schöne Landschaften und wunder­ schöne alte Fincas. Ibiza bietet eine Anzahl von traumhaften Buchten und Strän­ den (siehe Tipps), aber am schöns­ ten ist wahrscheinlich Formentera, eine kleine Insel, die man in einer zehn- bis zwanzigminütigen Bootsfahrt erreichen kann. Vor drei Stunden war ich noch in der Hektik von Zürich-Kloten, und hier liege ich nun im glasklaren, türkisfarbenen Wasser auf feinem weissem Sand. Es ist wie in der Ka­ ribik, und wenn man an die rich­ tigen Stellen geht, dann ist man selbst im August fast allein. Wer einen schöneren Fleck im Mittel­ meer kennt, bitte melden! Auch mit Ibizas Geschichte kann kaum ein anderer Sommerort am Mittelmeer mithalten. Schon vor über 2500 Jahren, als Cannes noch aus ein paar Häusern bestand und man noch ein paar tausend Jahre auf Aga Khan und die Costa Smeralda warten musste, war Ibiza schon ein Zentrum von Reichtum und Handel. Erst kamen die Phöni­ zier um ca. 650 v. Chr., dann die Karthager, die Römer und die Mauren, ­bevor die Insel dann

märz/april 2010

Giselas Tipps Am Tag _ « Restaurante Juan y Andrea»: für einen Lunch in Formentera – Salinas/Es Cavallet im Süden: zwei der schönsten Strände der Insel – «Blue Marlin Ibiza» am Strand von Cala Jondal, das momentan angesagteste Strandlokal, so etwas wie das «Nikki Beach» von Ibiza. Vorsicht: Das Personal ist extrem arrogant! Weitere empfehlenswerte Restau­ rants im Südwesten: «Es Torrent», «Es Xarcu», «Ses Boques» – Cala Xarraca: wunderschöne, abge­ legene Bucht im Norden – Cap d’es Falcó: einsamer Steinstrand mit einem hübschen Lokal, das aus Strandgut gemacht ist. Dinner _ « El Ayoun»: momen­ tan sehr angesagtes arabisches Restaurant in San Rafael – «Las Dos Lunas»: der  Klassiker mit schönem Garten – «La Paloma»: kleine, gemütliche Hippie-Kneipe in San Lorenzo – «El Clos Denis»: ebenfalls in San Rafael zu finden, sehr charming, vor allem off-season – «Can Pau»: spanische Hausmannskost – «Macao Café» in Santa Gertrudis. Pre-Club Bars _ « L’Elephant» in San Rafael: coole Bar mit schöner Sicht auf die Dorfkirche – «Km5»: auf der Strasse nach San José – Hafen in Ibiza-Stadt: Hier sind eine Menge Bars zu finden, besonders weiter hinten, von wo aus man Sicht auf die Burg von Dalt Vila hat. Boutiques _ Las Dalias: HippieMarkt in San Carlos; jeden Sams­ tag – Ganesha von Vicente Hernández: Lieblingsladen von Models wie Naomi Campbell, Elle Macpherson – Marpessa in Ibizas Altstadt – Sexy Woman Ibiza: Bei Betty gibt es die besten Jeans – Dario’s in San Miguel: für indische Kaftane – Miranda: afrikanische Pareos im Jachthafen Marina Botafoch. style-tipps _ Gucci, Pucci, Dior und teuren Schmuck lieber zu Hause lassen (oder für Marbella aufheben), da in Ibiza eher pein­ lich. Ein paar Baumwoll-Kaftans, lange fliessende Röcke oder kurze Denim-Röcke, Leinen-Capris, flache Sandalen und eine Muschel am Lederband um den Hals rei­ chen. Dazu kaum Make-up und noch etwas Salz im Haar. Fertig ist der Ibiza-Look!


«vor drei stunden war ich noch in der hektik von zürich-kloten, und hier liege ich nun im glasklaren

türkisfarbenen Wasser auf feinem Sand. Es ist wie in der Karibik.»

Söhne vom Ausgang zurück. Wahr­ scheinlich waren sie im «Amnesia» oder im «Space». Dort fängt es erst um zwei Uhr an und geht bis in die späten Morgenstunden. Wer auf Ibiza vor sechs Uhr morgens den Klub verlässt, ist ein ­Weichei. Ibiza ist zu Recht für seine Klubs und DJs bekannt. Partygänger aus aller Welt kommen hierher, um mit tau­ send anderen die Nächte und Tage durchzufeiern.

Am nächsten Abend verwandelt die ­sinkende Sonne die mit Flamingos bestückten Salinen in ein Farb­ spektakel. Mein Labrador schaut in die Ferne, in die andere Richtung, nach Formentera, von wo noch ein paar Segelschiffe langsam ihren Weg nach Ibiza finden, während die Vögel im Naturpark um mich herum zwitschern. Die Möpse jagen einen ­Salamander, die Gril­ len zirpen. Ich muss lächeln, als ich an die Gastgeberin vom vorherigen Mittwoch denke. Man hat es doch

viel besser im verbauten Marbella oder in St-Tropez, wo man pro Tag ein halbes Jahreseinkommen aus­ geben muss, um sich anzuschauen, wie die Petrodollars der Entwick­ lungsländer raus­geschmissen werden. «Klasse» nennt man ­so was, anscheinend. Ja, wieso in aller Welt würde man nach Ibiza gehen wollen?

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Bild Philipp von Hessen

schlussendlich zu einem Teil des spanischen Königreichs wurde. ­Nostradamus soll einmal gesagt haben, dass Ibiza der letzte Zu­ fluchtsort der Menschheit nach dem Armageddon sein wird. Am nächsten Morgen fahre ich zum ­Spazieren und Baden runter an einen der ­beiden Strände zu meinen Seiten – Es Cavallet oder Salinas. Hier ist man bis um elf Uhr morgens fast allein im Türkis­ wasser. Als ich mich auf den Weg mache, kommen gerade meine

Unsere Autorin Gisela Rich mit Söhnen Riccardo (24, l.) und Nicolas (23) am Pool ihres Hauses in der Nähe der Salinen.


Weltwoche Stil No. 1

fragebogen

berndt hauptkorn

der NEUE bally-chef hat seine liebe zu schuhen vom grossvater.

Ausserdem mag er Grace Jones und möchte Spiderman sein.

« Zuletzt habe ich eine deckenlampe repariert.

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Stehend auf einer ausgezogenen Leiter, kopfüber arbeitend. Hausarbeit ist vermutlich das Gefährlichste, was ich so mache.»

Was würde Ihre Mutter über Sie sagen? Mein Junge . . .

Diese Begabung gäbe man Ihnen nicht: Scuba-Tauchen.

Ihre erste Erinnerung an Schuhe? Als Kind habe ich häufig Stunden mit   meinem Grossvater verbracht und akribisch Schuhe poliert.

Was tragen Sie daheim an den Füssen? Ich habe Sample-Grösse 8. Daher teste ich meist Bally-Prototypen – oder ich laufe barfuss.

Erste Lust? Hunger.

Welchen Titel soll ein Porträt über Sie tragen? Sicherlich einen, der bei der Wahrheit bleibt.

Wie viel Macht haben Frauen? So viel, wie sie wollen.

Das Letzte, was Sie repariert haben, war . . . . . . eine Deckenlampe im Bad in 4 Metern Höhe, stehend auf einer ausgezogenen Leiter, kopf­ über arbeitend. Hausarbeit ist vermutlich das Gefährlichste, was ich so mache.

Grösste Ausgabe in den letzten zwölf Monaten? Ein Land Rover Discovery – gross und ungefähr drei Tonnen schwer.

Wie viel Zeit benötigen Sie, um sich anzuziehen, bevor Sie aus dem Haus gehen? Das kommt ganz darauf an – meist bin ich schneller fertig als meine Frau. Gegenstand des letzten Tischgesprächs? Schuhe, Taschen, Design, Style, Talent und Business-Themen. Gegenstand des letzten Streits? Ob man es sich noch leisten kann, ohne Helm Ski zu fahren. Ihr teuerstes Kleidungsstück? Am wertvollsten sind sicherlich meine ScribeSchuhe von Bally. Das möchten Sie können: Oh, da gibt es viele Dinge: Golf und Fussball   spielen wie ein Profi, Gitarre spielen wie Prince, super Ski fahren können und noch viel mehr.

Sie sind kein Freund von . . . . . . early bird-Flügen um 6 Uhr morgens ab   Mailand-Malpensa. In Ihrem Koffer gibt es immer . . . . . . ein Handy, Klamotten und verschiedenste Zeitschriften. Der beeindruckendste Mensch der Geschichte? Mich faszinieren Menschen, die eingefahrene Wege verlassen, wie z. B. Christoph Columbus: visionär, risikobereit und mit dieser unglaublichen can do-Einstellung. berndt hauptkorn , 41, ist CEO von Schuhund Lederwarenhersteller Bally. Er war zuvor an   der Gründung der Wiener Finanzholding Labelux Group GmbH beteiligt, zu der Bally seit 2008 gehört. Labelux wiederum gehört der deutschen   Familienholding Johann A. Benckiser.

märz/april 2010

Worauf sind Sie abonniert? Energie, Optimismus und verschiedene   Zeitschriften.

Wunsch von der Fee? Alle Probleme dieser Welt zu lösen. Ich wäre gerne für einen Tag . . . . . . Spiderman. Er war schon immer mein Favorit. Der beste Song aller Zeiten? Ich liebe Musik. Ein Song kann nicht der Beste für alle Situationen sein. Wenn Sie mich jetzt fragen: «Strange» von Grace Jones. Der beste Designer aller Zeiten? Warum immer die Frage nach dem «Besten»? Ein Designer muss Talent und Geschmack haben und eine Handschrift, die zur Marke passt.


VOR IHNEN STEHT DIE ZUKUNFT.

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Weltwoche Stil No. 1

meine tasche

Senka stütz

alles dient dem überleben: Strellson-Marketingchefin Senka Stütz kann nicht sein ohne ihre Musik, Survival-Box und ein Portemonnaie mit genügend Platz. Julian Baumann (Bild)

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MÄRZ/APRIL 2010

No. 10 _ Direkt aus dem Showroom: Tasche von Joop, die ich gleich doppelt haben musste. No. 11 _ Für alles, was das Handy nicht be­ wältigen kann: Digital­ kamera von Canon. senka stütz ist Marketingchefin Strellson und Windsor in Kreuzlingen. Die beiden Marken gehören zur Holy Fashion Group.


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