DLG Landwirtschaft, Ausgabe 03/2020

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Informationen für Mitglieder

Landwirtschaft März | 2020

Wissen | Tests | Messen | Netzwerke | Köpfe

Im Fokus

Land.Technik für Profis 2020 Test

Schleppschuhgestänge mit zwei Exaktverteilern

Netzwerk

Hohe Ehrungen für verdiente DLG-Mitglieder

Wissen

Einblicke ins Seminar „Silageprofi“ der DLG-Akademie


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News

DLG LANDWIRTSCHAFT – März 2020

Roland Hörner, Fachgebietsleiter Landtechnik des DLG-Fachzentrums Landwirtschaft

Pflanzen ohne Schutz ohne Pflanzenschutz Liebe Leser, das Thema Pflanzenschutz beschäftigt nicht nur die Praktiker für bestmögliche Bedingungen und hoffentlich hohe Erträge oder die Landtechnikbranche, die den Praktikern die dazu nötigen Maschinen und Geräte bereitstellt. Es ist vor allem ein Thema von Politik und Gesellschaft und nicht zuletzt deshalb im Umbruch. Wo wir zurzeit stehen, hat uns bei der Tagung „Land.Technik für Profis“ intensiv beschäftigt. Wir haben das Thema von mechanischer Unkrautregulierung bis zum chemischem Pflanzenschutz sowie von den wissenschaftlichen Grundlagen bis zu praktischen Erfahrungen beleuchtet. Lesen Sie dazu mehr auf Seite 8, direkt nach dem Bericht von der 51. Versuchstechnikertagung. Auch das Güllethema bleibt weiterhin hochinteressant. So haben die Prüfingenieure im DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel ab Seite 12 ein Schleppschuhgestänge unter die Lupe genommen. Und auch im Netzwerk „Ihrer“ DLG ist wieder viel passiert. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen! 90

wichtig

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weder noch

AFI-Grafik des Monats: Düngetechnik im Trend Technische Innovationen liegen bei deutschen Ackerbaubetrieben weiterhin im Trend. Das Hauptaugenmerk liegt insbesondere – mit steigender Bedeutung vor allem im Hinblick auf die Verschärfung der Düngeverordnung – auf Verbesserungen in der Düngetechnik. Die Landwirte wünschen sich Innovationen, die zu einer besseren Qualität der Düngeausbringung führen, hier steht vor allem die Querverteilung auf dem Feld im Fokus. Intelligente Düngerstreuer passen die Dosierung von Mineraldünger automatisch an die Fahrgeschwindigkeit an und können im Rahmen des Precision Farming Überlappungen verhindern. Weitere wichtige Techniktrends im Ackerbau bleiben automatische Lenksysteme sowie Geräte zur mechanischen Unkrautregulierung. Die Ackerbauern legen hohes Augenmerk auf eine konsequente Feldhygiene. Mechanische Verfahren gewinnen hier durch die abnehmende Wirkstoffauswahl bei der Unkraut- und Ungrasbekämpfung an Bedeutung. Mithilfe der automatischen Lenktechnik können die Flächen exakt befahren und Überlappungen reduziert werden.

unwichtig

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DLG online

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Quelle: DLG-Trendmonitor Herbst 2019

Impressum Herausgeber: DLG e.V., Eschborner Landstr. 122, 60489 Frankfurt/M., www.DLG.org Redaktion: Dr. Frank Volz, DLG, Tel. 069/24788-224, Julia Reichelt Fotos: DLG, landpixel, sofern nicht anderes angegeben Grafik: Petra Sarow, München Beihefter zu den DLG-Mitteilungen


News

DLG LANDWIRTSCHAFT – März 2020

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Kurz gemeldet   „Agrarstandort Deutschland – Weltmarkt, Premiummarkt, Marktausstieg?“. Die DLG-Wintertagung vom 18. bis 19. Februar in Münster wartete auch 2020 wieder mit hochkarätigen Themen für Ackerbauern und Tierhalter auf. Die Frage nach einer Zukunftsstrategie für den Agrarstandort Deutschlands bewegt zurzeit die Gemüter vieler Landwirtinnen und Landwirte – unabhängig von der Bewirtschaftungsart ihrer Betriebe. Im Ackerbaubereich haben die DLG-Ausschüsse für Pflanzenernährung und Ackerbau in einer öffentlichen Veranstaltung über „Stickstoff im Griff – funktioniert der Nährstofftransfer in der Fruchtfolge?“ beraten, während der DLG-Ausschuss für Ökolandbau eine Veranstaltung den „Nährstoffkonzepten für den Öko-Landbau von morgen“ gewidmet hatte. Die Ausschüsse für Pflanzenschutz, Pflanzenzüchtung, Sortenwesen und Saatgut stellten in einer Veranstaltung provokativ die Frage: „Chemischer Pflanzenschutz ade? Was kann Pflanzenzüchtung kompensieren?“ Im Bereich der Tierhaltung beschäftigte sich eine Session mit dem Thema Ammoniakemissionen, wie diese entlang der gesamten Kette entstehen und wie man sie vor allem reduzieren kann. Die Rinderhalter fokussierten auf die Transparenz und Übermittelbarkeit der Haltungs- und Zuchtverfahren unter dem Blickwinkel der Kälber in der Milch- und Fleischerzeugung, während die Schweinehalter das Thema „Tierwohl jetzt am Markt etablieren – aber wie?“ in den Mittelpunkt stellten. Neben ihren Reden auf der DLGMitgliederversammlung zu Gegenwart und Zukunft des Agrarstandorts Deutschlandstellte sich Bundesministerin Julia Klöckner auch einer großen Anzahl von Landwirten aus dem Netzwerk „Land.Schafft.Verbindung“, die passend zur Fahrradstadt Münster diesmal statt mit Traktoren per Zweirad für mehr Akzeptanz und umsetzbare

Produktionsvorschriften demonstrierten. Ausführliche Informationen über die Inhalte folgen.   DLG-Feldtage 2020: Fachliche Highlights in Hülle und Fülle. Die DLG-Feldtage 2020, die vom 16. bis 18. Juni auf Gut Brockhof in Erwitte/ Lippstadt (Nordrhein-Westfalen) stattfinden, werden den Besuchern wieder ein umfangreiches fachliches Rahmenprogramm unter dem Leitthema „Dein Standort. Dein Pflanzenbau.“ präsentieren. Die DLG erwartet insgesamt etwa 400 Aussteller aus der Branche, aktuell sind über 270 Aussteller gemeldet. Folgende Specials und Sonderschauen stehen fest, zu denen sich

die Unternehmen noch anmelden und beteiligen können: Das Special „Gülle und Gärreste effizient einsetzen“ wartet mit praxistauglichen Lösungsansätzen und integrierbaren Konzepten für landwirtschaftliche Betriebe auf. Im Special „Ökolandbau“ mit Ausstellern aus den Bereichen Züchtung, Anbauverbänden und Beratung sowie Vermarktung und Handel von Bioprodukten sind zusätzlich auch spezielle Maschinenvorführungen und Diskussionsforen für diese Fragestellungen geplant. Das Special „Leguminosen” wartet mit Potenzial und Kontakten zur Branche auf, um ggf. die oft fehlenden Lücken in den Absatzwegen zu schließen. Im 18. Field Robot Event 2020 drehen sich die Aufgaben um die autonome Navigation auf strukturierten Feldern sowie die Pflanzen­ identifikation und -ernte. Wie üblich sind auch der Anbauvergleich Winterweizen sowie umfangreiche Maschinenvorführungen im Programm und die DLG bietet mit „Campus & Career“ eine Stellenbörse als „Job-Wall“ auf dem Gelände sowie online als „Job-Dating“ zur Terminvereinbarung an. Weitere Informationen unter: www.dlg-feldtage.de.


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Tests

DLG LANDWIRTSCHAFT – März 2020

Digitaler Futtermitteleinkauf gefiltert nach Zertifikat: Agrando, DLG und Bergophor sind Pilotpartner Agrando, die größte neutrale Handelsplattform für landwirtschaftliche Betriebsmittel in Deutschland, hat das DLG-Futtermittel-Zertifikat „DLG-Gütezeichen“ als neues Suchkriterium für den digitalen Einkauf von Futtermitteln eingeführt. Mit dem Futtermittelhersteller Bergophor aus Kulmbach konnte ein wichtiger Marktpartner gewonnen werden, der seine Produkte bereits DLGzertifizieren und umfangreich auf Agrando darstellen lässt. Künftig werden die DLG-Gütezeichen bei Bergophor-Futtermitteln sowie allen anderen Betriebsmitteln der auf Agrando gelisteten Unternehmen nicht nur angezeigt, sondern erweitern auch die bestehenden Selektionsmöglichkeiten. Der Landwirt kann somit in Deutschlands größtem online zugänglichen Produktkatalog für AgrarBetriebsmittel in Kürze gezielt nach DLG-zertifizierten Produkten suchen und filtern. Um den Datentransfer für die teilnehmenden Firmen möglichst einfach zu gestalten, ist eine Schnittstelle zwischen der DLG-Datenbank und der Agrando-Plattform geplant, wozu die Pilotpartner eine entsprechende Vereinbarung getroffen haben. „Wir sehen

in der digitalen Handelsplattform Agrando einen interessanten neuen Weg des digitalen Vertriebs für unser Unternehmen und eine einfach und intuitiv zu bedienende Vergleichsmöglichkeit für Landwirte, die sich auf dem in Teilen unüberschaubaren Futtermittelmarkt in einer unglaublichen Produktvielfalt zurechtfinden müssen“, bewertete Jörg Semmelroch, Vertriebs- und Verkaufsleiter von Bergophor die Tatsache, dass sein Unternehmen hier der Branche vorangeht. Bernd Schräder, Vice President Sales bei Agrando, ist sich sicher, dass Landwirte das Internet verstärkt zur Produktsuche und zum Kauf von Betriebsmitteln nutzen: „Damit Landwirte auch zukünftig in der Lage sind, die komplexen Vorgaben des Gesetzgebers und ihrer Vertragspartner sicher und in angemessenem Zeitaufwand erfüllen zu können, ist ein selektiver Betriebsmitteleinkauf der nächste logische Schritt. So kann direkt beim Einkauf schnell und einfach nach spezifischen

Merkmalen gefiltert werden – sei es nach neutral geprüfter Produktqualität, wie beim DLG-Gütezeichen, oder nach Kriterien wie der GVO-Freiheit.“ Dem stimmte Sander Schwick, Projektleiter Futtermittel im DLG-Testzentrum, zu. „Wir entwickeln das DLG-Gütezeichen gerade umfangreich weiter. Dies führt insbesondere auf Produktebene zu teilweise deutlichen Verbesserungen.“ Schwick betonte, dass sich Landwirte beim Kauf von Futtermitteln am neuen Gütesiegel orientieren und so ihre Absatzchancen verbessern können, aber vor allem die digitale Kommunikation bis zum Endverbraucher ein immer wichtigeres Thema werden wird. Er ergänzte: „Die Plattform Agrando stellt eine Möglichkeit dar, die vom Verbraucher immer wieder geforderte Transparenz vom Acker bis zum Teller zu erreichen.“

Deutschlands beste Melker gesucht Die DLG führt vom 19. bis 23. April 2020 unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft den 36. Bundeswettbewerb Melken durch. Er wird in Zusammenarbeit mit dem Bezirksverband Pfalz an der Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung Hofgut Neumühle ausgetragen. Die besten Nachwuchskräfte aus ganz Deutschland qualifizieren sich gegenwärtig auf regionalen und bundesländerspezifischen Entscheiden für den Bundeswettbewerb. In Neumühle wird dann aus den 24 besten deutschen Melkerinnen und Melkern der Bundessie-

ger ermittelt. Darüber hinaus wird der „DLG-Mannschaftspokal“ für das beste Bundesland verliehen. Parallel zum Bundesmelkwettbewerb wird auch in diesem Jahr ein europäischer „Länderwettkampf im Melken“ durchgeführt. Hierbei treten je zwei Melker aus Belgien, Luxemburg sowie Österreich und Deutschland gegeneinander an. Damit wird erneut ein Melkwettbewerb auf europäischer Ebene initiiert und somit ein Leistungsvergleich über die Landesgrenzen hinweg ermöglicht.

Weitere Informationen zum 36. DLGBundeswettbewerb Melken sind unter www.dlg.org/bundesmelkwettbewerb abrufbar.


Tests

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Startschuss für die Prüfung von Isofluran-Narkosegeräten ranverluste am Gerät, die die Atemluft und damit die Gesundheit belasten? Wird Restgas zuverlässig abgesaugt und vom Aktivkohlefilter aufgefangen? Arbeitsplatzmessungen sollen belegen, dass nicht mehr als 15 mg Isofluran nach mehreren Stunden Kastrationsarbeit mit dem Gerät pro m³ Luft detektierbar sind. Diese 15 mg/m³ entsprechen dem geringsten definierten Grenzwert für Isofluran weltweit, sodass hier – solange ein eine maximale ArbeitsplatzKonzentration für Deutschland nicht definiert ist – ein sehr hohes Schutzniveau angesetzt wird. Zum Vergleich: In der Schweiz, wo die Isoflurannarkose schon seit über zehn Jahren praktiziert wird, gilt ein Grenzwert von 77 mg/m³ Luft. Weitere Fragestellungen in der DLGPrüfung beschäftigen sich unter anderem mit der ergonomischen Gestaltung des Narkosegerätes, der Handhabung der Ferkel insbesondere beim Einlegen und Fixieren in den Narkosestationen, mit wichtigen Geräteanzeigen, -aufzeichnungen und Warnsignalen sowie mit den notwendigen Kontrollund Wartungsarbeiten. Auch das Servicekonzept des Geräteanbieters und die Betriebsanleitung des Narkosegerätes werden einer Begutachtung unterzogen. Um den Umstieg auf die Inhalationsnarkose zu erleichtern, wird die Bundesregierung die Anschaffung geprüfter und

©TimMcReynolds - Pixabay

Nach der Ende Januar veröffentlichten Förderrichtlinie sind geprüfte und zertifizierte Geräte Voraussetzung für eine Investitionsförderung für Ferkelerzeugerbetriebe, die sich künftig für die Kastration unter Isoflurannarkose entscheiden. Die entsprechenden DLGPrüfungen für Isofluran-Narkosegeräte sind bereits angelaufen. Entsprechend geprüfte Inhalationsnarkosegeräte müssen nicht nur zur Verfügung stehen, wenn zum Jahresende 2020 die Übergangsfrist für die betäubungslose Ferkelkastration ausläuft. Diese Geräte sind auch zeitnah für die Sachkundelehrgänge nötig, mit denen sich Landwirte bzw. ihre Mitarbeiter für die Inhalationsnarkose ohne Anwesenheit eines Tierarztes qualifizieren können. Dies ist in der ebenfalls neu gefassten Ferkelbetäubungssachkundeverordnung (kurz FerkBetSachkV) geregelt, die ebenfalls erst kürzlich veröffentlicht wurde. Das DLG-Prüfprogramm wurde gemeinsam mit dem Referat Tierschutz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Tierärzten entwickelt, bei den Aspekten des Arbeitsschutzes wurde zusätzlich die Expertise der Berufsgenossenschaften eingeholt. Die Prüfungen finden in Praxisbetrieben und im Prüflabor der DLG statt. Ein wesentlicher Themenkomplex befasst sich mit Aspekten der Tiergerechtheit und des Tierschutzes: Ist das Narkosegerät so gestaltet, dass die Ferkel schonend eingelegt und fixiert werden können? Wird das Isofluran zuverlässig dosiert und ist eine sichere Betäubung der Ferkel gewährleistet, auch bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen? Welche Überwachungsfunktionen besitzt das Gerät? Und nicht zuletzt: Wie gut und mit welchem Aufwand lässt sich zur Gewährleistung der Biosicherheit das Gerät reinigen und desinfizieren? Der zweite, für viele Landwirte wichtige Themenkomplex befasst sich mit der Arbeitsplatzsicherheit. Gibt es Isoflu-

zertifizierter Narkosegeräte mit 60 % des Anschaffungswertes, jedoch maximal 5.000 Euro pro Ferkelerzeugerbetrieb fördern. Insgesamt stehen in diesem Jahr 20 Millionen Euro, entsprechend einem Gegenwert von 4.000 geförderten Narkosegeräten, zur Verfügung. Am 30. Januar 2020 wurde die Förderricht­ linie veröffentlicht. Interessierte Ferkelerzeugerbetriebe können ab jetzt bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) einen Förderantrag stellen. Das Antragsverfahren ist zweistufig: In Stufe 1 muss der Antragsteller seine Teilnahme an der Fördermaßnahme beantragen und dabei den Nachweis erbringen, dass er als Ferkelerzeuger förderberechtigt ist. Wird dies positiv beschieden, kann ein IsofluranNarkosegerät bestellt und in Stufe 2 bis zum 1. September 2020 anhand des Kaufbelegs die Auszahlung der Fördersumme beantragt werden. Bis zum Jahresende erfolgt dann die Auszahlung der Fördergelder. Somit ist der Anreiz für die Anbieter von Isofluran-Narkosegeräten groß, die Prüfung und Zertifizierung ihrer Geräte schnellstmöglich abzuschließen. Denn gefördert wird ein Gerät nur dann, wenn Funktionssicherheit, Arbeits- und Tierschutzkriterien nachweislich erfüllt worden sind. Der Faktor Zeit spielt also für den Verkauf der Geräte innerhalb des limitierten Zeitraums bis September 2020 eine wichtige Rolle.


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Veranstaltungen

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51. Fachtagung des DLG-Ausschusses für Versuchswesen in der Pflanzenproduktion

Feldversuche besser machen

Wie mache ich Feldversuche besser? Zu diesem Generalthema finden sich jedes Jahr Ende Januar über 900 Versuchstechniker auf der DLG-Technikertagung ein, um Neues und Bewährtes zu sehen und zu diskutieren, alte Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Feldversuche sind generell die Basis der landwirtschaftlichen Forschung in der Pflanzenproduktion. Im Feldversuch werden verschiedene pflanzenbauliche Maßnahmen unter möglichst identischen Bedingungen auf die Pflanzen angewendet und ihre Auswirkungen auf das Wachstum und den Ertrag der Pflanzen anschaulich dargestellt. Um den Einfluss einer entsprechenden Anzahl verschiedener Faktoren auf einer überschaubaren Fläche testen zu können, werden entsprechend kleine Versuchsparzellen gegeneinander abgegrenzt. Mögliche Versuche in einer Parzellenanlage können dann verschiedene Saatgutsorten bei sonst gleichem Anbau sein, alternativ werden unterschiedliche Pflanzenschutz-, Dünge- oder Bodenbearbeitungsmaßnahmen bei derselben Saatgutsorte gegenübergestellt. Durch die kleinteilige Anlage der Versuche in Parzellen sind die jeweiligen Ergebnisse direkt miteinander vergleichbar. Sie schaffen so letztlich auch die Grundlagen für die Beratung der Landwirte in der Praxis.

Versuche besser machen Jeder Landwirt weiß, dass eine Ackerfläche stark von verschiedenen natürlichen Rahmenbedingungen beeinflusst ist, die auch mit noch so aufwändigen Maßnahmen nicht ausgeglichen werden können. Lokale Unterschiede in Boden, Wasserverfügbarkeit, Steinlager oder Schattenwürfe sowie die klimatischen Bedingungen des Versuchsjahres sorgen für eine große Variationsbreite der Ergebnisse. Um diese vergleichbar zu gestalten, wer-

den räumliche und zeitliche Wiederholungen von Versuchen angelegt. Wenn man diese Vergleichbarkeit noch weiter steigern will, d. h. „bessere Versuche“ zu erreichen sucht, bedeutet das, eine noch besser geeignete Versuchsfläche zu finden, die Aussaat noch präziser vorzunehmen und die Pflanzenbestände noch gleichmäßiger zu pflegen. Neben diesen pflanzenbaulichen Verbesserungen bedarf auch die Datenerfassung einer ständigen Optimierung. Es gilt die Zustände der Pflanzen, beispielsweise den Entwicklungsstand oder den Krankheitsbefall, ohne Störgrößen zu erfassen oder die Proben nicht zu verwechseln. Und letztlich birgt auch die Auswertung der mühsam gewonnenen Daten mancherlei Tücken. So hat sich innerhalb der Landtechnik inzwischen ein völlig eigener Bereich für das pflanzenbauliche Versuchswesen herausgebildet. Und wie bei den „normalen“ Landmaschinen entwickeln natürlich auch die Hersteller dieser Spezialmaschinen ihre Geräte ständig weiter. So hat in der Vergangenheit auch im Versuchswesen die Verwendung hochpräziser GPS-Signale zur Steuerung von Aussaat- und Erntemaschinen Einzug gehalten. Die Möglichkeit, komplexe Softwarelösungen verwenden zu können, verbessert die Versuche von der vorbereitenden Planung bis hin zur Datenerfassung. Hinzu kommt die Anbindung automatisierter Verfahren, wie beispielsweise die kontinuierliche Beobachtung und Vermessung des Pflanzenwachstums auf den Versuchsparzellen mithilfe drohnengetragener Sensorsysteme. Gerade hiermit können bereits jetzt die Reaktionen

der Pflanzen auf Wetter- oder Stressbedingungen und anbautechnische Maßnahmen besser verfolgt, beschrieben und bewertet werden. So lässt sich mit jeder technischen Neuerung die Aussagefähigkeit beziehungsweise der Informationsgehalt aufwändiger Feldversuche teilweise erheblich verbessern. Aber auch die Versuchsfeld-Techniker haben eine besonders wichtige Stellung. Sie müssen exakt und genau arbeiten, damit Ergebnisse erzielt werden, die in der Praxis die notwendige Beachtung finden und auch umgesetzt werden können. Versuchstechniker erfüllen wichtige Aufgaben an der Schnittstelle zur Züchtung, zum Pflanzenschutz und zur Düngung, denn nur mit sicheren und genauen Versuchsergebnissen lassen sich Empfehlungen für die Praxis aus den vielen Versuchen ableiten. Somit lassen sich auch auf der Ebene des Personals und dessen optimaler Ausbildung und Zusammenarbeit Fehler vermeiden und die Versuchsqualität ständig verbessern.

Technikertagung in Hannover An zwei Tagen, in insgesamt 35 Vorträgen und Erfahrungsberichten „aus der Praxis für die Praxis“, drehte sich in Hannover alles um verbesserte Maschinen, neue Analysemethoden und leistungsfähigere Sensoren, aber auch um die Arbeit erleichternde Methoden und verbesserte Datenerfassung, -übermittlung und -verarbeitung. Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung befasste sich mit der Personalentwicklung. Versuchstechniker sind spezielles Personal, da es für sie keine „Standardausbildung“


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gibt. Am Markt sind sie nicht ohne Weiteres verfügbar, umgekehrt finden sie nicht überall adäquate Arbeitsstellen. Spezifisches Fachwissen und besondere Einsatzbereitschaft zeichnen viele von ihnen aus. Sie sind oftmals auf sich allein gestellt und entscheiden selbst vor Ort über die nötigen Aktivitäten. Das alles verlangt besondere Aufmerksamkeit von den Führungskräften. Nicht nur die Führungskräfte, auch die „Geführten“ fanden in diesem Veranstaltungsteil Anregungen für ihr berufliches Umfeld. Einen dritten Schwerpunkt der diesjährigen DLG-Technikertagung bildete der Schutz der Anwender von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Innerhalb des letzten Jahres haben sich die Schutzbestimmungen für die Anwender geändert, dies hat auch Auswirkungen auf das Versuchswesen. Hinzu kommen die besonderen Herausforderungen in diesem Bereich: handgeführte Applikationsgeräte, Umgang mit Substanzen, die sich noch im Zulassungsverfahren befinden und die Notwendigkeit, die Pflanzenbestände kurz nach der Applikation wieder zu betreten, um die Wirkung zu bonitieren. Die persönliche Schutzausrüstung muss deshalb an die jeweiligen Bedingungen angepasst sein, die im Wesentlichen von den Stoffeigenschaften abhängen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und

Es geht um Technik und ums Netzwerk.

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Die DLG-Technikertagung Unter der Überschrift „Aktuelle Aspekte des Feldversuchswesens“ bietet die jährlich stattfindende Fachtagung des DLG-Ausschusses für Versuchswesen in der Pflanzenproduktion den Teilnehmern einen breiten Überblick über die neuesten Entwicklungen im Bereich pflanzlicher Anbauversuche. Die Fachtagung, die von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit veranstaltet wird, wendet sich an alle Beschäftigten im landwirtschaftlichen Feldversuchswesen von der LTA bis zum Stationsleiter. Zwischen den verschiedenen Ebenen soll das Verständnis für Arbeitsabläufe und die komplexen Zusammenhänge in Versuchsbetrieben gefördert werden. Es werden neue Entwicklungen der führenden Hersteller von Versuchstechnik vorgestellt und modernste Maschinen und Geräte präsentiert. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Hersteller persönlich und vor Ort ansprechen zu können. In qualifizierten Vorträgen werden in einer großen Bandbreite sowohl praktische als auch organisatorische Aspekte behandelt, hinzu kommen ein intensiver Erfahrungsaustausch und ausreichend Möglichkeiten zum Netzwerken in einem einzigartigen Spezialfeld des Pflanzenbaus.

Lebensmittelsicherheit (BVL) nimmt hier Risikoabwägungen vor und legt die Schutzmaßnahmen je nach Wirkstoff fest. In begründeten Einzelfällen können die Auflagen angepasst werden. Noch ungelöst sind die Fragen rund um den Umgang mit gebeiztem Saatgut. Versuchstechniker sind hier nicht nur beim parzellenweisen Abfüllen exponiert, sondern auch bei der Aussaat, wenn sie die Tütchen einzeln in den Trichter füllen. Nicht zuletzt aber ließen das gemeinsame Abendessen, genügend Pausen im Programm und das großzügige Umfeld der Eilenriedenhalle in Hannover genügend Raum für die „Netzwerkpflege“

und den Erfahrungsaustausch untereinander. Wer ist wo gelandet? Wo wird noch jemand gebraucht? Wie hast Du das Problem gelöst? Wann kommst Du das anzuschauen? Der intensive Austausch unter den rund 900 Anwesenden sorgt seit über 50 Jahren dafür, dass sich auch für das Folgejahr wieder genügend aktuelle Themen identifizieren lassen. Und diese nächste Technikertagung findet vom 26. bis 27. Januar 2021 wieder in Hannover statt.

Alexander von Chappuis DLG-Fachzentrum Landwirtschaft a.chappuis@DLG.org


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Land.Technik für Profis 2020

Pflanzen schützen

Die Tagung „Land.Technik für Profis“ hat sich zum alljährlichen Highlight der Branche entwickelt. Eine bestimmte Anwendung oder Maschinengruppe wird in den Fokus genommen, die Anforderungen aus der Praxis werden definiert und die neuesten Entwicklungstrends vorgestellt. Die DLG LANDWIRTSCHAFT war für einige Stimmen vor Ort. 250 Teilnehmer vor Ort, weitere 40 auf der Warteliste – eigentlich erwartet man bei so hohem Interesse, dass Traktoren im Mittelpunkt stehen. Aber wer sich erinnern kann, waren Traktoren Thema der letztjährigen Ausgabe dieser gemeinsamen Tagung von DLG und der Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik im VDI. Doch das Thema „Pflanzenschutz“ der diesjährigen 19. Ausgabe der Tagung war für die anwesenden Praktiker, Wissenschaftler und Entwickler nicht weniger interessant, zumal alle Themen aus den drei verschiedenen Blickwinkeln der Praxis, der Forschung und eines prominenten Herstellers beleuchtet wurden.

Bereits in ihren Eingangsstatements warfen Prof. Dr. Peter Pickel, Vorsitzender des VDI-Fachbereichs Max-EythGesellschaft Agrartechnik (VDI-MEG), und DLG-Vizepräsident Prof. Dr. Till Meinel die ersten Fragen auf, bevor Dr. Justus Dreyer und Stefan Kiefer vom gastgebenden Unternehmen Amazone in ihrer Keynote zur Rolle der sich verändernden gesellschaftlichen Anforderungen an die Landwirtschaft und deren fördernden Wirkung auf Innovationen im Pflanzenschutz Stellung bezogen. Die weiteren Themenblöcke umfassten zunächst die aktuellen Spannungsfelder im Pflanzenschutz und die verschie-

denen Möglichkeiten, diese acker- und pflanzenbaulich zu lösen. Ein Ausblick in eine theoretische Modellrechnung zeigte, dass der Umstieg von aktueller Technik auf Roboterschwärme zumindest finanziell abzubilden wäre. Die aktuellen Trends zur mechanischen Unkrautregulierung sowie der Unkrautregulierung in der Reihe folgten. Unter der Überschrift „Selektive Pflanzenschutz-Technologie“ wurden aktuell laufende oder kürzlich abgeschlossene Forschungsvorhaben und Entwicklungstrends näher beleuchtet, bevor in einer Podiumsdiskussion der Pflanzenschutz der 2030er-Jahre in den Fokus genommen wurde.


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Prof. Dr. Peter Pickel: Precision Farming ist Teil der Vision Landwirtschaft 4.0.

Prof. Dr. Till Meinel: Die Herausforderungen im Pflanzenbau spitzen sich zu!

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Dr. Justus Dreyer: Die Landtechnik muss für unterschiedliche Wege Lösungen bereitstellen.

Detlef Dölger: Ackerbau fängt am Standort an!

Prof. Dr. Jens Wegener: Spot Farming könnte in Zukunft ein Ansatzpunkt sein!

René Döbelt: Wir müssen die gesamte Klaviatur des Ackerbaus nutzen.

Jürgen Seufferlein: Das Fahrgassensystem von 1,50 m entwickelt sich zum Problem!

Simon Kempken: Die Präzision beim Hacken hängt von der Aussaat ab.

Paul Treffler: Mechanische Unkrautbekämpfung muss vorausschauend wie Schachspielen sein.

Harald Kramer: Wir brauchen die ganze Bandbreite zwischen mechanischem und chemischen Pflanzenschutz.

Andreas Nesseler: Hacktechnik ist ein Baustein im Angebot eines innovativen Dienstleisters!

Theo Leeb: Autonome Maschinen sind mit heutiger Technik und Regularien nicht darstellbar.


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Wissen

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AGRITECHNICA Innovation Award

Neuer Innovationswächter Im Vorfeld der AGRITECHNICA 2019 hat Dr. Markus Demmel den Vorsitz der Neuheitenkommission des AGRITECHNICA Innovation Awards übernommen, den Prof. Till Meinel aufgrund seiner Berufung in den Vorstand abgegeben hat. Wir haben ihn gefragt, wie er sein „erstes Mal“ an der Spitze dieses Gremiums erlebt hat. Herr Demmel, die AGRITECHNICA mit

übernommen. Jetzt, mit einiger Zeit

Titel „Weltleitmesse für Landtechnik“

Durchgang erlebt?

ihrem berechtigten Anspruch auf den

will erklärtermaßen die Neuheiten und Innovationen der Hersteller auf dem Messegelände in Hannover zusammenbringen. Die gesamte Branche

schaut deshalb mit großer Aufmerksamkeit auf den Neuheiten-Wettbe-

werb um die AGRITECHNICA Innovation Awards in Gold und Silber. Sie

haben zur Agritechnica 2019 den Vorsitz der DLG-Neuheitenkommission

Abstand, wie haben Sie diesen ersten

Dr. Markus Demmel: Mit einem Wort? Es war intensiv. Die Neuheitenkommission musste in kurzer Zeit aus einer Vielzahl sehr guter Anmeldungen die besten Innovationen herausarbeiten. Meine Rolle war die des Moderators, der die Diskussionen leiten und verhindern musste, dass sich die engagierten Mitglieder an besonderen Themen zu sehr festbeißen. Was hat sich persönlich durch dieses Amt verändert? Zunächst einmal einfach der Arbeitsaufwand im Vorfeld und auf der Messe. Früher kam man zur entscheidenden Sitzung der Neuheitenkommission zwei Tage zusammen und beteiligte sich an der Formulierung der Begründungen. Ich musste aber feststellen, dass besonders während der Messe das Interesse am Vorsitzenden der Neuheitenkommission sehr groß ist. Dies gilt insbesondere für die vielen nationalen und internationalen Fachjournalisten. Wird die Landtechnik auch in Zukunft immer größer und komplexer, in welche große Richtung laufen Ihrer Meinung nach die Innovationstrends?

Ich denke, dem „Größer! Schneller! Weiter!“ sind alleine durch die Bestimmungen einer Straßenverkehrsordnung Grenzen gesetzt. Die Innovationstrends sind zurzeit inkrementell,

d. h. bestehende Maschinen werden in Details teilweise auch deutlich verbessert. Die Goldmedaille für das elektrisch-mechanisch leistungsverzweigte Getriebe ist zwar ein neues Konzept, die Maschine „Traktor“ bleibt aber bestehen wie gehabt. Ob andere Ideen in der Zukunft einen disruptiven Charakter entwickeln, d. h. alles verändern wie damals das iPhone, das weiß man wahrscheinlich erst im Rückblick. Wie bewerten Sie den AGRITECHNICANeuheitenwettbewerb insgesamt

und gibt es etwas, was Sie verändern wollen?

Ich glaube wir sind mit den Abläufen auf einem guten Weg. Weil wir wollen, dass die Innovationen auch Eingang in die Praxis finden, d. h. zur Marktreife gelangen, hat die Neuheitenkommission der AGRITECHNICA schon im Vorfeld meiner Berufung beschlossen, den weiteren Werdegang bzw. die Umsetzung der prämierten Neuheiten zum marktfähigen Produkt in Form einer Umfrage zu begleiten. Vielleicht das Wichtigste aus der ersten Umfrage im Sommer 2019 vorweg: Beide mit Goldmedaillen ausgezeichneten Innovationen aus 2017 wie auch Silbermedaillen können bestellt und gekauft werden. Andere Produkte sind unter anderen Namen erhältlich oder werden nicht an Endkunden verkauft. Wiederum andere sind aus verschiedenen Gründen nicht oder noch nicht oder manchmal auch nicht überall marktverfügbar. Die genauen Gründe werten wir intern genauer aus. Die Botschaft, dass wir die Regularien ernst nehmen und nachhalten, ist aber wohl angekommen. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Dass sich die Hersteller als sportliche und faire Wettbewerber um die besten Ideen begreifen. Es braucht Innovationen, um alle vonseiten der Gesellschaft gestellten Anforderungen erfüllen zu können.

Die Fragen stellte Dr. Frank Volz


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DLG-Seminar „SiloProfi werden – kompetent Silagen erzeugen“

Futterkonservierung: Dreh- und Angelpunkt Die Sicherstellung ausreichender Reserven an hofeigenen Grob­ futtermitteln in bester Güte erlangt gerade vor dem Hintergrund ungünstiger Witterungsbedingungen in den Erntejahren 2018 und 2019 eine steigende Bedeutung. Denn neben den quantitativen können vor allem die qualitativen Aspekte im Zuge schlechter oder sogar ausgefallener Teilernten dramatische Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation vieler Betriebe haben. Vor diesem Hintergrund ist deshalb extrem wichtig zu verstehen, dass eine zielgerichtete und sachkundige Arbeit während der Futterernte, der Einsilierung bis zur Entnahme des Futters aus dem Silo absolut notwendig ist und die einzelnen Maßnahmen in sich verbundene und nicht trennbare Schritte darstellen, die stetig kritisch überdacht und überwacht werden müssen. Das diesjährige DLG-Spezialseminar „SiloProfi werden – kompetent Silagen erzeugen“, das vom 29. bis 31. Januar 2020 am Landwirtschaftszentrum Eichhof des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen (LLH) in Bad Hersfeld stattfand, widmete sich diesen Schwerpunkten. Den 16 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet vermittelten die hochkarätigen Referenten und Experten der Futterkonservierung in einzelnen Themenblöcken das Fachwissen und die wichtigsten Zusammenhänge. Dabei wurde stets darauf geachtet, einzelne persönliche Fragen immer direkt zu besprechen und zu versuchen, die jeweiligen individuellen und einzelbetrieblichen Aspekte ausreichend zu berücksichtigen.

Komplexe Prozesse managen Im Einzelnen wurde die Selbstverständlichkeit des Siliervorganges kritisch hinterfragt und erörtert, was im Silo eigentlich genau passieren soll und was passieren kann, wenn die Prozesse

nicht wunschgemäß ablaufen. Es wurde hervorgehoben, dass die zielgerichtete Steuerung der Abläufe im Silo analog zu denen in Molkereien oder Brauereien angesehen werden muss, um sowohl den Siliererfolg als auch die schlussendliche Verfütterung zu garantieren. Eine ebenso große Bedeutung wurde der praktischen Begutachtung zahlreicher Silageproben mithilfe der visuellen, sensorischen und chemisch-physikalischen Wahrnehmung (Partikelgrößen-, Pflanzenteil- und Artenbestimmung, pHMessung, Feuchtigkeitsbestimmung) beigemessen. Hier lernten die Teilnehmer, qualitative Unterschiede im direkten Vergleich zu beurteilen und feinere Abstufungen besser erkennen und einschätzen zu können. Andere Schwerpunkte widmeten sich den fachlichen und betrieblichen Anforderungen und Vorgaben bei der Siloplanung und beim Silobau inkl. der Berücksichtigung der gesetzlichen Regelungen für den Siloneubau und -betrieb. Denn im richtigen Umgang mit JGS-Anlagen bestehen nach wie vor erhebliche Unsicherheiten, vor allem verbunden mit der in den einzelnen Regionen teils unterschiedlichen Handhabung. Zugleich wurde ausführlich die Bedeutung der Auswahl und des richtigen Einsatzes der verfügbaren Technik sowohl bei der Pflege des Grünlandes als auch bei der Ernte, der Aufbereitung, der Transportkette und der eigentlichen Silierung he-

Gespannt lauschen die Teilnehmer den theoretischen Ausführungen und praktischen Erläuterungen um die sensorische Bewertung der Silageproben

rausgestellt. Schlussendlich wurden die Grundlagen und die technische Umsetzung des Siliermitteleinsatzes beleuchtet und die ökonomische Wertigkeit der Verwendung detailliert dargestellt. So wurde beispielhaft der Aufwand gegen den Ertrag bzw. die ökonomischen Risiken, die z. B. durch Nacherwärmung oder die Bildung von Mykotoxinen (Clostridium botulinum) oder anderen unerwünschten Produkten (hochgiftige nitrose Gase, Alkohole, Fruchtester) entstehen, herausgearbeitet und die Sinnhaftigkeit dieser qualitätssichernden Maßnahme deutlich unterstrichen.

Fazit Die Teilnehmer bewerteten das DLGSpezialseminar „SiloProfi werden – kompetent Silagen erzeugen“ als sehr positiv. Alle konnten ihre Fachkenntnisse deutlich ausbauen und ihren speziellen Nutzen ableiten. Diese positive Resonanz beflügelt die Organisation des nächsten Seminars, das Anfang 2021 stattfinden soll. Die Vorbereitungen hierzu beginnen in Kürze. Interes­ senten erhalten dann weitere Informationen unter www.dlg-akademie.de/ seminare-landwirtschaft. Marc-Andre Kruse-Friedrich DLG-Akademie m.kruse-friedrich@dlg.org


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Tests

DLG LANDWIRTSCHAFT – März 2020

DLG-Prüfung im Überblick

Umfang der Prüfung: • Querverteilung und Anfahrtskeile • typische Bedienschritte und häufig wiederkehrende Wartungstätigkeiten

Vogelsang BlackBird-Schleppschuhgestänge mit zwei ExaCut ECQ-Exaktverteilern

Gülle fix am Einsatzort

In einer DLG-Prüfung hat das BlackBird-Schleppschuhgestänge von Vogelsang die Experten durch extrem kurze Beschickungszeiten für alle Auslässe beim Start der Ausbringung überrascht und auch in der Bedienungs- und Wartungsfreundlichkeit sehr gut abgeschnitten. Angesichts immer schärferer rechtlicher Rahmenbedingungen sind die Zeiten vorbei, in denen landwirtschaftliche Betriebe ihre Gülle per Einachsfass und mit Prallteller in Eigenmechanisierung ausgebracht haben. Breitverteiler, die nach oben abstrahlen, sind seit Anfang 2016 verboten, und viele Betriebe nutzen schon eine bodennahe Ausbringung bzw. steigen darauf um. So werden Emissionen gemindert und eine effiziente Ausnutzung

der in den Wirtschaftsdüngern enthaltenen Nährstoffe schont den Geldbeutel, da ggf. weniger Mineraldünger zugeführt werden muss. Es ist davon auszugehen, dass die weiteren Novellen der Düngeverordnung auch zu einer weiteren Verbreitung der streifenförmigen Ausbringung führen werden, denn der aktuell kursierende Entwurf sieht den verpflichtenden Einsatz von Schleppschläuchen, Schleppschuhen oder Schlitzgeräten auf bestelltem

Ackerland ab 2020 oder auf Grünland ab 2025 vor.

Schleppschuhgestänge im Test Das hier geprüfte Schleppschuhgestänge „BlackBird“ des Güllespezialisten Vogelsang aus Essen (Oldenburg) wird mit Arbeitsbreiten von 12 m und 15 m angeboten und wurde in der 15-m-Version geprüft. Der Schlauchabstand beträgt bei beiden Varianten 25 cm. Möglich sind ein Direktanbau oder ein Anbau über eine 4-Punkt-Hubvorrichtung. Zusammengeklappt hat das Gestänge eine Transportbreite von 2,95 m, in der Transportstellung werden die Öffnungen der Auslässe nach oben geklappt, was ein Nachtropfen von Gülle verhindert. Das Gestänge hat eine integrierte Fangvorrichtung und einen passiven Pendelausgleich im Mittelrahmen. Eine Teilbreitenschaltung ist mechanisch oder hydraulisch möglich. Der beim Testkandidaten zweimal mit jeweils 30 Abgängen verbaute ExaCut ECQ-Exaktverteiler ist außerdem auch Bild 1: Prüfstand zur Ermittlung der Querverteilung


Tests

DLG LANDWIRTSCHAFT – März 2020

Prüfprogramm Die Querverteilung wird im Rahmen der DLG-Prüfung auf dem Prüfstand in der Ebene ermittelt. Dazu werden von Rindergülle und Schweinegülle die wichtigen Eigenschaften Trockenmassegehalt, Fließfähigkeit und Dichte bestimmt und diese mit zwei Durchflussmengen vom Verteiler bzw. Gestänge abgegeben. Der über eine definierte Zeit abgegebene Flüssigmist wird hierbei unter jedem Auslass getrennt aufgefangen und anschließend verwogen. Aus den Einzelwerten werden dann die mittlere Abweichung und der Variationskoeffizient (VK) berechnet. Je kleiner die beiden Kennzahlen sind, desto besser ist die Querverteilung.

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120 100

Ausbringmenge [%]

mit 24 bzw. 36, 42 und 48 Abgängen jeweils für Schläuche mit Durchmesser DN 40 lieferbar. Schon in der Konstruktion des Verteilers wurde großen Wert auf eine möglichst einfache Wartung gelegt. So erlaubt eine groß dimensio­ nierte Wartungsklappe den direkten Zugriff auf alle relevanten innenliegenden Teile. Für die üblichen, wiederkehrenden Wartungsarbeiten müssen deshalb weder der Exaktverteiler als Ganzes noch dessen Deckel demontiert werden, und auch das oft mühsame Wegschwenken der Schläuche entfällt.

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80 60

Mittlere Abweichung: 1,1 % (+ +)

40 20 0

2

4

6

8

10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60

Nummer des Auslasses (von links nach rechts)

Bild 2: Querverteilung von Schweinegülle in der Ebene bei einem Volumenstrom von 7.300 l/min Gülleart Rind

Rind

Schwein

Schwein

Volumenstrom [l/min]

Ausbringmenge bei 8 km/h [m3/ha]

Variationskoeffizient [%]

Mittlere Abweichung [%]

Bewertung

3.900

20,0

2,8

2,2

++

7.300

7.300

3.900

36,5

36,5

20,0

1,8

1,4

2,1

1,8

++

1,1

++

1,8

++

Tabelle 1: Variationskoeffizienten und mittlere Abweichung

Hinzu kommt die Ermittlung des Anfahrtkeils, d. h. der Zeit, bis auch am letzten Auslass des Verteilers Gülle ausströmt und die volle Arbeitsbreite erreicht ist. Für das Prüfmodul Handhabung, Bedienung und Wartung werden typische Tätigkeiten von einer Praktikergruppe ausgeführt und die benötigte Zeit bestimmt. Dazu gehören der Wechsel von Transport- in Arbeitsstellung und wieder zurück und das Abschmieren aller Schmiernippel sowie an den Verteilerköpfen eine Kontrolle auf Fremdkörper und das Auswechseln der Schneidwerkzeuge.

Ergebnisse und Fazit Bei der Prüfung auf die Genauigkeit der Querverteilung erreichte das Vogelsang BlackBird-Schleppschuhgestänge in Rinder- und Schweinegülle Bestnoten. In beiden Güllearten wurden beim höheren Volumenstrom von 7.300 l/min als auch beim geringen Volumenstrom von 3.900 l/min sehr niedrige Bild 3: Wechsel der Schneidmesser, hier: Herausnahme Schneidring

mittlere Abweichungen und Variationskoeffizienten erzielt (siehe Tabelle 1). Die Zeit des Anfahrtskeils, d. h. bis an allen Auslässen des Verteilers Gülle ausströmt, blieb in allen Versuchen bei maximal zwei Sekunden, ein bemerkenswert kurzer Wert. Die Zugänglichkeit zu den Wartungsstellen für die üblichen Wartungsarbeiten ist hervorragend und die durchzuführenden Tätigkeiten können aufrecht ausgeführt werden. Die Arbeitsschritte sind einfach, ohne Spezialwerkzeug und vergleichsweise schnell zu erledigen. Auch das Auswechseln der Schneidwerkzeuge in einem Verteilerkopf kann in rund 20 Minuten mit sehr kurzem zeitlichen Aufwand durchgeführt werden. Zusammenfassend konnte das Vogelsang BlackBird-Schleppschuhgestänge in Kombination mit dem ExaCut ECQExaktverteiler die Prüfer vollumfänglich überzeugen. Weitere Detailergebnisse sind im Prüfbericht unter www.DLGTest.de online kostenfrei zugänglich. Dr. Ulrich Rubenschuh DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel u.rubenschuh@DLG.org


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Personalien

DLG LANDWIRTSCHAFT – März 2020

Die DLG trauert   Prof. Dr. Olaf Christen. Am 2. Februar 2020 verstarb Prof. Dr. Olaf Christen im Alter von 58 Jahren in Markkleeberg. Sein Lebensmut prägte ihn bis zuletzt, doch schließlich war seine Kraft der tückischen Krankheit nicht mehr gewachsen. Nach Promotion 1990 und Habilitation 1998 am Kieler Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung wurde Olaf Christen im Jahr 2000 als Professor für Allgemeinen Pflanzenbau/Ökologischen Landbau an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg berufen. In der DLG entwickelte sich Olaf Christen ab 1999 zum wissenschaftlich-praktischen Dreh- und Angelpunkt des Acker- und Pflanzenbaus. Er gehörte zu den maßgeblichen Konzeptentwicklern bei der Einrichtung des Internationalen Pflanzenbauzentrums in Sachsen-Anhalt und wirkte entscheidend an der Forschungsstrategie mit, die konsequent

in Langzeitversuche zur Fruchtfolgegestaltung, Bodenbearbeitung und Düngung mündete. Er war ab 2003 Mitglied im Ausschuss für Ackerbau, saß seit 2006 im Verwaltungsrat des DLG-Verlages und hatte den stellvertretenden Vorsitz der Arbeitsgruppe Nachhaltige Landwirtschaft sowie des Fachbeirats des Internationalen Pflanzenbauzentrums seit 2010 bzw. 2011 inne. Seit 2004 Mitglied des DLG-Gesamtausschusses, wurde Christen 2010 in den DLG-Vorstand gewählt und wechselte 2015 in den Aufsichtsrat. Die DLG verliert mit Olaf Christen einen exzellenten Fachmann, einen begnadeten Inspirator – und einen verlässlichen und humorvollen Freund.   Christof Schwab. Die DLG trauert um ihr ehemaliges Vorstandsmitglied, Diplom-Landwirt Christof Schwab, eine herausragende Persönlichkeit der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Ein kritischer Verstand, hohe Innovationsbereitschaft sowie ein sicheres Gespür für das Wesentliche und Machbare, das

zeichnete den Landwirt und Unternehmer Chris­ tof Schwab aus. Christof Schwab trat 1955 in die DLG ein, führte von 1977 bis 1989 den Fachbereich Betriebswirtschaft und war zeitgleich auch Mitglied des DLG-Vorstands. Über knapp vier Jahrzehnte prägte er die deutsche Geflügelwirtschaft, als Vorsitzender des Landesverbandes der bayerischen Geflügelwirtschaft von 1972 bis 2009 sowie ab 1982 als Vizepräsident des Zentralverbands der deutschen Geflügelwirtschaft. Für diese wichtigen unternehmerischen Impulse und seine großen Verdienste hat die DLG ihn 1989 mit der MaxEyth-Denkmünze in Silber gewürdigt. Mit Christoph Schwab verlieren die deutsche Landwirtschaft und die DLG einen weitsichtigen Ideengeber und langjährigen Weggefährten. Wir werden das Andenken an die Verstorbenen in Ehren halten.

Die DLG gratuliert   Konrad Paetow wird 85. Am 11. März feiert das Ehrenmitglied der DLG, Konrad Paetow (Altkalen/MecklenburgVorpommern) seinen 85. Geburtstag. Konrad Paetow war lange Jahre Pächter eines Betriebs in Schleswig-Holstein und ab 1962 als Berater der GesamtBetriebsBeratung tätig. Nach der Wiedervereinigung hat er einen landwirtschaftlichen Betrieb in seiner alten Heimat Schlutow in Mecklenburg wieder aufgebaut. An beiden Standorten hat Paetow wegweisende Akzente für die Entwicklung der Landwirtschaft gesetzt, die teilweise weit über die Region hinaus wirkten. Weitblick, hohes Fachwissen in Fragen des Pflanzenbaus und ein tiefes Verständnis sowohl für die Ökonomie

des Einzelbetriebes als auch für die des Gesamtsektors zeichnen ihn ebenso aus wie eine ansteckende Begeisterung für das Neue. Paetow kam vor knapp 60 Jahren zur DLG und hat maßgeblichen Anteil an deren zukunftsorientierten Ausrichtung. Er war zehn Jahre Vorsitzender des Fachbereichs Landtechnik, zwölf Jahre Mitglied des DLGVorstandes und viele Jahre Mitglied und Vorsitzender von Fachausschüssen. Als einer der beiden Vizepräsidenten hat er drei Jahre bis zum Januar 2000 Verantwortung für die Gesamt-DLG getragen. Sein außerordentliches Wirken in und für die DLG wurde mit der Goldenen Max-Eyth-Denkmünze und der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt.

80. Geburtstag von Edmund Isensee. Prof. Dr. Edmund Isensee, langjähriger Direktor des Instituts für landwirtschaftliche Verfahrenstechnik an der Universität Kiel, wird am 4. März 80 Jahre alt. Von einem landwirtschaftlichen Betrieb stammend, war er nach Studium, Promotion und Habilitation an den Universitäten Weihenstephan, Bonn und Gießen seit 1974 Institutsleiter in Kiel. Isensee wurde Anfang der 60er-Jahre Mitglied der DLG und setzte in der Facharbeit mehrerer landtechnischer Fachausschüsse entscheidende Schwerpunkte. Für seine großen Verdienste wurde Edmund Isensee 2001 mit der Max-Eyth-Denkmünze in Silber ausgezeichnet.


Personalien

DLG LANDWIRTSCHAFT – März 2020

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Hohe Auszeichnungen für DLG-Mitglieder   „ P r o f i “ Chefredakteur Manfred Neunaber. Mit der Max-EythDenkmünze für Agrarpublizistik hat der Vorstand der DLG Manfred Neunaber ausgezeichnet. Damit werden die großen Verdienste des Chefredakteurs der Fachzeitschrift „profi“ als Fachjournalist sowie als Impulsgeber bei den DLG-Traktorprüfungen gewürdigt. Nach Ausbildung und Volontariat bei der top agrar wechselte er im Landwirtschafts-Verlag Münster-Hiltrup von einer Position als Landtechnik-Redakteur zur „profi“, deren Ausrichtung er als Chefredakteur von 1992 bis zum Eintritt in den Ruhestand am Jahresende 2019 bestimmte. Dank Neunaber hat die Zeitschrift „profi“ seit Anbeginn den Anspruch, in ihre Berichte objektive Testergebnisse aus reproduzierbaren Messungen einfließen zu lassen. Genau damit hat sich Manfred Neunaber auch außerordentlich um die DLG und ihre Landtechnikprüfungen verdient gemacht, denn das DLGTestzentrum ermittelt seit der zweiten Ausgabe der „profi“, d. h. seit über 30 Jahren, die objektiven Leistungs- und Verbrauchsdaten der monatlich vorgestellten Traktoren. Hinzu kamen wichtige Denkanstöße auf der fachlichen Ebene, wie die typischen Teillast-Messpunkte am Zapfwellen-Leistungsprüfstand im OECD-Prüfprogramm sowie viele Detailaspekte des DLG-PowerMix, des heutigen Platinstandards für Traktoren.   John Deere ETIC-Direktor August Altherr. Die Dencker-KlothMedaille in Silber erhielt der Direktor des europäischen Technologie- und Innovationszentrums (ETIC) von John Deere, August Altherr. Die Dencker-

Kloth-Medaille ist die höchste Auszeichnung der DLG für Landtechnik. Sie erinnert an die Landtechnik-Professoren Carl-Heinrich Dencker (Bonn) und Willi Kloth (Berlin). Altherr zeichnet ein hervorragendes und beispielhaftes Engagement zur Entwicklung der digitalen Landtechnik und Landwirtschaft sowie sein unermüdliches Eintreten für die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Praxis und Industrie aus. Er war bei John Deere zunächst Getriebekonstrukteur in Mannheim, ab 2004 für die Entwicklung aller Traktoren der Baureihe 6000 verantwortlich und übernahm 2011 die Leitung des ETIC in Kaiserslautern. Dort werden – vielfach über strategische Partnerschaften mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen – konzernweite Technologielösungen wie z.  B. Sensorik, Automatisierung und Elektrifizierung erarbeitet. Altherr ist langjähriges DLG-Mitglied und engagiert sich z. B. auch in der VDI-MEG und im VDMA Landtechnik, wo er die Funktion des Vorsitzenden des Lenkungskreises innehatte. Im Förderverein Digital Farming e.V. konnte Altherr die relevanten und unterschiedlichen Player der Lebensmittel-Wertschöpfungskette vereinen.   Dr. Hartwig Kübler. Die Max-EythDenkmünze in Silber erhielt Dr. Hartwig Kübler, Landwirt in Naundorf-Raitzen. Dr. Kübler hat in Gießen studiert und bei Prof. Kuhlmann promoviert. Er war von 1981 bis 1982 Prüfingenieur bei der DLG. Anschließend wurde er Verwalter am Gut Marienborn und wechselte ins DLG-Ehrenamt – ab 1997 auch als Mitglied im DLG-Gesamtausschuss. Er war sechs Jahre Vorsitzender des DLGPrüfungsausschusses für Landmaschi-

nen, der mit Gründung des DLG-Testzentrums Technik und Betriebsmittel in dessen Strategiebeirat aufgegangen ist. Dort vertritt er bis heute die landwirtschaftliche Praxis und repräsentiert GroßUmstadt auch regelmäßig als stellvertretender Vorsitzender nach außen. Seit 2009 ist Kübler Mitglied im Beirat der EnergyDecentral und hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte um die DLG-Landtechnikprüfungen außerordentlich verdient gemacht.   Prof. Dr. Werner Wahmhoff. Prof. Dr. Werner Wahmhoff von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt wurde mit der Max-Eyth-Denkmünze in Silber geehrt. Der Experte auf dem Gebiet der nachhaltigen Pflanzenproduktion ist seit 2007 Mitglied im Gesamtausschuss, und die DLG-Facharbeit profitiert seit über 20 Jahren von seiner fachlichen Expertise und seinem hohen Engagement. Wahmhoff ist ein regelmäßiger Referent auf DLG-Veranstaltungen und wichtiger inhaltlicher Impulsgeber, der nicht zuletzt die inhaltliche Entwicklung des DLG-Nachhaltigkeitsstandards mit hoher fachlicher Expertise begleitet hat. Die DLG-Facharbeit profitierte von seinem Wirken, z. B. durch die Erweiterung der fachlichen Facetten und das Aufgreifen gesellschaftlicher Diskussionen über die Landwirtschaft, bis hin zu den daraus entwickelten sektoralen Nachhaltigkeitsberichten oder Thesen der DLG zur Landwirtschaft 2030.


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Tests

DLG LANDWIRTSCHAFT – März 2020

Seminare, Veranstaltungen, Prüfberichte

Auf einen Blick

DLG-Akademie: Aktuelle Seminarangebote Veranstaltung

Beginn/Ende

PLZ/Ort

ADAC- und DLG-Fahrsicherheitstraining

19.03.20

63584 Gründau, Hessen

ADAC- und DLG-Fahrsicherheitstraining

19.03.20

99428 Nohra, Thüringen

DLG-Herdenmanager Milchvieh – mit professionellem Herdenmanagement den Betriebserfolg steigern

23.08.20 – 11.12.20

60489 Frankfurt am Main, Hessen

Honigbienen und Blühstreifen im landwirtschaftlichen Betrieb

03.03.20

59505 Bad Sassendorf, Nordrhein-Westfalen

DLG e-Learning: Das Tier im Blick – Milchkühe

Teilnahme jederzeit möglich

48712 Gescher, Nordrhein-Westfalen

DLG e-Learning: Umgang mit kranken und verletzten Schweinen

Teilnahme jederzeit möglich

48712 Gescher, Nordrhein-Westfalen

DLG e-Learning: Das Tier im Blick – Pferde

Teilnahme jederzeit möglich

48712 Gescher, Nordrhein-Westfalen

Seminare im Bereich Landwirtschaft

Laufend aktualisierte Termine für das Fahrsicherheitstraining unter www.dlg-akademie.de Seminare im Bereich Agribusiness Hollywood in der Hosentasche

21.04.20

60489 Frankfurt am Main, Hessen

DLG-Marketing Day Agribusiness 2020

23.04.20

48159 Münster, Nordrhein-Westfalen

DLG-Schreibwerkstatt – Wirkungsvolle Artikel, Mailings und Pressetexte verfassen

28.04.20

60489 Frankfurt am Main, Hessen

Social Recruiting Workshop – So wird mein Unternehmen in der digitalen Welt sichtbar!

06.05.20

60489 Frankfurt am Main, Hessen

Viele Kanäle führen zum Erfolg – mit diesen Marketingtechniken erreiche ich die Landwirte!

07.05.20

60489 Frankfurt am Main, Hessen

Futtermittelrecht – Gewusst wie!

27.05.20

60489 Frankfurt am Main, Hessen

Weitere Informationen: www.dlg-akademie.de

Veranstaltungen und Messen Fachveranstaltung/Messe

Termin

Ort

Website

DLG-Forum Rindermast und Mutterkuhhaltung

05.03.20 – 06.03.20 Hohenroda

www.dlg.org

DLG-Feldtage 2020

16.06.20 – 18.06.20 Gut Brockhof in Erwitte/Lippstadt

www.dlg-feldtage.de

EuroTier 2020

17.11.20 – 20.11.20

Hannover

www.eurotier.com

EnergyDecentral 2020

17.11.20 – 20.11.20

Hannover

www.energy-decentral.com

DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel: Neue Prüfberichte Außenwirtschaft

Innenwirtschaft

Weitere Informationen: www.dlg-test.de

Betriebsmittel


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