DLG Landwirtschaft, Ausgabe 05/2020

Informationen für Mitglieder

Landwirtschaft Mai | 2020

Wissen | Tests | Messen | Netzwerke | Köpfe

Im Fokus

Kalk ist nicht gleich Kalk

Tests

Dippmittel, Querkameras, mobiles DSL per Satellit

Veranstaltungen

DLG-Feldtage auf 2021 verschoben

Wissen

Nahinfrarot-Sensoren im Einsatz in Gülle

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News

DLG LANDWIRTSCHAFT – Mai 2020

AFI-Grafik des Monats: Niederlande bei Digitalisierung führend

Dr. Ulrich Rubenschuh, Bereichsleiter Landwirtschaft im DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel

Den Boden im Blick behalten

Farm- und Herdenmanagementsysteme, Datenaustauschplattformen, Cloud Computing – wenn es um moderne digitale Instrumente geht, sind niederländische Landwirte führend. Lediglich bei der Nutzung von Ackerschlagkarteien, unter denen allerdings in der Regel auch einfache und ältere Systeme subsummiert werden, sind die Nutzungszahlen in Deutschland und den USA höher. Voraussetzung für den Einsatz digitaler Werkzeuge sind dabei vor allem drei Punkte: Es braucht eine leistungsfähige digitale Infrastruktur, die den Einsatz digitaler Werkzeuge auch in ländlichen Regionen möglich macht. Der Betrieb und seine Arbeitsprozesse müssen so strukturiert sein, dass Nutzung und Einsatz digitaler Werkzeuge wirtschaftlich sinnvoll sind. Und nicht zuletzt ist eine gute Beratung für die Nutzung von Software und IT-Systemen entscheidend. Der Einsatz digitaler Werkzeuge dient vor allem der Verbesserung der Dokumentation, der Optimierung betrieblicher Abläufe und damit einer effizienteren und nachhaltigeren Bewirtschaftung, sowie als Datengrundlage für betriebswirtschaftliche Entscheidungen.

Liebe Leser, gerade im Frühjahr ist es wichtig, den Boden im Blick zu behalten. Denn jeder kleine Fehler kann – je nach Verlauf des Jahres – über die aktuelle Vegetationsperiode große Folgen nach sich ziehen. Mit welchen Folgen sich ein solcher Schneeballeffekt über den kompletten Globus ausbreiten kann, erleben wir ja gerade hautnah selbst.

Deshalb haben wir den Fokus dieser Ausgabe auch auf zwei Bodenthemen gelegt. Dies ist zum einen das Thema „Düngekalk“. Einer der Faktoren, weshalb inzwischen so viele Landwirte die Wichtigkeit der Kalkung für den Kulturerfolg und die Bodenstruktur kennen, ist die langjährige Arbeit der zuständigen Prüfungskommission am DLGTestzentrum. Lesen Sie mehr ab Seite 8.

Zum Zweiten sollte man auch bei der organischen Düngung wissen, welche Nährstoffe man in welchen Mengen in den Boden gebracht hat. Dazu haben wir ab Seite 6 die Nahinfrarot-Sensorik im Gülleeinsatz nochmals aufbereitet.

Tests von Dippmitteln, Querkameras und einer Satellitenanlage finden Sie ab Seite 10, und natürlich kommen auch Meldungen aus dem DLG-Netzwerk nicht zu kurz.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

Ackerschlagkartei (elektronisch) Software für Herdenmanagement in Schweine- und Milchviehhaltung Apps/Software für Emissionsüberwachung in der Tierhaltung Telemetrie-Dienstleistungen für Maschinenüberwachung und -wartung Cloudsoftware für Softwareanwendungen (Neutrale) Plattformen für Austausch betrieblicher Daten mit Beratern, Geschäftspartnern oder Behörden Farm Management Systeme als zentrales Instrument der Betriebsführung 0% USA

Russland

Niederlande

UK

Polen

Frankreich

DLG online

10 % Deutschland

• DLG-Mitglieder-Newsletter abonnieren: www.dlg.org/de/mitgliedschaft/newsletter-anmeldung • DLG-Mitteilungen: www.DLG-mitteilungen.de • DLG Agrifuture Magazine: www.DLG.org/afm • DLG-Prüfberichte: www.DLG-test.de • DLG-Merkblätter: www.DLG.org/merkblaetter • DLG-Akademie: www.DLG-Akademie.de

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Quelle: DLG-Trendmonitor Herbst 2019

Impressum Herausgeber: DLG e.V., Eschborner Landstr. 122, 60489 Frankfurt/M., www.DLG.org Redaktion: Dr. Frank Volz, DLG, Tel. 069/24788-224, Julia Reichelt Fotos: DLG, landpixel, sofern nicht anderes angegeben Grafik: Petra Sarow, München Beihefter zu den DLG-Mitteilungen

News

DLG LANDWIRTSCHAFT – Mai 2020

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DLG-Feldtage 2020 werden um ein Jahr verschoben Die DLG verschiebt die DLG-Feldtage 2020, die vom 16. bis 18. Juni auf Gut Brockhof in Erwitte/Lippstadt (Nordrhein-Westfalen) stattfinden sollten.

Damit folgt sie den Empfehlungen des Fachbeirats der DLG-Feldtage. Als Veranstalter der Freilandausstellung begründet die DLG die Verschiebung mit der derzeit geltenden Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus des Landes Nordrhein-Westfalen. Der neue Termin für die DLG-Feldtage ist der 8. bis 10.

Juni 2021. „Die weitere Ausbreitung des Coronavirus sowie die damit verbundenen behördlichen Maßnahmen zwingen uns, die DLG-Feldtage 2020 zu verschieben“, sagt Dr. Reinhard Grandke, Hauptgeschäftsführer der DLG. „Die Entscheidung wurde in enger Abstimmung mit unserem Fachbeirat

und im Sinne der Aussteller und Besucher getroffen. Wir bedauern sehr, dass die DLG-Feldtage nicht zum geplanten Termin stattfinden können.

Gemeinsam mit unseren Mitarbeitern, Mitgliedern, Partnern und Ausstellern haben wir uns für eine erfolgreiche Durchführung eingesetzt, die nun zum geplanten Termin leider nicht möglich ist. In dieser Situation müssen jedoch die Gesundheit und Sicherheit der Besucher und Aussteller oberste Priorität haben.“ Die Veranstaltung wird auf Empfehlung des Fachbeirats der DLGFeldtage und in Absprache mit dem Veranstaltungsbetrieb wieder auf Gut Brockhof in Erwitte/Lippstadt stattfinden. „Mit Gut Brockhof wird dem TopEvent der Pflanzenbauprofis auch im nächsten Jahr wieder ein exzellentes Ausstellungsgelände in einer hoch attraktiven landwirtschaftlichen Re­gion

zur Verfügung stehen“, so Andreas Steul, Projektleiter der DLG-Feldtage.

Digitale Angebote ab Mai 2020 unter www.dlg-feldtage.de Pflanzenbauprofis müssen in diesem Jahr trotzdem nicht auf das Informations- und Ausstellungsangebot der internationalen Leitausstellung verzichten. Unter dem Motto „DLG-Feldtage digital“ wird die DLG zusammen mit Ausstellern und Partnern ab Mai regelmäßig über die geplanten Fach­ themen der Ausstellung sowie über aktuelle Angebote und Innovationen in unterschiedlichen digitalen Formaten informieren.

DLG-Ideenwettbewerb „Urban Farming“: Preisträger stehen fest Innovativ, kreativ und zukunftsweisend – das zeichnet die Preisträger des Ideenwettbewerbs „Urban Farming“ der DLG aus. Ihre Erfolg versprechenden Projekte aus den Bereichen städtische Landwirtschaft und Gartenbau wurden jetzt auf der Plattform www.dlg. org/urbanfarming veröffentlicht. Alle zeigen, wie Lebensmittel mit kreativen Ideen auch in urbanen Gebieten produziert werden können. Aufgrund einer wachsenden Weltbevölkerung und des Trends zur Urbanisierung wird die Lebensmittelerzeugung in städtischen Gebieten in Zukunft an Bedeutung gewinnen. „Unser Ideenwettbewerb sensibilisiert für diese Herausforderung und gibt zugleich richtungsweisende Impulse“, so DLG-Projektleiter Dr. Klaus Erdle über die erfolgreiche Premiere des DLGIdeenwettbewerbs „Urban Farming“.

Zugelassen zu dem Neuheiten-Wettbewerb waren Projekte aus den Be-

reichen Gartenbau, Sonderkulturen, Ackerbau, Nutztierhaltung, Aquakultur, Aquaponik, Vertical Farming oder städtische Imkerei. Nach eingehender Prüfung der vielfältigen Einsendungen nominierte die Experten-Jury acht Projekte, die gleichermaßen überzeugten. „Anstatt drei Hauptpreisträger festzulegen, war es der Wunsch der Jury, alle nominierten Bewerber darin zu

unterstützen, ihre Projekte weiter zu entwickeln und öffentlich zu machen“, so Dr. Erdle. Das Preisgeld in Höhe von 7.000 Euro wurde deshalb paritätisch aufgeteilt.

Die Preisträger des DLG-Ideenwettbewerb „Urban Farming“ sind die aponix GmbH für ihre vertikale Pflanztonne/3D-NFT, Magdalena Ulmer für Protein aus Bienenlarven (ProBiLa), das Fraunhofer IME für OrbiPlant, die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf für ihr Konzept temporärer Schulgärten für Grundschulen, die Mikrokosmos/MikroGarden Berlin für eine Urban Insect Farm, die Bioblinds für Pflanzengardinen für jeden zum Selberbauen, der Gemeinschaftsgarten Trier der Solawi (Solidarische Landwirtschaft) sowie Mechthild und Ingo Hubl für ihren Vielfaltsgarten „von den Fildern“. Der DLG-Ideenwettbewerb „Urban Farming“ wurde von der Rentenbank gefördert .

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Tests

DLG LANDWIRTSCHAFT – Mai 2020

Kurz gemeldet Aussaat, Pflanzenschutz, Ernte: Das Ackerbarometer 2020 geht an den Start. Was wird auf deutschen Äckern aktuell ausgesät? Welche Pflanzenschutz- und Düngemaßnahmen werden durchgeführt? Und am Ende: Welche Erträge bringen Mais oder Weizen und wie steht es um deren Qualität? Das Ackerbarometer 2020, eine Initiative von raiffeisen.com, der Firma Adama und der DLG, liefert ab sofort ganzjährig aktuelle Informationen für Praktiker. Landwirte haben online die Möglichkeit, anonym und unverbindlich Angaben zur Aussaat, zu Pflanzenschutzmaßnahmen und zur Ernte in eine Datenbank einzutragen, um so ihre eigenen Werte mit denen ihrer Berufskollegen in ganz Deutschland zu vergleichen. Mit der Aussaat der ersten Sommerungen startet das Ackerbarometer mit dem Thema Aussaat in die Saison. Ab sofort können Landwirte ihre Aussaatdaten für sieben Sommerfrüchte in die Datenbank eintragen. So lassen sich die Aussaattermine deutschlandweit verfolgen und durch eigene Werte vervollständigen.

Die Themen Pflanzenschutz, Getreide, Raps- und Maisernte komplettieren das Ackerbarometer 2020 in den nächsten Wochen und Monaten. Teilnehmen kann man unter www.dlg.org/ ackerbarometer.

EuroTier 2020: DLG-Special „Direkt­vermarktung“ Treffpunkt der Direktvermarkter. Die DLG wird auf der EuroTier 2020, die vom 17. bis 20.

November auf dem Messegelände in Hannover stattfindet, ein Special „Direktvermarktung“ ausrichten. Auf der Weltleitmesse der Tierhaltungs-Profis bietet die DLG damit für direktvermarktende Betriebe eine Info-Plattform über technische Lösungen, Produkte und Services sowie aktuelle Vermarktungsstrategien. Produkte aus der eigenen Region mit nachvollziehbarer Herkunft und Frische sind für viele Menschen wichtige Gründe, land-

wirtschaftliche Produkte „direkt beim Bauern“ zu kaufen. Die hofeigene Verarbeitung und der direkte Absatz werden deshalb für immer mehr landwirt sch a ftl i che Unternehmen attraktiv, so aktuelle Befragungen der DLG. Alleine in Deutschland praktizieren derzeit rund 35.000 Landwirte Direktvermarktung in unterschiedlicher Intensität und Professionalität – bis hin zum perfekt durchorganisierten Hofladen, und die Tendenz ist weiter steigend. An dieser Sonderschau können Anbieter von Technik und Dienstleistungen zur Verarbeitung und Verpackung (Geflügel, Rind, Schwein, Schaf, Ziege und Fisch), Lagerung, Logistik, thermische Behandlungsverfahren, Ladeneinrichtungen, Verkaufsautomaten, Verkaufswaagen, Betriebsmittel und technologische Hilfsstoffe, Zusatzstoffe und Gewürze, Beratung und Dienstleistungen sowie Organisationen und Verlage teilnehmen. Nähere Infos und Ansprechpartner sind im Ausstellerservicebereich der EuroTier-Webseite zu finden.

GfE-Jahrestagung: Bedeutung der Tierernährung im Kreislaufsystem betonen. Mit insgesamt 245 Teilnehmern ausgezeichnet besucht war die 74. Jahrestagung der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE) an der Georg-August-Universität in Göttingen Ende März. Insgesamt 124 begutachtete wissenschaftliche Beiträge (aufgeteilt in 55 Kurzvorträge und 69 Poster) lieferten den Wissenschaft-

lern, Beratern und Industrievertretern die Basis für angeregte Fachdiskussionen. Neben klassischen Themen zu einzelnen Nährstoffen oder Verdauungs- und Absorptionsvorgängen, erhielten Schwerpunkte wie Futterbewertung und Fütterungskonzepte, Fütterung im Zusammenspiel mit dem Intermediärstoffwechsel, Entzündungsgeschehen oder Umsetzungen im Pansen wieder eine hohe Beachtung. Im Plenarvortrag stellte Prof. Dr. Urs Niggli, Direktor des Forschungsinstitutes für Biologischen Landbau (FiBL) in Frick (Schweiz), Überlegungen und Forschungsergebnisse zu den „Globalen Perspektiven und Grenzen in der Tierfütterung“ zur Diskussion. Er zeigte klar auf, dass die Ernährung einer Erdbevölkerung von etwa zehn Milliarden Menschen in 2050 schlichtweg unmöglich ist, ohne dass durch die Tierernährung nicht unmittelbar verzehrbare organische Biomasse und zahlreiche Nebenprodukte für den Menschen nutzbar gemacht werden. Der Tagungsband mit allen veröffentlichten Beiträgen ist in Kürze beim DLG-Verlag erhältlich. Die 75. Jahrestagung der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie findet vom 16. bis 18. März 2021 wieder in Göttingen statt. Auf der Webseite der GfE (www. gfe-frankfurt.de) kann man sich für eine Benachrichtigung per E-Mail registrieren, um über das neue Programm informiert zu werden.

Tests

DLG LANDWIRTSCHAFT – Mai 2020

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Hohe Wertschöpfung durch nachhaltige Milchproduktion Zum Thema „Hohe Wertschöpfung durch nachhaltige Milchproduktion“ trafen sich kurz vor dem Corona-Lockdown 260 führende Milcherzeuger und Berater aus ganz Deutschland anlässlich der 17. Konferenz des DLG-Forums Spitzenbetriebe Milcherzeugung. Im osthessischen Hohenroda diskutierten sie über aktuelle Herausforderungen in der Milchproduktion.

Wo unsere Betriebe derzeit wirtschaftlich stehen und wo es noch Potenzial gibt, dazu berichtete Dr. Stefan Weber von der LMS Agrarberatung im Zuge der Präsentation der Betriebszweigauswertung auf Vollkostenbasis. In diesem Jahr beteiligten sich 299 Betriebe an der Auswertung. Für das vergangene Wirtschaftsjahr 2018/2019 zeigte sich ein positives Ergebnis bei 65 % der Auswertungsbetriebe. Mit Gesamtleistungen von 43,32 ct und Produktionskosten von 42,06 ct je kg ECM erreichten die DLG-Spitzenbetriebe ein kalkulatorisches Betriebszweigergebnis von 1,26 ct je kg ECM. Die wirtschaftlichen Folgen der Dürre in den Jahren 2018 und 2019 und die dadurch erhöhten Produktionskosten sowie ein geringerer Milchpreis im Vergleich zum Zeitraum in der Vorjahresauswertung führten zu diesem Ergebnis. Erstmals konnten die Spitzenbetriebe die 10.000-kg-Marke knacken und im Durchschnitt der ausgewerteten Betriebe eine erzeugte Milchleistung von 10.121 kg ECM pro Kuh erreichen.

Ob die Nachhaltigkeitsmodelle der Molkereien Sinn machen oder nicht, dazu stellte Tomke Lindena vom Thünen Institut Modelle aus aller Welt vor und zeigte, worauf die einzelnen Regionen Wert legen.

Ihr Fazit: Das Thema Nachhaltigkeit steht

global schon länger auf der Agenda. In den Arbeitskreisen wurde der Fokus auf eine Emissionsminderung in der Fütterung, eine nachhaltige Milchproduktion und auf die Eutergesundheit genauso gelegt, wie auf die Work-Life-Balance der Landwirte. Im Weiteren wurde auf seltenere Produktionssysteme wie den Kompostierungsstall eingegangen und auch das Thema Mitarbeiterführung diskutiert. Zum ersten Mal wurde auch das „Tabuthema“ „Ausstieg aus der Milchproduktion“ behandelt.

Von der Landwirtschaft in Deutschland ging es per Skype zur Milchproduktion in Finnland. Iikka Juntti bewirtschaftet gemeinsam mit seinem Bruder in neunter Generation einen Milchviehbetrieb mit 115 Milchkühen. Herausforderungen in ihrem Land sind natürlich die klimatischen Bedingungen, so gibt es nur zwei Grasschnitte – einmal im Juni und einmal im August –, was Standard im Norden des Landes ist.

Gemeinsam mit der Molkerei sind sie aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit. So präsentieren sie sich sehr persönlich in einem eindrucksvollen YouTubeVideo, welches ihren Betrieb und ihre Arbeit zeigt.

Tierhaltung und Ethik – was hat sich in unserer Gesellschaft verändert?

Dr. Christian Dürnberger, Philosoph am Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität in Wien erklärte, wie sich die Gesellschaft derzeit zu diesem Thema verändert.

Anhand einer Umfrage von 2018 zeigte er, dass das Tierwohl mittlerweile an zweiter Stelle steht, wenn es darum gehe, welche Aufgaben die Landwirtschaft in unserer Gesellschaft hat. Dr. Dürnberger zeigte, dass es wichtig sei, junge Landwirte in der Ausbildung darauf vorzubereiten, dass sie einen Beruf ausüben, der kritisch gesehen wird, um so auch besser damit umgehen zu können. Als sehr wichtig zeigte sich ein Punkt, der über die Veranstaltung immer wieder erwähnt wurde: Kommunikation im unmittelbaren betrieblichen und persönlichen Umfeld ist ein starkes Werkzeug, um den direkten Kontakt mit dem Verbraucher zu halten und das Bild der Landwirtschaft zu verbessern. Zum Abschluss der zweitägigen Konferenz besuchten die Landwirte den Betrieb Wilhelmshof von der Familie Hilpert in Eiterfeld und den Betrieb der Familie Trageser in Linsengericht, die beide moderne Ställe und neue Technolo­ gien zeigten.

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Wissen

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DLG-Kompakt: Nährstoffgehalt in Gülle bestimmen

Wie genau misst die Nahinfrarot-Technologie?

Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgen und dabei keine Überschüsse auf dem Acker liegenlassen – das ist der Idealzustand aus pflanzenbaulicher und düngerechtlicher Sicht. Gerade beim Ausbringen von Gülle ist dieses Gleichgewicht in der Praxis nur schwer erreichbar. Wir haben uns daher intensiv mit der vielversprechenden Nahinfrarot-Spektrometrie (NIRS) beschäftigt und diese mit traditionellen Methoden zur Inhaltsstoffbestimmung verglichen. nen anhand von offiziellen StandardTabellen. Allerdings stellen beide Systeme die Inhaltsstoffe im Flüssigdünger nur stichprobenartig beziehungsweise auf statistischen Daten basierend dar.

In allen Bundesländern gesetzlich anerkannt sind bislang zwei Methoden, um den Nährstoffgehalt in Gülle für die landwirtschaftliche Dokumentation zu bestimmen: Analyse in einem anerkannten Fachlabor oder Berech-

Laborschwankungen Gesamt-N-Gehalte in kg/m3 (N=10) 7,5 7,0 6,5

6,0 (6,2%)

6,0 5,5

5,63

5,0 (11,4%)

5,0

5,4 (4,6%)

4,51

4,5

5,2 (4,5%) 5,02

4,6 (7,5%) 4,29

3,8 3,7 3,6 (2,9%) (1,4%)3,67 4,0 3,70 (4,8%) 3,5 3,46 3,1 (10,4%) 3,6 (14,6%) 3,5 (3,1%) 3,3 3,0 (4,7%) 2,74 (4,4%) 2,5 2,6 2,0 (4,1%) 4,0

3,9 (8,7%)

3,7 (3,8%) 3,58

3,0 (2,4%) 2,90 2,8 (4,5%)

1,5

4,4 4,7 (5,1%) 4,15 (5,5%)

5,9 (4,6%) 5,65 5,4 (4,9%)

4,0 (3,9%)

4,2 (8,9%) 3,9 (3,2%) 3,87 3,83 3,6 (5,4%)

3,4 (5,5%)

3,4 (12,4%)

1,8 (5,8%) 1,71 1,5 (12,4%)

1,0 0,5 0,0

R1

R2

R3

R4

R5

S1

Rindergülle Max

S2

S3

S4

S5

G1

G2

Schweinegülle Min

Mittelwert

(relative Abweichung zum Mittelwert in %)

Bild 1: Laborschwankungen Gesamt-N-Gehalte 2017

G3

Gärrest

G4

G5

Durch veränderte Fütterungskonzepte, Vergären von Gülle in Biogasanlagen oder Vermischen verschiedener Güllen variieren die Nährstoffmengen im flüssigen Wirtschaftsdünger mittlerweile stark. Auch innerhalb einer Gülleart kann der Nährstoffgehalt deutlich schwanken (Bild 1). Das hat zur Folge, dass Referenzwerte aus Standard-Tabellen die Realität kaum noch ausreichend abbilden können.

Ebenso verhält es sich mit den Ergebnissen der Laboranalytik. Zum einen, weil sich Gülle nie vollständig homogenisieren lässt und die gezogene Probe nur eine „Rosine im Kuchen“ darstellt.

DLG-Versuchsreihen haben zudem ergeben, dass auch die wissenschaftliche (nasschemische oder physikalische) Analyse unterschiedliche Ergebnisse je Probe liefern kann – im direkten Vergleich von akkreditierten Instituten (Bild 2).

Wissen

DLG LANDWIRTSCHAFT – Mai 2020

NIRS: Messwerte im Sekundentakt

Nichtsdestoweniger gibt es auch bei der Nahinfrarot-Technologie eine potenzielle Schwachstelle: Die Sensoren benötigen, um zum Messergebnis zu kommen, vorgegebene Referenzwerte. In der Regel werden diese so-

(Ergebnisse der Untersuchung von 510 Gärresten durch die LWK NRW)

14 Kleinster Wert 12

Mittelwert Größter Wert

10

8,7

8 6 4 2

Quelle: LWK, NRW

3,5 1,0

0 Gesamt-N

Ammonium-N

Phosphat

Kali

Bild 2: Zusammensetzung Gärreste

art und jedem Güllegemisch bestimmt genannten Kalibrationskurven mithilfe werden. Zudem ist die Dokumentation wissenschaftlicher Methoden erstellt. der Nährstoffbewegung mithilfe der Sprich, im Endeffekt ist die NahinfraDaten aus dem Fachlabor bundesweit rot-Messung so präzise wie die dafür gesetzlich anerkannt. genutzte Referenzmethode. Zudem Es bleibt abzuwarten, was passiert, decken nicht alle Sensoren alle Einwenn sich die NIR-Technologie weitersatzbereiche ab. Zuverlässige Werte entwickelt. Oder ob es gelingt, weitere liefern sie nur für die Güllearten, für die Messverfahren auf eine kontinuierliche bereits entsprechende KalibrationsBestimmung von Nährstoffen in Gülle kurven vorliegen. hin zu adaptieren. Eines ist zumindest Abschließend lässt sich festhalten: sicher: Die nasschemische LaboranaNIR-Sensoren messen im Sekundenlyse wird dadurch nicht an Bedeutung takt, die Werte sind direkt verfügbar und verlieren, denn sie liefert die Referenzrepräsentierten die gesamte Charge. werte, die neuartige Technologien zum Zudem lassen sich die Daten konkret Erzeugen ihrer Messdaten nutzen. den Flächen zuordnen. Über die Zeit, Das vollständige DLG-Kompakt zum eine Fuhre oder einen Schlag hinweg ist Thema „Nährstoffgehalte in Gülle online der Sensor im Vorteil. Allerdings ermögmit Sensoren bestimmen“ kann kostenlichen es derzeit nur Nordrhein-Westfrei unter www.DLG.org/merkblaetter falen und Schleswig-Holstein, die Daheruntergeladen werden. ten zur Dokumentation von Gülle- und Gärreste-Inhaltsstoffen heranzuziehen. Die LaboranaMesskopf lytik bezieht sich dagegen Lichtwellenleiter auf eine einzige Probe, die NIR-Detektor nicht die gesamte Charge oder Fläche repräsentiert.

Lampe Der große Vorteil hier ist jedoch die Vielseitigkeit, denn im Labor können die NährSaphirfenster stoffmengen in jeder GülleAbsorption

Bild 3: Funktionsschema einer NIR-Sensoreinheit

Reflektion Substrat

Quelle: m-u-t GmbH

Der „wahre“ Nährstoffvergleich: NIRS versus Laboranalytik

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Schwankungsbereich in der Zusammensetzung von flüssigen Gärresten

Nährstoffgehalt in kg/l

Zugleich stehen Landwirte und Lohn­ unternehmer unter immer größeren Nachweisdruck, was das Ausbringen von Gülle betrifft – Stichwort Düngeverordnung. Als Ausweg aus diesem Dilemma wird die Nahinfrarot-Spektrometrie (NIRS) beworben. Sie besticht mit einem entscheidenen Vorteil: Die Inhaltsstoffe lassen sich in Echtzeit in der vorbeiströmenden Gülle messen.

Die dafür benötigen Sensoren können in das vorhandene Rohrsystem jeder Behälterentnahmestelle, Pumpstation oder auch jedes Gülletankwagens oder Transport-Lkws eingebaut werden.

Das „Messauge“ am Sensor schaut in den Güllestrom, eine Lampe schickt Nahinfrarotlicht durch die flüssige Masse. Ein Teil des Lichts wird von der Gülle absorbiert, der Rest zurückgeschickt.

Der Sensor erfasst die Farbverschiebung zwischen eingestrahlten und reflektierten Lichtwellen und wandelt diese in einem Messpunkt um (Bild 3).

Die Werte sind sofort digital verfügbar und können für landwirtschaftliche Dokumentationszwecke genutzt werden.

Indem Volumenstrom oder Vorfahrtsgeschwindigkeit gemäß dem sich verändernden Nährstoffbedarf bzw. -gehalt reguliert werden, lässt sich Gülle zudem teilflächenspezifisch ausbringen.

In Kombination mit GPS-Systemen und Applikationskarten erfolgt die Nährstoffgabe punktgenau.

NIR-Sensoren werden bereits von vielen Landtechnikherstellern angeboten.

Die Prüfberichte der DLG-ANERKANNTEN Systeme sind unter www.DLGtest.de kostenfrei zugänglich.

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Wissen

DLG LANDWIRTSCHAFT – Mai 2020

DLG-Prüfungskommission für Düngekalke

Kalk ist nicht gleich Kalk

Vom Steinbruch auf den Acker: Düngewirksame Qualitäten beim Naturprodukt Kalk zu bewerten und sichtbar zu machen, ist Aufgabe der DLG-Prüfungskommission für Düngekalke. Mit dem DLGMerkblatt „Hinweise zur Kalkdüngung“ und Fachforen setzen die Experten zudem Maßstäbe in puncto Wissenstransfer.

Kalkungen sind ein probates Mittel, um den Säuregehalt des Bodens zu regulieren, das Bodengefüge zu verbessern und die Nährstoffverfügbarkeit zu erhöhen. Dementsprechend ist das Naturprodukt Kalk ein bewährtes Düngemittel. „Die Mergelgrube ist des Bauern Goldgrube“, besagt bereits ein Spruch aus dem 19. Jahrhundert.

Doch Kalk ist nicht gleich Kalk. Die stoffliche Zusammensetzung ebenso wie die Mahlfeinheit entscheiden darüber, wie effektiv das Düngemittel wirkt.

Ein prüfender Blick lohnt sich also. Um Landwirten und Lohnunternehmen hier fachliche Unterstützung und Sicherheit zu bieten, hat die DLG-Prüfungskom-

mission für Düngekalke 2002 ihre Arbeit aufgenommen. Im Gremium kommen Experten aus landwirtschaftlicher Praxis, Beratungswesen, Forschung und Industrie zusammen. Klaus Münchhoff, selbst leidenschaftlicher Landwirt, lenkt seit 17 Jahren die Geschicke der Kommission.

Einen Schwerpunkt der Kommissionsarbeit bilden die jährlich durchgeführten Tests im Rahmen des DLG-Qualitätssiegels für Düngekalke. „Es gibt viele Hersteller und unterschiedliche Qualitäten“, erläutert Klaus Münchhoff. „Um zu prüfen, ob die deklarierten Werte eingehalten werden, haben wir ein standardisiertes Testverfahren etabliert. Jedes

Jahr beproben und prüfen wir mithilfe von zertifizierten Laboren rund 50 Produkte.“ In der „Grundstufe“ müssen die Düngekalke den gesetzlichen Anforderungen aus der Düngemittelverordnung entsprechen sowie in einem Audit eine wirksame interne Qualitätskontrolle unter Beweis stellen. Produkte, die darüber hinaus überdurchschnittliche Qualitätseigenschaften aufweisen, werden in der „Premiumstufe“ ausgezeichnet.

Aktiver Wissenstransfer durch Fachforen Wenn sich Experten austauschen, kommt jede Menge fachliche und per-

Wissen

DLG LANDWIRTSCHAFT – Mai 2020

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Bild 1: Großes Interesse am Fachforum der DLG-Prüfungskommission Dünge-

kalk auf der AGRITECHNICA

sönliche Erfahrung auf den Tisch. Dieses wertvolle Wissen teilt die Kommission zum Beispiel bei einstündigen Fachforen, die sie im Rahmen von Veranstaltungen wie der AGRITECHNICA sowie den DLG-Feld- und Waldtagen anbietet. Gestartet wird jeweils mit zwei kurzen Fachvorträgen. Danach bleibt ausgiebig Zeit für den Austausch mit dem Publikum.

Auf der Agenda stehen seit 2003 praxisbezogene Themen rund um die Kalkdüngung, die auch wirtschaftliche und rechtliche Aspekte abdecken. Nicht jedem ist zum Beispiel bewusst, dass sich mit dem gezielten Einsatz von Kalk als Düngemittel der Zugkraftbedarf mindern und damit Diesel sparen lässt.

Oder dass eine Kalkung auch in saurem Waldboden eine positive Wirkung entfaltet, diese Bodenschutzkalkung aber vom Düngekalk im Ackerbau zu unterscheiden ist.

Hochaktuell war auch das Forenthema auf der AGRITECHNICA 2019: Klimastabiler Ackerbau durch Kalkdüngung. Klaus Münchhoff: „Kalk sorgt unter anderem dafür, dass Böden vorhandenes Wasser besser aufnehmen, speichern und damit für die Pflanzen verfügbar machen können. Damit lässt sich der Klimawandel nicht zurückdre-

hen, aber wir können aus weniger mehr machen.“ Mit dem gelebten Wissens­ transfer setzt die Kommission immer wieder Impulse und bekommt dabei gutes Feedback von den Teilnehmern zurück. „Wir sind dankbar für die vielen Anregungen und Herausforderungen, die in den Foren an uns herangetragen werden“, ergänzt Klaus Münchhoff. „Das sind nicht zuletzt wichtige Orientierungspunkte für unsere Arbeit.“

Alles über Kalkdüngung in einem Merkblatt Wer noch keine Gelegenheit hatte, ein Fachforum zu besuchen, kann bei Bedarf auch das DLG-Merkblatt 353 „Hinweise zur Kalkdüngung“ zu Rate

Bild 2: Die

DLG-Prüfungskommission Düngekalk

während einer Sitzung im Internationalen

Pflanzenbauzentrum der

DLG in Bernburg

ziehen. Seit 2006 liefert es praxisnahe Empfehlungen: Warum der Einsatz von Düngekalk nach wie vor unverzichtbar ist, wird ebenso dargelegt wie Tipps für das wirtschaftliche und fachgerechte Durchführen von Kalkdüngungen.

Klaus Münchhoff: „Im Merkblatt ist es uns gelungen, das gesamte Wissen rund um die Kalkdüngung verfügbar zu machen und zugleich auf einen aktuellen Stand zu heben.“ Anderthalb Jahre Arbeit hat das Autorenteam für die Erstauflage investiert. Regelmäßige Neuauflagen stellen sicher, dass die Empfehlungen den sich verändernden Bedingungen in der Landwirtschaft stets Rechnung tragen.

Was sich in Kürze definitiv ändert, ist die künftige europäische Düngemittelverordnung. „Beim Inkrafttreten müssen wir unsere Prüfverfahren für Düngekalk mit dann geltendem Recht abgleichen“, resümiert Klaus Münchhoff. „Veränderte Testparameter, was zum Beispiel Schadstoffgrenzwerte betrifft, könnten die Folge sein.“ Eine Neuauflage des DLG-Merkblatts ist ebenfalls in Kürze angedacht. Die Aufgaben gehen nicht aus, was den Vorsitzenden freut, denn er ist motiviert, die gemeinsame Arbeit in der Kommission noch weitere Jahre zu gestalten.

Das Gespräch mit Klaus Münchhoff führte Julia Reichelt.

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Tests

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DLG-Gütezeichen für Dippmittel

Spagat zwischen Wirksamkeit und Pflege In Sachen Wirksamkeit von Zitzenpflege und -desinfektion ist das Dippen beim konventionellen Melken als Applikationsform bisher allen anderen Variationen überlegen. Zitzensprays sind aber stark im Kommen. Für beide Anwendungen kann der Landwirt die besten Mittel am DLG-Gütezeichen erkennen.

Vergleicht man die Applikationsgenauigkeit beim Aufbringen von Euterhygienemitteln, ist das Dippen, das heißt das Eintauchen der Zitzen in die Lösung durch den Melker, immer noch mit Abstand die effektivste Form. So wird jede Zitze bestmöglich mit dem Dippmittel benetzt und der durch das Melken geöffnete Strichkanal durch einen Tropfen vor eindringenden Mastitiserregern geschützt. Zusätzlich pflegen die Lösungen die Haut der Zitzen und halten sie

geschmeidig. Die Reinigung vor der folgenden Melkung wird dadurch erleichtert, die Haut ist unempfindlicher gegenüber den mechanischen Belastungen beim Melken und die Erregerdichte an der Zitze sinkt.

Strenge Kriterien für DLG-Gütezeichen Ob die für die Euterhygienemittel ausgelobten Produkteigenschaften auch

DLG-Prüfung im Überblick

Umfang der Prüfung: • Nachweis der pflegenden Wirkung • Nachweis der desinfizierenden Wirkung nach Standard EN 1656 • Prüfung der Produktstabilität • Nachgewiesen keinen negativen Einfluss auf die Milch tatsächlich zutreffend sind, lässt sich für den Anwender am einfachsten am DLG-Gütezeichen erkennen. In dieser neutralen und unabhängigen Produkt-

Tests

DLG LANDWIRTSCHAFT – Mai 2020

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Oben: Hautrissbildung ist ein Kriterium

für die Hautverträglichkeit: Links keine, rechts deutliche Hautrissbildung

Rechts: Ob Melkroboter oder Melkka-

russell – immer häufiger übernimmt die

Technik die Dippmittel-Applikation

prüfung gelten besonders strenge Kriterien. So wird die pflegende Wirkung der anwendungsfertigen Lösung auf die Zitzenhaut und -kuppe in einer praktischen klinischen Prüfung an laktierenden Tieren überprüft. In dieser Prüfung werden die Euter jeweils hälftig mit dem zu prüfenden Produkt und einem DLGStandard behandelt. Zum Nachweis der pflegenden Wirkung wird die Hautbeschaffenheit nach einem international gültigen Prüfschema bewertet. Für Zitzendesinfektionsmittel ist zusätzlich die Desinfektionswirkung nach Standard EN 1656 nachzuweisen. Die Mittel dürfen die Eigenschaften der produzierten Milch nicht nachteilig beeinflussen, insbesondere dürfen auch bei regelmäßiger Anwendung keine antibiotischen Hemmstoffe auftreten. Die zur Herstellung verwendeten Rohstoffe dürfen nur in der höchsten verfügbaren Qualitätsstufe, in der Regel Arzneimittelqualität, eingesetzt werden. Selbstverständlich wird in der jährlichen Wiederholungsprüfung oder in Stichproben die gleichbleibende Zusammensetzung durch die DLG überwacht.

Prüfrahmen auch für Zitzensprays Im Gegensatz zur manuellen Applikation werden in automatischen Melksystemen (AMS) in der Regel Zitzensprays eingesetzt. Mit der Zunahme der Automatisierung und aufgrund der

Einfachheit der Sprühsysteme ist abzusehen, dass die Verwendung dieser Applikationsform zunehmen wird. Die DLG-Prüfungskommission hat dies erkannt und so laufen bereits seit geraumer Zeit Voruntersuchungen, die eine Bewertung der speziellen Anforderungen an die Produkteigenschaften des Sprühmittels ebenso ins Visier nehmen, wie die technischen Lösungen zum Versprühen der Lösung. Vergleichende Tests haben hier gezeigt, dass die Applikationsmengen sich pro Behandlung am Roboter erheblich unterscheiden können und dass bei unpassenden Kombinationen aus Technik und Zitzenspray teilweise ein erheblicher Anteil der versprühten Lösungen unwirksam

auf dem Euterboden landet. Der kommende Prüfrahmen für Zitzensprays wird also mit speziellen Zusatzkriterien zur Sprüh-Applikation auf den bereits bestehenden Kriterienkatalog für Dippmittel aufsetzen. Dies hat für Landwirte den Vorteil, dass sie sich bereits heute auf eine gleichbleibende Produktqualität und Wirksamkeit ihrer Zitzensprays mit DLG-Gütezeichen verlassen können. Sie müssen lediglich selbst auf die korrekte Applikation am AMS achten und ggf. ihre Sprühtechnik auf ein geeignetes Benetzungsergebnis hin optimieren.

NEU: Drei Mittel von SaluVet Erst kürzlich hat die Firma SaluVet (Bad Waldsee) die Produkte Sprüh-LactaDipp, Sprüh-Dipp-Film und AMS-SprühDipp-Film zur Prüfung vorgestellt. Alle drei Produkte zeigten im Test eine für den Einsatzzweck geeignete Rezeptur und Beschaffenheit. Sie konnten ihre Wirkung auf bakterielle Keime sowie im Euterhälften-Test ihre Hautverträglichkeit und -pflege unter Beweis stellen und zeigten bei sachgemäßer Anwendung keine Reaktion im Hemmstofftest.

Die Prüfberichte sind kostenfrei unter www.DLG-Test.de abrufbar.

Dr. Michael Eise DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel m.eise@DLG.org

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Tests

DLG LANDWIRTSCHAFT – Mai 2020

Eine gefährliche Situation:

Geprüfte VKMS machen den Fahrradfahrer sichtbar.

Sichtfeldprüfungen am DLG-Testzentrum

Gute Aussichten für freie Sicht Vorbau-Kamera-Monitor-Systeme gleichen an Agrarfahrzeugen Einschränkungen der direkten Sicht aus. Das DLG-anerkannte System „Hawk“ von Fliegl ist dafür ein Beleg. Zudem hat die DLG auch für Abbiegeassistenten an schweren Nutzfahrzeugen ein Prüfverfahren vorgestellt.

Unfälle mit Agrarfahrzeugen an unübersichtlichen Straßeneinmündungen geschehen selten. Wenn sie aber passieren, dann häufig mit schwerwiegenden Folgen vor allem für Zweirad-, aber auch für Pkw-Fahrer. Besonders schlecht können Fahrer eines Schleppers Situationen einsehen, wenn ein Vorbaugerät mit einem Vorbaumaß (Abstand von der Lenkradmitte bis zur Vorderkante des Fahrzeugs) von 3,5 m oder mehr das Sichtfeld einschränkt.

Tastet sich der Fahrer – bei verlängertem Vorbaumaß mithilfe eines gesetzlich vorgeschriebenen Einweisers – bis zur Sichtlinie in eine dicht bebaute Kreuzung oder eine durch hohe Pflanzen zugewachsene Einmündung in eine Landstraße hinein, ragen große Vorbaugeräte wie Mähwerk, Mulcher, Frontpacker oder Fronttank schon weit in den Verkehr hinein. Zwar gibt es beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) keine Statistik dazu, wie oft sich solche Unfälle ereignen, dennoch spricht sich Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV) im GDV, für den Einsatz von Vorbau-Kamera-MonitorSystemen (VKMS). „Den ab 3,5 Meter Vorbaumaß gesetzlich vorgeschriebenen Einweiser gibt es in der Praxis meist nicht oder er gefährdet sich bei dieser Tätigkeit sogar selbst. Daher geht von dieser Situation grundsätz-

lich ein großes Gefahrenpotenzial aus.

Deswegen begrüße ich jede technische Einrichtung, die diese Situation entschärft“, sagt er.

DLG-Prüfung im Überblick

Prüfung unerlässlich Der gesetzlich vorgeschriebene Einweiser war in der Praxi bereits seit langem nicht mehr zeitgemäß. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat nach entscheidenden Vorarbeiten der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) deshalb Empfehlungen verabschiedet, wie die Leistungsfähigkeit von VKMS zu bewerten ist, damit auf einen Einweiser verzichtet werden kann. So prüft das DLG-Testzentrum als vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) benannter technischer Dienst die Systeme heute nach diesen Bewertungskriterien, die man gemäß dem Slogan „Wir setzen Standards“ selbst erarbeitet hat. Wie für alle Gebrauchswertprüfungen, erteilt die DLG zudem allen landtechnischen Produkten, die einen ihrer Tests erfolgreich absolvieren, das „DLG-ANERKANNT“Siegel. Damit können Landwirte auf einen Blick erkennen, welche VKMS vom Gesetzgeber als Ersatz für den Einweiser grundsätzlich zugelassen sind und ob die jeweiligen Systeme ggf. individuelle Vorteile bieten. Dazu bewertet die DLG die technischen und optischen

Umfang der Prüfung: • Konformitätsprüfung und Bewertung der Komponenten des Vorbau-KameraMonitor-Systems gemäß Teil A (VkBl.) • Nutzerumfrage zur Praxistauglichkeit Qualitäten der Systemkomponenten.

Hierzu zählen laut den Empfehlungen des BMVI unter anderem die elektromagnetische Verträglichkeit ebenso wie die Bildqualität des Monitors zu unterschiedlichen Tageszeiten und bei Gegenlicht sowie die Widerstandsfähigkeit des Systems gegenüber Schlägen und Verschmutzungen. Um ein Urteil zur Anbaufreundlichkeit und Praxistauglichkeit abgeben zu können, befragt die DLG Landwirte, die das jeweilige System bereits einsetzen.

Fliegl-VKMS „Hawk“ Zuletzt hat die DLG das VKMS „Hawk“ von Fliegl getestet. Dabei prüften die DLG-Experten die unterschiedlichen für das VKMS verfügbaren Kameras aus der Hawk-Universal-Serie sowie den Anbau an verschiedenen Vorbau-

Tests

DLG LANDWIRTSCHAFT – Mai 2020

geräten. Das System bestand alle Prüfungen und verdiente sich im Bereich der Praxistauglichkeit von den befragten Landwirten sogar das bestmögliche Urteil „sehr gut“. Doch mit dem Kauf (Listenpreis ab 2.899 Euro netto) des Fliegl „Hawk“ ist es noch nicht getan.

Zwar erfüllt das Produkt – im Gegensatz zu nicht geprüften Geräten oder Bastellösungen mit Bauteilen aus dem Elektronikmarkt – alle Anforderungen des BMVI-Empfehlungskatalogs. Bei einer Polizeikontrolle ist man aber erst dann auf der sicheren Seite, und kann auf den Einweiser auch bei einem Vorbaumaß von 3,5 m und mehr verzichten, wenn das VKMS auch in die Zulassung des Fahrzeugs eingetragen ist. Dazu ist neben der DLG-Prüfung noch die Begutachtung des angebauten Systems nötig. Diese Prüfung kann die DLG zwar übernehmen, viel wahrscheinlicher aber wird sie vor Ort vom Sachverständigen einer Prüforganisation durchgeführt, der ggf. sowieso in der Montagewerkstatt tätig ist. Entscheidend für eine Eintragung ist, dass das VKMS im Zusammenspiel mit dem längsten Anbaugerät die Vorgaben für das vorgeschriebene (seitliche) Sichtfeld erfüllt.

Weitere Sicherheitssysteme im Kommen VKMS sind aber nur ein Beispiel für den Einsatz von Kameras und Sensoren an Nutzfahrzeugen. Auf der Straße schreibt das BMVI in jüngster Zeit den

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Ausgewählte Varianten des Fliegl „Hawk“-VKMS • Fliegl „Hawk Universal“ (im Test) mit 7-Zoll-Splitscreen (im Lieferumfang enthalten, optional lässt sich das Bildsignal zur Verwendung eines bereits vorhandenen Monitors auch auf den ISOBUS legen) • Fliegl „Hawk Zwilling“ mit zwei einzelnen Monitoren • Fliegl „Hawk Winter“ für Fahrzeuge im Winterdienst mit Spritzwasserdüse, um Schmutz von der Kameralinse abzuwaschen, und Wassertank • Zusätzliche Kamera-Sets zum Anbau an Vorbaugeräten (Blickwinkel jeweils 40°) mit entsprechendem Montagematerial • Rückfahrkamera „Xpert“ mit großem Blickwinkel bis 130°

Schutz der sogenannten ungeschützten Verkehrsteilnehmer wie Fahrradfahrer und Fußgänger besonders groß.

Davon zeugt das Engagement des Ministeriums gemeinsam mit Vertretern des Gütertransportgewerbes in Bezug auf die sogenannten „Abbiegeassistenten“, die die toten Winkel im Sichtfeld der Fahrer großer Nutzfahrzeuge überwachen. Zurzeit ist die Ausrüstung von Lkw mit diesen Systemen noch freiwillig und wird erst ab 2022 für neue Fahrzeugtypen und 2024 schließlich für alle neu zugelassenen Lkw zur Pflicht.

Allerdings vergibt der Bund heute schon Fördermittel für Nachrüstlösungen, die über eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) verfügen, um die Verkehrssicherheit so schnell wie möglich zu verbessern. Die ABE für den sogenannten „Assi“ setzt jedoch andere technische Eigenschaften voraus, als sie für VKMS gelten. Ein wesentlicher Unterschied für die Erteilung einer ABE begründet sich darin, dass Lkw-Fahrer in Städten wesentlich mehr Ereignisse gleichzeitig im Blick behalten müssen als SchlepLinks: Das Kameraauge

des Fliegl-VKMS sitzt gut

geschützt in einem Stahlkäfig

Rechts: Fliegl setzt bei

seinem VKMS im Stan-

dard einen Split-Screen-

Monitor ein und empfiehlt wegen der natürlichen

Blickrichtung des Schlepperfahrers eine zentrale Montage

perfahrer in ländlichen Gebieten. Deswegen sind Abbiegeassistenten im Lkw keine reinen Kamera-Monitor-Systeme, sondern warnen den Fahrer mit akustischen und optischen Signalen vor Hindernissen im toten Winkel des Fahrzeugs, sobald er den Blinker setzt oder das Lenkrad rechts einschlägt. Dazu erfassen sie je nach Hersteller mit Radar- oder Ultraschallsensoren und je nach Ausführung auch mit Kameras die rechte Fahrzeugflanke auf Höhe der Kabine. In diesem Bereich laufen vor allem Fahrradfahrer Gefahr, dass der Lkw sie beim Rechtsabbiegen erfasst.

Das DLG-Testzentrum hat auch für die Prüfungen von Abbiegeassistenten an Nutzfahrzeugen ein Prüfverfahren implementiert. Damit und mit dem Siegel „DLG-ANERKANNT“ für VKMS ist die Organisation ein wichtiger Garant für die Verkehrssicherheit von Nutzfahrzeugen auf und abseits der Straßen.

Thomas Rosenberger freier Journalist thomas.rosenberger.pr@gmail.com

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Tests

DLG LANDWIRTSCHAFT – Mai 2020

Telespazio Vega Satellitenanlage AutoSat IP FlyAway AV PRO

DLG-Prüfung im Überblick

Der Ausbau einer bundesweiten Breitband-Internetversorgung lässt immer noch auf sich warten. Gerade für Servicetechniker sind Lücken im Flickenteppich inakzeptabel, wenn man auf dem Feld neben einer defekten Maschine steht. Aber hält eine Mobilanlage den harten Alltag der Landwirtschaft aus?

Umfang der Prüfung: • Betriebsverhalten und Handhabung • Haltbarkeit und Sicherheit • Nutzerumfrage zur Praxistauglichkeit

DSL mobil Gerade in der aktuellen Corona-Krise zeigt sich einmal mehr, wie sehr die Versorgung mit Breitband-Internet heutzutage ein systemrelevantes Element der Daseinsvorsorge geworden ist. Arbeiten von zuhause, neudeutsch „Home-Office“, ist aber das tägliche Brot der Landwirte und bekanntermaßen sind in der breiten Fläche des ländlichen Raumes Download-Bandbreiten von 25 MBit/s oder mehr vielfach noch Wunschdenken. Oft ist in den Dörfern tatsächlich DSL zu finden, wenngleich mit geringen Bandbreiten.

Diese entstehen, wenn die „letzte Meile“ der Telekom dank hoher Dämpfung oder die gemeinsame Nutzung des örtlichen LTE-Sendemasts den Anschluss in die Knie zwingen. Noch schlimmer trifft es manchen Landwirt, der seine Hofstelle aus dem angestammten Ort auf die Fläche verlegt hat. Was für die Feldarbeit von Vorteil ist, kann sich beim Datenanschluss zum Nachteil

entwickeln. Hier muss man nicht selten selbst Glasfaser legen lassen oder auf Sky-DSL mittels einer stationären Satellitenanlage umsteigen.

Servicetechniker mit Sky-DSL mobil online „Den Letzten beißen die Hunde“, sagt ein altes Sprichwort. Und dies trifft in Sachen Internetzugang nicht selten auf Servicetechniker zu, die zu einem Maschinendefekt aufs Feld ausrücken müssen. Dass am Mähdrescher mitten im 6-ha-Schlag kein DSL anliegt, ist nachvollziehbar.

Wenn die Maschine aber außerdem noch in einem der verbreiteten Funklöcher steht, kann man sich auch mit einem Hotspot via Handy nicht mehr helfen. Wohl dem, der hier noch auf Alternativen zurückgreifen kann. Mit einer Satellitenanlage, wie der kürzlich von der DLG getesteten „AutoSat IP FlyAway AV PRO“ des Darmstädter SatcomSpezialisten Telespazio Vega, lässt sich über die Astra-Satellitenformation Sky-DSL im Servicemobil bereitstellen.

Die Anlage besteht aus einer motorbetriebenen falt- und ausrichtbaren Parabolantenne mit einem LNB, der gleichzeitig senden und empfangen kann. Hinzu kommt

eine Motorkontrolleinheit, die die Antenne steuert, automatisch den Satelliten sucht und die Antenne daraufhin ausrichtet. Über das Modem GILAT SkyEdge II-C Gemini kann ein PC per Ethernet-Verbindung oder WLAN online gehen.

In der DLG-Prüfung war das System nach etwa 2-3 min einsatzbereit und erreichte ca. 30 Mbit/s im Download bzw. ca. 2 Mbit/s im Upload. Bei freier Sicht auf den Satelliten (Blickrichtung Süden, ca. 30° über der Horizontlinie) treten keine Störungen auf. Kritisch wurden von den Testern lediglich einige Details wie schwer zugängliche Steckverbindungen gesehen. Diese würden aber entfallen, wenn man die Satelliten-DSLAnlage fest in bzw. auf ein Servicefahrzeug verbaut.

Fazit Über Satellit ist ein DSL-Zugang wirklich nahezu immer und überall möglich. Theoretisch könnte – bei entsprechend starkem WLAN – die AutoSat IP FlyAway AV PRO-Anlage sogar einen Datentransfer für Traktor oder Erntemaschine bereitstellen, falls andere Übertragungswege scheitern.

Mehr Infos gibt es im Prüfbericht, der kostenfrei unter www.DLG-Test.de erhältlich ist.

Dr. Ulrich Rubenschuh DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel u.rubenschuh@DLG.org

Personalien

DLG LANDWIRTSCHAFT – Mai 2020

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Die DLG trauert Dieter Mirbach. Durch einen tragischen Unfall ist unser Kollege Dieter Mirbach am 18. März im Alter von 59 Jahren verstorben.

Die fachlichen Interessen Dieter Mirbachs waren breit angelegt. Rinderund Milchviehhalter aus Leib und Seele mit großer Affinität zu allen Fragen der Technik in der Innenwirtschaft, der Tierfütterung und zum Tierwohl. Er war eine sprudelnde Quelle von Ideen, Inspirator für zahlreiche Projekte, ein begnadeter Netzwerker. Seine landwirtschaftliche Herkunft prägten die persönlichen Interessen des Familienmenschen. Viele in der DLG erfreuten sich am Spargel aus eigener Produktion im hessischen Ried. Im Herbst spendierte er selbstgekelterten Süßmost und wartete mit Geschichten vom Maishäckseln auf. Er war ein begnadeter Erzähler. Keine Kaffeepause ohne einen Spruch zum Tagesgeschehen. Kein Mittagessen ohne ein Bericht von aktuellen Instandsetzungsarbeiten seiner Oldtimertraktoren. Kein Frühjahr ohne Bezüge zur Fassenacht – Würze und Versüßung des Büroalltags zugleich.

Dieter Mirbach war seit dem 1. Februar 1988 bei der DLG, im heutigen Fachzentrum Landwirtschaft angestellt. In

den über drei Dekaden hat er sich in vielen Bereichen der DLG engagiert.

Viele Damalige haben „den Neuen“, mit der MS DOS-Kompetenz schnell kennen- und schätzen gelernt. Im DLG-Fortbildungswerk unterstützte er die Landwirte beim Einführen des PC. Er war verantwortlich für viele Ausschüsse für Tier und Technik, organisierte Projekte mit großem Gespür für die Bedürfnisse der Landwirte. Aufenthalte in Kanada und Neuseeland machten ihn begeisterungsfähig für das internationale Netzwerk der European Dairy Farmers (EDF), das vor 30 Jahren in der DLG in Zusammenarbeit mit der damaligen FAL, heute Thünen-Institut, gegründet und zum Club ausgebaut wurde. Ab Mitte der 90er-Jahre war Dieter Mirbach für zwei Dekaden der Manager vom EDF. Zahlreiche EDF-Kongresse in ganz Europa ermöglichten einen grenzüberschreitenden Informations- und Erfahrungsaustausch für Milchviehhalter. Seine internationale Kompetenz wurde immer stärker in der DLG gebraucht. Auf der zur Weltleitausstellung weiterentwickelten EuroTier hat Dieter Mirbach die globale Orientierung des Fachprogramms unterstützt. Mit Themen zum Herdenmanagement, zur automati-

sierten Fütterung und zur Digitalisierung konzipierte er international beachtete Highlights. Dabei profitierte er von seinen Erfahrungen mit dem EuroTier-Vorläufer, der Huhn & Schwein. Als bekennender Facebooker baute er 2014 das Netzwerk „DLG Dairy International“ auf. Sein Herz schlug für das Milchvieh, aber auch mit Exoten konnte er umgehen. So organisierte er im vergangenen Jahr das Fachprogramm der ersten EuroTier Middle East in Abu Dhabi und organisierte den Erfahrungsaustausch zwischen internationalen Experten, zwischen Wissenschaftlern, Beratern und Landwirten.

Das Thema war Kamelhaltung.

Mit Dieter Mirbach verliert die DLG einen sehr engagierten und hochgeschätzten Kollegen. Wir sind mit unseren Gedanken bei seiner Familie, seinen Töchtern sowie seinen Freunden und Bekannten. DLG-Vorstand, Ehrenamt und Hauptamt danken Dieter Mirbach für sein langjähriges Engagement in unserer Gesellschaft. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

setzte Dachs als langjähriger Vorsitzender der Ausstellerbeiräte von „Huhn & Schwein“ und „EuroTier“, an entscheidender Stelle die richtigen Impulse, um diese Ausstellung zur Weltleitmesse für Tierhaltungsprofis weiterzuentwi-

ckeln. Auch an der Schaffung der DLGStandards für Mischfutter sowie des DLG-Gütezeichens war er maßgeblich beteiligt. Die DLG hat ihn für seine großen Verdienste im Jahr 1991 mit der Max-Eyth-Denkmünze in Silber geehrt.

Die DLG gratuliert Wolfgang Dachs wird 90. Am 3.

Mai vollendet der ehemalige Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes der Futtermittelindustrie, Dr. Wolfgang Dachs aus Königswinter, sein 90. Lebensjahr. Mit großem Engagement

Neuer Termin

08. – 10. Juni 2021 | Gut Brockhof, Erwitte/Lippstadt Nordrhein-Westfalen

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Tests

DLG LANDWIRTSCHAFT – Mai 2020

Seminare, Veranstaltungen, Prüfberichte

Auf einen Blick

DLG-Akademie: Aktuelle Seminarangebote Veranstaltung

Beginn/Ende

PLZ/Ort

ADAC und DLG Fahrsicherheitstraining

05.06.20 – 05.06.20

99428 Nohra, Thüringen

ADAC und DLG Fahrsicherheitstraining

31.07.20 – 31.07.20

99428 Nohra, Thüringen

ADAC und DLG Fahrsicherheitstraining

02.08.20 – 02.08.20

99428 Nohra, Thüringen

DLG-Herdenmanager Milchvieh – mit professionellem Herdenmanagement den Betriebserfolg steigern

23.08.20 – 11.12.20

60489 Frankfurt am Main, Hessen

Honigbienen und Blühstreifen im landwirtschaftlichen Betrieb (DLG/BMR)

28.08.20 – 28.08.20

59505 Bad Sassendorf, Nordrhein-Westfalen

DLG e-Learning: Das Tier im Blick – Milchkühe

Teilnahme jederzeit möglich

48712 Gescher, Nordrhein-Westfalen

DLG e-Learning: Umgang mit kranken und verletzten Schweinen

Teilnahme jederzeit möglich

48712 Gescher, Nordrhein-Westfalen

Seminare im Bereich Landwirtschaft

Laufend aktualisierte Termine für das Fahrsicherheitstraining unter www.dlg-akademie.de Seminare im Bereich Agribusiness Funktionale Sicherheit: Effiziente und effektive Erfüllung der Hardware Design-Anforderungen

26.05.20 – 26.05.20

64823 Groß-Umstadt, Hessen

Funktionale Sicherheit: Effiziente und effektive Erfüllung der Hardware Design-Anforderungen

27.05.20 – 27.05.20

64823 Groß-Umstadt, Hessen

Futtermittelrecht – Gewusst wie!

27.05.20 – 27.05.20

60489 Frankfurt am Main, Hessen

Landwirtschaft für Quereinsteiger – Kompakttraining

08.09.20 – 09.09.20

68259 Mannheim-Straßenheim, Baden-Württemberg

Hollywood in der Hosentasche

22.09.20 – 22.09.20

60489 Frankfurt am Main, Hessen

Weitere Informationen: www.dlg-akademie.de

Veranstaltungen und Messen Fachveranstaltung/Messe

Termin

Ort

DLG-Unternehmertage 2020

01.09.20 – 02.09.20 Würzburg

Website www.dlg.org

EuroTier 2020

17.11.20 – 20.11.20

Hannover

www.eurotier.com

EnergyDecentral 2020

17.11.20 – 20.11.20

Hannover

www.energy-decentral.com

DLG-Wintertagung 2021

23.02.21 – 24.02.21 Leipzig

www.dlg-wintertagung.de

DLG-Feldtage 2020

08.06.21 – 10.06.21 Gut Brockhof in Erwitte/Lippstadt

www.dlg-feldtage.de

DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel: Neue Prüfberichte Innenwirtschaft

Betriebsmittel

Weitere Informationen: www.dlg-test.de