DLG Landwirtschaft, Ausgabe 09/2019

Informationen für Mitglieder

Landwirtschaft September | 2019

Wissen | Tests | Messen | Netzwerke | Köpfe

Im Fokus

Bodenschutzkalkung für den Wald

Wissen

Thailand: Trend zur Mechanisierung

Thema

Russland: Agrarexporte steigen weiter

Köpfe

Ehemaliges DLG-Vorstandsmitglied Gudrun Laible wird 80

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News

DLG LANDWIRTSCHAFT – September 2019

AFI-Grafik des Monats: Thailand

Dr. Reiner Hofmann, Bereichsleiter Forstwirtschaft des DLGFachzentrums

Auch den Waldboden ins Visier nehmen

Bei den thailändischen Ackerbauern ist ein eindeutiger Trend zur weiteren Mechanisierung auszumachen. Gründe sind eine zunehmende Professionalisierung der Landwirtschaft, Arbeitskräftemangel und steigender Kostendruck für die dortigen Marktfruchterzeuger.

Neben einem Mehr an Eigenmechanisierung wird eine Verbesserung der Mechanisierung auch über den Einsatz von Lohnunternehmen und die Gründung von Maschinengemeinschaften erwartet. So ist eine weiter steigende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Maschinen in Thailand absehbar. Allerdings besteht auch ein Spannungsfeld zwischen modernen, in der Regel importierten Maschinen und den örtlichen Gegebenheiten – aber auch zwischen einfachen, einheimischen Maschinen und den Ansprüchen der Landwirte an Qualität und Leistung.

Liebe Leser, der Wald ist zurzeit in aller Munde, denn mit den heute sichtbaren Effekten aus dem Dürrejahr 2018, ist eines der bedeutendsten Umweltthemen in den deutschsprachigen Ländern zuück im Fokus der Öffentlichkeit: das Waldsterben. Wie erfolgreich man die Bekämpfung der großflächigen Waldschäden der 1970er- und 1980er-Jahre auf der Ursachen- und Symptomebene angegangen ist und wie hilfreich qualitativ hochwertige Produkte zur Bodenschutzkalkung im Wald in diesem Zusammenhang sind, fasst unser Artikel zu diesem neuen Prüfgebiet zusammen.

Natürlich werden die Versorgung des Waldbodens mit Wasser, die Regulierung des Boden-pH-Werts und die Versorgung der Bäume mit Nährstoffen auch Themen im Rahmenprogramm der DLG-Waldtage vom 13. bis 15. September 2019 in Lichtenau (Westfalen) sein. Aber auch effiziente und gleichzeitig schonende Technik kann man dort live erleben, und mit dem DLG-Wildgrill-Cup wartet im wahrsten Sinne ein weiterer „Leckerbissen“ auf Sie. Die aktuelle Ausgabe beschäftigt sich außerdem mit der Entwicklung der Landwirtschaft in Russland und den stetig steigenden russischen Agrarexporten.

Und nicht zuletzt finden Sie wieder viele neue Informationen aus dem Netzwerk „ihrer“ DLG. Wir wünschen eine interessante Lektüre!

Ackerbau in Thailand: Betriebsführung setzt auf Mechanisierung 90 % 80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0%

Zukauf von Flächen

Pacht von Flächen Pacht von Flächen (kurzfristig) (langfristig)

EigenInvestitionen in Maschinen 2019

DLG online

Lohnunternehmen (Mechanisierung) 2018

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Ertragssteigerung durch Düngemittel

Ertragssteigerung durch Pflanzenschutzmittel

Mehr Beratung in Anspruch nehmen

Maschinenleasing

Quelle: DLG-Agrifuture Insights, Frühjahr 2018 und Frühjahr 2019

Impressum Herausgeber: DLG e.V., Eschborner Landstr. 122, 60489 Frankfurt/M., www.DLG.org Redaktion: Dr. Frank Volz, DLG, Tel. 069/24788-224 Fotos: DLG, landpixel, sofern nicht anderes angegeben Grafik: Petra Sarow, München Beihefter zu den DLG-Mitteilungen

Tests

Premiere für den DLG-Wildgrill-Cup „Wildbret trifft Grillevent!“, auf den diesjährigen DLG-Waldtagen feiert der DLG-Wildgrill-Cup seine Premiere. An zwei Tagen der Freiland-Forstmesse, die vom 13. bis 15. September 2019 erstmalig in der Nähe von Lichtenau im Kreis Paderborn (Westfalen) stattfindet, können sich BBQ-Liebhaber an der Zubereitung von Wildbret beweisen und für eine Explosion der Geschmacksnerven sorgen. Beim Aktionsgrillen am Samstag, dem 14. September dürfen die Teams in verschiedenen Kategorien wie Familiengrillen, Vereinsgrillen und BBQ-Liebhaber gegeneinander antre-

ten. Am Sonntag, dem 15. September werden die Teams in vier Gängen unterschiedliches Wildbret und Beilagen zu einem Gericht kreieren, das eine prominente Jury überzeugen muss.

Zusätzlich wird die „Sauerländer BBCrew“, in der Grillszene bekannt durch ihren beliebten Youtube-Kanal und ihre Grillevents, die Grillteams und das Publikum mit guter Laune und fachgerechten Grilltipps versorgen. Dabei wird auch das Publikum von ihrer Expertise profitieren, da sie den einen oder anderen Tipp auch live an ihrem Showgrill demonstrieren.

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© Paul Hermann, Unsplash

DLG LANDWIRTSCHAFT – September 2019

„Wir freuen uns sehr, dieses Jahr zum ersten Mal den DLG-Wildgrill-Cup während der Ausstellung zu veranstalten“, sagt Jan Kath, Projektleiter der DLGWaldtage. „Wildbret ist eins der natürlichsten und hochwertigsten Produkte, die der Wald zu bieten hat. Und was liegt näher als auf einer Forstmesse alles Gute aus dem Wald in den Mittelpunkt zu rücken?“

Mikroorganismen auf landwirtschaftlichen Photovoltaikanlagen Die Reinigung von Photovoltaikanlagen galt und gilt in Deutschland noch immer als eine Art Luxus. Zu tief sitzt die Mär vom wartungslosen Sonnenstromgenerator, die sich in der Boomzeit der Einspeiseanlagen in den Köpfen festgesetzt hat. Das ist fatal, denn immer wieder werden Reinigungsunternehmen gerade bei landwirtschaftlichen Anlagen mit Verschmutzungen konfrontiert, die mit der herkömmlichen Methode, demineralisiertem Wasser und mechanischer Oberflächenbearbeitung, nur schwer entfernt

werden können. Diese besondere Art der Verschmutzung durch Mikroorganismen betrifft vor allem PV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Gebäuden und in unmittelbarer Nähe von Biogasanlagen.

Photovoltaikreinigung und Werterhalt von PV-Bestandsanlagen wird deshalb ein zentrales Thema auf der EnergyDecentral, Partnermesse der EuroTier, im November 2020 in Hannover sein. Begleitend bietet die DLG Fachinformationen und Prüfungsangebote zum Thema Photovoltaik an.

aus seiner Forschung präsentieren. Über „Landtechnik morgen – groß, klein oder einfach ganz anders?“ wird Prof. Dr. Peter Pickel, Manager External Relations von John Deere GmbH & Co. KG in Kaiserslautern, Perspektiven zeigen. Thinus Glitz, Landwirt aus Bad Driburg in Nordrhein-Westfalen, gibt Antworten auf die Frage „(Aus-) Probieren geht über Studieren – wie kann aus verschiedenen Impulsen eine neue Betriebsstrategie entstehen?“ Felix Hollmann von der LBB Ländliche Betriebsgründungs- und Beratungsgesellschaft mbH in

Göttingen (Niedersachsen) und Mitglied im Arbeitskreis Junge DLG moderiert die anschließende Diskussionsrunde. Die DLG-Unternehmertage zum Thema „Handeln in Umbruchzeiten“ finden am 3. und 4. September 2019 in Magdeburg statt.

Junge DLG schaut in die Zukunft.

Im Rahmen der DLG-Unternehmertage 2019 in Magdeburg findet am 3.

September eine öffentliche Sitzung der Jungen DLG über „Future of Farming: wenn morgen schon 2030 wäre!“ statt.

Von 16 bis 18 Uhr geht es dabei um die zukünftigen Entwicklungen in der Land- und Lebensmittelwirtschaft sowie in der Landtechnik und wie junge Agrarier die Strategien ihrer Unternehmen darauf ausrichten.

Dr. Michael Wustmans vom Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik der Universität Bonn wird über „Vom „Jetzt“ ins „Next“ – die Zukunft aus Sicht eines Innovationsforschers“ sprechen und neueste Erkenntnisse

©Gerd Altmann, pixabay

DLG-Unternehmertage 2019

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Wissen

DLG LANDWIRTSCHAFT – September 2019

Russland

Vom Acker bis zum Hafen Die Weizenerzeugung in Russland hat weiteres Potenzial, wie die Mitglieder

des DLG-Ausschusses vor Ort erfuhren.

Russland setzt auf Exporte: Mit dem Ansatz „Vom Acker bis zum Hafen“ fördert der Staat Investitionen und baut die Infrastruktur (Straße, Schiene, Häfen) für den Agrarhandel weiter aus. Zinssätze von um die zwei statt der marktüblichen zehn Prozent für Maschinen und Geräte sowie die Erstattung von bis zu 35 Prozent der Betriebsmittel- bzw. Direktkosten – mit diesen Maßnahmen sollen die Wirtschaftlichkeit gesteigert, der Selbstversorgungsgrad erhöht und die Exporte gesteigert werden. Fokus der russischen Exporteure sind bei Getreide die Märkte im Mittleren und Nahen Osten und bei Fleisch- und Milchprodukten insbesondere China.

Starkes Produktionswachstum Verglichen mit dem Vorjahr sollen 2019 die Weizenexporte um eine Million Tonnen auf ein bisher nie erreichtes Niveau von insgesamt 37 Millionen Tonnen

Russland ist einer der wichtigsten Agrarerzeuger weltweit. Sowohl bei Getreide als auch in der Fleischerzeugung wachsen Erzeugung und Exporte und damit die Konkurrenz auf den internationalen Märkten.

Der DLG-Ausschuss für Betriebsführung hat sich bei einer Exkursion über die Entwicklungen der russischen Landwirtschaft informiert. steigen. Das weitere Erzeugungspotenzial über vorhandene Flächenreserven ist dabei beträchtlich, denn gegenüber 1989 haben sich die Weizenanbaufläche fast halbiert und die Erträge nahezu verdoppelt. Auch die Fleischerzeugung entwickelt sich dynamisch. So haben die Erzeuger bei Geflügelfleisch die Selbstversorgung erreicht und bei Schweinefleisch ist der Inlandsbedarf zu 91 Prozent gedeckt. Für das Produktionswachstum sorgen insbesondere die groß strukturierten Agrarholdings.

Sie investieren vor allem in Schweineund Geflügelhaltung. Auch hier fußt die Expansion auf dem Export, außerdem erfolgt ein rascher Rücklauf der Investitionen.

die großen Agrarholdings, die landwirtschaftliche Erzeugung, Verarbeitung und Export unter einem Dach vereinen und Auslandsmärkte bedienen. Für sie sind die Exportmärkte auch deshalb zunehmend wichtig, weil die Kaufkraft der Verbraucher in Russland stagniert.

So können 80 Prozent der Bevölkerung nicht jeden Tag alle notwendigen Lebensmittel kaufen und sparen mitunter am Fleisch- und Milchkonsum. Jedoch ist trotz allem Optimismus schwer zu beurteilen, wie wettbewerbsfähig die Holdings im internationalen Vergleich tatsächlich sind. Denn der Importstopp von EU-Produkten schützt vor internationaler Konkurrenz und die Rubelabwertung der letzten Jahre begünstigt Exporte.

Große Agrarholdings

Fachkräftemangel bremst

Zwar spielen für die Versorgung der Bevölkerung kleine und mittlere Betriebe eine wichtige Rolle, jedoch sind es

Eine Entwicklung hemmt die Agrarproduktion: Zentrale Herausforderung für die russische Landwirtschaft ist der Fachkräftemangel. Denn es fehlt an der notwendigen fachlichen Ausbildung, und das landwirtschaftliche Lohnniveau ist nicht attraktiv genug, um Arbeitskräfte zu binden. Aufgrund des Mangels an Arbeitskräften ist das Abwerben fähiger Mitarbeiter ein immer wieder angewendetes Mittel, um an Fachkräfte zu kommen. Modernisierung und Technisierung der Agrarproduktion sind deshalb ein Schlüssel bei der Betriebsentwicklung.

Der DLG-Ausschuss für Betriebsführung Der Ausschuss für Betriebsführung setzt sich aus innovativen landwirtschaftlichen Unternehmern aus Ackerbau und Sonderkulturen, Milchvieh-, Schweine- und Geflügelhaltung sowie der Bioproduktion zusammen. Im Vordergrund steht die Analyse betriebswirtschaftlicher, marktwirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen mit Bedeutung für die landwirtschaftliche Betriebsführung.

Themenschwerpunkte sind Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit, Organisationskonzepte verschiedener Betriebsstrukturen, Entwicklung des vor- und nachgelagerten Bereiches sowie die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Betriebe. Auch die Entwicklung von Landwirtschaft und ­Agribusiness im Ausland hinsichtlich Produktionssystemen, Märkten und wirtschaftlichen Bedingungen und deren Bedeutung für die Landwirtschaft in Deutschland stehen im Fokus. Vorsitzender ist Ulrich Wagner, Geschäftsführer der Wimex-Gruppe aus Regenstauf.

Dr. Achim Schaffner DLG-Fachzentrum Landwirtschaft a.schaffner@DLG.org

Tests

DLG LANDWIRTSCHAFT – September 2019

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©Marc Schmid, Montex

DLG-Qualitätssiegel für Bodenschutzkalkungsprodukte

Waldboden stabilisieren – mit Qualitätsprodukten

Eine gezielte Bodenschutzkalkung wirkt einer Versauerung und Nährstoffverarmung des Waldbodens entgegen und verbessert die Stabilität der Wälder langfristig. Doch auch hier kommt es auf die Qualität der Produkte an. Das DLG-Testzentrum hat in Kooperation mit den badenwürttembergischen Forstbehörden die ersten Produkte geprüft.

Erinnern Sie sich noch an den „sauren Regen“ und das „Waldsterben“ der 1980er-Jahre? Lokale Waldschadenbilder waren schon vorher bekannt, aber seit Mitte der 1970er-Jahre veränderte sich die Symptomatik: So erreichten Waldschadenbilder mit starken Schädigungen mehrerer Baumarten eine weite geographische Verbreitung und traten auch weitab von Industriestandorten auf. Hinzu kam eine breite Kommunikation dieser Themen in die Publikumsmedien. Damit wurde das Waldsterben eines der bedeutendsten Umweltthemen in den deutschsprachigen Ländern (Bild 1). Man war sich quasi sicher, dass der Waldbestand in Gefahr und die Wälder in naher Zukunft großflächig vom Absterben bedroht seien.

Ursachen und Abhilfen Ursächlich für die Waldschädigung sind mit dem „sauren Regen“ Niederschläge, deren pH-Wert mit etwa 4,2 bis 4,8 zu bestimmen war. Durch aus

der Luft aufgenommene Abgase liegen diese somit deutlich unter den sonst für reines Regenwasser gemessenen pHWerten von 5,5 bis 5,7. Insbesondere bei der Verbrennung schwefelhaltiger fossiler Brennstoffe, d. h. Kohle und Erdöl, entstehen in der Atmosphäre letztlich Schweflige und Schwefelsäure, die durch den Regen wieder aus der Luft herausgewaschen werden. So ist auch nachvollziehbar, dass vor allem Wälder geschädigt wurden, die in Regionen mit häufigen und ergiebigen Niederschlägen und im Vergleich eher niedrigen Jahresdurchschnittstemperaturen liegen, d. h. vor allem in Wäldern der höheren Mittelgebirgslagen und in den Alpen.

Zur Abhilfe wurden zwei Bild 1: Briefmarke der

Deutschen

Bundespost von 1985

wesentliche Strategien genutzt: Bis heute zielen immer weiter verschärfte Maßnahmen zur Luftreinhaltung auf eine Bekämpfung des sauren Regens als Ursache der Schäden ab. Verpflichtende Rauchgasentschwefelungsanlagen bei Kraftwerken und Entfernung des Schwefelanteils aus Kraftstoffen führten dazu, dass entsprechende in den 1980er-Jahren eingeführte international gültige Grenzwerte heute de facto nicht mehr überschritten werden.

Ganz eliminieren lässt sich ein Säureeintrag in die Atmosphäre allerdings nicht, denn in modernen Motoren entstehende Stickoxide tragen – neben anderen Schadwirkungen – auch über die Bildung von Salpetriger bzw. Salpetersäure zur Versauerung des Regens bei. Damit kommt der Bodenschutzkalkung als zweiter Strategie ebenfalls eine wichtige Bedeutung zu. Sie ermöglicht eine lokale Bekämpfung der Symptome durch Neutralisieren saurer Niederschläge und somit der Stabilisierung des Boden-pH-Werts.

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Tests

Bodenschutzkalkung Wie in der modernen Landwirtschaft, wird heute auch im Forstbereich bedarfsorientiert gehandelt, d. h. der aktuelle Zustand des Waldbodens bestimmt, ob eine Kalkung erfolgen sollte. Hierzu werden für den jeweiligen Standort aktuelle Säurebelastungen bestimmt und z. B. auch auf Basis der Einschlagmenge Nährstoffbilanzen aufgestellt. Hinzu kommen die Bestimmung der Nährstoffversorgung der Bäume über Nadel- und Blattanalysen sowie Bodenproben. Sinkt der pH-Wert im Wurzelraum des Mineralbodens unter 4,2 und/oder fällt die Basensättigung auf unter 20 Prozent, ist eine zeitnahe Bodenschutzkalkung angezeigt. Gestützt auf GPS-basiertes, digitales Kartenmaterial werden überwiegend im Herbst und Winter per Hubschrauber entsprechende Kalkmengen ausgebracht (Bild 2). Im Bundesland Baden-Württemberg beispielsweise werden im Rahmen einer landesweiten Waldboden-Fruchtbarkeitsstrategie seit den 1980er-Jahren rund 15.000 ha Waldfläche pro Jahr gekalkt. Der positive Effekt wurde in den Bodenzustandserhebungen, also langfristig angelegten Bodenuntersuchungsreihen, eindrucksvoll bestätigt. Auf gekalkten Flächen steigt der Boden-pH signifikant deutlicher an als im Landesschnitt, außerdem verbessert sich die Calcium- und

DLG LANDWIRTSCHAFT – September 2019

Magnesium-Belegung am Austauscher bis in eine Tiefe von 60 cm.

Auf die Qualität kommt es an

DLG-Prüfung im Überblick

KONTINUIERLICH GEPRÜFT

Die Forstbehörden in Baden-Württemberg setzen seit rund zehn Jahren Gemische aus Kalkstein (Dolomit), Holzasche und Wasser für die Bodenschutzkalkung ein. Holzasche hat sich als Ersatz des früher verwendeten Kaliumsulfats bewährt, um einen über Bodenproben nachgewiesenen Kalium- und Phosphormangel auszugleichen. Qualitätsgesicherte Holzaschen waren aber regelmäßig nicht oder nicht regional und in ausreichenden Mengen verfügbar. Auch erfasste die reine Qualitätssicherung der Holzaschen nicht die gleichbleibende, hohe Qualität des verwendeten Dolomitkalks, was im Rahmen von Ausschreibungen zu einem erheblichen Mehraufwand führte, um vergleichbare Angebote zu erhalten. In Kooperation mit der Forstdirektionsabteilung des Regierungspräsidiums Freiburg und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt des Landes BadenWürttemberg hat das DLG-Testzentrum deshalb eigene Qualitätskriterien für Dolomit-Holzasche-Gemische zur Bodenschutzkalkung im Wald entwickelt. Basis sind DLG-geprüfte Dolomitkalke, d. h. solche, die bereits ein DLG-Qualitätssiegel tragen. Hinzu kommen Holzaschen,

Bild 2: Waldkalkung per Hubschrauber

©Bjørn Nesheim, Wikimedia Commons

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DLG-Zertifikat 0000

Umfang der Prüfung: • Dolomitkalk mit DLG-Qualitätssiegel • Geprüfte Holzasche • Kontrollierter Herstellungsprozess • Kontrolliertes Endprodukt die entweder der RAL-Gütesicherung unterliegen oder die Anforderungen des DLG-Prüfrahmens erfüllen und ein Endprodukt mit nachgewiesener, gleichbleibend hoher Qualität sicherstellen.

Fazit und erste Produkte Für die Forstbehörden ergeben sich über den Einkauf definierter und qualitätsgesicherter Produkte erhebliche Vereinfachungen bei der Ausschreibung und Vergabe der Bodenschutzkalkungsmaßnahmen. Außerdem schafft das DLG-Qualitätssiegel hier mehr Rechtssicherheit im Rahmen der Förderung von EU, Bund und Land. Inzwischen haben die drei Unternehmen Gförer, Trollius und Zimmermann insgesamt sechs Produkte erfolgreich zur Prüfung vorgestellt, deren Prüfberichte sukzessive kostenfrei auf www.DLGtest.de zur Verfügung stehen. Allen gemein ist, dass sie auf einen DLGgeprüften Dolomitkalk mit eigenem DLG-Qualitätssiegel aufsetzen. Die zugesetzte Holzasche muss in der Wareneingangskontrolle kontinuierlich alle Anforderungen hinsichtlich Glühverlust, Nähr- und Schadstoffgehalten einhalten. Auch das Endprodukt wird kontinuierlich und engmaschig auf wichtige Qualitätskriterien, wie Nährstoff- und Feuchtegehalt, pH-Wert, Glühverlust und Mahlfeinheit, kontrolliert.

Dagmar Pfau DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel d.pfau@DLG.org

Personalien

DLG LANDWIRTSCHAFT – September 2019

Die DLG gratuliert Gudrun Laible 80 Jahre alt wird Gudrun Laible aus Helmstadt-Bargen (Kraichgau/ Baden-Württemberg), ehemaliges DLG-Vorstandsmitglied und Ehrenpräsidentin des Landfrauenverbands WürttembergBaden. Ihre große Leidenschaft für die DLG schlug sich in einer mehr als 20-jährigen Tätigkeit im Gesamtausschuss, 14 Jahren im DLG-Vorstand sowie vielfältigen Impulsen in der Facharbeit nieder, wo sie als stellvertretende Vorsitzende des ehemaligen Fachbereichs Landwirtschaft und ländliche Entwicklung wirkte. Im Vorstand hat sich Frau Laible große Verdienste um die Anfang der 90er-Jahre erfolgte Neuorganisation der DLG erworben. Frau

Laibles Selbstverständnis, den landwirtschaftlichen Unternehmer als zentrales Element der Gesellschaft ländlicher Räume zu sehen, basierte auf den Erfahrungen des eigenen Betriebs, den sie mit Ihrem Mann über 40 Jahre führte und erfolgreich an die nächste Generation weitergegeben hat. Sie übertrug ihre Erfahrung, ihr Gefühl für das Mögliche und ihren klaren Blick für das Notwendige mit großem Engagement und Zielstrebigkeit in die DLG als Ganzes, in die Details der Facharbeit im Ausschuss, aber auch in die Standesvertretung der Landfrauen, deren Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende sie im Landesverband Württemberg-Baden insgesamt 27 Jahre war. Für ihre besonderen Verdienste hat die DLG Gudrun Laible im Jahr 2006 mit der Max-Eyth-Denkmünze in Silber ausgezeichnet.

Bertram Welz wird 85 Am 9. September vollendet Landwirtschaftsassessor Bertram Welz aus Eitorf-Hohn sein 85. Lebensjahr. Der ehemalige Referatsleiter für die Forstwirtschaft beim Deutschen Bauernverband (DBV) ist ein früher und glühender Verfechter der überbetrieblichen Zusammenarbeit im privatwirtschaftlichen Forstbereich. Im Rahmen seiner über 30-jährigen Tätigkeit

als Vorsitzender des Ausschusses für überbetriebliche Zusammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) war Welz auch in den forstwirtschaftlichen Gremien der DLG aktiv. Für seine Verdienste um die deutsche Waldwirtschaft hat ihm die DLG am 16. Januar 1991 die Max-Eyth-Denkmünze in Silber verliehen.

DLG-Ausschüsse und -Arbeitsgruppen Die Ausschüsse und Arbeitsgruppen im Fachzentrum Landwirtschaft sind das Herz der ehrenamtlichen Arbeit der DLG. Rund 900 Experten aus dem deutschen und internationalen Netzwerk der DLG – Praktiker, Wissenschaftler, Berater, Vertreter des Agribusiness, Fachleute aus Verwaltung und Politik – arbeiten hier eng vernetzt zusammen und erarbeiten Lösungen für die aktuellen Herausforderungen in Landwirtschaft und Agribusiness.

Der DLG-Ausschuss für Pflanzenzüchtung, Sortenwesen & Saatgut, dem Vertreter der Pflanzenzüchtung

(Unternehmen und Wissenschaft), der Saatgutwirtschaft, der Offizialberatung und der landwirtschaftlichen Praxis angehören, hat im Rahmen der DLG-Wintertagung Franz Beutl, Geschäftsführer der I.G. Pflanzenzucht GmbH, zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Er folgt auf Dr. Joachim Eder, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung.

Auch in der DLG-Arbeitsgruppe „Bewässerung“ kandidierte der bisherige Vorsitzende, Ekkehard Fricke, Sachgebietsleiter Beregnung bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in

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Dr. Walter Rüprich ✝ Nach kurzer Krankheit ist am 7. Juli 2019 Diplomlandwirt Dr. Walter Rüprich im Alter von 93 Jahren verstorben. Dr. Rüprich kam nach seinem Studium in Halle 1972 nach Hohenheim, wo er über 25 Jahre lang am Institut für Agrartechnik der Universität Hohenheim tätig war, zuletzt als Akademischer Direktor. Er machte sich – von der Verfahrenstechnik bis zum Bauwesen – auf dem gesamten Gebiet der Tierhaltung einen Namen. Ob bei den DLG-Maschinenprüfungen oder im Ausschuss für Technik in der tierischen Produktion, zu den Themen tiergerechte Stalleinrichtung und schonender Milchentzug war Dr. Walter Rüprich mehr als 25 Jahre in der DLG aktiv. 1980 veröffentlichte Dr. Rüprich im DLG-Verlag das Buch „Geruchsfreie Gülle – umweltfreundlich!“. Er nahm sich damit bereits früh des Themas Emissionen aus tierischen Wirtschaftsdüngern an und auf seinen grundlegenden Arbeiten bauten viele spätere Entwicklungen im Biogasbereich auf.

Für seine großen Verdienste wurde Dr. Rüprich von der DLG im Jahr 1989 mit der Max-Eyth-Denkmünze in Silber geehrt. Die DLG wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Hannover und Geschäftsführer des Fachverbandes Feldberegnung, nach zwölfjähriger Tätigkeit nicht mehr. Ihm folgt Dr. Sandra Kruse, Fachreferentin für wasserwirtschaftliche Belange der Landwirtschaft beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), nach. In der DLG-Arbeitsgruppe Bewässerung sind neben Vertretern aus Wissenschaft, Fachverbänden, Beratung und Behörden vor allem die Anbauer von Feldgemüse und Sonderkulturen stark vertreten.

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Tests

DLG LANDWIRTSCHAFT – September 2019

Seminare, Veranstaltungen, Prüfberichte

Auf einen Blick

DLG-Akademie: Aktuelle Seminarangebote Veranstaltung

Beginn/Ende

PLZ/Ort

Alles Logo oder was? Vom Hofschild zur Homepage

29.10.19 – 29.10.19

60489 Frankfurt am Main, Hessen

Das Büro der Zukunft?!?

06.11.19 – 06.11.19

86633 Neuburg an der Donau, Bayern

ADAC und DLG Fahrsicherheitstraining Landwirtschaft

08.11.19 – 08.11.19

63584 Gründau, Hessen

Die Werkstatt optimal einrichten!

19.11.19 – 19.11.19

31582 Nienburg (Weser), Niedersachsen

Bodenfruchtbarkeit erhöhen – Erträge steigern!

25.11.19 – 25.11.19

97359 Schwarzach am Main, Bayern

Mein Leben vor, während und nach der Hofübergabe

27.11.19 – 28.11.19

86633 Neuburg an der Donau, Bayern

ADAC und DLG Fahrsicherheitstraining Landwirtschaft

29.11.19 – 29.11.19

99428 Nohra, Thüringen

Seminare im Bereich Landwirtschaft

Laufend aktualisierte Termine für das Fahrsicherheitstraining unter www.dlg-akademie.de Seminare im Bereich Agribusiness DLG-Schreibwerkstatt – wirkungsvolle Artikel, Mailings und Pressetexte verfassen

18.09.19 – 18.09.19

60489 Frankfurt am Main, Hessen

Forstwirtschaft für Quereinsteiger – Themen, Prozesse, Produkte verstehen

25.09.19 – 26.09.19

60489 Frankfurt am Main, Hessen

Der professionelle Messeauftritt

09.10.19 – 09.10.19

60489 Frankfurt am Main, Hessen

Boxenstopp für Führungskräfte: Führen in einer sich verändernden Arbeitswelt

18.10.19 – 18.10.19

64823 Groß-Umstadt, Hessen

Pflanzenbau – Herausforderungen, Trends und die aktuelle Marktlage

13.11.19 – 13.11.19

30521 Hannover, Niedersachsen

Weitere Informationen: www.dlg-akademie.de

Veranstaltungen und Messen Fachveranstaltung/Messe

Termin

Ort

Website

DLG-Unternehmertage

03.09.19 – 04.09.19

Magdeburg

www.dlg.org/unternehmertage

DLG-Waldtage

13.09.19 – 15.09.19

Lichtenau/Westfalen

www.dlg-waldtage.de

AGRITECHNICA

10.11.19 – 16.11.19

Hannover

www.agritechnica.com

DLG-Kolloquium

03.12.19

Berlin

www.dlg.org

BIOGAS Convention

10.12.19 – 12.12.19

Nürnberg

www.biogas-convention.com

DLG-Wintertagung

18.02.20 – 19.02.20

Münster

www.dlg-wintertagung.de

DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel: Neue Prüfberichte Innenwirtschaft

Betriebsmittel

Weitere Informationen: www.dlg-test.de