DSZ 10-2015

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Rissen · Sülldorf · Iserbrook · Blankenese · Othmarschen

Wo gibt’s die besten Berliner? I H R E

B ÄC K E R E I

#10/15 · 15. Oktober 2015 Verlag/ Redaktion Tel.: 87 08 016-0, www.dorfstadt.de | redaktion@dorfstadt.de

Lokalzeitung für Rissen | Sülldorf | Iserbrook | Blankenese | Osdorf | Nienstedten | Groß Flottbek | Othmarschen | Schenefeld

ISERBROOK:

S.3

Scheuerl schaut nicht länger zu

Schilderrätsel bei Lidl E L B V O R O R T E : S.4

Flüchtlingsproblem Nr. 1: »Langeweile« BLANKENESE:

Verkaufen? Leicht gemacht!

S.10

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Dehmelhaus: Der Sprung ins Gestern

von Markus Krohn

Fordert ein Stopp der Verklappung von Hafenschlick vor Blankenese: Walter Scheuerl Von seinem Haus im Blankeneser Treppenviertel aus kann er die Schiffe beobachten, die den gerade vorher ausgebaggerten Hafenschlick vor Neßsand wieder verklappen: Walter Scheuerl übt scharfe Kritik an Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD),

BLANKENESE

Erleben Sie den Herbst in der Natur!

der den giftigen Schlamm im beliebten Segelrevier der Elbe vor Blankenese und Rissen zumindest duldet. „Das sind sinnlose und für den Steuerzahler teure Kreislaufbaggerungen – ein ‚Hafenschlick-nach-Neßsand-Schildbürgerstreich‘, wasserbaulich

Montage/Fotos: privat

töricht“, schimpft Scheuerl. Das lässt der Senat nicht auf sich sitzen. Ursache der Hafenverschlickung sei der in letzter Zeit ungewöhnlich niedrige Wasserstand der Elbe durch ausbleibenden Regen, sagt Tino Klemm, Finanzchef der Hamburg Port Authority (HPA). S. 2

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Demnächst:

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Lebendige Waitzstraße Umbauarbeiten während Lichterfest – viele neue Geschäfte | Martin Beckmann

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Lichterfest in der »Waitze«. Ein ruhiger Abend... Dabei wurde schnell klar, dass sich allerhand tut in dieser Lebensader. Aus der Nummer 9 tönen bis Feierabend Bohrer und Hämmer, die Fläche vom Modehaus Ursula Ehrhardt wird grundrenoviert – das geht nun mal nicht geräuschlos. Wer wird Nachmieter? „Es wird ein Junge“ ist gerüchteweise zu hören – also noch eine neue Bäckerei? Ähnlich verhält es sich bei den Räumen, in denen Blumen Petersen jahrzehntelang Blühendes feilbot, bevor sich Hans

GROß FLOTTBEK

Gerade jetzt, wenn sich die Natur auf den Winter vorbereitet, die Sonne scheint und das Laub in den schönsten Farben schimmert, lohnt sich – trotz Schnupfens – ein Ausflug in die Natur – besonders im Regionalpark Wedeler Au mit dem Klövensteen, der Sülldorf-Rissener Feldmark und neu: der Osdorfer Feldmark mit der Düpenau – oder an der Elbe entlang. Zusätzlich bietet der Regionalpark-Verein mit seinen Mitgliedern zahlreiche herbstliche Ausflugs- und Veranstaltungstipps auf seiner Website: regionalpark-wedeler-au.de.

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Petersen in den Ruhestand begab und sein Geschäft neben dem Strumpf-Lädchen aufgab. Das Gebäude wird bis Ende des Jahres „von Kopf bis Fuß“ renoviert, um ein zeitgemäßeres Äußeres zu erhalten. Ein Nachmieter für’s Rodan soll bereits gefunden sein, Gerüchte sagen „Irgendwas mit Wein“ ... warten wir’s ab. Die Fläche der ehemaligen Stadtbäckerei stand ebenfalls lange leer, die neue Fassade lässt erwarten: hier geht es demnächst weiter. Ein italienischer Anbieter von fei-

nen mediterranen Speisen soll einziehen. Man erwarte hier die Eröffnung noch deutlich vor Weihnachten. Nur wenige Schritte weiter hat sich Gabriele Becker mit einem wunderbar ausgestatten Spektrum von Damenmoden niedergelassen. Genau genommen, ist Bettine Moden aus der Nummer 19 hierher gezogen, auch um großzügiger ausstellen und anbieten zu können. Und an der Reventlohstraße und dem Beselerplatz? Dort verhält es sich ähnlich: Sabine Scheefe ist mit ihrem „same to same“ vom Beselerplatz hier in die Nummer 66 gezogen, gegenüber dem Zebrastreifen zur Einfahrt in die Waitzstraße. Sie genießt den zusätzlichen Platz – das vorher betriebene Atelier konnte ihre Mode und die vielen Ideen kaum repräsentativ präsentieren. Die Waitzstraße wird also lebendig bleiben – spätestens, wenn im nächsten Jahr die Bauarbeiten zum BID beginnen, wird das wieder deutlich.

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Wir sind Elbvororte.


Elbvororte

2 • DorfStadtZeitung 10/2015 • 15.10.2015

Schlick, Scholz, Scheuerl... Der Kampf um Hamburgs Baggermatsch | Wolf Achim Wiegand

Leckere Burger werden demnächst in Blankenese aufgetischt Foto: PR

Blankenese – Am S-Bahnhof Blankenese wird derzeit ein neues Steakrestaurant eingerichtet – Laschori ist der Inbegriff für hochwertiges Fleisch, Fisch und Seafood in der Gastronomie – jetzt wagen sich die Macher selbst an den Herd und wagen zur Eröffnung Ende 2015 ihr eigenes Gastronomiekonzept in Blankenese.

Willkommen, Svenja Frühling! Osdorf – Mit Beginn des neuen Kindergartenjahres hat Svenja Frühling die Leitung der Kita St. Simeon übernommen. Schon in ihrer Jugend hat die heute 34-Jährige in ihrer Gemeinde mit Kindern gearbeitet und zum Beispiel Kindergottesdienste gestaltet. Das will sie jetzt gemeinsam mit dem bewährten Team der evangelischen Kita in Osdorf fortsetzen.

und im Café Elbglück (Wedeler Landstraße 48) erhältlich. Eingelöst werden kann der Gutschein bei allen Mitgliedern der Gemeinschaft.

Motivierte Naturliebhaber gesucht Elbvororte – Der Bauhof des Bezirksamtes Altona bietet zum 1. August nächsten Jahres zwei Ausbildungsplätze zur Gärtnerin bzw. Gärtner an. Mindestens ein guter Hauptschulabschluss und 16 Jahre alt sollte die Bewerberin oder der Bewerber sein. Fragen zur Ausbildung beantwortet Astrid Wulff unter 428 11-36 13. Bewerbungen an das Bezirksamt Altona, Personalservice, Platz der Republik 1, 22765 Hamburg.

700 Gramm Marihuana in Sülldorf beschlagnahmt

Ottensen – Marcus Weinberg, CDU-Bundestagasabgeordneter für den Hamburger Westen, lädt zu einer Diskussionsabend über Sterbehilfe in Deutschland. Mit dabei sind Erzbischof Dr. Stefan Heße, Prof. Reinhard Merkel, Rechtsphilosoph und Dr. Maja Falckenberg, Palliativmedizinerin. Am Freitag, dem 30. Oktober um 17:30 Uhr im Gemeindesaal von St. Marien (Bei der Reitbahn 4)

Sülldorf – In der Wohnunterkunft Sieversstücken vollstreckten Rauschgiftfahnder des Landeskriminalamtes vier Durchsuchungsbeschlüsse. Sie hatten Hinweise erhalten, dass auf dem Gelände Drogenhandel betrieben wurde. Knapp 700 Gramm Marihuana, 1,5 Gramm Heroin, 1 Schreckschussrevolver, 7 Mobiltelefone, 1 Feinwaage und 835 Euro mutmaßliches Dealgeld nahmen die Beamten mit – genauso wie einen der 19-jährigen Tatverdächtigen, der dem Haftrichter zugeführt wurde.

Neu: iDance Class

Zwei neue Professoren

Iserbrook – Komet Blankenese (Alois Regel) bietet einen neuen Leistungskurs für Jugendliche ab 12 Jahren: Ziel ist die Entwicklung und Erarbeitung von Choreographien mit gezielter Arbeit an Tanztechnik, Ausdruck und Formation im Jazz und Modern Dance. Mittwochs von 19–20 Uhr in der Gymnastikhalle Musäusstraße. Info: 81 16 92 (Claudia NeumannJohannsen)

Wedel – Zum Start des neuen Semesters begrüßt die Fachhochschule Wedel Dr. Ioana Serban und Privatdozent Dr. rer. nat. Dennis Säring im Kollegium der derzeit 19 Professorinnen und Professoren. Dr. Serban übernimmt die Professur für Ingenieurmathematik und Physik. PD Dr. Säring tritt die Professur für Informationstechnik an. Beide sind Mitte 30 und bringen ausgezeichnete Referenzen mit. www.fh-wedel.de

»In Würde sterben«

Gutschein mit Leuchtturm Rissen – Den neuen Gutschein der Gemeinschaft Rissener Kaufleute (GrK) ziert der Leuchtturm, der als Rissener Wahrzeichen für alle Rissener für das Elbdorf steht. Der Gutschein ist im Weinhaus Rissen (Wedeler Landstraße 26)

Info-Tage an Schulen Elbvororte – Viele Schulen bieten jetzt wieder Info-Tage und Abende an. Eine nahezu vollständige Übersicht bietet die DorfStadt-Zeitung auf ihrer Website: www.dorfstadt.de

Unsere Empfehlung

Baggerschiff Hein beim Verklappen vor dem Blankeneser Elbufer. Walter Scheuerl braucht von seinem Haus im Treppenviertel von Blankenese nur ein paar Stufen bergab zu schreiten, um den Stein, besser: den Sand, des Anstoßes zu sehen. Wenn das Baggerschiff „Hein“ am Strandweg vorbeifährt, weiß der 54jährige Rechtsanwalt, dass wohl wieder ausgebaggerter Hafenschlick weggekippt werden soll – „verklappt“, wie es im Fachjargon heißt. Was Scheuerl besonders ärgert, ist die Tatsache, dass die „Hein“ ihre Fracht nicht nur in Gewässer weit vor der Elbmündung pumpt, sondern in seiner Sichtweite in das beliebte Elbsegelrevier vor der Insel Neßsand. „Das muss gestoppt werden!“ fordert Scheuerl und greift die Rathauskoalition an: „Die erst allein und nun mit den Grünen regierende SPD hat das Problem schlicht verschlafen.“ Worum geht es? Die Elbe ist ein Gezeitengewässer. Sie ist durch Ebbe und Flut ständig in Bewegung (Tidal Pumping Effekt). Dabei wirbelt der Strom feinkörniges Sediment auf. Dieses schwebt als Schlick dort zum Grund, wo das Wasser still ist, etwa im Hamburger Hafenbecken. Dauerbaggerei ist nötig, damit das Wasser tief genug für große Schiffe bleibt.

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»HafenschlickSchildbürgerstreich« Doch dieser Schlick ist nicht einfach nur Schlick - dieser Baggermatsch enthält Schadstoffe. Wo lässt man solcherlei Schlammcocktail? Normalerweise pumpt Hamburg das Zeugs weit vor der Elbmündung bei Tonne E3 vor Helgoland in einen strömungsruhi-

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gen Bereich der Nordsee. Kosten für den Hamburger Steuerzahler: zwei Euro pro Kubikmeter. Profiteur: das Land Schleswig-Holstein. Und jetzt kommt Scheuerl ins Spiel! Weil die vor Helgoland zulässige Höchstmenge Jahr für

Foto: privat

serbaulich töricht“, schimpft Scheuerl. Das lässt der Senat nicht auf sich sitzen. Ursache der Hafenverschlickung sei der in letzter Zeit ungewöhnlich niedrige Wasserstand der Elbe durch ausbleibenden Regen. Das sagt

Walter Scheuerl auf seiner Terrasse vor der Elbe Jahr ausgeschöpft wird, erlauben Wirtschafts- und Umweltbehörde seit 2012 das Verklappen eben zwischen Neßsand und Blankenese. Also dort, wo unzählige Sportsegler unterwegs sind. Aber nicht nur das: die Verklappung so nahe vor dem Hafengebiet führt laut Scheuerl dazu, dass der Schlick „in den Hafen zurückgeschwemmt wird“. Dort muss er dann erneut ausgebaggert werden. „Das sind sinnlose und für den Steuerzahler teure Kreislaufbaggerungen – ein ‚Hafenschlick-nach-Neßsand-Schildbürgerstreich‘, was-

Wohin mit den großen Pötten? Fakt 1 ist: manch’ Frachtreeder macht sich tatsächlich Sorgen über Einschränkungen beim Beladegewicht. Den Schiffen

Rolf Eggerstedt

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Tino Klemm, Finanzchef der Hamburg Port Authority (HPA). Der streitbare Scheuerl, der die Elbgewässer vom Segeln her bestens kennt, lässt das nicht gelten. Schließlich werde der Wasserstand im Hafen „im Wesentlichen durch die Gezeiten“ beeinflusst. Regen am Oberlauf des Stromes habe damit eher wenig zu tun.

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drohe bei zu viel Gewicht die Grundberührung – also wortwörtlich keine Handbreit Wasser mehr unter dem Kiel. Dazu der Senat: notfalls könne man Sandberge mit Wasserdruck aus riesigen Schläuchen unter dem Schiffskiel wegschwemmen. Fakt 2 ist: die „Queen Mary 2“ (345 Meter), das Flaggschiff der noblen Reederei Cunard, kann wegen zu geringer Wassertiefe schon mal nicht mehr in seiner bisherigen „Liegewanne“ am HafenCity Cruise Center festmachen. Die QM2 hat daher auf das weniger attraktive Terminal Steinwerder auszuweichen. Durchaus ein Imageschaden für Hamburg, das gerne Gastgeber Olympischer Spiele wäre… Was ist denn nun die Lösung? Scheuerl fordert: „Ein großangelegtes Konzept zur Entsorgung des Hafenschlicks an Land oder außerhalb der 12Meilen-Zone.“ Doch Deponieflächen im Umland sind rar, reihenweise winken Kommunen ab: „Kein Interesse an Schadstoffschlick.“ Es scheint also, als tauge der Schlick-Streit zum WaterkantDauerthema. Denn mit Scheuerl ist nicht zu spaßen – immerhin wirbelte er mit dem erfolgreichen Volksentscheid gegen die schwarz-grüne Primarschule vor fünf Jahren so viel Staub auf, dass der damalige Bürgermeister Ole von Beust (CDU) seinen Hut nehmen musste. Die DorfStadt-Zeitung bleibt deshalb dran am Baggermatsch, dem schlickigen. www.facebook.com/ HamburgerHafenschlick Ihre Meinung? Bitte E-Mail an redaktion@DorfStadt.de

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DorfStadtZeitung 10/2015 • 15.10.2015 • 3

Brigitte Rohden: Eine Reederin mit Visionen Sky Stiftung soll jungen Menschen ein Studium ermöglichen. Rohden sieht Zukunft für flexiblere statt größere Schiffe | Markus Krohn RISSEN

Es ist halb Elf. Brigitte Rohden sitzt am großen Esstisch der Diele ihres Reetdachhauses am Elbhang und trinkt Kaffee. Wie jeden Morgen. „Herr Parkinson“, eine heimtückische Krankheit, die die Muskeln lähmt, bestimmt seit ungefähr 12 Jahren das Leben der Geschäftsfrau, die mit ihrer Reederei zur besten Zeit 37 Schiffe über die Weltmeere lenkte. Und dennoch hat die Frau, die jahrzehntelang wie für Zwei gearbeitet hat noch Visionen. Eine davon ist die Sky Stiftung. „Das Höchste an Fachwissen erreichen zu können was möglich ist, das wünsche ich jedem jungen Menschen“, sagt sie. Sie selbst hatte nie die Möglichkeit zu studieren, möchte aber anderen die Chance bieten, Erfahrungen des Studentenlebens zu nutzen, um als unabhängiger Mensch ihre eigenen Möglichkeiten auszuloten. „Es ist nicht der elitäre Anspruch, eine Qualifikation für's Leben zu ermöglichen, der mich zu dieser Stiftung bewogen hat. Es ist die Möglichkeit, am Ruder zu sitzen und die Richtung vorzugeben, sein Talent abzufragen. Denn es kann nicht das Ziel sein, die eigenen Ressourcen zu ignorieren und einer Leistungs-

gesellschaft ziellos und sinnlos hinterher zu rennen“, schreibt Rohden in ihrem bislang unveröffentlichten Buch über ihre Motivation zur Gründung der Stiftung. Und sie gibt den Menschen, die sie unterstützt gern mit auf den Weg: „Das eigene Talent entdecken, es einsetzen sowie ein gesund denkender Mensch bleiben, der seine Nächsten und Liebsten nicht vergisst, das alles ist im Prinzip die Glücksformel, um die es geht. Das Leben ist kein Wettbewerb, sondern eine Entdeckungsreise hin zu den eigenen Qualitäten“. So hat sie ihr Leben lang gehandelt. Und so versteht sie auch die Einrichtung ihrer Stiftung als Chancengeber für junge Menschen, sich selbst und die eigenen Fähigkeiten zu entdecken. Sie selbst hat für sich inzwischen das Malen entdeckt. In ihrem Wintergarten steht die Staffelei, auf der sie schon hunderte Bilder mit Acryl auf Leinwand gemalt hat. Wer reihenweise Schiffsbilder erwartet, wird enttäuscht: Neben abstrakten Gemälden finden sich darunter einige Landschaftsbilder. Gerade hat sie Fische gemalt. Von ihrem Malplatz aus kann sie auf der Elbe die Containerschiffe vor-

Bei einer Auktion ihrer Bilder erlöste Brigitte Rohden 2.000 Euro für das Kinderhospiz bei ziehen sehen. Zieht es Sie nicht manchmal auf's Schiff? „Wohin soll es mich denn noch bringen?“ antwortet sie mit einem Lächeln. Die 75-Jährige ist nachdenklicher geworden. Sie sei ja schon überall auf der Welt gewesen. Sagt sie. Jetzt kümmere sie sich mehr um ihre Gesundheit. Das sei ein wesentlicher Inhalt ihres Lebens geworden. Immerhin: Zahlreiche Bücher und Mitbringsel aus aller Welt in ihrem Haus deuten

auf ein aufregendes Leben mit zahlreichen Reisen hin. Und auch immer noch zeugt ihre bestimmende Art, mit der sie mit anderen umgeht, von der Haltung einer selbstbewussten und aufmerksamen Unternehmerin, die sie immer noch ist, auch wenn ihre Krankheit ihre Handlungen einschränkt. So hat sie sehr genaue Vorstellungen von der zukünftigen Schifffahrt, die sicher bei ihren meist männlichen Kollegen

Foto: Krohn

sehr unterschiedliche Reaktionen hervorrufen wird: Ihrer Meinung nach gibt es nämlich auch nach der Finanzkrise immer noch zu viele Schiffskapazitäten auf dem Markt, der Verdrängungswettbewerb sei enorm. Sie sagt: „Es heißt, die Schiffe müssten immer größer werden, damit sie weniger Transport- und Stückkosten verursachten. Slow-Steaming heißt das Zauberwort. Der Haken an der Sache ist, dass

Schiffsneubauten viel Geld kosten und deren Auftraggeber Ratenzahlungen leisten müssen. Die Überkapazität von Schiffen und der Bau von großen Schiffen kann also keine vernünftige Lösunge auf Dauer sein.“ Als Lösung schlägt sie eine Maut für Schiffe vor, die in den Hamburger Hafen einfahren, um die für künftige Schiffsgenerationen notwendigen Umbauten des Hafens zu finanzieren. Eine weitere Lösung wäre, anpassungsfähigere Schiffe zu bauen. Wendiger und wandelbarer. Ob und wann es tatsächlich so kommen wird, ist allerdings fraglich – als Brigitte Rohden vor einigen Jahren solche Ideen in die Diskussion einbrachte, stieß sie bei ihren männlichen Kollegen auf taube Ohren. Wahrscheinlicher ist wohl, dass die Talente von morgen die anstehenden Herausforderungen meistern werden. Die Förderung der Reederin aus Rissen mit ihrer Sky Stiftung trägt ihren Teil dazu bei. Wer sich bei der Sky Stiftung um ein Stipendium bewerben möchte, kann sich direkt an das Büro, Rechtsanwalt Dr. Marcus Reinberg, wenden, Tel.: 34 99 43-0.

Ganz Sülldorf auf den Beinen Schilderrätsel bei Lidl Kirchengemeinde, Vereine und Landwirte feiern Erntedank | Markus Krohn

»Maximal 2 Stunden Parkzeit« soll dieses Symbol heißen | Manuela Tanzen ISERBROOK

„Was will mir dieses Schild sagen?“, meldete sich eine Leserin aus Iserbrook bei der DSZ-Redaktion. „Wie lange darf ich denn jetzt hier parken?“ – „Um kurz vor 2 Uhr sieht die Parkscheibe am schönsten aus“, wurde in der Redaktion gewitzelt. Nachfrage bei Lidl bestätigte aber die Vermutung der ernsthafteren Kollegen: Maximal zwei Stunden mit Parkscheibe dürfen Kunden auf dem Parkplatz der Filiale in Iserbrook parken. Timo Weiland, Immobilienleiter Hamburg, dazu: „Bei vielen Märkten kommen wir gut ohne Schilder aus. Wenn es Probleme mit Dauerparkern gibt, werden Schilder verwendet, je nach Markt mit einer oder zwei Stunden Maximalparkdauer.“ Abschleppdienste hatten mehrfach für Schlagzeilen gesorgt, so auch bei dieser Filiale. Hat sich Lidl aus diesem Grund von dem Wachdienst getrennt? Weiland: „Führen Dauerparker dazu, dass für unsere Kunden keine Parkplätze mehr zur Verfügung stehen, beauftragen wir Dienstleister, die abschleppen. Sobald das Problem dadurch abnimmt, können wir das wieder abschalten.“

Mitglieder des Sülldorfer Bürgervereins schmückten die Trecker auf Hof Timmermann

SÜLLDORF

So schön war Erntedank schon lange nicht mehr: Gefühlt waren an diesem Sonntag alle Landwirte aus Sülldorf, Grundschule, Kindergarten, Bürger- und Sportverein auf den Beinen und feierten den Tag des Jahres, an dem alle (christliche) Welt dem Schöpfer für das dankt, was einen am Leben erhält. Und das

kann neben Speis’ und Trank ja auch geistige Nahrung in Form gemeinschaftlichen Handelns oder kultureller Ereignisse sein. In sofern war der Erntedankumzug nach dem feierlichen Gottesdienst in der St. Michaelskirche eine gute Gelegenheit, sich der Gemeinde anzuschließen und mit zu feiern. Das tolle Sonnenwetter und die

Foto: Timmermann

gute Laune der am Straßenrand wartenden Sülldorfer und Iserbrooker sorgten für den optimalen Rahmen für ein tolles spätsommerliches Fest. Spätestens am 1. November feiert die Gemeinde wieder gemeinsam in der St. Michaelskirche beim Jägergottesdienst um 17 Uhr mit seinem ehemaligen Pastor Bernd Neumann.

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4 • DorfStadtZeitung 10/2015 • 15.10.2015

Fußballbetreuer

Flüchtlingsproblem »Langeweile« Malteser leiten neue Unterkunft am Rugenbarg | Wolf Achim Wiegand

Tom Tübler (vorn) ist Kapitän der 1. C-Jugend, Danny Kautner betreut die Mannschaft schon seit 8 Jahren. Foto: Tübler/Text: Tanzen

(Doppel-)Selfie erwünscht! LIEBE LESER! Wen möchten Sie in der DorfStadt-Zeitung vorstellen? Stellen Sie uns gerne Ihren Favoriten vor: redaktion@dorfstadt.de oder Tel.: (0 40) 87 08 01 60.

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Dieses Bild malte eines der Flüchtlingskinder aus Armenien für die Betreuer der Malteser Momentan hat man den Eindruck, in der Weltpolitik ändert sich jeden Tag die Lage. So auch beim derzeit Thema kontroversesten „Flüchtlinge“. So, wie anderswo, können die Behörden bei uns in den Elbvororten kaum mit den ständig sich ändernden Situationen fertig werden. Nehmen wir die Notunterkunft in der Sporthalle auf dem Gelände der Baudissin-Kaserne in Osdorf. Noch in der vorigen Ausgabe hatte die DorfStadtZeitung berichtet, die dort beheimatete Führungsakademie der Bundeswehr (FüAk) habe sich darauf eingestellt, erst in der Adventszeit auf freigestelltem Areal neue Nachbarn zu begrüßen. Doch inzwischen haben sich die Ereignisse überschlagen: es leben bereits fast 200 Flüchtlinge am Rugenbarg. Die Nutzung der Militär-Sporthalle kam quasi über Nacht. FüAk-Kommandeur Achim Lidsba hatte dem Innensenator und einstigen Zeitsoldaten Michael Neumann (SPD) nochmals Hilfe angeboten – und der schlug sofort ein. Und so wurde die Halle innerhalb weniger Stunden zu einem Lager mit der Minimalausstattung: Feldbetten, Decken, Essen, Sanitäranlagen. Selbst der Malteser Hilfsdienst als Betreiber der Notunterkunft erfuhr von seiner Aufgabe erst einen Tag vor der Ankunft der Menschen! „Wir konnten das allerdings relativ gut meistern, weil unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter darauf geeicht sind, in Katastrophensituationen quasi aus dem Stand heraus zu handeln“, berichtet Malteser-Sprecherin Stefani Langos. Und so kam alles in einer Nachtschicht blitzschnell nach Osdorf: fachkundige Experten, Laptops für die Registrierung, Küchenutensilien, Erste-Hilfe-Material, Stellwände für die Abtrennung der Schlafstellen.

ELBVORORTE

„Ich möchte gerne meinen Fußball-Betreuer vorstellen“, sagt Tom Tübler (14) aus Iserbrook. Er hat mit 5 Jahren angefangen, bei Komet Blankenese Fußball zu spielen, mittlerweile ist er Mannschaftskapitän der 1. C-Jugend. „Gefühlt spiele ich schon immer“, sagt er. „Und fast genauso lange ist Danny der Betreuer meiner Mannschaft.“ Seit 2007 betreut Danny Kautner (39) die Mannschaft, in der auch sein Sohn Phillipp (13) spielt. In dieser Funktion unterstützt er den Trainer, organisiert Freundschaftsspiele, verwaltet Spielberichte und das Erste-Hilfe-Set, dient als Bindeglied zwischen Elternschaft, Trainer und Verein. Oder, wie Tom es ausdrückt: „Danny ist immer da, ein Ruhepol. Er engagiert sich sehr für unsere Mannschaft, kümmert sich und blieb trotz mehrerer Trainerwechsel immer unser Betreuer.“ „In der Mannschaft herrscht ein toller Zusammenhalt“, sagt Danny Kautner, „da wird nicht gemeckert, wenn mal einer einen Fehler macht. Die Truppe ist mir ans Herz gewachsen.“ Fußball ist in der Familie sowieso ein Thema, neben dem Ältesten Philipp spielt auch Marvin (7) schon seit 3 Jahren Fußball bei Komet. „Hoffentlich wollen die kleinsten, Justus und Sarah nicht auch noch Fußball spielen“, lacht Kautner. „Dann weiß ich irgendwann gar nicht mehr, auf welchem Platz ich gerade sein muss!“

Stadt ohne Privathilfe überfordert Die nichtstaatliche Hilfsorganisation Malteser, die am Rugenbarg erstmals eine ganze Unterkunft betreibt, ist nur ein Glied in der Reihe unzähliger Freiwilliger, die den ächzenden Behörden unter die Arme greifen müssen. Längst ist offensichtlich, dass die Möglichkeiten der Stadt bei rund 30.000 Schutzsuchenden (darunter etwa 1.500 Kinder und Jugendliche ohne Eltern) überschritten sind. Zum Vergleich: Hamburg hatte im ganzen Jahr 2014 rund 6.000 Flüchtlinge in öffentlichen Unterkünften untergebracht.

im Bezirk Altona noch nicht aufgetreten. Die Schlagzeilen verdecken leider, dass die meisten Schutzsuchenden ihr neues Leben kooperativ angehen. Wahr ist allerdings, dass es vor allem für Frauen, Familien und Kinder ein Problem ist, längere Zeit mit Fremden, die ebenso wie man selbst Schreckliches durchlebt haben, in einer schmucklosen, lauten Halle zu leben. Für sie und für Traumatisierte gibt es keine ausreichend fachkundige Betreuung durch Psychologen, Psychotherapeuten oder Sozialarbeiter. Die zahlenmäßig wenigen Behördenmitarbeiter sind oft mit „Organisationskram“ so ausge-

Das DRK betreibt die Einrichtung im Ex-BAHR-Markt Helfer klagen, in den behelfsmäßig aus dem Boden gestampften Wohnstätten komme es unter den Bewohnern immer öfter zu Konfrontationen. Das ist kein Wunder, da zur Verfügung stehende Hallen und Baumärkte anders als Container- oder Holzbauhäuser nur wenig Rückzugsmöglichkeiten bieten. „Massenschlägereien“, wie sie aus Harburg gemeldet werden, oder massive Flüchtlingsforderungen nach Umsiedelung, wie in Bergedorf, sind

Foto: Langos

Foto: Krohn

lastet, dass Fürsorge für den Einzelnen zu kurz kommt.

Tapetenwechsel kann Wunder wirken Besonders belastend ist für die Flüchtlinge, dass sie oft nicht wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Da kommt schlicht „Langeweile“ auf, sagt Stefanie Langos. Laut Gesetz dürfen die Menschen ja nicht arbeiten, und wenn sie es noch so gerne täten. Deshalb bitten die Malteser in Osdorf ähnlich wie

andere Betreiber dringend um „Zeit-Spenden“. Das heißt: private Angebote für ein „Tapetenwechselprogramm“ mit interessierten Flüchtlingen außerhalb ihrer tristen Zwangsabsteigen. Dort gibt es im Übrigen keine geeigneten Räume für ungestörte Stunden. „Zeit spenden muss nichts Großartiges sein,“ so Langos. „Es hilft schon eine Stunde Deutschunterricht pro Woche, ein Kaffeetrinken in der Gemeinde, Gesprächsrunden, Sportund Fitnesskurse, gemeinsames Laufen oder ein gelegentliches Programm für die Kinder.“ Das ist wichtig, weil die Wartezeit für die Menschen zum ersten Schritt im Asylverfahren, dem Umzug aus der Notunterkunft in eine Zentrale Erstaufnahme, oft quälend lang ist. Damit gut gemeinte Angebote koordiniert werden können, haben die Malteser auf ihrer Website kurzgefasste Informationen bereitgestellt (siehe auch Kasten auf S.5). Dort findet sich auch ein Link zu einem online ausfüllbaren Fragebogen, der spezielle Fähigkeiten erfasst. Insgesamt ist festzuhalten: die Flüchtlingskrise hat uns in den Elbvororten längst erreicht. Es wird noch mehr Notunterkünfte und Aufnahmelager geben. Damit sind Spannungen programmiert. Damit diese aber möglichst klein und lösbar bleiben, müssen Politik und Behörden auf die Hilfe der „Zivilgesellschaft“ – also auf uns Bürger – zurückgreifen. Darin steckt eine Chance: die Fremden kommen mit ganz normalen Deutschen zusammen und schmoren nicht mehr so sehr im eigenen Saft – ein erster Schritt zur Integration. Schon eine kleine Geste wie die Einrichtung einer Krabbelgruppe für Kleinkinder kann dazu beitragen, aus einem Problem eine lösbare Herausforderung zu machen. Was meinen SIE? Ihre Meinung bitte via E-Mail: redaktion@DorfStadt.de


Elbvororte

DorfStadtZeitung 10/2015 • 15.10.2015 • 5

Entsteht in SĂźlldorf ein neues FlĂźchtlings-Ghetto? Senat plant auf dem ehemaligen THW-Gelände Wohnungsbau fĂźr FlĂźchtlinge – CDU Altona fordert maximal drei Geschosse und mehr Sicherheit | Markus Krohn aber jetzt muss auch mal sortiert werden.“ Sie fordert: „Wir SĂźlldorfer haben ein Recht auf unsere GrĂźnflächen“. Damit macht sie auf eine Sorge aufmerksam, mit der sich seit Jahrzehnten die SĂźlldorfer herumschlagen: Die Bebauung der letzten Felder in der SĂźlldorfer Feldmark. Auch die Unterkunft SieversstĂźcken war ursprĂźnglich nur Ăźbergangsweise geplant. Andererseits erkennt Zoder auch: „Vielleicht ist dies die Herausforderung des Jahrhun-

SĂœLLDORF

In SĂźlldorf schlug die Nachricht ein wie eine Bombe: Neben der ohnehin schon groĂ&#x; dimensionierten FlĂźchtlingsunterkunft SieversstĂźcken sollen in Rekordzeit von wenigen Monaten Wohnungen fĂźr FlĂźchtlinge entstehen. Damit wĂźrden neben ca. 800 FlĂźchtlingen in der Wohnunterkunft innerhalb weniger Monate weitere 800 bis 1.000 FlĂźchtlinge oder sogar mehr am Westklinikum untergebracht werden. Damit wĂźrde die BevĂślkerung in SĂźlldorf mĂśglicherweise um 20 oder gar 30 Prozent steigen. Entsteht zwischen Gartenmarkt und Westklinikum jetzt ein neues FlĂźchtlings-Ghetto? Kann das auf Dauer gut gehen und wie gehen die SĂźlldorfer und Rissener mit dem Zustrom von FlĂźchtlingen um? „Wir wollen auf jeden Fall eine Ghettoisierung vermeiden und fordern, dass auf dem ehemaligen THW-Gelände hĂśchstens dreigeschossig gebaut wird“, fordert der CDU-BezirksfrakSzczesny. tionschef Uwe Genaue Planungen kennt der erfahrene Bezirkspolitiker allerdings auch nicht. Im Augen-

Die FlĂźchtlingsunterkunft SieversstĂźcken besteht schon seit etwa 10 Jahren in SĂźlldorf. blick werden jeden Tag im Bezirk neue Planungen bekannt. Laut aktuellem Bebauungsplan sind auf dem Gelände nur ungefähr 200 Wohnungen vorgesehen. Doch mit der aktuell geschaffenen Gesetzeslage vor dem Hintergrund des enormen FlĂźchtlingszustroms mit einem Sonderbaurecht kĂśnnte auch dieser Bebauungsplan ausgesetzt werden. „Die meisten FlĂźchtlinge werden ja nicht so schnell Ăźber ein Auto verfĂźgen.

In sofern wird die Problematik mit dem S-BahnĂźbergang SieversstĂźcken keine groĂ&#x;e Rolle spielen“, erläutert der Bezirksfraktionschef. Er hält es allerdings „fĂźr einen Fehler, die BĂźrger nicht zu beteiligen“ und fordert fĂźr den Rissener Polizeistandort eine verlässliche Besetzung, ggf. sogar Verstärkung. Kritiker verweisen zudem auf den Bezirk Wandsbek, der die FlĂźchtlingswohnungen auf mehrere Standorte verteilen

derts fĂźr die Jugend von heute und eine Chance fĂźr die Wandlung der Gesellschaft“. Jetzt ginge es darum, etwas fĂźr die Allgemeinheit zu tun und nicht mehr nur fĂźr sich selbst. Die Dorf-Grundschule Lehmkuhlenweg meistert die Herausforderung mit Kindern von FlĂźchtlingen bereits seit Jahren. Schulleiter Peter Mein stellt sich bereits auf neue SchĂźler ein.

Foto: PR

will, um die Integration der Gäste zu erleichtern. Fragt man in der Nachbarschaft, ist zumindest Verständnis fĂźr das Handeln der BehĂśrden zu hĂśren, allerdings fordern die Befragten ebenfalls eine BĂźrgerbeteiligung und Konzepte zur Integration der FlĂźchtlinge. Die Vorsitzende des BĂźrgervereins SĂźlldorf-Iserbrook, Liselotte Zoder, befindet: „Wir mĂźssen natĂźrlich Hilfe leisten,

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Viele Menschen aus den Elbvororten engagieren sich bereits – und finden neue Freunde | Markus Krohn ELBVORORTE

„Ich spielte Ăźber ein Jahr lang mit FlĂźchtlingen jeden Sonntag FuĂ&#x;ball. Es machte soviel SpaĂ&#x;, dass ich mehr mit diesen tollen Menschen machen wollte. So beschlossen wir am Heiligabend, letzten Jahres, eine echte, eine richtige Mannschaft zu grĂźnden“ erzählt uns DorfStadt-Leser Andrew Langenbacher. Es sollte eine Manschaft werden, in der FlĂźchtlinge und Deutsche Spieler gemeinsam um Punkte spielen, um somit die ausländischen Gäste mit unseren Gewohnheiten vertraut zu machen. Zum aktuellen Kader zählen derzeit 15 FlĂźchtlinge aus Afghanistan, Iran, Ghana und Kosovo, sowie sieben deutsche Spieler. Gemeinsam spielen sie im SV Blankenese, deren Verantwortliche das Projekt dadurch fĂśrdert, dass der Verein auf Beiträge verzichtet. Der Vorteil fĂźr die Mannschaft: Sie ist offiziell als 3. Herren-

mannschaft in der Kreisklasse 5 gemeldet und verzeichnet bereits erste Erfolge. Alleine deshalb, weil der wĂśchentliche Trainingsryhtmus Struktur und

Halt in den meist tristen Alltag der FlĂźchtlinge bringt. Die Asylgruppe der Ev. Johanneskirche Rissen besteht aus 15

Hier kĂśnnen Sie helfen: 1. Sonder-Website der Stadt Hamburg: hamburg.de/hh-hilft 2. Ehrenamt: Diakonie kennt den Bedarf unter 3 06 20-300 3. Kleider- und Spielzeugspenden: viele Initiativen melden Annahmestopp. Wo dennoch gebraucht wird zeigt Kurzlink http://j.mp/1Me3YtW 4. Gesprächsrunden auf Deutsch leiten – Ăźber Hamburg, Kultur oder Alltägliches? Siehe sprachbruecke-hamburg.de oder mailen an dialogindeutsch@buecherhallen.de 5. „Runder Tisch Blankenese“ hat jahrelange Erfahrung, sucht ständig Mitwirkende fĂźr die Unterkunft SieversstĂźcken (SĂźlldorf): blankenese.de/runder-tisch.html 6. Helfer gesucht fĂźr die UnterkĂźnfte am Rugenbarg und in Lurup: REFUGEES-WELCOME-Lurup-Osdorf@gmx.de 7. Auch in Othmarschen gibt es eine Willkommens-Initiative. Infos unter www.holmbrook.de 8. FĂźr die Zentrale Erstaufnahme am Rugenbarg 103 ist Sabine SchĂźtt, DRK Altona-Mitte zuständig: 890 811 30 9. Auch die Maria Magdalena Gemeinde engagiert sich (Rugenbarg-ZEA) Pastorin Ute Parra/KirchenbĂźro: 8 31 50 85 10. Eine neue Initiative grĂźndet sich am 14.10. in der St. Simeon Gemeinde Langeloh-/DĂśrfpfeldstraĂ&#x;e: 80 12 05

Ehrenamtlichen, die in der FlĂźchtlingsunterkunft SieversstĂźcken Deutschunterricht geben oder in der Nähstube helfen. Aktuell lädt das Eine-WeltForum der Ev. Johanneskirche Rissen zu einer Informationsveranstaltung am Montag, dem 2. November um 19 Uhr ins Gemeindehaus, Raalandsweg 5. Wie kommt es zu den FlĂźchtlingsstrĂśmen, wie wird in Hamburg bereits geholfen und was kĂśnnen wir hier in Rissen fĂźr die FlĂźchtlinge tun? Das sind nur drei Fragen, auf die kundige Fachreferenten Antwort geben kĂśnnen. Pastor JĂśrg Ostermann-Ohno, Ă–kumene-Beauftragter des Kirchenkreises, wird in dieses Thema einfĂźhren. Informieren wird auch der „Runde Tisch Blankenese“ wie man sich in der Nachbarschaft fĂźr die FlĂźchtlinge einsetzen kann. Mit der Begleitung der betroffenen Asylbewerber sind schon viele Freundschaften entstanden.

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Der HSV hat die Torschusspanik Foto: privat

Was ist denn beim HSV los? Kommt es nur mir so vor oder scheinen derzeit alle Wogen geglättet zu sein? Keine großen Skandale, ein solider Mittelfeldplatz, mit dem Hauptsponsor verlängert und von Herrn Kühne hat man auch schon länger nichts gehört. Wird der Klub etwa wieder solide oder muss man sich Gedanken machen – jetzt erst recht? Selbst der DorfStadt-Autorin Umstand, dass Rodolfo Esteban Cardoso nicht mehr Joy Dahlgrün-Krall als U16-Trainer an der Linie stehen wird, bricht keine Wellen. Der ehemalige Profi soll dem Klub auf jeden Fall erhalten bleiben – in welcher Position ist noch unklar. Wollen wir mal ein kleines Fazit der bisherigen Saison ziehen. Wie bereits erwähnt, befindet man sich im Mittelfeld und steht somit schon einmal vier bzw. fünf Plätze besser da, als in den letzten beiden Spielzeiten zum gleichen Zeitpunkt. Nach dem VfL Wolfsburg ist man zweitbester Nordklub und lässt Hannover 96, sowie den ungeliebten Nachbarn aus Bremen hinter sich. Im Prinzip kann man doch eigentlich ganz zufrieden sein. Ist man aber nicht ganz, denn die Mannschaft von Bruno Labaddia hat „Torschusspanik“. Lediglich vier der acht Treffer gingen auf das Konto des Sturms. Pierre-Michel Lasogga führt die interne Torschützenliste mit drei Buden an. Dass man jedoch nicht viele Tore erzielen muss um oben mitzuspielen, beweist der FC Ingolstadt. Die Schanzer haben lediglich sechs Mal getroffen und befinden sich trotzdem im oberen Drittel der Tabelle. Nach der 3:0-Niederlage gegen Hertha läuteten bereits bei vielen die Alarmglocken, gefolgt von einem besorgten „Hoffentlich war das nur ein Ausrutscher“. Ich glaube, ehrlich gesagt, dass man sich in dieser Saison wirklich weniger Sorgen um den HSV machen muss. Auch nicht Uwe Seeler. Bevor man mit Labbadia verlängert, so wie es sich Dietmar Beiersdorfer wünscht, würde ich jedoch noch ein paar Spieltage abwarten. Es fehlen noch dreißig Punkte zum rettenden Ufer. Natürlich ist es Vereinen schon gelungen mit 40 Punkten abzusteigen, aber es sollte ja mit dem Teufel zugehen, wenn man zwei Mal die Relegation für sich entscheidet, um dann in der darauffolgenden Saison mit 40 Punkten die Klasse zu wechseln. Ich glaube, dass der HSV mit einer Strategie in dieser Saison gut fahren würde und diese lehnt sich an folgende Weisheit an: „In der Ruhe liegt die Kraft“. Erst einmal das sichere Fundament bauen und dann kann man sich an den Ausbau begeben. Es macht den Anschein, dass sich Labbadia in Hamburg wohl fühlt und man nicht damit rechnen muss, dass er freiwillig das Weite sucht. Vielleicht ein paar Extra-Schichten für die Stürmer einplanen und sich für eine Nummer eins entscheiden. Bis auf die „Hoffentlich-war-das-nur-ein-Ausrutscher-Begegnung“ gegen Berlin kann man eigentlich nicht meckern und das konnte man auch letzte Saison im Herbst schon nicht.

Im Sommer verschlägt es die Cricket-Spieler gern vor’s herrschaftliche Jenisch-Haus. Eine gute Gelegenheit, mitzumachen

Foto: Benford

Wie wär’s mal mit Cricket? Der Sport aus dem Commonwealth ist auch in den Elbvororten eine feste Größe | Joy Dahlgrün-Krall GROSS FLOTTBEK

In der Kindheit und Jugend eines jeden Elbvorortlers stellt sich irgendwann die Frage, welchen Sport man ausüben soll. Schnell entscheidet man sich für Tennis oder Hockey – die Klassiker. Beim THCC RotGelb e.V. wird einem noch eine weitere Wahlmöglichkeit zur Verfügung gestellt: Cricket. Bereits seit 2008 wird am Hemmingstedter Weg der Sport, der vornehmlich in den Ländern des Commonwealth praktiziert wird, gespielt. Gerne mit dem amerikanischen Baseball verglichen – der allerdings seine Wurzeln im Cricket hat und wesentlich vereinfacht

Cricket Ein Cricket-Team besteht aus 11 Spielern. Beim Cricket dreht sich alles um das Duell zwischen dem Werfer (Bowler) und dem Schlagmann (Batsman). Auf dem Pitch (einer ca. 20 Meter langen Bahn) stehen sich die beiden gegenüber. Hinter ihnen steht je ein Wicket (drei Hölzer, die im Idealfall getroffen werden). Der Bowler versucht den Batsman zu einem Fehler zu bewegen, damit dieser ausscheidet, der Batsman seinerseits versucht den Ball wegzuschlagen, wofür er Punkte (Runs) bekommen kann. Der Bowler wird durch die anderen Feldspieler unterstützt, die den Ball so schnell wie möglich wieder zurückbringen müssen.

gespielt wird. Mittlerweile hat der Klub neben dem Bundesliga-Team, einem RegionalligaTeam und den THCC Desperados, die in der 35-Over-Liga spielen, auch eine Damenmannschaft und mehrere Jugendteams. In Deutschland wird die Liga in sechs Staffeln unterteilt – der THCC Rot-Gelb ist in der Bundesliga Nord zuhause. Die Sparte hat einiges vorzuweisen: 2014 wurde man Norddeutscher Vizemeister, 2015 Norddeutscher Hallenvizemeister. Das sind aber nur die jüngsten Titel, die Liste ließe sich weit fortsetzen. Wie stolz man auf diese Entwicklung ist, zeigt sich beim Interviewtermin mit Campbell Jeffereys, dem Kapitän der Bundesligamannschaft. Er selbst erlernte Cricket in seiner Heimat Australien („Von klein auf“), mit 16 musste er eine Entscheidung treffen und diese fiel zugunsten von Basketball aus. Jeffereys, der als Journalist und Autor arbeitet, reiste viel rum und kam vor 15 Jahren nach Deutschland. Cricket spielte in dieser Zeit keine Rolle für ihn – zumindest nicht als Aktiver. Bis er für einen seiner Romane nach einem CricketClub in Hamburg recherchierte. Das war 2011. Seitdem ist er fester Bestandteil des THCC Rot-Gelb. In diesem Jahr wurde er dann von seinem Team zum Kapitän gewählt. Unser Interviewtermin fällt auf einen Freitagabend – die Saison ist bereits vorbei und die Anzahl der Trainierenden ist überschaubar. Wenn man sich genauer mit Cricket auseinan-

dersetzt, wird aber schnell klar, dass es für ein gutes Training eigentlich nur zwei braucht. Die Stimmung ist ausgelassen. Neben Jeffereys ist auch Teamkollege Leo Benford mit von der Partie. Das Training wird für unser Interview kurz unterbrochen. Benford hat Cricket in seiner Heimat England erlernt „Das ist schon ein paar Jahre her“, lässt er uns wissen. Ungefähr 15 Jahre hätte er nicht mehr gespielt, bevor auch er zum THCC kam. Das sein Nationalsport hier ausgeübt wird, hat er eigentlich nur einem Zufall zu verdanken. Beim Spazierengehen hörte er die Schläge und schloss sich kurzerhand dem Team an. Seine Frau Katharina ist ebenfalls häufig anwesend bei seinen Partien und schaut auch mal beim Training vorbei. Jeffereys erklärt uns, dass das traditionelle Cricket-Spiel bis zu fünf Tagen dauern kann und eher eine Mischung aus Stammtisch und Sport sei. Die Zuschauer sind nicht dazu verdammt alles zu kommentieren. Wenn der Werfer (Bowler) den kleinen Lederball in Richtung des Schlagmanns (Batsman) befördert, unterbricht man in der Regel sein Gespräch, um dem Spiel zu folgen, unterhält sich dann aber weiter. Der Sport ist „sehr social“, sagt der 39-Jährige. In der Bundesliga dauert ein Spiel nicht ganz so lange: „Nur einen Tag, etwa sechs bis acht Stunden“, erfahren wir. Am Nachmittag gibt es eine Pause. Ihre Partien tragen die THCC 1st XIer ebenfalls auf dem Gelände von Rot-Gelb aus,

dort, wo sonst das Training stattfindet. Im Sommer verschlägt es das Team jedoch auch mal in den benachbarten Jenischpark. Wenn Sie im Sommer also 22 Mann in gestreiften Jackets begegnen, wundern Sie sich nicht, nehmen Sie sich einen Moment und schauen diesem Sport zu. Es lohnt sich.

Der Selbstversuch Um mir ein besseres Bild machen zu können, wurde ich in kleiner Runde dazu aufgefordert, beim Training mitzumachen. Natürlich in abgeschwächter Form. Mein Einwand, dass ich bereits während

Joy Dahlgrün beim CricketFoto: Benford Selbstversuch der Bundesjugendspiele meinen Ball lediglich vor meine Füße, aber auf keinen Fall zwanzig (!) Meter werfen konnte, wurde mit einer Handbewegung abgetan. Im Grunde sollte ich mit meinen Armen eine Windmühle imitieren: Wenn der eine Arm oben war, musste der andere unten sein. Der fünfte

Versuch gelang und ich war durchaus erfreut. Neben Campbell Jeffereys und Leo Benford machte mir auch Moritz Hagenmeyer, der die Damenmannschaft des Klubs betreut, Mut. Denn nach dem Werfen folgte das Schlagen. Die typische Phobie vor Bällen musste ich nun einen Moment lang abstellen. Ohne Helm, dafür mit dicken Handschuhen, Beinschützern und einem Cricketschläger (Bat) wartete ich auf die ankommenden Bälle. Mein Flehen, ganz vorsichtig zu werfen, wurde von allen erhört. Und tatsächlich traf ich einen der Bälle und fühlte mich wun-

derbar. Fürs erste Mal hätte ich mich gut geschlagen, wurde mir gesagt – das fand ich auch. Zudem wurde mir angeboten, das Damenteam zu verstärken. Dies wäre auch ohne Vorkenntnisse möglich. Meine Begeisterung ist geweckt. Ihre hoffentlich auch, meine Damen. Die Mannschaft ist immer auf der Suche nach Talenten und denen, die es werden wollen. Cricket im THCC Hemmingstedter Weg 140 22609 Hamburg Info: Mark Richardson Tel.: 33 36 10 64 cricket@thcc-rot-gelb.de


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DorfStadtZeitung 10/2015 • 15.10.2015 • 7

»Die Kondition entwickelt sich von selbst ganz nebenbei!« Jugendarbeit beim SC Nienstedten ohne Leistungsdruck, aber mit viel Freude an der Bewegung | Martin Beckmann NIENSTEDTEN

Vom Quellental klingt Kinderlachen, unterbrochen von den Geräuschen, die entstehen, wenn ein Ball getreten wird, und dem Klatschen von Torwarthandschuhen. Die hier nach der Schule kickenden Kinder sind etwa zwischen neun und zwölf Jahre alt. Sie spielen erstmal ohne Anleitung oder unter Aufsicht von älteren Jugendlichen, die alle im Besitz einer Jugendtrainer-Lizenz sind. Der Blick in die Runde lässt ahnen, dass die Freude an der Bewegung und dem Umgang mit dem Ball über allem liegt. Was übrigens gleichermaßen für die aktiven Mädchen und Jungen gilt. „Unser Training ist aufgebaut auf dem Spaß am Spielen, mit vielen Ballkontakten und kurzen Trainingsspielen“, erfahren wir vom engagierten Jugendwart und Nachwuchstrainer Tim Ehlers. Er war selbst in der Ligamannschaft des SCN aktiv. Das Training orientiert sich zeitgemäßer Methodik und fördert die Lust am Spiel. „Die bewegen sich ganz von allein viel in dem Alter. Kondition entwickelt sich also von selbst ganz nebenbei“, so Ehlers. Man spürt, dass er mit Eifer bei der Sache ist. Der SC Nienstedten ist ein reiner Fußballverein mit Mannschaften in unterschiedlichsten Alterklassen, davon 26 Jugendteams bis zur A-Jugend. Die A-

und C-Jugend spielt in der höchsten Hamburger Klasse, der Oberliga. Bis zur B-Jugend spielen Mädchen und Jungen gemischt, bei den älteren Mannschaften sind nur noch

ersten zu tun hat. Auf denen zogen sich die Spieler bei Stürzen oft Verbrennungen zu. Groß war die Freude bei allen Nienstedtenern, als nach langer Planung der Platz fertig war

jene mit Schraubstollen. Die Hersteller haben sich auf die Besonderheit eingestellt, es gibt ganz individuelle Sohlen mit Nocken oder Multinocken, statt Stollen. Das klassische Schwarz

Spaß an der Bewegung: Mädchen und Jungs auf dem Sportplatz Quellental vereinzelt Mädchen dabei, wenn diese besonders talentiert sind. Gezielte Förderung? Selbstverständlich. Stolz ist man auf einzelne Spieler, die zu Leistungslehrgängen auf Verbandsebene geladen werden. Dort tauchen auch „Scouts“ auf von den großen Vereinen, die schon schauen, ob jemand dabei ist, der eine große Zukunft haben kann. Stolz ist man auch auf den neuen Kunstrasenplatz, der nur noch wenig mit der Qualität der

(für etwa 700.000 Euro lt. 1. Vorsitzenden Hajo Wolf). Kein Wunder, war bis dahin ein Grandplatz der Standard und hinterließ nach „ungeplanter Bodenberührung“ meist heftige Spuren. Jeder, der einmal auf dem Boden spielte, weiß davon zu berichten – besonders, wenn der Platz im Sommer knochentrocken war ... Die verbesserte Qualität der Kunstrasenplätze lässt eine Bespielbarkeit mit allen Sportschuhen zu – ausgenommen

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Emrah Gerin und Jens Vogt in ihrer Küche mit jedem Gericht eine optimal abgeschmeckte, heiße und gut komponierte Leckerei. Die Frische der Speisen ist unübertroffen. Fleisch oder Fisch landen umgehend nach der Lieferung in den Töpfen, Pfannen und Ofen. Das gleiche gilt für Obst und Gemüse, das weitgehend von vertrauenswürdigen Landwirten aus der Region stammt. Auch nahezu alle anderen Produkte kommen aus dem Markt, auf die sich die Köche wie auch Kunden täglich verlassen können.

Foto: Heike Roth

Das Ambiente des Bistros verspricht zudem eine angenehme

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Die beiden Köche Jens Vogt und Emrah Gergin freuen sich auf Ihren Besuch | Heike Roth Es lohnt sich immer im Bistro von EDEKA Klein im Obergeschoss des Marktes einzukehren. Hervorragend gekochte Mahlzeiten zu günstigen Preisen bilden den wichtigsten Aspekt. Ein modernes Ambiente und die stets freundliche Bedienung komplettieren das Angebot und bieten einen kulinarischen Ort zum Genießen. Jens Vogt und Emrah Gergin haben das Kochhandwerk gelernt. Sie kennen jeden Handgriff und die nötigen Zutaten. Beide weisen allerdings wesentlich mehr auf als das: Sie haben die kreative Ader, den Ehrgeiz und den Spaß bei der Arbeit, mit dem sie immer wieder neue Gerichte zaubern, die in der Markthalle einen betörenden Duft verbreiten, der Gästen das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Für Vielfalt im Klein-Bistro ist gesorgt. Jede Woche wechselt das Menü und bietet somit für jeden etwas Passendes. Das reicht von den klassischem wie Bratkartoffeln über saisonale Kürbis- oder Kohlsuppen bis zu vegetarischen und veganen Besonderheiten. „Wir bereiten täglich 70 bis 90 Gerichte. Dazu kommen die Speisen für den Wedeler Mittagstisch“, so Vogt. Das fordert Kleins Küche zu neuen Höchstleistungen am Herd, die stetig mit Bravour gemeistert werden. Am Ende aber findet der Feinschmecker

cen, in die höchste Hamburger Klasse aufzusteigen,“ hören wir noch von Trainer Ehlers. Dann macht er sich auf den Platz. Inzwischen sind dort wohl an die hundert Kinder in Bewegung... leider lässt die Kapazität nicht noch mehr Aktive zu. Von den aktuell etwa 650 Mitgliedern sind ca. 450 Kinder! Das wäre ohne jene, die sich einem Ehrenamt widmen, gar nicht zu bewerkstelligen. Immerhin stellt der SCN allein 27 Schiedsrichter! Von dem Traum, einmal Nationalspieler zu sein, erzählen beredte Kinderaugen vor Ort, ob nun Junge oder Mädchen.

Foto: Beckmann

ist allerdings „out“ zugunsten aktueller Neonfarben – und längst sind sie federleicht. Die Kinder trainieren bis zu dreimal wöchentlich, die kleineren zweimal. „Wir schulen ganz gezielt die Technik. Freude haben sie von selbst, und zur Bewegung muss man sie nicht auffordern. Eher, wenn sie mal stillstehen sollen,“ schwärmt Tim Ehlers. Auf die besseren wird dann auch schon mal ein Auge aus anderen Vereinen geworfen. Die Namen HSV und

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St. Pauli sind ja nicht ohne Reiz. Talentsucher spähen die Nachwuchsjahrgänge aus. „Je besser die Mannschaften, desto besser die Eltern“, kommt ein Statement des Jugendtrainers. Und er klärt gleich auf: „Unsere Spielereltern sind eher sehr vernünftig, achten gemeinsam mit den Trainern darauf, dass ihre Kinder nicht überfordert werden und womöglich die Lust verlieren.“ Das gilt auch für die Kinder einiger Aktiver aus den Bundesligamannschaften, die zum Teil mehr Lust als Talent haben, was aber der Spielfreude und Achtung nicht schadet! Nur die Söhne von Sergej Barbarez mochten dem Werben des FC St. Pauli nicht widerstehen, sind nach Meinung ihres ehemaligen Trainers auf einem „guten Weg.“ „Die „junge Bund C-Jugend“ hat jetzt Chan-

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8 • DorfStadtZeitung 10/2015 • 15.10.2015

fanden die Bewohner des „alten“ Hauses eine Heimat auf Zeit im Bugenhagenhaus in Groß Flottbek, das ebenfalls zum Verbund der Pflegediakonie Hamburg-West/Südholstein gGmbH gehört. Zehn von ihnen zogen am 5. Januar zurück - an die alte Adresse, in ein neues Haus. „Noch an Heiligabend und Silvester waren wir vor Ort, haben zum Beispiel Betten bezogen, dekoriert und geputzt. In den ersten Wochen hatten wir 55 Einzüge zu verzeichnen. Eine Belastungsprobe für alle Beteiligten. Seitdem weiß ich, dass ich mich voll und ganz auf mein Team verlassen kann“, so Jörn Trilcke, Pflegedienstleiter der Einrichtung. Diese intensive Anfangsphase fand Anfang September mit der Segnung durch Propst Dr. Karl-Heinrich Melzer einen feierlichen Abschluss. Neben Marten Gereke und Jörn Trilckedrückten auch Bezirksamtsleiterin Dr. Liane Melzer und Michael Benthack (Geschäftsführer EvaImmoWest) ihre Freude über die neue Seniorenresidenz aus. Anschließend war Zeit für ausgiebige Gespräche.

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DorfStadtZeitung 10/2015 • 15.10.2015 • 9

Wohin traben die Traber? Zukunft der Traber in Bahrenfeld ungewiss | Martin Beckmann BAHRENFELD

Letzten Sonntag wurde unter großer Resonanz des meist fachkundigen und treuen Publikums, der Große Preis von Deutschland veranstaltet. Ein hochdotiertes Meilenrennen über 1680 Meter mit leistungsstarkem internationalen Feld. Ein Blick zurück: Um das Gelände der Trabrennbahn Bahrenfeld rankt sich allerlei Historisches, um deren Zukunft gibt es Spekulationen. Auf dem Gelände des ehemaligen Exerzierplatzes der preußischen Armee trugen ab 1890 die Fußballer des Altonaer FC 93, des SC Sperber Hamburg, des FC Viktoria Hamburg sowie des SC Germania Hamburg und des HFC 88, zweier Vorgängervereine des Hamburger SV, ihre Spiele aus. 1899 ließ die Altonaer Stadtverwaltung eine Schutzund Erfrischungshalle bauen, die von den Kickern auch zum Umkleiden genutzt werden konnte, weiß Wikipedia. Im Jahr 1880 gründete sich in Altona der Norddeutsche Rennund Traber-Club, dessen Vorstand den Bau einer eigenen beschloss. Wettkampfstätte Innerhalb weniger Monate entstanden auf dem Areal der heutigen Rennbahn ein Grasoval und eine Tribüne. Mit einer grandiosen Eröffnungsfeier wurde am 20. Juni 1880 der Betrieb aufgenommen. Das war’s? Von wegen. Längst macht man sich Gedanken zur künftigen Nutzung des Areals. Die DorfStadt-Redaktion sprach mit dem Geschäftsführer des HTZ (Hamburger Trab-Zentrum e.V.), Klaus Koch. Er führt seit Sommer 2015 die Geschäfte. Der gebürtige Schwede aus Stockholm verweist erstmal darauf, dass die Trabrennbahn in den Jahren 2009 bis 2011 einer kompletten Überarbeitung und Sanierung unterzogen wurde. Es entstand das modernste Geläuf Europas, die

einzige „schwedische Bahn außerhalb Schwedens“ – wie Experten urteilten. Die aus den 1970er-Jahren stammende Tribüne wurde total modernisiert, eine neue Flutlichtanlage installiert, die Außenanlagen grundüberholt, alte Stallungen abgerissen und ersetzt. Im Ergebnis entstand eine völlig

das HTZ einen Nutzungsvertrag mit der Stadt bis Ende 2017 und bemüht sich intensiv, diesen zu verlängern. Aktuell waren für 2015 sechsundzwanzig Renntage geplant, 2016 sollen es achtundzwanzig werden, jeweils an Donnerstagen und Sonntagen und vereinzelt am Freitag Mittag – ein Termin der

nen. Dort sollen dann sowohl Traber wie Galopper um Prämien und Preise rennen. Hinter der Tribüne und auf dem benachbarten Parkplatz finden derzeit regelmäßig Flohmärkte statt, quasi als multikulturelles Spiegelbild der Gesellschaft Bahrenfelds und Altonas. Die auf der Trabrennbahn abgehal-

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»Banks« ist Deutschlands schnellster Sieger aller Zeiten über die Meile neue Anmutung für die altehrwürdige Sportstätte, die damit in der Moderne angekommen

von Besuchern und Wettern gut angenommen wurde. Im Rahmenprogramm: Die „Havanna

»Riff Cronos«, Sieger des letztjährigen Grand-Prix-Rennens vor Foto: Stelling der gutbesuchten Tribüne Nights, die karibische Dinnersei und den Anforderungen der Show“. Am 12., 16. und 17. NoJetztzeit entspreche. vember ab 19 Uhr laden sie zu Es hieß zeitweise, von Seiten einem „Spektakel für alle Sinne“. der Stadt sei geplant, das GeKlaus Koch lässt nicht unerlände mit bezahlbaren Wohwähnt, dass man derzeit die nungen zu bebauen, was aber Möglichkeit prüfe, das Rennangesichts der gerade untergegeschehen der Trabrennbahn brachten Flüchtlinge wohl als mit dem der Galopper in Farmeher unwahrscheinlich angesesen auf EIN Gelände zu vereihen wird. Denn vor allem hat

Foto: Stelling

tenen Konzerte internationaler Musikgrößen wie Brian Adams und Cro mit bis zu mehreren Zehntausend Besuchern sind längst legendär und sollen fortgesetzt werden. Und natürlich wird es auch im Oktober 2016 wieder den Großen Preis von Deutschland geben (GPvD), mit einer Gesamtdotierung von über 200.000 Euro. Die Planungen für den Zusammenschluss der Traber und Galopper gehen gut voran, weiß Klaus Koch. Der Kontakt mit Susanne Putensen vom Hamburger Renn-Club sei ganz darauf ausgerichtet, den lang gehegten Traum des längst legendären Albert Darboven von einem gemeinsam zu nutzenden Gelände mit guter Infrastruktur zu realisieren. Bis es soweit ist, werden noch viele Renntage hier in Bahrenfeld zu erleben sein und mancher Traberkönig gekürt werden.

Diskussion mit Bürgern um Fluglärm | PR

Jetzt wieder Sonderangebote im Stadtzentrum | PR

Andreas Dressel, Anne Krischok, Frank Schmitt

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keit zum 1. Januar 2016 noch einmal angehoben werden. „Der Senat wird noch in diesem Jahr einen ersten Bericht über die Umsetzung des 16-PunktePlans vorlegen“ verspricht Anne Krischok, die als Vorsitzende des Umweltausschusses das Thema ohnehin im Blick hat. Auch Schmitt nimmt das Thema ernst und will sich weiter für seine Wähler einsetzen: „Wir haken im Sinne der Bürgerinnen und Bürger beim Senat immer wieder nach!“

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SPD-Bürgerschaftsfraktionsvorsitzender Andreas Dressel, und seine beiden Kollegen Anne Krischok und Frank Schmitt, die die SPD-Positionen für den Hamburger Westen in der Bürgerschaft vertreten, diskutierten neulich mit 60 Bürgern über die Fluglärmbelästigung in den Elbvororten. Auch Dressel beklagte, dass die im Januar eingeführten Bußgeldregelungen für Spätlandungen nach 23 Uhr leider bisher noch nicht greifen. Diese sollen deswegen nach Möglich-

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10 • DorfStadtZeitung 10/2015 • 15.10.2015

Der Sprung ins Gestern Das Richard-Dehmel-Haus in Blankenese | Wolf Achim Wiegand Stromüber „… Der weite Strom lag stumm und fahl, am Ufer floß ein schwankend Licht, die Weiden standen starr und kahl. Ich aber sah dir ins Gesicht und fühlte deinen Atem flehn und deine Augen nach mir schrein und - eine Andre vor mir stehn und heiß aufschluchzen: Ich bin dein! ...“ (Richard Dehmel)

BLANKENESE

Heute in einem Jahr soll es so weit sein: mit dem Dehmelhaus öffnet sich in Blankenese ein für jedermann zugängliches Schmuckkästchen der deutschen Kulturgeschichte. Seit Monaten wird an der Richard-DehmelStr. 1 gewerkelt, um das jahrzehntelang verrammelte, grau gewordene Gebäude innen wie außen wieder herzurichten. Dass Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) die Schirmherrschaft übernommen hat zeigt die Bedeutung des Projekts. In der Villa auf dem 1.200 qm

Das Innere des Richard-Dehmel-Hauses wird bald wieder im Originaldesign erstrahlen großen Grundstück lebte bis zu seinem Tod der Literat Richard Dehmel (1863–1920). Gemeinsam mit seiner Frau Ida empfing der als exzentrisch und frauensüchtig geltende Dichter regelmäßig führende Maler, Poeten und Denker zu Diskussionsrunden. Die Hausher-

rin, die alle Launen ihres Mannes hinnahm, trug viel zu den Salons bei, denn sie war selbst Lyrikerin und eine streitbare Frauenrechtlerin. Trotz Berühmtheit: ein so großes Haus hätten sich die Dehmels aus eigenen Mitteln kaum leisten können. Aber Richard und

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Fotos: Wiegand

Ida hatten spendable Gönner. So kam es, dass Freunde dem Dichter das Haus an der Westerstraße (heute: RichardDehmel-Straße) am 18. November 1913 zu seinem 50. Geburtstag schenkten. Zuvor hatte das Künstlerpaar in einer Mietwohnung an der Parkstraße 40 (heute: Am Kiekeberg) gewohnt. Inzwischen ist das Haus eine Zeitkapsel geworden. Denn die Nachfahren haben es praktisch nicht mehr angerührt, seit sich Ida im Jahre 1942 von Nazis bedrängt einsam und verbittert mit Schlaftabletten das Leben nahm. Vor dem Haus erinnert ein Stolperstein aus Messing daran. Heute noch steht die Asche der protestantisch konvertierten Jüdin mit der ihres Mannes in einer Doppelurne auf einem Sims.

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Schluss mit Dornröschenschlaf: Nächstes Jahr ist Neueröffnung

Promifaktor: als „Aufrührer“ bei modern eingestellten Künstlern „geadelt“+++ war um die vorige Jahrhundertwende einer der bekanntesten Dichter Deutschlands +++ erotische Rhapsodie „Die Verwandlungen der Venus“ (1907) festigten den Ruhm +++ später hunderte weniger scharfe Texte, die Komponisten von Weltrang vertonten.

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Letzter Besitzer des verwunschen wirkenden Dehmelhauses war seit 1993 der Investmentbanker und Suhrkamp-Verleger Claus Großner. Wie die Familie rührte auch er keine Hand an der Villa. Nach seinem Freitod 2010 hinterließ Großner nicht nur einen gewaltigen Schuldenberg, sondern zugleich das Vermächtnis, aus dem Gebäude etwas zu machen. Das gelang erst durch das Einspringen der Hermann-Reemtsma-Stiftung. Richard Dehmel hatte übrigens recht wenig von seinem Traumhaus. Ein Jahr nach dem Einzug meldete er sich freiwillig für den Ersten Weltkrieg, diente bis 1916 in der Infanterie und rief die Deutschen noch kurz vor Kriegsende 1918 zum Durchhalten auf. Dehmel starb am 8. Februar 1920 in Blankenese an einer im Krieg zugezogenen Venenentzündung. Seine Frau Ida überlebte ihn um 22 Jahre. www.richard-dehmel.de

Wer waren die Dehmels?

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Nun wird der Schauplatz geistigen Aufbruchs und tragischen Niedergangs aus dem Dornröschenschlag erweckt. Damit bekommt Blankenese einen historischen Ort deutscher Geistesgeschichte und zugleich „ein in seiner Vollständigkeit einzigartiges Zeugnis eines Künstlerhauses von Rang in Hamburg“, verspricht Carolin Vogel von der Dehmelhaus Stiftung. „Wir renovieren sogar die Dachpfannen nach historischen Befunden.“ Erbauer des Dehmelhauses war kein Geringerer als der Architekt Walther Baedeker (18801959), der betuchte Kunden in den Elbvororten und auf Sylt bediente. Die Möbel entwarf der Designer Peter Behrens (1868–1940), ein Mitbegründer des Deutschen Werkbundes. Und die eigens für die Dehmels gefertigten Lampen stammen vom belgischen Art-NouveauKünstler Henry van de Velde (1863-1957).

Richard Dehmel: Sohn eines Försters aus dem Spreewald +++ studierter Naturwissenschaftler +++ 1897 erste Prominenz: Verurteilung wegen des als obszön empfundenen Gedichtes „Venus Consolatrix“ zu Geldstrafe und Schwärzung von Sätzen.

Problempunkte aus heutiger Sicht: obwohl freisinnig, outete sich Dehmel als begeisterter Patriot +++ freiwillig in den Ersten Weltkrieg +++ bis zum Schluss Durchhalteparolen +++ berüchtigt als Frauenheld +++ geschieden, wiederverheiratet.

Ida Dehmel: Tochter einer wohlhabenden jüdischen Familie aus dem Rheinland

+++ ertrug Eskapaden Richards bedingungslos +++ stritt für das Frauenwahlrecht +++ gründete 1926 die deutsch-österreichische Vereinigung GEDOK (heute noch das europaweit größte Netzwerk für Künstlerinnen)

Fotos: Wikipedia – Richard Dehmel: Rudolf Dührkoop (1905); Ida Dehmel: Jacob Hilsdorf (1872)

IMPRESSUM Die DorfStadt-Zeitung erscheint monatlich, jeweils am dritten Donnerstag. Autoren: Joy Dahlgrün-Krall, Manuela Tanzen (m.tanzen@dorfstadt.de), Wolf Achim Wiegand (w.a.wiegand@dorfstadt.de); Herausgeber/Chefredakteur/V.i.S.d.P.: Markus Krohn Unverlangt eingesandte Manuskripte und PR-Berichte werden nicht zurückgesandt und nicht vergütet. Wir behalten uns vor, die Texte und Bilder nach Belieben zu verändern und zu veröffentlichen. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht. Verlag: MK Medien PR- & Eventagentur, Bramweg 31, 22589 Hamburg. Tel.: 87 08 016-0, Redaktion · E-Mail: redaktion@dorfstadt.de Anzeigen E-Mail: media@dorfstadt.de; Druck: WE-Druck, Oldenburg; Vertrieb: Deutsche Post AG © MK Medien PR- & Eventagentur. Die nächste Ausgabe erscheint am 19.11.2015, Redaktionsschluss: 11. November 2015.


Termine

DorfStadtZeitung 10/2015 • 15.10.2015 • 11

Ausgewählte Termine der Elbvororte – weitere aktuell auf www.dorfstadt.de

Foto: PR

Die 20jährige Nachwuchspianistin Elisabeth Brauß gewann 2013 beim TONALi Grand Prix den Haupt- und Publikumspreis. Seit 2010 studiert sie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover in der Klavierklasse von Prof. Bernd Goetzke. Sie gastierte bereits am Konzerthaus Berlin, in der Hamburger Laeiszhalle, am Mariinksy Theater in St. Petersburg, beim Beethovenfest Bonn sowie bereits mehrfach beim Schleswig-Holstein Musik Festival und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Als Solistin konzertierte sie mit Orchestern wie dem hr-Sinfonieorchester, den Dortmunder Symphonikern, den Bochumern Symphonikern, dem Macao Youth Symphony Orchestra, der NDR Radiophilharmonie Hannover und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. An diesem Konzertabend in der Alten Druckerei Ottensen spielt Elisabeth Brauß die Sonaten DDur KV 311 von Mozart und No 2 D-Dur op. 14 von Prokofiev, Après une Lecture de Dante (Dante-Sonate) von Liszt und zwei Balladen von Chopin: Ballade No 1 g-moll, op. 23, Ballade No 2 F-Dur op. 38.

Termin: 18. Oktober 2015 um 18 Uhr Ort: WeinKlang in der Alten Druckerei Ottensen, Bahrenfelder Straße 73d, 22765 Hamburg

Seit einigen Jahren organisieren die 8. Klassen den „Winter-Sportflohmarkt“, um aus dem Erlös einen Anteil für die anstehenden Skireisen zu erwirtschaften. Dort bietet sich für alle die willkommene Gelegenheit, zu klein gewordene Sachen zu verkaufen und benötigte Dinge zu günstigen Preisen zu erstehen. Verkauft werden; Ski- & Winterkleidung, Ski & Snowboards, Helme, Skibrillen, Reitsport, Inliner, Tennis- , Golf- & Hockeyschläger, Wassersport, Sportkleidung, Sportschuhe, ... Die Standmiete beträgt 5,–€/m. Während des Flohmarktes wird die SchülerBig Band zweimal auftreten und für gute Stimmung sorgen. Standanmeldung (offen für alle) unter: flohmarkt@gymnasium-blankenense.de . Termin: 7. November.2015, 9–13 Uhr Ort: Aula des Gymnasiums Blankenese, Oesterleystraße 27, 22587 Hamburg

Die japanisch-amerikanische Geigerin Mayumi Kanagawa und der deutsche Cellist Konstantin Bruns sind mehrfach ausgezeichnete Nachwuchsmusiker. Sie geben am 11. November im Goßlerhaus ein Konzert mit dem Titel „Fliegende Bögen“. Als Solisten spielen sie Werke von Henri Dutilleux (für Violoncello) und des „Königs der Violine“ Eugène Ysaÿe. Gemeinsam präsentieren sie ein Duo des ungarischen, von der Volksmusik inspirierten Komponisten Zoltan Kodaly und die spanisch-feurige Passacaglia des norwegischen Komponisten Johan Halvorsen. Dabei fliegen die Bögen und die Finger der Musiker, bis die Saiten zu glühen scheinen. Ort: Goßlerhaus, Goßlers Park 1, Blankenese Eintritt: 15,– €, für Mitglieder des Fördervereins 10,– €. Anmeldung erforderlich: kontakt@foerderverein-gosslerhaus.de

GEWINNSPIEL Sie wollen gewinnen? Dann senden Sie uns eine Karte mit [hanseboot] an die DorfStadt-Zeitung, Bramweg 31, 22589 Hamburg oder per E-Mail an Gewinn@dorfstadt.de. Einsendeschluss: 26.10.2015. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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hanseboot 2015: Boote, Yachten und aktuelle Trends im Bootssport – das können Sie ab dem 31. Oktober auf dem Messegelände erleben!

Bootssport mit allen Sinnen erleben – das kann man vom 31. Oktober bis 8. November 2015, denn dann öffnet die

Termine: Fr, 30.10.15 um 20 Uhr, Sa, 31.10.15 um 19 Uhr, So, 1.11.15 um 15 Uhr und 19 Uhr, Mo, 2.11.15 um 20 Uhr, Di, 3.11.15 um 20 Uhr Ort: Aula der Schule Iserbarg, Iserbarg 2, 22559 Rissen Eintritt: 7,– € · www.volksspielbühne.de oder Tel.: 866 909 27 (Geschäftsstelle)

Lichtbildvortrag: Hamburg – Von den Gängevierteln zur modernen Großstadt Lichtbildervortrag von Frau Dr. Katrin Schmersahl. „Eure Hoheit, ich vergesse, dass ich in Europa bin!“ – So lautete das vernichtende Urteil des Berliner Arztes Robert Koch über die Gängeviertel, die er 1892 anlässlich der Cholera Epidemie in Hamburg besucht hat. Ende des 19. Jahrhunderts begannen die ersten Sanierungsmaßnahmen durch Abriss und es entstanden die Colonnaden und die Speicherstadt. Der 1909 zum Baudirektor berufene Fritz Schumacher wird zunehmend Einfluss auf die moderne Stadtplanung nehmen.

hanseboot ihre Tore. Neun Tage lang ist die 56. Internationale Bootsmesse Hamburg der Marktplatz für rund 550 Aussteller auf dem Gelände der Hamburg Messe und Congress GmbH im Zentrum der Hansestadt und im In-Water hanseboot-City Sporthafen am Baumwall. Ob zahlreiche Boote, internationale Premieren, umfangreicher Ausrüstungsbereich, oder vielseitiges Rahmenprogramm - hier finden Profis, Freizeitskipper und Einsteiger alles, was ihr Herz begehrt. 56. Internationale Bootsmesse Hamburg 31.10. bis 8.11.2015 www.hanseboot.de

Termin: 16. Oktober 2015 · Beginn 19.30 Uhr Ort: Aula der Gorch Fock Schule, Karstenstraße 22, 22587 Hamburg Eintritt: 7,– € Mitglieder des Blankeneser Bürgervereins, 10,– € Gäste, an der Abendkasse

Das Schönste aus Oper(ette), Musical und Lied Melodien die man immer wieder gern hört – das gilt es an diesem Abend zu genießen. Zu hören gibt es bekannte und beliebte Arien, Duette und Lieder aus „Die Zauberflöte“, „La Boheme“, Tannhäuser“, Don Giovanni“, „West Side Story“, Porgy and Bess“, „Die verkaufte Braut“ uva., gesungen von zwei hochbegabten jungen Sängern, der Sopranistin Vera Alkemade und dem Bass-Bariton Tim Maas, begleitet am Flügel von der bereits mehrfach ausgezeichneten Pianistin Karolina Trojok.

Foto: PR

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Wintersport-Flohmarkt in der Aula des Gymnasiums Blankenese

Zwei junge, Hamburger Kaufleute treffen sich nach Jahren bei einem Glas Wein. Im Verlauf des Abends schließen sie eine Wette ab. Lafrenz der jung verheiratete Kaufmann, ist sich nicht sicher, ob seine Frau ihn wirklich liebt und standhaft jeder männlichen Versuchung widerstehen kann. Sein Freund Sötmund, der immer zu einem Spaß bereit ist, reizt ihn, dass man ihre Standhaftigkeit ausprobieren sollte. Er bietet sich als Testkandidat spontan an. Als Gegenleistung wird er, der eingefleischte Junggeselle und Lebemann, sollte es ihm nicht gelingt die junge, hübsche Ehefrau zu verführen, sein Junggesellen-Leben aufgeben und die erste Frau heiraten, die ihm über den Weg läuft. Am nächsten Morgen, als die beteiligten Männer bei klarem Kopf sind, scheint ihnen die Idee doch nicht mehr so überragend gut. Der Einsatz ist für beide Seiten hoch; aber das Wort eines ehrbaren Hamburger Kaufmanns gilt, beide Männer wollen es wissen... Diese Wette wurde natürlich ohne die junge Ehefrau und ihre Freundin gemacht. Außerdem hat der Gärtner, als erfahrener Ehemann, das Spiel der Wette sehr schnell durchschaut...

Foto: PR

Foto: Gymnasium Blankenese

Konzert im Goßlerhaus »Fliegende Bögen«

»De verflixte Strump« – eine niederdeutsch Komödie

Foto: PR

Klavierabend mit Elisabeth Brauß

Termin: 30. Oktober um 20 Ort: Kulturkirche Altona, Bei der Johanniskirche 22, 22767 Hamburg Eintritt: VVK 10,– € (zzgl. Geb.), AK 15,– € (ermäßigt 10 €) www.kulturkirche.de

»Der Seeräuber Mücke« mit der Madisinos Puppenrevue

Dvoraks A-Dur-Klavierquintett im Hanna Reemtsma Haus

Madsinos Puppenrevue präsentiert eine spannende Geschichte für Kinder ab 2 Jahren. Der Seeräuber Mücke treibt sein Unwesen in der Stadt, liegt er doch mit seinem Piratenschiff im Hafen. Es passieren merkwürdige Dinge – Juwelen-Raub bei Großmutter Lise, ist auch dafür der Seeräuber verantwortlich? Um dies herauszufinden gibt es nur eine Möglichkeit, die Kinder müssen sich gemeinsam mit dem Hund Flocki auf Seeräuber Jagd begeben. Gelingt es ihnen, dem Seeräuber das Handwerk zu legen? Und die Juwelen zurück zu bekommen?

Das A-Dur-Klavierquintett ist einer der Höhepunkte in Dvoraks Kammermusik. Der Zuhörer hat zu ihm wegen seines Rückgriffs auf Tänze und Volkslieder Böhmens und seiner virtuosen Gestaltung unmittelbaren Zugang und es lässt ihn schwelgen in schönen Klängen und in einem großen Reichtum an Melodien und Stimmungen. Anfang November stellen sich damit ausgewählte Studierende des Hamburger Konservatoriums dem Publikum im Hanna Reemtsma Haus vor. Außerdem zu hören: Ein Duo von Mozart für Violine und Viola. Eintritt wie immer frei – Spende erbeten.

Termin: 16. Oktober 2015 · Beginn 16.30 Uhr · Spieldauer ca. 50 Minuten Ort: Gemeindehaus Sülldorf, Sülldorfer Kirchenweg 187 Karten: 7,– € eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung

Termin: 12. November 2015, Beginn: 17 Uhr Ort: Hanna Reemtsma Haus, Kriemhildstraße 15, 22559 Hamburg (Rissen) Karten: Eintritt frei. Anschließend Möglichkeit der Einkehr im hauseigenen Restaurant »Kienappel«.


12 • DorfStadtZeitung 10/2015 • 15.10.2015

cart“ heißt es dann und Jeff stellt sich anschließend in seine Backstube in Altona und backt und liefert frisch. Eine Lieferung per Post ist allerdings noch nicht möglich. „Komischerweise ist Cheesecake jetzt gerade in Mode gekommen – es gibt aber viel Tiefkühlware. Ich mache die Cheesecakes lieber frisch“. Und zwar regelmäßig zum Wochenende oder auf Bestellung im „Alpe“ Altona. Mit den beiden Allgäuern Karsten und Katharina Hemming-

ALT OSDORF

Alles Käse – oder was? Nein, mit deutschem Käsekuchen hat er weniger zu tun – weder der Cheesecake, noch Jeff Alpert aus Alt Osdorf, der eigentlich Amerikaner ist und seit dem Frühjahr zusammen mit einem waschechten Allgäuer gemeinsame Sache macht – in Altona. Welch' eine Zusammenstellung..! Zurück auf Anfang: Jeff ist eigentlich Musiker. Ein Künstler also, einer, der sein Leben gestaltet. In seinem Fall mit Jazzmusik und eben Cheesecake. Und das kam so: Aufgewachsen ist Jeff in New York. Sein Schlagzeug-Lehrer nahm ihn überall mit hin, auch in die Jazzclubs, in denen dieser selbst spielte. Als Gast im Jazzclub war es jedoch üblich, einen gewissen Umsatz dort zu lassen – Bier und andere alkoholische Getränke waren für den minderjährigen Jeff und seinen Freund jedoch noch nicht erlaubt – so gab es Cheesecake mit einem Glas Milch. Das hat der junge Mann von damals nicht mehr vergessen. Später tourte er selbst als Schlagzeuger über die ganze Welt, bis es ihn in die Musicalhauptstadt Hamburg verschlug und er seine Frau kennen lernte.... so kam er nach Alt Osdorf, wo er noch heute mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen lebt. Seine Leidenschaft für Jazzmusik ist auch geblieben – allerdings vermisst er die Clubs, in denen er sich in New York gerne aufhielt. Überhaupt ist das

Im Gespräch

Jeff Alpert präsentiert seinen Zimt-Cheesecake im Alpe in Altona

Herbst und Winter bsonders die mit Zimt oder Schokolade... wer es „richtig amerikanisch“ haben will, sollte Peanutbutter-Cheesecake probieren – gar nicht sooo gehaltvoll, wie man denkt, sondern eher das Gegenteil. Auch für Parties hat sich Jeff aufgestellt: So gibt es handliche Brownies („Der Favorit meiner Söhne“) sowie Cheesecake im Weckglas oder Cheese(cup)cakes. Jeffs Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt – sogar beim Backen des Tortenbodens pro-

Foto: Krohn

Mach’ mal cheese – cake! Amerikanische Cheesecakes vom Jazzmusiker Jeff Alpert | Markus Krohn Leben für Musiker in Hamburg ein hartes Geschäft. Jazzclubs spielen praktisch keine Rolle und Jobs für freie Musiker sind ebenso rar. Vor kurzem spielte Alpert mit einem Trio in einem Jazz-Gottesdienst im Michel. Seltene Gelegenheit für einen Vollblutmusiker. So bleibt dem 53-Jährigen vor allem sein Jazzradio aus dem Internet, das er fast immer im Auto oder zuhause hört. Die Möglichkeit, Musik und Cheesecake miteinander zu verbinden, hat er jetzt geschaffen: Neben seinem Job als Musiklehrer, u.a. an der Internationalen Schule am Hem-

mingstedter Weg und im Christianeum in Othmarschen

Ideal für Parties: Jeffs CheeseFoto: PR Cup-Cakes gründete er 2007 die Cheesecake-Bäckerei „Jeff’s Cheesecake“. Zum ersten Mal stand Jeff im Winter 2007/2008 auf dem

Blankeneser Marktplatz. Vielleicht erinnert sich der Eine oder andere ja noch an den smarten Amerikaner? Der Kuchen kam bei den Blankenesern an – aber am Stand wurde es dem musikalischen Bäcker dann doch zu kalt. So wurde der Webshop geboren, der noch heute online ist und über den viele private Bestellungen laufen. Auch wenn Jeff natürlich auch sprachlich in Deutschland angekommen ist: Der Shop ist vollständig und stilecht passend zum amerikanischen Gebäck englisch. Doch die Bilder sagen eigentlich alles. „Add to

Traumhaft-süßer Genuss von der Westküste haus hat er Partner gefunden, die ganz auf seiner Linie sind. Karsten hat die Amerikaner in seiner Jugend während eines längeren Aufenthalts in den USA kennen und schätzen gelernt. Jetzt feiern die beiden „Cheesecake trifft Leberkäsesemmel“... Lokale und frische Zutaten verwendet Jeff für seine gehaltvollen Cheesecakes. So ist vor allem das Rezept aus New York. Und der Geschmack natürlich unverkennbar amerikanisch... Jeffs besonderer Tipp sind die Kuchen mit Früchten und im

Foto: PR

biert er immer wieder Neues aus. Ein großer Traum von Jeff ist, Jazzmusik und Cheesecake wieder zusammen zu bringen. Vielleicht in einem Café im Oberhafen... „Aber Hamburg ist ein schwieriges Pflaster für Jazz...“ und so wird es wohl ein Traum bleiben, denn im „Alpe“ ist zu wenig Platz für Musiker. Jeff's Cheesecake www.jeffscakes.com oder im Alpe Altona Friedensallee 32 22765 Hamburg

Zwei ehemalige Fußballprofis »rocken« die Schenefelder Landstraße Michael Klinkert und Marcel Witeczek trainieren die vierten Klassen an der Grundschule »Schela« | Manuela Tanzen ISERBROOK

„Seid Ihr etwa immer so ruhig?“ Michael Klinkert sieht ehrlich entsetzt aus. „Ich bin der Böse, das ist der Gute“, nimmt man ihm schon weniger ab, als er auf sich und seinen Kollegen Marcel Witeczek zeigt. Die beiden Ex-Fußballprofis waren zu Gast an der Schenefelder Landstraße, haben dort zwei vierte Klassen trainiert. „Heute sind viele Kinder nicht mehr so beweglich“, erläutert Klinkert, der bei Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach insgesamt 301 Bundesligaspiele absolviert hat. „Sie sind zu viel mit tech-

nischen Geräten beschäftigt. Früher bestand die technische Neuerung darin, dass es eine Fernbedienung gab und wir nicht mehr aufstehen mussten, um zwischen den drei Programmen zu wechseln.“ Mit Marcel Witeczek, der bei mehreren Bundesligaclubs aktiv war und mit Bayern München zweimal Deutscher Meister wurde, organisiert er Trainingseinheiten und Lehrgänge für Kinder und Jugendliche. Das Fußballtraining ist Teil der Initiative »Fit durch die Schule«, die 2009 von der AOK Rheinland/Hamburg und

Spaß schon beim Gruppenfoto: Fußballprofis Michael Klinkert (oben links) und Marcel Witeczek mit der Klasse 4 a der Schela. Foto: Tanzen

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über

der Behörde für Schule und Berufsbildung ins Leben gerufen wurde. Ziel: Schulen bei ihren Bemühungen um „fitte“ Schülerinnen und Schüler unterstützen, ausgewählte außerunterrichtliche Angebote werden mit bis zu 5.000 Euro gefördert. Über 60 Hamburger Schulen haben schon an der Initiative teilgenommen: im Westen neben der Schela auch das Gymnasium Blankenese mit der Ausbildung zum Sportassistenten und die STS Bahrenfeld mit dem Projekt Fairfight: Ringen und Raufen zur Gewaltprävention.

Klinkert und Witeczek haben in 10 Jahren an vielen hundert Schulen Trainings abgehalten: „Jede Gruppe ist anders. Gestern waren wir auf einer Gehörlosenschule, heute in der Grundschule, das Spektrum ist weit. Es geht darum, alle zum Sport zu animieren, Spaß zu vermitteln.“ Den hatten die Kinder an der Schela jedenfalls: „Das Beste war, dass meine Mannschaft gewonnen hat!“, strahlt ein Viertklässler. Ob sie die beiden Fußballer denn schon vorher gekannt haben? Nein. Aber Autogramme haben sie sich trotzdem geben lassen.

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