3 minute read
Die Leiterinnen der Dürener Erziehungsberatungsstellen geben Tipps
„Ich möchte gern einmal eine andere Perspektive empfehlen: Streit ist etwas ganz Normales etwas, das zum Zusammenleben einfach dazu gehört. Auseinandersetzungen sind Teil des Alltags. Und so sollte man sie einordnen. Aber sie sind natürlich anstrengend. Das weiß ich aus dem eigenen Erleben und aus unserer Arbeit im Beratungszentrum PBZ.
Doch stellen Sie sich einmal ein Leben ohne Konflikte vor. Da geht nichts weiter, da bleibt man stehen in der Entwicklung! Auseinandersetzungen gehören zum Leben dazu – es kommt eben darauf an, wie sie geführt werden.
Advertisement
Es geht darum, eine Streiterei nicht eskalieren zu lassen. Dazu darf man die gesagten Dinge nicht persönlich nehmen, sollte Distanz zu sich selbst herstellen. Ich weiß, das klingt leicht und ist gar nicht so einfach. Deshalb ermutige ich in den Beratungsgesprächen immer dazu, auf das zu schauen, was gut läuft. Unsere Kultur ist leider so fehlerorientiert. Was läuft bei uns eigentlich gut? Konzentrieren Sie sich darauf und üben sich darin, das wertzuschätzen. Und gehen Sie fehlerfreundlicher miteinander um. Das entspannt. Denn Konflikte entstehen aus Stress und der sorgt für nicht-konstruktives Gestreite. Ansprüche und nicht
Gabriele Borchers, Diplomsozialpädagogin, Familientherapeutin, Leiterin des Psychologischen Beratungszentrums der Evangelischen Gemeinde zu Düren PBZ erfüllte Erwartungen, Bilder im Kopf, die nicht zur Realität passen – das sind weitere Ursachen für Streitereien. Es ist gut, sich möglichst früh Unterstützung zu holen, oft reicht schon ein Gespräch aus, um wieder klarer zu sehen oder Dinge anderes angehen zu können. In unsere Beratungsstelle können auch Kinder und Jugendliche kommen, wenn sie das Gefühl haben, sie brauchen mal jemanden, der ihnen zuhört und weiter hilft.“
Psychologisches Beratungszentrum (PBZ) der Evangelischen Gemeinde zu Düren für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Eltern und Familien Wilhelm-Wester-Weg 1 52349 Düren Anmeldung über das Sekretariat der Beratungsstelle, Tel (02421) 188 142, Frau Bethge oder (02421) 188 148, Frau Klose, E-Mail: pbz@evangelische-gemeinde-dueren.de Neben den persönlichen Beratungsterminen besteht auch die Möglichkeit, Beratungstermine per Telefon oder per Video über einen gesicherten Server wahrzunehmen.
Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern des Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF) Bonner Str. 11–13 52349 Düren Tel (02421) 28 43 500 E-Mail: eb@skf-dueren.de
Beratungsstelle des SkF in Nideggen: Bahnhofstraße 29 52385 Nideggen Tel (02427) 60 95 E-Mail: eb@skf-dueren.de Ansprechpartnerin: Stefanie Heinrichs, Leiterin Beratungsstelle SkF, Dipl.-Psychologin
MÖBEL HERTEN · Hauptstr. 273 · Langerwehe Tel: 0 24 23 / 94 00-0 · www.moebel-herten.de
SORGENFREI SCHLAFEN
NATURBETTEN VON TEAM 7 OHNE KUNSTOFF UND METALL
JETZT TESTEN BEI UNS
„Zeit spielt eine wichtige Rolle für ein gutes Miteinander. Und zwar die Zeit, die man sich füreinander nimmt. Zeit für Gespräche, Diskussionen und Kompromisse. Dafür muss Raum in der Familie sein.
Es ist gut, hier Rituale und Formen zu schaffen, in denen die Probleme ruhig und sachlich ausgesprochen werden können. Denn Streit kostet auch Zeit, sehr viel sogar – der Streit an sich, die dicke Luft, der ungelöste Konflikt, der dann in Stresssituationen wieder hochkommt. Man muss sich – so paradox es klingt – Zeit nehmen, um dann mehr Zeit zu haben.
Konflikte entzünden sich ja oft an den banalen Dingen des Alltags, der Aufgabenverteilung im Haushalt zum Beispiel. Wenn hier unterschiedliche Vorstellungen des Zusammenlebens aufeinanderprallen und nicht in Ruhe ausdiskutiert und gelöst werden, sondern immer einer versucht, seine Vorstellungen durchzusetzen, dann sind Dauerspannungen vorprogrammiert. In den Beratungsstellen der evangelischen und der katholischen Kirche sind alle Beratungen kostenlos.
Wenn Sie alte Ehepaare mal nach ihrem Rezept fürs Leben fragen, dann kommt eigentlich immer die Antwort, dass es darum gehe, den anderen in seiner Unterschiedlichkeit zu akzeptieren und tolerant zu sein. Wenn Kompromisse nicht möglich sind, dann hilft mehr Toleranz. Wenn ich den morgens muffeligen Partner hinnehme und nicht als etwas verstehe, das gegen mich persönlich gerichtet ist, dann ist viel gewonnen. Das erfordert natürlich, mit sich selbst im Reinen zu sein.
Wir als Beratungsstelle sind nicht erst für die Notfälle da. Unterstützung anzunehmen, wenn man eine unsichere Phase hat – das ist eine Stärke, eine Ressource! Wir stehen Familien mit Kindern bis 27 Jahren, jungen Erwachsenen, Lehrern, Erziehern offen. Und wir unterliegen der Schweigepflicht.“
Stefanie Heinrichs, DiplomPsychologin, Leiterin der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern des Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Düren