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Was Wildfrüchte uns schenken

Interview mit der Eifeler Volksheilkundlerin Irmgard Löffelmann

Welche Wildkräuter und -früchte gibt es im Herbst?

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Irmgard Löffelmann: Da fallen mir Vogelbeere, Schlehe, Hagebutte, Weißdorn und Wacholder ein. Mutter Natur beschenkt uns nach dem sonnenreichen Sommer in diesem Jahr reichlich mit vielen herrlichen Wildfrüchten.

Worin bestehen die heilsamen Kräfte der Wildfrüchte?

Irmgard Löffelmann: Die Wildfrüchte mit ihren roten bis dunkellila Färbungen stärken unser Immunsystem. Dass sie entzündungshemmend wirken, wussten schon unsere Großeltern. Sie

kochten daraus Marmeladen, Gelees, Säfte, machten Tees und setzten Liköre an.

Wie verarbeite ich die Wildfrüchte denn am besten?

Irmgard Löffelmann: Die Schlehe wird erst nach dem ersten Frost geerntet oder vor der Verarbeitung eingefroren. Wer einmal das einzigartige Aroma der Schlehe kennengelernt hat, wird sie beim Kochen und Backen vielfach einsetzen. Die Hagebutte mit ihrem sehr hohen Vitamin C-Gehalt wird z. B. für einen Essig erst von Stiel und Blütenansatz befreit, ehe sie angesetzt wird. Das Hagebuttenpulver gilt in der Volksheilkunde bei rheumatischen Erkrankungen als Geheimtipp.

Wie werden die Früchte traditionell angewendet?

Irmgard Löffelmann: Wie alle Heilpflanzen werden sie kurmäßig oder akut eingenommen, um einen Heilimpuls zu setzen. Hier punkten die stoffwechselfördernden Wildfrüchte auch mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen. Diese Schätze der Natur wussten die Eifeler Frauen schon immer zu verwenden.

Dann kann ich bei einem Gang durch die Natur viele Schätze entdecken?

Irmgard Löffelmann: Ja, ist das nicht ein Geschenk? Es ist so herrlich und entspannend, achtsam durch die Natur zu streifen. Mich packt immer eine regelrechte Sammelleidenschaft im Herbst, die mich zutiefst dankbar sein lässt für diese Gaben.

Im Herbst wächst also Vieles, was für die Abwehr gut ist?

Irmgard Löffelmann: Genau, zu jeder Jahreszeit wachsen die Wildpflanzen, die wir brauchen. Im Herbst, der typischen Erkältungszeit, sind die roten und blauen Früchte gefragt. Oder auch der Wacholder, der als Fußbad mit seinen Beeren und Nadelspitzen wunderbar die Füße durchwärmt. Früher wurden die Beeren auch zur Vorbeugung gegen Ansteckungen gekaut. Zusätzlich wurden Räume zur Reinigung mit Wacholder geräuchert.

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