S TA DT N AC H R I C H T E N F Ăœ R D R E I E I C H Mittwoch, 17. Mai 2017
Nr. 20 B
Auflage 18.520
Gesamtauflage 218.420
Anzeigen: 06106-2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Wild hupend durch die IrrefĂźhrung Gestatten, wir kennen uns doch?
Massive Kritik an der Stadtverwaltung: Geänderte Vorfahrt in GÜtzenhain treibt Anwohner in die Verzweiflung
Wir sind die neue Marke, die Sie schon lange kennen. Leidenschaftlich regional.
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Neue Dachmarke: VRM - Wir bewegen Aus der Verlagsgruppe Rhein Main wird die VRM >> Sonderbeilage
Nachdenken mit Zeitzeugen Neue Dauerausstellung des Dreieich-Museums wird am Sonntag erĂśffnet >> Seite 3
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BEILAGENHINWEIS Einem Teil unserer Auflage liegen Prospekte der folgenden Firmen bei:
DREIEICH (jeh) – Es gibt Orte auf dieser Welt, an denen muss fĂźr einen Logensitz viel Geld bezahlt werden. Auch die in GĂśtzenhain beheimatete Familie von Reinhard GĂśckes ist seit Ăźber einem Vierteljahr ganz nah dran am Geschehen. Aber den „Platz in der ersten Reihe“, den Frau und Kinder des Berufsfeuerwehrmannes mit ihren Nachbarn im Umfeld der Kreuzung Langener StraĂ&#x;e/Philippseicher StraĂ&#x;e teilen, den mĂśchte wohl niemand geschenkt haben. Vermutlich auch nicht die fĂźr die seit Anfang Februar geltende Verkehrsregelung verantwortlichen Damen und Herren im Dreieicher Rathaus. Sie aber sind die Adressaten einer massiven Verärgerung, die sich in den Häusern entlang der beiden genannten StraĂ&#x;en sowie in den Immobilien an der StraĂ&#x;e „Im Längeroth“ eingenistet hat. Zum Kreis der Betroffenen, fĂźr die das MaĂ&#x; des Erträglichen längst Ăźberschritten ist, gehĂśren Bianca und Reinhard GĂśckes. Sie sind unter der Adresse „Im Längeroth 2“ zu Hause und damit Anrainer der im Fokus stehenden StraĂ&#x;enkreuzung, die von GĂśckes‘ Kollegen in den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr GĂśtzenhain nur noch als das „scharfe Eck“ bezeichnet wird. Das entstandene Dilemma, das nach den Worten des Familienvaters den Alltag der Menschen vor Ort erheblich beeinträchtigt, hat seine Ursache darin, dass seit Beginn der Bauarbeiten auf dem Hainer Weg eine geänderte Vorfahrtsregelung gilt. Vorrang haben seither die aus Richtung GĂśtzenhain-Mitte von der Langener StraĂ&#x;e nach rechts in die Philippseicher StraĂ&#x;e in Richtung Dreieichenhain fahrenden Verkehrs-
Lothar Pape fĂźhrt die „Uhus an“ Markt vertagt DREIEICH (jeh) – Wegen des Feiertags (Christi Himmelfahrt) am 25. Mai wird der Sprendlinger Wochenmarkt an der SeilerstraĂ&#x;e/Ecke MittelstraĂ&#x;e auf Mittwoch (24.) vorverlegt.
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DREIEICH (jeh) – Der bisherige 2. Vorsitzende Lothar Pape ist in der jĂźngsten Mitgliederversammlung der BĂźrger-Aktive Dreieich „Die Uhus“ zum neuen Chef der Seniorengenossenschaft gewählt worden. Als 2. Vorsitzender fungiert fortan Henning RĂźdt von Collenberg.
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teilnehmer (und umgekehrt). Vormals hatten die auf der Philippseicher StraĂ&#x;e rollenden Zweiräder, Autos und Laster „freie Fahrt“. „Es geht uns ja nicht um die Tatsache, dass eine Umleitung nun einmal irgendwo langfĂźhren muss“, macht GĂśckes das Problem im Gespräch mit der DreieichZeitung deutlich. Man lebe mit dem Verkehrsfluss und nehme das Aufkommen notgedrungen hin. Keineswegs akzeptabel aber sei die sprichwĂśrtliche „Begleitmusik“. Schuld daran sei eine nachhaltige Verunsicherung der Verkehrsteilnehmer – verursacht laut GĂśckes durch eine irrefĂźhrende VerkehrsfĂźhrung und verantwortet von der Stadt Dreieich. StĂśrende Lärmbelästigung Fakt sei: Von kleineren „Phasen der Entspannung“ abgesehen, die nach Ăźbereinstimmenden Zeugenangaben meist vom späten Vormittag bis zum frĂźhen Nachmittag zu verzeichnen seien, präge eine stĂśrende Lärmbelästigung bis in die Nachtstunden den Alltag. Hupkonzerte (ein Beispiel: „19 StĂźck in drei Stunden“), schreiende und wegen der Lage aggressive Verkehrsteilnehmer, quietschende Bremsen bei FastZusammenstĂśĂ&#x;en, Unfälle mit Blechschäden (aber fast immer ohne Polizeieinsatz), lautstarke Streitereien um die Schuldfrage, verunsicherte Schulkinder, gefährdete Senioren: All dies sind Aspekte, die die betroffenen Nachbarn auf ihren ungewollten „Logenplätzen“ auf die Palme bringen. Davon weiĂ&#x; auch Waltraud Kalusa zu berichten. Die ehemalige Mitarbeiterin der Stadt Dreieich und frĂźhere Stadtverordnete lebt an der Philippseicher StraĂ&#x;e und bezeichnet den Ist-Zustand als
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Das „scharfe Eck“ in GĂśtzenhain: Anwohner und Autofahrer sprechen von einer irrefĂźhrenFoto: KĂśhler den VerkehrsfĂźhrung an der Kreuzung Langener-/Philippseicher StraĂ&#x;e. cherem Vortasten auf die Kreu- Schadensfällen vor Ort war („von zung bis hin zu haarscharfen wegen nur zwei Unfälle“), ist das BremsmanĂśvern reicht das Spekt- ein Horrorszenario. Politik und rum. „Wir beobachten seit Wo- Verwaltung seien gefordert, sich chen, dass einfach kein GewĂśhnungseffekt eintritt“, sagt GĂśckes, der seit Mitte März mit Burlon in einem „zwar freundlichen, aber ergebnislosen schriftlichen Austausch“ steht. „So kommen wir einfach nicht weiter“, fĂźgt der im Schichtdienst tätige Dreieicher hinzu. „Es muss etwas passie- die Situation anzusehen – und ren.“ Er berichtet von Nachbarn, zwar nicht mittags, sondern im die rechtliche Schritte gegen die Berufsverkehr, wenn verunsicherVerwaltung in Betracht zĂśgen. te Schulkinder versuchten, die „Das kann doch alles nicht wahr chaotische Kreuzung zu Ăźberqueren. sein.“ Auch GĂśckes denkt nur mit Grau- Waltraud Kalusa, seit Jahrzehnen daran, dass der Status quo ten beim Handballsportverein an Ăźber die gesamte Dauer der Bau- der Langener StraĂ&#x;e aktiv, erinarbeiten am Hainer Weg gelten nert auch an die Gefahrenlage fĂźr soll – laut Zeitplan bis Ende 2018 Senioren. Im ganzen Verein wer(!). Noch 19 Monate Schlafentzug de wie im gesamten Wohngebiet und weinende Kinder? FĂźr Feuer- Ăźber die Stadtverwaltung nur wehrmann GĂśckes, der schon noch der Kopf geschĂźttelt. wiederholt als Ersthelfer bei Drei LĂśsungsmĂśglichkeiten sind
aus den Reihen der Anwohner zu hĂśren. Erstens: die eigentliche Verkehrsregelung (die Fahrzeuge auf der Philippseicher StraĂ&#x;e wären wieder vorfahrtsberechtigt) wird wieder hergestellt. Zweitens: die Kreuzung wird bis Ende 2018 mit einer Ampelanlage gesichert. Drittens: die geänderte Vorfahrt wird mit eindeutigen, hochwertigen Markierungen im StraĂ&#x;enraum und mit Stoppschildern an den untergeordneten EinmĂźndungen schlĂźssig kenntlich gemacht. Fazit: FĂźr die Anwohner im Umfeld des „scharfen Ecks“, von denen etliche nicht mit Namen genannt werden mĂśchten, ist das MaĂ&#x; voll. Ihre Botschaft lautet: Rein formal mĂśgen die Beamten im Rathaus alles „ordnungsgemäĂ&#x;“ konstruiert haben. In der Praxis aber kĂśnne sich diese Theorie einfach nicht bewähren. Und folglich mĂźssse sie geändert werden. Umgehend.
Eine Oase fßr die Sinne Lehr- und Kräutergarten erÜffnet am 21. Mai seine zweite Saison DREIEICH (uss) – Die Natur ist aus dem Winterschlaf erwacht, und im Lehr- und Kräutergarten in den Baierhansenwiesen tut sich wieder eine Oase fßr die Sinne auf. Zarte Farben von Blßten schmeicheln den Augen, der aromatische Duft von Kßchen-, Heil- und Wildkräutern steigt wohltuend in die Nase. Am Sonntag (21.), 11 Uhr, Üffnet das kleine Naturparadies zwischen Sprendlingen und Buchschlag seine Pforten zur zweiten Saison. Viele Arbeitsstunden
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rundum „nervtĂśtend“. Die Situation sei vollkommen aus dem Ruder gelaufen und es sei mehr als bedenklich, dass seitens der Kommune nicht gegen die eklatanten Missstände vorgegangen werde. Nach einem Auffahrunfall, der sich am 6. Mai an besagter Kreuzung ereignete, berichtete in der vergangenen Woche die DreieichZeitung Ăźber die Lage vor Ort. Eine Nachfrage im Rathaus ergab, dass Polizei und Stadtverwaltung die Lage am Knotenpunkt als „unauffällig“ einstufen. Basis dieser Bewertung sei, dass seit Beginn der Umleitung lediglich zwei Unfälle (Stand: 9. Mai) aktenkundig wurden. Die Botschaft der Ă–rtlichen OrdungsbehĂśrde lautet: „Die Beschilderung der neuen Vorfahrtsregelung war von Beginn an ordnungsgemäĂ&#x; aufgestellt. Die StraĂ&#x;enverkehrsbehĂśrde hat auf eingehende Beschwerden stets sofort reagiert und Kontrollen durchgefĂźhrt und ergänzende Verkehrszeichen zur geänderten VerkehrsfĂźhrung installiert.“ Zudem sei im Kreuzungsbereich der Hinweis „Vorfahrt achten“ zur Verdeutlichung auf die StraĂ&#x;e markiert worden. Erster Stadtrat Martin Burlon lieĂ&#x; zudem wissen, dass Professor Dr. JĂźrgen Follmann von der Hochschule Darmstadt um eine wissenschaftliche Begutachtung der Kreuzung gebeten wurde. Nach Ăœberzeugung von GĂśckes, Kalusa und weiteren Anwohnern ist eine solche „Studie“ ĂźberflĂźssig. Zu offenkundig sei, dass die von der Stadt erdachte Verkehrsregelung fĂźr Zweirad-, Auto- und Lkw-Fahrer undurchsichtig sei und bleibe. Davon zeuge allein schon die wilde Huperei, die wohl bisweilen an das ängstliche Signalgeben auf kurvigen Gebirgspässen erinnert. Von unsi-
Es gibt viel Neues zu entdecken auf den rund 1.000 Quadratmetern. Klaus Rehwald und sein Team haben viele Arbeitsstunden investiert, um das vor einem Jahr eingeweihte Vorzeigeprojekt noch attraktiver zu gestalten. In einem Gewächshaus kĂśnnen nun Tomaten und Gurken prächtig gedeihen, zusätzlich sind zwei Beete fĂźr heimisches GemĂźse angelegt worden. Ein neues Hochbeet ist der Ăźppigen Vielfalt von Minzesorten vorbehalten. In einem Naschgarten wachsen sĂźĂ&#x;e Beeren heran, an denen sich zur Erntezeit insbesondere die jĂźngsten Besucher erfreuen
werden. Geschäftiges Summen von etwa 50.000 Bienen wird die Luft Ăźber der neu eingesäten Blumenwiese erfĂźllen. Zwei BienenvĂślker sind am 1. Mai in den Kräutergarten eingezogen. In Zusammenarbeit mit dem Bienenzuchtverein Dreieich bietet das Gartenteam mehrere Informationsveranstaltungen Ăźber die Imkerei an. Den Auftakt macht am Sonntag, 11. Juni, 11 Uhr, ein Vortrag zum Thema „Der rote Faden durch das Bienenleben“. Interessen kĂśnnen sich per E-Mail an kraeuter-garten-dreieich@t-online.de anmelden. Weitere Kurse und Workshops beschäftigen sich mit den Themen „EinfĂźhrung in die HomĂśopathie“ (31. Mai, 17.30 Uhr), „Selbstversorgung aus dem eigenen Garten“ (10. Juni, 11 Uhr), „Sonnenwendpflanzen“ (21. Juni, 18 Uhr), „EinfĂźhrung in die Humoraltherapie (28. Juni, 17.30 Uhr) und „EinfĂźhrung in die Kräuterkunde“ (30. Juni, 18 Uhr). Die Teilnahme kostet jeweils zehn Euro. Ein Flyer mit dem kompletten Programm kann Ăźber die genannte E-MailAdresse angefordert werden. Am Tag der SaisonerĂśffnung ist in der Gartenanlage ab 14.30 Uhr eine Ausstellung mit dem
Titel „Augendiagnose“ zu sehen. Das in Dreieich beheimatete Deutsche NaturheilkundeMuseum hat sie zum Internationalen Museumstag zusammengestellt. Am 10. und 11. Juni will sich das Kräutergartenteam mit einer PflanzenbĂśrse an der Aktion „Offene Gärten“ des Geschichtsvereins Buchschlag beteiligen. Dabei kĂśnnen Pflanzen getauscht oder gegen eine kleine Spende erworben werden. Gemeinschaftsprojekt Bei dem Lehr- und Kräutergarten handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Vereins „Zukunft Dreieich“, des Deutschen Naturheilkunde-Museums und der „Freunde Sprendlingens“. Die FederfĂźhrung bei der Gestaltung hatte Klaus Rehwald als Vorsitzender der städtischen Arbeitsgemeinschaft Umwelt und Naturschutz. Die Anlage ist jeden Tag fĂźr die Ă–ffentlichkeit zugänglich und zu FuĂ&#x; oder mit dem Fahrrad gut zu erreichen: von Sprendlingen aus Ăźber den Parkplatz am Angelweiher (verlängerte FichtestraĂ&#x;e), aus Richtung Buchschlag Ăźber den Weg entlang der Baierhansenwiesen.
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