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I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA DT · AU S D E M H AU S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Donnerstag, 20. Juli 2017

Nr. 29 O

Auflage 47.110

Gesamtauflage 218.420

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Neue Stürmer im Fokus Kickerstag: Team-Vorstellung auf dem Wilhelmsplatz Sieg bei Klassik-Rundfahrt Offenbacher sichern sich den Autostadt-Pokal >> Seite 2

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Kurzfilme auf Zelluloid OFFENBACH (ks) – Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran. Im Haus der Stadtgeschichte kann man sich am Wochenende jedoch noch mit Zelluloid beschäftigen. Der zweitägige Workshop mit dem Titel „Filmschnipsel“ findet am Samstag (22.) und Sonntag (23.) jeweils von 12 bis 15.30 Uhr statt. Unter Anleitung des Künstlers Jos Diegel soll ein Kurzfilm, ohne Verwendung einer Kamera und ohne Tontechnik entstehen. Genutzt wird hierfür ein 35-MillimeterZelluloidfilm („Normalfilm“), der bemalt, zerkratzt, geschnitten und neu montiert wird. Demokratisch soll über die Dauer des Films, seine Gestaltung und auch der Filmtitel entscheiden werden. Für die Veröffentlichung wird es allerdings dann doch wieder digital. Das Ergebnis allerdings wird digitalisiert. Die Kosten für den Kurs betragen für Erwachsene 35 Euro, für Kinder 15 Euro. Info: Telefon (069) 80652446.

OFFENBACH (kö) – Die Mannschaft präsentiert sich mit allen Neuzugängen auf der Bühne, Interviews werden geführt, Live-Musik erklingt, für Bewirtung ist gesorgt, am Verkaufswagen des FanShops gibt es brandneue rotweiße Verlockungen und an den Ständen der Vereinsabteilungen, der Fanclubs und des Fanmuseums kann eifrig gefachsimpelt werden, natürlich vorrangig über das, was die neue Saison vermutlich bringen wird... So kennen und mögen die OFC-Anhänger den alljährlich wiederkehrenden Kickerstag. Am kommenden Sonntag (23.) steigt die Auflage des Jahres 2017. Von 11 bis 18 Uhr dreht sich auf dem Wilhelmsplatz im Offenbacher Stadtzentrum alles um den 116 Jahre alten Traditionsverein, dessen RegionalligaMannschaft in den Startlöchern steht: „Auftakt zur Punktrunde 2017/2018“ heißt es nur eine Woche nach dem Aktions- und Festtag in der City. Die Vorstellung der Mannschaft soll gegen 14 Uhr beginnen. In lockerer Atmosphäre, just so, wie es die Kickerstag-Besucher gewohnt sind, werden dabei wieder die neuverpflichteten Spieler im Fokus stehen. In diesem Jahr gilt das Motto „Stelldichein der Stürmer“. Florian Treske, Niklas Hecht-Zirpel und Varol Akgöz, die allesamt in der Offensive für Belebung sor-

gen sollen, sind in mehrfacher Hinsicht gefragt: Erste Eindrücke auf dem Bieberer Berg, persönliche Erwartungen, Perspektiven für die kommende Runde, Botschaften an die Fans... All diese Dinge gilt es den neuen Gesichtern im Kickers-Trikot, dazu zählen auch die Torhüter Sebastian Brune und Bilal Jomaa Zabadne, während der Interviewrunde vor vermutlich wieder einmal großer Kulisse auf dem zentralen Stadt-Karree zu entlocken. Apropos „Kulisse“: Auch in der kommenden Viertliga-Spielzeit (es ist die fünfte in Folge) kann der OFC auf seinen treuen und stimmgewaltigen Anhang setzen. Der Dauerkarten-Verkauf floriert gut. Bis zum Beginn dieser Woche hatten bereits 2.200 Saisontickets Abnehmer gefunden. Die Schallmauer von 3.000 soll einmal mehr durchbrochen werden: Das ist zumindest die Erwartungshaltung von OFC-Geschäftsführer Christopher Fiori, der Ereignisse wie den Kickerstag, den Saisonauftakt und das Ende August anstehende Freundschaftsspiel gegen Bayern München auch als markante Werbeplattformen betrachtet. Rund um solche Termine mit viel Medienrummel zieht der Kartenverkauf erfahrungsgemäß noch einmal an. Was die Mannschaft auf die Waagschale bringt? Ob sie dem selbstgesteckten Anspruch „oben mitspielen“ gerecht werden kann? Das bleibt abzuwarten, denn in den Testspielen der zu-

rückliegenden Wochen lief das Räderwerk im Mittelfeld und im Sturm zwar oft wie geschmiert, doch das Thema „Stabilität in der Abwehr“ schwebt gleichwohl wie ein dickes Fragezeichen über Trainer Oliver Reck und seinen Akteuren. Schließlich hatten in der ersten Hälfte des Jahres 2017 mit Torwart-Routinier Daniel Endres, Innenverteidiger Stefano Maier und Mittelfeld-Abräumer Marco Rapp drei Säulen des Mannschaftsgefüges mit langwierigen Verletzungen zu kämpfen. Ob die Leistungsträger nun rasch wieder zu alter Stärke finden? Ob sie in der Lage sind, den Defensivverbund durch ruhiges, sicheres Fahrwasser zu manövrieren? Auf die Beantwortung dieser Fragen wird es ganz maßgeblich ankommen, wenn die ambitionierten Ziele im Saisonalltag auf dem Prüfstand stehen. Ihren letzten Test vor Beginn der Punktrunde absolvieren die Kickers am Samstag (22.) beim Hessenligisten Bayern Alzenau. Anstoß auf dem dortigen Sportplatz „Am Prischoß“ ist um 15 Uhr. Der Saisonauftakt folgt eine Woche später, am Samstag (29.), ab 14 Uhr bei der 2. Mannschaft der TSG Hoffenheim. Das erste OFC-Heimspiel, das die Regionalliga Südwest mit der Kennziffer 2017/2018 zu bieten hat, verspricht spannende Momente unter Flutlicht: Am Freitag, 4. August, gastiert ab 19.30 Uhr der TSV Steinbach in Offenbach.

Kaiserlei-Kreisel mit Ampeln Bauarbeiten: Ab sofort kommt es zu Verkehrsbehinderungen OFFENBACH (ks) – Jetzt wird es „ernst“ am Kaiserlei. Die schon seit geraumer Zeit stattfindenden Arbeiten zum Umbau des Kreisverkehrs in eine Kreuzung führen ab sofort zu Behinderungen für den fließenden Verkehr. Wie der Magistrat mitteilt, wird von zwei Kreiselspuren zeitweise eine gesperrt. Die Auffahrt zur Autobahn 661 in Richtung Norden ist somit nur einspurig aus dem Kreisel heraus befahrbar. Nahe des Omega-Hauses (Helaba) ist eine Ampel weggefallen, hier wird – nach Westen verschoben – eine Behelfsampel eingerichtet. Wie es heißt, werde es durch unvorhersehbaren Verzögerungen zu

einem fließenden Übergang zwischen den Bauphasen kommen. Ein Novum am Kreisel: Es werden Ampeln eingerichtet. Zwei neue Spuren werden demnächst freigegeben, die den Verkehr von Frankfurt nach Offenbach übernehmen sollen. Geplant ist zudem, die Strahlenbergerstraße zur Einbahnstraße umzufunktionieren. Ist dies geschehen, soll auf der Trasse der Verkehr von der A 661 und von Offenbach nach Frankfurt fließen. Auf Frankfurter Gemarkung wird laut Konzept eine provisorische Abbiege-Möglichkeit mit 150 Meter Länge zur Kaiserlei-Promenade gebaut. Ebenfalls temporäre

Rampen im Süden des Kreisels sollen die jetzigen Auf- und Abfahrten zur A 661 ersetzen und den Verkehrsfluss gewährleisten. Als weitere Maßnahme wird die Kaiserlei-Promenade zwischen Amsterdamer- und Warschauer Straße fertig gestellt und damit wieder zweispurig befahrbar. Die Warschauer Straße ist derzeit Einbahnstraße Richtung Norden. Der Magistrat weist darauf hin, dass es in den kommenden Wochen immer wieder zu Änderungen der Verkehrsführung kommen wird. Dementsprechend vorsichtig sollten alle Verkehrsteilnehmer agieren und die aktuelle Beschilderung beachten.

Neuer Hoffnungsträger in der Offensivreihe der Kickers: Mit Florian Treske heuerte vor wenigen Wochen ein „Knipser“ mit reichlich Regionalliga-Erfahrung in Offenbach an. Der 1,90 Meter große Mittelstürmer stand in den zurückliegenden drei Spielzeiten beim OFC-Ligarivalen Wormatia Worms unter Vertrag und brachte es dort in 99 Punktstpielen auf 49 Treffer. Treske, ein gebürtiger Bayer, der in Deggendorf zur Welt kam, feiert in Kürze, am 10. August, Foto: Hübner seinen 30. Geburtstag.

Industrie auf dem Rückzug Licht und Schatten: Magistrat präsentiert Beschäftigungszahlen OFFENBACH (ks) – Immer mehr Menschen mit einem festen Arbeitsverhältnis leben in Offenbach. Das ist die erfreuliche Botschaft des jüngsten statistischem Vierteljahresbericht der Stadt. Die Industrie befindet sich aber zunehmend auf dem Rückzug. Das ist die Kehrseite der Medaille. Wie das kommunale Amt für Arbeitsförderung, Statistik und Integration herausfand, profitiert Offenbach von dem Bevölkerungswachstum, der Lage mitten im Rhein-Main-Gebiet, einem dynamischen regionalen Umfeld und den guten Verkehrsanbindungen. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 15 und unter 65 Jahren mit Wohnsitz in Offenbach stieg in den vergangenen drei Jahren deutlich stärker als in den anderen vier hessischen Großstädten (Darmstadt, Frankfurt, Wiesbaden und Kassel). Die entsprechende Quote in Offenbach lag am Stichtag 30. Juni 2016 bei 57,8 Prozent und nimmt damit den Spitzenplatz ein. Bei diesem Wert sind auch Arbeitsplätze in anderen Städten mit einbezogen. Die Quote bei den in der Stadt lebenden Ausländern wird von den Statistikern als hervorragend bewertet: 53,7 Prozent der Nicht-Deutschen gehen nach ihren Angaben einer geregelten

Beschäftigung nach – deutlich mehr als in den genannten Vergleichsstädten. Laut Bericht ist hingegen die Beschäftigungsquote von Frauen in Offenbach mit 51,4 Prozent niedriger. Nur in Kassel stünden noch weniger Frauen in Lohn und Brot. Dies liege in dem immer noch sehr hohen Anteil von Beschäftigten ohne Berufsabschluss und dem niedrigen Anteil von Beschäftigten mit Hochschulabschluss. Weniger feste Jobs Betrachtet man im Gegenzug die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Offenbach, erscheint die Lage alles andere als rosig. Hier rangiert die einstige Industriestadt auf dem letzten Platz. Wie es im Bericht heißt, ist die Dynamik Offenbachs als Wirtschaftsstandort „allenfalls als verhalten“ zu beurteilen. Verzeichnete man 1992 noch 51.867 sozialversicherungspflichtige Jobs in der Stadt, war es am Stichtag 30. Juni 2016 nur noch 45.970. Als klarer Effekt zeichnet sich ab, dass zunehmend Arbeitnehmer aus der Stadt pendeln. Der Auspendlerüberschuss lag im Juni 2016 bei 6 Prozent. Offenbach entwickelt sich folglich derzeit von einem Arbeits- zu einem Wohnstandort, wie es auch schon die Planer vom Büro

Albert Speer bei der Erstellung des Masterplans vorausgesagt haben. Die gesamtgesellschaftlich zu beobachtende Tendenz des Rückgangs von Arbeitsplätzen in der Industrie ist ein Langzeittrend, der sich mit nur noch 19,5 Prozent der Beschäftigten in diesem Wirtschaftszweig in Offenbach niederschlägt. Nur in der Bauwirtschaft lasse sich eine Stabilisierung verzeichnen, heißt es im Rathaus. Zwischen 2008 und 2016 habe das verarbeitende Gewerbe über ein Drittel seiner festen Arbeitsplätze verloren. Jobs in Gastgewerbe und Dienstleistungen seien im Aufwind, rückläufig seien die Zahlen im Kreditgewerbe und in der öffentlichen Verwaltung. Den größten Anteil an den Beschäftigungsverhältnissen habe der Bereich „sonstige Dienstleistungen“ mit 56,8 Prozent. Handel, Gastgewerbe und Verkehr stellen demnach die drittstärkste Branche mit 23,7 Prozent. Der Magistrat setzt angesichts dieser Zahlen auf die Ansiedlung neuer Unternehmen und Arbeitsplätze vor allem in den neuen Gewerbegebieten, die derzeit entwickelt werden. „Zeitgemäße Arbeitsplätze“ sollen in naher Zukunft am Kaiserlei, den Ostbahnhof und dem Allessa-Areal entstehen.


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