I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ăœ R D I E S TA DT ¡ AU S D E M H AU S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Donnerstag, 18. Mai 2017
Nr. 20 O
Auflage 47.110
Gesamtauflage 218.420
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Vom Bauerndorf zum Offenbacher Stadtteil
Gestatten, wir kennen uns doch?
Spaziergang durch die Geschichte Biebers OFFENBACH (ks) – Bis zum Jahr 791 lässt sich die Geschichte des heutigen Offenbacher Stadtteils Bieber zurßckverfolgen, zumindest in Bezug auf die erste urkundliche Erwähnung. Wer mehr ßber die vielfältigen Ereignisse der zurßckliegenden ßber 1.000 Jahre erfahren mÜchte, kann am Sonntag (21.) an einem Stadtteilspaziergang der Volkshochschule mit Martin Jäger teilnehmen. Die Tour fßhrt durch die Geschichte Biebers. Im Rahmen der Fßhrung werden historische Schauplätze besucht. Die Teilnehmer erhalten
Wir sind die neue Marke, die Sie schon lange kennen. Leidenschaftlich regional.
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Neue Dachmarke: VRM - Wir bewegen Aus der Verlagsgruppe Rhein Main wird die VRM >> Sonderbeilage
Bildungsreise ins Reich der Spinnen Insektenschau will Angst und Ekel abbauen
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Einem Teil unserer Auflage liegen Prospekte der folgenden Firmen bei:
einen Einblick in die Entwicklung des einstigen Bauerndorfes, welches Zentrum der mittelalterlichen Biebermark war, zum heutigen Offenbacher Stadtteil. Der von 14 bis etwa 17 Uhr dauernde Rundgang beginnt am Ostendplatz und wird unter anderem durch den alten Ortskern, zu den beiden Kirchen und zum Aussichtsturm fĂźhren. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Das Entgelt von 6 Euro muss zu Beginn entrichtet werden. Treffpunkt: Bushaltestelle Ostendplatz, Offenbach-Bieber.
Ăœberfunktion der NebenschilddrĂźsen Kickers: Klassenerhalt krĂśnt knĂźppelharten Kraftakt OFFENBACH (kĂś) – Mit einem 1:0-Heimsieg gegen die 2. Mannschaft der TSG Hoffenheim haben die Offenbacher Kickers am vergangenen Samstag den Klassenerhalt in der FuĂ&#x;ball-Regionalliga SĂźdwest perfekt gemacht. Nach dem Schlusspfiff herrschte bei knapp 7.000 Zuschauern im Stadion auf dem Bieberer Berg und bei der Mannschaft von OFC-Trainer Oliver Reck der emotionale Ausnahmezustand. Der Freudentaumel in Rot-WeiĂ&#x; konnte beginnen. Mittendrin in kerniger Jubelpose: Mittelfeldspieler Serkan GĂścer, der zuvor eine Ăźberragende Partie abgeliefert und sein Scherflein zum verdienten Sieg gegen die Kraichgauer (TorschĂźtze in der 53. Minute war Dren Hodja) beigetragen hatte. Die letzte Saison-Begegnung, die die
Kickers am Samstag (20.) ab 14 Uhr bei der 2. Mannschaft des VfB Stuttgart zu bestreiten haben, ist somit sportlich bedeutungslos geworden. Der Liga-Verbleib ist wasserdicht, die Offenbacher kÜnnen nicht mehr auf einen Abstiegsplatz abrutschen. Mit dem Erfolgserlebnis gegen die Hoffenheimer endete fßr die Reck-Schßtzlinge ein langer, zäher, knßppelharter Kraftakt. Insolvenz-Beantragung im Mai vergangenen Jahres (die ErÜffnung des Verfahrens konnte abgewendet werden), Neun-Punkte-Abzug fßr die Spielzeit 2016/2017, Verletzungspech in Serie... Was das junge OFC-Team wegzustecken hatte, ging schon kaum mehr auf die berßhmt-berßchtigte Kuhhaut. Doch mit starken Phasen zu Saisonbeginn und im langgezogenen Endspurt manÜvrierten sich
Sana-Mediziner hält einen Vortrag GĂścer, Hodja und Co. schlieĂ&#x;lich hochverdient ans rettende Ufer. Was die nächste Runde (das fĂźnfte Viertliga-Jahr in Folge) fĂźr die Kickers bringen wird, bleibt abzuwarten. Finanziell ist die Situation nach wie vor angespannt. Die Kaderplanung konnte jedoch schon ziemlich weit vorangetrieben werden. Leistungsträger wie Marco Rapp, Stefano Maier, Daniel Endres, Serkan Firat und Ihab Darwiche bleiben dem Klub erhalten – und so kursiert die Parole „Da mĂźsste doch was gehen...“ Ohne Bestrafung, mit den Kontrahenten zu Saisonbeginn auf AugenhĂśhe: Aus dieser Position soll der VorstoĂ&#x; ins obere Tabellendrittel in Angriff genommen werden. Foto: HĂźbner
OFFENBACH (hsa) – Die NebenschilddrĂźsen sind zwar nicht grĂśĂ&#x;er als eine Linse, aber dennoch die alleinigen Produzenten eines Hormons, das fĂźr die Regulierung des Kalziumhaushaltes wichtig ist. Und wenngleich die Ăœberfunktion dieser wichtigen Bestandteile des menschlichen KĂśrpers inzwischen die dritthäufigste DrĂźsenerkrankung darstellt, wird sie häufig längere Zeit verkannt. Der Grund: Eine Ăœberfunktion der NebenschilddrĂźsen entwickelt sich langsam Ăźber Monate und Jahre. Die Betroffenen gewĂśhnen sich in den allermeisten
Fällen an fast alle unspezifischen Symptome (wie etwa MĂźdigkeit, Abgeschlagenheit, Knochenund Gelenkschmerzen) und suchen daher keinen Arzt auf. Vor diesem Hintergrund hält Dr. Fabian SchĂśn am Dienstag (23.) einen Vortrag, der den Titel „Die NebenschilddrĂźsenĂźberfunktion – eine häufig verkannte Erkrankung“ trägt. Seine Themen: Diagnostik und BehandlungsmĂśglichkeiten. SchĂśns Referat beginnt um 18 Uhr im Helmut-Nier-Saal auf der Ebene 0 des Offenbacher Krankenhauses, Starkenburgring 66. Der Eintritt ist frei.
Abschiebung droht Schßler betroffen – Zurßck nach Afghanistan?
Erlebnisfßhrung im Wetterpark OFFENBACH (ks) – Am kommenden Sonntag (21.) wird eine Erfahrungs- und Erlebnisfßhrung fßr die ganze Familie im Offenbacher Wetterpark angeboten. Denny Karran wird vielfältige Fragen zum Thema der unterschiedlichen Wettererscheinungen beantworten. Treffpunkt um 14.30 Uhr ist der Blaue Container, Am Wetterpark 15. Die Teilnahme kostet vier Euro, fßr Kinder zwei Euro.
Wanderung im Odenwald OFFENBACH (kĂś) – Zu einer 14 Kilometer langen Wanderung, die in Birkenau im Odenwald gestartet wird, lädt die Offenbacher Sektion des Deutschen Alpenvereins am Sonntag (21.) ein. Wer dabei sein mĂśchte, sollte sich um 9 Uhr am Parkplatz „Nasses Dreieick“ unweit der Stadthalle einfinden. Dort werden Fahrgemeinschaften gebildet – und die Tour Richtung SĂźden beginnt. Bewegung, Naturgenuss und Geselligkeit werden in Aussicht gestellt. Unter der Rufnummer (06103) 52362 kann man sich anmelden.
OFFENBACH (ks) – Der Riss läuft quer durch die Gesellschaft: Sollte man Konsequenz im Umgang mit abgelehnten Asylbewerbern walten lassen oder Menschlichkeit zeigen bei guter Bleibeperspektive? Besonderen Diskussionsstoff bietet das Thema in Bezug auf Flßchtlinge aus Afghanistan. Kann man hier allen Ernstes von partieller Sicherheit sprechen, nur weil nicht das komplette Land von Kriegshandlungen ßberzogen ist, fragt sich manch besorgter Bßrger. In Offenbach wird genau diese Frage gerade zur Gretchenfrage, denn drei Schßlern, die die August-Bebel-Schule besuchen, droht die Abschiebung. Denn die Regionen, aus der sie ursprßnglich stammen, werden als sicher eingestuft. Lehrer und Schßler der Schule wehren sich gegen die amtliche Entscheidung und haben einen offenen Brief an die Landes- und Bundesregierung geschrieben, in dem sie die Entscheidung als menschenrechtlich nicht zu vertreten eingestuft sehen wollen. Konkret handelt es sich um die Schßler Najib, Ahmad und Samsor, die seit zehn Monaten die August-Bebel-Berufsschule besuchen. Ihre Flucht traten die jungen Männer vor eineinhalb Jahren an. Mit ihrer Unterschrift
zeichnet Klassenlehrerin Brigitta SimbĂźrger fĂźr das Schreiben verantwortlich. Sie prangert an, wie brutal es sei, den Jugendlichen jegliche Perspektive zu nehmen. Anwälte eingeschaltet Dass alle drei SchĂźler mit dem Erreichen der Volljährigkeit mittlerweile Abschiebungsbescheide vorliegen hätten, erzeuge selbstredend Angst bei diesen, so SimbĂźrger. Hoffnung setzen die jungen Männer nun auf die KlagemĂśglichkeiten. Anwälte, so heiĂ&#x;t es, seien eingeschaltet. Eine laufende Berufsausbildung ist ein Hinderungsgrund fĂźr Abschiebungen. Diese Sachlage liege jedoch beim Besuch einer Schule nicht vor, betonen die leitenden Gremien der August-Bebel-Schule. Bei der Offenbacher Lokalpolitik findet das Ansinnen des offiziellen Schreibens bisher UnterstĂźtzung bei der Linken und der SPD. Hierzu fĂźhrt die Stadtverordnete Linda Funk von den Linken aus: „Die drohende Abschiebung und die ungewisse Situation der drei SchĂźler Najib, Ahmad und Samsor zeigt exemplarisch, wie unmenschlich in Deutschland mit den Schwächsten und HilfebedĂźrftigen umgegangen wird. Die drei SchĂźler sind vor eineinhalb Jahren geflohen, besuchen hier in Offenbach die Schule und konnten Hoffnung schĂśpfen, ein mĂśglichst
normales Leben zu fĂźhren und bald in die Berufswelt einzusteigen.“ Der SPD-Stadtverordnete Christian GrĂźnewald folgt in seiner Darlegung zum Thema der Praxis der SPD-Landtagsfraktion: „Abschiebekriterien mĂźssen sich an fachlichen Kriterien von Sicherheitsexperten ausrichten, und viele halten Afghanistan aktuell fĂźr nicht sicher.“ Die Bundesregierung solle die Sicherheitslage auch vor dem Hintergrund jĂźngster Terroranschläge in Afghanistan neu bewerten, so GrĂźnewald abschlieĂ&#x;end. Hoffnung auf Ausbildung Sicher ist derzeit nur, dass im Einzelfall eine tatsächliche Abschiebung erst nach einigen Jahren erfolgt. MĂśgliche Klagen der Betroffenen Ăźber mehrere Instanzen bis zum Hessischen Verwaltungsgerichtshof fĂźhren mitunter so solchen „Wartezeiten“. Positive Bleibeperspektiven lassen sich in diesem Zeitraum Ăźber den Abschluss einer Schulausbildung und einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz erlangen. In diesem Fall kann aus humanitären GrĂźnden im Einzelfall nach rechtlicher Lage Asyl gewährt werden. FĂźr die SchĂźler der August-Bebel-Schule wird dies nach Lage der Dinge die einzige Hoffnung in einer ungewissen Zeit bleiben.
Stimmgewaltige Youngster: „Klasse! Wir singen“ OFFENBACH (kĂś) – Singen verbindet, Singen schafft Gemeinschaft, Singen stärkt das SelbstwertgefĂźhl... Und viele andere positive Aspekte lieĂ&#x;en sich noch hinzufĂźgen. Gerd-Peter MĂźnden, der am vergangenen Freitag und Samstag in der Stadthalle Offenbach als Moderator im orangefarbenen TShirt den Takt vorgab, weiĂ&#x; von alledem ein Lied zu singen. 2007 hat er als Braunschweiger Domkantor das Projekt „Klasse! Wir singen“ angestoĂ&#x;en – wie einen groĂ&#x;en Stein, der seither rollt und rollt und rollt... Bundesweit wurden bislang nach Angaben des Mammutchor-Spezialisten rund 500.000 Schulkinder fĂźr das Singen in groĂ&#x;er Gemeinschaft begeistert. MĂźnden und sein Projektteam ziehen durch die groĂ&#x;en Säle der Republik und versuchen, den Nachwuchs nachhaltig fĂźr klassisches und moder-
nes Liedgut zu gewinnen. Zur Veranstaltung in Offenbach wurden, unterteilt in verschiedene KonzertblĂścke, rund 5.000 Jungen und Mädchen aus der Gastgeberstadt und diversen Nachbarkommunen zur Stadthalle kutschiert. Schon die logistische Leistung des Transports mit Bussen war aller Ehren wert, doch was schlieĂ&#x;lich unterm Hallendach mit MĂźnden als nimmermĂźdem Motivator (Foto/rechts) geboten wurde, setzte dem Kollektiverlebnis die Krone auf. Stimmgewaltig präsentierten die Youngster das in den Wochen zuvor einstudierte Repertoire. Beim Schlussakkord blickte man Ăźberall in zufriedene Gesichter. Fazit: Ein schĂśner Erfolg fĂźr den Musikmissionar. MĂźndens Idee zieht Kreise – und das nun schon seit zehn Jahren. Foto: Jordan