S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D R E I E I C H Dienstag, 30. Dezember 2014
Zum Jahreswechsel: Grußwort von Dieter Zimmer und Renate Borgwald Seite 2
Nr. 1 B
Auflage: 18.400
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
DLRG: Schwimmkurse für Erwachsene
Feliz Ano Novo • Bonne année • Mutlu Yıllar Happy new year • Ein gutes neues Jahr • Buon anno wünscht das Team der Dreieich-Zeitung
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Veranstaltungen: Kulturtermine im Januar
Die nächste Ausgabe der Dreieich-Zeitung erscheint am 15. Januar 2015
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Glücksbringer mit Zylinder Zwischen Aberglaube und Energiewende: neuer Bezirksschornsteinfeger tritt sein Amt an Von Melanie Pratsch
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„Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe“, erklärt Wenzel im Gespräch mit der DreieichZeitung. Und das nicht zuletzt deshalb, weil er als Heusenstammer künftig kürzere Wege
cherstellt. „Ich gehe da auch sehr offen mit um“, meint der Schornsteinfeger schmunzelnd und zieht eine Handvoll kleiner Glücksbringer aus der Tasche, die er seinen Kunden gerne mal in die Hand drückt. Schlimme Feuersbrünste in der Vergangenheit Der Glaube daran, dass Schornsteinfeger Glück bringen, stammt übrigens aus dem Mittelalter, als häufig schlimme Feuersbrünste in den Dörfern wüteten. Nur in den Häusern, in denen Schornsteinfeger regelmäßig die Kamine gesäubert haben, gab es keine Brände mehr. Heute ist es vorgeschrieben, dass Hausbesitzer die Heizung regelmäßig prüfen lassen. Dabei ist Wenzel als Schornsteinfegermeister zusammen mit seinem Mitarbeiter nicht nur für die Sicherheit der Feuerstätten in seinem Bezirk zuständig. Das Messen und Kehren von Heizungen und offenen Kaminen ist genauso seine Aufgabe wie
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KREIS OFFENBACH. Wenn Hans-Jürgen Wenzel beruflich unterwegs ist, kann es schon mal passieren, dass jemand an seiner Jacke zupft oder ihm sogar einen Kuss auf die Wange drückt. Kein Wunder, schließlich läuft er als lebendiger Glücksbringer durch die Straßen, denn Wenzel ist Schornsteinfeger. Ab Januar wird der 48-Jährige für die nächsten sieben Jahre als neuer Bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger die Kehrbezirke Götzenhain, Dreieichenhain sowie den Dietzenbacher Hexenberg und Wingertsberg betreuen. Sein Vorgänger Alfred Blank, der 31 Jahre die Schornsteine im Bezirk sauber gehalten hat, geht in den Ruhestand.
zur Arbeit hat, denn in den vergangenen neun Jahren ist Wenzel in den Taunus gependelt. „Jetzt habe ich mehr Zeit für meine Frau und meine Tochter, aber auch für meine Kunden.“ Denn der persönliche Kontakt ist für Wenzel einer der Vorzüge seines Berufs. Dabei hat er es als Glücksbringer nicht besonders schwer: „Das Ansehen des Schornsteinfegers ist groß“, weiß Wenzel zu berichten. Das liegt auch heute noch am festen Glauben vieler Menschen daran, dass allein eine Berührung des Mannes im schwarzen Kehranzug und mit Zylinder das Glück für die nächste Zeit si-
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die Bauabnahme, das Ausstellen von Feuerstättenbescheiden und die Feuerstättenschau. Dass Hausbesitzer die Prüfung je nach Heizungsanlage alle ein bis zwei Jahre auch vornehmen lassen, das überwacht Wenzel gemeinsam mit dem zuständigen Amt beim Kreis Offenbach. Denn seit 2013 das Monopol der Schornsteinfeger über die Bezirke gefallen ist, haben Kunden die freie Wahl, wer ihren Kamin kehrt, müssen sich aber auch selbst um die Termine kümmern. „Wenn jemand vergisst, einen Termin auszumachen, dann rufe ich auch schon mal an und erinnere ihn“, so Wenzel. Neben seinem Job als Schornsteinfeger ist Wenzel auch als Gebäude-Energieberater tätig und stellt Energieausweise aus. Die Energiewende lässt grüßen... Nicht zu-
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letzt berät er rund ums Thema „Feuermelder“. Und auch der Nachwuchs liegt ihm am Herzen: „Ich suche zum 1. August 2015 einen Lehrling“, sagt Wenzel. Wer Interesse hat, kann sich unter Telefon (06104) 9727552 mit ihm in Verbindung setzen. Bewerber sollten einen Realschul- oder einen guten Hauptschulabschluss haben und idealerweise kein Problem mit großen Höhen haben. Denn obwohl die Säuberung von Schornsteinen oftmals auch vom Inneren des Hauses aus möglich ist, ist Wenzel doch meistens noch auf den Dächern anzutreffen. „Dabei war ich am Anfang überhaupt nicht schwindelfrei“, erinnert sich Wenzel an seine Anfänge. „Ich wurde damals bei einem Praktikum ganz langsam an das Klettern herangeführt, dachte mir aber beim ersten Schritt auf ein steiles Dach: Das ist doch verrückt!“ Heute balanciert der 48-Jährige ohne Angst über Dachfirste und klettert über Zugtreppen, Leitern oder durch Fenster auf die Dächer. Und
Schwimmen bei Kerzenschein
Prima Bildung für die Region
DREIEICH. Zum romantischen Schwimmen bei Kerzenschein lädt das Hallenbad Sprendlingen am Freitag (2. Januar) ein. Von 21 bis 23 Uhr wird das Bad an der August-Bebel-Straße abgedunkelt und mit vielen Kerzen illuminiert. Dazu erklingt dann die passende musikalische Unterhaltung: Fertig ist die Entspannung zum Jahresbeginn. (jh)
Von guten Vorsätzen und großer Vielfalt: die Kreisvolkshochschule
Infobörse für Schüler DREIEICH. Jugendliche, die im Herbst 2015 eine betriebliche Ausbildung beginnen möchten, sollten sich nach Überzeugung der Dreieicher Wirtschaftsförderung frühzeitig um eine Lehrstelle bemühen. Als kostenlosen Service für ortsansässige Betriebe bietet die Stadt die Veröffentlichung freier Ausbildungsstellen auf den kommunalen Internetseiten an. Interessenten können unter www.dreieich.de/ausbildung nach Berufen, dem Beginn der Ausbildung und dem für die Stelle erforderlichen Schulabschluss fahnden. (jh)
Baumabfuhr am Hengstbach DREIEICH. In der Zeit vom 12. bis 16. Januar sowie vom 19. bis 23. Januar werden in den Dreieicher Stadtteilen die Weihnachtsbäume von den Mitarbeitern des städtischen Dienstleistungsbetriebes am Tag der Hausmüllabfuhr abgeholt. Dazu müssen die Bäume morgens um 7 Uhr abgeschmückt auf dem Gehweg vor dem Grundstück bereitstehen. Nähere Informationen enthält der Abfallkalender der Stadt. (jh)
Von Jens Hühner KREIS OFFENBACH. Wenn ein neues Jahr beginnt, dann steht an seiner Schwelle neben der grenzenlos optimistischen Erwartung, dass in den kommenden Monaten natürlich alles besser wird als in den zwölf vergangenen, ein Heer guter Vorsätze. Mehr Zeit für Freunde und Familie, weniger überflüssige Pfunde, mehr Bewegung und Entspannung, weniger Nikotin und Alkohol. Die Liste ließe sich beliebig verlängern, flankiert von der vagen Vermutung, dass man das mit den guten Vorsätzen auch lassen kann und dass die Aussichten auf bessere Zeiten nicht mehr als die übliche 50:50-Chance bergen. Das klingt jetzt vermutlich negativer, als es gemeint ist. Denn natürlich war und ist ein Jahreswechsel immer ein willkommener Anlass, Verhaltensmuster und Alltagsstrukturen zu hinterfragen. Zu den Dingen, die in der Zeit des kalendarischen Neubeginns bei vielen Zeitgenossen auf dem Schirm erscheinen, gehören folglich zwei Aspekte, die Menschen wie Hildegard Fries ganzjährig beschäftigen. Fortund Weiterbildung auf der einen Seite, die Pflege von individuellen Interessen auf der anderen: Dies ist das Metier regionaler Bildungsträger wie der Kreisvolkshochschule Offenbach, zu deren Leitungsteam Hildegard Fries gehört. Damen und Herren wie sie, die an entscheidender Stelle eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe koordinieren, wissen nur zu genau, dass zum Kreis der guten Vorsätzen an jedem 1. Januar die Absicht zählt, mehr für das eigene Wissen, mehr für das
berufliche Fortkommen, mehr für die Entfaltung der Kreativität, mehr für den Körper und mehr für soziale Kontakte zu tun. All dies, nämlich einen bunten Strauß von Seminaren, Veranstaltungen, Kursen und Reisen, bietet die Kreis-Vhs, die ihren Sitz im „Haus des Lebenslangen Lernens“ auf dem „Campus Dreieich“ hat. In der Frankfurter Straße 160-166 in Sprendlingen laufen die Fäden eines engmaschigen Netzes zusammen Hildegard Fries zeichnet im zweiköpfigen Leitungsteam für den Bereich „Pädagogik“ verantwortlich, Frank Roters steht an der Spitze der Verwaltung. Ein Blick auf die im Januar 2015 startenden Programmpunkte zeigt die große Bandbreite des Angebots. Die Palette reicht von der „Optimierung des Schwimmstils“ über „Besser sehen durch Augentraining“ und „Aktuelle Mode – selbst genäht“ bis hin zur Kalligraphie und zur Schmuckschmiede, zum Didgeridoo-Workshop und zum Kennenlernen der Chinesischen Medizin. Aber auch „Geschichten gegen die Angst“ und der Klassiker „Deutsch als Fremdsprache“ locken zum Jahresauftakt. Lernen im Erwachsenenalter Die Vielfalt müsse unbedingt erhalten werden, sagte Hildegard Fries in einem Gespräch mit der Dreieich-Zeitung, das im Herbst anlässlich der bereits fünften Auflage des Deutschen Weiterbildungstages stattfand. Dessen Zweck ist es, die Bedeutung des Lernens auch und gerade im Erwachsenenalter aufzuzeigen. Dies geschah auch 2014 mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein, gehören die Volks-
hochschulen doch zu den ganz Großen auf dem Markt der Fortund Weiterbildung. „Niemand sonst in Deutschland bietet flächendeckend ein solch breites Spektrum an Lernmöglichkeiten an“, betont Hildegard Fries, die die den diesjährigen Bildungstag als „Tour de vhs“ von Neu-Isenburg bis Egelsbach (mit-)organisierte. Doppeldeutiges Motto der Radfahrt: „Wir strampeln uns ab für die Bildung“. Startschuss am 1. Januar 1972 Die Gründung der Kreis-Vhs, die zunächst in Offenbach und dann in Dietzenbach residierte, erfolgte auf Basis des im Mai 1970 verkündeten Gesetzes über Volkshochschulen, das die Errichtung einer Vhs zur kommunalen Pflichtaufgabe der Kreise und kreisfreien Städte in Hessen machte. Die neue Einrichtung nahm am 1. Januar 1972 ihre Arbeit auf. Mittlerweile besitzt der Kreis Offenbach nach Frankfurt und Kassel die drittgrößte hessische Vhs – mit 3.000 Veranstaltungen und nicht weniger als 7.900 Unterrichtseinheiten anno 2012. Zu berücksichtigen ist, dass viele kreisangehörige Kommunen auch noch über lokale Bildungsträger verfügen, hervorgegangen aus schon älteren Organisationen wie etwa dem Bund für Volksbildung. Finanziert durch Kreis und Land übernimmt die Kreis-Vhs nicht nur nach Überzeugung von Hildegard Fries eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. „Hier kann schnell an der falschen Stelle gespart werden“, ist die Fachfrau überzeugt. Gute Bildung gebe es nun einmal nicht zum Nulltarif. Ein flächendeckendes Angebot mit kurzen Wegen für die Nutzer
sei daher zurecht eine zentrale Aufgabe der öffentlichen Hand. Neutral, weder konfessionell noch politisch gebunden, öffentlich kontrolliert und legitimiert, alle gesellschaftlichen Schichten im Blick: Private bieten nichts vergleichbares, ist aus den Reihen der Befürworter des öffentlich-rechtlichen Vhs-Systems immer wieder zu hören. Dass private Anbieter ungeachtet der guten Arbeit, die ihnen auch an dieser Stelle gerne attestiert sein mag, vor allem wirtschaftliche Aspekte im Blick haben müssen, liegt für Hildegard Fries auf der Hand. Damit rückten unwirtschaftliche Angebote, kleine feine Nischen ebenso wie Kunden mit kleinem Geldbeutel bitte auf Seite 2 weiterlesen
Junge Mütter trainieren DREIEICH. Unter dem Motto „Mama fit – Baby mit“ lädt die Sprendlinger Turngemeinde Frauen, die in den vergangenen Monaten entbunden haben, zu einem sportlichen Start in das Jahr 2015 ein. Ab dem 8. Januar können junge Mütter, die bereits einen Rückbildungskurs absolviert haben, immer donnerstags von 11 bis 12 Uhr im Gemeindehaus der Erasmus-Alberus-Kirche am Lindenplatz unter fachkundiger Leitung trainieren. „Der Fokus liegt auf der Stärkung des Beckenbodens sowie der Bauch- und Rückenmuskulatur“, heißt es in der Einladung. Die Kosten für acht Treffen belaufen sich auf 50 Euro, Vereinsmitglieder zahlen 20 Euro. Anmeldeschluss ist der 4. Januar: Anke Schmidt-Hiel, E-Mail fitness@stg1848.de, Telefon (0175) 8080964. (jh)
Hans-Jürgen Wenzel
(Foto: p)
schmutzig wird er bei seinem Job natürlich auch: „Das macht aber nichts, denn Ruß lässt sich leicht wegwaschen.“ Oder er bekommt den Schmutz von einem abergläubischen Zeitgenossen weggewischt, dem er auf der Straße begegnet. Doch bei kurzen Berührungen bleibt es oft nicht: Wenzel ist schon gebeten worden, Lottoscheine zu berühren, wurde als Glücksbote für Hochzeiten gebucht und hat sogar für Hit-Radio FFH zum Jahreswechsel einmal als Glücksbringer gearbeitet: „Ich habe den Hörern übers Mikrofon Glück ge-
wünscht.“ Und gerade jetzt zum Jahreswechsel ist der Schornsteinfeger natürlich besonders gerne auf den Straßen gesehen. Da hat er auch immer seine Glücksbringer dabei. Die verteilt er am liebsten an Kinder, die auch mal von ihren Eltern vorgeschickt werden: „Wenn die Kinder zu mir kommen, um meine Knöpfe zu berühren, dann sind sie natürlich ganz glücklich, wenn sie einen kleinen Schornsteinfeger von mir bekommen.“ Und dann freuen sich auch die Eltern, die im Hintergrund auf die ExtraPortion Glück gewartet haben.
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