S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R M Ö R F E L D E N - WA L L D O R F Donnerstag, 21. Januar 2016
Nr. 3 H
„Dekabristen“: Vougar Aslanov stellt historischen Roman vor Seite 2
Auflage: 13.030
Vortrag: Katholische Kirche in der Nazi-Zeit Seite 3
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Baumesse Offenbach: Das Zuhause neu entdecken
Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 5
Seite 9
Sonderthema: Bauen, Modernisieren, Energiesparen Seite 4
Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
Verbal-Breitseite der CDU gegen Rot-Grün
Zeitzeugin-Gespräch und Himmler-Film
„Versagen bei interkommunaler Zusammenarbeit“
Horváth-Stiftung mit spannendem Doppelpack
MÖRFELDEN-WALLDORF. Mit einer verbalen Breitseite gegen die rot-grüne Verwaltungsspitze der Doppelstadt eröffnet die örtliche CDU offenbar die heiße Phase des Kommunalwahlkampfes. Anlass hierfür ist ein von den Christdemokraten konstatiertes „Versagen“ Mörfelden-Walldorfs auf dem Feld der interkommunalen Zusammenarbeit. Während selbige andernorts im Kreis Groß-Gerau schon heute „in vorbildlicher Weise“ praktiziert werde, wodurch Kosten eingespart und Kräfte gebündelt würden, falle die 33.000-Einwohner-Kommune nach Ansicht von Karsten Groß „im kreisweiten Vergleich zunehmend ab und lässt dadurch Synergiepotenziale weiter ungenutzt“. Der christdemokratische Parteiund Fraktionsboss wirft dem Magistrat von „MöWa“ vor, sich nach wie vor zu weigern, die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen ernsthaft zu prüfen. „Aus drei der fünf kreisweiten Projektgruppen ist die Stadt inzwischen ausgestiegen und ein echter Wille ist auch in den beiden verbliebenen Projektgruppen nicht erkennbar“, kritisiert Groß. „Mörfelden-Walldorf vereinsamt mitten im Rhein-MainGebiet“ ergänzt Jan Körner. Und für dieses „Eigenbrödlertum des rot-grünen Magistrats“ müssten am Ende vor allem die Bürger zahlen, behauptet der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende. Denn eine
MÖRFELDEN-WALLDORF. Unter dem Motto „Fragt uns, wir sind die Letzten“ steht ein von den Verantwortlichen der Margit-Horváth-Stiftung initiiertes Podiumsgespräch, bei dem Trude Simonsohn am Sonntag (24.) ab 17 Uhr im Museum Mörfelden, Langgasse 45, der Journalistin Ulrike Holler Rede und Antwort stehen wird. Simonsohn ist laut einer Pressemitteilung in der Region als „große, alte Dame der jüdischen Gemeinde“ bekannt und berichtet seit Jahrzehnten als Zeitzeugin von ihrer Verfolgung durch die Nazis. Simonsohn gehörte zu den ersten Holocaust-Überlebenden, die in den 70er Jahren begannen, in Schulen zu gehen und mit Jugendlichen über ihre furchtbaren Erlebnisse während des Dritten Reichs zu sprechen. Weiter heißt es über die Frau, die in diesem Jahr ihren 95 Geburtstag feiern wird: „Nie wollte sie ihre Erinnerungen an die schreckliche Zeit als politische Gefangene der Gestapo, an ihre Deportation nach Theresienstadt, Auschwitz und andere Lager der Nazis selbst aufschreiben, dann aber drängte man sie, einer Buchveröffentlichung zuzustimmen.“ Und so erzählte Simonsohn ihrer Freundin Elisabeth Abendroth ihr Leben von Anfang an, und aus diesen Interviews formte die Sozialwissenschaftlerin die Biographie „Noch ein Glück“. Letztere kann man bei dem Podiumsgespräch mit der
funktionierende interkommunale Zusammenarbeit führe laut Körner nicht nur dazu, dass sich Städte in diversen Verwaltungsbereichen – etwa der Lohnbuchhaltung – gegenseitig unterstützen, „sondern auch durch gemeinsame Lösungen neue Investoren und Gewerbetreibende in die Gemeindegebiete holen“. Als Beispiel führt der Christdemokrat die Kooperation von Rüsselsheim, Raunheim und Kelsterbach an: Mit der Initiative „Drei gewinnt“, einer koordinierten interkommunalen ZuWENDIGER ALLESKÖNNER: Das sogenannte „Mittlere Löschfahrzeug“, das die Walldorfer Feuerwehr Ende vorigen Jahres in Dienst stellte, verfügt über die passende Ausstattung für die meisten nur denkbaren Einsatzszenarien und wird daher als Gewinn für die Sicherheit aller Bürger bezeichnet. (Foto: p)
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sammenarbeit, habe dieses Städte-Trio eine Vielzahl an internationalen Investoren für seine Gewerbegebiete gewinnen und damit neue Einnahmequellen erschließen können, betont Körner. In Mörfelden-Walldorf hingegen werde die Zahl der steuerzahlenden Unternehmen seit Jahren geringer – und dieser Weggang sei seit Langem größer als die Zahl neuer, steuerzah-
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Ein Gewinn für die Sicherheit lender Unternehmen. „Anstatt gemeinsam mit anderen Kommunen Lösungsansätze für dieses Problem zu entwickeln, macht Rot-Grün genau das, was die Doppelstadt im regionalen Wettbewerb der Kommunen noch weiter ins Abseits befördert und erhöht den Gewerbesteuersatz in ganz massiver Weise“, moniert Groß. Gebührenerhöhungen „Das führt am Ende dazu, dass noch mehr Unternehmen in den kommenden Jahren abwandern und Rot-Grün die Abgaben- und Gebührenlast für die Bürger weiter steigen lassen wird.“ Körner zufolge werde die „rot-grüne Standortpolitik sowie die Entscheidung, sich aus der interkommunalen Zusammenarbeit faktisch zurückzuziehen, zwingend zu neuen Gebührenerhöhungen im Jahr 2017 führten“. Das Fazit der örtlichen Christdemokraten lautet daher: „Es kann nicht sein, dass die Doppelstädter wieder einmal die Zeche für rot-grüne Fehlentscheidungen zahlen. Weitere Gebührenerhöhungen wird es mit uns nicht geben.“
Neues Fahrzeug für die Walldorfer Feuerwehr MÖRFELDEN-WALLDORF. Ende vorigen Jahres konnte die Walldorfer Feuerwehr ein neues Vehikel in Dienst stellen. Es handelt sich um ein sogenanntes „Mittleres Löschfahrzeug“ (MLF), das als Ersatz für das Tr a g k r a f t s p r i t z e n f a h r z e u g (TSF) aus dem Jahr 1987 fungiert, an dem der Zahn der Zeit gewaltig genagt hatte. Der „Ablösung“ dient ein „Iveco Daily“ als Fahrgestell, der durch die Firma Magirus einen neuen, den feuerwehrtechnischen Anforderungen entsprechenden Aufbau bekam. Der Neuzugang im Fuhrpark der örtlichen Floriansjünger bietet einer Staffel „Blauröcke“ (also sechs Einsatzkräften) Platz und verfügt über einen 1.000 Liter fassenden Löschwassertank. „Trotzdem ist es von den Abmessungen her klein gehalten und besitzt ein vergleichsweise geringes zulässiges Gesamtgewicht von 7,2 Tonnen“, ist einer Pressemitteilung zu entnehmen. Dadurch sei es „sehr wendig und ideal für einen Einsatz bei geringen Platzverhältnissen, zum Beispiel in engen Straßen und Hinterhö-
fen“. Das MLF dient vorrangig zur Brandbekämpfung, kann aber auch bei technischen Hilfeleistungen eingesetzt werden. Je nach Einsatz kann es mit einem Lüfter zum Belüften von verrauchten Gebäuden oder mit einem Wassersauger beladen werden. Außerdem verfügt es über einen Hydraulischen Rettungssatz zur Befreiung eingeklemmter oder eingeschlossener Personen bei Verkehrsunfällen. Zur Brandbekämpfung stehen vier Atemschutzgeräte sowie ein mobiler Rauchverschluss zur Verfügung. „Somit ist ein Schutz der Einsatzkräfte vor Brandrauch gewährleistet, und auch eine Rauchausbreitung kann eingegrenzt werden“, heißt es. Ein 4,5 Meter hoher Lichtmast mit LED-Scheinwerfern gewährleistet bei Dunkelheit die erforderlich Ausleuchtung. Das Fazit der Walldorfer Feuerwehrleute lautet vor diesem Hintergrund: „Das ‚Mittlere Löschfahrzeug’ ist eine Bereicherung für unseren Fuhrpark und ein Gewinn für die Sicherheit aller Bürger und der Stadt Mörfelden-Walldorf.“ (hs)
Vorschläge des Kinderforums
Fesselnde Geschichte einer Flucht
MÖRFELDEN-WALLDORF. Mehrere Kindergruppen aus den beiden Grundschulen in Mörfelden sowie aus der Bertha-von-Suttner-Schule haben sich im vergangenen halben Jahr den Kopf darüber zerbrochen, wie die Doppelstadt für ihre jungen Bewohner attraktiver gestaltet werden könnte. Während die einzelnen Initiativen nunmehr gemeinsam mit den Paten, die zum überwiegenden Teil Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind, an der Umsetzung der verschiedenen Ideen arbeiten, werden die jeweiligen Vorschläge der Kindergruppen von Montag (25.) bis einschließlich 29. Februar im Foyer des Rathauses Walldorf, Flughafenstraße 37, präsentiert. Die Ausstellung kann zu den normalen Öffnungszeiten des Verwaltungsbaus unter die Lupe genommen werden. (hs)
MÖRFELDEN-WALLDORF. Vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingsdiskussionen findet am Dienstag (26.) ab 19 Uhr im Kulturbahnhof Mörfelden („KuBa“), Bahnhofstraße 38, eine Lesung statt, bei der das Buch „Unerwünscht“ vorgestellt wird. In diesem ist die Geschichte der drei iranischen Brüder Mojtaba, Masoud und Milad aufgezeichnet, die in den 80er Jahren als Kinder regimekritischer Eltern im früheren Persien aufwachsen. Weiter ist einer Ankündigung zu entnehmen: „Als ihre Mutter bei einer verbotenen Flugblattaktion auffliegt, müssen sie untertauchen und sind monatelang komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Bis sie die Flucht wagen und mit Hilfe eines Schleppers im Sommer 1996 mit nichts als einem Koffer illegal nach Deutschland ge-
„Zeitzeugin, Ratgeberin und Mutmacherin“, bei dem auch Abendroth mit von der Partie sein wird, zum Preis von 14,90 Euro käuflich erwerben. Der Eintritt ist frei. Als „gewiss nicht weniger eindrucksvoll, aber ganz anders“ wird zudem ein Filmabend bezeichnet, der ebenfalls auf Initiative der Horváth-Stiftung am Dienstag (2. Februar) im Walldorfer „Lichtblick“-Kino, Mörfelder Straße 20, über die Bühne geht. Dort wird ab 20 Uhr die Dokumentation „Heinrich Himmler – Der Anständige“ gezeigt. Für diesen Film hat Vanessa Lapa die Aufzeichnungen eines der mächtigsten Nazis als Material genutzt, zudem konnte die israelische Regisseurin auf die Unterstützung der Soziologin und Historikerin Katrin Himmler bauen. Die Großnichte des „Architekten der Endlösung“ wird im Anschluss an den Film für Fragen des Publikums zur Verfügung stehen. Ergänzend ist der Ankündigung zu entnehmen, dass die privaten Briefe, Tagebücher und Fotos von Heinrich Himmler, auf denen die Dokumentation basiert, von US-Soldaten bei der Besetzung des Himmler’schen Hauses in Gmund am Tegernsee gefunden, aber – entgegen einer Anordnungen – nicht weitergegeben, sondern im Privatbesitz belassen wurden. Wer sich den Film ansehen möchte, sollte sich unter Telefon (06105) 42352 möglichst rasch Karten reservieren. (hs)
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Lesung aus „Unerwünscht“ im Kulturbahnhof langen. Ohne Geld, ohne Papiere und ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, landen sie in einem Auffanglager bei Münster. Dann der Schock: Ihr Asylantrag wird abgelehnt, sie werden zur sofortigen Ausreise aufgefordert.“ Menschlichkeit Wie Mojtaba, Masoud und Milad „eine Integration gegen alle Widerstände gelingt, in einem Land, das sie nicht haben wollte“, beschreibt besagtes Buch. Dieses enthält „die Geschichte einer Suche dreier junger Menschen nach Heimat und Freiheit sowie den Wunsch, dazuzugehören. Es ist das Protokoll eines Flüchtlingsschicksals – vor allem aber eine so noch nicht gelesene Parabel über Brüderlichkeit, Mut und Menschlichkeit.“ Der Eintritt ist frei. (hs)
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