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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R R O D G A U U N D R Ö D E R M A R K Mittwoch, 15. Februar 2017

HSG Rodgau: Remis nach einem Krimi Seite 3

Nr. 7 E

Auflage: 30.570

Befragung: Mikrozensus startet 2017 in Hessen Seite 11

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Beilagen heute:

Hinter der schwarzen Fahne? Kern warnt vor CDU-Dominanz – Helfmann hofft auf Wechselstimmung Von Jens Köhler RÖDERMARK. Endspurt vor der Bürgermeister-Stichwahl am Sonntag (19.) in Rödermark: Amtsinhaber Roland Kern (AL/Grüne) und sein Herausforderer, der Eppertshäuser Bürgermeister Carsten Helfmann (CDU), mobilisieren noch einmal alle Kräfte, um aus dem finalen Duell als Sieger hervorzugehen. Kern, der es im ersten Durchgang am 5. Februar auf 43,3 Prozent brachte (4.741 Stimmen), geht mit leichtem Vorsprung vor Helfmann (4.213 Stimmen waren gleichbedeutend mit 38,5 Prozent) auf die letzten Meter. Die zentrale Kern-Botschaft lässt sich auf einen kurzen Nenner bringen: Rödermark habe einen Rückfall in rabenschwarze Zeiten mit erdrückender CDU-Dominanz – so wie in den 80er und 90er Jahren – einfach nicht verdient. Würde sein Kontrahent Helfmann die Wahl gewinnen, so hätte die Union alle kommunalpolitischen Schlüsselpositionen besetzt (Bürgermeister, Erster Stadtrat, Stadtverordneten-Vorsteher), warnt Kern und bilanziert: So viel Machtfülle für eine Partei, die es bei der Kommunalwahl im Frühjahr 2016 auf 39,5 Prozent der Stimmen brachte – das wäre des Guten dann doch eindeutig zu viel. „Wir haben Zugriff auf alles“: Zu welch abenteuerlichen Gedanken eine derartige Hoff-

nung verleiten könne, nämlich zu einem Prinzip von straffer Ordnung... Das, so der Bürgermeister, lasse sich mit Blick auf den CDU-Kreisvorsitzenden Frank Lortz verdeutlichen. Dieser habe zu Jahresbeginn bei der Vorstellung von Helfmanns Programm einen bemerkenswerten Satz formuliert. Lortz sei mit einem Appell, gerichtet an seine Parteifreunde und an den Kandidaten, ans Rednerpult getreten: „Du marschierst mit der Fahne vorweg und wir alle haben geschlossen hinter dir herzumarschieren.“

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Die Aussage, so Kern, sei entlarvend und verdeutliche jedem Wahlberechtigten, was am kommenden Sonntag auf dem Spiel stehe. „Rödermark braucht ein derartiges Prinzip von Führung nicht. Dann sähe unsere Stadt wirklich alt aus“, betont der Titelverteidiger in einem Brief, den seine Wahlkampf-Helfer an alle Haushalte verteilt haben. Kerns Gegenentwurf zum „schwarzen Durchmarsch“: Er

plädiert dafür, die seit 2011 bestehende CDU/AL-Koalition fortzusetzen. Mit dem eher sozial-liberal geprägten Flügel der Union, der in der CDUFraktion im Stadtparlament und im Magistrat – mit dem Ersten Stadtrat Jörg Rotter – tonangebend sei, könne weiterhin sachlich und vertrauensvoll kooperiert werden, zeigt sich der Verwaltungschef überzeugt. Alle Chancen, Kontinuität walten zu lassen Das Programmpapier, das die Koalition für die Jahre bis zur nächsten Kommunalwahl (2021) erstellt habe, biete alle Chancen, Kontinuität walten zu lassen und die Kommune unter finanziellen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Gesichtspunkten gut weiterzuentwickeln. So klingt das Kern’sche Credo – inklusive der Ankündigung, er werde nach seiner Wiederwahl im Sommer 2019 vorzeitig in Pension gehen, um eine „politische Balance“ zu ermöglichen. Sprich: Bürgermeisterwahl (eventuell mit einer „zweiten Chance“ für den dann vollständig wiedergenesenen Rotter)

und Kür des Ersten Stadtrats im Parlament innerhalb kurzer Zeit, um „Einfarbigkeit“ zu vermeiden – dieses Szenario hat Kern vor Augen. Dass er, der Routinier, der seit 36 Jahren aktiv auf der Rödermärker Politbühne mitmischt, sich noch einmal für eine „letzte Schlacht“ in die Pflicht nehmen ließ, um das schwarz-grüne Bündnisfeuer am Lodern zu halten: Das brandmarken seine politischen Widersacher als leicht durchschaubares, unglaubwürdiges Spiel. Kerns Anhänger zollen ihm hingegen Respekt und sind guter Dinge, dass am 19. Februar ein Mehrheitsvotum für ihren Favoriten zustande kommt. Bemerkenswert, so der Tenor im Lager der AL, sei die Ausgangsposition: Kern habe bereits im ersten Durchgang mehr Stimmen auf die Waagschale gebracht als der von den Freien Wählern unterstützte Helfmann und der ausgeschiedene FDP-Kandidat Tobias Kruger zusammen. Das, so die Schlussfolgerung der führenden ALKöpfe, zeige ganz deutlich, dass der „Import“ aus der Nachbarkommune ein Mobilisierungsproblem habe. Die Rödermär-

Wahlkampf-Endspurt in Rödermark: Bürgermeister Roland Kern verteilt Lesestoff und vitaminreiche Muntermacher. (Fotos: Jordan) ker Union stehe keineswegs geschlossen hinter ihm. Nicht wenige Anhänger der Partei reagierten abwartend, skeptisch oder gar offen ablehnend. Zwei Wochen Urlaub Helfmann würde diese Art von Analyse natürlich vehement zurückweisen, wenn man ihn darauf anspräche. Gleichwohl

hat er erkannt, dass er das Lager der bisherigen Nichtwähler kräftig anzapfen muss, wenn es darum geht, die von ihm beschworene Wechselstimmung in Zählbares umzumünzen. Zwei Wochen Urlaub für die heiße, entscheidende Phase des Wahlkampfs hat er sich genommen, um intensiv vor Ort präsent zu sein, an Haustüren zu klingeln und Aufholarbeit in Sachen „Popularität“ zu leisten. Mit neuen, zusätzlichen Plakaten hat die CDU nachgerüstet. Gemeinsam mit seiner knapp vierjährigen Tochter Jamie

lächelt Helfmann den Menschen zwischen Bulau und Breidert nahezu flächendeckend von Pappschildern entgegen. Der Aufwand, den die Union betreibt, um nach zwölfjähriger Abstinenz wieder den Bürgermeistersessel zu erobern, ist groß. Wäre der Materialeinsatz in der Sparte „Werbung“ entscheidend, so würde Helfmann als eindeutiger Sieger durchs Ziel gehen. Unklar ist bei all dem Buhlen um Sympathien und Stimmen geblieben, wohin die Christdemokraten mit einem Wahlsieger Helfmann steuern würden. Ihn, den Hoffnungsträger „von nebenan“, hatten die CDUStadtverbandsvorsitzende Patricia Lips und ihr Vorgänger WolfBitte auf Seite 2 weiterlesen

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