Dz online 008 15 c

Page 1

S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R N E U - I S E N B U R G Donnerstag, 19. Februar 2015

Fluglärm: Bürger sollen befragt werden Seite 2

Nr. 8 C

Auflage: 18.050

Neue Themenreihe: Sterben und Tod im Fokus der Betrachtung Seite 3

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Sonderthema: Bauen, Modernisieren, Energie sparen Seite 4

Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 9

Abend & Nacht: Streetworker notieren Hinweise Seite 2

Kartenverlosung: „Trude“ träumt in Dreieich von Afrika Seite 3

Rekord bei freien Ausbildungsplätzen Das Jugendbüro unterstützt beim Übergang von Schule zu Beruf NEU-ISENBURG. Die Wirtschaft brummt, der Außenhandelsüberschuss des höchst erfolgreichen Export-Meisters Deutschland ist riesig, Unternehmen suchen dringend Fachkräfte, vor allem im sozialen Bereich sind Altenpflegerinnen und Erzieherinnen gefragt. Wer heute einen Ausbildungsplatz sucht, lebt scheinbar im Schlaraffenland. Ganz so paradiesisch ist die Situation auf dem Lehrstellenmarkt nicht, doch die Chancen für Jugendliche, einen Ausbildungsplatz zu finden, sind gestiegen. Das Neu-Isenburger Jugendbüro meldet ein Rekordergebnis bei freien Ausbildungsstellen. Noch nie sei das Ausbildungsplatzangebot so groß gewesen wie im Zeitraum zwischen September 2013 und August 2014, heißt es im jetzt vorgelegten Bericht des Jugendbüros. Die Pädagogen und andere Mitarbeiter der Einrichtung in der Hugenottenallee 88 haben sich zum Ziel gesetzt, Jugendliche und junge Erwachsene im Übergang von Schule zum Beruf zu beraten. Angeboten hat das Jugendbüro auch Workshops zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung sowie Bewerbungstrainings, Vorbereitungen auf Einstellungstests und Seminare mit dem Titel Soziales Lernen, denn oftmals mangelt es Jugendlichen an richtigen Umgangsformen und Tugenden, den soge-

nannten Soft Skills. An den Unterrichtseinheiten haben nach Auskunft von Klaus-Peter Martin, Leiter des Jugendbüros, im Berichtszeitraum 207 junge Leute teilgenommen. Sie kamen von der Neu-Isenburger Brüder-Grimm-Schule und der Dreieicher Max-Eyth-Schule. Die Zahl der von den Firmen gemeldeten freien Ausbildungsplätze erreichte laut Jugendbüro bis zum letzten Spätsommer einen Spitzenwert. Das Jugendbüro konnte den Schulabgängern 314 offene Ausbildungsstellen anbieten. Das ist nach Darstellung von Klaus-Peter Martin ein Plus von 26 Stellen im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Angeboten für Hauptschulabgänger registrierten der Leiter des Jugendbüros und seine Kolleginnen Anna Naxera und Andrea Eberlein ein Lehrstellenplus von 20 Prozent. „Erstmals standen für Jugendliche mit Hauptschulabschluss mehr als 100 Ausbildungsstellen zur Auswahl“, so Klaus-Peter Martin. Im zurückliegenden Jahr sind 18,2 Prozent der Schüler mit Hauptschul-Abschluss direkt in eine Berufsausbildung gegangen. Bei den Absolventen der Realschule haben 30 Prozent ohne Umwege eine Berufsausbildung gestartet. Wer schon einmal versucht hat, kurzfristig einen Fliesenleger, Elektriker oder Gas-Wasser-Heizungsinstallateur zu finden, wird die Schwierigkeiten kennen und feststellen, dass deren

Auftragsbücher voll sind. Offensichtlich hat der alte Spruch „Handwerk hat goldenen Boden“ heutzutage wieder seine Berechtigung. Ein Plädoyer pro Ausbildung war in diesen Tagen auch von einer Stelle zu hören, von der eigentlich eine vollmundige Werbung für ein Studium zu erwarten wäre. „Nicht jeder muss studieren“, sagte die neue Präsidentin der Frankfurter Goethe-Universität, Brigitta Wolff, jetzt bei ihrem Amtsantritt. Man habe so viele junge Menschen wie möglich an die Unis gelockt. Eine Folge seien exorbitante Abbrecherquoten. Nach dem Abi direkt zur Uni, das sei nicht immer das Beste für die Gesellschaft und entspreche auch nicht den Bedürfnissen eines jeden Einzelnen, so die Uni-Präsidentin. Sie wehrt sich gegen das Diskreditieren handwerklicher und gewerblicher Ausbildungswege. Beratungsangebot gefragt In Neu-Isenburg registriert das Jugendbüro eine hohe Inanspruchnahme des Beratungsangebots. Das deute darauf hin, dass viele Schulabgänger große Probleme hätten, sich zu orientieren, für einen Beruf zu entscheiden und sich zielgerichtet dafür zu bewerben, so die Erfahrung der Pädagogen. Nach Ansicht von Klaus-Peter Martin reicht eine einmalige Beratung oder die Teilnahme an einem Seminar allein für die Mehrheit

der Schulabgänger nicht aus. Für viele Teenager und ältere sei eine kontinuierliche unterstützende Begleitung während des gesamten Übergangs von der Schule in den Beruf notwendig. Dabei müssten den Jugendlichen neue Perspektiven aufgezeigt werden und sie immer wieder motiviert und gefordert werden, meint Klaus-Peter Martin. Im Spektrum der Unterstützung für Jobsuchende spielt auch die Initiative „Alt hilft Jung“ eine wichtige Rolle. Seit über 15 Jah-

Schützen sammeln alte Handys Verein beteiligt sich an bundesweiter Aktion NEU-ISENBURG. Die Schützengesellschaft will ausgediente Handys einsammeln und den Erlös einem guten Zweck zukommen lassen. Nach Darstellung von Vereinssprecher Gerhard Gräber liegen sicherlich auch in Neu-Isenburg viele unbenutzte alte Mobilfunktelefone herum, wenn deren Zahl deutschlandweit auf rund 100 Millionen geschätzt wird. Die Idee, die ausrangierten Handys entgegenzunehmen, kam von Yvonne Lammersdorf, der Präsidentin der Schützengesellschaft Neu-Isenburg. Der Verein beteiligt sich damit an der bundesweiten Aktion „Happy Handy“, die auch von Bundesumweltministerin Bar-

Streit um den Wahltermin Bürgermeisterkür im September oder erst im März 2016? NEU-ISENBURG. Zwischen den Grünen und der FDP gibt es einen politischen Streit darüber, wann die nächste Bürgermeisterwahl in Neu-Isenburg über die Bühne gehen soll – in diesem Jahr im September oder erst im März 2016? Bündnis90/Die Grünen plädieren dafür, den Termin der Abstimmung mit der Kommunalwahl im März 2016 zusammenzulegen. Die Liberalen hingegen sollen laut Grüne den Vorschlag gemacht haben, die Bürgermeisterwahl mit der Landratswahl Ende September 2015 zusammenzulegen und über den Termin schon in der nächsten Stadtverordnetensitzung am 11. März abstimmen zu lassen. Die Grünen fragen jetzt, warum „diese vorgeschobene Hektik? Offensichtlich möchte man die Entscheidung noch durchziehen, bevor das Gesetz zur Aufhebung der Altersgrenze für Bürgermeisterkandidaten im Landtag Ende nächsten Monats verabschiedet wird“, vermutet Grünen-Sprecher Nick Timm. Die Amtszeiten des Neu-Isenburger Bürgermeisters Herbert Hunkel und des Ersten Stadtrats enden im Juli 2016. Alle wesentlichen politischen Aufgaben in der Stadt müssten also neu besetzt werden.

Für die Grünen ist es eine Sache der Fairness und des Demokratieverständnisses, Bürgermeister Hunkel die Chance für eine zweite Kandidatur zu ermöglichen. Herbert Hunkel hat im Gespräch mit der Dreieich-Zeitung bereits angekündigt, dass sich erneut der Direktwahl stellen und in eine zweite Amtszeit gehen möchte. Wer jetzt übereilt und schnell einen frühen Wahltermin festlegen möchte, nimmt nach Ansicht der Grünen billigend in Kauf, dass Hunkel aufgrund der derzeit noch gültigen Rechtslage nicht kandidieren dürfe. „Das wäre eine üble Trickserei“, meint Nick Timm. Auch GrünenFraktionsvorsitzende Maria Sator-Marx, plädiert dafür, dass das Parlament den Ersten Stadtrat und die Bürger den Bürgermeister im März wählen sollten. Zum Hintergrund: Herbert Hunkel wird im April 70 Jahre alt, die Altersgrenze für eine Kandidatur liegt derzeit bei 67, soll aber demnächst aufgehoben werden. Abgesehen von den unterschiedlichen Standpunkten zum Wahltermin kritisieren die Grünen die CDU-FWGFDP-Koalition, die „jede Kraft verloren hat – nichts geht mehr.“ So sei beispielsweise das Radverkehrskonzept für die Jahre 2012/2013 angekün-

digt, aber noch immer nicht vorgelegt worden. Außerdem fehlen laut Grüne dringend erforderliche Mobilitäts- und Energiekonzepte für das Stadtquartier Süd und das Neubaugebiet Birkengewann. Dirk Wölfing, Sprecher des Ortsverbandes der Grünen, fordert, dass die Verkehrsplanung für den Bereich Carl-Ulrich-Straße-Frankfurter Straße-Hugenottenallee dringend den neuen Herausforderungen des Stadtquartiers Süd und der Regionaltangente West angepasst werden müssten – doch nichts passiert. „Während im Land und im Kreis moderne Mobilitätskonzepte entwickelt werden, verharrt Neu-Isenburg im Denken von vor mehr als 20 Jahren“, meint Wölfing. Die Liberalen geben den Ball an die Grünen zurück und werfen ihnen vor, mit den Vorwürfen zu den Terminvorschlägen zur Bürgermeisterwahl von eigenen Problemen abzulenken. FDP-Ortsverbandsvorsitzender Jörg Müller bezeichnet das als einen plumpen Versuch. Die FDP sei bei der Kritik zum Wahltermin der falsche Adressat, da sich auch der CDU-Ortsvorsitzende bereits für die Zusammenlegung der Termine von Bürgermeister- und Landratswahl ausgesprochen habe, sagt Jörg Müller. Susann Guber,

ren werden Schulabgänger dort von ehrenamtlich tätigen erfahrenen Fachleuten, meist Rentnern, fit gemacht für eine Ausbildung. 18 Senioren arbeiten inzwischen als Mentoren bei „Alt hilft Jung“ mit, bereiten Teenager auf den Übergang Schule-Beruf vor und helfen ihnen, die Lehre erfolgreich zu durchlaufen. Diese Initiative besteht seit 1997 und wurde vielfach bundesweit gewürdigt und mit Preisen ausgezeichnet. (air)

Fraktionsvorsitzende der FDP, weist die Grünen darauf hin, dass es in der Koalition zum Wahltermin keinerlei Differenzen gebe. Die FDP glaubt, bei den Grünen einen einfachen Grund für ihr Plädoyer zur Wahl im März gefunden zu haben. Sie brauchen Zeit, um bei ihren Wählern wieder mehr Vertrauen zu gewinnen, denn sie müssten die Rache ihrer Klientel fürchten, so die Liberalen. Die Gründe: In der Landesregierung akzeptiere ein Verkehrsminister der Grünen den Bau des Terminal 3, und Tarek Al-Wazir habe angesichts der Situation an der Schiersteiner Brücke mehr Geld für den Straßenbau angekündigt, so die FDP. Der Vorwurf der Grünen, die Koalition habe die Kraft verloren, geht laut Liberale an der Realität vorbei. Die FDP sieht Erfolge und nennt die Wirtschaftsförderung, die Verbesserung der Kinderbetreuung mit den Projekten in der Alicestraße und in Gravenbruch, die „guten Lösungen für die Flüchtlinge“ und die Entwicklung der Baugebiete Birkengewann und Stadtquartier Süd. FDP-Ortsverbandsvorsitzender Jörg Müller meint, bei dieser Erfolgsbilanz könne er verstehen, dass die Opposition neidisch sei. (air)

bara Hendricks unterstützt wird. Die Berliner Initiative „Happy Handy“ zahlt für jedes Gerät einen Euro. Die Schützengesellschaft möchte das eigenommene Geld der vereinseigenen Integrations- und Jugendarbeit zur Verfügung stellen. Die SG ist bei diesem Thema bereits seit Jahren eine Vorreiterin. Für ihr Engagement, mehr Jugendliche und Leute mit Migrationshintergrund für den Sport und die Vereinsarbeit zu begeistern, wurde die Schützengesellschaft bereits 2012 vom Deutschen Sportbund als Verein des Jahres ausgezeichnet. Ferner verliehen Landrat Oliver Quilling und Sportkreisvorsitzender Peter Dinkel der Schützengesellschaft als erstem Verein im Kreis Offenbach die Integrationsplakette. Die Beteiligung an der Aktion „Happy Handy“ kann aber nur Geld für die Integrationsarbeit bringen, wenn sich viele daran beteiligen und ihr ausgedientes Mobiltelefon der Schützengesellschaft übergeben. Die Sammelbox mit den Geräten soll am 10. April nach Berlin geschickt werden, wo die Handys umwelt- und fachgerecht recycelt werden. Zu welchen Öffnungszeiten im Schützenhaus der Verein die alten Telefone annimmt, ist laut Pressereferent Gerhard Gräber auf der Homepage zu erfahren (www.sgni.de). (air)

Benon Supernak hat im vergangenen Sommer seine Bäckerausbildung bei Café Ernst abgeschlossen. (Foto: Stadt)

Tempomat sammelt Verkehrsdaten „Schneller als die Polizei erlaubt“ NEU-ISENBURG. Auf den Straßen in Neu-Isenburg halten sich rund 85 Prozent der Autofahrer an die angegebene Geschwindigkeit. 15 Prozent fahren schneller als die Polizei erlaubt und einige sind sogar so rasant unterwegs, dass den Fahrern ein Verwarn- oder Bußgeld droht. Die Stadt kennt diese Zahlen, da sie seit einem Jahr ein Radargerät einsetzt, mit dem die Autofahrer allerdings kein Problem haben müssen, denn es kann nicht blitzen. Der sogenannte Tempomat des Ordnungsamtes misst lediglich das Tempo der vorbeifahrenden Fahrzeuge und zählt die Autos. „Wir setzen die moderne Technik ein, um kritische Verkehrssituationen schon frühzeitig zu erkennen“, sagt Erster Stadtrat Stefan Schmitt. Mit den Er-

kenntnissen aus den Messungen könnten innerstädtische Gefahrenpunkte vermieden werden. Das rund 2.400 Euro teure mobile Radargerät sieht wie ein silberner Koffer aus und war im vergangenen Jahr an verschiedenen Punkten installiert. Gemessen wurde beispielsweise in der Friedhofstraße (beide Fahrtrichtungen), vor der Schule im Eschenweg, in der Bansastraße und in der Offenbacher Straße. Der Tempomat speichert die gemessenen Geschwindigkeiten, die Fahrzeugart, das Datum und die Uhrzeit der Messungen. Der Magistrat betont, dass damit im Gegensatz zu Radarfallen keine Verwarn- oder Bußgelder ausgesprochen, sondern nur Daten über den Verkehrsfluss und die Geschwindigkeit gesammelt werden. (air)

Rubin Juwelier

EX ROL IER T CAR

Sofort Bargeld bei Juwelier Rubin! Goldankauf und Ankauf von Top Markenuhren zu Superpreisen

An- und Verkauf Trauringe

Reparatur Sonderanfertigung

Batteriewechsel Edelsteine

IWC ING ITL BRE AP

Service Gravuren

Wir zahlen faire Preise für Ihre gut erhaltene Markenuhr! Wir kaufen Ihr Alt- und Zahngold sowie Barren, Ketten, Ringe, Armbänder, Bruchgold, Uhren, Omaschmuck . . . Wir nehmen auch PlatinPalladium und Silber an!

raße 2 extorst NEU: T t rankfur 60594 F 17 6 4 / 61 99 Tel. 069

Im Isenburg-Zentrum • Hermesstraße 4 • 63263 Neu-Isenburg Telefon 06102 / 37 29 20


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.