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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Donnerstag, 10. März 2016

Millionensummen: Grüne erfreut über Geldregen für Dietzenbach Seite 2

Nr. 10 D

Auflage: 20.850

„Kantig“: Ehrung für scheidenden Kreisfußballwart Seite 4

Gesamtauflage 218.420

Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seite 6/7

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

Seite 10

Seite 9

Motorwelt: Hyundai startet mit „Passion“ ins Jubiläumsjahr Seite 12/13

Beilagen in Teilausgaben:

„Volksparteien“ Kleiner Radius, große Domizildichte Gemeinschaftsunterkünfte: In Dietzenbach entsteht ein „Ballungsraum“ ohne Volk Kommunalwahl: Dramatische Entwicklung KREIS OFFENBACH. Hätte jemand vor 40 Jahren eine solche Zerfaserung des politischen Spektrums vorhergesagt, so wäre er im damaligen Zeitalter des Drei-Parteien-Systems müde belächelt worden – frei nach dem Motto: „So viel kleinklein? Das ist unvorstellbar.“ Doch die Zeiten haben sich geändert, und so bestätigt das Ergebnis der Kommunalwahl vom vergangenen Sonntag auch in den beiden Nachbarstädten Dietzenbach und Heusenstamm just jenen Trend, der landesweit zu beobachten ist: Die Parlamente werden immer bunter. Auffällig ist auch, dass den „Volksparteien“ das Volk mehr und mehr davon läuft. Besonders dramatisch zeigt sich diese Entwicklung in Dietzenbach. Dort machten nur 41,9 Prozent der Stimmberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Von dieser Minderheit konnte die CDU gerade mal 25,4 Prozent auf ihre Seite ziehen, während die SPD mit noch bescheideneren 21,3 Prozent aus dem Rennen ging. Allianz ist Geschichte Im Klartext: Diejenigen, die einst als politische „Elefanten“ bezeichnet wurden, bringen zusammen nicht mal mehr 50 Prozent auf die Waagschale. Nicht weniger als neun Fraktionen werden dem Parlament der Kreisstadt in der Wahlperiode bis 2021 angehören. Die Reihenfolge hinter CDU und SPD: Die Alternative für Deutschland (AfD) verbuchte am Sonntag 14,7 Prozent auf ihrem Konto. 11,7 Prozent der Wähler entschieden sich für WIR/BfD, 10,1 Prozent votierten für die Grünen und 6,1 Prozent für die FDP. Die Linke kam auf 4,7 Prozent, die Freien Wähler/UDS mussten sich mit 3,3 Prozent zufrieden geben und die Dietzenbacher Liste (DL) mit 2,6 Prozent. Bemerkenswert: Die bisherige Vierer-Kooperation (SPD, Grüne, WIR/BfD und DL) bringt es im Verbund nur noch auf 21 der

insgesamt 45 StadtverordnetenMandate. Diese Allianz ist somit Geschichte. Es muss nach neuen Bündnisoptionen Ausschau gehalten werden. Signifikante Verschiebung In Heusenstamm, wo CDU und SPD in der zurückliegenden Wahlperiode 2011-2016 als Bündnispartner den Ton angaben, könnte diese „Ehe“ fortgesetzt werden – sofern die Partner noch ausreichend Zuneigung füreinander empfinden. Die Erosion „der Großen“ ist in der Schlossstadt, wo die Wahlbeteiligung bei 51,3 Prozent lag, bei Weitem nicht so ausgeprägt wie in Dietzenbach. Dennoch: Eine signifikante Verschiebung gibt es auch in Heusenstamm. Dort hat nämlich die CDU im Vergleich zur Kommunalwahl des Jahres 2011 satte 10,4 Prozentpunkte eingebüßt. Die Christdemokraten brachten es nur noch auf 35,2 Prozent und landeten knapp vor der SPD (33,5 Prozent), die ein regelrechtes Turbo-Wachstum verzeichnete. Vor fünf Jahren hatten lediglich 20,6 Prozent der Wähler für die Sozialdemokraten gestimmt. Der„Öztas-Bonus“, den die Partei von Halil Öztas – Sensationssieger der Bürgermeisterwahl im vergangenen Herbst – beim Buhlen um Stimmen ausspielen konnte: Er hat wahrlich eine reiche Ernte beschert. Auf Rang 3 beim Urnengang des Jahres 2016 landeten die Freien Wähler Heusenstamm mit 9,9 Prozent, gefolgt von den Grünen mit 7,7 Prozent. Die Sonnenblumenpartei war – neben der CDU – der große Verlierer des Wahlabends. Um 10,6 Prozentpunkte sackten die Grünen ab. 2011 hatten sie, begünstigt vom „Fukushima-Effekt“, noch über einen Stimmenanteil von 18,3 Prozent gejubelt. Im neuen Parlament sind außerdem die AfD (7,2 Prozent) und die FDP (6,6 Prozent) vertreten. (kö)

DIETZENBACH. Derzeit leben rund 350 Menschen, die zumeist auf den „Wanderungsrouten“ in Süd(ost)europa nach Deutschland gelangt sind und hierzulande auf eine Bleibeperspektive hoffen, in Dietzenbach. Doch die Kreisstadt rüstet sich für eine deutlich höhere Zahl von Asylbewerbern, die temporär aufzunehmen und unterzubringen sind. Sechs- bis

gibt der Bürgermeister zu bedenken. Sein Klagelied: Eine Politik des permanenten Rechtsbruchs, die die Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit ihrer „grenzenlosen“ Aufnahme-Bereitschaft in den Jahren 2015/2016 maßgeblich forciert habe, beschere eine sehr schwierige Entwicklung, die die deutschen Städte und Gemeinden noch lange Zeit beschäftigen werde. Es bedürfe dringend einer Begrenzung des Zuzugs. Das Ende der Fahnenstange im Hinblick auf Begriffe wie „organisatorisch leistbar“ und „gesellschaftspolitisch beherrschbar“ sei alsbald erreicht, hatte Rogg bereits in seiner Neujahrsansprache vor zwei Monaten anklingen lassen. (kö/Foto: Jordan)

THOMAS GRETSCHEL Wenn es um scharfes Sehen geht, sind Sie bei uns richtig beraten. L e i b n i z s t r. 1 5 Heusenstamm Te l . 06104 6 5 5 4 2 br illenatelier - gr etschel. d e

achthundert Menschen könnten es Ende 2016 sein, über 1.000 im kommenden Jahr. Diese Prognosen, basierend auf Zahlen, die der Kreis Offenbach in seiner Rolle als „Verteiler“ zwischen dem Land und der kommunalen Ebene veranschlagt hat, könnten zur Realität werden. Nämlich dann, wenn die Migrationsbewegungen aus den Kriegs-, Krisen- und Armutsgebieten in Nordafrika und Vorderasien auf den verschiedenen Routen (Balkan, Italien, Spanien) nicht merklich abebben. Apropos „Dietzenbach rüstet sich“: Der Bau einer für rund 100 Personen konzipierten Unterkunft, die derzeit vor der Kulisse des Spessartviertels zwischen der Albert-Einstein-Straße und der Bahnlinie hochgezogen wird (siehe Foto), nimmt allmählich Formen an. Im Laufe des Frühjahrs soll dort die Belegung beginnen. Schon einen Schritt weiter ist die Kommune mit ihrem zweiten aktuellen Großprojekt, das unter der Überschrift „neue Not- und Gemeinschaftsunterkunft“ zu Jahresbeginn in einer angekauften Ex-Gewerbe-Immobilie an der Justus-von-Liebig-Straße startklar gemacht

wurde. In dem Gebäude mit der Hausnummer 19 seien die ersten Menschen eingezogen, ließen Bürgermeister Jürgen

Asylbewerber: Neues Domizil HEUSENSTAMM. In den Gebäuden des ehemaligen Keppler-Verlages an der Industriestraße werden in Heusenstamm zusätzliche Kapazitäten rund um das Stichwort „Unterkünfte für Kriegs- und Armutsflüchtlinge“ geschaffen. Plätze für zirka 150 Personen sind vorgesehen. Ein Teil des Komplexes ist bereits bezogen worden. Ehe die Unterkunft vollständig belegt ist, bietet der Kreis Offenbach interessierten Bürgern die Möglichkeit, sich die Einrichtung anzuschauen. Am Freitag (11.) sind Besucher vor Ort, an der Ecke Industriestraße/Borsigstraße, zwischen 16 und 18 Uhr willkommen. „Ansprechpartner aus Politik, Verwaltung und den Helferkreisen werden zur Verfügung stehen, um Fragen zu beantworten und Informationen zu geben“, erläutert die Administration des Kreises, bei der die organisatorischen Fäden für das Domizil zusammenlaufen. (kö)

Rogg und seine Magistratskollegen in der vorigen Woche verlauten. Das Domizil, das die Stadt (wie bereits berichtet) etappenweise zu einem örtlichen „Flüchtlingszentrum“ mit einer Reihe von „Mikro-Appartements“ sowie Büro-, Veranstaltungs- und Lagerräumen ausbauen möchte, wird in der End-Ausbaustufe Platz für maximal 180 Bewohner bieten. Weitere 120 Asyl-Antragsteller sollen in einer Gemeinschaftsunterkunft des Kreises Offenbach eine vorübergehende Bleibe finden: Eine Unterkunft, die im Laufe dieses Jahres an der verlängerten Ober-Rodener Straße aus dem Boden gestampft werden soll. Somit kristallisiert sich mehr und mehr das Mosaik der größeren Aufnahme-Zentren in Dietzenbach heraus. Und siehe da: In einem Radius von nicht einmal einem Kilometer entsteht zwischen dem Kindäcker Weg (dort war Ende 2014 die erste Gemeinschaftsunterkunft eröffnet worden) und dem Feldrand am Gewerbegebiet eine Art „Ballungsraum“ für Männer, Frauen und Kinder, die bis zum Ende ihrer Asyl-Antragsverfahren provisorisch unterzubringen sind. Rogg hat wiederholt klarge-

Am 15.03.2016 hält Emanuel Schaaf einen Vortrag an der VHS Dietzenbach zum Thema

Herzinfarkt und Schlaganfall bleiben Risiken trotz Stent und Bypass.

Die Chelat Therapie kann das Risiko minimieren

Die Chelat-Therapie behandelt die Ursachen des arteriosklerotischen Prozesses. Sie hat geringe Nebenwirkungen und hervorragende Langzeitergebnisse. Denn durch sie wird das gesamte Gefäßsystem erfasst. Stent oder Bypass sind operative Eingriffe an den Arterien, sie sind hochgradig gefährlich und haben auch langfristig nachweislich keinen Nutzen. [Ambrose Ja, at all; 1988/1986/1992]. Auch die Verkalkung von Stents und Bypässen stellen ein hohes Risiko dar. Mit der Chelat-Therapie können sie frei gehalten werden. Herzchirurgische Eingriffe mit Bypass-Operation erhöhen das Risiko von Herzrhythmusstörungen! Das Vorhofflimmern verdoppelt aber das Risiko für Schlaganfall und Tod. (Ärztezeitung 03.09.2015). Stents erhöhen das Risiko von Schlaganfällen gegenüber gefäßchirurgischen Eingriffen, wenn sie in die Carotis eingesetzt werden, laut einer MetaAnalyse aus Boston (Ärztezeitung von 12.2014) (2010; doi:10.1001/archneurol.2010.262). Die amerikanische Studie zur Chelat-Therapie (2002-2012) „Trial Assess Chelation Therapy - TACT“ (1708 Patienten) gefördert durch das staatliche amerikanische GesundheitsmiFACHAKADEMIE nisterium kommt zu dem Schluss: • In der Chelat Gruppe traten seltener kardiovaskuläre Komplikationen auf • die Anzahl der Todesfälle sank in der Chelat Gruppe im Verhält- FAKODH KLINISCHE UND KOMPLEMENTÄRE nis zu der Gruppe, die nur schulmedizinisch behandelt wurde ONKOLOGIE Ort:

VHS – Dietzenbach, Wilhelm-Leuschner-Str. 33 Tel.: 06074/812266 Termin: Di., 15.03.2016, Beginn: 19:45 Uhr Kosten: 5,00 € (vor Ort bar zu zahlen) Anmeldung bei der VHS erwünscht!

DEUTSCHER HEILPRAKTIKER

EMANUEL SCHAAF

DreieichSprendlingen  06103 - 31 13 10

stellt, dass die Entwicklung aus seiner Sicht der Not gehorcht. Unter humanitären, sozialen und finanziellen Aspekten (die Stadt erhält keine vollständige Kosten-Kompensation vom Land und vom Bund) sei die „Lösung“ mit den größeren Unterkünften in räumlicher Nähe keine gute. Doch unter dem Druck der Ereignisse bleibe der Kommune keine andere Wahl. Mit einem dezentral-kleinteiligen Ansatz, der auf Wohnungsanmietungen setze und der zu Beginn der Zuwanderungswelle noch vorrangig verfolgt worden sei, könne man die Dimension, die die Problematik mittlerweile erreicht habe, nicht bewältigen,

„Rattenstreit“: BI bleibt dran DIETZENBACH. Nach der Übergabe der Protest-Unterschriften blicke die Bürger-Initiative (BI) „gegen den RattenKreisel“ mit Spannung der von Bürgermeister Jürgen Rogg angekündigten Informationsveranstaltung entgegen. Man wolle das öffentliche Forum für einen fairen Meinungsstreit nutzen, erklärte BI-Sprecher Hans-Willi Willems („Wir bleiben dran“). Einen Termin für die Info-Runde konnte Rogg bis Redaktionsschluss (Dienstag) noch nicht nennen. (kö)


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